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Die Erfindung betrifft einen Badestuhl mit einem Wannenkörper, der einen Boden, zwei Seitenwände und eine Rückwand mit einer Sitzfläche aufweist.
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Wenn sich Menschen mit nachlassenden Körperkräften, insbesondere alte Menschen, in einen Sessel setzen, stützen sie sich oftmals an einer Armlehne ab, um sanft die Sitzposition einzunehmen. Beim Aufstehen stützen sie sich oftmals mit beiden Händen an den Lehnen ab und unterstützen damit die schwachen Beine. Hiervon ausgehend besteht ein Bedürfnis für einen Badestuhl, der es Menschen mit geringeren Körperkräften, insbesondere alten und behinderten Personen ermöglicht, selbstbestimmt ohne fremde Hilfe ein Dusch- oder Vollbad zu nehmen.
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Aus der
DE 10 2004 031 883 B4 ist eine Sitzbadewanne bekannt, die einen als Sitz ausgebildeten Wannentrog mit Verkleidungswänden, eine wasserdichte Tür und ein bodennahes Rahmengestell aufweist.
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Aus der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 10 2012 022 620.9 ist ein Badestuhl mit einer nach innen schwenkbaren Türe bekannt. Dieser Badestuhl mit der nach innen schwenkbaren Tür und einem dieser Tür gegenüberliegenden Sitz ermöglicht nur an den Seitenwänden die Anbringung von Armaturen für die Wasserführung.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Badestuhl der eingangs angegebenen Art vorzuschlagen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Gemäß der Erfindung weist eine Seitenwand eine Einbuchtung auf, die sich von der Sitzfläche bis zum oberen Rand der Seitenwand erstreckt. Die Einbuchtung weist nach innen. Sie dient zur Aufnahme der Zuleitungen für Kaltwasser und/oder Warmwasser.
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Durch die Einbuchtung wird eine Möglichkeit geschaffen, Platz zu sparen. Hierdurch kann der Badestuhl mit einer geringeren Breite hergestellt werden, oder eine vorgegebene Breite kann besser genutzt werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Einbuchtung einen Abschnitt mit einer Verstärkung aufweist. Der Abschnitt mit der Verstärkung ist vorzugsweise nach innen gerichtet. Vorzugsweise befindet er sich am vorderen Ende der Einbuchtung.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist an der Einbuchtung eine Mischbatterie anbringbar oder angebracht. Die Mischbatterie ist vorzugsweise an dem Abschnitt der Einbuchtung angebracht, der eine Verstärkung aufweist.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß auf die Mischbatterie eine Handbrause aufsteckbar oder aufgesteckt ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Ausströmöffnung der Mischbatterie der Seitenwand zugekehrt ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist über der Mischbatterie ein Schirm anbringbar oder angebracht. Der Schirm kann als Spritzschutz dienen.
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In der Einbuchtung ist vorzugsweise ein Überlauf angeordnet. Der Überlauf befindet sich vorzugsweise unter dem oberen Rand der Seitenwand und über der Sitzfläche. Er dient dazu, daß das Wasser in dem Badestuhl nicht überlaufen kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 den rückwärtigen Wannenteil mit dem Sitz und einem Abschnitt der rechten Seitenwand mit Mischbatterie und Überlauf,
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2 eine Draufsicht auf 1 mit Schnitt A-A zur Darstellung der Seitenwandeinbuchtung und
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3 eine vergrößerte Darstellung der Einbuchtung mit montierter Mischbatterie.
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Der Badestuhl umfaßt einen Wannenkörper, der einen Boden 13, eine linke Seitenwand (in der Zeichnung nicht dargestellt), eine rechte Seitenwand 1 und eine Rückwand 14 mit einer Sitzfläche 3 aufweist. Die Sitzfläche 3 verläuft horizontal. Sie liegt etwa auf halber Höhe der Seitenwände 1 und der Rückwand 14. Der Wannenkörper nimmt das Wasser auf. Er trägt das Gewicht des Benutzers. Der Wannenkörper kann aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt sein.
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In einer Seitenwand, nämlich in der rechten Seitenwand 1, ist eine Einbuchtung 2 vorgesehen, die sich von der Sitzfläche 3 bis zum oberen Rand der Seitenwand 1 erstreckt. Die Einbuchtung 2 weist nach innen. Sie dient zur Aufnahme der Zuleitungen 7, 7' für Kaltwasser und Warmwasser.
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An der Sitzkante 4, also dem vorderen Ende der Sitzfläche 3, ist die rechte Seitenwand 1 annähernd rechtwinklig eingebogen. Dieser Abschnitt der Einbuchtung 2 weist eine Verstärkung 5 auf.
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An der Einbuchtung 2 ist eine Mischbatterie 6 angebracht. Die Mischbatterie 6 ist an dem Abschnitt mit der Verstärkung 5 der Einbuchtung 2 befestigt. Die Mischbatterie 6 weist Anschlüsse 15, 15' für die Zuleitungen 7, 7' auf. Die Zuleitungen 7, 7' sind durch den Abschnitt mit der Verstärkung 5 hindurchgeführt.
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Dadurch, daß sich die Einbuchtung 2 bis etwa zur Hälfte der Sitztiefe erstreckt, also vom oberen Rand der Seitenwand 1 bis zur Sitzfläche 3, ist ausreichend Raum für die Montage der Mischbatterie 6 und der Zuleitungen 7, 7' geschaffen. Als Mischbatterie 6 kann ein Wannenfüll- und Einhandmischer eingesetzt werden, an dem eine Handbrause anbringbar ist. Die Handbrause kann an einem Halter der Mischbatterie griffgünstig aufgesteckt werden.
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Die Mischbatterie 6 ist am verstärkten Abschnitt 5 der Seitenwand 1 parallel zu dieser so angeordnet, daß die Ausströmöffnung 8 der rechten Seitenwand 1 zugekehrt ist. Der Einhandhebel 9 der Mischbatterie 6 weist bedienungsfreundlich nach innen. Die Einbuchtung 2 und die Mischbatterie 6 beanspruchen nur 70 bis 80 mm von der Sitzfläche 3 und behindern den Baderaum kaum. Das gegen die Seitenwand 1 ausströmende Wasser kann sich allseitig verteilen. Um ein Abfließen und Überströmen nach oben zu verhindern, ist über der Mischbatterie 6 ein Schirm 10 angebracht. Der Schirm 10 leitet das Wasser nach unten und seitlich ab.
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In der Einbuchtung 2 ist ein Überlauf 11 angeordnet. Der Überlauf 11 befindet sich unter dem oberen Rand der rechten Seitenwand 1 und über der Sitzfläche 3. Er ist in der Höhe abgesetzt in die Einbuchtung 2 eingebunden. Von der Unterseite des Überlaufs 11 führt ein Schlauch 12 nach unten. Er kann an einen Syphon unter dem Boden 13 der Wanne angeschlossen werden.
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Durch die Erfindung wird ein Badestuhl geschaffen, bei dem die Seitenwände sehr schmal ausgebildet werden können, mit einer Gesamtstärke (Wannenstärke und Außenverkleidung) von etwa 2 cm. Die größte Breite des Badestuhls ist oftmals auf 68 cm begrenzt, da viele Badezimmertüren nur eine lichte Weite von 70 cm aufweisen. Ein Badestuhl, der beigestellt werden soll, kann ohne Umbaumaßnahmen an der vorhandenen Badeeinrichtung nur dann verwendet werden, wenn seine größte Breite geringer ist als 70 cm und beispielsweise bis zu 68 cm beträgt. Um die nutzbare Breite des Badestuhls möglichst groß zu halten, müssen also die Wände, bestehend aus Wannenwand und Außenverkleidung, möglichst schmal ausgeführt werden. Dies wird durch die vorliegende Erfindung ermöglicht, weil die Zu- und Ableitungen in der Einbuchtung untergebracht werden können. Auch die Anbringung der Einbuchtung über der Sitzfläche trägt dazu bei, den Raumverlust kleinzuhalten.
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Aufgrund der kleinen Stellfläche, die der erfindungsgemäße Badestuhl beansprucht, kann dieser in vielen Badezimmern beigestellt werden, ohne Veränderungen an der vorhandenen Einrichtung vornehmen zu müssen. Zur Beistellung des Badestuhls kann dieser mit einer Absaugpumpe ausgerüstet werden, die unter der Sitzfläche 3 angebracht werden kann und die vom Baderaum aus mit einer Fernbedienung schaltbar sein kann. Die Schläuche 7, 7' für die Warm- und Kaltwasserzuleitung können an der abgenommenen Mischbatterie der vorhandenen Wanne oder Duschkabine angeschlossen werden. Die Ableitung des Badewassers kann mittels angepaßtem Schlauch ebenfalls über die vorhandene Wanne oder Duschkabine erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004031883 B4 [0003]
- DE 102012022620 [0004]