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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein reflektierende optische
Vielfachschichtanordnungen mit lateralem Gradienten, die dazu ausgelegt
sind, Röntgenstrahlen
unter kleinem Einfallswinkel zu reflektieren.
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Es
wird hier präzisiert,
dass unter einem "kleinen
Einfallswinkel" Einfallswinkel
verstanden werden, die kleiner als ein Wert in der Größenordnung
von 10° sind
(wobei der Einfallswinkel bezüglich der
reflektierenden Oberfläche
definiert wird).
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Genauer
gesagt betrifft die Erfindung eine reflektierende optische Vielfachschichtanordnung
mit lateralem Gradienten, deren reflektierende Oberfläche dazu
ausgelegt ist, unter kleinem Einfallswinkel einfallende Röntgenstrahlen
unter Erzeugung eines zweidimensionalen optischen. Effekts zu reflektieren.
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Auch
ein Verfahren zur Herstellung einer solchen optischen Anordnung
wird beschrieben werden.
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Zudem
betrifft die Erfindung die Erzeugung und Konditionierung von Röntgenstrahlen
im Rahmen von winkeldispersiven Röntgenreflektrometrie- Anwendungen.
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Unter
einem "zweidimensionalen
optischen Effekt" versteht
man einen optischen Effekt, der zwei verschiedene Raumrichtungen
benutzt.
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Es
kann sich beispielsweise um eine Fokussierung auf einen Punkt (ausgehend
von einer Punktquelle) oder eine Kollimation eines Strahlenbündels handeln,
dessen Teilstrahlen in keiner Raumrichtung parallel sind (bspw.
ein divergierende konisches Strahlbündel). Zur Erzeugung eines
derartigen zweidimensionalen Effekts kann man zwei eindimensionale
optische Effekte kombinieren.
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Beispielsweise
kann man ein aus einer Punktquelle stammendes divergierendes Strahlbündel in
einer ersten Richtung fokussieren (d. h. einen solchen divergierenden
Strahlbündel
auf eine Fokuslinie fokussieren, und nicht auf einen einzigen Punkt), und
zudem das Strahlbündel
in einer zweiten Richtung, die zur ersten Richtung orthogonal ist,
ebenfalls fokussieren, um das resultierende Strahlbündel in Wirklichkeit
auf einen einzigen Bildpunkt zu fokussieren.
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Wie
oben erwähnt
wurde findet die Erfindung eine Anwendung bei der Erzeugung und
der Konditionierung von Röntgenstrahlen
im Rahmen von winkeldispersiven Röntgenreflektometrie-Anwendungen.
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Weitere
(nicht beschränkende)
Anwendungen der Erfindung betreffen die Erzeugung von Röntgenstrahlen,
analytische Röntgenstrahlanwendungen
wie z. B. Diffraktion (Beugung), Kristalldiffraktion, Proteinkristallographie,
Texturanalyse, Dünnfilmdiffraktion,
die Messung von Spannungen, Reflektrometrie, Röntgenstrahlfluoreszenz.
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Es
wird präzisiert,
dass in diesem Text außerdem
eine Definition von "lateralem
Gradienten" gegeben
wird.
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Man
kennt bereits optische Anordnungen vom oben erwähnten Typ.
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So
kennt man aus dem Dokument
US
6 041 099 optische Vielfachschichtanordnungen vom Typ Montel-Spiegel,
die eingesetzt werden können,
um die optischen Eigenschaften von einfallenden Röntgenstrahlen
unter Erzeugung eines zweidimensionalen optischen Effekts zu ändern.
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Dieser
Optiktyp ist eine Variante des herkömmlichen sogenannten Kirkpatrick-Baez-Optikschemas,
das darin besteht, zwei nicht miteinander verbundene Spiegel, die
in zwei orthogonalen Richtungen gekrümmt sind, auszurichten, um
einen zweidimensionalen optischen Effekt zu erzeugen.
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Gemäß einer
Weiterentwicklung dieser Konfiguration sind die im Dokument
US 6 041 099 beschriebenen
Optiken in einer Gegenüber-Konfiguration
angeordnet ("Kirkpatrick-Baez-Vorrichtung
side by side") und
weisen eine Vielfachschicht-Beschichtung auf.
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1a zeigt
eine solche optische Anordnung 33, die zwei aneinander
gegenüberliegend
angebrachte Spiegel 331, 332 umfasst, wobei die
Oberflächen
dieser zwei Spiegel Krümmungen
aufweisen, die auf zwei zueinander orthogonalen Achsen zentriert
sind.
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Es
wird hier präzisiert,
dass in diesem Text die den Stand der Technik betreffenden Figuren
mit einem Index "a" bezeichnet sind.
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Eine
Einschränkung
dieser optischen "Gegenüber-"Anordnungen KB (die
Abkürzung
KB wird benutzt, um den Begriff Kirkpatrick-Baez zu bezeichnen)
beruht genau genommen auf der Tatsache, dass sie aus zwei getrennten,
aneinander angebrachten Elementen gebildet sind (zwei Elementarspiegel,
die jeweils eine eigene Oberfläche
aufweisen, um einen eindimensionalen optischen Effekt zu erzeugen,
wobei sich diese zwei optischen Effekte überlagern, um den gewünschten
zweidimensionalen optischen Effekt zu erzeugen).
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Diese
Elementarspiegel müssen
nämlich
mit hoher Präzision
zusammengebaut werden, was einer heiklen Operation entspricht.
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Außerdem erfahren
bei diesen optischen Anordnungen die einfallenden Strahlen zwei
Reflexionen, um die zwei eindimensionalen optischen Effekte zu erzeugen – eine Reflexion
auf jedem Elementarspiegel – was
Intensitätsverluste
mit sich bringt.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, die Herstellung optischer Anordnungen,
wie sie in der Einleitung dieses Textes erwähnt wurden, zu erlauben, die nicht
durch die oben erwähnten
Nachteile beeinträchtigt
werden.
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Ferner
wird die Verwendung solcher Optikanordnungen für winkeldispersive Röntgenreflektometrie-Anwendungen
erläutert
werden. In einer solchen Anwendung wird ein einfallendes Bündel von
Röntgenstrahlen
derart auf einer zu analysierenden Probe konditioniert, dass die
Röntgenstrahlen
einen Bereich von Einfallswinkeln Θ auf der betrachteten Probe
(im Bereich des Bildflecks) in der Größenordnung von einigen Grad
haben.
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Die
Analyse der Intensität
der reflektierten Röntgenstrahlen
als Funktion des Einfallswinkels Θ erlaubt die Bestimmung von
Eigenschaften wie z. B. Dicke, Struktur, Dichte oder Grenzflächenrauhigkeit eines
auf der Probe vorhandenen dünnen
Materialfilms.
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Es
geht somit darum, Messungen R(Θ) durchzuführen, wobei
R die gemessene Reflektivität und Θ der Einfallswinkel
der auf der Probe eintreffenden Röntgenstrahlen ist.
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Eine
solche Anwendung betrifft insbesondere die Dünnfilmanalyse für die Mikroelektronikindustrie.
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Die
Röntgenreflektrometrietechnik
ist dann nämlich
besonders effizient für
die Analyse sehr dünner
Schichten (typischerweise kleiner als 50 nm) im Vergleich zu sogenannten
optischen Techniken wie z. B. Ellipsometrie (einer in der Halbleiterindustrie sehr
weit verbreiteten Technik zur Kontrolle von Dicken und Strukturen
dielektrischer Materialien).
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Es
ist bekannt, Röntgenreflektrometriemessungen
unter Verwendung verschiedener Gerättypen und verschiedener Methoden
durchzuführen.
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Gemäß einem
ersten bekannten Methodentyp wird die Dispersion der Winkel der
Strahlen des auf der Probe eintreffenden Bündels durch die Verlagerung
beweglicher Elemente der Messvorrichtung erhalten.
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Gemäß einer
ersten Variante dieses ersten Methodentyps führt man die Messungen R(Θ) unter Verwendung
einer Röntgenstrahlungsquelle
und eines flachen Monochromators durch, wobei die Winkeldispersion
erhalten wird, indem man die Probe um eine Achse dreht, die orthogonal
zur Probenoberfläche
sowie zur Ausbreitungsrichtung der Röntgenstrahlen ist.
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Ein
Beispiel einer solchen bekannten Konfiguration ist in 2a dargestellt.
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Diese
Figur zeigt eine Röntgenstrahlungsquelle
S, deren Röntgenstrahlungsfluss
auf einen Monochromator M gerichtet wird.
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Eine
Probe E1 wird von einem Probenträger E2
getragen.
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Die
Probe E1 umfasst an der Oberfläche
einen dünnen
Film E10, den man mittels Reflektometrie charakterisieren möchte.
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Die
aus der Reflexion am Monochromator hervorgegangenen Strahlen werden
auf die Probe gerichtet. Und nach ihrer Reflexion an der Probe fängt ein
Röntgendetektor
D die reflektierten Strahlen auf und erlaubt ihre Analyse.
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Der
Pfeil F erläutert
die gesteuerten Verlagerungen des Probenträgers und seiner Probe.
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In
dieser bekannten Konfiguration erfordern die Messungen R(Θ) eine Steuerung
der Verlagerungen mechanischer Elemente der Vorrichtung.
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Dies
wirkt sich natürlich
auf die Dauer der Messoperationen aus, denn solche Verlagerungen, die
eine hohe Genauigkeit erfordern, sind zeitaufwendig.
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In
einer zweiten Variante diesen ersten Methodentyps ist es ebenfalls
bekannt, Messungen R(Θ)
durchzuführen,
indem man die Probe festhält, wobei
man aber dann die Verlagerung der Röntgenstrahlungsquelle und des
Detektors steuert, der die Strahlen nach ihrer Reflexion an der
Probe empfängt, wobei
die Bewegungen der Quelle und des Detektors so gesteuert werden,
dass sie bezüglich
der Probe symmetrisch sind.
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Man
begreift, dass auch in diesem Fall die durchgeführten Verlagerungen wesentlich
zur Dauer der Messdatenerfassung beitragen.
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Diese
bekannten Techniken zur Durchführung
von Messungen R(Θ)
gehen somit mit verhältnismäßig langen
Durchführungszeiten
einher, was eine Einschränkung
darstellt (bspw. für
Anwendungen wie z. B. die Dünnfilmanalyse
für die
Mikroelektronikindustrie).
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Gemäß einem
zweiten bekannten Methodentyp der Röntgenreflektometrie wird die
Winkelverteilung der Strahlen des auf der Probe eintreffenden Bündels mittels
einer optischen Anordnung erhalten, die dazu ausgelegt ist, einen
eindimensionalen oder einen zweidimensionalen Effekt zu erzeugen.
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Dieser
zweite Methodentyp ist bekannt unter der Bezeichnung winkeldispersive
Röntgenreflektometriemethode.
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Das
Prinzip dieser Methode ist in 3a erläutert, wo
eine Ansicht einer Vorrichtung 40 zur Durchführung winkeldispersiver
Röntgenreflektometriemessungen
in einer Dimension dargestellt ist.
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Diese
Vorrichtung 40 umfasst:
- – Mittel 41 zur
Erzeugung und Konditionierung von Röntgenstrahlen. Diese Mittel
umfassen eine Röntgenstrahlungsquelle
und eine Optikanordnung zur Konditionierung des Bündels von
aus der Quelle austretenden Röntgenstrahlen,
wobei die Optikanordnung in gewünschter
Weise die Konditionierung eines Röntgenstrahlungsbündels erlaubt,
das man auf eine Probe 42 richten möchte,
- – sowie
einen Röntgendetektor 43.
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Die
durch die optische Anordnung der Mittel 41 sichergestellte
Konditionierung entspricht einer kontrollierten Dispersion der Einfallswinkel
des Röntgenstrahlbündels, das
auf die Probe gerichtet wird.
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Man
möchte
somit, dass die Röntgenstrahlen
auf der Probe mit einer Winkeldispersion von einigen Grad eintreffen.
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Gemäß einer
bevorzugten Anwendung der Erfindung möchte man eine Winkeldispersion
in der Größenordnung
von 2° oder
mehr erhalten.
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Das
im Bereich der Probe reflektierte Strahlbündel wird dann mittels des
Detektors 43 eingesammelt.
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Es
wird hier präzisiert,
dass die durch die optische Anordnung der Mittel 41 durchgeführte optische
Konditionierung einem eindimensionalen Effekt entsprechen kann (bspw.
Fokussierung in einer einzigen Dimension), oder einem zweidimensionalen optischen
Effekt.
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Im
allgemeinen ist der Detektor 43 vom PSD Typ ("Position Sensitive
Detector") und umfasst
einen Sensor 430 vom Typ CCD oder eine Fotodiode mit einer
großen
Zahl von Pixeln.
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Im
Fall der Erfindung und zweidimensionaler Optiken im allgemeinen
kann der Detektor 43 vom Typ zweidimensionaler Detektor
sein.
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Ein
zweidimensionaler Detektor erlaubt die Identifikation und Gruppierung
von Pixeln, die identischen Einfallswinkelwerten entsprechen.
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Dieser
Detektortyp ist besonders interessant, denn Pixel, die an verschiedenen
Horizontalpositionen angeordnet sind (die Horizontalrichtung ist hier
definiert als die Richtung orthogonal zur Zeichenebene der 3a)
können
identischen Einfallswinkeln entsprechen.
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Eine
bestimmte Divergenz in dieser zweiten Dimension (orthogonal zur
Zeichenebene) führt
nämlich
zu einer kleinen Variation des Einfallswinkels der Röntgenstrahlen
auf der Probe.
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Divergenzen
in der Größenordnung
von 1° können somit
in dieser zweiten Dimension im Fall des erfindungsgemäßen Anwendungsgebiets
toleriert werden.
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Dieser
Typ von zweidimensionalem Detektor erlaubt es somit, von zweidimensionalen
Optiken zu profitieren, und insbesondere von Optiken, die es erlauben,
in zwei Dimensionen hohen Fluss zu sammeln, was bei der in der Erfindung
betrachteten optischen Anordnung der Fall ist.
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Zur
Realisierung einer zweidimensionalen Konditionierung des Strahlbündels für winkeldispersive
Röntgenreflektometriemessungen
ist es in einer ersten Variante bekannt, die Diftraktion des aus
einer Röntgenquelle
stammenden Strahlenbündels
an einer optischen Anordnung auszunutzen, deren Oberfläche ein
in zwei Dimensionen gekrümmter
Kristall ist.
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Solche
Kristalle erlauben die Konditionierung eines anfänglichen Strahlbündels entsprechend
einem Röntgenbeugungsphänomen, das
gemäß dem Bragg-Gesetz
erfolgt.
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Es
wird daran erinnert, dass die Bragg-Bedingung für einen Kristall die Form nθ = 2dsinθB hat, wobei n die Reflexionsordnung ist, Θ die Wellenlänge der
einfallenden Strahlung ist, für
die die Diftraktion erfolgt, d die Periode des Abstands zwischen
den an der Diffraktion beteiligten Atomebenen des Kristalls ist,
und ΘB der Einfallswinkel auf diesen Atomebenen ist,
der erforderlich ist, damit das Diffraktionsphänomen auftritt.
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Betrachtet
man ein einfallendes Röntgenstrahlbündel, so
werden die Strahlen mit der Wellenlänge Θ , die den Kristall sehr genau
unter einem Einfallswinkel ΘB bezüglich
einer bestimmten Familie von Atomebenen des Kristalls treffen, an
genau diesen Atomebenen gebeugt, wenn die oben genannte Bragg-Bedingung
erfüllt
ist.
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Die
in zwei Dimensionen gekrümmten
Kristalle erlauben somit die Erzeugung eines zweidimensionalen Effekts
beim Anfangsstrahlbündel
im Hinblick auf die Realisierung der gewünschten Konditionierung.
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Diese
Konditionierung kann somit einer Fokussierung in zwei verschiedenen
Richtungen entsprechen.
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Eine
Besonderheit von Kristallen bezüglich einer
Beschichtung mit Vielfachschichten besteht darin, dass es schwierig
ist, bei solchen Kristallen im Hinblick auf die Vergrößerung der
Nutzoberfläche des
Kristalls einen Gradienten anzulegen.
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In
dieser Hinsicht wird Bezug genommen auf das Dokument "Approaching real
X-ray optics", Hildebrandt
et al., Rigaku Journal, Band 17 Nr. 1/2000, (insbesondere Seiten
18 bis 20).
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Aus
dem Vorstehenden folgt, dass ein Kristall begrenzt ist im Hinblick
auf den Fluss gebeugter Röntgenstrahlen,
entsprechend der Richtung der durch den Kristall gebildeten optischen
Anordnung, für
die die Einfallswinkel der auf den Kristall einfallenden Strahlen
stark variieren (die Sammeloberfläche ist begrenzt aufgrund des
Fehlens von Gradienten).
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Diese
Richtung entspricht der Meridianrichtung der durch den Kristall
gebildeten optischen Anordnung.
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Gemäß einer
zweiten Variante der winkeldispersiven Röntgenreflektometriemethode,
die darin besteht, eine Konditionierung eines Strahlbündels mittels
einer optischen Anordnung zu realisieren, die einen zweidimensionalen
Effekt erzeugt, ist es ebenfalls bekannt, die Reflexion eines Anfangsstrahlbündels, das
aus einer Röntgenquelle
austritt, an einer optischen Anordnung vom Typ "Gegenüber"-Kirkpatrick-Baez-Vorrichtung auszunutzen,
wie sie im Dokument
US 6 041
099 offenbart ist.
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Jeder
der zwei Spiegel der Vorrichtung KB umfasst vorzugsweise eine Vielfachschicht-Beschichtung
mit einem lateralen Gradienten, was die Reflexion des Anfangsstrahls
X1 gemäß dem Bragg-Gesetz
ermöglicht.
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Wir
werden auf die Definition einer Vielfachschicht mit lateralem Gradienten
zurückkommen.
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Diese
optischen Anordnungen vom Typ Gegenüber-KB erlauben somit eine
Konditionierung eines Anfangsstrahlbündels.
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Wie
man jedoch in diesem Text nachfolgend detailliert sehen wird, können solche
optischen Anordnungen mit einem verhältnismäßig hohen Platzbedarf einhergehen.
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Dies
stellt natürlich
eine Beschränkung
dieser bekannten Vorrichtungen dar.
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Es
wird somit deutlich, dass die bekannten Lösungen zum Realisieren von
Messungen R(Θ)
für winkeldispersive
Röntgenreflektometrie-Anwendungen
alle Einschränkungen
beinhalten.
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Dies
ist insbesondere der Fall, wenn die gewünschte Dispersion von Einfallswinkeln
auf der Probe größer als
2° ist,
bei Fokaldistanzen größer als 150
mm, und wenn der gesammelte Fluss groß sein muss (Winkeldispersion
in der Größenordnung
von 1° in
der Richtung quer zur allgemeinen Strahlausbreitungsrichtung).
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung diese Einschränkung zu
verhindern.
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Um
die oben erwähnten
Ziele zu erreichen schlägt
die Erfindung gemäß einem
ersten Aspekt eine reflektierende optische Vielfachschicht-Anordnung
mit lateralem Gradienten vor, deren reflektierende Oberfläche dazu
ausgelegt ist, unter einem kleinen Einfallswinkel einfallende Röntgenstrahlen unter
Erzeugung eines zweidimensionalen optischen Effekts zu reflektieren,
dadurch gekennzeichnet, dass die reflektierende Oberfläche durch
eine einzige Oberfläche
gebildet ist, wobei die reflektierende Oberfläche mit zwei Krümmungen
entsprechend zwei verschiedenen Richtungen geformt ist.
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Bevorzugte,
jedoch nicht einschränkende Aspekte
einer solchen optischen Anordnung sind die folgenden:
- – der
laterale Gradient verläuft
entlang der Meridianrichtung der einfallenden Röntgenstrahlen,
- – die
reflektierende Oberfläche
ist gleichmäßig,
- – der
zweidimensionale optische Effekt wird durch eine einzige Reflexion
der einfallenden Strahlen an der optischen Anordnung erhalten,
- – die
verschiedenen Richtungen entsprechen der Sagittalrichtung bzw. der
Meridianrichtung der einfallenden Röntgenstrahlen,
- – die
Vielfachschicht ist eine Vielfachschicht mit einem Tiefengradienten,
- – die
reflektierende Oberfläche
ist dazu ausgelegt, Cu-KΘ -Strahlen
zu reflektieren,
- – die
reflektierende Oberfläche
hat eine im wesentlichen toroidförmige
Geometrie,
- – die
reflektierende Oberfläche
hat eine im wesentlichen paraboloidförmige Geometrie,
- – die
reflektierende Oberfläche
hat eine im wesentlichen ellipsoidförmige Geometrie,
- – die
reflektierende Oberfläche
hat in einer ersten Richtung eine im wesentlichen kreisförmige Geometrie
und in einer zweiten Richtung eine im wesentlichen elliptische oder
parabolische Geometrie,
- – die
reflektierende Oberfläche
hat einen sagittalen Krümmungsradius
von weniger als 20 mm,
- – ein
für Röntgenstrahlen
opakes und eine Öffnung
aufweisendes Fenster ist am Eingang und/oder am Ausgang der optischen
Anordnung vorgesehen, um den Eingangs- und/oder Ausgangsfluss der
optischen Anordnung zu kontrollieren,
- – die
Fenster sind abnehmbar,
- – die Öffnungen
der Fenster sind derart dimensioniert, dass ein Kompromiss Fluss/Divergenz
der Strahlung realisiert wird.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt wird zur Realisierung der Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer optischen Anordnung gemäß einem der obigen Aspekte
vorgeschlagen, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Beschichtung
eines Substrats umfasst, das bereits eine Krümmung aufweist, sowie das Krümmen dieses
Substrats in einer zweiten verschiedenen Richtung.
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Bevorzugte,
jedoch nicht beschränkende
Aspekte dieses Herstellungsverfahrens sind die folgenden:
- – das
Substrat weist bereits eine Krümmung
auf, die der Sagittalrichtung der optischen Anordnung entspricht,
- – die
Richtung, in der man das Substrat krümmt, entspricht der Meridianrichtung
der optischen Anordnung,
- – man
stellt das Substrat selbst her, indem man ausgeht von einem Element
in der Form eines Rohr, eines Konus, oder eines Pseudo-Konus, das
bereits eine Krümmung
in einer Richtung orthogonal zur Achse des Rohrs, des Konus oder des
Pseudo-Konus aufweist,
- – das
Element in Form eines Rohrs, eines Konus oder eines Pseudo-Konus
besitzt eine Rauhigkeit von weniger als 10 Angström rms sowie
einen sagittalen Krümmungsradius
von weniger als 20 mm,
- – das
Element ist ein Glasrohr mit einem kreisförmigen Querschnitt,
- – die
Herstellung des Substrats umfasst das Schneiden des Rohrs in Längsrichtung
des Rohrs derart, dass ein Substrat in Form eines offenen Zylinders
erhalten wird,
- – auf
das Schneiden in Längsrichtung
des Rohrs folgt ein Schneiden, um die optische Anrichtung in der
Länge zu
dimensionieren,
- – man
führt die
Beschichtung zur Bildung einer Vielfachschicht vor der Krümmung des
Substrats durch,
- – man
krümmt
das Substrat, um es in der gewünschten
Geometrie zu formen, bevor man es zur Bildung einer Vielfachschicht
beschichtet,
- – man
koppelt die optische Anordnung an einen Filter, um die Dämpfung unerwünschter
Spektralbänder
sicherzustellen wobei man eine ausreichende Transmission eines vorbestimmten
Wellenlängenbands
gewährleistet,
in welchem man die einfallenden Röntgenstrahlen reflektieren möchte,
- – der
Filter ist ein Nickelfilter mit 10 μm,
- – der
Filter wird durch eine der folgenden Techniken realisiert:
- – Realisation
von zwei Filtern, deren hinzugefügte Dicken
der gewünschten
Filterdicke entsprechen, und die am Strahlungseingangsfenster bzw. – ausgangsfenster
eines Schutzgehäuses
positioniert werden, welches die optische Anordnung enthält,
- – Aufbringen
einer Filtermaterialschicht auf der Vielfachschicht-Beschichtung
mit einer Aufbringungsdicke, die ungefähr durch die folgende Relation
gegeben ist: d = (e sin Θ )
/ 2 (wobei e die erforderliche "optische" Dicke des Filters
und Θ der
Einfallswinkel auf der Optik ist).
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Gemäß einem
dritten Aspekt schlägt
die Erfindung eine Vorrichtung zur Erzeugung und Konditionierung
von Röntgenstrahlen
für winkeldispersive Röntgenreflektometrie-Anwendungen
vor, umfassend eine optische Anordnung gemäß einem der obigen Aspekte,
die an eine Röntgenstrahlungsquelle derart
gekoppelt ist, dass die von der Quelle emittierten Röntgenstrahlen
in zwei Richtungen konditioniert werden, um das von der Quelle in
Richtung einer Probe emittierte Strahlenbündel anzupassen, wobei die Röntgenstrahlen
verschiedene Einfallswinkel auf der betrachteten Probe haben.
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Bevorzugte,
jedoch nicht einschränkende Aspekte
einer solchen Vorrichtung sind die folgenden:
- – die Einfallswinkeldispersion
auf der Probe entspricht im wesentlichen der Winkeldispersion in der
Sagittaldimension des von der optischen Anordnung reflekierten Strahlenbündels,
- – die
Optik ist bezüglich
der Probe derart orientiert, dass die Mittelsenkrechte der optischen
Anordnung im wesentlichen parallel zur Probenoberfläche ist,
- – der
Einfangwinkel im Bereich der Probe ist in einer ersten Richtung
entsprechend der Sagittalrichtung der optischen Anordnung größer als
2° und in
einer zweiten Richtung entsprechend der Meridianrichtung der optischen
Anordnung in der Größenordnung
von 1°,
wobei die optische Anordnung derart positioniert ist, dass die Einfallswinkeldispersion
der Röntgenstrahlen
auf der Probe größer als
2° ist,
wobei die Probe in einer Entfernung von mehr als 15 cm bezüglich der
optischen Anordnung planiert ist.
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Weitere
Aspekte, Ziele und Vorteile der Erfindung werden deutlich werden
beim Lesen der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung mit Bezug zu den beigefügten Zeichnungen, in denen
zusätzlich
zu den oben bereits kommentierten 1a, 2a und 3a:
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1 eine
schematische Darstellung einer ersten Ausführungsformeiner erfindungsgemäßen optischen
Anordnung ist, die die Erzielung einer zweidimensionalen Fokussierung
eines einfallenden Röntgenstrahlungsbündels erlaubt,
-
2 eine
analoge Ansicht ist, die eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen optischen
Anordnung zeigt, die die Erzielung einer Kollimation eines einfallenden
Röntgenstrahlungsbündels erlaubt,
-
3 eine
analoge Ansicht ist, die eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen optischen
Anordnung zeigt, bei der man eine geringe Divergenz des reflektierten
Flusses anstrebt,
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4 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen winkeldispersiven Röntgenreflektometrie-Vorrichtung
ist (wobei der Röntgendetektor
in dieser Figur aus Klarheitsgründen
nicht dargestellt ist),
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die 5a und 6a schematisch
die Verlängerungsbedingungen
verdeutlichen, die mit optischen KB-Anordnungen des bekannten Typs
einhergehen, und die erforderlich sind, um die Winkeldispersion
des reflektierten Strahlenbündels
in Richtungen quer zur Strahlausbreitungsrichtung zu erhöhen.
-
Zu
Beginn dieser Beschreibung soll präzisiert werden, dass die Figuren
dazu bestimmt sind, das Prinzip der Erfindung zu erläutern, jedoch
nicht zwingend die Dimensionen und Maßstäbe in realistischer Weise darstellen.
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Dies
gilt insbesondere für
die Einfallswinkel (bzw. Reflexionswinkel) der Röntgenstrahlen.
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Diese
Röntgenstrahlen
treffen in Wirklichkeit auf die erfindungsgemäßen reflektierenden Oberflächen mit
einem Einfallswinkel von weniger als 10°.
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Ferner
definiert man die Meridian- und Sagittalrichtungen bezüglich der
allgemeinen Röntgenstrahlausbreitungsrichtung
wie folgt:
- – Die Meridianrichtung entspricht
der mittleren Ausbreitungsrichtung dieses Strahlenbündels (und
genauer gesagt der gemittelten Richtung zwischen den mittleren Ausbreitungsrichtungen des
Strahlenbündels
vor und nach seiner Reflexion an den fraglichen optischen Anordnungen)
- – Die
Sagittalrichtung entspricht einer horizontalen Richtung quer zu
dieser Meridianrichtung (wobei die Vertikale hier definiert ist
durch die mittlere Normale auf dem Teil der reflektierenden Oberfläche der
optischen Anordnungen, die beschrieben werden, und der effektiv
benutzt wird, um das einfallende Röntgenstrahlungsbündel zu
reflektieren).
-
Beschreibung
der in der Erfindung betrachteten optischen Anordnung
-
In 1 ist
eine optische Anordnung 10 dargestellt, die dazu ausgelegt
ist, einfallende Röntgenstrahlen
zu reflektieren, die aus einer Röntgenstrahlungsquelle
S stammen.
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Die
Quelle S kann insbesondere vom Typ Röntgenröhre, Drehanode oder auch Mikrofokus-Röntgenquelle
sein.
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Die
optische Anordnung 10 umfasst eine auf einem Substrat (bspw.
aus Glas) gebildete Vielfachschichtstruktur, die eine reflektierende
Oberfläche
für die
einfallenden Röntgenstrahlen
definiert.
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Die
reflektierende Oberfläche
dieser optischen Anordnung hat eine besondere Geometrie.
-
Genauer
gesagt ist diese reflektierende Oberfläche mit zwei Krümmungen
entsprechend zwei verschiedenen Richtungen geformt.
-
Diese
reflektierende Oberfläche
weist somit wichtige Unterschiede bezüglich reflektierenden Oberflächen desjenigen
Typs auf, die in optischen Anordnungen eingesetzt werden, wie sie
bspw. durch das Dokument
US 6
041 099 gelehrt werden:
- – die reflektierende
Oberfläche
ist eine einzige reflektierende Oberfläche, anders als im Fall optischer
Anordnungen, bei denen man zwei verschiedene Elementarspiegel zusammengefügt hat,
- – diese
reflektierende Oberfläche
ist gleichmäßig (wobei
dieser Begriff im vorliegenden Text bedeutet, dass die reflektierende
Oberfläche
keine Diskontinuität
zweiter Ordnung aufweist (winklige Punkte oder Kanten – Vorsprünge oder
Aushöhlungen – etc...)),
- – außerdem besteht
ein ebenfalls wichtiger Unterschied darin, dass im Fall der Erfindung
die einfallenden Strahlen nur ein einziges Mal reflektiert werden,
um den gewünschten
zweidimensionalen optischen Effekt zu erzeugen, wohingegen im Fall der
optischen Anordnung des Dokuments US
6 041 099 zwei Reflexionen erforderlich sind.
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Noch
genauer gesagt weist die reflektierende Oberfläche der erfindungsgemäßen optischen
Anordnung eine Krümmung
Rx in der Meridianrichtung X sowie eine Krümmung Ry in der Sagittalrichtung
Y auf.
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1 erlaubt
die Darstellung dieser Krümmungsradien,
wobei zwei Kurven Cx und Cy dargestellt sind, um den Verlauf der
Kurven zu zeigen, die durch die Krümmungsradien Rx bzw. Ry definiert werden.
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Jeder
der zwei Krümmungsradien
kann konstant sein oder entlang seiner zugeordneten Kurve variieren.
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Jede
der Kurven Cx, Cy kann somit ein Kreis sein, aber auch eine Ellipse,
eine Parabel oder eine andere Kurve (offen oder geschlossen).
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Jedenfalls
hat die reflektierende Oberfläche der
optischen Anordnung 10 keine einfache Kugelform (d. h.
dass die Radien Rx und Ry nicht gleichzeitig gleich und konstant
sind).
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Jede
der Kurven Cx, Cy ist somit einer anderen Raumrichtung zugeordnet
(im hier kommentierten Beispiel zwei orthogonale Richtungen).
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Jede
dieser Kurven erzeugt bei den an der reflektierenden Oberfläche reflektierten
Röntgenstrahlen
einen eindimensionalen optischen Effekt:
- – Die Kurve
Cx erzeugt einen eindimensionalen optischen Effekt in der Richtung
X,
- – die
Kurve Cy erzeugt einen eindimensionalen optischen Effekt in der
Richtung Y.
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Jeder
dieser eindimensionalen Effekte hängt von der Krümmung ab,
die der Kurve zugeordnet ist, sowie von ihrer Entwicklung entlang
dieser Kurve.
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Somit
kann man die Kurven Cx und Cy parametrisieren, um selektiv entsprechende
eindimensionale Effekte zu erhalten, bspw. eine Fokussierung oder
eine eindimensionale Kollimation.
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1 stellt
den Fall dar, in dem jede Kurve Cx, Cy eine eindimensionale Fokussierung
erzeugt.
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Zu
diesem Zweck sind Rx und Ry verschieden, aber jeder ist konstant
(die Kurven Cx und Cy sind Kreise).
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In
dieser ersten bevorzugten Ausführungsform
hat die reflektierende Oberfläche
der optischen Anordnung somit eine toroidale Geometrie.
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Hieraus
resultiert eine zweidimensionale Fokussierung, die die divergierenden
Strahlen aus der Quelle S auf einen einzigen Bildpunkt I konzentriert.
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Der
Krümmungsradius
Ry (sagittaler Krümmungsradius)
kann (in dieser Ausführungsform ebenso
wie bei den anderen) gemäß einer
bevorzugten Anwendung der Erfindung einen Wert kleiner als 20 mm
haben, der erforderlich ist für
Fokussierungen auf kurze Abstände
kleiner als 90 cm (Abstand Quelle-Fokuspunkt). Auf diesen Aspekt wird
später
zurückgekommen.
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Man
beachte, dass die erfindungsgemäße optische
Anordnung die Beseitigung der Nachteile ermöglicht, die in der Einleitung
dieses Textes in Zusammenhang mit Spiegeln vom Typ "Montel" mit Vielfachschicht-Beschichtungen erwähnt wurden.
-
Insbesondere,
wie oben bereits erwähnt
wurde, ist diese optische Anordnung einteilig (sie erfordert kein
heikles Zusammenfügen).
-
Die
einfallenden Röntgenstrahlen
werden nur ein einziges Mal an der reflektierenden Oberfläche reflektiert.
-
Ferner
ist die reflektierende Oberfläche
einstückig
und gleichmäßig.
-
Es
wurde gesagt, dass die reflektierende Oberfläche der optischen Anordnung 10 durch
eine Vielfachschicht definiert ist.
-
Diese
Vielfachschicht (wie alle Vielfachschichten, von denen in diesem
Text gesprochen wird) umfasst mindestens einen "lateralen Gradienten".
-
Diese
Eigenschaft erlaubt eine wirksame Reflexion von Röntgenstrahlen,
die lokal unterschiedliche Einfallswinkel bezüglich der reflektierenden Oberfläche aufweisen.
-
Es
versteht sich nämlich,
dass die verschiedenen Stellen der reflektierenden Oberfläche die
einfallenden Röntgenstrahlen
nicht mit dem gleichen lokalen Einfallswinkel empfangen (wegen der
Divergenz des einfallenden Strahlungsbündels sowie der Geometrie dieser
reflektierenden Oberfläche).
-
Unter
einer Vielfachschicht mit einem lateralen Gradienten wird hier eine
Vielfachschicht verstanden, deren Schichtstruktur so angepasst ist,
dass die Bragg-Bedingung
an jedem Punkt der Nutzoberfläche
des Spiegels eingehalten wird.
-
Es
wird daran erinnert, dass die Bragg-Bedingung die Form n λ = 2d * Θ sin hat,
mit:
-
- n: Reflexionsordnung,
- λ :
Wellenlänge
der einfallenden Strahlung,
- d: Periode der Vielfachschicht,
- Θ :
Einfallswinkel auf der Oberfläche
der Vielfachschicht.
-
So
erlaubt der Vielfachschichtspiegel mit lateralem Gradienten die
Beibehaltung der Bragg-Bedingung auf der gesamten Nutzoberfläche des
Spiegels für
Röntgenstrahlen,
die in einem engen Wellenlängenband
einfallen, das bspw. Kupfer-Kα-Strahlen enthält (Cu-Kα-Strahlen
mit Wellenlängen
in der Nähe
von 0,154 nm).
-
Dies
führt zu
einer Reflexion des vorbestimmten Wellenbands (das im obigen Beispiel
die Kupfer-Kα-Strahlen
enthält),
durch verschiedene Bereiche des Spiegels, auf denen die einfallenden Strahlen
lokal unterschiedliche Einfallswinkel aufweisen.
-
Somit
kann man die effektiv benutzte Spiegeloberfläche vergrößern.
-
Der
Gradient wird erhalten, indem man die Periode der Vielfachschicht
lokal in geeigneter Weise variieren läßt.
-
Dieser
Typ von Vielfachschichtstruktur mit lateralem Gradienten erlaubt
somit eine Vergrößerung des
Sammelraumwinkels der optischen Anordnung, was bei einer identischen
Geometrie der Optik zu einem höheren
reflektierten Fluss als bei Einzelschichtspiegeln führt, die
in Totalreflexion arbeiten.
-
Das
Vorhandensein eines lateralen Gradienten erlaubt ferner die Überwindung
der Grenzen bestimmter bekannter Konfigurationen, bspw. der Konfigurationen,
die den Rowland-Kreis verwenden, für die der Abstand zwischen
der Quelle und der Optik sowie der Abstand zwischen der Optik und
der Probe identisch sind, und die Einfallswinkelabweichungen auf
den Optiken können
für Optiken
mit kleinen Abmessungen gering sein.
-
Die
Konfigurationen, die den Rowland-Kreis verwenden, erlauben nämlich die
Verwendung von Optiken ohne Gradienten, weisen jedoch die Einschränkung auf,
keine Vergrößerung oder
Verkleinerung des Bildflecks bezüglich
der Quelle bewirken zu können
(eine Verkleinerung des Bildflecks bezüglich der Quelle kann durch
die Verwendung von Blenden vorgesehen werden, doch erweist sich
diese Maßnahme
als ungenau und sie begrenzt den gesammelten Fluss).
-
Eine
Erläuterung
dieses bekannten Konfigurationstyps findet man im Dokument "A point-focusing
small-angle x-ray scattering camera using a doubly curved monochromator
of a W/Si multilayer" von Sasanuma
et al. (Review of Scientific Instruments, American Insitute of Physics,
New York, Band 67, Nr. 3, 1. März
1996 (Seiten 688–692).
-
Es
wird hier präzisiert,
dass die Vielfachschicht der verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung
zudem einen Tiefengradienten aufweisen kann.
-
Ein
solcher Tiefengradient erlaubt die Erfüllung der Bragg-Bedingung für feste
Einfallswinkel und variable Wellenlängen oder vice versa.
-
Es
ist somit möglich,
bspw. das Wellenlängendurchlassband
der Vielfachschicht der optischen Anordnung zu vergrößern und
Röntgenstrahlen
verschiedener Wellenlängen
im Bereich ein und derselben gegebenen Bildebene zur fokussieren
oder kollimieren (im Fall einer festen Geometrie – d. h.
einer Konfiguration, in der die Relativpositionen der Quelle der
einfallenden Strahlen, der optischen Anordnung sowie der Bildebene
fest sind).
-
Man
kann somit Quellen von Röntgenstrahlen
mit verschiedenen Wellenlängen
einsetzen, um mit ein und derselben optischen Anordnung Röntgenstrahlen
aus verschiedenen Quellen zu reflektieren, ohne dass dies eine neue
Positionierung der Quelle und/oder der Bildebene(n) bezüglich der
optischen Anordnung erfordern würde.
-
Man
verwendet in diesem Fall die Wellenlängentoleranz der optischen
Anordnung (Toleranz in Δλ).
-
In
gleicher Weise ist es ferner möglich,
diese Toleranz in Δλ als eine
Toleranz in ΔΘ auszudrücken.
-
Da
nämlich
eine Wellenlängentoleranz – im Rahmen
der Bragg-Bedingung – einer
Einfallswinkeltoleranz entspricht, ist es bei konstanter Wellenlänge des
einfallenden Strahlungsbündels
möglich,
einen einfallenden Leuchtfluss zu sammeln und reflektieren, dessen
Strahlen mit gleicher Wellenlänge
lokal verschiedene Einfallswinkel haben.
-
Insbesondere
kann man daher Röntgenstrahlungsquellen
mit größeren Abmessungen
verwenden (Vergrößerung der
Winkelakzeptanz).
-
Nun
wird auf 2 Bezug genommen, in der eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dargestellt ist, die anhand einer optischen Anordnung 20 erläutert wird.
-
Die
reflektierende Oberfläche
der Vielfachschicht dieser optischen Anordnung ist in den Richtungen
X und Y entsprechend zwei Kurven Cx bzw. Cy geformt, die parabolisch
bzw. kreisförmig
sind, wobei jede dieser Kurven eine Kollimation in der zugeordneten
Richtung X oder Y erzeugt.
-
Man
erzeugt daher ausgehend vom divergierenden Einfallsstrahlbündel eine
parallele Kollimation in allen Raumrichtungen.
-
Somit
können
erfindungsgemäß optische Anordnungen
realisiert werden, die mit einem Vielfachschichtspiegel ausgestattet
sind (mit einem lateralen Gradienten und eventuell zudem einem Tiefengradienten),
deren reflektierende Oberfläche
eine von verschiedenen beliebigen aspherischen komplexen Formen
haben kann.
-
Insbesondere
kann dieser reflektierenden Oberfläche somit eine der folgenden
Geometrien gegeben werden:
- – eine im wesentlichen toroidförmigen Geometrie,
- – eine
im wesentlichen paraboloidförmige
Geometrie,
- – eine
im wesentlichen ellipsoidförmige
Geometrie,
- – eine
in einer ersten Richtung (insbesondere der Sagittalrichtung) im
wesentlichen kreisförmige und
in einer zweiten Richtung (insbesondere der Meridianrichtung) elliptische
oder parabolische Geometrie.
-
Der
laterale Gradient kann insbesondere entlang der Meridianrichtung
der einfallenden Röntgenstrahlen
verlaufen.
-
Die
Periode der Vielfachschicht kann dazu ausgelegt sein, insbesondere
Cu-Kα -Strahlen
zu reflektieren.
-
Nun
wird auf 3 Bezug genommen, in der eine
erfindungsgemäße Anordnung 30 dargestellt
ist, die mit zwei Endwänden 31 und 32 ausgestattet
ist, welche am Eintrittsbereich bzw. am Austrittsbereich der Strahlung
positioniert sind, die von dieser optischen Anordnung reflektiert
werden soll.
-
Jede
Wand 31, 32 weist eine Öffnung auf (310 bzw. 320),
die die Röntgenstrahlung
passieren läßt, wobei
die Wände
ansonsten für
Röntgenstrahlen
undurchlässig
sind.
-
Die
Wände können beispielsweise
aus Blei sein.
-
Die
Form und die Größe jeder Öffnung kann (unabhängig von
der anderen Öffnung)
so eingestellt werden, dass der einfallende Fluss (mittels der am Eintrittsbereich
gelegenen Öffnung)
und die reflektierte Strahlung (mittels der am Austrittsbereich
gelegenen Öffnung)
kontrolliert werden.
-
Man
kann die Öffnungen
so definieren, dass ein Kompromiss zwischen der Intensität des Flusses (am
Eintritt oder Austritt) und seiner Divergenz gesucht wird.
-
Es
wird hier präzisiert,
dass die Wände 31 und 32 dazu
ausgelegt sein können,
abnehmbar zu sein, indem sie bspw. auf horizontale Querränder der optischen
Anordnung geschraubt sind, wie dies in 3 dargestellt
ist.
-
Man
kann daher optische Anordnungen in flexibler Weise anpassen, um
erforderlichenfalls einen gewünschten
Kompromiss Fluss/Divergenz zu suchen. Ebenso ist es möglich, nur
eine Eintrittswand oder eine Austrittswand vorzusehen.
-
Jede
Wand bildet mit ihrer zugeordneten Öffnung somit ein "Fenster", das Röntgenstrahlen
passieren läßt.
-
Beschreibung
eines bevorzugten Hersfellungsverfahren
-
Nun
wird ein bevorzugtes Verfahren beschrieben werden, das es ermöglicht,
eine optische Anordnung des oben beschriebenen Typs zu erhalten,
wobei man die folgenden Vorteile erzielt:
- – man garantiert
einen sehr guten Zustand der Oberfläche des verwendeten Substrats,
um die Vielfachschicht-Beschichtung zu realisieren (die Oberflächenrauhigkeitsspezifikationen
für Substrate
von Röntgen-Vielfachschichtspiegeln
entsprechen üblicherweise
Rauhigkeiten, die einen Maximalwert in der Größenordnung von 10 angström rms (root
mean square) nicht überschreiten sollen),
und
- – man
ermöglicht
gleichzeitig die Bildung der Oberflächen entsprechend einem extrem
verringerten sagittalen Krümmungsradius
Ry mit einem Wert von beispielsweise kleiner als 20 mm (was beispielsweise
die Fokussierung ensprechend einem Abstand Quelle-Fokuspunkt unterhalb
von 90 cm ermöglicht).
-
Es
wäre nämlich schwierig,
eine Substratoberfläche
für die
Aufbringung der Vielfachschicht zu erhalten, die solche Krümmungsradius-
und Oberflächenzustandwerte
aufweist:
- – wenn
man ein Substrat poliert, das bereits eine derart kleine Sagittalkrümmung aufweist:
in diesem Fall würde
sich das Polieren des vorgeformten Substrats als heikel erweisen,
- – oder
wenn man ein bereits poliertes flaches Substrat entsprechend dem
sagittalen Krümmungsradius
Ry krümmt – in diesem
Fall wäre
es schwierig, die gewünschten
kleinen Krümmungsradien
zu erhalten (wohingegen solche Krümmungsradien es erlauben, die
gewünschten
optischen Effekte auf kurzen Abständen zu erzeugen und somit
den Platzbedarf der optischen Anordnung zu verringern).
-
Im
Fall eines solchen Herstellungsverfahrens wird der benötigte Oberflächenzustand
ohne besondere Behandlung erhalten, indem man zur Herstellung der
optischen Anordnung ein Substrat verwendet, das bereits eine Krümmung in
der Krümmungsrichtung
aufweist.
-
Die
Richtung, in der das Substrat bereits eine Krümmung aufweist, entspricht
vorzugsweise der Sagittalrichtung der optischen Anordnung, wenn
diese hergestellt und bezüglich
der Röntgenquelle
positioniert ist (wie gesagt ist diese Richtung definiert bezüglich der
einfallenden Strahlung, sie kann aber auch bezüglich der optischen Anordnung
selbst insofern definiert werden als die optische Anordnung dazu
bestimmt ist, in spezieller Weise bezüglich der einfallenden Strahlung
orientiert zu werden).
-
Ein
solches Substrat weist eine Seite auf, die derjenigen Seite der
optischen Anordnung entspricht, welche die reflektierende Oberfläche tragen
wird. Man nennt diese Substratseite "optische Seite".
-
Somit
verwendet man allgemein ein Substrat, welches bereits eine Krümmung aufweist
(entlang einer Richtung, die man vorzugsweise der Sagittalrichtung
der optischen Anordnung entsprechen läßt), und man krümmt dieses
Substrat in einer unterschiedlichen zweiten Richtung (die vorzugsweise
der Meridianrichtung der optischen Anordnung entspricht).
-
Ferner
führt man
eine Beschichtung der optischen Seite des Substrats mit einer Vielfachschicht durch.
Diese Beschichtung kann vor oder nach der Krümmung des Substrats vorgenommen
werden.
-
In
allen Fällen
erhält
man auf diese Weise eine optische Anordnung.
-
Durch
Auswählen
eines Substrats, das die gewünschte
Krümmung
aufweist (mit der Form und dem Wert/den Werten des Krümmungsradius/der Krümmungsradien)
und durch sein Krümmen
in gewünschter
Weise kann man eine optische Anordnung erhalten, die die gewünschte Geometrie
hat.
-
Ebenso
ist es möglich
das Substrat selbst zu formen, insbesondere ausgehend von einem
Element (insbesondere aus Glas) wie z. B. einem Rohr, einem Konus
oder selbst einem Pseudo-Konus (der hier definiert wird als eine
Rotationsfläche,
die erzeugt wird durch die Rotation einer erzeugenden Geraden, welche
bezüglich
ihrer Rotationsachse schräg liegt
und diese im Raum schneidet, entlang einer Kurve wie z. B. einer
Ellipse).
-
Im
Fall eines Rohrelements kann das Rohr einen kreisförmigen Querschnitt
haben, jedoch auch einen elliptischen oder entsprechend jeder geschlossenen
Kurve.
-
Ferner
kann eine solches Element ein offener Zylinder sein, dessen Leitlinie
eine offene Kurve wie z. B. ein Parabelabschnitt ist.
-
In
allen Fällen
weist das Ausgangselement eine Krümmung in eine Richtung auf,
die vorzugsweise der Sagittalrichtung der optischen Anordnung entspricht,
welche man herstellen möchte.
-
Diese
Richtung ist orthogonal zur Achse des Rohrs, des Konus oder des
Pseudo-Konus.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann ein solches Substrat insbesondere ausgehend von einem Glasrohr
erhalten werden, dessen Querschnitt kreisförmig ist.
-
In
dieser bevorzugten Ausführungsform kann
das Substrat, ausgehend von dem man die optische Anordnung herstellen
wird und das eine Krümmung
in eine Richtung aufweist, insbesondere erhalten werden durch:
- – Abschneiden
eines Glasrohrs, das den gewünschten
sagittalen Krümmungsradius
aufweist, und anschließend
- – Beschichten
des derart abgeschnitten Rohrs durch sukzessives Aufbringen von
Material, um hierauf die Vielfachschicht zu bilden.
-
Ein
solches Substrat wird anschließend
in eine Richtung (vorzugsweise meridional) mit der gewünschten
Krümmung
gekrümmt,
um die optische Anordnung zu erhalten.
-
Es
wird präzisiert,
dass es möglich
ist – in dieser
Ausführungsform
wie in den anderen – zunächst das
Krümmen
des Elements vorzunehmen (hier des abgeschnittenen Rohrs) und anschließend die
Beschichtung.
-
Es
wird präzisiert,
dass in allen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
die derart gebildete Vielfachschicht eine Vielfachschicht mit einem
lateralen Gradienten ist (und möglicherweise auch
einem Tiefengradienten).
-
Das
Abschneiden des Glasrohrs erfolgt in der Längsrichtung des Rohrs, indem
man einen Schnitt in einer Richtung parallel zur Symmetrieachse
des Rohrs vornimmt (die diese Achse sogar enthalten kann, um ein
Halbrohr zu bilden), um ein Substrat in Form eines offenen Zylinders
zu erhalten.
-
Die
Leitlinie dieses offenen Zylinders hat somit in dieser bevorzugten
Ausführungsart
die Form eines Kreisabschnitts – bspw.
eines Halbkreises.
-
Auf
diesen Längsschnitt
folgt ein weiterer Schnitt um die Optik in der Länge zu dimensioneren.
-
Am
Ende dieser Schnittoperationen hat man somit ein Substrat für die Herstellung
einer erfindungsgemäßen optischen
Anordnung geformt.
-
Nachdem
man das Substrat mit der Vielfachschicht beschichtet hat, krümmt man
das beschichtete Substrat in der gewünschten zweiten Richtung, die der
Meridianrichtung entspricht, um die Oberfläche der Vielfachschicht in
der gewünschten
Geometrie zu formen.
-
Somit
kann man in dieser bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur
Herstellung der erfindungsgemäßen optischen
Anordnung ein zylindrisches Substrat bilden, dessen Leitlinie im
wesentlichen die Form eines Kreisabschnitts hat und dann führt man
die Beschichtung eines solchen Substrats sowie das Krümmen dieses
Substrats in einer Richtung durch, die nicht in der Ebene der Leitlinie
des Zylinders des Substrats liegt (insbesondere in der Richtung
der Erzeugenden des Zylinders).
-
Der
Anmelder hat beobachtet, dass es so viel leichter ist, erfindungsgemäße optische
Anordnungen herzustellen, als mittels einer der weiter oben erwähnten Techniken
(Beschichtung eines Substrats, das bereits komplett in der gewünschten
Geometrie geformt ist, oder Krümmen
einer flachen Vielfachschicht in zwei Richtungen).
-
Somit
können
Substrate erhalten werden, die im folgenden für die Vielfachschicht-Beschichtung
eingesetzt werden, die einen sehr guten Oberflächenzustand (die Rauhigkeit überschreitet
nicht 10 angström
rms) und kleine Sagittalkrümmungsradien (kleiner
als 20mm) aufweisen.
-
Man
kann daher die optischen Effekte auf kurze Entfernungen erzielen.
-
Im
Fall von zwei eindimensionalen Fokussierungen wird daran erinnert,
dass die Eigenschaften der tangentialen (meridionalen) und sagittalen
Fokussierung für
einen Toroidspiegel durch die folgenden Formeln gegeben sind:
- – tangentiale
Fokussierung: 1/p + 1/q = 2 / (Rx sin Θ), mit p: Abstand Quelle – Spiegel,
q: Abstand Spiegel – Fokusebene, Θ : Einfallswinkel
- – sagittale
Fokussierung: 1/p + 1/q = 2 sinθ /
Ry (für
eine Fokussierung in zwei Dimensionen sind die Abstände p und
q bei den zwei Formeln identisch).
-
Es
wird präzisiert,
dass es in einer Variante ebenfalls möglich ist, von einem gleichen
abgeschnittenen Rohrteil auszugehen, um einen Zylinder zu formen,
dessen Leitlinie offen ist, und die Reihenfolge der Beschichtung
und der Krümmung
in der zweiten Richtung bezüglich
dem oben Beschriebenen umzukehren.
-
In
diesem Fall krümmt
man zuerst das zylindrische Substrat, dann führt man die Beschichtung durch,
um die Vielfachschicht auf der derart geformten Oberfläche zu bilden.
-
In
allen Fällen
kann die Beschichtung mit allen Materialtypen erfolgen, die die
Realisierung von Vielfachschichten erlauben, welche Röntgenstrahlen reflektieren.
-
Diese
Beschichtung kann jeden zu diesem Zweck bekannten Verfahrenstyp
einsetzen, bspw. Sputtern (ggf. plasmaunterstützt) oder einen anderen Typ
von Vakuumbeschichtung.
-
Es
wird ebenfalls präzisiert,
dass für
Anwendungen, die eine hohe spektrale Reinheit erfordern, die zum
Reflektieren der Röntgenstrahlen
bestimmte optische Anordnung an einen Filter gekoppelt sein kann,
der mit einem geeigneten Material und Dicke hergestellt ist, um
die Dämpfung
der unerwünschten Spektralbänder sicherzustellen
und gleichzeitig eine ausreichende Transmission eines vorbestimmten Wellenlängenbands
zu garantieren, in dem man die einfallenden Röntgenstrahlen reflektieren
möchte.
-
Für Optiken,
die ausgehend von Vielfachschicht-Beschichtungen W/Si hergestellt
sind, um Kupfer -Kα -Strahlen
zu reflektieren, kann somit ein Nickelfilter mit 10 μm eingesetzt
werden, um die Kupfer-Kβ-Strahlung
(0,139 nm) um einen Faktor 8 zu dämpfen und eine ausreichende
Transmission für
die Kα -Strahlen
beizubehalten (größer als
60 %).
-
Diese
Filterfunktion ergänzt
die "natürliche Monochromatisierung", die mit Hilfe der
Vielfachschicht erhalten wird, und kann somit für Anwendungen, wo die spektrale
Reinheit prioritär
ist, eine Vergrößerung der
Leistungsfähigkeit
der in der Erfindung beschriebenen Vielfachschicht-Optik ermöglichen.
-
Betreffend
diesen Aspekt sind zwei alternative Filterausführungsformen zu betrachten:
- – Realisation
von zwei Filtern, deren Dicken zusammen der gewünschten Filterdicke entsprechen
(bspw. zwei Filter mit gleicher Dicke gleich der Hälfte der
gewünschten
Gesamtdicke), die am Strahlungseintritts- bzw. austrittsfenster
eines Schutzbehälters
positioniert sind, der die optische Anordnung enthält,
- – Aufbringen
einer Materialschicht (die zur Filterung verwendet wird) auf der
Vielfachschicht-Beschichtung. Die Oberfläche der Optik wird dann gebildet
durch eine reflektierende Vielfachschicht-Beschichtung (mit einem
lateralen Gradienten) und einer Oberflächenschicht, die die Filterfunktion
gewährleistet,
um die spektrale Reinheit der reflektierten Strahlung zu erhöhen. Die aufgebrachte
Dicke ist dann ungefähr
durch die folgende Relation gegeben: d = (e sin Θ) / 2 ( wobei e die benötigte "optische" Filterdicke und Θ der Einfallswinkel
auf der Optik ist).
-
Beschreibung
einer besonderen Anwendungsart
-
Nun
wird ein Erfindungsaspekt beschrieben werden, der speziell die winkeldispersive
Röntgenreflektometrie
betrifft.
-
4 zeigt
eine Vorrichtung 60, die die Durchführung von Messungen vom Typ
R (Θ) für diesen
Anwendungstyp erlaubt.
-
Genauer
gesagt sind in dieser Figur dargestellt:
- – eine Röntgenstrahlungsquelle
S,
- – eine
optische Anordnung 61 zum Konditionieren des Anfangsstrahlbündels X1
aus der Quelle S,
- – sowie
eine Probe 62.
-
Der
Röntgendetektor,
der normalerweise dazu ausgelegt ist, die von der Reflexion an der
Probe stammenden Strahlen zu detektieren, ist in dieser Figur zur
besseren Klarheit nicht dargestellt.
-
Mit
Bezug zu 4 wird präzisiert, dass die Winkeldispersionen
des Strahlbündels
X2, das an der optischen Anordnung 61 reflektiert wird
nicht repräsentativ
sind.
-
In 4 erscheint
nämlich
die Winkeldispersion (βM) in der Meridianrichtung größer als
die Winkeldispersion in der Sagittalrichtung (βs).
Dies ist in einer vorteilhaften Variante der Erfindung nicht der Fall.
-
Die
Vorrichtung 60 umfasst eine Röntgenstrahlungsquelle S, die
ein Anfangsstrahlbündel
X1 emittiert.
-
Das
Anfangsstrahlbündel
X1 aus der Quelle wird auf die optische Anordnung 61 gerichtet,
deren reflektierende Oberfläche
mit zwei Krümmungen
in zwei verschiedenen Richtungen geformt ist.
-
Diese
optische Anordnung 61 ist somit geeignet, beim Anfangsstrahlbündel X1
einen zweidimensionalen optischen Effekt zu bewirken, um ein Strahlbündel X2
zu erzeugen, das eine kontrollierte Winkeldispersion aufweist.
-
Das
Strahlbündel
X2 wird anschließend
auf die Probe 62 gerichtet, deren Reflektivität man charakterisieren
möchte,
beispielsweise für
Anwendungen, wie sie zu Beginn dieses Textes in Zusammenhang mit
Messungen vom Typ R(Θ)
erwähnt
wurden.
-
Die
verschiedenen Elemente der Vorrichtung 60 sind für die Gesamtheit
der Messungen R(Θ)
für einen
gegebenen Analysebereich auf der Probe fest.
-
Die
optische Anordnung 61 erlaubt die Erzeugung eines Strahlbündels X2,
das in der gewünschten
Weise entsprechend einem zweidimensionalen Effekt konditioniert
ist (der typischerweise eine zweidimensionale Fokussierung ist).
Genauer gesagt konditioniert die optische Anordnung 61 das Bündel X2
derart, dass man im Bereich der Probe einen erhöhten Konvergenzwinkel erhält, und
insbesondere in einer Dimension, die der Sagittaldimension der optischen
Anordnung 61 entspricht (d. h. der Richtung Y in 4).
-
Noch
genauer gesagt gilt gemäß einer
vorteilhaften Variante der Erfindung folgendes:
- – der Einfangwinkel
im Bereich der Probe (d. h. der Konvergenzwinkel der Optik) ist:
– in einer
Dimension (entsprechend der Sagittaldimension der Optik) größer als
2°
– und in
einer anderen Dimension (entsprechend der Meridiandimension der
Optik) in der Größenordnung
von 1°
- – die
Einfallswinkeldispersion der Strahlen des Bündels X2 auf der Probe ist
größer als
2°, wobei die
Probe in Abständen
von mehr als 15 cm von der optischen Anordnung plaziert ist. Dies
wird insbesondere erreicht:
- – durch
die Geometrie der Oberfläche
der optischen Anordnung 61,
- – durch
die Positionierung dieser optischen Anordnung bezüglich der
Probe 62:
-
Diese
Positionierung ist derart definiert, dass die Einfallswinkeldispersion
der auf die Probe treffenden Röntgenstrahlen
größer als
2° ist.
-
Diese
Vorrichtung 60 erlaubt die Durchführung schneller winkeldispersiver
Röntgenreflektometriemessungen,
denn sie beinhaltet keine mechanische Elementenverlagerung.
-
Es
ist nämlich
die optische Anordnung 61, die die Winkeldispersion des
Bündels
X2 gewährleistet,
indem dieses Bündel
derart konditioniert wird, dass es im Bereich der Probe so angepasst
wird, dass die auf dieser Probe eintreffenden Röntgenstrahlen im Bereich des
betrachteten Bildflecks (Fokuspunkt der optischen Anordnung auf
der Probe) verschiedene Einfallswinkel haben.
-
Die
optische Anordnung 61 weist somit eine einzige reflektierende
Oberfläche
auf, wobei diese Oberfläche
entlang zwei Dimensionen gekrümmt
ist, mit einer ersten Krümmung
entlang der Sagittatrichtung und einer zweiten Krümmung entlang
der Meridianrichtung.
-
4 gibt
eine detailliertere Erläuterung
dieser optischen Anordnung.
-
Es
handelt sich in diesem Fall um eine optische Anordnung, die es erlaubt,
eine Fokussierung in zwei Dimensionen durchzuführen, mit einer ersten Krümmung in
der Richtung Y (kreisförmige
Krümmung
CY) und einer zweiten Krümmung
in der Richtung X (kreisförmige
Krümmung
CX).
-
In
genau diesem Fall hat die Optik somit eine Toroidform.
-
Allgemein
kann die optische Anordnung 61 eine Taroidform oder eine
Ellipsoidform im Fall einer zweidimensionalen Fokussierung haben.
-
Ferner
kann die optische Anordnung 61 eine Paraboloidform im Falle
einer zweidimensionalen Kollimation haben.
-
Gemäß einer
weiteren Variante kann die optische Anordnung 61 ferner
eine kreisförmige
Krümmung
in einer Dimension besitzen, bspw. in der Sagittalrichtung, und
eine parabolische Krümmung
in einer anderen Dimension, bspw. in der Meridianrichtung.
-
Die
optische Anordnung 61 besitzt eine Vielfachschicht-Beschichtung
mit einem lateralen Gradienten (d. h. in der Meridianrichtung, die
in 4 der Richtung X entspricht).
-
Man
beachte, dass weitere Elemente strahlaufwärts der optischen Anordnung 61 planiert
sein können
(zwischen der Quelle S und dieser optischen Anordnung), bspw. Blenden
zum Regeln des Strahlbündels.
-
Die
optische Anordnung 61 besitzt eine große Sammel-Nutzoberfläche, was
es erlaubt, einen erhöhten
Konvergenzwinkel im Bereich der Probe zu erhalten, insbesondere
in der Sagittaldimension der Optik.
-
Beispielsweise
kann die nutzbare Sammeloberfläche
der optischen Anordnung somit in der Sagittalrichtung eine Abmessung
in der Größenordnung von
1 cm für
Fokusierabstände
in der Größenordnung
von 200 mm haben. Die Dimension, von der oben gesprochen wird, entspricht
der Länge
der Gerade, die man erhält,
wenn man die zwei Endpunkte der nutzbaren Sammeloberfläche in der
Sagittalrichtung verbindet.
-
Für eine optische
Anordnung mit einem Krümmungsradius
in der Größenordnung
von 7 mm (die das Strahlbündel
von einer Quelle fokusiert, welche 40 cm entfernt plaziert ist)
kann die nutzbare Sammeloberfläche
einem Bereich entlang der Sagittaldimension in der Größenordnung
von einem Viertelkreis entsprechen, d. h. ungefähr 1 cm, was einem Einfangwinkel
im Bereich der Probe in der Größenordnung
von 3° entspricht.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Variante der Erfindung erlaubt es die optische Anordnung 61 somit,
einen Einfangwinkel im Bereich der Probe zu erhalten, der
- – größer als
2° in einer
ersten Dimension der optischen Anordnung 41 ist (entsprechend
ihrer Sagittalrichtung, d. h. der Richtung Y in 4),
- – in
der Größenordnung
von 1° in
einer zweiten Dimension der optischen Anordnung 61 ist
(entsprechend ihrer Meridianrichtung, d. h. der Richtung X in 4).
-
In
einer solchen Konfiguration ist die Probe in Fokusabständen (Abstand
zwischen der optischen Anordnung 61 und der Probe) von
mehr als 150 mm angeordnet.
-
Beispielsweise
können
die Fokusabstände
in der Größenordnung
von 300 mm bis 200 mm liegen.
-
Man
passt somit die Orientierung der optischen Anordnung 61 bezüglich der
Probe derart an, dass die Einfallswinkeldispersion der Röntgenstrahlen
auf der Probe größer als
2° ist.
-
Man
definiert die Orientierung der optischen Anordnung 61 als
die Winkelposition dieser optischen Anordnung für eine gegebene Rotation um ihre
optische Achse (die Achse parallel zur Meridianrichtung).
-
Eine
bevorzugte Positionierung der Elemente der Vorrichtung besteht darin,
die optische Anordnung so zu orientieren, dass die Einfallswinkeldispersion auf
der Probe im wesentlichen der Winkeldispersion des im Bereich der
optischen Anordnung reflektierten Strahlenbündels X2 in der Sagittaldimension entspricht
(der Richtung Y in der 4).
-
Eine
bevorzugte Positionierung besteht dann darin, die optische Anordnung
so zu orientieren, dass die mittlere Senkrechte auf der nutzbaren
Oberfläche der
optischen Anordnung (oder die Mittelsenkrechte der Optik) im wesentlichen
parallel zur Probenoberfläche
ist.
-
Für das Anwendungsgebiet
der Erfindung sind die mittleren Einfallswinkel auf der Probe streifend,
und im Fall sehr streifender Einfallswinkel (mittlerer Einfallswinkel
in der Größenordnung
von 1°) kann
die Orientierung der optischen Anordnung 61 wie folgt beschrieben
werden:
- – die
mittlere Normale der optischen Anordnung ist im wesentlichen parallel
zur Oberfläche
der Probe 62,
- – die
Sagittalrichtung der optischen Anordnung 61 ist im wesentlichen
orthogonal zur Oberfläche
der Probe 62 ,
- – die
Meridianrichtung der optischen Anordnung 61 ist im wesentlichen
parallel zur Oberfläche
der Probe 62.
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Eine
Erläuterung
dieses Anordnungstyps wird anhand von 6 gegeben.
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Jedenfalls
ist gemäß einer
bevorzugten Anwendung der Erfindung die optische Anordnung 61 nicht
derart orientiert, dass die mittlere Normale auf der nutzbaren Oberfläche der
optischen Anordnung 61 im wesentlichen orthogonal zur Oberfläche der Probe 62 ist,
wenn man einen streifenden Einfall betrachtet (die Einfallswinkeldispersion
auf der Probe 62 entspräche
dann im wesentlichen der Winkeldispersion des Strahlbündels X2
in der Meridianrichtung).
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In
der zweiten Dimension der optischen Anordnung, d. h. der Meridianrichtung,
erlaubt die optische Anordnung das Sammeln eines großen Flusses,
und gemäß einer
bevorzugten Anwendung ist die Winkeldispersion des reflektierten
Strahlbündels X2
in dieser Meridianrichtung in der Größenordnung von 1° (Richtung
X in 4).
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Die
optische Anordnung 61 ermöglicht somit die Erlangung
einer erhöhten
Einfallswinkeldispersion im Bereich der Probe bei gleichzeitiger
Konditionierung eines Flussmaximums im Bereich der Probe.
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Man
wird feststellen, dass im Vergleich zu einer Konfiguration, bei
der man als optische Anordnung, die einen zweidimensionalen Effekt
erzeugt, eine optische Anordnung vom Typ Gegenüber-KB verwenden würde, die
Erfindung die Realisierung kompakterer Vorrichtungen erlaubt. Die
optische Anordnung 61 erlaubt es nämlich, für eine gegebene Länge (in
der Meridianrichtung) eine Sammeloberfläche zu erhalten, die in der
Sagittalrichtung größer als jene
ist, die man mit einer Konfiguration erhalten würde, welche eine Konditionierung
mittels einer Optik vom Typ KB einsetzt.
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Somit
ist im Fall der Erfindung die Winkeldispersion des von der Nutzoberfläche der
optischen Anordnung behandelten Strahlbündels in der Sagittalrichtung
größer, und
man erhält
eine größere Winkeldispersion
auf der Probe.
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Zur
Erläuterung
und mit Bezug zu den 5a und 6a würde die
Erzielung einer äquivalenten
Winkeldispersion mit optischen Anordnungen vom Typ KB die Verlängerung
der optischen Anordnung in der Richtung Y erfordern.
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Im
Fall optischer Elemente vom Typ KB muss nämlich jeder einfallende Strahl
die optische Anordnung in einer speziellen Zone treffen (entsprechend
den schraffierten Zonen der Spiegel der 5a und 6a)
um eine doppelte Reflexion zu erfahren.
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Hieraus
folgt, dass bei einem solchen bekannten Typ von optischem Element
der Raumwinkel, der eingesammelt werden kann, durch die Länge der
optischen Anordnung begrenzt ist.
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Dies
gilt ebenso für
die horizontalen Querrichtungen wie für die vertikalen Querrichtungen (Richtung
Z bzw. Richtung X in den 5a und 6a).
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Im
Fall der Erfindung ist es somit möglich, die nutzbare Sammeloberfläche in der
Sagittalrichtung zu vergrößern, ohne
die Länge
der Vorrichtung zu vergrößern.
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Dies
ist insbesondere in dem Fall wichtig, wo man den Platzbedarf, und
somit die Größe der Optik begrenzen
möchte,
wie es der Fall ist beim Anwendungsgebiet der Erfindung.
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In
dem Fall bspw., wo die optische Anordnung 61 eine toroidale
Oberflächengeometrie
hat, kann die nutzbare Sammeloberfläche des Spiegels in der Sagittaldimension
einen Bereich wie z. B. einen Viertel- oder sogar einen Halbkreis
beschreiben, was einem großen
Einfangwinkel im Bereich der Probe in der Sagittaldimension entspricht.
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Die
Möglichkeit
für die
optische Anordnung 61, die nutzbare Sammeloberfläche in der
Sagittalrichtung zu vergrößern, beruht
auf der Tatsache, dass der Einfallswinkel der aus ein und derselben Punktquelle
stammenden Röntgenstrahlen
auf der Optik in dieser Richtung sehr wenig variiert (Richtung Y
in 4).