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Präzisions-Teil- und Liniergerät Die Erfindung betrifft ein kombiniertes
Teilgerät, mittels dem das Auftragen von Teilungen aller bekannten Teilsysteme auf
Flächen oder Linien auch in kontinuierlicher Folge möglich ist sowie auch mit diesem
Gerät Schraffuren in steigender oder kontinuierlicher Dichte bei veränderlicher
Winkelstellung mit lüoo mm Genauigkeit in kürzester Zeit ausführbar sind. Erfindungsgemäß
kann das Gerät sowohl frei auf jeder geeigneten Unterlage, als auch mit vorgesehener
Ergänzung für gehobenen Bedarf, an jeder Zeichenmaschine befestigt, gehandhabt werden.
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Die nach dem gegenwärtigen Stand der Technik bekannten Geräte dieser
Art sind entweder Schraffiergeräte, Teilungsgeräte für Linien, Teilungsgeräte für
Kreisflächen oder andere geometrische Flächen. Der mit diesen Geräten mögliche Teilungsumfang
und deren Teilungsgenauigkeit entsprechen den heutigen Anforderungen an solche Instrumente
nicht mehr, sie sind dem heutigen Bedürfnis hinsichtlich vielseitiger Verwendbarkeit
und erwünschter Präzision bei gleichzeitig vereinfachter Bedienung des Gerätes nicht
mehr zeitgemäß und darüber hinaus im Anschaffungspreis undiskutabel.
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Der besondere Vorteil des Erfindungsgegenstandes ist darin zu erblicken,
daß alle bekannten Teil- und Schraffiermöglichkeiten in einer unkomplizierten Konstruktion
vereinigt und mit einer bisher nicht bekannten Genauigkeit ausführbar sind; es ist
ferner von Vorteil, daß durch die vielseitige Verwendbarkeit des Gerätes dessen
Anschaffungspreis sich in erträglicher Form bewegt, womit dieses Gerät in allen
Büros der Bau- und Maschinentechnik sowie in Lehranstalten Eingang finden wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch eine Kombination an sich
bekannter Einzelteile gekennzeichnet, nämlich dadurch, daß auf einem Grundlineal,
welches mit einer Zahnung ausgestattet ist, ein Führungslineal aufsitzt, das durch
einen Drehpunkt mit einem Zeichenlineal verbunden ist, an dessen Ende eine einem
Kreissegment gleichende Skalenschiene auswechselbar befestigt ist, die sich zwischen
zwei auf dem Führungslineal befestigten Führungsbacken gleitend bewegt.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt; es zeigt eine einfache Ausführung zur Verwendung auf horizontaler Zeichenebene
in Lehranstalten und für geringere Ansprüche.
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Fig. 1 zeigt die Ansicht des Gerätes; Fig. 2 ist ein Teilauschnitt
des Gerätes und zeigt die Koppelung des Zeichenlineals e mit der Skalenschiene f
in natürlicher Größe.
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Das Präzisions-Teil- und -Liniergerät besteht aus dem Grundlineal
a mit der Aufnahmevorrichtung b
zum Anschluß an Zeichenmaschinen, dem Führungslineal
c, welches mit dem Zeichenlineal e durch den gemeinsamen Drehpunkt d verbunden ist,
und einer auswechselbaren Skalenschiene f.
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Das Grundlineal a weist ferner an der Rückseite, in der Zeichnung
nicht gezeigt, zwei in Längsrichtung parallel laufend ausgefräste T-Nuten auf, welche
zur Aufnahme geriffelter Gummileisten dienen, die dem Lineal a auf der Zeichenfläche
das erwünschte Haftvermögen sichern. Die obere Längskante des Grundlineals a ist
mit einer Zahnung versehen, und diese Zähnung ist, von »0« angefangen, fortlaufend
numeriert. Die untere Längskante des Grundlineals a ist mit einer an sich bekannten
Millimeterteilung ausgestattet, womit das Lineal a auch gleichzeitig als Meßinstrument
verwendet werden kann. Zum Festhalten des Lineals a bei der Arbeit ist in der Mitte
desselben ein Griff i angeordnet.
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Das Führungslineal c weist an der unteren Längskante eine gleiche
Zahnung wie das Grundlineal a auf und ist zum Zwecke der rasch ablesbaren Verschiebung
auf dem Grundlineal a mit Markierungspunkten ausgestattet. Die Verschiebung des
Führungslineals c auf dem Grundlineal a ist auf verschiedene Art möglich, gegebenenfalls
unter Verwendung einer Feinsteinstellung. Weiter unten ist die einfachste Art dieser
Bewegung dargestellt, die durch Verschiebung von Hand unter Verwendung der Zeichnung
als Rasten erfolgt. Am rechten Ende des Führungslineals c sind zwei Führungsbacken
g angeordnet, zwischen welchen sich die Skalenschiene f bewegt. Die äußere der beiden
Führungsbacken g ist mit einer Nockenschnellschlußklemmvorrichtung h ausgerüstet,
welche die Skalenschiene f sicher und schnell am gewünschten Teilstrich arretiert.
Die beiden Führungsbacken g sind mittels
einer Plexiglasbrücke verbunden,
auf welcher sich ein feiner Haarstrich befindet, der das genaue Einstellen über
dem gesuchten Teilungsstrich auf der Skalenschiene f ermöglicht.
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Das Zeichenlineal e ist im Gegensatz zum Grundlineal d an der oberen
Längskante auch mit einer Millimeterteilung ausgestattet und an beiden Längskanten
in bekannter Weise abgeschrägt.
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Wie im Ausführungsbeispiel Fig. 2 gezeigt, ist am rechten Ende des
Zeichenlineals e die Skalenschiene f
abnehmbar befestigt. Diese Befestigung
der Skalenschiene f an dem Zeichenlineal e ist gleich wie die Koppelung
der beiden Lineale e und c durch den Drehpunkt d mit einer notwendigen Präzision
ausgeführt, denn im Drehpunkt d bewegt sich das Lineal c, geführt durch die Backen
g an der Skalenschiene f ; die Skalenschiene f ist im Ausführungsbeispiel unverrückbar
mittels eines Schwalbenschwanzes und einer Schraube am Lineal e befestigt. Die auswechselbare
Skalenschiene f gestattet die Verwendung verschiedener in der Technik und Wissenschaft
bekannter Teilsysteme.
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Bei Inbetriebnahme des Gerätes nach dem gezeigten Ausführungsbeispiel
liegt das Grundlineal a auf einer horizontalen Zeichenebene, während der Zeichner
den gewünschten Teilabstand bei gelöstem Klemmhebel la mit dem Führungslineal c
auf der Skalenschiene f einstellt und diese Einstellung mit dem Klemmhebel la arretiert.
Dann legt er das Führungslineal c, wie in der Darstellung gezeigt, auf das Grundlineal
a so, daß die Zähne dieser beiden Lineale ineinanderrasten und die Markierungspunkte
des Führungslineals c auf die Zahnzahlen 0 bis 50 des Grundlineals ca weisen. Darauf
wird das Zeichenlineal e an den Anfang der auszuführenden Teilung herangeführt,
wobei zu beachten ist, daß das Grundlineal a mit der linken Hand am Griff
i
auf der Zeichenfläche festzuhalten ist. Durch seitliches Verschieben des
Führungslineals c um einen Zahn nach links oder rechts verändert sieh der Abstand
am Zeichenlineal e vom Ausgangspunkt entsprechend dem Teilungsmaß, welches auf der
Skalenschiene f eingestellt ist.
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Wird das Führungslineal c um mehrere Zähne in dieser oder jener Richtung
verschoben, so zeigt das Zeichenlineal das entsprechende Vielfache der Einstellung
an der Skalenschiene f. Nach jeder Verschiebung des Führungslineals c ist am Zeichenlineal
e der Teilstrich zu ziehen. Beim Aufteilen eines Kreisumfanges z. B. in 29 Teile
wird auf der Skalenschiene f »Teile des Umfanges« auf 29 eingestellt und der sich
dabei durch die beiden Lineale e und c ergebende Winkel zum Teilen benutzt, wobei
der Kreisdurchmesser von untergeordneter Bedeutung ist.