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Die Erfindung betrifft ein Grabmal, dass mehrere Funktionen in sich vereint. Neben der klassischen Funktion als Erinnerungsstein an einen Verstorbenen, dient es als Wassertank für ein externes Bewässerungssystem, als Aufbewahrungsort für kleinere Gartengeräte sowie als Halter für elektrische Grablichter. Aufgrund seines Aufbaues ist es zudem Ressourcen schonend, preisgünstiger in der Anschaffung und den Folgekosten sowie mit geringen Kosten wiederverwendbar.
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Herkömmliche Grabmäler sind fast ausschließlich aus massivem Naturstein hergestellt. Hierdurch bedingt sind diese Grabsteine sehr schwer und können nur durch Handwerker gesetzt werden. Tritt zudem der Fall ein, dass ein weiterer Verstorbener an dieser Grabstätte beigesetzt werden soll, so muss dieser Grabstein zur Beisetzung erneut durch einen Handwerker kostenintensiv entfernt werden und bis zur erneuten Setzung des Grabes entsprechend eingelagert werden.
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Die deutschen Friedhofsordnungen, geben vor welche Gestaltungsmöglichkeiten es vor Ort gibt. Vor dem Setzen eines Grabmals / Grabsteins ist eine entsprechende Genehmigung vom zuständigen Betreiber einzuholen.
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In der Regel schreiben die Friedhofsordnungen vor, dass Grabmäler aus Naturstein, Holz, Bronze oder Schmiedeeisen bestehen müssen. Einzelne Ausnahmen hiervon können jedoch bei zuständigem Betreiber beantragt werden. Zwischenzeitlich finden sich auf Friedhöfen auch Grabmäler aus Edelstahl oder Glas.
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Stand der Technik
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Die Anmeldung
DD000000081717A1 beschreibt ein Grabmal aus Kunststoff mit Fach und massivem Betonsockel. Die Anmeldung DE202019003140U1 beschreibt ein Wasser führendes Grabmal aus Kunststoff mit Deckel, Vorhängeschloss und Tank aus Kunststoff und mit einem massiven Betonsockel. Vergleichbar ist die Anmeldung DE202005008217U1, ein Grabmal aus Kunststoff mit Gießsystem und Stauraum.
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Die Anmeldung
DE102005054983A1 beschreibt ein kostengünstiges Grabmal aus Kunststoff, die Anmeldung
DE202011100640U1 einen Metallhohlkörper mit Erdspieß oder Massivsockel der nach vorne geöffnet werden kann. Ebenso beschreibt die Anmeldung
DE202013105346U1 ein Grabmal aus Metall mit einem Hohlraum für Grabgeräte.
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Die Anmeldungen
DE202004018520U1 und
DE202004012384U1 beschreiben Grabmäler die als Hohlkörper ausgeführt sind und entweder eine beschwerende Bodenplatte haben oder mit Beton oder Sand gefüllt werden. Die Anmeldung
DE000009400354U1 beschreibt hingegen ein Grabmal aus Kunststoff gefüllt mit z.Bsp. Sand_. Ähnlich verhält es sich mit der Anmeldung
DE000001916092U . Es ist als hohles Grabmahl mit Platten und Betonfundament jedoch ohne weitere Funktion ausgeführt.
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Die Anmeldung
DE202007013678U1 zeigt Wannenartige Haltevorrichtung zur Aufnahme von Grabsteinen mit Erdspießen aus. Ähnlich verhält es sich mit der Anmeldung
DE102013008406A1 die Erdanker mit einer Spirale zum Eindrehen zur Befestigung von Grabsteinen beschreibt.
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Die Anmeldung
CH000000698207B1 beschreibt ein Grabmal aus Platten mit Einschub und die Anmeldung
DE20313181U1 einen Grabstein aus Polybeton mit Hohlraum und Klappe.
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Ein Metallhohlkörper vorzugsweise aus Bronze mit Klappe und Schloss ist in der Anmeldung
DE000009200995U1 ausgeführt. Vergleichbar ist der Blechhohlkörper mit Klappe und Betonsockel der in der Anmeldung
DE000003121949A1 beschrieben ist. Ein Hohlkörper aus abgedichteten Platten auf Betonsockel ist in der Anmeldung
DE000029604625U1 beschrieben
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Die Anmeldung
DE202006006951U1 beschreibt ein hohles Grabmal aus Holz, Stein oder Kunststoff, mit einer 10cm Betonschicht und einem Wasseraufnahmebehälter und Schlauchanschluß oder extern angebrachtes Behältnis. Die Anmeldung
DE102004052069A1 ein modular aufgebautes Grabmal mit Bewässerung.
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Keines der o.g. Anmeldungen konnte sich am Markt durchsetzten oder hatte einen wirtschaftlichen Erfolg. Somit ist noch immer der klassische Grabstein der aktuelle Stand der Technik. Der Grund hierfür mag in den meisten Fällen daran gelegen haben, dass die Anmeldungen nicht den Vorgaben der Friedhofsordnungen entsprachen.
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Beschreibung
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Grabmal derart zu gestalten, dass es kostengünstiger in den Anschaffungs- und Folgekosten ist und des weiteren zusätzliche Aufgaben erfüllen kann. Gleichzeitig hat es den Forderungen der entsprechenden Friedhofsordnungen zu erfüllen.
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Die Anmeldung beschreibt zur Vereinfachung ein klassisches Quaderförmiges Grabmal (Abb. A). Die Form des Grabmals kann jedoch auch anderen gängigen Grabsteinformen entsprechen.
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Das Grabmal besteht aus einem Grundgerüst (Abb. J)aus verschweißten Metallprofilen welches wahlweise mit Natursteinplatten, Holzplatten, Metallplatten oder Glasplatten ( oder einer Kombination ) an den Front- und Rückseiten des Grabmals verkleidet ist. Hierdurch ist insbesondere der Naturstein Materialverbrauch erheblich reduziert ( ca. 1/3 ). Maßgeblich für Auswahl ist die zugehörige Friedhofsordnung..
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Die offenen Bereiche (3/ Abb.A) zwischen den Platten der Vorder- und Rückseite (1,2 / Abb.A) werden wahlweise mit Blenden aus Metall oder mit Blenden aus dem gleichen Material wie die Vorder- oder Rückseite verkleidet. In der Anmeldung wurde die Blenden aus Metall ausgeführt, da dies die kostengünstigste Variante darstellt.
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In den seitlichen Blenden (3,4 / Abb.F) können an den Innenseiten Staufächer (20 / Abb.N) angebracht werden
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Der Hohlraum zwischen den Platten der Vorder- und Rückseite kann einen Tank zu einer extern gesteuerten Grabbewässerung aufnehmen (Abb.K) .
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In die Platte der Vorderseite kann eine Öffnung eingebracht werden, die ein elektronisches Grablicht aufnimmt (33 / ,T).
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Die Befestigung des Grabmal am Boden erfolgt durch zwei formschlüssige Erdspieße, die mit dem Grundgerüst verbunden und zusätzlich mit Schrauben gesichert werden ( ,Q).
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Die ordnungsgemäße Montage der Erdspieße erfolgt über eine Montagelehre (Abb.R). Zur exakten Bestimmung des Abstandes zwischen den beiden Erdspießen, werden diese temporär in die entsprechenden Aufnahmen des Grundgerüstes gesteckt und dort fixiert. Auf die Erdspieße wird nun jeweils eine Installationsplatte (24,25 / Abb.R) aufgeschoben und die beiden Installationsplatten mit den beiden Abstandshaltestangen (26 / Abb.R) verbunden. Im Anschluss werden die vier Klemmverschlüsse (27 / Abb.R) angezogen. Der hierdurch entstandene und exakt abgestimmte Montageverbund kann nun von den beiden Erdspießen abgezogen werden und die beiden Erdspieße aus dem Grundgerüst gelöst werden.
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Damit das Grabmal später exakt ausgerichtet ist, befinden sich an beiden Installationsplatten jeweils zwei Libellen (28,29 / Abb.R). Der Untergrund an dem der Grabstein aufgestellt werden soll, ist nun so einzuebnen, dass all vier Libellen im Wasser stehen.
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Die hohe Installationsplatte (25 / Abb.R) ermöglicht es über die vorhandene hohe Führung, den ersten Erdspieß senkrecht auszurichten und diesen Erdspieß mit einen Schlagschutz (30 / Abb.R) und einem Hammer oder vergleichbar in den Boden zu rammen.
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Sobald der erste Erdspieß montiert ist, wird die Montagevorrichtung angehoben und um 180 Grad gedreht und wieder aufgesetzt. Die Orientierung erfolgt nun über den ersten Erdspieß in Verbindung mit der niedrigen Installationsplatte (24 / Abb.R) . Die hohe Installationsplatte mit der Führung steht nun zur Installation des zweiten Erdspießes zur Verfügung. Nach der Installation des zweiten Erdspießes kann die Montagevorrichtung entfernt werden.
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Grabmäler müssen zu Schutz gegen Verletzung einem Druck von 300N standhalten. Damit dies auf jeden Fall gewährleistet ist, werden zwei zusätzlich Druckanker (22 / Abb.P) in den Boden eingebracht. Die Orientierung der Druckanker erfolgt über die bereits installierten Erdspieße. Hierzu wird jeweils ein Druckanker mit der Keilseite nach unten über den Erdspieß geschoben. Die beiden Flügel verlaufen hierbei in Richtung des späteren Grabmals. Nachfolgend werden die beiden Druckanker mit der Montagehilfe (23 / Abb.P) und einem Hammer soweit in das Erdreich getrieben bis sie min. bündig mit dem Erdreich sind.
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Nachfolgend wird das Grundgerüst (5 / Abb.J) auf die beiden Erdspieße aufgesetzt und mit den entsprechenden Schrauben gesichert.
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Sofern vom Kunden gewünscht kann, nun der Wassertank (15 / Abb.K) in den Hohlraum (15 / Abb.F) eingesetzt und per Schlauch mit dem externen Bewässerungssystem verbunden werden. Eine nachträgliche Installation des Wassertanks kann auch noch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
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Es werden nun die entsprechenden Deckplatten (1,2 / Abb.E) der Vorder- und Rückseite in die entsprechenden Nuten des Grundgerüstes (7 / Abb.J,D) eingesetzt und mit den an den Deckplatten fest verbundenen Befestigungsplatten am Grundgerüst so gesichert, dass eine Ausdehnung bei Temperaturveränderungen keine Spannungen im Material erzeugen kann.
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In der weiteren Folge wird die Fernentriegelung (11,12 / Abb.G) (13 / Abb.H) der zweiten Klappblende (4 / Abb.F) montiert. Eine solche Fernentriegelung der Klappblende kann technisch verschiedentlich ausgeführt sein. Ziel ist es die zweite Klappblende ohne ein von außen sichtbares Schloss, Schalter, Griff oder Taster zu öffnen um das Gesamtbild des Grabmals nicht unnötig zu beeinflussen.
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Nach der Montage der Fernentriegelung erfolgt die Montage und Justierung der beiden Klappblenden in den zugehörigen Scharnieren mit den entsprechenden Schrauben. Die Öffnung der ersten Klappblende erfolgt per Hebelschloss (10 / Abb.G), welches unter einer Abdeckung (9 / Abb.B,G) versteckt ist. Auch hier ist die entsprechende Friedhofsordnung zu beachten. In der Regel darf ein Grabstein ein kleines, nicht dominantes Herstellerzeichen tragen. Dies kann sofern erlaubt in den Deckel der Abdeckung eingebracht werden.
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Sobald die beiden Klappblenden (3,4 / Abb.F) ordnungsgemäß eingebaut sind kann die obere Deckblende (8 / Abb.G,H) montiert und mit der entsprechenden Schraubverbindung fixiert werden.
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Auf der Vorderseite der Deckblende können sowohl Symbole oder Schriftzeichen (39 / ) entsprechend des Kundenwunsches angebracht werden. Die Symbole oder Schriftzeichen werden wenn möglich ausschließlich mit entsprechenden Klebstoffen an der Deckplatte fixiert. Dies geschieht aus dem Grund, damit diese Symbole und Schriftzeichen für eine eventuelle weitere Benützung an einer anderen Grabstelle nahezu Rückstandslos wieder entfernt werden können. Nach einer Entfernung der alten Schriftzeichen und Symbole und einer Aufarbeitung der Oberfläche kann das Grabmal ohne größere Kosten erneut eingesetzt werden, was den Gedanken der Nachhaltigkeit darstellt. Es besteht aber auch die Möglichkeit eine Beschriftung mit den klassischen Mitteln, wie Gravur, Laser oder Sandstrahlen herzustellen.
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Für den Fall, dass an der Grabstätte eine weitere Beisetzung erfolgen soll, so kann das Grabmal ohne größeren Aufwand zeitnah und leicht abgebaut werden. Die beiden Erdspieße können über eine entsprechende Zugvorrichtung (37 / Abb.S) mit Zugstiften (36 / Abb.S) einfach aus dem Erdreich gezogen werden.
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Im Falle einer Urnenbestattung ist in der Regel nicht der Abbau des Grabmals von Nöten. Um weitere Schriftzeichen auf der Deckplatte Vorderseite anzubringen, muss nur die obere Deckblende entfernt und die entsprechende Deckplatte gelöst werden. Danach kann die entsprechende Deckplatte einfach abgehoben werden und gemäß Kundenwunsch entweder vor Ort oder in einer Werkstatt beschriftet werden. Die Montage erfolgt danach wieder in umgekehrter Reihenfolge.
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Aufgrund der Tatsache, dass kein Teil über 50 Kg wiegt, kann sowohl die Montage oder Demontage des Grabmals ohne zur Hilfenahme von Maschinen erfolgen. Lediglich zwei Personen sind hierfür von Nöten. Aus diesem Grund und da die einzelnen Arbeitsschritte klar vorgegeben sind muss eine Montage oder Demontage nicht unbedingt von einen Handwerksbetrieb ausgeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- - Deckplatte Front
- 2
- - Deckplatte Rückseite
- 3
- - Klappe links
- 4
- - Klappe rechts
- 5
- - Grundgestell
- 6
- - Tank Ausgang
- 7
- - Halterung für Deckplatten
- 8
- - Blende oben
- 9
- - Abdeckung Hebelschloss
- 10
- - Hebelschloss
- 11
- - Öffnungshebel Fernentriegelung
- 12
- - Verbindungsstange Fernentriegelung
- 13
- - Schließriegel Fernentriegelung
- 14
- - Gegenhalter Schließriegel
- 15
- - Tank
- 16
- - Winkelverschraubung für Schlauchanschluss
- 17
- - Aufnahme für Erdspieß
- 18
- - Befestigungsplatte für Deckplatte
- 19
- - Wassereinfüllöffnung
- 20
- - Staufach
- 21
- - Erdspieß
- 22
- - Druckanker
- 23
- - Montagehilfe Druckanker
- 24
- - Installationshilfsplatte niedrig
- 25
- - Installationshilfsplatte hoch
- 26
- - Abstandshaltestangen
- 27
- - Klemmbügel
- 28
- - Libelle Quer
- 29
- - Libelle Längs
- 30
- - Schlagschutz für Erdspießmontage
- 31
- - Anschlag Klappe
- 32
- - Schraube
- 33
- - Elektronisches Grablicht
- 34
- - Erdreich
- 36
- - Zugbolzen
- 37
- - Zugvorrichtung
- 38
- - Zugstange
- 39
- - Symbole und Schriftzeichen
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Zusammenfassung
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[DE] Die Erfindung betrifft ein Ressourcen schonendes modular aufgebautes Denkmal / Grabmal welches durch seine Ausführung ohne maschinelle Hilfe errichtet und demontiert werden kann. Es kann um Staufächer, ein Grablicht oder einen Tank für ein externes Bewässerungssystem ergänzt werden.
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Zitierte Dokumente
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DD 000000081717 A1 [0005, 0036]
- DE 102005054983 A1 [0006, 0036]
- DE 202011100640 U1 [0006, 0036]
- DE 202013105346 U1 [0006, 0036]
- DE 202004018520 U1 [0007, 0036]
- DE 202004012384 U1 [0007, 0036]
- DE 000009400354 U1 [0007, 0036]
- DE 000001916092 U [0007, 0036]
- DE 202007013678 U1 [0008, 0036]
- DE 102013008406 A1 [0008, 0036]
- CH 000000698207 B1 [0009, 0036]
- DE 20313181 U1 [0009, 0036]
- DE 000009200995 U1 [0010, 0036]
- DE 000003121949 A1 [0010, 0036]
- DE 000029604625 U1 [0010, 0036]
- DE 202006006951 U1 [0011, 0036]
- DE 102004052069 A1 [0011, 0036]
- DE 202019003140 U1 [0036]
- DE 202005008217 U1 [0036]