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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kartoffelroder gemäß dem Oberbegriff des ersten Anspruchs.
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Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem die Benutzung des erfindungsgemäßen Kartoffelroders.
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Derartige Kartoffelroder sind dem Fachmann bereits bekannt. Der Kartoffelroder gemäß
BE 1014402 A3 beispielsweise umfasst eine Rodeeinheit, die durch eine Rodeschar und entsprechende Seitenscheiben und eine Tiefenregulierungsvorrichtung, wie etwa einen Furchennachlauf, ausgebildet ist. Der Kartoffelroder umfasst ferner ein Siebband zum Aufnehmen und Befördern von Kartoffeln, die von der Rodeeinheit gerodet wurden, und Aussieben von Erde von den Kartoffeln, die von der Rodeeinheit gerodet wurden. Das Siebband ist zum Drehen in einer vorgegebenen Richtung zum Befördern der Kartoffeln entlang einer Beförderungsrichtung vorgesehen und umfasst zumindest ein geneigtes Teil, das in der vorgegebenen Drehrichtung nach oben gerichtet ist. Ein grobmaschiges Kartoffelkrautentfernungsband ist derart angebracht, dass es zum Drehen um das Siebband, ebenfalls in der oben angegebenen Drehrichtung, vorgesehen ist. Eine weitere Beförderungseinrichtung ist zum Aufnehmen der Kartoffeln vom Siebband vorgesehen. Zudem ist das Siebband zum Befördern der Kartoffeln vom Siebband zu einer anderen Stelle, einem Behälter, hin vorgesehen. Die weitere Beförderungseinrichtung umfasst ein Stegband, das im Wesentlichen unter dem Kartoffelkrautentfernungsband angeordnet ist. Das Stegband ist zum Drehen entlang der oben angegebenen Drehrichtung zum Weiterbefördern entlang der Beförderungsrichtung von unterhalb des Kartoffelkrautentfernungsbands vorgesehen. Das Stegband umfasst ein Kartoffellenkelement, das derart schräg über dem Stegband angeordnet ist, dass die Kartoffeln seitlich vom Stegband entlang der Beförderungsrichtung geschoben werden.
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Man hat jedoch herausgefunden, dass, obgleich ein derartiger Kartoffelroder in einer Erdbodenart gut arbeitet, ein derartiger Kartoffelroder in anderen Erdbodenarten weniger leistet. Wenn beispielsweise der Erdboden verhältnismäßig nass ist, weisen die Kartoffeln, die den Kartoffelroder verlassen, immer noch Schmutz daran oder dazwischen auf.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, zu ermöglichen, dass der Kartoffelroder, der in verschiedenen Erdbodenarten unter nassen und trockenen Bedingungen benutzt werden soll, weiterhin mit verhältnismäßig hoher Kapazität arbeitet.
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Dies wird gemäß dem Kartoffelroder gemäß dem kennzeichnenden Teil des ersten Anspruchs gelöst.
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Dazu umfasst der Kartoffelroder eine aktive Reinigungseinheit zwischen dem Siebband und der weiteren Beförderungseinrichtung, die die Kartoffeln vom Siebband zur weiteren Beförderungseinrichtung befördert und sie aktiv reinigt, wobei die aktive Reinigungseinheit im Wesentlichen unter dem Kartoffelkrautentfernungsband angeordnet ist, um zumindest einen Teil der Kartoffeln aufzunehmen, die durch das Kartoffelkrautentfernungsband fallen.
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Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung ist mit aktiver Reinigungseinheit eine Einheit gemeint, die zum Reinigen von Kartoffeln durch Wechselwirken mit den Kartoffeln vorgesehen ist und dazu Reinigungselemente mit einer spezifisch gestalteten Form umfasst und/oder wobei die Reinigungselemente einer spezifischen Bewegung unterzogen werden. Als Beispiel werden ein Siebband und ein Stegband nicht als aktive Reinigungseinheiten betrachtet.
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Beispiele für derartige aktive Reinigungseinheiten sind beispielsweise ein Satz zylindrischer Rollkörper, die parallel nebeneinander angeordnet sind. Der Satz zylindrischer Rollkörper kann mit seinen Längsachsen entlang der vorgegebenen Richtung angeordnet sein, und/oder der Satz zylindrischer Rollkörper ist mit seinen Längsachsen die vorgegebene Richtung kreuzend angeordnet. Benachbarte Rollkörper des Satzes zylindrischer Rollkörper können entgegengesetzte Drehrichtungen aufweisen, und/oder benachbarte Rollkörper des Satzes zylindrischer Rollkörper können gleiche Drehrichtungen aufweisen. Zumindest ein Teil der zylindrischen Körper kann einen Vorsprung umfassen, wie etwa beispielsweise einen Schneckensteg, der um die Oberfläche der zylindrischen Körper gewickelt ist. Obgleich alle zylindrischen Rollkörper einen derartigen Steg umfassen können, kann vorzugsweise nur jeder zweite zylindrische Rollkörper einen derartigen Steg umfassen.
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Da die aktive Reinigungseinheit im Wesentlichen unter dem Kartoffelkrautentfernungsband zum Aufnehmen von zumindest einem Teil der Kartoffeln, die durch das Kartoffelkrautentfernungsband fallen, und zwischen dem Siebband und der weiteren Beförderungseinrichtung angeordnet ist, kann die Länge des Kartoffelkrautentfernungsbands bezüglich des Kartoffelroders gemäß dem Stand der Technik, wie etwa in
BE 1014402 A3 beschrieben, erhöht sein. Daher ist die Absonderung von unerwünschtem Material, wie etwa Kartoffelkraut, von den gerodeten Kartoffeln durch die aktive Reinigungseinheit an sich selbst gegenüber dem bereits Vorgelegten weiter verbessert.
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Zudem hat man herausgefunden, dass es eine derartige aktive Reinigungseinheit, besonders eine modulare aktive Reinigungseinheit, ermöglicht, dass der Kartoffelroder für verschiedene Erdbodenarten geeignet ist, da eine spezifische aktive Reinigungseinheit aufgrund der Modularität der Reinigungseinheit abhängig von der Erdbodenart benutzt sein kann. Beispielsweise kann unter trockenen Bedingungen eine aktive Reinigungseinheit benutzt werden, die besonders für derartige trockene Erdbodenarten geeignet ist, während unter nassen Bedingungen eine aktive Reinigungseinheit benutzt werden kann, die besonders für derartige nasse Erdbodenarten geeignet ist.
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Zudem kann, obwohl dem Kartoffelroder eine aktive Reinigungseinheit hinzugefügt wurde, vermieden sein, dass die Kartoffeln zusätzlichen Richtungsänderungen unterzogen werden müssen, wodurch die Gefahr von Quetschungen an den Kartoffeln erhöht ist.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung umfasst der Kartoffelroder einen Behälter auf einer Seite einer Stützachse mit Rädern, wobei die weitere Beförderungseinrichtung zum Befördern der Kartoffeln vom Siebband zum Behälter hin vorgesehen ist und die aktive Reinigungseinheit im Wesentlichen auf der anderen Seite der Stützachse mit Rädern vorgesehen ist. Man hat herausgefunden, dass der Behälter durch Anordnen der aktiven Reinigungseinheit auf der anderen Seite der Stützachse mit Rädern verhältnismäßig nahe an der Stützachse mit Rädern angeordnet sein kann, wodurch die Stabilität des Kartoffelroders verbessert ist.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsformen des Kartoffelroders gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst die weitere Beförderungseinrichtung ein anschließendes Band, das entlang einer Richtung dreht, die die oben angegebene Drehrichtung kreuzt und an das vorherige Stegband anschließt.
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Gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen des Kartoffelroders gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst das anschließende Band weitere Lenkelemente, die sich über das anschließende Band in einer derartigen schrägen Position erstrecken, dass die jeweiligen Elemente die Kartoffeln seitlich bezüglich des anschließenden Bands weiter die Beförderungsrichtung entlang zu einem Sortiertisch zum Befördern der Kartoffeln zur weiteren Stelle hin schieben. Gemäß bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kartoffelroders ist das anschließende Band ein Stegband, sodass die weiteren Lenkelemente die Kartoffeln seitlich bezüglich des anschließenden Stegbands weiter die Beförderungsrichtung entlang zu einem Sortiertisch zum Befördern der Kartoffeln zur weiteren Stelle hin schieben. Man hat herausgefunden, dass bei einer derartigen Konfiguration die Richtungsänderungen der Kartoffeln entlang der Beförderungsrichtung niedrig gehalten und insbesondere auf zwei beschränkt sein können, beispielsweise eine an jedem der Kartoffellenkelemente.
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Die Erfindung betrifft außerdem die Benutzung des Kartoffelroders gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Die Erfindung wird mithilfe der folgenden Beschreibung und der beiliegenden Figuren weiter erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Kartoffelroders gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2 eine Obenansicht des Kartoffelroders gemäß 1;
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3 eine Perspektivansicht des Kartoffelroders gemäß 1.
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In der folgenden detaillierten Beschreibung sind zahlreiche spezifische Details ausgeführt, um ein gründliches Verständnis der Erfindung und ihre praktische Ausführungsweise an bestimmten Ausführungsformen vorzusehen. In anderen Punkten wurden allgemein bekannte Verfahren, Prozeduren und Techniken nicht beschrieben, um die vorliegende Erfindung nicht zu verschleiern. Obgleich die vorliegende Erfindung bezüglich bestimmter Ausführungsformen und bezüglich bestimmter Zeichnungen beschrieben wird, ist die Erfindung nicht darauf beschränkt. Die hierin beinhalteten und beschriebenen Zeichnungen sind schematisch und schränken den Schutzumfang der Erfindung nicht ein. Es wird außerdem angemerkt, dass in den Zeichnungen die Größe einiger Elemente zu Veranschaulichungszwecken überhöht und daher nicht maßstabsgetreu sein könnte.
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Die vorliegende Erfindung wird bezüglich bestimmter Ausführungsforme und bezüglich bestimmter Zeichnungen beschrieben, wobei die Erfindung jedoch nicht darauf beschränkt ist, sondern nur durch die Ansprüche. Die beschriebenen Zeichnungen sind nur schematisch und nicht einschränkend. In den Zeichnungen könnte die Größe einiger Elemente zu Veranschaulichungszwecken überhöht und daher nicht maßstabsgetreu sein. Die Abmessungen und die relativen Abmessungen entsprechen nicht notwendigerweise tatsächlichen Rückführungen zur praktischen Umsetzung der Erfindung.
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Zudem sind die Begriffe „erste/r/s, zweite/r/s, dritte/r/s” und dergleichen in der Beschreibung und in den Ansprüchen zur Unterscheidung zwischen ähnlichen Elementen benutzt und nicht notwendigerweise zum Beschreiben einer sequentiellen oder chronologischen Reihenfolge. Die Begriffe sind unter angemessenen Umständen austauschbar, und die Ausführungsformen der Erfindung sind in anderen als den hierin beschriebenen oder dargestellten Sequenzen arbeitsfähig.
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Zudem sind die Begriffe „obere/r/s, untere/r/s, über, unter” und dergleichen in der Beschreibung und in den Ansprüchen zu Beschreibungszwecken und nicht notwendigerweise zum Beschreiben relativer Positionen benutzt. Es versteht sich, dass die solchermaßen benutzten Begriffe unter angemessenen Umständen austauschbar sind, und dass die hierin beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung in anderen Ausrichtungen als hierin beschrieben arbeitsfähig sind.
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Der in den Ansprüchen benutzte Begriff „umfassend” ist nicht auf die danach aufgeführten Mittel beschränkt auszulegen; er schließt andere Elemente oder Schritte nicht aus. Er ist als die Anwesenheit angegebener Merkmale, Ganzzahlen, Schritten oder Bauteilen, wie sich darauf bezogen wird, auszulegen, schließt jedoch die Anwesenheit oder Hinzufügung von einem oder mehreren anderen Merkmalen, Ganzzahlen, Schritten oder Bauteilen oder Gruppen davon nicht aus. Daher ist der Umfang des Ausdrucks „eine Vorrichtung, umfassend Mittel A und B” nicht auf Vorrichtungen zu begrenzen, die nur aus den Bauteilen A und B bestehen.
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Der Kartoffelroder gemäß der Erfindung, der in 1 und 2 dargestellt ist, ist ein gezogener Kartoffelroder, dessen allgemeine Gestaltung mit einem Fahrgestell, Rädern und Antriebssystemen der verschiedenen Siebbänder und/oder Förderbänder an sich bekannt ist, und der daher hier nicht in jeglichem weiteren Detail beschrieben wird. Anstelle einer gezogenen Gestaltung, wie in den Figuren gezeigt, kann der Kartoffelroder auch selbstfahrend sein. Der Kartoffelroder kann ferner nicht nur zum Kartoffelroden geeignet sein, sondern unter der Voraussetzung, dass geringfügige Anpassungen getroffen werden, auch zum Roden anderer Feldfrüchte, wie etwa Karotten, oder zum Ernten von Zwiebeln und dergleichen geeignet sein.
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Der dargestellte Kartoffelroder ist mit einer Rodeeinheit 1 versehen, die beispielsweise, jedoch nicht entscheidend, durch eine Rodeschar oder ein Rodeblatt 2 und entsprechende Seitenscheiben 3 und eine Tiefenregulierungsvorrichtung, wie etwa einen Furchennachlauf 4, ausgebildet ist. Auf Wunsch kann der Kartoffelroder mit zwei oder mehr solcher Rodeeinheiten versehen sein.
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Der Rodeschar 2, wie in den Figuren gezeigt, folgt vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, ein erstes schräges, feinmaschiges Siebband oder Siebband 5 zum Aussieben von Erde von den Kartoffeln, die von der Rodeeinheit 1 gerodet werden. Das erste Siebband ist vorzugsweise sowohl an seinem unteren Ende als auch an seinem oberen Ende um Rollen herumgeführt.
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Der Einfachheit halber sind diese Rollen, die an sich bekannt sind, nicht alle in den Figuren gezeigt. Das Siebband 5 setzt sich vorzugsweise aus miteinander verbundenen Querstäben mit einer Stange, wie etwa einer Metallstange, Kunststoffstangen usw., zusammen, die manchmal mit Kautschuk oder einem anderen elastischen synthetischen Material überzogen sein können. Dieses erste Siebband 5 ist in der Praxis als das Rodeband bekannt.
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An das obere Ende des Siebbands 5 schließt ein zweites Siebband 7 an, das auf dieselbe Art und Weise wie das erste Siebband 5 gebaut ist, und das ebenfalls oben und unten um Rollen herumgeführt ist. Das zweite Siebband 7 dreht in derselben Richtung wie das erste Siebband 5, insbesondere in der Richtung des Pfeils 8. Auf Wunsch können ein oder mehr Siebbänder zwischen dem Rodeband 5 und dem zweiten Siebband 7 vorgesehen sein.
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Das zweite Siebband 7 umfasst zumindest ein geneigtes Teil 11, das in der vorgegebenen Drehrichtung nach oben gerichtet ist. Das geneigte Teil 11 des zweiten Siebbands 7 ist in einem Winkel nach oben gerichtet, der vorzugsweise größer als 20°, jedoch weniger als 40° in der Drehrichtung 8 des Siebbands ist. Der Winkel ist vorzugsweise größer als 30°, insbesondere größer als 32° und kleiner als 38°, wobei ein Winkel von 33° bis 37° am meisten bevorzugt ist. Über diese Auswahl des Neigungswinkels können die gerodeten Kartoffeln schneller auf die erforderliche Höhe gebracht werden, die Maschine kann einen Bau aufweisen, der kürzer und kostengünstiger ist, und es können auf Wunsch außerdem größere Räder 9 vorgesehen sein. Möglicherweise ist, obgleich in den Figuren nicht gezeigt, zum oberen Ende des zweiten Siebbands 7 hin eine optionale Biegung im Siebband vorgesehen, wobei der untere, steile Teil des zweiten Siebbands 7 einen Winkel von ungefähr 35° bildet, während das obere, weniger steile Teil des Siebbands einen Winkel von ungefähr 15° bildet.
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Zum Abtrennen des Kartoffelkrauts von den gerodeten Kartoffeln ist ein Kartoffelkrautentfernungsband 13 derart in der erfindungsgemäßen Maschine angebracht, dass es um das zweite Siebband 7 in derselben Drehrichtung 8 wie das zweite Siebband 7 dreht, und vorzugsweise derart, dass das Kartoffelkrautentfernungsband 13 vorzugsweise zumindest über einen Teil seiner Breite hinweg zwischen dem ersten und dem zweiten Siebband verläuft. Das Kartoffelkrautentfernungsband 13 ist ein grobmaschiges, vergittertes Band, auf dem das Kartoffelkraut liegen bleibt, durch das die Kartoffeln jedoch durchfallen. Bei dem erfindungsgemäßen Kartoffelroder ist das Kartoffelkrautentfernungsband nicht nur zum Aussondern und Entfernen der großen Kartoffelkrautteile vorgesehen, sondern zum Verhindern ungesteuerten Zurückrollens der Kartoffeln auf das bevorzugte steile Teil 11 des zweiten Siebbands 7. Zu diesem Zweck ist das Kartoffelkrautentfernungsband 13 am steilen Teil 11 des zweiten Siebbands 7 vorzugsweise so eng an das Siebband 7 geführt, dass die Kartoffeln, oder zumindest die größeren Kartoffeln, nicht zwischen das Kartoffelkrautentfernungsband und das zweite Siebband hinunterrollen können.
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Trotz der Tatsache, dass bei dem erfindungsgemäßen Kartoffelroder das ungesteuerte Zurückrollen der Kartoffeln auf das zweite Siebband verhindert ist, ist ungesteuertes Zurückrollen der Kartoffeln auf das Siebband vorzugsweise weiterhin möglich, um eine größere Reinigungswirkung zu erzielen. Tatsache ist, dass die Antriebe des zweiten Siebbands und des Kartoffelkrautentfernungsband vorzugsweise derart gestaltet sind, das zweite Siebband auf einer Geschwindigkeit drehen zu lassen, die gleich dem 1- bis 1,4-Fachen der Geschwindigkeit des Kartoffelkrautentfernungsbands ist. Durch Drehenlassen des zweiten Siebbands auf einer höheren Geschwindigkeit als jener des Kartoffelkrautentfernungsbands ist gewährleistet, dass die Kartoffeln das Siebband entlangrollen, jedoch nicht zu schnell, oder, anders gesagt, dass ungesteuertes Zurückrollen der größeren Kartoffeln durch das Kartoffelkrautentfernungsband verhindert ist. Die Drehgeschwindigkeit des Kartoffelkrautentfernungsbands bestimmt tatsächlich die Geschwindigkeit, mit der die Kartoffeln das zweite Siebband entlang nach oben befördert werden.
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Eine mögliche Ausführungsform des Kartoffelkrautentfernungsbands
13 ist beispielsweise in
BE1014402 gezeigt und beschrieben. Das Kartoffelkrautentfernungsband
13, das in
BE1014402 dargestellt ist, ist beispielsweise durch zwei seitliche Zahnbänder ausgebildet, zwischen denen Querstäbe vorgesehen sind. Die Querstäbe sind durch eine Mittelstange, beispielsweise eine Metallstange oder eine Kunststoffstange, ausgebildet, um die eine elastische Verkleidung – insbesondere eine Kautschukverkleidung – vorgesehen ist. Zwei Arten von Kautschukvorsprüngen mit einer Beabstandung von ungefähr 20 cm zueinander sind auf den Querstäben ausgebildet. Die erste Art von Vorsprüngen ist mit einer Öffnung versehen, durch die eine längs verlaufende Schnur durchgeführt sein kann, während eine Aussparung unterhalb der zweiten Art von Vorsprüngen in der Kautschukverkleidung der Stäbe zum Zwecke des Einpassens längs verlaufender Riemen vorgesehen ist. Die Riemen und die Schnüre sind zum Arbeiten mit den Stangen selbst zum Sammeln des Kartoffelkrauts gestaltet. Die Vorsprünge helfen dann zu gewährleisten, dass das Kartoffelkraut, das gesammelt wurde, vom Kartoffelkrautentfernungsband mitgezogen wird.
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Bei den Kartoffelkrautentfernungsbändern 13 sind die Vorsprünge beispielsweise mit einer Beabstandung von zumindest 8 cm zueinander und insbesondere einer Beabstandung von zumindest 10 cm zueinander angeordnet. Aufgrund dieses verhältnismäßig großen Abstands zueinander können die Vorsprünge häufig jedoch nicht verhindern, dass Kartoffeln auf dem zweiten Siebband 7 ungesteuert zurückrollen, anders gesagt an den Querstäben des Kartoffelkrautentfernungsbands vorbeirollen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ungesteuertes Zurückrollen der Kartoffeln durch die Querstäbe des Kartoffelkrautentfernungsbands 13 selbst durch die Tatsache verhindert, dass Querstäbe derart in einem genügend großen Abstand zum zweiten Siebband angeordnet sind, dass sie selbst zu einer genügenden Höhe über dem zweiten Siebband vorstehen. Insbesondere sind die Querstäbe in einem Abstand von mehr als 2 cm, und vorzugsweise in einem Abstand von zumindest 3 cm und insbesondere in einem Abstand von zumindest 4 cm zum zweiten Siebband angeordnet. Dieser Abstand ist vorzugsweise derart variabel, insbesondere zumindest von 2,5 cm bis 9 cm, und weiter bevorzugt zumindest von 4 cm bis 8 cm, wie etwa beispielsweise 7 cm, dass der Abstand auf den besten Wert eingestellt sein kann, der versuchsweise festgelegt wurde. In diesem Falle ist es möglich, dass in der Praxis der Abstand zwischen den Stäben des Kartoffelkrautentfernungsbands 13 und der oberen Oberfläche des zweiten Siebbands 7 größer als die kleinsten Kartoffeln ist, die das Siebband entlangbefördert werden, da diese kleinen Kartoffeln weniger zum Zurückrollen neigen, und wenn sie zurückrollen, durch größere Kartoffeln und insbesondere außerdem durch Kartoffelkraut, das an den Stäben des Kartoffelkrautentfernungsbands anhaftet, zurückgehalten werden.
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Zum Verhindern des ungesteuerten Zurückrollens der Kartoffeln müssen die Querstäbe des Kartoffelkrautentfernungsbands 13 außergewöhnlich hoch sein. Die Höhe der Stäbe kann im Besonderen weniger als 4,5 cm und insbesondere sogar weniger als 3,5 cm betragen.
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Statt das ungesteuerte Zurückrollen der Kartoffeln lediglich mithilfe der Querstäbe zu verhindern, ist es auf Wunsch außerdem möglich, zusätzliche Vorsprünge an den Stäben vorzusehen. Um eine so einfache und kostengünstige Gestaltung des Kartoffelkrautentfernungsbands wie möglich herzustellen, und um das Anhaften von Erde soweit wie möglich einzuschränken, ist es jedoch vorzuziehen, so wenige Vorsprünge wie möglich vorzusehen. In dieser Hinsicht ist es gemäß der Erfindung außerdem von Bedeutung zu gewährleisten, dass jegliche Vorsprünge über einen Abstand von nicht mehr als 4 cm von der Oberfläche vorstehen, die durch die Querstäbe des Kartoffelkrautentfernungsbands ausgebildet ist, und dass dies über der oberen Oberfläche wie auch möglicherweise unter der Bodenfläche gegeben ist.
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Ein weiteres bevorzugtes Merkmal des Kartoffelroders ist, dass die Höhe des Teils der Breite, vorzugsweise der Querstäbe, falls vorhanden, des Kartoffelkrautentfernungsbands, die sich zwischen dem ersten und dem zweiten Siebband erstreckt, weniger als 8 cm, insbesondere weniger als 7 cm und vorzugsweise sogar weniger als 6 cm beträgt. Dies ist möglich, indem keine Vorsprünge auf den Querstäben des Kartoffelkrautentfernungsbands vorgesehen sind, oder durch Vorsehen von Stäben mit lediglich begrenzter Höhe. Der Vorteil eines derartigen „dünnen” Kartoffelkrautentfernungsbands ist, dass die Fallhöhe am Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Siebband begrenzt sein kann, und außerdem, dass das Kartoffelkrautentfernungsband einfacher und daher kostengünstiger herstellbar ist. Ein weiterer Vorteil der begrenzten Höhe, in der das Kartoffelkrautentfernungsband über dem zweiten Siebband vorsteht, ist, dass die Kartoffeln bei ihrem Fall am Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Siebband weniger Kartoffelkraut mitreißen, sodass das Kartoffelkraut wirksamer vom Kartoffelkrautentfernungsband gesammelt und entfernt wird.
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Der Kartoffelroder, der in den Figuren gezeigt ist, umfasst eine aktive Reinigungseinheit 35 zwischen dem Siebband 7 und der weiteren Beförderungseinrichtung 37, die die Kartoffeln vom Siebband 7 zur weiteren Beförderungseinrichtung 37 befördert und aktiv reinigt, wobei die aktive Reinigungseinheit 35 zum Aufnehmen von zumindest einem Teil der Kartoffeln, die durch das Kartoffelkrautentfernungsband 13 fallen, im Wesentlichen unter dem Kartoffelkrautentfernungsband 13 angeordnet ist.
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Die gezeigte aktive Reinigungseinheit 35 umfasst einen Satz zylindrischer Rollkörper 36, die parallel nebeneinander angeordnet sind. Der Satz zylindrischer Rollkörper 36 ist mit seinen Längsachsen entlang der Beförderungsrichtung angeordnet. Der Satz zylindrischer Rollkörper 36 ist mit seinen Längsachsen die vorgegebene Richtung kreuzend angeordnet, im gezeigten Fall sogar senkrecht zur vorgegebenen Richtung. Obgleich in den Figuren nicht gezeigt, umfassen zumindest ein Teil der zylindrischen Körper 36 der gezeigten Ausführungsform vorzugsweise einen Vorsprung. Wie oben besprochen sind jedoch außerdem alternative Ausführungsformen möglich, auch wenn sie in den Figuren nicht gezeigt sind.
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Beim Kartoffelroder gemäß der Erfindung folgt der aktiven Reinigungseinheit 35 ein Band 24, das daran ausgerichtet angeordnet ist und Vorsprünge aufweist, insbesondere ein Stegband 24. Das Stegband 24 umfasst ein Kartoffellenkelement 25, das derart schräg über das Stegband 24 angeordnet ist, dass Kartoffeln entlang der Beförderungsrichtung 38 seitlich vom Stegband 24 geschoben werden. Das Kartoffellenkelement 25 ist vorzugsweise in der Form von angetriebenen Rollen oder Bürsten 25, die eine über der anderen angeordnet auf das Stegband 24 gepasst sind. Die Rollen oder Bürsten sind vorzugsweise in einer derart schrägen Position angeordnet, dass sie die Kartoffeln seitlich vom Stegband 24 schieben, während kleinere Verunreinigungen wie Steine, Erdklumpen und Kartoffelkrautstücke unter den Rollen oder Bürsten 25 entfernt werden.
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Die weitere Beförderungseinrichtung 37, die in den Figuren gezeigt ist, umfasst ein anschließendes Band 26, das entlang einer Richtung dreht, die die oben angegebene Drehrichtung kreuzt, und schließt an das vorhergehende Stegband 24 an. Das anschließende Band 26 umfasst, wie in den Figuren gezeigt, vorzugsweise weitere Lenkelemente 27, die sich in einer derart schrägen Position über das anschließende Band erstrecken, dass die jeweiligen Elemente die Kartoffeln seitlich bezüglich des anschließenden Bands 26 weiter die Beförderungsrichtung 38 entlang zu einem Sortiertisch 28 hin zum Befördern der Kartoffeln zu einer weiteren Stelle 30 schieben. Das anschließende Band 26 ist vorzugsweise ein Stegband, sodass die weiteren Lenkelemente 27 die Kartoffeln seitlich bezüglich des anschließenden Stegbands 26 weiter die Beförderungsrichtung 38 entlang zu einem Sortiertisch hin zum Befördern der Kartoffeln zu der weiteren Stelle 30 schieben, die vorzugsweise ein Behälter 30 ist.
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Beim Kartoffelroder gemäß der Erfindung können dem Stegband 24 jedoch verschiedene weitere Bänder oder andere Beförderungseinheiten der weiteren Beförderungseinrichtung folgen, auch wenn sie nicht in den Figuren gezeigt sind.
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Hinter oder sogar anstelle des Rotornockens 27, wie in den Figuren gezeigt, oder, jedoch nicht notwendigerweise, eines doppelten Rotornockens 27, sind andere Kartoffellenkvorrichtungen, wie etwa ein Satz Rollen oder Bürsten, eine weitere Rolle 31 oder ein weiterer Satz Rollen 31 auf dem quer verlaufenden Stegband 26 angeordnet. Diese Rollen schicken beispielsweise Erdklumpen, die unterhalb des Rotornockens durchlaufen, zu einem Erdklumpenband 32. Auf dem Erdklumpenband 32 können jegliche Kartoffeln, die mitgetragen wurden, immer noch von Hand abgenommen werden. Die kleineren Verunreinigungen werden wiederum unter den Rollen oder Bürsten 31 entfernt. Eine derartige Konfiguration ist jedoch für die Erfindung nicht entscheidend.
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Zum Entfernen von Kartoffeln, die immer noch am Kartoffelkraut hängen könnten, vom Kartoffelkraut, sind, obgleich nicht gezeigt, Kartoffelkrautabstreifer vorzugsweise sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite des Kartoffelkrautentfernungsbands vorgesehen. Auf der Unterseite sind diese Kartoffelkrautabstreifer insbesondere durch eine oder mehr Rollen (zwischen denen auf Wunsch eine Führungsplatte gepasst sein kann, sodass die abgestreiften Kartoffeln vor den Rollen 25 auf dem Stegband 24 ankommen) ausgebildet, und auf der Oberseite sind sie durch einen Satz mit Kautschuk verkleideter Federn ausgebildet. Die Kartoffeln, die durch diese Kartoffelkrautabstreifer abgelöst wurden, fallen entweder auf das Stegband 24 oder auf die aktive Reinigungseinheit 35.
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Wie aus den Figuren ersichtlich, umfasst der Kartoffelroder vorzugsweise, wenn auch nicht notwendigerweise, einen Behälter 30 auf einer Seite einer Stützachse 9 mit Rädern, wobei die weitere Stelle entlang der Beförderungsrichtung 38 vorzugsweise der Behälter 30 ist und die aktive Reinigungseinheit 35 vorzugsweise im Wesentlichen auf der anderen Seite der Stützachse 9 mit Rädern angeordnet ist.
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Es wird aus der oben angegebenen Beschreibung einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kartoffelroders deutlich, dass zahlreiche weitere Modifikationen daran vorgenommen werden können, ohne über den Schutzumfang der beiliegenden Ansprüche hinauszugehen. Insbesondere kann die Anordnung der verschiedenen Teile geändert werden oder bestimmte Bänder oder Reinigungsmittel am Roder ausgelassen oder diesem hinzugefügt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- BE 1014402 A3 [0003, 0010]
- BE 1014402 [0034, 0034]