-
Technisches Umfeld
-
Die Erfindung betrifft ein Schalungssystem für den Baubereich zur räumlichen Festlegung von Wandelementen in Form von Betonfertigteilen auf Fußbodenplatten aus Beton.
-
Stand der Technik
-
Schalungssysteme der eingangs beschriebenen Art sind Bestandteil heutiger Bautechnologie, bei der industriell vorgefertigte Wandelemente an festgelegter Stelle auf vorher erstellte Fußbodenplatten aufgesetzt werden. Die Wandelemente bestehen dabei aus zwei Betonschalen, die mittels Stahlbewehrungen miteinander verbunden sind, so dass sich zwischen den Betonschalen ein Hohlraum ergibt, der nach dem Aufsetzen der Wandelemente auf die entsprechende Fußbodenplatte mit Beton ausgegossen wird. Eine derartige Vorgehensweise bietet aufgrund der industriellen Vorfertigung der Betonschalen Kosten- und Zeitvorteile gegenüber einer üblichen Wandherstellungstechnik mittels Vermauerung von einzelnen Steinen.
-
Beim Aufsetzen der Wandelemente auf den Fußbodenplatten ist eine exakte Standortfestlegung und eine ausreichende Fixierung der Wandelemente zwingend notwendig. Dies geschieht üblicherweise dadurch, dass Holzplanken und Balken für den jeweiligen Bedarf an der Baustelle vor Ort zugeschnitten, miteinander verbunden und mit Hilfe von Druckluftnaglern auf der Fußbodenplatte an geeigneter und vorher festgelegter Stelle befestigt werden.
-
Die geschilderte Vorgehensweise hat sich prinzipiell bewährt, führt jedoch aufgrund der individuellen Zuschnitte der Holzbauteile für den jeweiligen Anwendungsfall dazu, dass nicht unbeträchtliche Materialkosten im Einzelfall anfallen, da die Holzschalungselemente in aller Regel nach dem Vergießen der Wandelemente nicht zerstörungsfrei aus ihrer festgelegten Position entfernt werden können. Es entstehen je nach Größe der Baustelle durchaus beträchtliche Materialkosten, da das Holzmaterial nur einmal verwendet werden kann.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Im Rahmen der bislang aus dem Stand der Technik bekannten Anwendungen soll eine Lösung für ein Schalungssystem für den Baubereich bereitgestellt werden, welches aufgrund seiner Gesamtkonzeption einfach zu handhaben, preiswert in der Herstellung und vor allem durch seine universelle Einsetzbarkeit wiederverwendbar ist.
-
Lösung der Aufgabe
-
Die gestellte Aufgabe wird für ein Schalungssystem für den Baubereich zur räumlichen Festlegung von Wandelementen in Form von Betonfertigteilen auf Fußbodenplatten aus Beton durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 offenbarte technische Lehre gelöst.
-
Erfindungswesentlich dabei ist es, dass die Wandelemente an ihrem unteren, dem Fußboden zugewandten Kantenbereich zwischen beidseitig der Wandelemente angeordneten Anlagevorrichtungen aus Metall fixiert sind, wobei die Anlagevorrichtungen in einer Parallelebene zur Oberseite der Fußbodenplatte liegende Eckelemente und Längselemente sowie aus der Parallelebene senkrecht nach oben vorstehende, an den Eckelementen lösbar fixierte Stützelemente aufweisen, die Eckelemente einen Hohlprofilquerschnitt besitzen, in dem die als Winkelprofile ausgebildeten Längselemente längs verschieblich in Richtung der Parallelebene aufgenommen sind und wobei die Eckelemente und die Längselemente an der Fußbodenplatte lösbar festgelegt sind.
-
Die Gesamtkonzeption des erfindungsgemäßen Schalungssystems zeichnet sich dadurch aus, dass die zum Schalungssystem gehörenden Eckelemente, Längselemente und Stützelemente als genormte Bauteile hergestellt sind und im Gegensatz zu Holzverschalungen nach ihrer Verwendung zerstörungsfrei wieder von ihrer vorgegebenen Position entfernt werden können.
-
Darüber hinaus sind die Eckelemente und die darin eingeschobenen Stützelemente so gestaltet, dass eine Verschieblichkeit in Richtung der Parallelebene der Fußbodenplatte erfolgen kann. Auf diese Weise sind in aller Regel spezielle Längszuschnitte der verwendeten Längselemente überflüssig, so dass die genormten Bauteile des Schalungssystems als sogenannter Baukasten für unterschiedlichste Anwendungen im Baubereich zur räumlichen Festlegung der Wandelemente verwendet werden können.
-
Besondere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich in Zusammenschau mit der technischen Lehre des Anspruches 1 zusätzlich aus den Merkmalen der auf den Hauptanspruch rückbezogenen Unteransprüche.
-
Es hat sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, das Material der Anlagevorrichtungen respektive der Eckelemente, Längselemente und Stützelemente aus Stahlblechmaterial oder aus Aluminium auszubilden. Das Stahlblechmaterial bildet dabei den Vorteil, dass es mit herkömmlichen Materialbearbeitungsmaschinen problemlos an die entsprechenden baulichen Vorgaben des Schalungssystems angepasst werden kann.
-
Aluminium hingegen bietet den Vorteil, dass die Eckelemente, Längselemente und Stützelemente besonders leicht handhabbar sind aufgrund ihres geringen Gewichtes und sich ausgehend gegebenenfalls von Normprofilen, die im Aluminiumbereich zahlreich vorhanden sind, mit überschaubarem Aufwand an die speziell erforderlichen Geometrien der Anlagevorrichtungen anpassbar sind.
-
Für die reversible Befestigungstechnik der Anlagevorrichtungen auf den Fußbodenplatten hat sich die Verwendung von Schrauben bewährt. Hierbei werden spezielle Schrauben eingesetzt, die nach Bohrungsvornahme in den Fußbodenplatten an geeigneter Stelle direkt ohne Verwendung von üblicher Dübeltechnik in die Fußbodenplatten eingebracht werden.
-
Hinsichtlich der Herstellung der Eckelemente hat es sich darüber hinaus als zweckmäßig erwiesen, wenn jeweils zwei Hohlprofilteile rechtwinklig miteinander verbunden werden, so dass hieraus ein Eckelement entsteht. Die Verbindungstechnik kann dabei durch Verklebung oder Verschweißung erfolgen.
-
Im Verbindungsbereich zwischen den verwendeten Hohlprofilteilen für die Eckelemente kann entsprechend einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung eine Aufnahmevorrichtung für ein Einsteckteil vorhanden sein, welches an einem freien Ende des Stützelementes angeordnet ist. Durch diese konstruktive Gestaltung kann in jedem Eckbereich das notwendige Stützelement ohne Verwendung besonderer Montagewerkzeuge eingesteckt werden.
-
Figurenliste
-
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Darstellung zweier zur räumlichen Festlegung eines Wandelementes vorgesehene Anlagevorrichtungen und
- 2 eine perspektivische Darstellung der in 1 abgebildeten inneren Anlagevorrichtung in Teilexplosivdarstellung und
- 3 eine Schnittdarstellung entsprechend der Schnittlinie S-S aus 1 mit eingesetztem Wandelement
-
In der 1 sind zwei Anlagevorrichtungen beabstandet zueinander auf einer Fußbodenplatte 15 dargestellt. Es handelt sich hierbei um eine innere Anlagevorrichtung 1, die innen an zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Wandelementen in Form von Betonfertigteilen angeordnet ist und eine äussere Anlagevorrichtung mit der Bezugsziffer 2, die im Außenbereich der Eckverbindung zwischen zwei Wandelementen aufbaut ist. Die Wandelemente sind aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich in der 3 dargestellt.
-
Es wird deutlich, dass sich zwischen den Anlagevorrichtungen 1 und 2 ein Zwischenraum für entsprechende Wandelemente 4 in Form von Betonfertigteilen ergibt.
-
Ein Wandelement 4 besteht, wie dies die 3 deutlich macht, aus zwei parallel beabstandet zueinander angeordneten dünnen Betonplatten 5 und 6, die mittels zwischengeschalteter Armierungen 7 in Form von Metalldrähten auf Abstand gehalten werden. In dem sich ergebenden Zwischenraum 8 zwischen den Betonplatten 5 und 6 wird nach Fixierung der Wandelemente 4 auf einer Fußbodenplatte 15 von oben Beton eingegossen, der den gesamten Zwischenraum 8 schließlich ausfüllt.
-
Nach Aushärtung des eingegossenen Betons können die seitlich zur Stabilisierung und zur Platzierung des Wandelementes 4 vorhandenen Anlagevorrichtungen 1 und 2 entfernt werden. Es ergibt sich insgesamt ein stabiler Verbund aus Wandelement 4 und Fußbodenplatte 15. Die Fußbodenplatte 15 kann dabei sowohl eine Kellerfußbodenplatte als auch die Platte einer Zwischendecke eines Gebäudes sein.
-
Die in den 1 und 2 perspektivisch dargestellten Anlagevorrichtungen 1 und 2 werden nachfolgend im Einzelnen erläutert.
-
Die in der 2 nochmals perspektivisch dargestellte innere Anlagevorrichtung 1 besteht im Wesentlichen aus einem Eckelement 9, das aus zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Schenkeln 10 und 11 bestehen. Die Schenkel 10 und 11 sind im Querschnitt als Hohlprofile ausgestaltet. Sie weisen, wie dies aus der 3 ersichtlich ist, einen zur Fußbodenplatte 15 gerichteten Auflagebereich auf, in dem mehrere Bohrungen eingebracht sind, mit deren Hilfe die Schenkel 10 und 11 an der Fußbodenplatte 15 verschraubt werden.
-
An den Auflagebereich 12 schließt sich rechtwinklig nach oben von der Fußbodenplatte 15 abstehend ein Anlagebereich 14 an, der das Wandelement 4 berührt.
-
Wie aus der 3 ersichtlich ist, sind die freien Enden sowohl des Auflagebereiches 12 als auch des Anlagebereiches 4 jeweils aus deren Ebenen herausgebogen und mit einer Abschlussnase 16 versehen. Es entsteht somit ein Hohlprofil, in welches ein im Querschnitt als Winkelprofil ausgestaltetes Längselement 17 eingeschoben wird. Das Längselement 17 ist somit in der Parallelebene zur Fußbodenplatte 15 in Richtung der Längsachse der jeweiligen Schenkel 10 und 11 eines Eckelementes 9 verschieblich, so dass sich insgesamt je nach Breite des Wandelementes 4 unterschiedliche Gesamtlängen von Eckelement 9 und Längselement 17 verwirklichen lassen.
-
Nach Ausrichtung der inneren Anlagevorrichtung 1 wird diese dann wie oben bereits erwähnt, mittels nicht näher dargestellter Schrauben, die durch die Bohrungen 13 in die Fußbodenplatte 15 eingebracht werden, fixiert.
-
Aus der Darstellung der 2 ist ersichtlich, dass die beiden Schenkel 10 und 11 des Eckelementes 9 in ihrem Verbindungsbereich auf Gehrung geschnitten sind und dort vorzugsweise miteinander verschweißt sind. In diesem Verbindungsbereich befindet sich eine im Ausführungsbeispiel im Querschnitt quadratisch ausgestaltete Aufnahmevorrichtung 18. Diese Aufnahmevorrichtung 18 dient dazu, ein Stützelement 19 am Eckelement 9 festzulegen. Dies geschieht dadurch, dass ein Einsteckteil 20, welches am freien Ende des Stützelementes 19 angeordnet ist, in die Aufnahmevorrichtung 18 eingeschoben wird. Dies kann werkzeuglos geschehen, wobei Aufnahmevorrichtung 18 und Einsteckteil 20 so stabil ausgestaltet sind, dass eine zwar lösbare aber feste Verbindung zwischen Eckelement 9 und Stützelement 19 gegeben ist.
-
Das Stützelement 19 ist, wie dies aus den 1 und 2 deutlich wird, im Querschnitt ebenfalls als Winkelprofil ausgeführt. Das Stützelement 19 bildet mit seiner Anlage an die rechtwinklig zueinander angeordneten Wandelemente 4 die notwendige Stabilisierung.
-
Die außen am Wandelement 4 angeordnete äußere Anlagevorrichtung 2 ist prinzipiell ähnlich aufgebaut wie die bereits beschriebene innere Anlagevorrichtung 1. Die Anlagevorrichtung 2 besteht ebenfalls aus einem Eckelement 21, welches wiederum aus rechtwinklig zueinander angeordneten Schenkeln 22 und 23 besteht.
-
Die Schenkel 22 und 23 weisen in Analogie zu den Schenkeln 10 und 11 jeweils eine identische Querschnittgestaltung auf, die sich auch aus der 3 ergibt. Das Wandelement 4 wird somit auch an der Außenseite jeweils durch einen Anlagebereich 24 gehalten, wobei der rechtwinklig dazu angeordnete Auflagebereich 25 zur Verschraubung mit der Fußbodenplatte 15 dient. In das Hohlprofil der Schenkel 22 und 23 werden jeweils Längselemente eingeschoben, die mit denen der Anlagevorrichtung 1 identisch sind und somit in den Zeichnungen mit derselben Bezugsziffer 17 bezeichnet sind.
-
Im Verbindungsbereich zwischen den Schenkeln 22 und 23 ist entsprechend den 1 und 2 ein Stützelement 26 angeordnet. Dieses Stützelement 26 besitzt im Querschnitt eine Winkelform mit zwei Schenkeln, wobei jeweils ein Schenkel an einem Wandelement 4 zur Anlage kommt.
-
Es ist somit, wie dies insbesondere die 1 zeigt, sowohl an der Innenseite als auch an der Außenseite der Wandelemente 4 eine Anlagevorrichtung zur Fixierung der Wandelemente 4 vor dessen Ausgießen vorhanden. Diese Anlagevorrichtungen sind in ihrer Funktion demjenigen Schalungssystem aus Holz, welches heutzutage auf Baustellen verwendet wird, ebenbürtig, weisen jedoch den zusätzlichen Vorteil auf, dass die jeweiligen Anlagevorrichtungen 1 und 2 sich an unterschiedliche Wandelementlängen anpassen lassen und aufgrund ihrer Verschraubung und des verwendeten Stahl- oder Aluminiummaterials jeweils vielfach wiederverwendet werden können. Es ergibt sich aufgrund dieser Gesamtkonstellation eine wesentliche Einsparung von Kosten beim Aufbau entsprechender Bauwerke.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- linnere Anlagevorrichtung i
- 2
- Äussere Anlagevorrichtung
- 3
- Zwischenraum
- 4
- Wandelement
- 5
- Betonplatte
- 6
- Betonplatte
- 7
- Armierung
- 8
- Zwischenraum
- 9
- Eckelement
- 10
- Schenkel
- 11
- Schenkel
- 12
- Auflagebereich
- 13
- Bohrung
- 14
- Anlagebereich
- 15
- Fußbodenplatte
- 16
- Abschlussnase
- 17
- Längselement
- 18
- Aufnahmevorrichtung
- 19
- Stützelement
- 20
- Einsteckteil
- 21
- Eckelement
- 22
- Schenkel
- 23
- Schenkel
- 24
- Anlagebereich
- 25
- Auflagebereich
- 26
- Stützelement