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Die Erfindung betrifft einen Rollschneider mit auswechselbarer Klinge.
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Rollschneider, die zum Schneiden verschiedenartiger Materialien verwendet werden, insbesondere zum Zuschneiden von textilen Materialien z.B. für handgefertigte Kleidungsstücke. Solche mit der Hand zu führenden Rollschneider umfassen typischerweise einen Handgriff und eine am Handgriff angeordnete runde Klinge. Es sind bereits Rollschneider mit auswechselbarer Klinge bekannt, nämlich aus den Dokumenten
US 6,438,850B2 ,
US 5,144,749 A ,
WO2009/091697 A2 und
EP 1 525 959 Bl. Alle vorbekannten Rollschneider weisen den Nachteil auf, dass beim Wechseln der Klinge ein Kontakt mit der Klingenkante möglich ist und damit die Gefahr von Verletzungen besteht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Rollschneider mit auswechselbarer Klinge bereitzustellen, der ein einfaches Auswechseln der Klinge bei geringer Verletzungsgefahr ermöglicht und variabel einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird mit einem Rollschneider mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale für eine solche Vorrichtung enthalten die Unteransprüche.
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Dieser neue Rollschneider mit auswechselbarer Klinge besitzt einen Haltegriff für den Benutzer des Rollschneiders. An einem Ende des Haltegriffs, dem Haltebereich, ist der Haltegriff mit einem Klingenhalter verbunden, welcher eine Klinge umfasst. Die Verbindung zwischen Haltegriff und Klingenhalter ist lösbar, was ein Wechseln des Klingenhalters und damit der im Klingenhalter gelagerten Klinge ermöglicht. Hierbei stellt der Klingenhalter eine feste Hülle für die Klinge dar und nimmt im Aufnahmeraum dieser Hülle zumindest die Hälfte der Klinge auf. Die Form der festen Hülle des Klingenhalters ist so gewählt, dass die Klinge zwischen den beiden halbkreisförmigen Seitenwänden der Hülle angeordnet ist und diese halbkreisförmigen Seitenwände die Klinge beidseitig abdecken. Die Klingenkante ist in diesem abgedeckten Bereich durch die gebogene Außenwand der Hülle des Klingenhalters geschützt. Der Verlauf der Außenwand ist dabei an den radialen Verlauf der Klingenkante angepasst, so dass einerseits die im Klingenhalter gelagerte Klinge frei um ihre Drehachse drehbar ist, ohne die Außenwand zu berühren und andererseits eine möglichst kleine Größe für den Klingenhalter gewählt werden kann. Zur drehbaren Lagerung der Klinge sind an den beiden Seitenwänden des Klingenhalters im Bereich um die Drehachse der Klinge je eine Lagerbuchse vorhanden und die Klinge besitzt mittig ein Gleitlager, welches mit seinem jeweils über die Klingenoberfläche ragenden Zylinder beidseitig in die jeweilige Lagerbuchse der Seitenwände des Klingenhalters eingreift.
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Besonders vorteilhaft ist, dass der Klingenhalter selbst ebenfalls drehbeweglich um die gleiche Drehachse am Haltegriff gelagert ist. Hierbei ist die Drehbewegung des Klingenhalters beschränkt, nämlich zwischen zwei Drehendpositionen. Bei der ersten Drehendposition - der Sicherungsposition - befindet sich die Hülle des Klingenhalters außerhalb des Haltegriffs und deckt damit die Klinge nach außen ab. Dadurch kann es in dieser Sicherungsposition, welche bei der Montage und bei Nichtverwendung des Rollschneiders eingenommen wird, nicht zu Verletzungen an der Klingenkante kommen. In der zweiten Drehendposition - der Arbeitsposition - ist der Klingenhalter in den Haltegriff hinein verdreht, wodurch die Klinge aus dem Haltegriff heraus ragt und ein ausreichend großer Umfang der Klingenkante für eine gewünschte Benutzung freigelegt ist. Die Drehbewegung des Klingenhalters wird durch eine entsprechende Führung am Haltegriff möglich, nämlich einer halbkreisförmig um die gemeinsame Drehachse von Klinge und Klingenhalter verlaufenden Führung. Diese Führung ist in einem Bereich an der Rückwand des Haltegriffs angeordnet, welcher über den Griffbereich hinaus verlängert ist. Dieser Bereich stellt den Haltebereich dar. Die Führung ist als Ausnehmung in der Rückwand vorgesehen. In diese Führung greift ein Drehknopf des Klingenhalters ein, welcher von einer Seitenwand des Klingenhalters nach außen absteht.
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Die vorgenannten Drehendpositionen des Klingenhalters können jeweils durch das Vorsehen von Klemm- oder Fixierelementen ein sicheres Halten des Drehknopfs in der jeweiligen Drehendposition gewährleisten.
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Der Klingenhalter ist, wie vorbeschrieben, an einem Ende des Haltegriffs gelagert. Hierzu besitzt die Rückwand im Haltebereich eine Bohrung für einen die Lagerbuchsen des Klingenhalters durchgreifenden Drehbolzen. In vorteilhafter Weise wird bei einer Ausführungsform eine Schraube als Verbindungsmittel zwischen Haltegriff und Klingenhalter verwendet, welche entlang der Drehachse von Klinge und Klingenhalter durch den Rollschneider verläuft und auch die Funktion des Drehbolzens übernimmt.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird der Klingenhalter zwischen der Rückwand des Haltegriffs und einer mit dem Haltegriff verbundenen Abdeckung angeordnet. Diese Abdeckung wird beispielsweise über die gleiche Schraube, welche der Verbindung von Klingenhalter und Haltegriff dient, mit dem Haltegriff verbunden. Hierzu besitzt die Abdeckung auf ihrer dem Haltegriff zugerichtete Innenfläche eine Gewindehülse, welches mit einem Gewinde zusammenwirkt, das endseitig am Schaft der Schraube vorgesehen ist. Die Schraube kann die Abdeckung auch durchgreifen und an der Außenseite mit einer zusätzlichen Mutter verbunden werden.
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Die Abdeckung besitzt in vorteilhafter Weise ebenfalls eine Ausnehmung in Form einer halbkreisförmig verlaufenden Führung, vergleichbar zu der an der Rückwand des Haltegriffs. Die beiden Führungen sind in Form und Größe gleich gestaltet. Die Breite der Führungen ist jeweils an den Durchmesser der Drehknöpfe angepasst, so dass sich diese leicht entlang der Führungen von einer Drehendposition in die andere Drehendposition verschieben lassen. Beide Führungen sind parallel zueinander und im gleichen Abstand von der Drehachse angeordnet. In die Führung in der Abdeckung greift ein weiterer Drehknopf des Klingenhalters ein. Beide Drehknöpfe sind so am Klingenhalter angeordnet, dass sie die gleiche Größe besitzen und die gleiche Mittelachse haben. Sie zeigen jeweils nach außen, zum einen von der vorderseiteigen Seitenwand nach vorn und zum anderen von der rückseitigen Seitenwand des Klingenhalters nach hinten. Die beidseitige Führung des Klingenhalters mittels der beiden Drehknöpfe in den beiden halbkreisförmig verlaufenden Führungen gewährleistet eine gleichmäßige Abstützung des Klingenhalters und eine sichere Bewegung der Klinge während des Arbeitens.
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In vorteilhafter Weise sind bei diesem neuen Rollschneider ebenfalls die Klingen auswechselbar. Hierzu wird der Klingenhalter aus dem Haltegriff gelöst. Bei einer Verbindung des Klingenhalters mittels einer Schraube am Haltegriff, wird diese Schraube gelöst und eine Einheit umfassend den Klingenhalter mit der Klinge dem Haltegriff entnommen. Die Entnahme erfolgt in der Sicherungsposition des Klingenhalters, so dass der Benutzer den Klingenhalter an den Seitenflächen der festen Hülle ergreifen kann und ohne Berührung der Klinge, insbesondere der Klingenkante, den Klingenhalter mit der Klinge entnehmen und in gleicher Weise eine Einheit aus einem Klingenhalter und einer neuen Klinge einsetzen kann. Bei der Montage ist es nicht notwendig die Klingenkante zu berühren, so dass der Benutzer vor Verletzungen geschützt ist. Darüber hinaus schützt der Klingenhalter die Klingen - auch bei der Lagerung außerhalb vom Rollschneider - vor Abstumpfen und verhindert Schäden an Arbeitsmaterialien.
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In vorteilhafter Weise besteht die lösbare Verbindung zwischen Haltegriff und Klingenhalter aus einer Schraubverbindung. Die Schraube verläuft entlang der Drehachse, liegt mit dem Schraubkopf an der Rückwand des Haltegriffs an, durchgreift die Bohrung an dieser Rückwand, die Lagerbuchsen des Klingenhalters sowie das Gleitlager der Klinge und ist am anderen Ende beispielsweise mit der Gewindehülse an der Innenseite der Abdeckung verbunden. Bei einer einfacheren Ausführung, z.B. ohne Abdeckung, ist auch die Verwendung einer Mutter möglich.
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Besonders vorteilhaft ist bei einer Ausführung des Rollschneiders, dass am Rollschneider selbst das Werkzeug für die Verbindungsbildung bzw. Verbindungslösung zwischen Haltegriff und Klingenhalter, z.B. ein Schraubwerkzeug, angeordnet ist. Hierzu ist im Griffbereich des Haltegriffs eine den Haltegriff insbesondere durchgreifende Ausnehmung vorhanden, in welcher das Werkzeug gehalten wird. Das Werkzeug kann daher von beiden Seiten leicht eingesetzt oder auch entnommen werden. Der Kopf des Werkzeugs ist an die Form der Ausnehmung angepasst, so dass eine formschlüssige Aufnahme realisiert wird. Zusätzlich können in der Ausnehmung und an dem Werkzeug Fixierelemente für einen sicheren Halt des Werkzeugs vorgesehen werden.
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Zusätzlich weist der neue Rollschneider eine für den Benutzer angenehme Form auf. Bei einer Ausführungsform ist der Haltegriff aus zwei Schalen aus Kunststoff gebildet, wobei die vordere Schale den Haltebereich des Klingenhalters frei lässt und sich die Rückwand der hinteren Schale bis in diesen Haltebereich erstreckt. Zusätzlich sind bei dieser vorteilhaften Ausführung zumindest ein Oberteil und ein Unterteil aus weicherem Kunststoff vorgesehen. Oberteil und Unterteil können auch einteilig den Haltebereich des Haltegriffs umgreifen. Oberteil und Unterteil sind in ihrer Form ergonomisch ausgestaltet, so dass der Rollschneider beim Arbeiten gut in der Hand des Benutzers liegt. Die ergonomische Form des Haltegriffs erlaubt eine komfortable Benutzung in verschiedenen Griffpositionen.
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Dieser neue ergonomische Rollschneider enthält in vorteilhafter Weise die Funktion des sicheren Klingenwechsels. Klingenhalter und Klinge bilden eine zu montierende und demontierende Einheit, so dass jede Klinge mit einem Klingenschutz versehen ist. Für unterschiedliche Trennschnitte sind unterschiedliche Klingen mit dem Rollschneider verwendbar. Zum Beispiel wird für einen geraden Trennschnitt ein Klingenhalter mit einer runden Klinge mit ebenen Klingenblatt eingesetzt, für Zig-Zag-Trennlinien werden runde Klingen mit gewellten Klingenblatt und für Perforationslinien runde Klingen mit Zähnen an der Umfangskante des Klingenblatts verwendet.
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Die unterschiedlichen Klingen mit vergleichbarem Außendurchmesser bilden in vorteilhafter Weise jeweils mit einem gleich großen Klingenhalter eine Einheit. Zur besseren Unterscheidung können diese Klingenhalter farblich unterschiedlich gestaltet sein. Die Einheiten, z.B. aufbewahrt in einem Einsteckbehälter, bilden zusammen mit dem Rollschneider ein Rollschneiderset.
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Vorteilhaft ist, dass die in der Arbeitsposition gut sichtbare Klinge das präzise Arbeiten erleichtert. Darüber hinaus ist der neue Rollschneider durch das Vorsehen von zwei Drehknöpfen in gleich guter Weise von Links- als auch von Rechtshändern zu betätigen. Die ergonomische Form des Haltegriffs macht die Benutzung komfortabel. Trennschnitte und das Verdrehen des Klingenhalters von einer in die andere Drehendposition sind einhändig leicht ausführbar.
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Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung dargelegt. Die Erfindung richtet sich dabei auf alle daraus ersichtlichen neuen Merkmale. Die nachfolgende Zeichnung zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht der Einzelteile eines Rollschneiders vor der Montage des Klingenhalters,
- 2 eine Vorderansicht des montierten Rollschneiders von 1 in Arbeitsposition,
- 3 eine Rückansicht des montierten Rollschneiders von 1 in Sicherungsposition,
- 4 eine perspektivische Ansicht des Klingenhalters von 1 vor dem Einsetzen der Klinge,
- 5 eine perspektivische Ansicht des Werkzeugs von 1,
- 6 eine perspektivische Ansicht eines gefüllten Einsteckbehälters.
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Die Ausführungsform, gezeigt in den 1 bis 3, zeigt einen besonders vorteilhaften Rollschneider 10. In der 1 sind die Einzelteile des Rollschneiders 10 vor der Montage dargestellt, nämlich der Haltegriff 20, der Klingenhalter 30, die Abdeckung 28, das Verbindungsmittel 40 und das Werkzeug 50 zur Erzeugung einer Schraubverbindung.
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Der Haltegriff 20 besteht in diesem Fall aus zwei Schalen 25, 26 aus Kunststoff, nämlich die vordere Schale 25 und die hintere Schale 26, welche zusammen mit dem Oberteil 21 und dem Unterteil 22 den Griffbereich 23 des Rollschneiders 10 bilden. Die Rückwand 241 der Schale 26 reicht von diesem Griffbereich 23, dem rechten Teil des Haltegriffs 20 in 1 bis 3, bis in den Haltebereich 24, dem linken Teil des gezeigten Haltegriffs 20. An dieser Rückwand 241 wird der Klingenhalter 30 zur Montage angelegt, dabei mit seinem rückseitigen Drehknopf 31 in eine halbkreisförmig verlaufende Führung 27 eingesetzt und über eine Schraubverbindung mit dem Haltegriff 20 verbunden. Die gezeigte Schraube 40 verläuft nach der Montage entlang der Drehachse D, um welche die Klinge 33 als auch der Klingenhalter 30 bewegbar sind. Zur Verbindungsbildung wird die Schraube 40 in die Bohrung 242 an der Rückwand 241 der hinteren Schale 26 des Klingenhalters 30 eingeführt, durch den Klingenhalter 30 und Klinge 33 hindurchgesteckt bis der Schaft der Schraube mit seinem endseitigen Gewinde 42 an der Vorderseite aus dem Klingenhalter 30 zeigt. Anschließend wird die Abdeckung 28 auf den Klingenhalter 30 aufgesetzt. Diese Abdeckung 28 kann ggf. zusätzlich durch Klemmmittel am Rollschneider 10 fixiert sein. Für die Verbindung der Abdeckung 28 mit dem Haltegriff 20 besitzt diese Abdeckung 28 auf ihrer Innenseite eine Gewindehülse, welche mit dem Gewinde 42 der Schraube 40 zusammenwirkt. Die Schraube 40 besitzt zwischen Schraubenkopf und Gewinde 42 einen mittleren Schaftbereich ohne Gewinde, welcher als Drehlagerbolzen für den Klingenhalter 30 und die Klinge 33 fungiert. Zur leichteren Montage und Verbindungsbildung ist das gezeigte Werkzeug 50 vorhanden, welches in diesem Beispiel einen im Querschnitt hexagonalen Schaft 51 besitzt. Der Schraubenkopf der Schraube 40 besitzt ein entsprechendes Mitnahmeprofil, in diesem Fall einen Innensechskant 41, gezeigt in 1 oder 3.
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Bei einem Klingenwechsel ist der Klingenhalter 30 in die Sicherungsposition zu drehen und kann an seiner festen Hülle, bestehend aus Seitenwänden 36, 37 und Außenwand 38, von der zu benutzenden Person gefasst und nach Lösen der Schraubverbindung und Abnehmen der Abdeckung 28 dem Rollschneider entnommen werden. Der Klingenhalter 30 kann beispielsweise in einen Einsteckbehälter 60 sicher eingesetzt werden, wo nicht verwendete Klingenhalter 30', 30", 30”' bevorratet werden. Zum Einsetzen einer neuen Klinge 33 wird eine neue Einheit aus Klingenhalter 30' mit Klinge 33 dem Einsteckbehälter 60 entnommen. Der Klingenhalter 30 wird an seiner festen Hülle von der zu benutzenden Person gehalten und so ohne Berührung der Klingenkante 331 in den Haltegriff 20 eingesetzt. Die Klinge 33 zeigt in diesem Fall nach oben und wird nach dem Einsetzen im Haltebereich 24 des Haltegriffs 20 bereits im Wesentlichen vom Haltegriff 20 abgedeckt. Anschließend wird die Abdeckung 28 aufgesetzt und die Schraubverbindung mittels des Werkzeugs 50 vorgenommen. Nach der Montage wird ein Rollschneider 10, gezeigt in 3, nämlich in Sicherungsposition des Klingenhalters 30, erhalten. In vorteilhafter Weise kann also beim Klingenwechsel eine Verletzung an der Klingenkante 331 der Klinge 33 verhindert werden.
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Der Rollenschneider 10 ist in 3 mit Blick auf die rückseitige Schale 26 gezeigt, welche die bis in den Haltebereich 24 reichende Rückwand 241 mit der halbkreisförmig um die Drehachse D verlaufenden Führung 27 umfasst. Die Breite dieser Führung 27 ist an den Durchmesser des rückseitigen vom Klingenhalter 30 abstehenden Drehknopfs 31 angepasst, so dass dieser für eine Benutzung in einfacher Weise aus der Sicherungsposition - gezeigt in 3 - in die Arbeitsposition - gezeigt in 2 - in Pfeilrichtung bewegt werden kann. Da der Drehknopf 31 integraler Teil der festen Hülle des Klingenhalters 30 ist, wird auch die Hülle des Klingenhalters 30 bei diesem Verschieben mitgenommen. Nach dem Verschieben befindet sich Drehknopf 31 wieder in einer Drehendposition, gezeigt in 2, in diesem Fall am linken Ende der Führung 27 und die feste Hülle des Klingenhalters 30 hat sich um die Drehachse D bewegt und ist in der Arbeitsposition innerhalb des Haltegriffs 20, nämlich zwischen der Rückwand 241 und der Abdeckung 28 angeordnet und von diesen abgedeckt. Die 2 zeigt die Arbeitsposition. Der Rollschneiders 10 ist von seiner Vorderseite gezeigt, nämlich mit Blick auf die vordere Schale 25 und die Abdeckung 28. Diese Abdeckung 28 besitzt ebenfalls eine halbkreisförmig um die Drehachse D verlaufenden Führung 29, welche nach der Montage der Abdeckung 28 parallel zu der Führung 27 an der Rückwand 241 des Haltegriffs 20 verläuft und die gleiche Form und Größe zur Führung 27 besitzt. In diese Führung 29 greift ein weiterer Drehknopf 31' ein, welcher von der vorderen Seitenwand 37 des Klingenhalters 30 nach außen absteht. Beide Drehknöpfe 31, 31' haben die gleiche Mittelachse und bewegen sich parallel innerhalb ihrer Führungen 27, 29. In den jeweiligen Drehendpositionen sind die Drehknöpfe 31, 31' durch Verengungen 271 der Führungen 27, 29 fixiert. Sie lassen sich jedoch durch geringen Kraftaufwand aus ihren Drehendpositionen in Pfeilrichtung einhändig verschieben. Da die Drehknöpfe 31, 31' beidseitig am Rollschneider 10 vorgesehen sind, ist deren Bewegung sowohl von Rechtshändern als auch Linkshändern in gleicher Weise einfach durchführbar.
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Im Klingenhalter 30 ist in diesem gezeigten Beispiel eine runde Klinge 33 mit gewelltem Klingenblatt drehbeweglich gehalten, so dass bei Benutzung des Rollschneiders 10 die umlaufende Klingenkante 331 zig-zag-förmige Trennschnitte erzeugen kann. Wie der 4 zu entnehmen, wird die Klinge 33 an der festen Hülle des Klingenhalters 30, bestehend aus zwei Seitenwänden 36, 37 und der um die Klingenkante 331 angeordneten Außenwand 38, gehalten und etwa zur Hälfte nach außen durch diese Wände 36, 37, 38 abgedeckt. Die Außenwand 38 befindet sich nach der Montage in einem solchen Abstand von der Drehachse D, dass eine Drehbewegung der Klinge 33 in der Arbeitsposition ohne weiteres möglich ist. Dieser Abstand ist demzufolge etwas größer als der Durchmesser der Klinge 33. Klingenhalter 30 und Klinge 33 stellen bei dem neuen Rollschneider 10 eine Einheit dar. Ein Wechsel der Klinge 33 erfolgt durch einen Wechsel des Klingenhalters 30, in welchem die Klinge 33 aufgenommen ist. Für die jeweilige Drehbewegung der Klinge 33 um die Drehachse D ist die Klinge 33 mit einem Gleitlager 34 versehen, welches beispielsweise an die metallische Klinge 33 angespritzt ist und einen Zylinder 35 umfasst, der beidseitig über die Klingenoberfläche nach außen vorsteht. Mit diesem Zylinder 35 greift die Klinge 33 in Lagerbuchsen 32 des Klingenhalters 30, welche Teil der Seitenwände 36, 37 sind, gezeigt in 4. Wie vorbeschrieben, wird dann diese vormontierte Einheit in den Haltegriff 20 eingesetzt und mittels des Werkzeugs 50 die Schraubverbindung vorgenommen.
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Das Werkzeug 50 steht bei dem neuen Rollschneider 10 immer zur Verfügung. Es ist nämlich am Haltegriff 20 gehalten. Der Haltegriff 20 besitzt im Griffbereich 23 eine Ausnehmung 231, in welche das Werkzeug 50 eingesetzt werden kann. Hierzu ist der Werkzeugkopf 52 an die Form dieser Ausnehmung 231 angepasst. Die Länge der Ausnehmung 231 ist so gewählt, dass auch der Schaft 51 aufgenommen werden kann. Damit beim Arbeiten mit dem Rollschneider 10 das Werkzeug 50 sicher in dieser Ausnehmung 231 gehalten wird, sind zusätzlich Fixierelemente sowohl am Werkzeugkopf 52 als auch innerhalb der Ausnehmung vorgesehen. In diesem Beispiel besitzt der Werkzeugkopf 52 zahnartig abstehende Fixierelemente 53, gezeigt in 5, welche in eine mittige Rille 232 der Ausnehmung 231, gezeigt in 1, eingreifen. Durch seitlichen Druck kann das Werkzeug 50 leicht in die eine oder andere Richtung aus dieser Fixierposition gedrückt werden und steht dann für einen Klingenwechsel zur Verfügung.
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Der neue Rollenschneider 10 kann mit verschiedenen Klingen bestückt werden, welche jeweils in Klingenhaltern 30 gehalten sind. Ein Rollschneiderset umfasst beispielsweise neben dem gezeigten Rollschneider 10 mit einer Klinge 33 gewelltem Klingenblatt auch Klingenhalter 30' mit einer Klinge mit ebenen Klingenblatt für gerade Trennschnitte, Klingenhalter 30" mit einer Klinge mit gezahnter Umfangskante für Perforationslinien und einen weiteren Klingenhalter 30”' für eine weitere gewünschte Klinge. Die verschiedenen Klingenhalter 30', 30", 30”' werden in vorteilhafter Weise in dem Einsteckbehälter 60 so gelagert, dass die Klingen 33 in den Einsteckbehälter 60 reichen und die Klingenhalter 30', 30", 30”' nach außen zeigen. Zum Klingenwechsel kann eine gewünschte Einheit sicher an der festen Hülle des jeweiligen Klingenhalter 30', 30", 30”' gegriffen werden und ohne Klingenberührung in den Haltegriff 20 eingesetzt werden. Um die Auswahl des richtigen Klingenhalters 30', 30", 30”' beim Klingenwechsel zu erleichtern, werden die festen Hüllen der Klingenhalter 30', 30", 30”' mit den unterschiedlichen Klingen 33 farblich unterschiedlich gestaltet.
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Der Rollschneider 10 ist einhändig zu bedienen, d.h. der beidseitig geführte Klingenhalter 30 kann leicht von seiner Sicherungsposition in die Arbeitsposition und zurück bewegt werden. Befindet sich der Klingenhalter 30 in seiner Arbeitsposition, so kann der Benutzer beliebig verlaufende Trennschnitte vornehmen. Hierbei erleichtert die ergonomische Form des Haltegriffs 20 das komfortable Benutzen des Rollschneiders 10. So ist hier das Oberteil 21 und das Unterteil 22 des Haltegriffs 20 ergonomisch geformt und aus einem weichen Kunststoffmaterial vorgesehen, welches ein angenehmes Griffgefühl vermittelt. Das Oberteil 21 ist am Übergang zwischen Griffbereich 23 und Haltebereich 24 leicht eingedellt und bietet eine Oberfläche für den Daumen oder Zeigefinger, um Druck beim Benutzen des Rollschneiders 10 auszuüben. Das Unterteil 22 bietet eine ergonomisch gestaltete Oberfläche für die umgreifenden Finger. Oberteil 21 und Unterteil 22 sind bei diesem Rollschneider 10 miteinander verbunden, so dass auch an der rechten Seite des Rollschneiders 10 die umfassende Hand des Benutzers an weichem Kunststoff anliegt. Der Rollschneider 10 kann in verschiedenen Handpositionen benutzt und beim Trennschnitt geführt werden. Beim Trennschnitt ist die Klingenkante 331 der Klinge 33 immer gut sichtbar. Nach einem Trennschnitt kann leicht wieder die Sicherungsposition eingestellt werden, um Verletzungen des Benutzers oder Schäden an verwendeten textilen Materialien zu verhindern.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rollschneider
- 20
- Haltegriff
- 21
- Oberteil
- 22
- Unterteil
- 23
- Griffbereich
- 231
- Ausnehmung
- 232
- Rippe, Rinne
- 24
- Haltebereich
- 241
- Rückwand, integral
- 242
- Bohrung
- 25
- Schale
- 26
- Schale
- 27
- halbkreisförmige Führung
- 271
- Verengungen
- 28
- Abdeckung
- 29
- halbkreisförmige Führung
- 291
- Verengungen
- 30, 30', 30", 30"'
- Klingenhalter
- 31, 31'
- Drehknopf
- 32
- Lagerbuchse
- 33
- Klinge
- 331
- Klingenkante
- 34
- Gleitlager
- 35
- Zylinder
- 36, 37
- Seitenwand von 30
- 38
- Außenwand von 30
- 40
- Schraube, Metall
- 41
- Mitnahmeprofil, Innensechskant
- 42
- Gewindeschaft
- 50
- Werkzeug, Schraubkopfantrieb
- 51
- hexagonale Schaft
- 52
- Werkzeugkopf
- 53
- Fixierelement
- 60
- Einsteckbehälter
- D
- Drehachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6438850 B2 [0002]
- US 5144749 A [0002]
- WO 2009/091697 A2 [0002]
- EP 1525959 [0002]