DE202018100468U1

DE202018100468U1 - Möbelsystem in Modulbauweise

Info

Publication number: DE202018100468U1
Application number: DE202018100468.9U
Authority: DE
Original assignee: Inwerk GmbH
Current assignee: Inwerk GmbH
Priority date: 2018-01-29
Filing date: 2018-01-29
Publication date: 2018-03-27
Anticipated expiration: 2028-01-30
Also published as: DK3516989T3; PL3516989T3; ES2905710T3; EP3516989B1; EP3516989A1

Abstract

Möbel in Modulbauweise, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Möbelmodule aus einem magnetisierbaren Stoff besteht und die Möbelmodule über Magnetfolien miteinander verbunden sind.

Description

GEBIET DER ERFINDUNG
Die Erfindung befindet sich auf dem Gebiet Raumausstattung betrifft ein beliebig kombinierbares Möbelsystem in Modulbauweise.
STAND DER TECHNIK
Möbelsysteme, die Module unterschiedlichster Form, Farbe und Materialbeschaffenheit beinhalten, sind im Markt weit verbreitet. Besonderes Interesse kommt dabei Büromöbeln zu, da hier Funktionalität, Flexibilität und ein Erscheinungsbild „wie aus einem Guss“ gefragt sind. Beispiele für derartige modulare Systeme finden sich im Stand der Technik beispielsweise in der EP 0504533 B1 (STEELCASE), EP 2327843 A1 (UNIFLOR) oder DE 20310447 U1 (SCHAFFRANIETZ). Weitere Beispiele finden sich unter folgenden Adressen:
https://bene.com/de/produkte-raumkonzepte/bueromoebel/pixel/
http://www.mauser-moebel.de/stauraum/stauraumsysteme/element-x
https://de.wikipedia.org/wiki/USM_Haller
Die zahllosen Systeme, die Möbelanbieter dafür in ihrem Programm haben, stellen vom Grundkörper betrachtet - wenn es sich nicht um Schreibtische handelt - in der Regel nichts weiter als offene Rechtecke dar, die sich mitunter erheblich im Design unterscheiden, dafür aber in der Regel alle die gleichen Nachteile aufweisen:
Als erstes ist dabei die Befestigung der einzelnen Elemente untereinander zu nennen. Diese erfolgt in der Regel durch mechanische Verbindungen z.B. Verschraubungen, was wiederum genau gegenüberliegende Systemmerkmale, Bohrungen erfordert, da ansonsten keine oder keine stabile Verbindung möglich ist. Wer einmal versucht hat, mehrere Regale aus einer bekannten Serie eines ebenso bekannten skandinavischen Möbelhauses aufzubauen und miteinander zu verbinden, wird davon zu berichten wissen, mit welchen Mühen und mit wieviel Schweiß dies verbunden ist: Bohrungen passen nicht sofort genau übereinander oder brechen leicht aus und schließlich lässt die ganze Kombination doch an Stabilität vermissen und tendiert dazu, sich in die eine oder andere Richtung verdächtig zu neigen.
Auch das optische Erscheinungsbild solcher Systeme weist Nachteile auf: Da die Möbel in der Regel aus Holz - häufig lediglich beschichtetem Pressspan - gefertigt sind, welches sich kaum biegen lässt, setzen sich die Module aus Platten zusammen, die an den Kanten der üblicherweise rechteckigen Formen zusammenstoßen. Dies führt zu deutlich sichtbaren Fugen, die optisch nicht sehr gefällig sind.
Sollen die Grundkörper noch mit Türen, Fronten, Klappen oder dergleichen versehen werden, dann werden diese üblicherweise vorgebaut, d.h. die Scharniere werden zwar im Innern des Grundkörpers angebracht, die Fronten aber aufgesetzt, d.h. springen aus der Flucht, die vom Grundkörper selbst aufgespannt wird, nach vorne. Auch dies ist optisch eher nicht wünschenswert, insbesondere dann, wenn das eine Modul beispielsweise mit einer Türe versehen wird, das Nachbarelement aber nicht. Durch das Vorspringen der Aufsätze entsteht ein unruhiger Gesamteindruck, den es eigentlich zu vermeiden gilt.
Auch in der Längenausdehnung sind entsprechende Module, die aus Holz gefertigt werden, beschränkt. Sollen die Grundkörper nach vorne und hinten offen sein, lassen sich Längen über 80 cm kaum verwirklichen, da die Konstruktion keine ausreichende Stabilität mehr aufweist und sich aus der rechteckigen Form leicht in ein Trapez verschiebt. Selbst wenn solche Grundkörper dann durch eine Rückfront stabilisiert werden, bleibt als Nachteil erhalten, dass sich das Holz bei Maßen oberhalb von 100 cm bei hinreichender Belastung - beispielsweise durch Bücher oder insbesondere Aktenordner - über die gesamte Länge biegt. Aus diesem Grunde werden Regale aus Holz beispielsweise nur mit einer Breite von maximal 100 cm ohne Mittelwand oder sichtbarer Verstärkung angeboten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat daher darin bestanden, ein Möbelsystem in Modulbauweise zur Verfügung zu stellen, bei denen die einzelnen Module fest verbunden, aber leicht voneinander zu lösen sind, ohne dass dabei sichtbare Befestigungsmittel verwendet werden. Gleichzeitig sollte das Modulsystem es erlauben, auch Breiten über 120 cm zu verwirklichen, ohne dass es hierzu stabilisierender Einbauten oder einer Rückwand bedarf. Die Module sollten ferner vorzugsweise so beschaffen sein, dass keine sichtbaren Verbindungen an keiner Seite vorhanden sind. Ferner sollten sich Türen, Klappen und dergleichen in die Module so integrieren lassen, dass diese bündig abschließen. Das modulare System sollte so beschaffen sein, dass sich nach Zahl der Elemente und deren Anordnung beliebige Kombinationen auch positionsvariabel verwirklichen lassen, wobei Montage und Demontage auch von Laien und ohne jedes Werkzeug vorgenommen werden kann.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft Möbel in Modulbauweise, die sich dadurch auszeichnen, dass jedes der Möbelmodule aus einem magnetisierbaren Stoff besteht und die Möbelmodule über Magnetfolien miteinander verbunden sind.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass durch die Ausführung der Module in einem magnetisierbaren Material, vorzugsweise Stahl, und Verbindung der einzelnen Module durch eine magnetische Folie die primären Aufgaben, die der Erfindung zugrunde liegen, alle zuverlässig gelöst werden.
Bei den in Betracht kommenden Magnetfolien handelt es sich um im Markt befindliche Produkte, die beliebige Abmessungen aufweisen bzw. als Meterware erhältlich sind und dann individuell zugeschnitten werden können. Die Folien sind ca. 0,9 bis 1 Millimeter stark, so dass sie problemlos zwischen die einzelnen Module gelegt werden können, ohne dass ein Spalt erkennbar ist. Die Produkte sind beispielsweise von MagnoSphere erhältlich.
Grundsätzlich ist diese Art der Verbindung geeignet, die erfindungsgemäßen Vorgaben exakt zu erfüllen, d.h. die Montage ist sehr einfach und kann von jedem Laien bewerkstelligt werden. Die Verbindung ist dabei so fest, dass die Module nicht verrutschen, andererseits kann die Verbindung mit geringem Kraftaufwand auch getrennt werden, wenn die Module beispielsweise in anderer Konstellation neu aufgebaut werden sollen. Mit dem Vorteil einer erweiterten Flexibilität bei der Lösung und dem Erhalt einer Einrichtungsaufgabe.
Mit der Ausführung vorzugsweise in Stahl geht auch weiterer Vorteil einher: auf diese Weise lassen sich Breiten von mehr als 160 cm, insbesondere auch 180 bis 200 cm verwirklichen, ohne dass aus Stabilitätsgründen eine Rückwand erforderlich wird. Ebenfalls positiv ist, dass sich diese Module auch bei hoher Belastung über die gesamte Fläche eben nicht durchbiegen.
Darüber hinaus sind die Module wiederverwertbar und weisen gegenüber Holzsystemen keine Brandlast auf. Damit sind die Module auch für die Aufstellung in Fluchtwegen und Eingangsbereichen geeignet.
BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORM DER MODULE
Die erfindungsgemäßen Module weisen vorzugsweise eine rechteckige bzw. eine quadratische Form auf, die optional zur Front- und/oder Rückseite offen oder geschlossen ausgestaltet sein kann.
Insbesondere bestehen die Module aus zwei U-förmigen Profilen, die an den Schenkelflächen zusammengefügt werden. Hier erweist sich die Ausführung in Stahl ebenfalls wieder als vorteilhaft, da es nicht möglich ist, ein U-Profil aus einem Stück Holz herzustellen. Die vorliegende Erfindung hingegen lässt sogar noch die Möglichkeit zu, entweder scharfe oder abgerundete Kanten zu verwirklichen. Die U-Profile werden mittig zusammengesteckt, d.h. es entstehen statt vier nur zwei Verbindungskanten und diese sind eben gerade nicht am Kopf und Boden des Moduls zu sehen. Die Module können falls gewünscht an der Unterseite auch mit Rollen oder einer Rollenplatte versehen werden, wobei letztere wiederum mit einer Magnetfolie befestigt wird. Einzelne U-Profile wiederum können als Sockel für weitere Module fungieren.
Weiterhin bevorzugt ist, die U-Profile doppelwandig auszugestalten, wobei die Innenräume insbesondere ausgeschäumt (z.B. mit Polyurethanen) oder ausgeklebt werden (z.B. mit Pappe, Holzwolle, Styropor oder Styrodur).
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Module vorder- und rückseitig gleich mit einer umlaufenden 45 Grad-Gehrungsfuge versehen. Dies führt zum einen dazu, dass die Module optisch verschlankt werden, also davon abgelenkt wird, dass es sich um ein doppelwandiges Profil von 10 bis 35 mm Stärke handelt. Insbesondere lassen sich auf diese Weise aber an der Front- und/oder Rückseite der Module Türen, Klappen, Auszugsfronten oder Platten einfügen, die flächenbündig in der Gehrungsfuge liegen und anders als bei anderen Möbelsysteme nicht vorstehen.
Wie schon vorstehend erläutert können die Module eine Breite von etwa 20 cm bis etwa 200 cm und vorzugsweise etwa 40 bis etwa 160 cm aufweisen, wobei die Höhe zwischen etwa 20 und etwa 200 cm und vorzugsweise etwa 20 bis etwa 120 cm variieren kann. Die Module können in verschiedenen Farben lackiert oder mit unterschiedlichen Materialien beschichtet werden. Besondere Effekte lassen sich erzielen, wenn als Material magnetischer Chromstahl verwendet wird.
GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
Die neuen Möbelsysteme erlauben eine flexible Konfigurationsmöglichkeit mit optisch gleichem Bild, sowohl bei 2D- wie 3D-Drehung z.B. als Pflanzgefäß. Der Magnetverbund erlaubt leichtes Montieren, Demontieren und Neuarrangieren ohne Werkzeug. Das System eignet sich insbesondere für die Möblierung von Büros, ist aber auch outdoor-fähig.
Gegenüber anderen Produkten des Handels, die aus Holz gefertigt sind, wirkt es optisch eleganter, weil die Randzonen perfekt ausbildet sind und dort keine Stoßkanten sowie Umleimer auftreten. Insbesondere lassen sich mit dem System auch lange offene Regale und Loops sowie durch Aneinanderreihen der U-Förmigen Profile mit einem gegenförmig gefertigten U-Profil meanderförmige Endlos-Regale gestalten. Die Elemente können selbstverständlich auch als Raumteiler dienen, da diese vorne und hinten eine exakt gleiche Optik aufweisen.
Einzelne Elemente können bequem mit Winkeln an Wänden befestigt werden.
Einzelne Möbelmodule können über in gleicher Systembauweise hergestellte doppelwandige Stahlplatten verbunden werden, wobei die Befestigung wiederum durch Magnetfolien erfolgt. Hierbei wird dann eine Dach- und Bodenkonstruktion gebildet, was die Bereitstellung von Arbeitsinseln möglich macht.
Weiterhin können die Module auch durch Polsterelemente ergänzt werden, die an der Unterseite oder rückwandig ebenfalls über eine Magnetfolie mit den Modulen verbunden werden. Dabei kann es sich sowohl um einfache Sitzkissen, als auch um Sitzkissen mit Rückwand handeln. Aus Modulen und Polstern lassen sich Raumsysteme („Office-Pods“) bauen, ohne dass es dazu einer mechanischen Verbindung bedarf. Diese Systeme sind so variabel und was Auf- und Umbau angeht, so flexibel, wie möglich. Mit dem System lassen sich z.B. auch Stauräume, Wandregale, Raumtrenner, Sitzsysteme, Akustikmodule und dergleichen gestalten.
Bezugszeichenliste
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden bis näher illustriert, ohne darauf eingeschränkt zu sein. Dabei zeigen die Abbildungen Folgendes (jeweils in zwei Ansichten):

Abbildung 1 :: Kubisches Modul, weiß lackiert
Abbildung 2 :: Kubisches Modul, außen schwarz, innen weiß lackiert
Abbildung 3 :: Kombination aus zwei kubischen Modulen
Abbildung 4 :: Langgestrecktes offenes Modul, schwarz lackiert
Abbildung 5 :: Langgestrecktes offenes Modul, weiß lackiert
Abbildung 6 :: Kombination aus drei unterschiedlichen Modulen mit Rollplatte
Abbildung 7 :: Kombination verschiedener langgestreckter Module, sowohl offen wie mit Rückwand versehen
Abbildung 8 :: Kubisches Modul mit Sitzkissen
Abbildung 9 :: Kombination aus zwei Modulen mit Türen und einem offenen Modul

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 0504533 B1 [0002]
EP 2327843 A1 [0002]
DE 20310447 U1 [0002]

Claims

Möbel in Modulbauweise, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Möbelmodule aus einem magnetisierbaren Stoff besteht und die Möbelmodule über Magnetfolien miteinander verbunden sind.
Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Module eine rechteckige Form aufweisen und dabei zur Front- und/oder Rückseite offen oder geschlossen sein können.
Möbel nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Module aus zwei U-förmigen Profilen bestehen, die an den Schenkelflächen zusammengefügt werden.
Möbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die U-Profile doppelwandig ausgestaltet sind.
Möbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die doppelwandigen U-Profile ausgeschäumt oder ausgeklebt sind.
Möbel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Module beidseitig über eine umlaufende 45 Grad-Gehrungsfuge verfügen.
Möbel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Module an der Front- und/oder Rückseite über Türen, Klappen, Auszugsfronten oder Platten verfügen, die flächenbündig in der Gehrungsfuge liegen.
Möbel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Module eine Breite von etwa 40 cm bis etwa 200 cm aufweisen.
Möbel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Möbelmodule über doppelwandige Stahlplatten verbunden werden, wobei die Befestigung wiederum durch Magnetfolien erfolgt.
Möbel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch Polsterelemente ergänzt werden, die an der Unterseite oder rückwandig ebenfalls über eine Magnetfolie mit den Modulen verbunden werden.