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Betr.: Patentanmeldung P/G 3856 Zeichen- und/oder Meßgerät ==========================
Die Erfindung betrifft ein Zeichen- undZoder Meßgerät zum Zeichnen von parallelen
Linien o. dgl., die einen bestimmten Abstand zueinander aufweisen, insbesondere
Schraffuren, bzw. zum Messen des Abstandes zweier Punkte.
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Die nach dem gegenwärtigen Stand der Technik bekannten Geräte zum
Schraffieren sind entweder solche, die mit einer Zeichenmaschine verbunden sind,
wobei die Schraffurabstände sich nur stufenweise einstellen lassen oder solche Geräte,
deren Präzision unter zumutbarem Aufwand den heutigen Bedürfnissen nicht mehr entspricht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zeichen- und/oder Meßgerät
zu schaffen, durch welches ein präzises Arbeiten, eine stufenlose Einstellung der
Abstände der Linien, eine vielseitige Verwendbarkeit und trotz einer billigen Herstellung
eine einfache Handhabung möglich ist 6'
Die Erfindung besteht darin,
daß ein plattenförmiger, mindestens eine Zeichenkante o. dgl. aufweisender Grundkörper
vorgesehen ist, der eine rechteckige Führungsnut aufweist, in welcher ein der Form
der Nut angepasster Schieber eingesetzt ist, der in der Länge verstellbar oder gegen
andere Schieber konstanter unterschiedlicher Länge auswechselbar ist, so daß sich
durch abwechselndes und schrittweises Verschieben des Grundkörpers, bzw.
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Schiebers parallele Verschiebungen in gleichen AbstYiden in der Führungsrichtung
ergeben. Dabei kann der Grundkörper vorteilhaft insbesondere als Zeichendreieck,
Kreisschablone, Kurvenschablone o. dgl. ausgebildet sein und die Führungsnut kann
vorzugsweise prallel zur Hypotenuse des Dreiecks, bzw. durch den Mittelpunkt der
Kreisschablone laufend angeordnet sein. Es ergibt sich so der Vorteil, daß es z.
B. zum Zeichnen von parallelen Graden mittels eines Dreieckes lediglich notwendig
ist, einen Schieber, der eine kleinere Länge als die Führungsnut aufweist, in die
Führungsnut einzulegen und festzuhalten, während das Dreieck bis an den Anschlag
des Schiebers geschoben wird und nach dem Zeichnen einer weiteren Graden an einer
Zeichenkante des Dreieckes den Schieber zu verschieben, so daß sich durch stufenweises
Weiterschieben die parallelen Graden ergeben. Dabei weisen diese Graden einen genau
definierten Abstand zueinander auf, ohne daß Hilfsmittel wie Zeichenmaschine oder
Lineale oder weitere Dreiecke zum Parallelverschieben notwendig sind.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung. des Erfindungsgegenstandes
kann der verstellbare Schieber aus einem Rahmen und einer in dem Rahmen geführten
Zunge bestehen und beide Schieberteile können mittels einer Klemmeinrichtung gegeneinander
fixierbar sein.
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Mit Hilfe des verstellbaren Schiebers läßt sich jeder beliebige Abstand
stufenlos eintellen Für bestimmte Abstände der prallelen Graden, z. B. 1, 2, 3 mm,
können aber auch einfache Schieber leisten, z. B. in Form von Holzleistsn, Verwendung
finden, die eine definierte Länge aufweisen und zur Uterscheidung farbig gekennzeichnet
sein Können.
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Die Zunge des erwahnten Schiebers kann in der Führungsnut geführt
werden und der die Zunge übergreifende Rahmen des Schiebers kann bis dicht über
die Oberfläche des Grundkörpers greifen. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, daß
die Schieberteile ohne zu wackeln in der Führungsnut sicher geführt werden. Der
Schieberrahmen kann an seinem einen Ende einen in die Nut des Grundkörpers hineinragenden,
mit einem Gummistreifen versehenen Anschlag aufweisen, der auf der Zeichenebene
aufliegt. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, daß der Schieber z. B. am Zeichenpapier
besser haften kann und während des Verschiebens des Grundkörpers nicht verrutscht.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung kann die Führungsnut
etwas kürzer ausgebildet sein, als die maximale, durch die Klemmeinrichtung begrenzte
Ausziehlänge des Schiebers.
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Es wird dadurch sicher gewährleistet, daß der Schieber in der Ausgangsstellung
sicher in der Führungsnut gehalten wird, so daß kein Wacke-ln zu einer Zeichenungenauigkeit
führen kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn am Rand der Führungsnut auf der
Oberfläche des Grundkörpers bzw. auf dem Schieber einander zugeordnete Skalen angeordnet
sind, wobei die auf dem Schieber angeordneten Skalen jeweils den Nonius zur entsprechenden
Skala auf dem Grundkörper bilden können. Dabei können bei einem gleichschenkligen
und rechtwinkligen Zeichendreieck als Grundkörper die an der Führungsnutenkante
angebrachten Skalenteilstriche jeweils einen Abstand von V = 1,4 1 4 mm zueinander
aufweisen.
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Bei einem ungleichschenkligen rechtwinkligen Dreieck kann der Abstand
der Skalenteile aus der Beziehung der trigonometrischen Winkelfunktion errechnet
werden und ergibt sich z. B. bei einer Neigung von 30 Grad zu 2/3 g = 1,155 mm und
bei einer Neigung von 60 Grad zu 2 mm.
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Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn jedem der durch die anliegenden
Schenkel und die dieiGrundseite des Dreiecks gebildeten
Winkel
auf beiden Oberflächen des Dreiecks je eine Skala zugeordnet ist. Zu jeder Skala
gehört dann der entsprechende Nonius, wobei die Nonien gegenüberliegend auf der
Zunge aufgetragen sein können.
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Damit der Zeichner bei der Handhabung des Zeichengerätes durch die
Fläche des Grundkörpers nicht in der Sicht behIndert wird, ist es vorteilhaft, wenn
der Grundkörper vorzugsweise aus transparentem Material, z. B. Kunststoff, besteht.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 ein gleichschenkliges, rechtwinkliges Dreieck mit
einem zweiteiligen Schieber Fig. 2 einen Schnitt durch das Dreieck nach Fig. 1 entsprechend
den Pfeilen II, Fig. 3 einen Schnitt durch das Dreieck gemäß Fig. 1 entsprechend
den Pfeilen III-III, Fig. 4 ein anderes rechtwinkliges Dreieck mit Katheten verschiedener
Lange, Fig. 5 das gleiche Dreieck gemäß Fig. 4 in umgedrehter Lage.
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Wie aus den Fig. 1 bis 3 hervorgeht, besteht in diesem AUsführungsbeispiel
die Zeichen- und Meßeinrichtung aus einem gleichschenkligen rechtwinkligen Zeichendreieck
1 mit einer parallel zur Hypotenuse 2 versehenen FCüuungsnu.t, die mit einem Distanzschieber
3
ausgefüllt ist. Der Distanzschieber 3 besteht im wesentlichen aus zwei Teilen, aus
der Zunge 4 und dem Rahmen 5, die gegeneinander verstellbar sind, und durch eine
Feststellmutter 6, Senkschraube 7 und Scheibe 8 zusammengehalten werden.
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Das Anbringen des Distanzschiebers 3 geschieht wie folgt: Die Zunge
4, die der gefälzten Führungsnute angepasst ist, wird von der Rückseite des Zeichendreiecks
1 in die Führungsnut eingesetzt. Der Rahmen 5, ein U-Profil mit Längsschlitz 9 als
Führung für die Senkschraube 7, wird von der Vorderseite des Zeichendreiecks 1 auf
die nun aus der Führungsnut herausragende Zunge 4 gelegt und schließlich mittels
der Senkschraube 7 und der dazugehörigen Feststellmutter 6 einander zum Distanzschieber
3 verbunden. Die Fälzungen an den Führungsnutenkanten 10 und den Zungenkanten 11
in Fig. 3 einerseits und die größere Breite des Rahmens 5 als die Breite der Führungsnut
andererseits sichern, daß der Distanzschieber 3 in der Führungsnut verbleibt. Bei
einem rechtwinkligen ungleichschenkligen Dreieck, das zum Zeichnen gegebenenfalls
umgedreht werden soll, müssen die Fälzungen an den Führungsnutenkanten 10 für die
Zungenkanten 11 auf beiden Seiten des Dreiecks vorgesehen sein.
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Die Dicke 12 des Rahmens 5 ist in Fig. 3 so gewählt, daß zwischen
dem zusammengeschraubten Distanzschieber 3 und dem Zeichendreieck 1 ein Spielraum
vorhanden bleibt, um eine bequeme, wechselweise Fuhrung des Distanzschiebers und
des Zeichendreiecks zu ermöglichen. Zum besseren Haften des Distanzschiebers an
der Zeichenunterlage 26, wie Zeichenpapier oder sonstiges, während der Verschiebung
des Zeichendreiecks, kann am linken Ende des Rahmens von der Rückseite ein schmaler-und
dünner Gummistreifen 25 angebracht werden.
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Die Zunge 4 ist mit einer Skalen 13 versehen, die zusammen mit der
an der Führungsnutenkante angebrachten Skala 14 eine Noniusskala bildet. Der Abstand
zwischen den Teilstrichen der Skala 14 beträgt g = 1,414 mm, wodurch sich beim hier
angewendeten
Zeichendreieck mit 450 Winkeln pro Teilstrich Abstände
15 zwischen den Schraffurlinien 16 von 1 mm ergeben (Fig. 4). Die Einstellung der
Schraffurabstände 15 kann daher dank der Noniusskala auf 1/10 mm genau vorgenommen
werden. Die kreisförmigen Aussparungen 17 in den Ecken der Führungsnut gewähren
dabei ein einwandfreies Anschlagen des Distanzschiebers 3 an das Zeichendreieck
1.
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Die Handhabung der Vorrichtung verläuft wie folgt: Die Schraubenmutter
6 wird gelöst, der Rahmen 5 nach links bis zum Anschlag an die linke Führungsnutenseite
geschoben, die Zunge 4 mittels der Noniusskala 13 und 14 auf den gewünschten SchraXurabstand
18 eingestellt und die Feststellmutter 6 wieder angezogen. Nun wird das Zeichendreieck
1 mit dem eingestellten Distanzschieber 3 auf das zu schraffierende Objekt so gelegt,
daß an der Zeichendreieckskante 19 die Schraffurlinien unter dem gewünschten Winkel
gezeichnet werden können. Das Zeichendreieck und der Distanzschieber werden dann
abwechselnd in gleicher Richtung geschoben, wobei der jeweils festgehaltene Teil
den sich bewegenden Teil führt. Bei jeweiliger Veränderung der Zeichendreieckslage
wird schließlich an der Zeichendreieckskante 19 die Schraffurlinie gezeichnet.
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Nach einem weiteren Gedanken gemäß der Erfindung kann entsprechend
den Fig. 4 und 5 bei einem rechtwinkligen Zeichendreieck 27 mit 30 und 600 spitzen
Winkeln als Grundplatte für die Schraffiervorrichtung die Führungsnutenkanten mit
zwei Skalen 20 und 21 Fig. 5 versehen sein, die es ermöglichen Schraffurlinien mit
30 bzw. 600 Neigung zu zeichnen.
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Die Skala 20 für 300 Schraffurlinien weist dann zweckmäßiger weise
2 mm Abstande zwischen den Teilstrichen und die Skala 21 für 600 Schraffurlinien
Abstände von 19155 mm auf, Der hierfür passende Distanzschieber 22 ist mit zwei
entsprechenden Noniusskalen
23 und 24 bestückt.
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In der Fig. 5 ist das Dreieck gemäß der Fig. 4 in umgekehrter Lage
dargestellt und zwar befindet sich jetzt der Winkel von 60 Grad an der rechten Seite
und der Winkel von 30 Grad an der linken Seite des Dreiecks. Je nachdem, ob nun
die rechte Anlagekante bzw. die linke Anlagekante zum Zeichnen benutzt werden soll,
stellt der Zeichner den entsprechenden Abstandswert mit Hilfe der Skalen 21, 24
bzw. den Abstandswert mit Hilfe der Skalen 20, 23 mit dem Schieber ein. Dadurch
kann das Dreieck ohne technische Hilfsmittel z. B. für gegenläufige Schr furen von
geschnittenen Maschinenteilen Verwendung finden4 Es ist auch denkbar, daß der Abstand
zweier Punkte mit Hilfe der Zeichen- und Meßeinrichtung in folgender Weise bestimmt
wird. Die beiden Punkte werden mittels einer Geraden miteinander verbunden. Senkrecht
zu dieser Verbindungsgeraden werden durch die Punkte zwei Parallelen gelegt und
die Zeichendreieckskante 19 mit einer Parallelen zur Deckung gebracht.
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Dann wird die Zunge 4 fest auf die Papierunterlage gedrückt und das
Dreieck bei gelöster Klemmeinrichtung zur zweiten Parallele verschoben bis die Dreieckskante
19 sich mit der zweiten Parallelen durch den zweiten Punkt deckt, wobei der Rahmen
5 durch die Verschiebung des Dreieckes mitgenommen wird. Dann werden Rahmen 5 und
Zunge 4 verklemmt und der Schieber wird in die in der Fig. 1 dargestellten Lage
gebracht. An den Skalen 13, 14 kann anschließend der Abstand der beiden Punkte auf
ein zehntel Milimeter genau abgelesen werden. Ein Führungslineal o. dgl. ist bei
dieser Meßmethode nicht notwendig. Der sehr preiswert herzustellende Anmeldungsgegenstand
läßt sich auch sehr gut zur Lösung von'Zeichen- und Rechenaufgabed in Schulen verwenden,
z. B. wenn eine vorgegebene Strecke in mehrere gleich große Teilstrecken aufgeteilt
werden soll. Dazu kann man die Teilung mit demfRechenschieber berechnen und bis
auf
zehntel M£limeter genau mit dem Schieber' einstellen. Durch schrittweises Verschieben
erhält man anschließend die genaue Teilung der vorgegebenen Strecke.