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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zum Herstellen von großflächigen Betonteilen
auf bewegbaren Formenpaletten mit einer Wendeeinrichtung zum Wenden
der Formenpaletten, wobei eine heb- und senkbare und um vorzugsweise
mindestens 180° drehbare
Wendetraverse der Wendeeinrichtung einerseits und die Formenpaletten
andererseits korrespondierende Verbindungselemente zur lagesicheren,
aber lösbaren
Verbindung einer Formenpalette mit der Wendetraverse aufweisen,
und die Wendetraverse mit vorzugsweise hydraulisch zu betätigenden Halteelementen
für ein
auf einer Formenpalette angeordnetes Betonelement ausgestattet ist,
wobei wenigstens eine Halteelement um eine im wesentlichen normal
zu der dem Halteelement zugewandten Seitenfläche der Wendetraverse verlaufende
Drehachse verschwenkbar an der Wendetraverse gelagert ist.
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Zum Herstellen eines mehrschaligen
Betonelementes, welches zwei Betonteile mit Abstand parallel zueinander
aufweist, die über
metallische Bewehrungen miteinander verbunden sind, ist es bereits
bekannt, eine sogenannte Wendeeinrichtung zu verwenden. Diese Wendeeinrichtung
ist in der Lage, eine Formenpalette, auf der das obere Betonelement mit
vorstehenden Bewehrungen eingegossen wird und anschließend aushärtet, nach
dem Aushärten um
180° zu
drehen. Dazu weist die Wendeeinrichtung eine heb- und senkbare und
um 180° drehbare Wendetraverse
auf. Es sind Verbindungselemente, beispielsweise Zapfen vorgesehen,
die in der Lage sind, die Formenpalette zu ergreifen. Außerdem weist
eine solche Wendetraverse knapp oberhalb der Oberfläche des
ausgehärteten
Betonelementes von der Seite her einlegbare Niederhalter auf, die
verhindern, daß das
Betonelement nach dem Drehen um 180° von der Formenpalette herunterfällt. Dabei
kann das Verspannen des Betonelementes an der Formenpalette mittels
der Niederhalter beispielsweise hydraulisch erfolgen. Die Wendeeinrichtung
ist auf einer Fahrbahn mit Schienen verfahrbar und kann an eine
Stelle verfahren werden, an der ebenfalls auf einer Formenpalette
das untere Betonelement mit noch nicht ausgehärtetem Beton ruht. Die Fahrbahn der
Wendeeinrichtung ist feststehend. Es verfährt grundsätzlich nur die Brückenträgerkonstruktion
mit der daran angehängten
Wendetraverse. Durch Absenken der Wendetraverse können nun
die nach unten weisenden vorstehenden Bewehrungselemente des bereits
ausgehärteten
oberen Betonelementes teilweise in den noch nicht ausgehärteten Beton
des unteren Betonelementes eindringen und damit die Verbindung mit
demselben nach Aushärten
des Betons herstellen.
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Nachteilig an dieser Einrichtung
ist die zeitaufwendige Manipulation der Niederhalter, da das bisher übliche manuelle
Einfädeln
und Ausrichten sowie das Entfernen der Niederhalter relativ lange
Zeit in Anspruch nimmt, wodurch sich der Herstellungsprozeß verlangsamt.
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Mehrschalige Betonelemente werden
größtenteils
in Betrieben, die in hohem Grade automatisiert sind, in Serie produziert,
weshalb es eine Aufgabe der Erfindung ist, eine Einrichtung zum
Herstellen von großflächigen Betonteilen
zu schaffen, die unter Vermeidung der vorbeschriebenen Nachteile
eine Beschleunigung des Herstellungsprozesses erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird dies erreicht, wenn das
wenigstens eine Halteelement in Richtung der Drehachse bewegbar
ausgebildet ist.
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Ein derart ausgebildetes Halteelement
ermöglicht
eine vollautomatisierte Verspannung des Betonelementes an der zu
wendenden Formenpalette, wobei in einem ersten Schritt das schwenkbare Halteelement über das
ausgehärtete
Betonelement geschwenkt wird, bevor es in Richtung der Drehachse
auf das Betonelement abgesenkt wird und dieses mit der zu wendenden
Formenpalette verspannt.
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Eine konstruktiv einfache und platzsparende Lösung ergibt
sich, wenn – wie
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung vorsieht – wenigstens zwei
benachbarte, auf einer Seite des zu haltenden Betonelementes an
der Wendetraverse angeordnete Halteelemente zum gleichzeitigen seitlichen
Verschwenken miteinander gekoppelt sind. Diese Koppelung kann beispielsweise über mechanische
Koppelglieder erfolgen, sodaß die
gekoppelten Halteelemente eine Verschwenkgruppe bilden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung können
mehrere zu einer Verschwenkgruppe zusammengefaßte Halteelemente mittels einer
Halteeinrichtung verschwenkt werden, wodurch sich die Anzahl der
benötigten
Hydraulikeinrichtungen auf ein Minimum reduzieren läßt.
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Weiters soll eine Einrichtung zum
Herstellen von großflächigen Betonteilen
auf bewegbaren Formenpaletten angegeben werden, bei der die Formenpaletten
in einem Palettenumlauf mehrere Arbeitsstationen passieren und die
Formenpaletten einerseits und die einzelnen Arbeitsstationen andererseits korrespondierende
Verbindungselemente zur lagesicheren, aber lösbaren Fixierung einer Formenpalette an
der jeweiligen Arbeitssation aufweisen.
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Bei Wendeeinrichtungen ist es bereits
bekannt, an den Längsseiten
der Formenpaletten Führungen
anzuordnen, die zum Eingriff von quer verfahrbaren Verriegelungsbolzen
ausgebildet sind. Nachteilig an dieser Einrichtung ist das aufwendige Ausrichten
und Zentrieren der Formenpalette bevor die Verriegelungsbolzen in
die seitlichen Führungen an
der Formenpalette eingreifen können.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung vermeidet diese
Nachteile in einfacher Weise dadurch, daß die Verbindungselemente auf
den Formenpaletten stirnseitig angebrachte Zentrierbolzen zum Eingriff mit
Führungselementen
der jeweiligen Arbeitsstation aufweisen. Über diese vorzugsweise angeschweißten Zentrierbolzen
erfolgt eine Zentrierung der Formenpalette sowohl in x- als auch
in y-Richtung, wobei die Zentrierung mehrerer übereinander anzuordnender Formenpaletten,
wie dies bei der Herstellung mehrschaliger Betonelemente erforderlich
ist, besonders einfach erfolgen kann, wenn die Wendeeinrichtung
mehrere vertikal übereinander
angeordnete Führungselemente,
die vorzugsweise an einer profilierten Trägerschiene ausgebildet sind,
aufweist.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten
der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 in
einer schematischen Seitenansicht ein Halteelement nach dem Stand
der Technik,
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2 eine
schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen Halteelementes,
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3 eine
Draufsicht,
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4 schematisch
eine Draufsicht auf miteinander gekoppelte erfindungsgemäße Halteelemente,
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5 eine
Draufsicht auf einen Teilabschnitt einer erfindungsgemäßen Einrichtung
zum Herstellen von großflächigen Betonteilen
und
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6 in
einer schematischen Seitenansicht die Zentrierung zweier übereinander
angeordneter Formenpaletten an einer Wendeeinrichtung.
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Bei der in 1 dargestellten bisherigen technischen
Lösung
dient das Halteelement 4 dem Sichern des Betonelementes 3 auf
der zu wendenden Formenpalette 1. Dabei wird das Halteelement 4, das
an seinem einen Ende auf dem Betonelement 3 und auf seinem
gegenüberliegenden
Ende auf einer Seitenfläche 6 der
Wendetraverse 2 aufliegt, mittels eines Hydraulikzylinders 5 zum
Verspannen des Betonelementes 3 auf dieses abgesenkt. Das
Anbringen und Entfernen der Halteelemente 4 erfolgt dabei manuell.
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Im Gegensatz dazu ist das in 2 dargestellte erfindungsgemäße Halteelement 4 einer
Einrichtung zum Herstellen von großflächigen Betonteilen um die Drehachse
a schwenkbar an der Wendetraverse 2 gelagert. Die Drehachse
a verläuft
im wesentlichen normal zu der Seitenfläche 6 der Wendetraverse 2,
die dem Halteelement 4 zugewandt ist. Das Halteelement 4 weist
einen Hebelteil 4" und
einen Halteteil 4' auf
und ist über
einen Konus 18 in Pfeilrichtung Z entlang entlang der Drehachse
a in einem an der Wendetraverse 2 angeordneten Gehäuse 14 verschiebbar
gelagert. An seinem dem Halteelement 4 gegenüberliegenden
Ende ist der Konus 18 mit einem Hydraulikzylinder 5 zum
Verfahren in Pfeilrichtung Z verbunden. Weiters sind am Halteelement 4 Distanzstücke 13, 13' vorzugsweise
lösbar
angeordnet, die sicherstellen, daß das Halteelement 4 sowohl
auf dem Betonelement 3 als auch auf der Wendetraverse 2 aufliegt.
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Neben dem gezeigten Ausführungsbeispiel wäre es auch
denkbar, den Halteteil 4' teleskopartig auszubilden,
um auf diese Weise je nach Bedarf die Länge des Halteelementes 4 variieren
zu können.
Es wäre
aber auch möglich,
das über
der Betonplatte 3 liegende Ende des Halteteiles 4' beispielsweise
als Teil einer Steckverbindung auszubilden, sodaß die Länge des Halteteiles 4' durch Aufstecken
unterschiedlich langer nicht dargestellter Zusatzteile beliebig
variierbar ist.
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Das in 3 dargestellte
Halteelement 4 ist hydraulisch verschwenkbar ausgebildet,
wobei die Verschwenkung mittels einer Hydraulikeinrichtung 8, die
am Hebelteil 4" des
Halteelementes 4 über
ein Scharnier 15 angelenkt ist, erfolgt. Das Halteelement 4 ist über den
Konus 18 im Gehäuse 14,
das an der Seite der Wendetraverse 2 angeordnet ist, um
die Drehachse a schwenkbar gelagert. Das Halteelement 4 ist
mittels der Hydraulikeinrichtung 8 von der Gebrauchsstellung,
bei der der Halteteil 4' über dem Betonelement 3 zu
liegen kommt, in eine strichliert dargestellte Wartestellung verschwenkbar,
bei der das Halteteil 4' zur
Gänze von
der Formenpalette herausgeschwenkt ist, um ein Abheben der Wendetraverse 2 mit
der leeren Formenpalette (nicht dargestellt) zu ermöglichen.
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4 zeigt
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Einrichtung,
bei der wenigstens zwei benachbarte Halteelemente 4, die auf
einer Seite des zu haltenden Betonelementes 3 an der Wendetraverse 2 angeordnet
sind, über
eine Koppelstange 9 miteinander verbunden sind. Es wird daher
nur mehr eine Hydraulikeinrichtung 8 zum Ver schwenken mehrerer
Halteelemente 4, die über
die Koppelstange 9 zu einer Verschwenkgruppe zusammengefaßt sind,
benötigt.
Dabei ist die Halteeinrichtung 8 über ein Scharnier 15 mit
dem Hebelteil 4" eines
Halteelementes 4 gelenkig verbunden. Wird nun der Hydraulikzylinder
der Hydraulikeinrichtung 8 eingefahren, nimmt diese über das
Scharnier 15 den Hebelteil 4" und infolge der mechanischen Koppelglieder
auch die Hebelteile 4" der übrigen Halteelemente 4 der
Verschwenkgruppe mit, sodaß alle
Halteteile 4' einer
Verschwenkgruppe gleichzeitig in eine das Betonelement 3 freigebende
Stellung geschwenkt werden.
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5 zeigt
schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Einrichtung,
bei der auf zwei gegenüberliegenden
Längsseiten
der zu wendenden Formenpalette 1, auf der ein Betonelement 3 liegt, mehrere
Halteelemente 4 nebeneinander angeordnet sind. Dabei bilden
die auf einer Seite der Formenpalette 1 angeordneten Halteelemente 4 jeweils
eine Verschwenkgruppe, wobei die Hebelteile 4" der Halteelemente 4 über eine
Koppelstange 9 miteinander verbunden sind und pro Seite
eines der beiden äußeren Halteelemente 4 der
Verschwenkgruppe mit einer Hydraulikeinrichtung 8 zum Verschwenken
der gesamten Verschwenkgruppe verbunden sind. Zum Verspannen des
Betonelementes 3 auf der Formenpalette 1 müssen also
in einem ersten Schritt die Halteelemente 4 von der Ruhestellung
in die dargestellte Gebrauchsstellung verschwenkt werden, bevor
sie mittels des in 2 gezeigten
Hydraulikzylinders 5 in Z-Richtung verspannt werden. Umgekehrt
ist darauf zu achten, daß alle
Niederhalterelemente 4 von der Formenpalette 1 zur
Gänze weggeschwenkt
sind, bevor die Wendetraverse 2 mit der leeren Formenpalette 1 abgehoben
wird.
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Bei der in 6 dargestellten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Einrichtung
weist die Wendeeinrichtung 7 eine vertikal angeordnete Trägerschiene 17 für Führungselemente
(nicht dargestellt) auf, die zum Eingriff mit an den Formenpaletten 1, 1' angeordneten
korrespondierenden Verbindungselementen in Form von Zentrierbolzen 10, 10' ausgebildet
ist. Auf diese Weise ist eine exakte Zentrierung der beiden übereinander
liegenden Formenpaletten 1, 1', wie dies bei der Herstellung
von mehrschaligen Betonelementen notwendig ist, gewährleistet.
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Selbstverständlich ist die Anordnung derartiger
Trägerschienen
bzw. Führungselemente
nicht auf Wendeeinrichtungen begrenzt. Vielmehr bietet sich der
Einsatz derartiger Trägerschienen
bzw. Führungselemente
bei allen Arbeitsstationen, die eine Formenpalette passiert, an,
wodurch sich eine einfache Zentrierung der sich im Umlauf befindlichen
Formenpaletten an jeder Station des Palettenumlaufes ergibt.