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Die Erfindung betrifft ein Rollabschlusssystem zum Bilden einer Rollabschlussanordnung aus über Eck angeordneten Rollabschlüssen, insbesondere über Eck angeordneten Rolltoren und/oder Rollgittern. Außerdem betrifft die Erfindung eine mit einem solchen Rollabschlusssystem ausbildbare Rollabsch lussanordnung.
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Rolltore, wie beispielsweise das auf dem Markt erhältliche Garagentor „RollMatic“ von der Hörmann KG Verkaufsgesellschaft, weisen als Torflügel einen Rolltorbehang oder Rolltorpanzer auf, der aus mehreren miteinander gelenkig verbundenen Lamellen verbunden ist, welcher zum Öffnen des Rolltores auf eine Wickelwelle aufwickelbar ist und zum Schließen des Rolltores von der Wickelwelle abwickelbar ist. Derartige Rolltore öffnen senkrecht und benötigen kaum Platz. Durch ihre Konstruktionsprinzipien bieten sie maximalen Platz in und vor dem mit dem Rolltor abschließbaren Gebäude.
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Aus der
DE 10 2016 111 410 A1 ist eine Anordnung von benachbarten Rolltoren, zwischen denen eine bewegliche Mittelstütze arretierbar angeordnet ist, bekannt.
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Rolltore und/oder Rollgitter werden auch oft in Einkaufspassagen und Einkaufszentren zum Abschluss von Geschäften eingesetzt, um die Ware vor Diebstahl bzw. die Verkaufsräume vor unbefugten Zutritt zu schützen. Eine Mehrzahl derartiger Verkaufsräume kann dabei benachbart zueinander und einander gereiht sein. Auch können vereinzelte Verkaufsräume benachbart zu Gängen, Ein- und Zugängen angeordnet sein und über Eck verlaufen.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine einfache, platzsparende und vorteilhafte Möglichkeit der Anordnung von Rollabschlüssen an über Eck verlaufenden Gebäudeöffnungen zu schaffen.
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Zum Lösen dieser Aufgabe schafft die Erfindung ein Rollabschlusssystem zum Bilden einer Rollabschlussanordnung über Eck nach Anspruch 1 sowie eine Rollabschlussanordnung über Eck gemäß dem Nebenanspruch.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung schafft gemäß einem Aspekt ein Rollabschlusssystem zum Bilden einer Rollabschlussanordnung über Eck, mit einem ersten Rollabschluss, der einen ersten Rollabschlussflügel aufweist, einem zweiten Rollabschluss, der einen zweiten Rollabschlussflügel aufweist, und einer Eckstützeinrichtung, die eine erste Führungsschiene zum Führen des ersten Rollabschlussflügels und eine zweite Führungsschiene zum Führen des zweiten Rollabschlussflügels aufweist und zur entfernbaren Anordnung zwischen dem ersten Rollabschlussflügel und dem zweiten Rollabschlussflügel ausgebildet ist, wobei die erste und zweite Führungsschiene zueinander derart ausgerichtet sind, dass der erste Rollabschlussflügel in einer ersten Führungsebene geführt wird und der zweite Rollabschlussflügel in einer zweiten Führungsebene geführt wird, wobei die erste und die zweite Führungsebene einen Winkel ungleich 0° zueinander haben.
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Moderne Raumgestaltung und Ladenbau sehen vor, dass Verkaufsräume für Kunden zu allen an Gänge oder Fußwegen angrenzenden Seiten auch zugänglichen oder einsehbar sind, damit der zur Verfügung stehende Raum optimal genutzt wird und die Ware bestmöglich präsentiert werden kann.
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Zur Befestigung und Führung von Rollgittern, Rolltoren, Türen oder Tore, allgemein von Gebäudeabschlüssen, sind bisher an den Ecken derartiger über Eck verlaufenden Gebäudeöffnungen Eckstützeinrichtungen wie beispielsweise Pfosten, Säulen, sogar Mauerwerk oder dergleichen vorgesehen, obwohl diese aus statischer Sicht oft nicht notwendig wären und lediglich dem sicheren Verschließen der Gebäudeabschlüsse dienen sollen.
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Anstelle von fixen Eckstützeinrichtungen, die den Eckraum dauerhaft in Anspruch nehmen, sodass sie auch bei geöffneten Gebäudeabschlüssen den nutzbaren Raum einschränken, dem Kunden im Weg stehen können oder optisch nicht sehr ansprechend sind, sieht die Erfindung eine entfernbare Eckstützeinrichtung vor, sodass bei vollständig geöffneten Rollabschlüssen der Eckraum frei nutzbar und zugänglich ist.
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Bei einem Rollabschluss weist ein Rollabschlussflügel üblicherweise Segmente, wie beispielsweise Lamellen oder Streben, auf, die gelenkig aneinander verbunden sind. Die Segmente können zu beiden Seiten Führungselemente aufweisen, welche seitlich in den Führungsschienen geführt und im geschlossenen Zustand des Rollabschlusses einbruchsicher gehalten werden.
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Die Führungsschienen weisen insbesondere einen vertikal verlaufenden Abschnitt auf. Im oberen Bereich der Gebäudeöffnung können die Führungsschienen einen gekrümmten und/oder einen horizontal verlaufenden Abschnitt aufweisen.
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Für einen Rollabschluss können jeweils zu dessen beiden Seiten wenigstens eine Führungsschiene vorgesehen sein. Für einen Rollabschlussflügel können entsprechend jeweils zu beiden Seiten in den Führungsschienen geführte Führungselemente vorgesehen sein.
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Im geschlossenen Zustand bildet der Rollabschlussflügel vorzugsweise eine vertikale Führungsebene.
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Im geöffneten Zustand sind die gelenkig aneinander gereihten Segmente des Rollabschlussflügels auf einer Wickelwelle, welche sich von einer Seite der Rollabschlussflügels bis zur anderen Seite im oberen Bereich erstreckt, aufgewickelt und bilden einen Ballen.
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Mit Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wird ein Rollabschlusssystem aus einem ersten Rollabschluss und einem zweiten Rollabschluss, der benachbart zu dem ersten Rollabschluss anordenbar ist, sowie einer Eckstützeinrichtung zwischen den Rollabschlussflügeln geschaffen.
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Die Eckstützeinrichtung weist insbesondere eine erste Führungsschiene zum Führen des ersten Rollabschlussflügels und eine zweite Führungsschiene zum Führen des zweiten Rollabschlussflügels auf.
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Die Führungsschienen sind insbesondere derart zueinander ausgerichtet, dass die Führungsebenen der wenigstens zwei Rollabschlussflügel in einem Winkel ungleich 0° zueinander gerichtet sind.
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Gemeint ist also ein Rollabschlusssystem zum Bilden einer Rollabschlussanordnung über Eck. Die Kanten der Ecke können einen rechten Winkel zueinander haben. Andere Winkel außer 0° sind auch möglich.
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Eine Idee der Erfindung ist es, die Eckstützeinrichtung zwischen dem ersten Rollabschlussflügel und dem zweiten Rollabschlussflügel entfernbar anordenbar zu gestalten.
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Mit anderen Worten, wenn sich sowohl der erste Rollabschluss als auch der zweite Rollabschluss in einem geöffneten Zustand befinden, kann die Eckstützeinrichtung vollständig aus dem Eckraum entfernt werden, sodass der für die Eckstützeinrichtung benötigte Eckraum freigegeben werden kann und frei zugänglich wird.
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Bei Ausgestaltungen der Erfindung werden zur Entfernung der Eckstützeinrichtung Technologien benutzt, wie sie für große Hangartore entwickelt worden sind. Es wird diesbezüglich auf die eingangs erwähnte
DE 10 2016 111 410 A1 verwiesen.
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Es ist bevorzugt, dass die Rollabschlüsse als Rolltore und/oder Rollgitter ausgebildet sind.
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Es ist bevorzugt, dass die über Eck gezogene Breite der Eckstützeinrichtung möglichst gering ausfällt, sodass die Eckstützeinrichtung leicht entfernbar ist und möglichst wenig Eckraum in Anspruch nimmt.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die über Eck gezogene Breite der Eckstützeinrichtung derart gewählt, dass sich die im aufgewickelten Zustand befindlichen benachbarten Rollabschlussflügel der Rollabschlüsse im oberen Bereich nicht berühren.
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Ein Problem bei einer Rolltoranordnung über Eck kann sein, dass im oberen Bereich der Gebäudeöffnung und im Bereich der Wickelwellen des ersten Rollabschlusses und des zweiten Rollabschluss nicht genügend Platz für die im aufgewickelten Zustand befindlichen Rollabschlüsse bereitgestellt wird.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Rollabschlusssystems ist die über Eck gezogene oder gemessene Breite der Eckstützeinrichtung derart gewählt, dass sich die Ballen des ersten und zweiten aufgewickelten Rollabschlussflügels im oberen Bereich nicht berühren.
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Eine Möglichkeit das oben angesprochene Problem zu lösen ist es also, die Breite der Eckstützeinrichtung entsprechend groß zu wählen.
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Es ist bevorzugt, dass sich die im aufgewickelten Zustand befindlichen benachbarten Rollabschlussflügel der Rollabschlüsse auf unterschiedlichen Höhen derart angeordnet sind, dass sie sich im oberen Bereich nicht berühren.
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Eine weitere Möglichkeit, das Platzproblem für die aufgewickelten Rollabschlussflügel zu lösen, besteht darin, die im aufgewickelten Zustand befindlichen Rollabschlussflügel auf unterschiedliche Höhen anzuordnen. Die über Eck gemessene Breite der Eckstützeinrichtung kann dann geringer ausfallen.
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Vorzugsweise weist die Eckstützeinrichtung wenigstens eine entfernbare Stütze auf.
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Vorzugsweise weist die Eckstützeinrichtung eine den Rollabschlüssen gemeinsame entfernbare Eckstütze auf, an der die erste und die zweite Führungsschiene angeordnet oder ausgebildet sind.
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Die Eckstützeinrichtung kann also in der Gestalt einer gemeinsamen, entfernbaren Eckstütze ausgebildet sein. Bei dieser Ausgestaltung sind eine erste Führungsschiene und eine zweite Führungsscheine an der Eckstütze ausgebildet.
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Alternativ kann die Eckstützeinrichtungen eine erste entfernbare Stütze, an der die erste Führungsschiene angeordnet oder ausgebildet ist, und eine zweite entfernbare Stütze aufweist, an der die zweite Führungsschiene angeordnet oder ausgebildet ist.
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Bei letzterer Ausgestaltung weist eine der Stützen vorzugsweise eine größere Breite auf als die andere, sodass sich die im aufgewickelten Zustand befindlichen benachbarten Rollabschlussflügel der Rollabschlüsse im oberen Bereich nicht berühren.
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Es ist bevorzugt, dass wenigstens eine Laufschiene für die wenigstens eine Stütze der Eckstützeinrichtung vorgesehen ist und dass die wenigstens eine Stütze der Eckstützeinrichtung wenigstens eine Laufschienenerfassungseinrichtung zum Erfassen der Laufschiene zwecks horizontalen Verschiebens der Stütze in der wenigstens einen Laufschiene aufweist.
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Die Eckstützeinrichtung ist derart ausgebildet, dass sie aus dem Eckraum entfernbar ist, sodass dieser freigegeben wird.
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Eine mögliche Ausgestaltung ist es, dass die wenigstens eine Stütze horizontal zu wenigstens einer Seite der über Eck verlaufenden Gebäudeöffnung verschiebbar ist.
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Es ist also vorzugsweise wenigstens eine Laufschiene sowie wenigstens eine Stütze mit einer Laufschienenerfassungseinrichtung zum Erfassen der wenigstens einen Laufschiene für das Rollabschlusssystem der vorliegenden Erfindung vorgesehen.
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Es ist bevorzugt, dass die wenigstens eine Stütze einen Grundkörper aus einem langgestreckten Strangpressprofil aufweist.
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Das Strangpressen ist nach Herstellen der entsprechend geformten Matrize ein einfaches, schnelles und kostengünstiges Verfahren. Des Weiteren wird dabei ein monolithischer Grundkörper erhalten.
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Besonders bevorzugt ist, dass die Eckstützeinrichtung eine Arretiereinrichtung zum lösbaren Befestigen der Eckstützeinrichtung zwischen den Rollabschlussflügeln aufweist, z.B. kann wenigstens eine Stütze der Eckstützeinrichtung eine Arretiereinrichtung zum Befestigen an ihrem Einsatzort aufweisen.
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Eine Arretiereinrichtung schafft eine Möglichkeit zum sicheren Führen des ersten und zweiten Rollabschlussflügels.
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Des Weiteren bietet sie einen erhöhten Schutz vor unbefugtem Zutritt oder Einbruch.
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Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung eine Rollabschlussanordnung über Eck mit wenigstens einem ersten Rollabschluss, der einen ersten Rollabschlussflügel aufweist, wenigstens einem zum ersten Rollabschluss benachbarten zweiten Rollabschluss, der einen zweiten Rollabschlussflügel aufweist, wobei der erste Rollabschlussflügel und der zweite Rollabschlussflügel zumindest in einem Schließzustand in einem Winkel ungleich 0° zueinander stehen, wobei zwischen den Rollabschlussflügeln des ersten und zweiten Rollabschlusses eine entfernbare Eckstützeinrichtung mit einer ersten Führungsschiene zum Führen des ersten Rollabschlussflügels und einer zweiten Führungsschiene zum Führen des zweiten Rollabschlussflügels angeordnet ist.
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Im Ladenbau gibt es Bedarf für Rolltorlösungen, die es erlauben, eine oder mehrere Ecken eines Raumes nach dem Öffnen der Tore freizustellen. Ziel ist dabei, dass keine Säule oder dergleichen in der Ecke Platz einnimmt.
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Hierfür gibt es mehrere Lösungsmöglichkeiten.
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Eine Lösungsmöglichkeit stellt eine Modifikation der verschiebbaren Mittelstütze, wie sie aus der oben erwähnten
DE 10 2016 111 410 A1 bekannt ist, dar.
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Eine weitere Lösungsmöglichkeit basiert auf der Verwendung zweier verschiebbarer Stützeinrichtungen. Dabei ist vorgesehen, für jede Seite eine Stützeinrichtung zu verwenden. Vorteilhaft ist die Stützeinrichtung auf einer Seite länger ausgebildet ist als auf der anderen. Dies kann dadurch erreicht werden, indem zwei verschiebbare Stützeinrichtungen miteinander verbunden werden. Hierdurch wird genügend Einbauraum geschaffen, um die beiden aufgewickelten Tore über Eck positionieren zu können.
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Eine Idee der Erfindung ist es, eine entfernbare Ecksäule zu schaffen, sodass Tore über Eck angeordnet werden können.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Ecksäule verfahrbar ausgebildet sein.
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Um größere Flexibilität zu bieten, sind Ausführungsbeispiele der Erfindung auch mit der in der
DE 10 2016 111 410 A1 dargestellten Mittelstütze kombinierbar. Weiterhin ist es nicht erforderlich, die beiden aufgewickelten Tore auf einer Höhe zu positionieren. Es wäre demnach möglich, durch unterschiedlich hoch positionierte Tore den Platzbedarf in der Ecke zu reduzieren. Es ist weiterhin denkbar, dass die beiden Tore nicht in einem rechten Winkel zueinander positioniert sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
- 1 ein Beispielausschnitt aus einer Grundrissskizze einer Einkaufspassage mit einem Verkaufsraum über Eck;
- 2 eine Darstellung einer Gebäudeöffnung über Eck mit einer durch ein Rollabschlusssystem gebildeten Rollabschlussanordnung über Eck mit zwei benachbarten Rollabschlüssen und einer bevorzugten Ausführungsform einer verschiebbaren, in einem Eckraum der Gebäudeöffnung angeordneten Eckstützeinrichtung, wobei beide Rollabschlüsse im geöffneten Zustand sind;
- 3 eine Darstellung der Rollabschlussanordnung von 2, wobei ein erster Rollabschluss geöffneten Zustand und ein zweiter Rollabschluss im geschlossenen Zustand sind;
- 4 eine Darstellung der Rollabschlussanordnung von 2, wobei beide Rollabschlüsse im geöffneten Zustand sind und die Eckstützeinrichtung zu einer Seite des ersten Rollabschlusses geschoben ist;
- 5 eine Draufsicht auf eine in dem Eckraum der Gebäudeöffnung angeordnete Eckstützeinrichtung in einer besonders bevorzugten Ausführungsform;
- 6 eine vergrößerte Darstellung der Eckstützeinrichtung von 5;
- 7 eine Seitenansicht der Eckstützeinrichtung von 5;
- 8 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer verschiebbaren Eckstützeinrichtung.
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1 zeigt einen Beispielsausschnitt eines Grundrisses einer Einkaufspassage 10 mit einem ersten bis dritten Verkaufsraum 12, 14, 16. Die Verkaufsräume 12, 14, 16 sind durch Mauerwerk 24 oder dergleichen voneinander getrennt.
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Die Einkaufspassage 10 weist einen über Eck verlaufenden Fußweg auf. Die Verkaufsräume 12, 14, 16 weisen zur Seite des Fußwegs der Einkaufspassage 10 gerichtet jeweils eine Gebäudeöffnung 18, 20, 22 auf.
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Der am Eck angeordnete zweite Verkaufsraum 14 weist entsprechend eine über Eck verlaufende zweite Gebäudeöffnung 20 auf.
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In 1 bildet der über Eck verlaufende Fußweg der Einkaufspassage 10 einen rechten Winkel. Andere spitze und stumpfe Winkel sind jedoch denkbar.
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Die in 1 gezeigte Gebäudeöffnung 20 weist zwei zueinander gewinkelte Seiten auf. Mehr als zwei zueinander gewinkelte Seiten sind ebenfalls möglich.
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Zum Verschließen der Verkaufsräume 12, 14, 16 werden in der Einkaufspassage 10 Gebäudeabschlüsse in Form von Türen, Toren, Rollgittern, Rolltoren oder dergleichen eingesetzt.
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Für den ersten und dritten Verkaufsraum 12, 16 können für Gebäudeabschlüsse notwendige Teile leicht an dem Mauerwerk 24 befestigt und montiert werden. Beispielsweise können am Mauerwerk 24 Führungsschienen 26 zum Führen von Rolltoren befestigt werden.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele für ein Rollabschlusssystem 28 beschrieben, mit dem sich Rolltore oder dergleichen auch in dem in 1 mit einem Kreis gekennzeichneten Eckraum E führen lassen, dieser im geöffneten Zustand der Rolltore jedoch frei bleiben kann.
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Die 2 bis 4 zeigen den zweiten Verkaufsraum 14 in einer Seitenansicht mit einer durch ein Rollabschlusssystem 28 gebildeten Rollabschlussanordnung 30 über Eck. Das Rollabschlusssystem 28 weist einen ersten Rollabschluss 32 und einen zweiten Rollabschluss 34 auf.
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Der erste Rollabschluss 32 weist einen ersten Rollabschlussflügel 36, der zweite Rollabschluss 34 einen zweiten Rollabschlussflügel 38 auf.
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Zum Schließen wird der erste Rollabschlussflügel 36 entlang einer durch Führungsschienen aufgespannten ersten Führungsebene 56 bewegt und der zweite Rollabschlussflügel 38 wird entlang einer durch Führungsschienen aufgespannten zweiten Führungsebene 58 bewegt.
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Der erste Rollabschluss 32 weist ferner eine im oberen Bereich des ersten Rollabschluss 32 von der an dem zweiten Rollabschluss 34 angrenzenden Seite bis zu der gegenüberliegenden Mauerseite verlaufende Laufschiene 60 auf.
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Das Rollabschlusssystem weist ferner eine Eckstützeinrichtung 44 auf.
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Die 2 bis 7 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform der Eckstützeinrichtung 44.
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In den 2, 3 und 5 ist die Eckstützeinrichtung 44 in dem Eckraum E zwischen dem ersten Rollabschlussflügel 36 und dem zweiten Rollabschlussflügel 38 angeordnet.
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5 zeigt eine Grundrissskizze des zweiten Verkaufsraums 14, wobei der zweite Rollabschlussflügel 38 mit einer senkrecht verlaufenden Linie skizziert ist.
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Außerdem ist die in dem Eckraum E der Gebäudeöffnung 20 angeordnete Eckstützeinrichtung 44 in einer Draufsicht gezeigt.
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Die Eckstützeinrichtung 44 weist bei der in 2 bis 7 gezeigten Ausführungsform eine den Rollabschlüssen 32, 34 gemeinsame, entfernbare Eckstütze 64 auf.
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Die Eckstützeinrichtung 44 kann somit integral ausgebildet sein.
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6 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Eckstützeinrichtung 44, d.h. der Eckstütze 64, von 5.
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Bevorzugt ist der Grundkörper 66 der Eckstützeinrichtung 44 aus einem Strangpressprofil mit einem Innenraum.
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Zur Verstärkung kann der Grundkörper 66 sich von der Rückseite der Eckstützeinrichtung 44 bis zur Vorderseite der Eckstützeinrichtung 44 im Innenraum des Grundkörpers 66 erstreckende Stege aufweisen.
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Die Eckstützeinrichtung 44 weist eine erste Führungsschiene 46 und eine zweite Führungsschiene 48 auf.
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Die erste Führungsschiene 46 und die zweite Führungsschiene 48 der Eckstützeinrichtung 44 sind derart angeordnet, dass die Führungsebenen 56, 58 in einem Winkel ungleich 0° zueinander gerichtet sind.
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7 zeigt die Eckstütze 64 von 5 und 6 in einer Seitenansicht.
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Die Eckstützeinrichtung 44 weist eine an einer oberen Seite der Eckstützeinrichtung 44 angeordnete Laufschienenerfassungseinrichtung 62 auf, die die Laufschiene 60 des ersten Rollabschlusses 32 erfasst, beispielsweise umfasst oder in diese eingreift.
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Beispielsweise weist die Laufschienenerfassungseinrichtung 62 Rollen auf.
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Weiter weist die Eckstützeinrichtung 44 eine Arretiereinrichtung 68 auf. Die Arretiereinrichtung 68 ist zum Befestigen der Eckstützeinrichtung 44 in dem Eckraum E zwischen den Rollabschlussflügeln 36, 38 ausgebildet.
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Ebenfalls in 2-5 dargestellt sind eine dem Eckraum E gegenüberliegend, mauerseitig angeordnete dritte Führungsschiene 50 des ersten Rollabschlusses 32 und vierte Führungsschiene 52 des zweiten Rollabschlusses 34. Die dritte Führungsschiene 50 und die vierte Führungsschiene 52 sind beispielsweise an dem Mauerwerk 24 befestigt.
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Die Führungsschienen 46, 48, 50, 52 weisen jeweils einen vertikal verlaufenden Abschnitt auf.
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Der in 2 gezeigte erste Rollabschluss 32 befindet sich im geöffneten Zustand, sodass der erste Rollabschlussflügel 36 auf eine (in 2 nicht sichtbare) erste Wickelwelle 40 aufgewickelt ist.
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Der zweite Rollabschluss 34 befindet sich in 2 ebenfalls im geöffneten Zustand, sodass der zweite Rollabschlussflügel 38 auf eine (ebenfalls in 2 nicht sichtbare) zweite Wickelwelle 42 aufgewickelt ist.
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3 stellt die Rollabschlussanordnung 30 von 2 dar, wobei der erste Rollabschluss 32 weiter im geöffneten Zustand weilt und der zweite Zustand nun im geschlossenen Zustand ist.
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Beim Schließen des zweiten Rollabschlusses 32 wird der zweite Rollabschlussflügel 38 von der zweiten Wickelwelle 42 abgewickelt.
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Dabei greift der zweite Rollabschlussflügel 38 vorzugsweise mit (in der Figur nicht dargestellten) Führungselementen 54 an der zweiten Führungsschiene 48 der in dem Eckraum E angeordneten Eckstützeinrichtung 44 und an der vierten, mauerseitigen Führungsschiene 52 an und wird von den Führungsschienen 48, 52 geführt. Dies ist auch in 5 ersichtlich.
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Gleichermaßen wird der erste Rollabschlussflügel 36 beim Schließen des ersten Rollabschlusses 30 von der ersten Wickelwille 40 abgewickelt und in der ersten Führungsschiene 46 der Eckstützeinrichtung 44 sowie in der dritten Führungsschiene 50, welche gegenüber dem Eckraum E vertikal angeordnet ist, geführt.
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Das Schließen kann manuell oder motorisch getrieben sein.
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Handelt es sich beispielsweise bei dem Rollabschluss 32, 34 um ein Rolltor, so weisen die Rollabschlussflügel 36, 38 gelenkig miteinander verbundene Lamellen auf. An gegenüberliegenden Seiten der Lamellen sind vorzugsweise Führungselemente 54, wie beispielsweise Rollen, angeordnet, die die Führungsschienen 46, 48, 50, 52 erfassen, beispielsweise in diese eingreifen oder diese umfassen, und die Rollabschlussflügel 36, 38 seitlich halten und beim Schließen führen.
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Es wird nun auf 4 Bezug genommen. 4 zeigt sowohl den ersten Rollabschluss 32 als auch den zweiten Rollabschluss 34 in einem geöffneten Zustand.
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Bei der in 4 dargestellten Anordnung ist die Eckstützeinrichtung 44 zu einer dem Eckraum E gegenüberliegenden Seite in eine Parkposition P des ersten Rollabschlusses 32 verschoben.
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Hierzu kann die Arretiereinrichtung 68 der zunächst in dem Eckraum E befindlichen Eckstützeinrichtung 44 gelöst werden.
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Die Laufschienen 60 und die Laufschienenerfassungseinrichtung 62 ermöglichen sodann eine horizontale Bewegung der Eckstützeinrichtung 44 von dem Eckraum E in die Parkposition P.
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Der Eckraum E ist somit frei zugänglich und kann nach Wunsch genutzt werden.
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Zum Schließen wenigstens eines der Rollabschlüsse 32, 34 wird die Eckstützeinrichtung 44 wieder aus ihrer Parkposition P mittels der Laufschienenerfassungseinrichtung 62 und der Laufschiene 60 in den Eckraum E verfahren und dort mittels der Arretiereinrichtung 68 arretiert.
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Sobald die Eckstützeinrichtung 44 in dem Eckraum E angeordnet ist, können die Rollabschlussflügel 36, 38 geschlossen werden.
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In der 4 befindet sich die Parkposition P an der Seite des ersten Rollabschlusses 32. Gleichermaßen kann sich die Parkposition P auch an der Seite des zweiten Rollabschlusses 34 befinden. Bei letzterer Ausführungsform sind dann die Laufschiene 60 und die Laufschienenerfassungseinrichtung 62 an dem zweiten Rollabschluss 34 angeordnet.
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Bei einer Rollabschlussanordnung 30 über Eck ist zu beachten, dass im oberen Bereich der Gebäudeöffnung, genauer im Bereich der ersten Wickelwelle 40 und der zweiten Wickelwelle 42, genügend Raum für die im aufgewickelten Zustand befindlichen Rollabschlussflügel 36, 38 zur Verfügung steht.
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Besonders bevorzugt ist daher die Breite B der Eckstützeinrichtung 44, hier der Eckstütze 64, derart gewählt, dass sich die im aufgewickelten Zustand befindlichen benachbarten Rollabschlussflügel 36, 38 der Rollabschlüsse 32, 34 nicht berühren können.
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Bei der in 2 bis 7 dargestellten Eckstütze 64 entspricht die Breite B vorzugsweise mindestens dem Durchmesser des Ballens des auf die zweite Wickelwelle 42 aufgewickelten zweiten Rollabschlussflügels 38.
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In 8 wird eine weitere Ausführungsform der Eckstützeinrichtung 44 gezeigt.
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Bei dieser Ausgestaltung umfasst die Eckstützeinrichtung 44 eine erste, entfernbare Stütze 70 und eine zweite, entfernbare Stütze 72.
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Die erste Stütze 70 weist eine erste Führungsschiene 46 zum Führen des ersten Rollabschlussflügels 36 auf.
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Die zweite Stütze 72 weist eine zweite Führungsschiene 48 zum Führen des zweiten Rollabschlussflügels 38 auf.
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Die Stützen 70, 72 können zum seitlichen Verschieben entlang der ersten Führungsebene 56 bzw. der zweiten Führungsebene 58 ausgebildet sein.
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Bei letzterer Ausgestaltung des Rollabschlusssystems weisen dann sowohl der erste Rollabschluss 32 als auch der zweite Rollabschluss 34 jeweils wenigstens eine Laufschiene 60 auf, und entsprechend können sowohl die erste Stütze 70 als auch die zweite Stütze 72 jeweils wenigstens eine Laufschienenerfassungseinrichtung 62 aufweisen.
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Die Breite B der Eckstützeinrichtung 44 umfasst in dieser Ausführungsform die Breite B1 der ersten Stütze 70 und die Breite B2 der zweiten Stütze 72.
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Die Breite B1 der ersten Stütze 70 kann der Breite B2 der zweiten Stütze entsprechen.
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Besonders bevorzugt sind die Breiten B1 und B2 der Stützen 70, 72 unterschiedlich groß. Beispielsweise ist - wie in 8 gezeigt - die Breite B1 der ersten Stütze 70 größer als die Breite B2 der zweiten Stütze 72.
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Hierdurch erhält man genügend Einbauraum um die beiden aufgewickelten Rollabschlussflügel 36, 38 zu positionieren.
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Alternativ können die Stützen 64, 70, 72 auch vollständig entfernbar (nicht verschiebbar) ausgebildet sein.
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Die Rollabschlussanordnung 30 über Eck ist mitunter dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsebene 56 und die zweite Führungsebene 58 einen Winkel ungleich 0° einschließen.
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Bei dem in den Figuren gezeigten Beispielen schließen die beiden Führungsebenen 56, 58 beispielsweise einen rechten Winkel ein. Andere Winkel außer 0° sind denkbar.
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In einer weiteren (nicht dargestellten) Ausgestaltung des Rollabschlusssystems kann auf die wenigstens eine Laufschiene 60 und die wenigstens eine Laufschienenerfassungseinrichtung 62 der Eckstützeinrichtung 44 verzichtet werden. Die Eckstützeinrichtung 44 kann dann vollständig entfernt werden und beispielsweise in einem Nebenraum untergebracht werden.
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Bei der in den 2 bis 4 dargestellten Rollabschlussanordnung 30 sind die beiden Wickelwellen 40, 42 des ersten Rollabschlussflügels 36 und des zweiten Rollabschlussflügels 38 auf gleicher Höhe H gemessen vom Boden angeordnet.
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Eine weitere, in den Figuren nicht näher ausgeführte Möglichkeit, den Platzbedarf der Eckstützeinrichtung 44 in dem Eckraum E zu reduzieren, besteht darin, die Wickelwellen 40, 42 und somit die Ballen der aufgewickelten Rollabschlussflügel 36, 38 auf unterschiedlichen Höhen anzuordnen.
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So kann beispielsweise die erste Wickelwelle 40 auf einer ersten Höhe H1 und die zweite Wickelwelle 42 auf eine zweiten Höhe H2 ungleich der ersten Höhe H1 angeordnet sein.
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Der Vorteil bei einer derartigen Anordnung besteht darin, dass die Breite B der Eckstützeinrichtung 44 dann geringer ausfallen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Einkaufspassage
- 12
- erster Verkaufsraum
- 14
- zweiter Verkaufsraum
- 16
- dritter Verkaufsraum
- 18
- erste Gebäudeöffnung
- 20
- zweite Gebäudeöffnung
- 22
- dritter Gebäudeöffnung
- 24
- Mauerwerk
- 26
- Führungsschienen
- 28
- Rollabschlusssystem
- 30
- Rollabschlussanordnung
- 32
- erster Rollabschluss
- 34
- zweiter Rollabschluss
- 36
- erster Rollabschlussflügel
- 38
- zweiter Rollabschlussflügel
- 40
- erste Wickelwelle
- 42
- zweite Wickelwelle
- 44
- Eckstützeinrichtung
- 46
- erste Führungsschiene
- 48
- zweite Führungsschiene
- 50
- dritte Führungsschiene
- 52
- vierte Führungsschiene
- 54
- Führungselemente
- 56
- erste Führungsebene
- 58
- zweite Führungsebene
- 60
- Laufschiene
- 62
- Laufschienenerfassungseinrichtung
- 64
- Eckstütze
- 66
- Grundkörper
- 68
- Arretiereinrichtung
- 70
- erste Stütze
- 72
- zweite Stütze
- B
- Breite der Eckstützeinrichtung
- B1
- Breite der ersten Stütze
- B2
- Breite der zweiten Stütze
- E
- Eckraum
- H
- Höhe
- H1
- erste Höhe
- H2
- zweite Höhe
- P
- Parkposition
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016111410 A1 [0003, 0023, 0049, 0053]