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Beschreibung zu der Patentanmeldung MAGAZINSTAPLER (Priorität: 26.
April 1969 - Bulgarien - Nr. 11 916) Die Erfindung betrifft einen Magazinstapler
mit einem rechteckigen Fahrgestell, einer vertikal bewegbaren Plattform und einer
vier Teleskop-Masten umfassenden Hubvorrichtung zum Transportieren und Haben von
Lasten in Lagerräumen mit grossen Höhen und engen Korridoren. Auf der Plattform
befindet sich eine Schalttafel sowie das über eine teleskopische Lenksäule mit den
Laufräden des Fahrgestells verbundene Lenkrad, so dass also der Fahrer mit der Plattform
auf die jeweilige Nahe gehoben wird und von dort aus die Lade-und Transport operationen
ausführen kann
Bekannt ist ein Magazinstapler, bei dem die Plattform
konsolartig mittels einer doppelten Teleskop-Hubvorrichtung an einen Hubkarren angelenkt
ist und die Last zusammen mit dem Fahrer gehoben wird. Der Hauptnachteil dieses
Magazinstaplers besteht darin, dass infolge der konsolartigen Ausführung der die
Last und den Fahrer tragenden Plattform das gesamte Biegemoment beträchtlicht gross
werden kann. Um die erforderliche Betriebssicherheit einzuhalten, ist daher die
Höchstlast beschränkt und somit der Wirkungsrad, d.h. das Verhältnis von Nutzlast
zu Eigengewicht des Staplers, klein.
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Bekannt ist ferner eine auf ein Autochassis aufgebaute Staplerkonstruktion,
bei der die Plattform an vier Einmasten eingehängt ist. Diese Ausführungsform erlaubt
ein zweistufiges Heben der Plattform, weist jedoch ein kompliziertes hydraulisches
System auf, das insbesondere im Hinblick auf Synchronisierung und Dichtung mit Schwierigkeiten
verbunden ist. Ausserdem ist die Hubhöhe dieser Konstruktion gering.
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Weiterhin ist eine an vier vertikalen Säulen eingehängte Hebeplattform
bekannt, bei der die Vertikalbewegung durch horizontal angeordnete Arbeitzylinder
und Kettengetriebe erfolgt. Diese Ausführung hat den Nachteil, dass die Hubhöhe
klein ist, nämlich nur so gross, wie der Hub des Kolbens im Zylinder, und dass die
Vertikalbewegung der Plattform
mit der gleichen Geschwindigkeit
erfolgt, mit der sich der Kolben im Zylinder bewegt.
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Ziel der Erfindung ist es, die erwähnten Nachteile der bekannten
Vorrichtungen zu vermeiden und einen Magazinstapler zu schaffen, der trotz verhältnismässig
geringer Bauhöhe grosse Hubhöhe und grosse Hubgeschwindigkeit aufweist.
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Erfindungsgemäss wird dies bei einem Magazinstapler der eingangs
bezeichneten Art dadurch erreicht, dass die Teleskopmasten aus mindestens zwei ineinander
gleitenden Mastteilen bestehen, von denen das erste auf dem Fahrgestell fest montiert
ist, dass jeweils eine erste Kette an ihrem einen Ende am Fahrgestell verankert
ist, um eine an der Kolbenstange eines Arbeitszylinders angebrachte Arbeitsrolle
und eine im oberen Bereich des ersten Mastteils gelagerte Rolle läuft und mit ihrem
anderen Ende im unteren Bereich des weiteren Xastteils verankert ist und dass eine
weitere Kette mit ihrem einen Ende an dem vorhergehenden Mastteil verankert ist,
tiber eine im oberen Bereich des weiteren Nastteils gelagerte Rolle läuft und mit
der Plattform verbunden ist. Vorzugsweise bestehen die Teleskopmasten aus drei ineinander
gleitenden Mastteilen, wobei eine mittlere Kette mit ihrem einen Ende am ersten
Mastteil verankert ist, Uber eine im oberen Bereich des mittleren Kastteils gelagerte
Rolle läuft und mit ihrem
anderen Ende im unteren Bereich des dritten
Mastteils verankert ist. Diese Ausführungsform ergibt eine Hubgeschwindigkeit fUr
die Plattform, die der sechsfachen Hubgeschwindigkeit der Arbeitszylinder entspricht,
Entsprechend betragt auch die Hubhöhe der Plattform das Sechsfache des Kolbenhubs
in den Arbeitszylindern. Diese starke Übersetzung gestattet eine Verminderung der
Zflinderabmessungen sowie der Bauhöhe und damit des Gewichtes des Hubstaplers, Vorteilhafterweise
sind jeweils zwei der vier Arbeitsrollen in einem in dem Fahrgestell verschiebbar
gelagerten Wagen montiert, und die beiden Wagen sind jeweils mit den Kolbenstangen
zweier am Fahrgestell angelenkter, in entgegengesetzten Richtungen wirkender Arbeitszylinder
verbunden.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die Arbeitszylinder
in Seitenteilen des Fahrgestells untergebracht und dienen jeweils zur Betätigung
der an den beiden Ecken der sugeherigen Seite angeordneten Teleskopmasten, und die
Plattform ist als Hubgabel ausgefUhrtO Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen;
darin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemessen
Magazinstaplers; Fig. 2 ein kinematisches Schema der Hubvorrichtung bei gehobener
Plattform in Seitenansicht, wobei einer der Arbeitszylinder in Längsrichtung geschnitten
ist; Fig. 3 einen Schnitt an der Stelle A der Fig. 1 zur Darstellung einer der beiden
Schienen, in der die Ausgleichswagen laufen; Fig, 4 eine Seitenansicht eines Ausgleichswagens;
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform des Magazinstaplers mit gabelartiger
Plattform und in den Seiten des Fahrgestells untergebrachten Arbeitszylindern; und
Fig, 6 ein kinematisches Schema der Hubvorrichtung fnr den Magazinstapler nach Fig.
5.
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In Fig. 1 ist ein erfindungsgemässer Magazinstap-1er gezeigt, der
ein rechteckiges Fahrgestell oder Chassis 1 mit einer lenkbaren Vorderachse 2, einer
Teleskop-Lenksäule 4 und einer hinteren Antriebsachse 24 sowie eine Hubvorrichtung
für die Plattform 5 umfasst. Die Hubvorrichtung weist zwei vordere Teleskopmasten
7,8,9 und zwei hintere Teleskopaaiten
18, 8' und 9' auf, die an
den vorderen bzw. hinteren Enden des Chassis montiert sind und jeweils aus drei
ineinander gleitenden Teilen bestehen. Dabei sind die ausseren Mastteile 7,7' am
Chassis befestigt, während die inneren Mastteile 9, 9' die Plattform 5 tragen. In
dem Chassis 1 sind zwei einfach wirkende hydraulische Arbeitszylinder 11, 11' nebeneinander
in Längsrichtung angeordnet, die Ueber einen Druckausgleicher 27 zur Synchronisation
miteinander verbunden sind. Der in Bewegungsrichtung des Staplers rechte Arbeitazylinder
11 ist an seinem hinteren Ende an das Chassis angelenkt, wobei die Kolbenstange
10 in Fahrtrichtung nach hinten aus dem Zylinder 11 heraustritt; der linke Arbeitszylinder
11' ist in umgebhrter Richtung ebenfalls mit seinem hinteren Ende an das Chassis
angelenkt. Die beiden Zylinder wirken also gleichzeitig in entgegengesetzten Richtungen.
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Die Kolbenstange 10 des rechtan Arbeitszylinders 11 ist mit einer
Übertragungswelle 12 gelenkig verbunden, die mit je zwei an ihren Enden angeordneten
Laufrädern 26 gemäss Fig. 1, 3 und 4 einen Ausgleichswagen 13 bildet. Die Räder
26 laufen in Schienen 14, die in den Seitenteilen des Chassis 1 gebildet sind Nahe
den beiden Enden der Welle 12 ist jeweils eine aus Kunststoff bestehende Arbeitsrolle
18 gelagerte
Zwei retten 15, sind mit ihrem einen Ende an den Punkten
28,28' am Chassis befestigt, laufen um die Arbeitsrollen 18, die im Chassis gelagerten
festen Rollen 21 und die am oberen Ende der festen Eusseren Mastteile 7 gelagerten
Fuhrungarollen 22 und sind mit ihren anderen Enden im unteren Bereich der mittleren
Mastteile 8 verankert. Der rechte Arbeitszylinder 11 verschiebt also bei Beaufschlagung
die Übertragungswelle 12 und damit die Arbeitsrollen 18 gegen die hintere Seite
des Chassis 1 und hebt dadurch die beiden vordeuten mittleren Mastteile 8, wobei
die Hubgeschwindigkeit dieser Mastteile 8 doppelt so gross ist wie die Geschwindigkeit,
mit der die Rollen 18 verschoben werden.
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In analoger Weise werden auch die hinteren mittleren Mastteile 8
von dem Arbeitszylinder 11' gehoben. Da die beiden Arbeitazylinder 11, 11' über
den Druckausgleicher 27 synchronisiert sind, werden sämtliche mittleren Mastteile
8, 8' mit gleicher Geschwindigkeit und um gleiche Wege gehoben.
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Zwei weitere Kettenpaare 16, 16' sind jeweils mit ihren einen Enden
im oberen Bereich der festen Mastteile 7, 7' verankert, laufen Uber am oberen Ende
der mittleren Masts teile 8 gelagerte Rollen 19 und sind mit ihren anderen Enden
im unteren Bereich der innern Mastteile 9 verankert. Infolge dieser Kettenführung
werden die inneren Mastteile 9,9' mit
einer Geschwindigkeit gehoben,
die doppelt so gross ist wie die Hubgeschwindigkeit der mittleren Mastteile 8,82
und wiermal so gross wie die Hubgeschwindigkeit der Arbeitszylinder 11,11'.
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Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, sind zwei weitere Ketten 17,17'
jeweils mit ihrem einen Ende an den vorderen mittleren Mastteilen 8 verankert, laufen
über im oberen Bereich der vorderen inneren Mastteile 9 gelagerte Rollen 20, ferner
über an der Plattform gelagerte Rollenpaare 23, über im oberen Bereich der hinteren
inneren Mastteile 9, gelagerte Rollen 20' und sind mit ihrem anderen Ende jeweils
an den hinteren mittleren Mastteilen 8' verankert, Durch diese Ket tenführung wird
die Plattform 5 mit einer Geschwindigkeit gehoben, die sechsmal so gross ist wie
die Hubgeschwindigkeit der Arbeitszylinder 11,11'.
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Die Plattform 5 wird durch Rollen 25 in entsprechenden Führungsschienen
der inneren Mastteils 9,9' geführt.
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Im Vorderteil der Plattform 5 befindet sich ein Bedienungsteil mit
dem Arbeitsplatz 6 für den Fahrer, während der übrige Teil der Plattform fUr die
Lasten bestimmt ist. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist der Arbeitsplatz 6 gegen den
Teil fllr die Lasten und nach oben mit einem Schutzgitter abgetrennt.
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Bei der in Fig. 5 und 6 gezeigten anderen Ausführungsform der Erfindung
besteht das Chassis im wesentlichen aus zwei seitlichen Armen 29, die an einer Stirnseite
durch einen Querbalken miteinander verbunden sind. Die Arbeitssylinder 11 sind dabei
mit ihren Übertragungswellen 12 und den Arbeitsrollen 18 in diesen Seitenteilen
untergebracht und betätigen im Gegensatz zu der ersten Ausführungsform jeweils die
beiden Teleskopmasten an den Enden der zugehdrigen Seite.
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Bei dieser Ausführungsform hat die Plattform 5 die Form einer Hubgabel
In ihrem übrigen Aufbau, insbesondere in der FUh rung der Ketten 16, 16' und 17,17',
entspricht diese Variante der erstgenannten Ausführungsform. Der Vorteil der Variante
besteht darin, dass das Fahrgestell nach einer Stirnseite zu offen ist und die Last
von der Hubgabel untergriffen werden kann.
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Patentansprüche