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Die Erfindung betrifft ein Schreibgerät mit einer Schreibspitze, einem Schaft und einer mit dem Schaft lösbar verbundenen Griffhülse.
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Ein aus
DE 298 05 183 U1 bekanntes Schreibgerät der angegebenen Art weist im Griffbereich eine auswechselbare Griffhülse auf. Die Griffhülse kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen und soll eine vor allem nach ästhetischen und ergonomischen Gesichtspunkten variable Gestaltung des Schreibgeräts ermöglichen.
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Es ist weiterhin aus
DE 40 31 470 A1 ein Schreibgerät bekannt, bei welchem das Griffteil zur Erleichterung des Halte- und Führungsvorgangs mit Griffmulden versehen ist, in welche die Finger oder Fingerkuppen eingelegt werden können. Hierdurch sollen Verspannungen der Muskulatur von Hand und Arm des Schreibenden vermieden werden. Da die Griffmulden asymmetrisch angeordnet sind, sind zwei verschiedene Ausführungen von Schreibgeräten notwendig, eine für Rechtshänder und eine für Linkshänder.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mit verringerter Kraftaufwendung und ergonomisch günstiger Fingerhaltung zu haltendes Schreibgerät so auszubilden, dass es für Rechtshänder und Linkshänder gleichermaßen gut geeignet ist.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Schreibgerät mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Schreibgeräts sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
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Das Schreibgerät nach der Erfindung hat eine Schreibspitze, einen Schaft und eine mit dem Schaft lösbar verbundene Griffhülse, die ein Vorderende und ein Hinterende hat, und die in einer ersten Position, in der das Vorderende der Griffhülse zur Schreibspitze zeigt, und in einer zweiten Position, in der das Hinterende der Griffhülse zur Schreibspitze zeigt, mit dem Schaft fest verbindbar ist, wobei die Griffhülse mehrere Griffmulden aufweist, die so gestaltet und/oder angeordnet sind, dass sie in der ersten Position der Griffhülse für Rechtshänder und in der zweiten Position der Griffhülse für Linkshänder ergonomisch geeignet sind.
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Das Schreibgerät nach der Erfindung ermöglicht auf einfache Weise die Anpassung von ergonomisch gestalteten Griffmulden an die verschiedenen Anforderungen von Recht- und Linkshändern. Die Anpassung erfolgt durch Umstecken einer im Griffbereich des Schreibgeräts angeordneten Hülse, in der die Griffmulden so ausgebildet sind, dass sie in jeder Steckposition eine ergonomisch günstige Fingerhaltung und Fingerabstützung bewirken. Die erfindungsgemäße Gestaltung ist wirtschaftlich vorteilhaft, weil für beide Nutzergruppen ein und dieselbe Ausführung des Schreibgeräts angeboten werden kann. Herstellungs- und Distributionskosten sind daher erheblich niedriger als bei den bekannten, individuell an die jeweilige Nutzergruppe angepassten Schreibgeräten.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, dass an der Griffhülse und/oder dem Schaft eine die Bestimmung der jeweiligen Position der Griffhülse in Bezug auf den Schaft kennzeichnende Markierung angeordnet ist. Hierdurch wird es dem Benutzer erleichtert festzustellen, ob die Griffhülse die für ihn richtige Position hat.
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Die Griffhülse kann zur Kennzeichnung der jeweiligen Position eine außermittig angeordnete Öffnung aufweisen und der Schaft kann mit einer ersten und einer zweiten Markierung versehen sein, die voneinander verschieden und so angeordnet sind, dass in der ersten Position der Griffhülse nur die erste Markierung und in der zweiten Position der Griffhülse nur die zweite Markierung durch die Öffnung sichtbar ist.
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Um eine Drehung der Griffhülse gegenüber dem Schaft des Schreibgeräts und eine dadurch bedingte Beeinträchtigung in der Handhabung zu vermeiden, ist nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung vorgesehen, dass die Griffhülse und der Schaft zusammenwirkende, formschlüssige Mittel aufweisen, durch die die Griffhülse drehfest mit dem Schaft verbindbar ist. Die formschlüssigen Mittel können dabei so ausgebildet sein, dass die Griffhülse nur in einer einzigen Drehstellung bezogen auf die Längsachse des Schafts mit dem Schaft verbindbar ist.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann eine Griffmulde eine Grifföffnung aufweisen, in der ein Oberflächenabschnitt des Schafts greifbar ist. Durch diese Gestaltung kann die Griffmulde eine größere Tiefe haben. Außerdem können optische oder ästhetische Merkmale wie Farbe oder Beschaffenheit der Oberfläche im Bereich der Griffmulde einfacher hergestellt und variiert werden. Hierzu kann nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Schreibgeräts der Oberflächenabschnitt des Schafts im Bereich der Grifföffnung eine aufgeraute oder gerillte Oberfläche haben.
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Der Schaft kann nach der Erfindung ein der Schreibspitze zugekehrtes Vorderteil und ein Hinterteil aufweisen, das fest oder lösbar mit dem Vorderteil verbunden ist, wobei die Griffhülse auf das Vorderteil oder das Hinterteil aufsteckbar ist und zwischen Anschlägen des Vorderteils und des Hinterteils axial festgehalten ist. Werden Vorderteil und Hinterteil des Schafts voneinander getrennt, so kann die Griffhülse abgenommen und durch Umstecken von einer Position in die andere gebracht werden. Alternativ kann das Vorderteil eine abnehmbare Spitze haben, um die Griffhülse abnehmen und umstecken zu können.
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Nach der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Griffhülse aus einem elastisch nachgiebigen Material, vorzugsweise TPE besteht. Auf diese Weise kann die Grifffreundlichkeit insbesondere an den Rändern der Griffmulden verbessert werden und die Abhängigkeit von Maßabweichungen, die das leichte Abnehmen und Aufschieben der Griffhülse beeinflussen, wird vermindert.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen
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1 eine erste Ansicht eines Schreibgeräts nach der Erfindung,
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2 eine um 90° gedrehte Ansicht des Schreibgeräts gemäß 1,
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3 eine um 180° gedrehte Ansicht des Schreibgeräts gemäß 1,
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4 einen Längsschnitt IV-IV des Schreibgeräts gemäß 1,
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5 einen Längsschnitt der Griffhülse des Schreibgeräts gemäß 1 und
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6 einen Querschnitt VI-VI der Griffhülse gemäß 5.
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Das in der Zeichnung dargestellte Schreibgerät weist, wie insbesondere aus 4 zu ersehen, einen langgestreckten hohlen Schaft 1 auf, in dem eine Schreibmine 2 mit einer aus dem Schaft 1 herausragenden Schreibspitze 3 angeordnet ist. Der Schaft 1 besteht aus einem der Schreibspitze 3 benachbarten Vorderteil 4 und einem Hinterteil 5, das an seinem der Schreibspitze 3 entgegengesetzten hinteren Ende durch eine Kappe 6 verschlossen ist. Anstelle der Kappe 6 kann am hinteren Ende auch eine Drucktaste angeordnet sein. Die Schreibspitze 3 ist mit einer abnehmbaren Kappe 13 abgedeckt.
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Das Vorderteil 4 hat einen vorderen Abschnitt 7, einen mittleren Abschnitt 8 und einen hinteren Abschnitt 9. Der vordere Abschnitt 7 ist in Richtung der Schreibspitze 3 konisch verjüngt. Der mittlere Abschnitt 8 ist durch eine ringförmige Stufe 10 von dem vorderen Abschnitt 7 abgesetzt und hat eine im Wesentlichen zylindrische, mit Rillen versehene Mantelfläche, deren Außendurchmesser kleiner ist als der Außendurchmesser des vorderen Abschnitts 7. Der hintere Abschnitt 9 ist ebenfalls im Wesentlichen zylindrisch und hat einen kleineren Außendurchmesser als der mittlere Abschnitt 8. Durch eine Stufe 11 ist der hintere Abschnitt 9 von dem mittleren Abschnitt 8 abgesetzt.
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Das Hinterteil 5 ist auf den hinteren Abschnitt 9 aufgesteckt und durch formschlüssig ineinandergreifende Rastmittel, die an dem hinteren Abschnitt 9 und in der Bohrung des Hinterteils 5 angeordnet sind, in einer Stellung auf dem hinteren Abschnitt 9 gehalten, in der das Hinterteil 5 mit einer Stirnfläche 12 an der Stufe 11 anliegt. Die Rastmittel sind so ausgelegt, dass durch Überwindung einer bestimmten Haltekraft das Hinterteil 5 von dem Vorderteil 4 abgezogen werden kann. Zusätzlich können an dem hinteren Abschnitt 9 des Vorderteils 4 und am Hinterteil 5 formschlüssig ineinandergreifende Führungsmittel vorgesehen sein, die eine Verdrehung des Hinterteils 5 gegenüber dem Vorderteil 4 verhindern und eine definierte Ausrichtung des Hinterteils 5 gegenüber dem Vorderteil 4 bewirken. Weiterhin können anstelle der Rastmittel, die das Hinterteil 5 mit dem Vorderteil 4 verbinden, andere geeignete Verbindungsmittel, beispielsweise ineinander schraubbare Gewinde, an dem Hinterteil 5 und dem Vorderteil 4 ausgebildet sein.
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Für manche Anwendungen ist es vorteilhaft, wenn das vom Hinterteil 5 lösbare Vorderteil 4 nur den vorderen Abschnitt 7 umfasst, der dann auf geeignete Weise, beispielsweise eine Schraubverbindung, lösbar mit dem dann vom Hinterteil 5 gebildeten Abschnitt 8 verbunden ist.
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Die an der Stufe 11 anliegende Stirnfläche 12 des Hinterteils 5 hat etwa den gleichen Außendurchmesser wie die von dem vorderen Abschnitt 7 gebildete Stufe 10, so dass der äußere Bereich der Stirnfläche 12 der Stufe 10 gegenüberliegt. Auf dem mittleren Abschnitt 8 des Vorderteils 4 ist eine Griffhülse 14 angeordnet, die mit ihren Enden an den von der Stufe 10 und der Stirnfläche 12 gebildeten Anschlägen anliegt und dadurch in axialer Richtung auf dem Abschnitt 8 festgehalten ist. Die Endflächen der Griffhülse 14 haben etwa den gleichen Außendurchmesser wie die Stufe 10 und die Stirnfläche 12, so dass sich ein nahezu stufenloser Übergang von der Griffhülse 14 zu dem angrenzenden Abschnitt 7 und dem Hinterteil 5 ergibt. Die Mantelfläche der Griffhülse 14 ist fassartig gewölbt und hat in der Mitte etwa den größten Durchmesser.
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Die Griffhülse 14 hat eine zylindrische Bohrung 15, deren Innendurchmesser im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Abschnitts 8 entspricht. Dabei sind die Maßtoleranzen der beiden Durchmesser so ausgelegt, dass die Griffhülse 14 im Wesentlichen spielfrei den Abschnitt 8 des Vorderteils 4 umgibt, mit geringer Kraft aber von dem Vorderteil 4 abgezogen werden kann, wenn das Hinterteil 5, wie beim gezeigten Ausführungsbeispiel, oder alternativ der vordere Abschnitt 7 von dem Vorderteil 4 entfernt ist.
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In die Bohrung 15 der Griffhülse 14 ragen zwei parallele Leisten 16 hinein, die einen Abstand voneinander haben. Die Enden der Leisten 16 sind abgeflacht. Weiterhin ist auf der den Leisten 16 gegenüberliegenden Seite in der Bohrung 15 eine achsparallele Nut 17 angeordnet. Der Abschnitt 8 des Vorderteils 4 hat an einer Stelle, an der sich die Leisten 16 befinden, zwei Ausnehmungen, die eine der den Leisten 16 entsprechende Hohlform haben und durch eine Rippe voneinander getrennt sind. Weiterhin ist der Abschnitt 8 auf der den Ausnehmungen entgegengesetzten Seite mit einer erhabenen, achsparallelen Rippe versehen, die in die Nut 17 eingreift. Auf diese Weise ist die Position der Griffhülse 14 auf dem Abschnitt 8 eindeutig definiert und die Griffhülse 14 ist gegen Verdrehen gegenüber dem Vorderteil 4 gesichert.
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Die Griffhülse 14 weist auf ihrer Außenseite drei Griffmulden 18, 19, 20 auf, deren Größe und Anordnung ergonomischen Anforderungen entsprechend ausgebildet ist. Die Griffmulde 18 ist am kleinsten und ist zur Anlage des Mittelfingers bestimmt. Die Griffmulde 19 hat eine mittlere Größe und dient zur Anlage des Daumens. Die größte Griffmulde 20 nimmt den Zeigefinger auf. Die Griffhülse 14 ist im Bereich der Griffmulde 20 mit einer Öffnung 21 versehen, die sich über einen wesentlichen Teil der Griffmulde 20 erstreckt. Im Bereich der Öffnung 21 bildet die gerillte Mantelfläche des Abschnitts 8 des Vorderteils 4 den zentralen Teil der in der Griffmulde liegenden Anlagefläche. Im Gegensatz zur Griffmulde 20 ist bei den Griffmulden 18 und 19 die in der Griffmulde liegende Anlagefläche vollständig von einem Wandabschnitt der Griffhülse 14 gebildet.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Griffhülse 14 einschließlich der Griffmulden 18 bis 20 in Bezug auf eine zu ihrer Längsachse senkrechte Symmetrieebene symmetrisch ausgebildet. Wird die Griffhülse 14 um eine in der Symmetrieebene liegende und die Längsachse kreuzende Achse um 180° gedreht, d. h. in umgekehrter Richtung auf das Vorderteil 4 aufgesteckt, so behalten die Griffmulden 18 bis 20 ihre axiale Position in Bezug auf die Schreibspitze bei. Es ändert sich durch ein solches Umdrehen jedoch die Reihenfolge der Griffmulden 18 bis 20, beispielsweise im Uhrzeigersinn, wenn man in Richtung der Längsachse auf die Schreibspitze des Schreibgeräts sieht. So folgt bei der in den 1 bis 3 gezeigten Anordnung der Griffhülse 14 auf die Griffmulde 18 im Uhrzeigersinn die Griffmulde 20 und dann die Griffmulde 19. In dieser Reihenfolge ist die Anordnung der Griffmulden 18 bis 20 für mit rechter Hand schreibende Personen bestimmt und günstig. Wird die Griffhülse 14 umgekehrt auf das Vorderteil aufgesteckt, so folgt auf die Griffmulde 18 im Uhrzeigersinn von der Schreibspitze aus gesehen die Griffmulde 19 und dann die Griffmulde 20. In dieser Reihenfolge eignet sich das Schreibgeräte für mit linker Hand schreibende Personen.
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Die jeweilige Lage der Griffhülse 14 wird durch Markierungen 22, beispielsweise die Buchstaben R und L auf dem Abschnitt 8 des Vorderteils 4 kenntlich gemacht, die in der jeweils zutreffenden Position der Griffhülse 14 durch eine Öffnung 23 sichtbar ist, die in Längsrichtung neben der Griffmulde 18 angeordnet ist. Ein Benutzer kann daher leicht erkennen, ob die Griffhülse 14 die für seinen Bedarf richtige Position einnimmt. Ist dies nicht der Fall, so kann er das Vorderteil 4 vom Hinterteil 5 trennen und die Griffhülse 14 dann vom Vorderteil 4 nach hinten abziehen, umdrehen, wieder aufstecken und danach Vorderteil 4 und Hinterteil 5 wieder verbinden. Auf diese Weise kann das Schreibgerät sehr einfach an das jeweilige Schreibbedürfnis angepasst werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29805183 U1 [0002]
- DE 4031470 A1 [0003]