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Die Erfindung betrifft ein Tor zum Schließen einer Öffnung in einem Zaun oder einer anderen Einfriedung mit einem an mindestens einem Träger geführten Torblatt.
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Zum Schließen einer Öffnung in einem Zaun oder einer anderen Einfriedung, z. B. einer Grundstückseinfahrt, sind zahlreiche verschiedene Arten von Toren bekannt, wie z. B.:
- – an einem vertikalen Träger montierte Flügeltore, die sich seitlich aufdrehen lassen,
- – an einem vertikalen Träger montierte Falttore, die sich seitlich aufdrehen und falten lassen,
- – an einem vertikalen Träger geführte Schiebetore, die sich seitlich verschieben lassen,
- – an einem vertikalen Träger geführte Schiebetore, die sich zur Gänze gerade nach oben verschieben lassen,
- – an einem vertikalen Träger geführte Schiebetore, die sich zur Gänze gerade nach unten (in eine Bodenausnehmung) verschieben lassen,
- – Schrankentore, die sich nach oben schwenken lassen,
- – Rolltore, die sich nach oben aufrollen lassen,
- – Kipptore, sowie
- – Scherengittertore
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Viele der derzeit bekannten Grundstückstore benötigen um die Durchfahrtsöffnung frei zu geben, jeweils unmittelbar seitlich neben dem Tor einen Öffnungsbereich, wofür aber, insbesondere infolge von immer kleineren Grundstücken und immer mehr Autos, nicht immer ausreichend Platz ist. Manche dieser Tore weisen eine sehr hohe, oft unansehnliche Konstruktion auf, die weit über die übliche Autodurchfahrtshöhe hinausgeht. Einige der Tore können aufgrund ihrer Konstruktion nicht an das Design des angrenzenden Zaunes angepasst werden, was optisch störend sein kann.
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Ferner sind für das Schließen von Einfahrtsöffnungen in Gebäuden verschiedene Arten von Toren bekannt. Unter anderem gibt es sogenannte Sektionaltore, die aus mehreren waagrechten, übereinander angeordneten Sektionen bestehen, die gelenkig miteinander verbunden sind. Das aus den Sektionen gebildete Torblatt hat dabei die Höhe der Einfahrtsöffnung und damit mehr als Durchfahrtshöhe und schließt die Einfahrtsöffnung komplett ab. Im geöffneten Zustand des Tores befindet sich das Torblatt in einer horizontalen Position über der Einfahrtsöffnung. In den einzelnen Sektionen können Sichtöffnungen eingebaut sein.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Tor zum Schließen einer Öffnung in einem Zaun oder einer anderen Einfriedung zu schaffen, das seitlich neben der Öffnung keinen Platz beim Öffnen des Tores benötigt, dessen Konstruktion keine hohen Träger, die weit über die übliche Autodurchfahrtshöhe hinausgehen, vorsieht, und das vorzugsweise optisch an den Zaun bzw. die Einfriedung angepasst werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem Tor zum Schließen einer Öffnung in einem Zaun oder einer anderen Einfriedung mit einem an mindestens einem Träger geführten Torblatt das Torblatt aus einer Sektion oder mehreren gelenkig miteinander verbundenen waagrechten Sektionen besteht, die in einer am Träger befestigten Schiene geführt ist bzw. sind, welche einen vertikalen Abschnitt hat, der über einen gekrümmten Abschnitt in einen im Wesentlichen horizontalen Abschnitt übergeht, wobei das Torblatt zum Freigeben der Öffnung aus seiner Schließstellung im vertikalen Abschnitt der Schiene ganz oder teilweise in den im Wesentlichen horizontalen Abschnitt verschiebbar ist. Dieses erfindungsgemäße Grundstückstor benötigt beim Öffnen seitlich kein Platz, da es nach oben gezogen wird. Dennoch ist die gesamte Konstruktion nur wenig höher als die übliche Autodurchfahrtshöhe, da sich das Torblatt im geöffneten Zustand des Tores waagrecht über der freigegebenen Öffnung erstreckt. Die Sektion kann bzw. die Sektionen können optisch dem Aussehen von Zaunfeldern entsprechen oder an dieselben angepasst sein, z. B. mit einem Rahmen und einer innen liegenden Füllung aus Stäben oder Paneelen oder einem Rahmen und außen angebrachten Latten, die jeweils die Höhe der Sektion haben oder auch darüber hinausstehen können. Die Führungsschienen können von außerhalb des Grundstücks gesehen hinter dem Träger, z. B. einer Säule, verlaufen und werden, zumindest wenn man direkt gegenüber dem Tor steht, von dem Träger verdeckt.
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Wie bereits von Sektionaltoren für Gebäude bekannt, kann bzw. können die Sektion(en) seitlich Rollen, die in der Schiene laufen, tragen.
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Um eine stabilere Führung des Torblattes zu erreichen, kann bzw. können die Sektion(en) beidseitig in je einer Schiene geführt sein.
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Erfindungsgemäß ist die Höhe des aus der Sektion bzw. den aneinandergereihten Sektionen bestehenden Torblatts geringer als die des vertikalen Abschnitts der Schiene und entspricht vorzugsweise der Höhe des Zauns bzw. der Einfriedung. Das Tor kann somit so gestaltet sein, dass es optisch wie ein Gartentor aussieht und in gleicher Höhe wie ein Zaun verläuft bzw. gebaut ist und darüber keine offensichtlich sichtbare Konstruktion hat. Das Tor, welches zumindest an einem Träger, wie einer Säule, geführt ist und die Höhe eines Zauntores hat (und darüber bis zur üblichen Autodurchfahrtshöhe wie z. B. von Carports keinerlei Ausfachung hat), kann zuerst vertikal und dann über einen Kreisbogen horizontal auf zumindest die übliche Durchfahrtshöhe verschoben werden. Somit wird dadurch die gesamte Einfahrtsbreite und Durchfahrtshöhe frei gegeben.
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Zum Heben des Tores greift erfindungsgemäß an mindestens einer Seite und vorzugsweise an beiden Seiten der Sektion bzw. der obersten Sektion ein Zugseil oder eine Zugkette an. Über das Zugseil oder die Zugkette kann das Tor manuell oder mit Hilfe eines Motors verfahren werden.
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Alternativ sind mit mindestens einer Seite und vorzugsweise mit beiden Seiten der Sektion bzw. der obersten Sektion jeweils eine oder mehrere gelenkig miteinander verbundene Zugplatten gelenkig verbunden, die das Torblatt mit mindestens einem Zugseil oder einer Zugkette verbinden, wobei die Zugplatten Rollen tragen, die in den selben Schienen, wie die Sektion bzw. die Sektionen, laufen. Obwohl das Torblatt eine geringe Höhe haben kann, z. B. eine an die Zaunhöhe angepasste Höhe, ist die Konstruktion durch die geführten Zugplatten stabil bis zur Durchfahrtshöhe geführt. Die Breite der Zugplatten kann so gewählt werden, dass sie durch die Träger, an denen die Schienen befestigt sind, abgedeckt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform sind beidseitig mit der Sektion bzw. der obersten Sektion verbundene Zugplatten vorgesehen, die jeweils obersten Zugplatten sind durch eine Stange miteinander verbunden und ein Zugseil oder eine Zugkette greift mittig an der Stange an. Die Anzahl und die Höhen der Zugplatten sind dabei vorzugsweise so gewählt, dass selbst bei geschlossenem Tor die Stange sich im horizontalen Abschnitt der Schiene befindet und somit außerhalb der Durchfahrtsöffnung.
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Der Träger ist ein Pfosten, eine Säule oder eine Mauer.
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Erfindungsgemäß hat der Träger ein vertikales Element, an dem der vertikale Abschnitt der Schiene befestigt ist, und ein horizontales Element, an dem der horizontale Abschnitt der Schiene befestigt ist. Z. B. können das vertikale Element und das horizontale Element des Trägers vertikale Balken und horizontale Balken eines Carports sein.
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Alternativ kann die Schiene mit ihrem vertikalen Abschnitt am Träger befestigt sein und der horizontale Abschnitt der Schiene kann freitragend sein.
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Um die Erfindung zu verdeutlichen, wird sie im Folgenden anhand der in den beiliegenden Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsformen beschrieben. Dabei zeigt die 1a eine Ausführungsvariante eines in einen Zaun eingebauten erfindungsgemäßen Tors in einer Teilansicht. 1b zeigt eine andere Ausführungsvariante eines in einen Zaun eingebauten erfindungsgemäßen Tors. 2 zeigt das Tor in einer geschnittenen Seitenteilansicht. Die 3a, 3b und 3c zeigen drei Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen Tors in einer Teilansicht.
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In den 1a und 1b sieht man als Säulen 2 ausgeführte Träger. Links und rechts neben den Trägern 2 befinden sich Zaunfelder in zwei Ausführungsvarianten. In 1a ist ein Beispiel eines Zaunfeldes 3a mit außen liegender Füllung, das aus einem Rahmen 4 und daran befestigten Latten 5 besteht, gezeigt. In 1b ist ein Beispiel für ein Zaunfeld 3b mit innen liegender Füllung, das aus einem Rahmen 4 und einem mittig in den Rahmen 4 eingefügten Paneel 6 besteht, dargestellt. Zwischen den Säulen 2 befindet sich jeweils das Torblatt. Die jeweilige Variante des Torblatts ist im Aussehen an die Zaunfelder 3a und 3b angepasst. Das in 1b gezeigte Torblatt 1b weist paneelförmige innen liegende Füllungen 16 auf und das Torblatt 1a in 1a weist lattenförmige außen liegende Füllungen 15 auf. Die Torblätter 1a, 1b bestehen jeweils aus zwei waagrecht übereinander angeordneten Sektionen 7, die miteinander gelenkig verbunden sind. Entsprechend bestehen die Füllungen der Torblätter 1a und 1b aus zwei in der Höhe angepassten Paneelen 16 bzw. aus zwei Reihen in der Höhe angepasster Latten 15.
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In den 2 und 3 ist das erfindungsgemäße Tor in einer ersten Variante dargestellt. Das Torblatt 1 ist dabei in 2 im Schnitt dargestellt und besteht aus zwei Sektionen 7 die über ein Gelenk 8 mit einander verbunden sind. Im Bereich der oberen Kante der oberen Sektion 7, im Bereich des Gelenks 8 und im Bereich der unteren Kante der unteren Sektion 7 trägt das Torblatt 1 Rollen 9, die in eine Schiene 10 eingreifen und beim Verfahren des Torblattes 1 dort laufen und geführt werden. Die Schiene 10 hat einen vertikalen Abschnitt, der mit der Säule 2 verbunden ist (nicht dargestellt), an den sich ein gekrümmter Abschnitt anschließt, der in einen horizontalen Abschnitt übergeht. Beim Öffnen des Tores wird das Torblatt 1 von der dargestellten vertikalen unteren Position, in der es die Öffnung im Zaun und damit die Einfahrt verschließt, über die Krümmung in eine horizontale Position parallel zum horizontalen Abschnitt der Schiene 10 gebracht und gibt die Einfahrt frei. Der horizontale Abschnitt der Schiene befindet sich knapp über der gewünschten Durchfahrtshöhe. Das Öffnen des Tores benötigt seitlich des Tores keinen Platz und die Gesamthöhe der Konstruktion liegt nur wenig über der üblichen Autodurchfahrtshöhe einer Einfahrt. Zum Heben des Torblattes 1 greift im Bereich der oberen Kante der obersten Sektion 7 ein Zugseil 11 an, das über entsprechende Umlenkelemente (nicht dargestellt) zu einem Elektromotor oder einem manuellen Betätigungselement geführt ist. Bei einer Draufsicht auf das Tor von außerhalb des Grundstücks, d. h. in Richtung des Pfeils 12 in den 2 und 3 sind der Rand des Torblattes 1 und die Schiene 10 verdeckt. Somit sieht man nur das Torblatt 1 und darüber keine Konstruktionselemente des Tores und hat den Eindruck eines herkömmlichen Gartentors, das in seinem Design an die Zaunfelder des Zauns angepasst ist.
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In 3b ist eine zweite Variante für das erfindungsgemäße Tor gezeigt. Die obere Sektion 7 des Torblattes 1 ist gelenkig mit einer ersten Zugplatte 13 verbunden, die wiederum mit einer zweiten Zugplatte 13 gelenkig verbunden ist. Im Bereich aller Gelenke 8 und im Bereich der oberen Kante der zweiten Zugplatte 13 sind Rollen 9 vorgesehen, die in der Schiene 10 laufen. Die Breite der Zugplatten 13 ist so gewählt, dass die Zugplatten 13 von der Säule 2 größtenteils verdeckt werden, wenn man das Tor von außerhalb des Grundstücks, d. h. in Richtung des Pfeils 12, betrachtet. Es entsteht also wieder der Eindruck eines herkömmlichen Gartentors, das in seinem Design an die Zaunfelder des Zauns angepasst ist. An der obersten Zugplatte 13 greift ein Zugseil oder eine Zugkette 11 an. Die Höhe und die Anzahl der Zugplatten 13 ist so gewählt, dass die obere Kante der obersten Zugplatte 13 im Bereich der maximalen Durchfahrtshöhe liegt, wodurch sich eine gute Kraftübertragung vom Zugseil 11 auf die Zugplatten 13 und das Torblatt 1 ergibt und die Bewegung des Torblatts 1 störungsfrei abläuft.
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3c zeigt eine sehr ähnliche Konstruktion, bei der ebenfalls Zugplatten 13 vorgesehen sind. In dieser Variante ist das Torblatt 1 beidseitig mit Rollen 9 in der Schiene 10 geführt und weist auch an beiden Seiten gelenkig montierte Zugplatten 13 auf. Die beiden obersten Zugplatten 13 sind mit einer Stange 14 verbunden und ein zentrales Zugseil 11 greift in der Mitte der Stange 14 an, um das Torblatt 1 zu bewegen. Die Stange 14 befindet sich dabei immer, d. h. auch im geschlossenen Zustand des Tores, im horizontalen Bereich der Schienen 10. Die Anzahl und die Höhen der Zugplatten 13 sind entsprechend ausgewählt.
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Das erfindungsgemäße Tor kann an zwei Säulen montiert sein. An den Säulen sind entweder horizontale Trägerabschnitte montiert, die den horizontalen Abschnitt der Schiene tragen oder der gekrümmte Abschnitt und der horizontale Abschnitt der Schiene sind freitragend. Eine andere Möglichkeit ist, dass vier Säulen vorgesehen sind, zwei in der Ebene des Zaunes und zwei innerhalb des Grundstückes angeordnete, wobei die Säulen oberhalb der Durchfahrtshöhe durch Querbalken verbunden sind, die die horizontalen Abschnitte der Schienen tragen. Entsprechend kann das Tor auch die Pfosten eines Carports als Träger für die Schienen verwenden.