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Die Erfindung betrifft einen Balkenverbinder zum Verbinden eines ersten Balkens mit einem zweiten Balken, wobei der erste Balken den zweiten Balken X-förmig kreuzt, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Sparren-Pfetten-Anker zur Verankerung eines Sparrens mit einer Pfette nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Satteldächer oder Pultdächer, bspw. für Wohnhäuser, weisen unterhalb ihrer Dachfläche typischerweise eine Holzkonstruktion zur Abstützung der Dachfläche auf. Eine Variante einer solchen Holzkonstruktionen bei Satteldächern ist der sogenannte Pfettendachstuhl 100, welcher beispielhaft in 1a skizziert ist. Bestandteile eines solchen Pfettendachstuhls 100 sind Sparren 110, die mit einer horizontalen Decke 200 den dreieckigen Querschnitt eines Satteldaches ausbilden, wobei die Sparren 110 dabei vorzugsweise die gleichschenkligen Seiten des Dreiecks darstellen. Dieses Dreieck kann eine Ebene senkrecht zum Untergrund aufspannen. Die durch das Dreieck aufgespannte Ebene kann aber auch schräg ausgebildet sein, bspw. bei einer fallenden Traufe. Die Decke 200 ist bspw. als Betondecke ausgeführt und durch die vertikalen Hauswände 210 abgestützt. Bei Pfettendachstühlen 100 ruhen die Sparren 110 als schräg liegende Balken auf den sogenannten Pfetten 121, 122, 123, welche als meist horizontal zum Untergrund verlaufende Längsverstrebungen die senkrechten Dachlasten sammeln und sie auf Pfosten 130 oder senkrechte Streben ableiten. Im Bereich der Decke 200 verläuft die sog. Fußpfette 123. Am Kreuzungspunkt zweier Sparren 110, also in der Dachspitze bzw. in der Spitze des Dreieckquerschnitts verläuft die sog. Firstpfette 122. Horizontale Längsverstrebungen dazwischen werden als sog. Mittelpfetten 121 bezeichnet. Aus der konkreten Neigung der Sparren 110 ergibt sich die Dachneigung, dargestellt durch den Dachneigungswinkel bzw. Neigungswinkel α. Die Verbindungsstelle zwischen den Sparren 110 und den Pfetten 121, 122, 123 ist typischerweise als Sattelverbindung 300 realisiert.
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Eine solche Sattelverbindung 300 ist in 1b beispielhaft anhand einer Verbindung zwischen einem Sparren 110 und einer Pfette 120 dargestellt. Für einen formschlüssigen Halt weist der Sparren 110 einen Sattel 111, auch Kerve genannt, auf. Die Ausformung des Sattels 111 ist abgestimmt auf die Außenkontur der Pfette 120 und auf einen vorgegebenen Neigungswinkel α. Gesichert wird die Sattelverbindung 300 im Stand der Technik bspw. durch einen Balkenverbinder 301, hier dargestellt als Sparren-Pfetten-Anker. Dieser kann als gestanztes und anschließend entsprechend gebogenes Blechstück ausgeführt sein. Der Balkenverbinder 301 weist einen ersten Abschnitt 302, welcher an der Pfette 120 befestigt wird und einen zweiten Abschnitt 303 auf, welcher an dem Sparren 110 befestigt wird. Zur Befestigung kann der Balkenverbinder 301 mit Befestigungsöffnungen 305 zur Aufnahme von Befestigungsmitteln 304 (Schrauben oder Nägel) als Lochblech gestaltet sein. Der erste Abschnitt 302 und der zweite Abschnitt 303 sind bspw. als Teilflächen eines Lochblechs ausgebildet, welche zueinander rechtwinklig um eine erste Biegung 307 umgebogen sind. Die Anzahl der verwendeten Befestigungsmittel 304 ist auf die gegebene Belastung abgestimmt. Gegebenenfalls müssen Löcher in den Balken zur Aufnahme von Nägeln vorgebohrt werden. Der dargestellte Sparren-Pfetten-Anker ist in der „rechten Ausführung“ abgebildet. Auf der anderen Seite des Sparrens 110, dem Betrachter verborgen, befindet sich ein Sparren-Pfetten-Anker in der „linken Ausführung“. Unter den Bezeichnungen „links“ und „rechts“ ist die Perspektive eines Monteurs bzw. eines Dachdeckers zu verstehen, der (bspw. auf einer Leiter stehend) außen am Dach arbeitet. Untereinander können die rechte und die linke Ausführung normalerweise nicht ausgetauscht werden. Ein Dachdecker muss also stets die passende Ausführung eines Sparren-Pfetten-Ankers mit dabei und zur Hand haben. Für zusätzlichen Halt wird meistens noch ein sogenannter Sparrennagel 306 verwendet. Dabei handelt es sich um einen langen Nagel, der im Bereich des Sattels 111 nach einem Vorbohren durch den Sparren 110 und in die Pfette 120 geschlagen wird, wobei beim Vorbohren der geplante Neigungswinkel α des Daches berücksichtigt werden muss.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl weiterer Verbinder zur Befestigung zweier Holzbalken bspw. über Befestigungsöffnungen 305 bekannt. So zeigt die 1c einen als Einfachwinkel ausgebildeten Balkenverbinder 301, welcher ebenfalls einen ersten Abschnitt 302 und einen zweiten Abschnitt 303 aufweist, welche rechtwinklig zueinander angeordnet und über eine erste Biegung 307 miteinander verbunden sind. Im Bereich einer Biegung können zusätzliche Versteifungen 313 vorgesehen sein. 1d zeigt einen als Doppelwinkel 308 ausgebildeten Verbinder, wie er auch von der Firma Primo-Befestigungstechnik GmbH angeboten wird. Zur Ausbildung eines solchen Doppelwinkels 308 ist ein entsprechend ausgebildetes flaches Blechstück insgesamt dreimal geknickt bzw. umgebogen. Der Doppelwinkel 308 weist analog 1c einen ersten Abschnitt 302 und einen zweiten Abschnitt 303 auf, welche über eine erste Biegung 307 eines umgebogenen Blechstücks miteinander verbunden sind. Zusätzlich an diesem ersten Einfachwinkel ist ein zweiter Einfachwinkel vorgesehen, wobei der einen dritten Abschnitt 311 und einen vierten Abschnitt 312 umfasst, welche über eine zweite Biegung 314 eines umgebogenen Blechstücks unter Ausbildung eines rechten Winkels miteinander verbunden sind. Der erste Einfachwinkel und der zweite Einfachwinkel bilden spiegelsymmetrisch zu einer ersten Symmetrieebene und/oder Mittelebene 350 zwischen dem ersten Abschnitt 302 und dem dritten Abschnitt 311 einen weiteren rechten Winkel aus, wobei der erste Abschnitt 302 und der dritte Abschnitt 311 über eine dritte Biegung 321 eines umgebogenen Blechstücks miteinander verbunden sind. Dieser Doppelwinkel 308 kann bspw. verwendet werden, eine Säule oder einen Balken mit dem Boden zu verbinden. Für mehr Anordnungsmöglichkeiten für Befestigungsmittel 304 (vgl. 1b) können im Doppelwinkel 308 Langlöcher 322 vorgesehen sein.
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Die
DE 30 16 659 A1 betrifft eine Stützvorrichtung zur Befestigung einer Firstlatte mit einem U-förmigen Kopfteil und nach unten seitwärts divergierenden Schenkeln. Es ist vorgesehen, die Schenkel mehrfach nach außen abzuwinkeln, um sich an verschiedene Dachneigungen anzupassen, indem die verschiedenen Schenkelbereiche möglichst parallel zur jeweiligen Dachlattenneigung an die der Firstlatte benachbarten Dachlatten angelegt werden. Damit soll ein möglichst rechtwinkliges Ineinandergreifen der divergierenden Schenkel mit denen der Halterungen an den benachbarten Dachlatten erreicht werden. Aus der
DE 32 13 358 A1 ist eine ähnliche Stützvorrichtung bekannt, wobei jedoch die divergierenden Schenkel mehrteilig ausgeführt sein können.
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Auch die
DE 40 29 357 A1 weist ein U-förmiges Kopfteil zur Auflage einer Firstpfette auf. Über eine senkrechte Stellschraube ist das Kopfteil höhenverstellbar mit einer V-förmigen Befestigungsvorrichtung für eine satte Auflage an darunterliegenden Balken, bspw. einem Sparrenstoß, befestigt. In der
DE 199 37 266 C2 ist die verstellbare Verbindungseinrichtung zwischen dem Kopfteil und der V-förmigen Befestigungseinrichtung, anstatt mit einer senkrechten Stellschraube, durch ein stabförmiges Tragteil und einen Federklemmenhalter ausgeführt, wobei der Federklemmenhalter das Tragteil in einem Klemmgriff selbsthemmend festhält.
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Die
DE 198 49 507 C1 bezieht sich auf eine Vorrichtung mit einem U-förmigen Gehäuse, in dessen Schenkel zwei Druckplatten schwenkbar gelagert sind, zum vorübergehenden Festspannen von Sparrenköpfen im Firstpfettenbereich, sodass beim Festnageln von Sparrenköpfen an der Firstpfette die Sparren aus der beabsichtigten Stellung nicht herausrutschen. Beim vorübergehenden Festspannen der Sparrenköpfe an einer Firstpfette legen sich die schwenkbaren Druckplatten unabhängig vom Dachneigungswinkel satt an die Oberseiten zwei sich gegenüberliegender Sparren an.
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Die
DE 10 2012 007 700 B4 betrifft einen Winkelverbinder zur Verbindung einer Fußpfette eines Pfettendachs mit einer Stahlbetondecke. Dabei ist der Winkelverbinder mit einem ersten Abschnitt derart auf die Stahlbetondecke aufgesetzt, dass sein zweiter Abschnitt zur Anlage an der Fußpfette kommt.
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Die
DE 41 08 853 C2 betrifft einen Balkenverbinder für einander kreuzende Balken, insbesondere für einen Sparren mit einer Pfette. Der Balkenverbinder besteht aus einer mit Bohrungen versehenen Platte mit zwei gegeneinander abgewinkelten Teilplatten, wobei eine Teilplatte an dem ersten Balken und die zweite Teilplatte mit dem zweiten Balken verbunden wird. Der beschriebene Balkenverbinder stellt eine Variante eines herkömmlichen Sparren-Pfetten-Ankers
301 (vgl.
1b) dar, wobei hier die „linke Ausführungsform“ und die „rechte Ausführungsform“ untereinander besser auswechselbar sind. Hilfsmittel zur Handhabung der Dachschräge bietet der Balkenverbinder nicht.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile und zur Montageerleichterung von zwei sich X-förmigen kreuzenden Balken, insbesondere zur Erleichterung der Montage eines Sparrens mit einer Pfette, wird der im Anspruch 1 angegebene Balkenverbinder angegeben. Optionale, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der nachfolgenden Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale sowie Maßnahmen in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Die Erfindung betrifft einen Balkenverbinder zum Verbinden eines ersten Balkens, insbesondere einer Pfette, mit einem zweiten Balken, insbesondere einem Sparren, wobei der zweite Balken den ersten Balken X-förmig kreuzt und der Balkenverbinder einen ersten Abschnitt zur Verbindung mit dem ersten Balken und einen zweiten Abschnitt, welcher an den ersten Abschnitt angrenzt, zur Verbindung mit dem zweiten Balken aufweist. Der Balkenverbinder weist zusätzlich einen dritten Abschnitt zur Verbindung mit dem ersten Balken und einen vierten Abschnitt, welcher vorzugsweise an den dritten Abschnitt angrenzt, zur Verbindung mit dem zweiten Balken auf.
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Durch die Hinzufügung der zusätzlichen Abschnitte wird die Stabilität der Balkenverbindung, insbesondere für Balkenverbindungen im Dachstuhl, bspw. zwischen einem Sparren und einer Pfette, verbessert, wobei der Sparren die Pfette X-förmig kreuzt. Der erfindungsgemäße Balkenverbinder ist besonders geeignet für die Verwendung als Sparren-Pfetten-Anker zum Einsatz im Dachbau. Im weiteren Verlauf der Beschreibung wird meist vereinfacht von Sparren und Pfette gesprochen, wobei „Pfette“ jeden ersten Balken und „Sparren“ jeden zweiten Balken, nicht nur im Dachbau, unabhängig von dessen Querschnitt einschließt. Der Sparren kann gegenüber der Pfette quasi „senkrecht“ angeordnet sein, indem wenigstens eine Sparrenwandung senkrecht zu einer Pfettenwandung verläuft. Das heißt, dass eine Mittelachse oder Balkenkante der Pfette senkrecht zu einer Seitenwandung des Sparrens verläuft. Bspw. bei einer fallenden Traufe kann jedoch auch diese Mittelachse der Pfette oder die Balkenkante der Pfette schräg zu allen Seitenwandungen des Sparrens verlaufen. Auf einen Sattel bzw. eine Kerve, also einen Einschnitt im Sparren kann durch die Verwendung zusätzlicher Abschnitte am Balkenverbinder verzichtet werden. Dadurch wird der Nachteil vermieden, dass ein solcher Sattel den Balken durch die Reduktion des Balkenquerschnitts unter Umständen schwächen kann, womit insbesondere im Dachbau dann zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen erforderlich sind. Auch der zusätzliche Bearbeitungsschritt des Sparrens für die Herstellung des Sattels entfällt, womit die Montage erleichtert wird. Ein zusätzlicher Sparrennagel kann, muss aber nicht verwendet werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind der erste Abschnitt und der dritte Abschnitt des Balkenverbinders zueinander rechtwinklig angeordnet oder schließen einen rechten Winkel ein. Der rechte Winkel entsteht vorzugsweise durch einmaliges oder mehrmaliges Umbiegen eines flachen Blechstücks (Flachblechstücks), sodass zwei Teilstücke des Flachblechstücks die Schenkel des rechten Winkels bilden. Dadurch kann der Balkenverbinder zur Montage formschlüssig an die Pfette mit rechteckigem Querschnitt angelegt werden, sodass die beiden Abschnitte satt flächig an der Pfette anliegen und eine Kante der Pfette vorzugsweise an oder bei der Biegung, also dem Innenraum des rechten Winkels, angeordnet ist. Der erste oder der dritte Abschnitt sind zur oberseitigen Auflage auf der Pfette ausgebildet. Durch die oberseitige Auflage können die senkrechten Dachlasten besser von dem Sparren auf die Pfette übertragen werden, was den Dachstuhl zusätzlich statisch stabilisiert. Ein solcher Balkenverbinder kann damit den Sattel bzw. die Kerve im Sparren ersetzen. Zum Ausgleich von Millimeterabweichungen, die im Dachbau mit Holz oft nicht vollständig vermeidbar sind, kann der erste Abschnitt und/oder der dritte Abschnitt mit einer Schraubzwinge flächig anliegend an die Pfette gedrückt oder gespannt werden. Dies ermöglicht die Verwendung als Sattel-Sparren-Pfetten-Anker, also als Sparren-Pfetten-Anker oder Balkenverbinder mit Sattel für eine Sparren-Pfetten-Verbindung, da der Balkenverbinder den Sattel bereits integriert aufweist. Durch die flächige Auflage auf der Oberseite der Pfette kann der Monteur, auch ggf. ohne die Verwendung von Einschlagzacken, den Balkenverbinder in seiner endgültigen Montageposition auch vor dem Anbringen der Befestigungsmittel (Schrauben, Nägel) „loslassen“, ohne dass der Balkenverbinder seine Position verändert oder herunterfällt. Dadurch ist prinzipiell eine Montage mit einer Hand möglich.
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Vorzugsweise grenzt der erste Abschnitt an den dritten Abschnitt an. In anderen Worten sind der erste Abschnitt und der dritte Abschnitt zueinander wie ein Einfachwinkel (vgl. 1c) ausgebildet. Die Kante der Pfette kann also den Innenbereich der Biegung entlang der Längserstreckung des rechten Winkels linienförmig berühren bzw. berührt sie den Innenraum des rechten Winkels, und somit die Unterseite des ersten und des dritten Abschnitts. Angelegt an die Pfette, ist damit ein unbeabsichtigtes Verrutschen bei der Montage erschwert und nach der Montage von Befestigungsmitteln wird die Pfette sicher umgriffen und gehalten. Alternativ können der erste Abschnitt und der dritte Abschnitt zueinander bereichsweise mit Abstand ausgebildet sein. Dadurch kann der Balkenverbinder immer noch wie ein Einfachwinkel auf die Pfette aufgelegt werden, allerdings kann durch den Abstand zwischen dem ersten Abschnitt und dem dritten Abschnitt Material eingespart werden.
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In einer zusätzlichen Ausführungsform des Balkenverbinders sind der zweite Abschnitt und der vierte Abschnitt ganz oder teilweise, bspw. zur satten Anlage an eine ebene Balkenwandung, in einer Ebene angeordnet. Insbesondere sind der zweite Abschnitt und der vierte Abschnitt ganz oder teilweise, bspw. zur satten Anlage an eine Seitenwandung eines Sparrens angeordnet. Dadurch, dass zwei oder mehr Abschnitte des Balkenverbinders die Lasten des Sparrens an der Verbindung aufnehmen, wird die Stabilität weiter verbessert. Bei der Verwendung von zwei Balkenverbindern, also einem links und einem rechts des Sparrens, liegen insgesamt vier flächige Teilstücke an dem Sparren zur Aufnahme der Lasten an. Das schließt ein, dass der zweite Abschnitt und der vierte Abschnitt als Teilbereiche eines durchgehenden Flachblechstücks ausgebildet sind. Das heißt, dass der zweite Abschnitt und der vierte Abschnitt aneinander angrenzen können. Dies ermöglicht eine Ausbildung der beiden Abschnitte ohne zusätzliche Fertigungsschritte. Alternativ können der zweite Abschnitt und der vierte Abschnitt zueinander bereichsweise mit Abstand ausgebildet sein oder bspw. eine Ausnehmung oder Ausstanzung aufweisen, damit auf dem Sparren angezeichnete Markierungslinien, z.B. Senkelriss oder Waagriss sichtbar bleiben. Diese Ausnehmung oder Ausstanzung kann sich auch auf den ersten Abschnitt und den dritten Abschnitt erstrecken.
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In einer optionalen Weiterbildung des Balkenverbinders sind eine Begrenzungskante des zweiten Abschnitts und eine Begrenzungskante des vierten Abschnitts zueinander rechtwinklig angeordnet oder schließen einen rechten Winkel ein. Durch diese Variante der Erfindung nimmt stets einer der beiden Abschnitte vor allem die vertikalen Dachlasten und einer der beiden Abschnitte vor allem die horizontalen Dachlasten auf. Durch die rechtwinklige Anordnung der beiden Abschnitte können Balkenverbinder in identischer Ausführung sowohl links eines Sparrens, als auch rechts eines Sparrens montiert werden. Dadurch muss der Monteur keine unterschiedlichen Balkenverbinder mehr zur Hand haben. Auch eine Verwechslung der linken und rechten Ausführung ist damit ausgeschlossen, womit die Montage insgesamt deutlich weniger fehleranfällig wird.
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Zusätzlich kann der Balkenverbinder spiegelsymmetrisch bezüglich einer ersten Symmetrieebene und/oder Mittelebene ausgebildet sein. Dadurch wird eine uneingeschränkte Verwendbarkeit eines Balkenverbinders auf beiden Seiten des Sparrens sichergestellt, was die Zahl der notwendigen Bauteile zur Montage eines Dachstuhls reduziert und damit die die Herstellungskosten für die notwendigen Bauteile und damit die Montagekosten senkt. Diese Symmetrie bedeutet insbesondere auch, dass die Flächen des ersten Abschnitts und des dritten Abschnitts, sowie des zweiten und des vierten Abschnitts jeweils zueinander kongruent sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist zwischen einer Balkenkante des ersten Balkens und einer unterseitigen Balkenwandung des zweiten Balkens eine linienförmige und/oder punktförmige Berührung und/oder Auflage ausgebildet oder ausbildbar. Dies ist im Dachbau so zu verstehen, dass der Sparren mit einer unterseitigen Begrenzungswandung tangential und/oder schräg auf einer Balkenkante der Pfette aufliegt und sich dabei eine linienförmige Auflage unter Ausbildung einer geraden Linie ausbildet. Im Falle anders ausgeformter Balken (bspw. mit einem runden Querschnitt) sind auch punktförmige Auflagen oder Kombinationen aus linienförmigen und punktförmigen Auflagen denkbar. Dies ist auch eine Wirkung daraus, dass auf einen Sattel bzw. eine Kerve verzichtet werden kann.
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Vorteilhafterweise schließen eine oberseitige Begrenzungswandung des ersten Balkens und eine unterseitige Balkenwandung des zweiten Balkens gemeinsam einen spitzwinkligen Neigungswinkel ein, wobei der Balkenverbinder ein Einstellmittel zur Bestimmung und/oder zur Festlegung des Neigungswinkels aufweist. Im Dachbau schließen somit eine oberseitige Begrenzungswandung der Pfette und eine unterseitige Wandung des Sparrens gemeinsam den spitzwinkligen Neigungswinkel der Dachschräge ein, wobei der Balkenverbinder ein Einstellmittel zur Bestimmung und/oder zur Festlegung der Dachschräge aufweist. Der Neigungswinkel des Sparrens, der mit oder ohne Sattel, an die Pfette angelegt wird, bestimmt am Ende die Dachschräge bzw. die Dachneigung. Die Dachneigung wird immer zum Dach hin gemessen. Wird auf einen Sattel im Sparren verzichtet, bietet eine glatte unterseitige Begrenzungswandung des Sparrens keinerlei Orientierung für ein Anlegen des Sparrens unter Beachtung des vorgegebenen Neigungswinkels. Durch ein Einstellmittel am Balkenverbinder, also ein Hilfsmittel zur Einstellung der Dachschräge, kann diese Orientierung ermöglicht werden. Nach erfolgter Montage kann die tatsächliche Neigung des Sparrens gegenüber der Pfette ebenfalls durch das Einstellmittel bestimmt oder abgelesen werden. Damit ist nach erfolgter Montage auch an jeder Sparren-Pfetten-Verbindung eine baulich integrierte Information über den Neigungswinkel vorhanden und ggf. ablesbar. Dies ermöglicht nachträgliche Kontrollen, womit die Sicherheit und die Qualität der Ausführung deutlich gesteigert werden kann. Montagefehler können frühzeitig erkannt und gegebenenfalls korrigiert werden. Dies ist insbesondere bei nachträglichen Reparatur- und Umbauarbeiten an unübersichtlichen bzw. schwer zugänglichen Orten von Vorteil, wenn lokal eine Bestimmung der Dachneigung ansonsten mit erhöhtem Aufwand verbunden wäre.
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In einer optionalen Weiterbildung weist das Einstellmittel eine oder mehrere gerade Einstellelemente auf dem zweiten Abschnitt und/oder vierten Abschnitt auf. Ein solch gerades Einstellelement kann als Kerbe, Nut, Rille, Vertiefung oder einfach als aufgezeichnete Markierungslinie ausgebildet sein. Die Einstellelemente können durchgehend oder mit Unterbrechungen ausgebildet sein. An ein solches Einstellelement kann die Kante des Sparrens und/oder eine sonstige unterseitige Begrenzungswandung eines zweiten Balkens angelegt und somit anhand der vorgegebenen Dachneigung ausgerichtet werden. Die entsprechenden Einstellelemente können auf beiden Seitenwandungen des zweiten und/oder des vierten Abschnitts angeordnet sein, womit die vielseitige Verwendbarkeit des Balkenverbinders verbessert wird. Die Anordnung der Einstellelemente kann auf beiden Seiten gleich, aber auch unterschiedlich ausgestaltet sein.
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In einer Weiterbildung der Einstellelemente sind zwei oder mehrere Einstellelemente als gerade, radial und/oder strahlenförmig angeordnete Markierungslinien mit einem gemeinsamen Ursprung als Schnittpunkt der Linien ausgebildet. An dem von dem Ursprung beabstandeten Ende einer solchen Linie kann eine Beschriftung und/oder Skala zur Angabe des einzustellenden oder eingestellten Neigungswinkels, insbesondere der einzustellenden oder eingestellten Dachschräge, vorgesehen sein. Für eine uneingeschränkte Austauschbarkeit der Ausführungsformen können zwei Winkelmaße an jedem solchen Ende vorgesehen sein, die sich zueinander auf 90° addieren (bspw. 40° und 50°).
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Vorteilhafterweise liegt ein Ursprung der Einstellelemente in einem Verbindungsbereich zwischen dem ersten Abschnitt und dem dritten Abschnitt. Sofern die unterseitige Balkenwandung des Sparrens direkt auf der Balkenkante der Pfette aufliegt, fällt der Ursprung mit dieser Balkenkante der Pfette zusammen bzw. er liegt in dem Innenbereich der vorzugsweise rechtwinkligen Biegung und somit auf der Unterseite des Verbindungsbereichs des ersten und des dritten Abschnitts des Balkenverbinders. Der Ursprung liegt also im Sattel oder auf der Biegeachse der Biegung zwischen den beiden Abschnitten, die an der Pfette anliegen. Damit verlaufen die Einstellelemente quasi von der Balkenkante der Pfette radial bzw. strahlenförmig weg, was eine einfache Orientierung für den Monteur bei der Montage des Sparrens ermöglicht.
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Optional bildet der Verbindungsbereich zwischen dem ersten Abschnitt und dem dritten Abschnitt eine linienförmige und/oder punktförmige Berührung und/oder Auflage für den zweiten Balken aus. Anders ausgedrückt bildet der Verbindungsbereich zwischen dem ersten Abschnitt und dem dritten Abschnitt eine linienförmige und/oder punktförmige Berührung und/oder Auflage für den Sparren aus. Der Sparren kann damit auf den beiden Abschnitten, die an der Pfette anliegen, ebenfalls unter Ausbildung einer geraden Linie aufliegen. Der Sparren bildet also nicht mehr mit der Balkenkante der Pfette eine linienförmige und/oder punktförmige Auflage, sondern mit dem Balkenverbinder selbst. Dies ist insbesondere dann von großem Vorteil, wenn an der Pfette kein Platz für eine Montage des ersten und dritten Abschnitts neben dem Sparren vorhanden ist, etwa weil eine Dachgaube vorgesehen ist. Soll in diesem Fall zuerst der Sparren mit dem Balkenverbinder und anschließend der Balkenverbinder mit der Pfette verbunden werden, müssen die Befestigungsmittel (Schrauben, Nägel) durch den Sparren getrieben werden, damit die Befestigungsmittel anschließend durch vorzugsweise vergrößerte Befestigungsöffnungen oder Langlöcher in dem ersten und/oder dritten Abschnitt in Wirkverbindung mit der Pfette gebracht werden können. Hierfür muss der Sparren entsprechend dem Neigungswinkel der Dachschräge vorgebohrt werden. Alternativ können die Teilflächen des Flachblechstücks im Bereich des ersten und/oder der dritten Abschnitts entsprechend vergrößert werden, sodass die Befestigungsöffnungen auch bei montiertem Sparren noch für Befestigungsmittel zugänglich sind. Der Ursprung für die Einstellelemente kann in dieser Ausführungsform je nach gewählter Dicke des Flachblechstücks für den ersten und dritten Abschnitt mit einem Versatz gegenüber der Balkenkante der Pfette angeordnet sein, wobei der Ursprung trotzdem im Außenraum auf der verlängerten Winkelhalbierenden des vorzugsweise rechten Winkels liegt, den der erste und der dritte Abschnitt einschließen. Er liegt damit bspw. oberseitig oder oberhalb auf der Blechkante zwischen dem ersten und dem dritten Abschnitt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist für den Balkenverbinder ein fünfter Abschnitt, welcher mit dem ersten Abschnitt verbunden ist und/oder ein sechster Abschnitt, welcher mit dem dritten Abschnitt verbunden ist, zur Verbindung mit dem zweiten Balken, also im Dachbau bspw. mit dem Sparren, vorgesehen. Damit weist ein solcher Balkenverbinder wenigstens einen zusätzlichen Abschnitt, oder noch besser zwei zusätzliche Abschnitte, zur Befestigung am Sparren auf. Dadurch kann die Stabilität der Verbindung zwischen Sparren und Pfette so weit gesteigert werden, dass ein zweiter Balkenverbinder, also bspw. in linker und in rechter Ausführungsvariante, entbehrlich werden. Der Sparren kann damit mit einem einzigen Balkenverbinder an der Pfette befestigt werden.
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In einer besonders einfach zu montierenden Ausführungsform der Erfindung bilden der erste Abschnitt, der zweite Abschnitt und der fünfte Abschnitt und/oder der dritte Abschnitt, der vierte Abschnitt und der sechste Abschnitt einen Verbinder mit U-förmigem Profil zur Führung und/oder Aufnahme des zweiten Balkens, also im Dachbau bspw. des Sparrens, zwischen dem zweiten Abschnitt und dem fünften Abschnitt und/oder dem vierten Abschnitt und dem sechsten Abschnitt aus. Der zweite und der fünfte Abschnitt des Balkenverbinders bilden also die Schenkel des U-Profils, während der erste Abschnitt den Mittelbereich des U-Profils darstellt. Zusätzlich oder alternativ dazu bilden der vierte und der sechste Abschnitt des Balkenverbinders die Schenkel eines weiteren U-Profils, während der dritte Abschnitt den Mittelbereich dieses weiteren U-Profils darstellt. Die Mittelbereiche zweier U-Profile sind zueinander vorzugsweise rechtwinklig um eine Biegung eines flachen Blechstücks angeordnet.
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Zusätzlich ist der Balkenverbinder spiegelsymmetrisch bezüglich einer zweiten Symmetrieebene und/oder Mittelebene ausgebildet, wobei die zweite Symmetrieebene und/oder Mittelebene senkrecht zum ersten Abschnitt und/oder zum dritten Abschnitt verläuft. Dadurch bildet sich quasi eine symmetrische Führung und/oder Schiene zur Aufnahme des Sparrens aus, wobei die Schenkel der U-Profile sattflächig an zwei gegenüberliegenden Wandungen des Sparrens anliegen. Der Sparren ist damit von einem einzigen Balkenverbinder gegen ein unbeabsichtigtes seitliches Verrutschen nach beiden Seiten hin begrenzt. Auch für einen Balkenverbinder mit fünf oder sechs Abschnitten können entsprechende Einstellelemente auf beiden Seitenwandungen des zweiten, des vierten, des fünften und/oder des sechsten Abschnitts vorgesehen sein.
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Vorteilhafterweise können an dem Balkenverbinder ein oder mehrere Versteifungselemente, bspw. eine Rippenverstärkung, zwischen zwei angrenzenden Abschnitten angeordnet sein. Dadurch können ein Zurückbiegen und/oder Aufbiegen zweier zueinander verbogener Teilflächen eines Flachblechstücks verhindert und auch sonstige Belastungen durch Biegung und/oder Torsion besser aufgenommen werden. Ferner können alle dem Fachmann bekannten Merkmale, wie sie bei Montageelementen zur Montage eines Dachstuhls typischerweise verwendet werden, dem Balkenverbinder hinzugefügt werden. Neben Versteifungselementen sind da bspw. Einschlagzacken, Montagezinken und/oder Montagestifte zu nennen, die sich beim Anlegen eines Befestigungselements zur Arretierung in das Holz eines Balkens bohren und/oder schieben und damit ein unbeabsichtigtes Verrutschen nach dem Auflegen verhindern oder erschweren.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, sowie aus den Zeichnungen. Diese zeigen in:
- 1a eine Prinzipskizze eines Pfettendachstuhls aus dem Stand der Technik;
- 1b einen Balkenverbinder in perspektivischer Darstellung zur Verankerung eines Sparrens mit einer Pfette aus dem Stand der Technik;
- 1c einen Einfachwinkel in perspektivischer Darstellung aus dem Stand der Technik;
- 1d einen Doppelwinkel in perspektivischer Darstellung mit zwei Einfachwinkeln aus dem Stand der Technik
- 2a einen Balkenverbinder in Verwendung in perspektivischer Darstellung in einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
- 2b einen Balkenverbinder in Verwendung in einer schematischen Frontansicht in einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
- 2c einen Balkenverbinder in Verwendung in einer schematischen Draufsicht und/oder Seitenansicht in einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
- 3 einen Balkenverbinder in perspektivischer Darstellung in einer ersten alternativen beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
- 4a einen Balkenverbinder in perspektivischer Darstellung in einer zweiten alternativen beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
- 4b einen Balkenverbinder in Verwendung in perspektivischer Darstellung in einer zweiten alternativen beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden. Es sei ferner darauf hingewiesen, dass die Erfindung keinesfalls auf ausschließlich oder überwiegend symmetrische Ausführungsformen beschränkt werden soll. Zusätzlich sei klargestellt, dass Bezeichnungen wie „erster“, „zweiter“, „dritter“... eine eindeutige Bezeichnung bzw. Zuordnung erleichtern sollen und sich daraus kein Hinweis auf die Wichtigkeit der einzelnen Merkmale für die Vorrichtung oder eine Reihenfolge in einem Fertigungsverfahren ergibt. Bezeichnungen wie „rechteckig“ oder „rechter Winkel“ schließen auch abgerundete Ausführungsformen und Übergänge mit Radius oder Biegeradius ein.
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2a, 2b und 2c zeigen einen Sparren 110, welcher schräg auf einer Balkenkante 126 einer Pfette 120 unter Ausbildung eines linienförmigen Kontakts aufliegt. Dabei schließen die oberseitige Balkenwandung 125 der Pfette 120 und die unterseitige Balkenwandung 115 des Sparrens 110 einen spitzwinkligen Neigungswinkel α ein, welcher der Dachneigung eines fertigen Satteldaches entsprechen kann. Einen Sattel 111 bzw. eine Kerve (vgl. 1b) weist der Sparren 110 nicht auf. Ein Balkenverbinder 301, welcher quasi als Sattel-Balkenverbinder 301 den Sattel 111 (vgl. 1b) entbehrlich macht, weist zur satt flächigen Auflage an die Pfette 120 einen ersten Abschnitt 302 und einen dritten Abschnitt 311 auf, welche, quasi wie bei einem Einfachwinkel (vgl. 1c), aus einem Flachblech, an der dritten Biegung 321 gebogen, miteinander verbunden sind. Die Abbildung zeigt einen Balkenverbinder 301, der links des Sparrens 110 montiert ist, aber auch rechts des Sparrens 110 montiert werden kann (vgl. 2c). Der Balkenverbinder 301 kann somit beidseitig des Sparrens 110 montiert werden. Von einer endständigen Kante des ersten Abschnitts 302 steht ferner, rechtwinklig, gebogen um die erste Biegung 307, der zweite Abschnitt 303 weg, welcher zur satt flächigen Anlage an eine Begrenzungswandung des Sparrens 110 ausgebildet ist. Von einer endständigen Kante des dritten Abschnitts 311 steht rechtwinklig, gebogen um die zweite Biegung 314, der vierte Abschnitt 312 weg, welcher zur satt flächigen Anlage an die gleiche Begrenzungswandung des Sparrens 110 ausgebildet ist, wie der zweite Abschnitt 303. Alle bezeichneten Abschnitte 302, 303, 311, 312 sind als rechteckige Teilstücke eines Flachblechstücks ausgebildet. In jedem Flachblechstück ist eine Mehrzahl an Befestigungsöffnungen 305 zur Aufnahme von Befestigungsmitteln 304 (vgl. 1b) vorgesehen. Die Anzahl der tatsächlich verwendeten Befestigungsmittel 304 ergibt sich aus der zu erwartenden Belastung. Der zweite Abschnitt 303 liegt mit dem vierten Abschnitt 312 in einer Ebene, wobei eine Begrenzungskante 303a des zweiten Abschnitts 303 mit einer Begrenzungskante 312a des vierten Abschnitts 312 quasi L-förmig einen rechten Winkel einschließt. Durch die symmetrische Ausführung (vgl. 1d) ist ein zweiter baugleicher Balkenverbinder 301 für eine erhöhte Stabilität auch rechts des Sparrens 110 montierbar. Im Falle einer gleichartigen Montage rechts des Sparrens 110 würde nicht wie dargestellt der zweite Abschnitt 303 des Balkenverbinders 301 im Wesentlichen senkrecht nach oben zeigen, sondern der vierte Abschnitt 312 (vgl. 2c).
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Wie bereits beschrieben, bestimmt der Neigungswinkel α letztendlich die Dachschräge. Bspw. bei der Erstmontage eines Sparrens 110 mit einer Pfette 120 wäre es vorteilhaft, wenn der Balkenverbinder 301 am Sparren 110 vormontiert werden könnte. Sind der zweite Abschnitt 303 und der vierte Abschnitt 312 bereits in der richtigen Ausrichtung am Sparren 110 vormontiert, können der erste Abschnitt 302 und der dritte Abschnitt 311, anstelle einer Sattelverbindung 300 mit einem Sattel 111 (vgl. 1a, 1b) bzw. einer Kerve, einfach flächig an die Pfette 120 angelegt werden. Zu diesem Zweck sind Einstellmittel 400 vorgesehen, wobei in der dargestellten Ausführungsform der Erfindung das Einstellmittel 400 Einstellelemente 410 mit geraden Linien aufweist. Mehrere solcher gerader Linien, durchgehend oder unterbrochen, sind strahlenförmig oder radial angeordnet und weisen einen gemeinsamen Ursprung 420 als Schnittpunkt der Linien auf. Zur Festlegung der Dachschräge wird die unterseitige Begrenzungswandung 115 des Sparrens 110 an eine entsprechende Linie angelegt. Entlang der Einstellelemente kann eine Skala angeordnet sein. Ein Hinweis, z.B. „oben“, auf dem zweiten Abschnitt 303 und dem vierten Abschnitt 312 geben den Abschnitt an, an dem der Neigungswinkel α vorzugsweise abzulesen ist. Soll bspw. das Dach eine Schräge von 40° aufweisen, wird die unterseitige Begrenzungswandung 115 des Sparrens 110 an die entsprechende Linie des senkrechten Abschnitts (also hier des zweiten Abschnitts 303) angelegt, die mit einer Beschriftung „40°“ versehen ist. Die in der 2a dargestellte Anordnung aus Sparren 110 und Pfette 120 weist einen Neigungswinkel α von ca. 42° auf. Nach der Montage des Balkenverbinders 301 am Sparren 110 kann der Sparren 110 manuell oder mit Kran in den Pfettendachstuhl 100 (vgl. 1a) gehoben und auf die Pfetten 120 aufgelegt werden. Nach erfolgter Befestigung durch entsprechende Befestigungsmittel 304 (vgl. 1b) kann der Neigungswinkel α, also die Dachschräge, an jeder Sparren-Pfetten-Verbindung abgelesen werden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die Skala nur teilweise dargestellt, soll aber idealerweise einen Bereich von 5°-85° in 5°-Schritten oder ähnlich abdecken.
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2b zeigt im Wesentlichen die Anordnung gemäß 2a in einer Frontansicht. Dadurch, dass der Sparren 110 mit seiner unterseitigen Balkenwandung 115 unmittelbar auf der Balkenkante 126 der Pfette 120 aufliegt, fällt der Ursprung 420 der Einstellelemente 410 mit der Balkenkante 126 zusammen. Weist die unterseitige Balkenwandung 115 des Sparrens 110 hingegen einen Abstand zur Balkenkante 126 der Pfette 120 auf, bspw. durch Auflage des Sparrens 110 auf ein Flachblechstück (vgl. 3a, 3b), kann auch der Ursprung 420 im Verbindungsbereich des ersten Abschnitts 302 mit dem dritten Abschnitt 311, also im Bereich der dritten Biegung 321, einen Versatz gegenüber der Balkenkante 126 aufweisen, wobei der Versatz der Dicke des Flachblechstücks entsprechen kann. In diesem Fall ist der Ursprung 420 vorzugsweise auf der Blechkante angeordnet. Die Ausprägung der Skala an den Abschnitten, an denen abgelesen wird, ist je nach Auflage des Sparrens 110 entsprechend anzupassen oder angepasst. 2c zeigt die Anordnung gemäß 2a und 2b in einer Draufsicht. Während in der linken Ausführungsform der erste Abschnitt 302 auf der oberseitigen Balkenwandung 125 der Pfette 120 aufliegt, liegt in der rechten Ausführungsform der dritte Abschnitt 311 auf der oberseitigen Balkenwandung 125 der Pfette 120 auf. Der Abschnitt, der in der linken Ausführungsform senkrecht ausgerichtet am Sparren 110 anliegt, liegt in der rechten Ausführungsform waagrecht am Sparren 110 an. Dies gilt auch umgekehrt.
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3 zeigt einen Balkenverbinder 301, der grundsätzlich wie ein bereits beschriebener Balkenverbinder 301 (vgl. 2a-2c) verwendbar ist. Dieser wird hergestellt, indem zunächst ein Flachblechstück an einer Seite bis zu einem geplanten Ursprung 420 eingeschnitten wird, sodass zwei freie Kanten, eine erste freie Kante 302a und eine zweite freie Kante 311a, gebildet werden. Die beiden an diese freien Kanten 302a, 311a grenzenden Abschnitte bilden den ersten Abschnitt 302 und den dritten Abschnitt 311, indem der erste Abschnitt 302 mit einem Winkel von 90° gegenüber dem zweiten Abschnitt 303 um die erste Biegung 307 und der dritte Abschnitt 311 mit einem Winkel von 90° gegenüber dem vierten Abschnitt 312 um die zweite Biegung 314 gebogen wird. Der erste Abschnitt 302 und/oder der dritte Abschnitt 311 weisen damit vorzugsweise eine dreieckförmige Geometrie oder, wie abgebildet, eine trapezförmige Geometrie auf. Eine dritte Biegung 321 zwischen dem ersten Abschnitt 302 und dem dritten Abschnitt 311 entfällt. Vielmehr sind der erste Abschnitt 302 und der dritte Abschnitt 311 mit Abstand 330 zueinander ausgebildet, wobei sich die beiden freien Kanten 302a, 311a oder eine gedachte Verlängerung im Ursprung 420 schneiden können und quasi die Schenkel eines gleichseitigen Dreiecks bilden. Der zweite Abschnitt 303 und der vierte Abschnitt 312 verbleiben als Teilbereiche oder Teilabschnitte des zusammenhängenden Flachblechstücks und sind damit großflächig ausgebildet. Damit können Einstellelemente 410 mit einer Skala bis 90° angeordnet werden. Ferner kann für eine zusätzliche Montagehilfe im Übergangsbereich zwischen dem zweiten Abschnitt 303 und dem vierten Abschnitt 312 eine Ausnehmung 430 vorgesehen sein, durch die etwaige Anzeichnungen oder Markierungen, wie z.B. ein Senkelriss 432 und ein Waageriss 431 auf dem dahinterliegenden Sparren 110 für den Benutzer sichtbar bleiben. Die Ausnehmung 430 kann bspw. als ein kreisrundes Loch oder Loch mit einem Dreiviertelkreis aus dem noch nicht gebogenen Flachblechstück gestanzt werden, sodass sich die Ausnehmung 430 auch auf den ersten Abschnitt 302 und den dritten Abschnitt 311 erstreckt und die freien Kanten 302a, 311a verkürzt. Dadurch wird die Montagegenauigkeit, insbesondere wenn der Sparren 110 noch nicht auf der Balkenkante 126 aufliegt, verbessert.
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4a zeigt einen Balkenverbinder 301 gemäß 2a-2c mit einem zusätzlichen fünften Abschnitt 323 und einem zusätzlichen sechsten Abschnitt 325. Der fünfte Abschnitt 323 ist mit dem ersten Abschnitt 302 verbunden, wobei die Verbindung durch eine vierte Biegung 324 aus einem Flachblechstück resultiert. Der sechste Abschnitt 325 ist mit dem zweiten Abschnitt 303 verbunden, wobei die Verbindung durch eine fünfte Biegung 325 aus einem Flachblechstück resultiert. Alle sechs Abschnitte 302, 303, 311, 312, 323, 325 sind als rechteckige Teilstücke eines Flachblechstücks ausgebildet können durch Umbiegen in insgesamt fünf Schritten aus einem entsprechend ausgeschnittenen Flachblechstück gefertigt werden. Ferner sind die Flächen des zweiten Abschnitts 303, des vierten Abschnitts 312, des fünften Abschnitts 323 und des sechsten Abschnitts 325 zueinander kongruent ausgebildet. Des Weiteren sind der zweite Abschnitt 303 parallel zum fünften Abschnitt 323 und der vierte Abschnitt 312 parallel zum sechsten Abschnitt 325 ausgerichtet. Man kann den Balkenverbinder 301 also in zwei gedachte Hälften teilen, die spiegelsymmetrisch zueinander an einer zweiten Symmetrieebene und/oder Mittelebene 360 angeordnet sind. Während der erste Abschnitt 302 und der dritte Abschnitt 311 zur flächigen Auflage an die Pfette (vgl. 3b) 120 ausgebildet sind, liegt der Sparren 110 auf der dritten Biegung 321 unter Ausbildung eines linienförmigen und/oder punktförmigen Kontakts auf und/oder ist mit geringem Abstand zu der dritten Biegung 321 angeordnet. An zwei seitlichen, gegenüberliegenden Wandungen des Sparrens 110 liegen der zweite Abschnitt 303 und der fünfte Abschnitt 323, sowie der vierte Abschnitt 312 und der sechste Abschnitt 325 flächig an. Damit bilden sie paarweise eine Aufnahme bzw. Führungsschiene des Sparrens 110, wobei ein Paar jeweils ein U-förmiges Profil aufweist. Wird der Sparren 110 mit dieser Variante des Balkenverbinders 301 verbunden, bevor der Balkenverbinder 301 auf die Pfette 120 aufgelegt wird (vgl. 3b), muss der erste Abschnitt 302 und/oder der dritte Abschnitt 311 anschließend an der Pfette 120 befestigt werden. Bei hinreichend großem Neigungswinkel α, sind die an der Pfette 120 anliegenden Abschnitte ausreichend zugänglich. Ansonsten können Befestigungsmittel 304 wie ein Sparrennagel 306 (vgl. 1b) durch einen entsprechend vorgebohrten Sparren 110 getrieben werden. Vorteilhafterweise sind die Befestigungsöffnungen 305 im entsprechenden Abschnitt vergrößert, womit die Montage des Nagels oder der Schraube erleichtert wird. Alternativ können der erste Abschnitt 302 und/oder der dritte Abschnitt 311 entsprechend vergrößert und gegebenenfalls an der Pfette 120 umgeschlagen werden, sodass der erste Abschnitt 302, der dritte Abschnitt 311 und der zusätzlich umgeschlagene Abschnitt ein U-förmiges Profil aufweisen.
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4b zeigt den Balkenverbinder 301, der zur Montage auf eine Pfette 120 aufgelegt ist. Der Sparren 110 (vgl. 2) kann nun in die durch den Balkenverbinder 301 ausgebildete Führungsschiene eingelegt und auf die dritte Biegung 321 unter Ausbildung eines linienförmigen und/oder punktförmigen Kontakts aufgelegt werden. Eine Balkenkante des Sparrens 110 und/oder eine unterseitige Begrenzungswandung 115 (vgl. 2) können an eine der gestrichelt eingezeichneten Linien angelegt werden, welche Einstellelemente 410 eines Einstellmittel 400 andeuten. An einer Beschriftung bzw. an einer Skala kann damit der Neigungswinkel α und die Dachschräge abgelesen werden, womit die Montage einfacher und genauer wird.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Pfettendachstuhl
- 110
- Sparren/Zweiter Balken
- 111
- Sattel/Kerve
- 115
- Unterseitige Balkenwandung
- 120
- Pfette/Erster Balken
- 121
- Mittelpfette
- 122
- Firstpfette
- 123
- Fußpfette
- 125
- Oberseitige Balkenwandung
- 126
- Balkenkante
- 130
- Pfosten
- 200
- Decke
- 210
- Hauswand
- 300
- Sattelverbindung
- 301
- Balkenverbinder
- 302
- Erster Abschnitt
- 302a
- Erste freie Kante
- 303
- Zweiter Abschnitt
- 303a
- Begrenzungskante
- 304
- Befestigungsmittel
- 305
- Befestigungsöffnungen
- 306
- Sparrennagel
- 307
- Erste Biegung
- 308
- Doppelwinkel
- 311
- Dritter Abschnitt
- 311a
- Zweite freie Kante
- 312
- Vierter Abschnitt
- 312a
- Begrenzungskante
- 313
- Versteifung
- 314
- Zweite Biegung
- 321
- Dritte Biegung
- 322
- Langloch
- 323
- Fünfter Abschnitt
- 324
- Vierte Biegung
- 325
- Sechster Abschnitt
- 326
- Fünfte Biegung
- 330
- Abstand
- 350
- Erste Symmetrieebene/Mittelebene
- 360
- Zweite Symmetrieebene/Mittelebene
- 400
- Einstellmittel
- 410
- Einstellelemente
- 420
- Ursprung
- 430
- Ausnehmung
- 431
- Senkelriss
- 432
- Waagriss
- α
- Neigungswinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3016659 A1 [0005]
- DE 3213358 A1 [0005]
- DE 4029357 A1 [0006]
- DE 19937266 C2 [0006]
- DE 19849507 C1 [0007]
- DE 102012007700 B4 [0008]
- DE 4108853 C2 [0009]