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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Positionierungsvorrichtung zum Positionieren eines Referenzkörpers in
einem Gargerät.
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Bei Verfahren zum Steuern eines Garprozesses
innerhalb eines Gargeräts
werden häufig
Referenzkörper
in dem Gargerät
angeordnet, um über diese
Referenzkörper
entsprechende Meßwerte
des Garprozesses ermitteln zu können,
die dann generalisiert sind, und mit deren Hilfe eine Steuerung
eines Garprozesses möglich
ist. Die Meßwerte
solcher Referenzkörper
können über einen
Sensor oder einen Garprozeßfühler ermittelt
werden.
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Beispielsweise die nicht vorveröffentlichte
DE 103 09 485 beschäftigt sich
mit einem Verfahren zum Steuern eines Garprozesses, bei dem die
zum Garen bzw. Regenerieren eines Garguts erforderliche Gesamtenergie
optimal einstellbar ist. Indem man das Klima im Garraum in Abhängigkeit
von dem jeweils aktuellen Wärmeeintrag
insbesondere in einen Referenzkörper
einstellt, lässt
sich dabei verhindern, daß das
Gargut an seiner Oberfläche
austrocknet oder aber durch Kondensatpfützen in seiner Qualität beeinträchtigt wird.
Das Klima im Garraum kann insbesondere in Abhängigkeit von dem Temperaturverhalten
des Referenzkörpers
geregelt werden, vorzugsweise unter Berücksichtigung einer vor dem Garprozess
ermittelten Korrelation zu dem Temperaturverhalten einer Gargutart,
einer Gargutmenge, eines Gargutgewichts, einer Gargutgröße und/oder Garvorbehandlung
eines Garguts. Zu diesem Zweck wird ein Sensor in- oder an dem Referenzkörper plaziert,
der mit einer Steuer und/oder Regeleinheit des Gargeräts in Verbindung
steht. Bei diesem Sensor kann es sich, beispielsweise, um ein Garprozesssensor
handeln, der aus der
DE
199 450 21 A1 bekannt ist.
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Insbesondere Gargeräte, die
in Großküchen eingesetzt
werden, beinhalten häufig
Hordengestelle oder Hordengestellwagen, auf denen auf einer Vielzahl
von Einschubebenen Gargut gegart oder regeneriert werden kann. Es
liegt auf der Hand, daß nicht für jedes
individuelle Gargut, das auf einer Einschubebene des Hordengestells
angeordnet ist, entsprechende Meßwerte zur Steuerung eines
Garprozesses einzeln bestimmt werden können. Daher kann hier ein Referenzkörper innerhalb
des Garraums des Gargeräts
vorteilhaft angeordnet werden, mit dem Meßwerte allgemein innerhalb
des Garraums bestimmt werden können,
und mit denen Korrelationen mit dem Gargut und dem Garprozess möglich sind. Da
die über
den Referenzkörper
ermittelten Meßwerte
so gut wie möglich
mit denjenigen Meßwerten übereinstimmen
sollen, die die auf den Einschubebenen angeordneten Gargute tatsächlich aufweisen, sollte
der Referenzkörper
so nahe wie möglich
an den Garguten angeordnet werden.
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Dabei ist jedoch zu beachten, daß die Anordnung
des Referenzkörpers
innerhalb des Garraums bedienerfreundlich und sicher sein muß. Insbesondere
wenn ein zusätzlicher
Sensor oder Garprozeßfühler zusammen
mit dem Referenzkörper
innerhalb des Garraums in der Nähe
des Garguts angeordnet werden soll, muß die Bedienerfreundlichkeit
und hier insbesondere die Kabellänge
eines solchen Sensors oder Garprozeßfühlers berücksichtigt werden, damit das
Kabel kein Gargut berührt.
Eine ungewollte Kontamination des Garguts bei Anordnung des Referenzkörpers sollte
vermieden werden.
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Zum Stand der Technik sind des Weiteren Sensorpositioniervorrichtungen
bekannt, die eine Positionierung eines Sensors beispielsweise mit
zumindest einem Rotationsfreiheitsgrads und zumindest einem Translationsfreiheitsgrad
zwecks Einbringen in Gargut, beispielsweise in Gastronomiebehältern zwischen
einer Vielzahl von Schienen einer Einhängeleiter, ermöglichen,
indem eine Höhenverstellung
und somit eine Zuordnung zu einer Schiene bzw. einem Schienenpaar
aus zwei sich in einer Höhe
innerhalb eines Garraumes gegenüberliegenden
Schienen zusätzlich
zu einer Drehung sowie Verschiebung des Sensors relativ zu besagter
Schiene bzw. besagtem Schienenpaar möglich ist, wie beispielsweise
in der nicht vorveröffentlichten
PCT/EP03-01491 beschrieben.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden
und insbesondere eine Positionierungsvorrichtung zum Positionieren
eines Referenzkörpers
innerhalb eines Gargeräts
bereitzustellen, die bedienerfreundlich und sicher in unmittelbarer
Nähe des
zu garenden oder zu regenerierenden Garguts angeordnet werden kann,
ohne eine Kontamination des Garguts durch den Referenzkörper oder
mit diesem verbundene Bauteile, wie beispielsweise ein Kabel, zu bewirken.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Positionierungsvorrichtung zum Positionieren eines Referenzkörpers, über den
Meßwerte eines
Garprozesses erfaßbar
sind, an einem Hordengestell für
ein Gargerät,
das ein Rahmengestell zum Halten zumindest einer Einschubsäule mit
einer Vielzahl von Einschubebenen aufweist, wobei die Positionierungsvorrichtung über zumindest
zwei Stege an dem Hordengestell befestigt ist, die sich von einem Grundrahmen
oder Oberrahmen des Rahmengestells im wesentlichen senkrecht nach
oben bzw. unten erstrecken.
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Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, daß die Positionierungsvorrichtung
einen im wesentlichen horizontal zwischen den Stegen verlaufenden,
insbesondere balken- oder plattenartigen, Abschnitt aufweist.
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Ferner kann vorgesehen sein, daß die Positionierungsvorrichtung
etwa mittig der Höhe
des Hordengestells angeordnet ist.
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Es ist gemäß der Erfindung bevorzugt,
daß die
Positionierungsvorrichtung eine Ausnehmung, vorzugsweise mittig
zwischen den Stegen, zur Aufnahme des Referenzkörpers aufweist.
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Dabei kann vorgesehen sein, daß die Ausnehmung
eine Halteeinrichtung für
den Referenzkörper,
wie Klemmen, Manschetten, Einhängeeinrichtungen,
Einrastvorrichtungen oder dergleichen, aufweist.
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Weiterhin wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß die
Positionierungsvorrichtung eine Hülse aufweist, die sich von
der Ausnehmung aus erstreckt und vorzugsweise eine Öffnung aufweist,
die insbesondere in die Ausnehmung mündet.
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Die Positionierungsvorrichtung kann
aus Metall bestehen.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Referenzkörper ein
Röhrchen
aus Keramik, Ton, Porzellan, Teflon oder Kohlefaser ist, oder der Referenzkörper ein
in die Hülse
eingefülltes,
insbesondere gekapseltes, Granulat umfaßt.
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Auch ist es besonders bevorzugt,
daß der Referenzkörper im
wesentlichen vollständig
von der Hülse
umgeben ist, deren Öffnung
sich seitlich entlang Längsrichtung
erstreckt.
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Ferner kann vorgesehen sein, daß die Hülse an ihrem
Boden eine Öffnung
aufweist.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, daß der Referenzkörper in
Bezug auf die Stege gewinkelt angeordnet ist, vorzugsweise mit einem
Winkel von etwa 45°C.
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In einer weiteren Ausführungsform
gemäß der Erfindung
ist vorgesehen, daß in
und/oder an dem Referenzkörper
zumindest ein Sensor und/oder ein Garprozeßfühler angeordnet ist, wobei
der Sensor oder Garprozeßfühler mit
einer Steuer- und/oder Regeleinheit des Gargeräts in Wirkverbindung steht.
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Dabei ist erfindungsgemäß bevorzugt,
daß über den
Sensor oder den Garprozeßfühler zumindest
ein Klimaparameter, umfassend einen Temperaturwert innerhalb des
Gargeräts,
einen Temperaturanstieg, einen Feuchtegehalt, einen Feuchteanstieg und/oder
dergleichen erfaßbar
ist.
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Schließlich ist weiterhin bevorzugt
vorgesehen, daß die
Meßwerte
des Referenzkörpers
zur Ermittlung des Taupunktes heranziehbar sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die überraschende
Erkenntnis zugrunde, daß durch
die spezielle Anordnung der erfindungsgemäßen Positionierungsvorrichtung
an einem Hordengestell für
ein Gargerät
eine optimale Anordnung eines Referenzkörpers erreicht werden kann,
die bedienerfreundlich und sicher ist. Insbesondere wird eine ungewollte Kontamination
des Garguts, das auf den Einschubebenen des Hordengestells angeordnet
ist, vermieden. Der Referenzkörper
wird mit der erfindungsgemäßen Positionierungsvorrichtung
in unmittelbarer Nähe
zu dem Gargut angeordnet. Diese Anordnung liegt jedoch nicht soweit
innerhalb des Hordengestells, daß beispielsweise ein Kabel,
an dem ein Sensor oder Garprozeßfühler angeschlossen
ist, zu kurz wäre
und daher über
oder quer durch die Einschubebenen gezogen werden müßte, was
ohne Zweifel zu einer Kontamination des Garguts führt. Vielmehr
ist erfindungsgemäß die Anordnung
des Referenzkörpers
auf einfache Art und Weise an dem Hordengestell möglich und
erfordert keinen übermäßigen Aufwand.
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Der Referenzkörper kann bevorzugt einfach in
eine Ausnehmung der Positionierungsvorrichtung eingesteckt werden,
wobei vorzugsweise eine Halteeinrichtung, insbesondere in Form einer
Hülse oder von
Klemmen, vorgesehen sein kann, um den Referenzkörper in der Positionierungsvorrichtung
zu sichern. Besonders bevorzugt ist der Referenzkörper ein
hohles Keramikröhrchen,
das von einer zur Positionierungsvorrichtung gehörenden Metallhülse umgeben
ist, die seitlich in ihrer Längsrichtung
zumindest teilweise geöffnet
ist. Eine geschlossene Metallhülse
würde den
Meßwert
verfälschen,
da zuerst das Metall und dann erst das Keramikröhrchen aufgeheizt werden würde. Besonders
bevorzugt ist der Boden der Metallhülse ferner mit einer Öffnung versehen,
was vorteilhaft ist für
den Fall, wenn das Keramikröhrchen
dauerhaft am Hordengestell verbleiben soll. Mit dieser Öffnung wäre eine
Reinigung im Gargerät
mittels Selbstreinigung möglich,
da entsprechende Reinigungsflüssigkeit
problemlos aus der Bodenöffnung
abfließen
könnte.
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Ebenfalls bevorzugt ist in und/oder
an dem Referenzkörper
ein Sensor und/oder ein Garprozeßfühler vorgesehen. Bei dem bevorzugten
hohlen Keramikröhrchen
kann dieser Sensor oder Garprozeßfiihler in den Hohlraum eingesteckt
werden. Steht der Sensor oder Garprozeßfühler mit einer Steuer- und/oder
Regeleinheit des Gargeräts
in Wirkverbindung, so kann durch die Aufnahme von Meßwerten des
Referenzkörpers
ein Garprozeß auf
einfache Weise gesteuert werden.
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Der Referenzkörper kann eine Länge von etwa
80 bis etwa 120 mm, bevorzugt etwa 100 mm, einen Außendurchmesser
von etwa 10 bis etwa 12 mm, bevorzugt etwa 11 mm, und ggf. einen
Innendurchmesser von etwa 3 bis etwa 5 mm, bevorzugt von etwa 4
mm, aufweisen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
anhand von schematischen Zeichnungen, in denen
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Hordengestells zeigt, an dem eine
erfindungsgemäße Positioniervorrichtung
angeordnet ist;
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2 einen
vergrößerten Ausschnitt
des mit x bezeichneten Bereichs des in 1 gezeigten Hordengestells zeigt; und
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3 einen
Querschnitt durch das Hordengestell gemäß 1 entlang der Linie A-A zeigt.
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1 zeigt
ein Hordengestell 1, das ein Rahmengestell 2 aus
einem Grundrahmen 3, einem Oberrahmen 4 und Verbindungsstreben 5 aufweist. Innerhalb
des Rahmengestells 2 sind sechs Einschubsäulen 6 integriert,
die über
Holme 7 an den Verbindungsstreben 5 und damit
an dem Rahmengestell 2 befestigt sind. Jede Einschubsäule 6 weist eine
Vielzahl von Einschubebenen 8 auf, die durch eine Ringform
zur Aufnahme eines nicht dargestellten Tellers oder dergleichen
mit Gargut definiert sind. Bei dem Hordengestell 1 handelt
es sich um einen Hordengestellwagen. Jedoch kann selbstverständlich auch
ein nicht-fahrbares Hordengestell vorgesehen sein.
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Der Grundrahmen 3 weist
an seiner Vorderseite 9 und seiner Rückseite 10 jeweils
einen Griff 11 auf, der beim Verfahren des Hordengestells 1 ergriffen
werden kann. Von der Vorderseite 9 des Grundrahmens 3 erstrecken
sich zwei Stege 12 im wesentlichen senkrecht nach oben. Dabei sind
die Stege 12 so angeordnet, daß sie im wesentlichen zwischen zwei
Einschubsäulen 6,
längs derselben
verlaufen. Selbstverständlich
ist vorstellbar, daß sich
die Stege 12 nicht nur senkrecht von dem Grundrahmen 3 weg erstrecken,
sondern sie können
auch zunächst
vom Grundrahmen 3 etwas in das Hordengestell 1 hinein gebogen
sein, um dann noch enger zwischen den Einschubsäulen 6 zu verlaufen.
Dies führt
zu einer noch näheren
Anordnung eines Referenzkörpers
an einem Gargut, wie weiter unten erläutert. Insbesondere bei Tellern
mit einem großen
Durchmesser, die in den Einschubsäulen 6 und den Einschubebenen 8 gelagert
werden sollen, ist jedoch die in 1 gezeigte
im wesentlichen senkrechte Anordnung der Stege 12 bevorzugt.
Selbstverständlich
können
sich die Stege 12 auch von dem Oberrahmen 4 im
wesentlichen senkrecht nach unten erstrecken.
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Zwischen den beiden Stegen 12 ist
auf etwa halber Höhe
des Hordengestells 1 eine erfindungsgemäße Positionierungsvorrichtung 13 für einen
Referenzkörper 15 angeordnet.
Diese Positionierungsvorrichtung 13 umfasst einen im wesentlichen
horizontal zwischen den beiden Stegen 12 verlaufenden Balken 18 und
eine Ausnehmung 14, die vorzugsweise mittig im Bal-ken 18 angeordnet
ist. Die Positionierungsvorrichtung 13 umfasst, wie insbesondere 2 zu entnehmen ist, zudem
eine einseitig offene Hülse 19,
die einen Referenzkörper 15,
der beispielsweise als ein Keramikröhrchen ausgeführt sein
kann, umgreift. Die entsprechende Öffnung 20 der Hülse 19 stellt
dabei eine Verlängerung
der Ausnehmung 14 dar und ermöglicht, ebenso wie die Ausnehmung 14, ein
einfaches Einschieben des Referenzkörpers 15.
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Der Referenzkörper 15 wird durch
Einschieben in die Öffnung 20 und
die Ausnehmung 14 in die Hülse 19 eingebracht,
wie sich deutlich aus 2 ergibt.
Der Referenzkörper 15 ist
seinerseits hohl bzw. rohrförmig
ausgebildet, so daß in
den entsprechenden Hohlraum des Referenzkörpers 15 ein Sensor 16 eingesteckt
werden kann, mit dem Meßwerte
des Referenzkörpers 15 bestimmt
werden können.
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Wie sich insbesondere aus 2 ergibt, ist der Referenzkörper 15 sehr
nahe an den Einschubebenen 8, die Gargut (nicht gezeigt)
enthalten, angeordnet, ohne jedoch eine Kontamination des Garguts zu
erlauben. Der Referenzkörper 15 sowie
der Sensor 16 können
bedienerfreundlich und sicher in die Positionierungsvorrichtung 13 eingesteckt
werden, wobei auch ein Kabel 17 des Sensors 16 nicht über bzw.
durch die Einschubebenen 8 gezogen werden muß. Wie auch
aus 2 gut ersichtlich
ist, dienen die Stege 12 ferner als Kabelabweiser, da sie
verhindern, daß das
Kabel leicht auf die Einschubebenen 8 gelangen kann.
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3 zeigt
einen Querschnitt durch das Hordengestell 1 gemäß 1. Besonders gut ist hier
die gewinkelte Anordnung des Referenzkörpers 15 im Bezug
auf die Stege 12 gezeigt, bevorzugt in einem Winkel von
etwa 45°C,
was eine noch bessere Annäherung
des Referenzkörpers 15 an
die Einschubebenen 8 ermöglicht.
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Die in der vorstehenden Beschreibung
sowie in den Ansprüchen
und Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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- 1
- Hordengestell
- 2
- Rahmengestell
- 3
- Grundrahmen
- 4
- Oberrahmen
- 5
- Verbindungsstreben
- 6
- Einschubsäule
- 7
- Holm
- 8
- Einschubebene
- 9
- Vorderseite
- 10
- Rückseite
- 11
- Griff
- 12
- Steg
- 13
- Positionierungsvorrichtung
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Referenzkörper
- 16
- Sensor
- 17
- Kabel
- 18
- Balken
- 19
- Hülse
- 20
- Öffnung