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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kartenspiel-Einrichtung mit einer Prioritätssteuerung wie die im Patentanspruchs 1 angegebene Einrichtung, wie sie insbesondere beim Rommé-Spiel mit „Klopfen” Verwendung findet.
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Eine Karten-Spiel-Vorrichtung ist bereits aus der
DE 21 2008 000 069 U1 bekannt, ist aber hardware- und softwaremäßig weit umfangreicher und nicht fürs Rommé-Spielen mit „Klopfen” geeignet.
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Die Prioritätssteuerung zum Registrieren und Anzeigen der Priorität ist vorzugsweise zum Rommé-Spielen konzipiert und wird, auch wenn Sie für andere Anwendungen eingesetzt werden kann, im Folgenden als Rommé-Assistent bezeichnet und in dieser Funktion beschrieben.
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Rommé wird prinzipiell mit zwei Paketen französischer Spielkarten zu 52 Blatt und jeweils drei Jokern, insgesamt also mit 110 Karten gespielt und zwar von zwei bis sechs Personen. Jeder Spieler spielt für sich selbst, es gibt keine Partnerschaften. Spieler werden nacheinander im Uhrzeigersinn aktiv. Ziel des Spieles ist es, sein Blatt zu Figuren zu ordnen und auszulegen (zu melden). Der Spieler, der als Erster alle Karten auslegen kann, gewinnt das Spiel. Für die vom momentan aktiven Spieler auf den Ablegestapel offen abgelegte Karte besitzt die Priorität jeweils der links neben ihm Sitzende.
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Entgegen der in Wikipedia und anderen Orts aufgeführten Rommé-Spielregeln hat sich bei Rommé-Fans das sogenannte „Klopfen” als eine sehr beliebte und spannende Variante verbreitet, die weitere kognitive Fähigkeit als nur das Kombinieren erfordert, nämlich Disziplin und Reaktionsvermögen. Wer als erster auf den Tisch „klopft”, darf die vom aktiven Spieler gerade offen abgelegte Karte nehmen/abheben, falls der Spieler links vom Ablegenden diese nicht haben will. Zudem muss der Klopfende auch die oberste Karte vom Talon nehmen. Bei mehr als drei Spielern kommt es beim „Klopfen” leicht zu Differenz zwischen den Spielern weil manche schon „klopfen” bevor die Karte auf der Ablage sichtbar ist oder weil nicht eindeutig ist wer als erster „geklopft” hat.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine mit einer Prioritätssteuerung versehene Kartenspiel-Einrichtung derart auszubilden, dass eindeutig detektiert und angezeigt wird, welcher Signalgeber als erster ausgelöst wurde, also welcher Spieler zuerst geklopft hat.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kartenspiel-Einrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein Rommé-Assistent ist vorzugsweise für Kartenspiele, wie beispielsweise Rommé, mit mehr als zwei Spielern ausgelegt und weist für jeden der beispielsweise sechs Spieler einen Signalgeber (Taste, Icon) und eine Anzeigeelement (LED, Icon) auf. Ein Rommé-Assistent weist einen zentralen Signalgeber (Taste, Icon) und wenigstens zwei Anzeigeelemente, vorzugsweise LEDs, für jeden Spieler auf und kann aus einer elektronischer Steuerung in einem speziellem Gehäuse oder einer App für Smartphone oder Tablett bestehen. Auch kann auf dem Gehäuse eine Ablage für einen Kartenstapel und im Gehäuse ein Aufbewahrungsort für alle Karten eines Rommé-Spiels sein.
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Demgemäß besitzt die Kartenspiel-Einrichtung eine Prioritätssteuerung zum Detektieren und Anzeigen der Priorität für eine von mehreren Personen/Teilnehmern einer Gruppe, insbesondere Rommé-Kartenspieler, nachdem die Prioritätssteuerung eingeschaltet und die Aktivierung einer Auswerteelektronik signalisiert wurde. Dabei bekommt derjenige Teilnehmer die Zugriffsberechtigung unmissverständlich angezeigt, der nach Aktivierung der Auswerteelektronik durch Betätigen seines Signalgebers den Wunsch auf Priorität angemeldet hat.
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Von Vorteil ist, wenn die Aktivierung der Auswerteelektronik optisch und akustisch unmissverständlich signalisiert wird. Das erfindungsgemäße eindeutige Anzeigen des Priors, also des Spielteilnehmers, der als erster seinen Signalgeber betätigt hat, verhindert, dass Missstimmungen zwischen den Spielern auftreten, weil keine Meinungsverschiedenheiten entstehen können bei der Frage, wer als erster seinen Kartenwunsch angemeldet hat. Der Rommé-Assistent trägt somit dazu bei, Kartenspiele, wie beispielsweise Rommé, noch beliebter zu machen.
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In einer ersten besonderen Ausführungsform besitzt die Kartenspiel-Einrichtung ein flaches Gehäuse (1), in dessen Inneren eine Energiequelle in Form von Batterien, z. B. drei Batterien des Typs AAA, eine elektronische Steuerung und ein akustischer Signalgeber eingebracht sind. An der Oberseite des Gehäuses sind die optischen Anzeigeelemente und die Tasten oder Signalgeber angeordnet. So ist eine Starttaste vorgesehen, durch deren Betätigen die Energieversorgung für einige Sekunden mit der Auswerteelektronik verbunden wird, zudem je ein optisches Anzeigeelement für die EIN-Anzeige der Prioritätssteuerung und die Anzeige „Prioritätsdetektor aktiv”. Schließlich sind mindestens vier, vorzugsweise sechs, tastenförmige Signalgeber nahe dem äußeren Rand des Gehäuses, denen jeweils ein optisches Anzeigeelement zugeordnet ist, vorhanden.
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Auf dem Gehäuse ist in vorteilhafter Weise eine Fläche als Kartenablage angeordnet und membranartig ausgeführt, sodass beim Ablegen einer Karten durch den dabei entstehenden Druck die darunter befindliche Starttaste betätigt wird. Hierdurch wird schnell und eindeutig das Signal für das Klopfen ausgelöst.
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Im Gehäuse ist zudem möglich, vorzugsweise unterseitig, eine Aufnahme für einen Satz Rommé-Spielkarten vorzusehen. Hierdurch wird erreicht, daß alle Spielteile, also die Spielkarten, als auch der Assistent kompakt beisammen sind und so verräumt werden können, was Benutzerfreundlichkeit der Einrichtung noch erhöht.
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In einer weiteren besonderen Ausführungsform besteht die Kartenspiel-Einrichtung aus einem Tablett oder Smartphone und einer speziell als Rommé-Assistent programmieren App, wobei als Signalgeber und Anzeigeelemente Icons dienen. Von Vorteil ist dabei, wenn beim Öffnen der App ein Eingabefenster erscheint, in welchem die Anzahl der Spieler, der erste Spieler und auch optional die Namen der Spieler, eingegeben werden kann. Positiv wirkt sich auch aus, wenn dabei der Starticon durch den Icon des momentan aktiven Teilnehmers ersetzt wird und dass die Software der App so ausgelegt ist, dass sie signalisiert wer momentan der aktive Teilnehmer ist.
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Die erfindungsgemäße Kartenspiel-Einrichtung besitzt somit eine Prioritätssteuerung zum Detektieren und Anzeigen des Priors beim Rommé-Spiel mit „Klopfen”, deren elektronische Steuerung so ausgelegt ist, dass nur für den Prior eine optische Anzeige aufleuchtet. Prior ist, wer als erster einen Signalgeber betätigt hat, nachdem „Auswerteelektronik aktiv” signalisiert wurde. Die Kartenspiel-Einrichtung, auch Rommé-Assistent benannt, wird vom aktiven Spieler für einige Sekunden mit einem Startimpuls aktiviert, wenn er eine Karte auf die Kartenablage legt. Etwa zur Halbzeit der Aktivierungszeit wird die Auswerteelektronik für alle Spielteilnehmer aktiviert. Der EIN-Zustand der Spielelektronik wird durch ein optisches Signal angezeigt, das einige Sekunden aufleuchtet bevor optisch und/oder akustisch anzeigt wird, dass die Auswerte-elektronik aktiviert ist; deaktiviert wird diese sobald der erste Signalgeber (Taste/Icon) betätigt wurde.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
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1: Impulsdiagramme einer Prioritätssteuerung für eine Spielsequenz;
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2: Eine schematische Darstellung der Grundfunktionen der Prioritätssteuerung;
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3: Die Ansicht der Oberfläche eines Rommé-Assistenten;
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4: Ein Ausführungsbeispiel einer elektronischen Schaltung eines Rommé-Assistenten.
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Der in 1 gezeigte zeitliche Ablauf einer Spielsequenz wird anhand der in 2 schematisch dargestellten Grundfunktionen erläutert.
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Beim Betätigen der Starttaste S11 wird der Startimpuls I1 ausgelöst und über die Impuls-Signal-Steuerung 5 die Prioritätssteuerung während der Aktivierungszeit I2 eingeschaltet und dieser Zustand über die EIN-Anzeige A11 angezeigt. Mit dem Betätigen der Starttaste S11 wird gleichzeitig der Reset-Impuls I3 gestartet, der etwa für die erste Halbzeit der Aktivierungszeit L2 alle sechs D-Flip-Flops von DFF sperrt. Nach Ende dieser Sperrzeit wird die Auswerteschaltung L2 aktiviert und dieser neue Zustand unmissverständlich durch die „Anzeige Prioritäts-Detektor aktiv” A12 und den akustischen Signalgeber A13 während der Dauer von Impuls 4 „Prioritätsdetektor aktiv” gemeldet. Die Meldungen von A12 und A13 enden, wenn der erste Signalgeber S1...S6 durch den Prior betätigt und ein Impuls I5 „prioritäre Spielermeldung” an einem Dateneingang D1...6 erscheint. Der Logik Schaltkreis L1 detektiert „Meldesignal aktiv” und schaltet eine positive Taktflanke an den Clock-Eingang des D-Flip-Flops DFF, sodass dieses über den entsprechenden Ausgang der Anzeigeimpuls I6 „optische Anzeige beim Prior” das dem Prior zugeordnete Anzeigeelement A1...6 aufleuchtet. Die Aktivierung eines Anzeigeelementes sperrt über den Logikschaltkreis L1 den Clock-Eingang des D-Flip-Flops DFF, sodass kein weiteres Anzeigeelement aktiviert werden kann.
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In 3 ist schematisch die Hardware, also die Kartenspiel-Einrichtung (Rommé-Assistent) in einem speziellen Gehäuse 1 dargestellt. An dessen Oberfläche sind die Signalgeber S1...S6, S11 mit den Anzeigeelementen A1...A6, A11, 12 sowie eine Kartenablage 4 vorgesehen. Im Inneren des Gehäuses sind die elektronische Steuerung 2 die Energiequelle 3 sowie ein akustischer Signalgeber A13 befestigt. Nicht dargestellt bzw. nicht zu sehen ist die unterseitige Aufnahme für einen Satz Rommé-Spielkarten.
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In 4 ist ein Ausführungsbeispiel einer elektronischen Schaltung eines Rommé-Assistenten dargestellt. Beim Betätigen der Starttaste S11 wird über den Widerstand R12 der Transistor T1 leitend gesteuert und die Energiequelle 3 an die Prioritätssteuerung 2 geschaltet. Der Kondensator C1 puffert nun die Versorgungsspannung U+ insbesondere für den Spannungsteiler mit den Widerständen R14, R15, R16 und R17, welche die Referenzspannungen Uref1, Uref2 und Uref3 für die Komparatoren K1 bis K4 bilden.
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Vor dem Anschalten der Versorgungsspannung +U ist der Kondensator C2 entladen der Ausgang des Komparators K2 auf OV-Potential = L. Über die Verbindungen zu den Logikschaltkreisen L2 und L3, und zum Reset-Eingang der sechs D-Flip-Flops im Schaltkreis DFF wird bewirkt, dass alle sechs D-Flip-Flops über ihre Ausgänge die Anzeigeelemente A1...A6 ausschalten. Über die Verbindung vom Ausgang des Komparators K2 zu den Eingängen der Logikschaltkreise L3 und L2 sind die Anzeigeelemente A12 (LED) und A13 (Summer) ausgeschaltet. Wenn beim weiteren Aufladen des Kondensators C2 am +Eingang des Komparators K2 die Referenzspannung Uref 2 überschritten wird, ist am Reset-Eingang des D-Flip-Flop-Schaltkreises der H-Zustand und die Sperrung der sechs D-Flip-Flops aufgehoben. Der Ausgang des Komparators K2 ist mit je einem Eingang der Logikschaltkreise L2 und L3 verbunden und setzt diese nun auch in den H-Zustand. Zu diesem Zeitpunkt ist an den Logikschaltkreise L2 und L3 auch der jeweilige andere Eingang von dem Ausgang von L1 auf H gesetzt und entsprechend der NAND-Funktion schalten die Ausgänge von L2 und L3 auf 0 V. Dieser Pegelliegt nun direkt am Minus-Eingang von A13 und über den Widerstand R23 an A12, der Anode der LED. Die beiden anderen Anschlüsse von A12 und A13 sind mit U+ verbunden und geben in diesem Zustand ein optisches Signal (A12) und gleichzeitig ein akustisches (A13) ab.
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Wenn ab diesem Zeitpunkt nun ein Signalgeber S1 bis S6 betätigt wird leuchtet das zugeordnete Anzeigeelement A1 bis A6 des als erstem betätigten Signalgebers S1...S6 auf. Das Betätigen eines Signalgebers S1 bis S6 bewirkt über die Widerstände R1 bis R6 am Widerstand R18 und am Minus-Eingang des Komparators K3 das Ansteigen des Potentials über den Wert Uref3; infclgedessen schaltet der Ausgang von K3 0 V-Level an den Widerstand R22 und einen Eingang von L1, was zur Folge hat, dass der Clock-Eingang von DFF auch von L auf H wechselt. Entsprechend der Wahrheitstabelle dieses Schaltkreises wird nur während eines solchen Signalwechsels von L auf H ein an einem Eingang D1...6 anstehender Signalzustand (H oder L) an einen Ausgang A1...6 geschaltet. Wurde beispielsweise dieser Signalwechsel durch betätigen des Signalgebers S3 ausgelöst, wird das Anzeigeelement A3 aktiviert. Der über das aktivierte Anzeigeelement A1...6 fließende Strom fließt auch über den Widerstand R19 und erhöht dort und auch am Minus-Eingang von K4 die Spannung über Uref3. Das bewirkt dass der Ausgang von K4 auf den zweiten Eingang von L1 ein L-Signal legt. Weil der Ausgangszustand H von L1 auf den Clock-Eingang von DFF auf H-Level festlegt, kann unabhängig von weiteren Aktivitäten an Signalgeber S1...S6 kein Signalwechsel mehr an den Anzeigeelementen A1...6 bis zum Abschalten des Rommé-Assistenten mehr stattfinden. Entsprechendes gilt auch für die Anzeigeelemente A12 und A13, die über die Verbindung von dem Ausgang von L1 zu den Eingängen von L2 und L3 in dem AUS-Zustand fixiert werden der nach Betätigen eines Signalgebers S1...S6 vom Ausgang des Komparators K3 über den anderen Eingang von L1 eingestellt wurde.
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Der Ausschaltvorgang für den Rommé-Assistent wird zu dem Zeitpunkt eingeleitet wo die Spannung am Plus-Pol des Kondensators C2 – und damit auch am Minus-Eingang des Komparators K1 – den Wert von Uref1 erreicht, da in diesem Moment der Ausgang des Komparators K1 auf 0 V-Level schaltet. Über die Diode D12 kann nun kein Basisstrom mehr in den Transistor T2 fließen. Weil über den Widerstand R12 nun der Transistor T1 keinen Basisstrom mehr erhält fließt auch kein Strom mehr von der Energiequelle 3 in die Prioritätssteuerung.
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Die Diode D12 ist eine LED mit einer Schwellenspannung von ca. 2 V. Damit ist gewährleistet, dass die Prioritätssteuerung sicher abgeschaltet wird bevor die Spannung +U unter den 2 V-Wert der Arbeitsspannung der Komparatoren K1...K4 absinkt.
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Die Diode D11 stellt ein schnelles Entladen des Kondensators C2 sicher, damit auch nach einer kurzen Ausschaltzeit die nachfolgende Einschaltzeit der Prioritätssteuerung den vorgegebenen Wert einhält.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse Rommé-Assistent
- 2
- Prioritätssteuerung (innerhalb des Gehäuses)
- 3
- Energiequelle beispielsweise 3 AAA-Batterien (innerhalb des Gehäuses)
- 4
- Kartenablage
- 5
- Impuls-Signal-Steuerung
- A1...6
- Anzeigeelemente
- A11
- EIN-Anzeigeelement
- A12
- Anzeige Prioritätsdetektor aktiv
- A13
- akustisches Anzeigeelement
- D11; 12
- Dioden
- DFF
- Integrierter Schaltkreis mit beispielsweise sechs D-Flip-Flop
- S1...6
- Signalgeber für Spieler
- S11...
- Starttaste
- K1...4
- Komparatoren
- L1, 2, 3
- Logik Schaltkreis; NAND-Gatter, wenn ein Eingang = L (etwa 0 V) wird der Ausgang H (etwa +U); wenn beide Eingänge H, dann Ausgang = L
- I1...I6
- Impuls
- R1...23
- Widerstände
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 212008000069 U1 [0002]