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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft flexible Verpackungen und besonders einen abziehbaren Film auf Polymerbasis, der dazu ausgebildet ist, als ein abdeckender Film auf Polyester-basierten Substraten gesiegelt zu werden oder in Flow-Pack-Anwendungen (Schlauchbeutelanwendungen) mit sich selbst versiegelt zu werden. Die vorliegende Erfindung offenbart auch ein Verfahren für die Herstellung dieses Films.
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Stand der Technik
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Die Aufgabe von abziehbaren Filmen von flexiblen Verpackungen ist es, ein einfaches Öffnen der Verpackung ohne physische Beschädigung, welche durch die Verwendung eines Messers, einer Schere oder durch manuelles Reißen und Brechen durch einen Endverbraucher hervorgerufen werden kann, zu ermöglichen. Hochqualitative Abziehsysteme erlauben heutzutage ein geschmeidiges Abziehen ohne Abspaltungen, Anheben von Fasern, Faserbildung, Zipping oder Störungen der Abziehspur während der Öffnung der Naht.
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Während der Herstellung von Filmen und Laminaten wird die Ablösbarkeit durch eine Vielzahl von Verfahren erhalten. In stromabwärtigen Umwandlungsverfahren werden üblicherweise Lacke und Schmelzkleber aufgebracht. Beispiele sind abziehbare Beschichtungen auf Aluminium, Papier oder synthetischen Papiersubstraten, wie beispielsweise spinngebundenen Materialien (z. B. Tyvek von Dupont).
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Im Hinblick auf die Kosten werden abziehbare Filme vorzugsweise durch einen einstufigen (Co-)Extrusionsprozess hergestellt. Herkömmliche Extrusionsprozesse sind Blas-, Gieß- und Extrusionsbeschichten. In diesen Prozessen werden Polymere, Polymerkombinationen oder Gemische in eine oder mehrere der Schichten hinzugefügt, so dass die in Kontakt mit dem Substrat befindliche versiegelte Seite eine kontrollierte Absenkung ihrer Versiegelungsstärke im Vergleich zu einem Lockseal hat. Diese sogenannte Abziehkraft/Abziehstärke erlaubt es einem Nutzer, die Verpackung in einer komfortablen und benutzerfreundlichen Weise zu öffnen. In einigen Fällen werden auch anstelle von Polymermaterialen anorganische Füllmaterialien verwendet, um abziehbare Siegel zu erhalten. In Fällen, in denen jedoch die Transparenz des Films ein kritischer Parameter ist, sind Polymergemischlösungen der bevorzugte Ansatz.
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Um ein abziehbares Siegel gegenüber Polyolefinen (PE oder PP) zu erhalten, werden gewöhnlicherweise Polyolefinisch-inkompatible Gemische verwendet, um die Eigenschaft einer einfachen Abziehbarkeit zu erhalten. Gemischkomponenten werden in der Art und Weise ausgesucht, dass die Hauptpolyolefinkomponente die Matrixphase bildet, und ausgewählt wird, mit dem zu versiegelnden Substrat kompatibel zu sein, und eine oder mehrere untergeordnete Komponenten, welche teilweise inkompatibel mit der Matrix sind, erzeugen die abziehbare Eigenschaft. In einigen Fällen werden weitere zusätzliche Komponenten hinzugefügt, um die Kompatibilität der Matrix mit der dispergierten Phasen zu verbessern.
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Eine große Anzahl von abziehbaren Anwendungen gegenüber polyolefinischen Substraten basieren auf diesem Prinzip und führen zu einem sogenannten kohäsiven Versagen während des Abziehens. Mit anderen Worten tritt die Aufspaltung in der geschwächten Naht auf, und hinterlässt eine sichtbare Abziehspur auf beiden getrennten Filmen. Bei einer perfekten Abziehung stellt dieser Mechanismus ein gleichmäßiges Öffnen mit einem breiten Benutzerfenster bereit, welches eine gleichmäßige Abziehkraft über einen beträchtlichen Versiegelungstemperaturbereich aufweist.
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Die spezielle Auswahl der unterschiedlichen polyolefinischen Mischpartner in Bezug auf Typen von Alpha-Olefinen, Gehalt an Co-Monomeren, Verzweigungsniveau, Verzweigungsverteilung, Isotaktizität, usw. hängt zu einem großen Teil von den Anforderungen der Endanwendung ab: Verpackungsgeschwindigkeit, mechanische Eigenschaften, Sterilisationswiderstände, Höhe der Abziehkraft, Breite des Abziehkraftfensters, usw.
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Alternative polymerische Materialien sind auch kommerziell erhältlich, um auf Polyolefinen gesiegelt zu werden. Beispielsweise sind funktionalisierte Polymere, wie beispielsweise Ionomere, welche zu einem sogenannten Burst-peel-Verhalten während des Öffnens führen können. Diese Technik ist für besondere Anwendungen, wie beispielsweise Cerealienbeutel, oder zum Versiegeln trotz Kontamination gut etabliert, aber weisen den Nachteil auf, dass im Vergleich mit einfachen Polyolefinen hohe Kunststoffpreise mit inhärenten Verarbeitungskomplexitäten kombiniert werden.
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Zum Siegeln und Abziehen gegen nicht-polyolefinische Substrate ist es schwierig, die Verwendung von funktionalisierten Polymeren zu vermeiden. Aufgrund der nicht-polaren Natur der Polyolefine zeigen PE und PP kaum Adhäsion auf Materialien, wie beispielsweise starres amorphes PET (APET) und PETG-Bodengeweben. Daher werden Gemische von EVA, EMA, EBA, EAA, Ionomeren, Propf-Polymeren als Siegelschichten verwendet. Beispiele hierfür sind Appeel und Bestpeel von Dupont bzw. Arkema.
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Unabhängig von den Verkaufspreisen dieser Polymere besteht in ihrer inhärenten Klebrigkeit und Weichheit ein weiterer Nachteil, insbesondere für diejenigen mit einem höheren Gehaltsniveau an Co-Monomeren. Das Abziehen von solchen Systemen gegenüber nicht-polyolefinischen Substraten ist daher per Definition nahezu klebstoffähnlich und tritt an der Schnittstelle zwischen der Siegelungsschicht und der Oberfläche des Substrates auf.
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Tatsächlich stellt die Klebrigkeit und druckempfindliche Natur dieser Materialien eine nicht-selektive Versiegelung gegenüber fast jedem Substrat bereit. Die Klebrigkeit von Polymeren mit hohem Gehalt an Co-Monomeren kann in einem Extrusionsvorgang jedoch schwierig gehandhabt werden. Bei einem herkömmlichen Blasfilmverfahren kann der Film nach einem Kollabieren nur schwierig getrennt werden, weiter treten Falten aufgrund eines Anklebens an den Führungsrollen und während des Wickelns auf, und beginnt der Film aufgrund des Druckes in Master Jumbo-Rollen an sich selbst zu kleben.
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Die Klebrigkeit wird noch mehr betont, wenn der Film während der Extrusion Corona-behandelt wird, um stromabwärts laminiert zu werden. Auf dem Wickelteller klebt die polare Oberfläche der Corona-behandelten Schicht leicht mit der polaren Oberfläche der abziehbaren Siegelungsschicht zusammen. In der Folge sind ein hohes Maß an Schlupf kombiniert mit Antiblockiermitteln in den Schichten erforderlich, um blockierte Spulen zu vermeiden. Wenn das Maß an Antiblockierung ungenügend ist, ist während des Abspulens der Spulen im Laminierungsschritt ein hoher Druck erforderlich. Es besteht daher die Gefahr, dass der Film dauerhaft gedehnt oder deformiert wird, was zu Tunneln im Laminat führt. Zusammen mit einer schlechten operationalen Leistungsfähigkeit, geringen Geschwindigkeiten und einem hohen Niveau an Ausschuss beeinträchtigt die Gegenwart von Antiblockiersystemen die Optik des Endlaminats.
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In Massengut-Frischlebensmittelmärkten, wie z. B. die Verpackung von Käse oder Fleisch, ist die Endqualität der Verpackung ein Schlüsselfaktor. Für diese Produkte sollten die Barriereeigenschaft, die Abzieheigenschaft und die optische Leistungsfähigkeit auf höchstem Niveau kombiniert werden. Angetrieben durch den großen Preisdruck in diesem Marktbereich tendieren die Endverpacker dazu, von den traditionellen thermogeformten festen PE/APET-Unterfolien mit einer siegelnden PE-basierenden Dichtfolie und mit dem entweder am Boden oder dem Deckel vorgesehenen abziehbaren System weg zu einem reinen hochklaren APET-System mit einer abziehbaren Abdeckung gegenüber APET zu bewegen. Aus den vorstehend beschriebenen technischen Gründen stellen auf funktionalisierten Polymeren basierende Klebesysteme keine ökonomisch und technisch wertvolle Lösung dar, um diesem Markttrend zu folgen.
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Ein anderes Beispiel ist der Markt für medizinische Geräte, bei denen gegenwärtig auf kristallklaren PETG-Schalen aufbauende abziehbare Verschlussfolien durch die Verwendung von hochgradig antiblockierenden formulierenden EVA-abziehbaren Materialien in ihrer Transparenz reduziert werden, kombiniert mit dem potentiellen Risiko, dass des verpackte Produkt, nachdem die Packung geöffnet worden ist, an der Schutzfolie klebt.
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Das Dokument
EP 1 312 470 A offenbart eine abziehbare Verschlussfolie, die ohne funktionale Polymere, welche ein Blockierrisiko hervorrufen, auf ein PET-basiertes Substrat gesiegelt wird. Dieser Originalitätsverschlussfilm ist jedoch nicht transparent.
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Das Dokument
EP 1 685 954 offenbart eine weitere abziehbare Verschlussfolie, welche unter Verwendung einer klebrig machenden druckempfindlichen Kleberschicht, welche eine Wiederverschließbarkeit bereitstellt, auf PET-Substrate gesiegelt wird. Zusätzlich zu der Tatsache, dass die offenbarte Verpackung wiederverschließbar ist, was bei bestimmten Anwendungen unerwünscht sein kann, weist die Verwendung von klebrig machenden Harzen auch einige Nachteile auf, sowie das Risiko einer Migration von Spezies mit niedrigem Molekulargewicht durch die dünne brechbare Siegelungsschicht. Derartige niedrigmolekulare Spezies können z. B. die sensorischen Eigenschaften des Inhalts der Verpackung beeinträchtigen oder toxikologische Fragestellungen aufwerfen.
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Im Markt wurden auch kohäsive abziehbare Lösungen basierend auf einer PETG-Matrix mit dispergiertem PE und/oder funktionalisiertem PE-Polymer, wie beispielsweise EVA, EMA, EBA, EAA, Ionomeren, Pfropf-Polymeren vorgeschlagen, aber diese Gemische leiden unter einem unzufriedenstellenden Gleichgewicht der Kompatibilität zwischen den beiden Phasen. Im Ergebnis für lange Extrusionsstrecken zu einem signifikanten Ausschwitzen von Material und Schmutzablagerungen, welche eine häufige Reinigung von Spritzlippen oder Spritzköpfen erfordert, und stellen daher einen nicht ökonomischen Betrieb dar.
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Aufgabe der Erfindung
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen mehrlagigen abziehbaren Film, der auf Polyester-basierenden Substraten oder im Falle einer Schlauchbeutelanwendung auf sich selbst versiegelt werden kann, und ein Verfahren zur Herstellung dieses Films bereitzustellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen abziehbaren Film der geeignet ist, auf einem Polyester basierenden Substrat versiegelt zu werden, welcher eine coextrudierte Multischicht-Struktur aufweist, umfassend:
- – eine reißfähige Polyester-basierende Siegelschicht;
- – eine in Kontakt mit der reißfähigen Schicht befindliche Klebeschicht, welche ein Polymer umfasst, das aus der Gruppe bestehend aus Ionomeren, Maleinsäureanhydrid-gepfropften Polyolefinen, EVA, EBA, EMA und EAA ausgewählt ist;
- – eine mit der Klebeschicht in Kontakt befindlichen Gasbarriereschicht, welche ein Gasbarrierepolymer umfasst, das aus der Gruppe bestehend aus EVOH und Polyamid ausgewählt ist;
dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Abziehstärke zwischen der Klebeschicht und der reißfähigen Siegelungsschicht geringer als 15 N/15 mm, bevorzugt geringer als 13 N/15 mm ist, gemessen in einer 180° Abziehgeometrie.
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Gemäß besonders bevorzugter Ausführungsformen umfasst die vorliegende Erfindung eines oder eine geeignete Kombination von mehr als einem der folgenden Merkmale:
- – die erste Brechkraft zwischen der Klebeschicht und der reißfähigen Siegelungsschicht ist geringer als 18 N/15 mm, bevorzugt geringer als 16 N/15 mm gemessen in einer 180° Abziehgeometrie;
- – das Verhältnis zwischen der ersten Brechkraft und der mittleren Abziehkraft ist zwischen 1,6 und 1,1;
- – die Dicke der Polyester basierenden Siegelungsschicht ist geringer als 10 μm und bevorzugt geringer als 5 μm;
- – die Polyester-basierte Siegelungsschicht umfasst ein Polyester, welches aus der Gruppe bestehend aus PET, PETG und APET ausgewählt ist;
- – die Klebeschicht ist ein Maleinsäureanhydrid-gepfropftes Polyolefin;
- – die Barriereschicht umfasst EVOH;
- – die Barriereschicht weist eine bei 23°C und 50% gemessene Sauerstoffdurchlässigkeit von weniger als 1000 cc/m2·atm·Tag, bevorzugt weniger als 500 cc/m2·atm·Tag auf, gemessen gemäß DIN 53380;
- – die Gewebeschicht umfasst ein Polymer, welches aus der Gruppe bestehend aus EVA, EBA, EMA und EAA ausgewählt ist;
- – der abziehbare Film gemäß der Erfindung umfasst weiter eine Verbindungsschicht benachbart zu der Barriereschicht.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine Verpackung, welche einen abziehbaren Film oder ein Laminat umfasst, welches den abziehbaren Film gemäß der Erfindung, umfasst.
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Die vorliegende Erfindung offenbart zusätzlich ein Verfahren für die Herstellung des abziehbaren Films gemäß der Erfindung, aufweisend die Schritte von:
- – Extrudieren eines polyolefinen Liners mit dem abziehbaren Film auf jeder Seite in eine symmetrische Anordnung;
- – ein Abtrennen des abziehbaren Filmes von dem polyolefinen Liner;
- – optional einen zusätzlichen Laminierschritt des abziehbaren Films auf ein Substrat.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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1 zeigt ein Beispiel eines abziehbaren Films gemäß der Erfindung.
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2 zeigt den Öffnungsvorgang eines abziehbaren Films gemäß der Erfindung in einer Konfiguration als Verschlussfolie.
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3 zeigt ein typisches Abziehtestdiagramm des Siegels eines abziehbaren Films gemäß der Erfindung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reißfähige Schicht
- 2
- Klebeschicht
- 3
- Barriereschicht
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- Verbindungschicht
- 5
- Laminierklebeschicht
- 6
- Laminierte Schicht
- 7
- Siegelsaum nach dem Abziehen
- 8
- Polyesterschale
- 9
- Höchstwert der Abziehkraft (Brechkraft)
- 10
- Mittlere Abziehkraft
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen abziehbaren Film, der auf Polyester basierende Oberflächen, wie beispielsweise die Siegelflächen von PETG- oder APET-thermogeformten Schalen oder im Falle einer Schlauchbeutelanwendung auf sich selber gesiegelt werden kann.
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Um diese Aufgabe zu erreichen, wird eine sehr dünne Schicht aus Polyester 1, wie beispielsweise PETG oder APET zusammen mit einer Klebeschicht 2 auf einer Barriereschicht 3 coextrudiert.
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Die Barriereschicht 3 ist bevorzugt aus der Gruppe umfassend Polyamid, EVOH, spezifische Polyestertypen und ihre Mischungen ausgewählt. Bevorzugt umfasst die Barriereschicht 3 Polyamid und/oder EVOH.
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Die in der vorliegenden Erfindung verwendete Klebeschicht 2 ist von dem Typ, wie er üblicherweise als coextrudierte Verbindungschichten verwendet wird. Diese werden bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt, welche Ionomere, Maleinsäureanhydrid-gepfropfte Polyolefine, Ethylenvinylacetat-Copolymere, Ethylenvinylacrylatcopolymere, wie beispielsweise EMA, EBA und EAA umfasst.
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Wenn als Zwischenschicht verwendet, ist das Maß der Pfropfung der Copolymer-Zusammensetzung so ausgewählt, dass es eine dauerhafte Adhäsion der Verbindungschicht auf den benachbarten Schichten sicherstellt. Im Gegensatz hierzu wird in der vorliegenden Erfindung diese Adhäsion (Delaminierungskraft) herabgesetzt, um eine akzeptable Abziehkraft zu erhalten.
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Diese Herabsetzung kann durch die Verwendung einer Sorte eines Haftvermittlers, welcher für gewöhnlich als unzureichend angesehen ist, um auf einer benachbarten Schicht zu haften, erhalten werden, indem das adhäsive Harz mit einem Polymer verdünnt wird, das mit dem adhäsiven Harz kompatibel ist, aber eine schlechte Adhäsion an der benachbarten Schicht aufweist (beispielsweise LLDPE, welches EVA oder Maleinsäureanhydrid-gepfroptes PE verdünnt).
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Die Abziehkraft kann auch durch die Verwendung von Extrusionsparametern erreicht werden, die von denen unterschiedlich sind, wie sie von dem Hersteller des adhäsiven Harzes vorgeschlagen werden. Beispielsweise kann eine Herabsetzung der Extrusionstemperatur in einer Herabsetzung der Adhäsion resultieren, welche die gewünschte Abziehbarkeit bereitstellt. Eine Herabsetzung der Dicke der Zwischenschicht kann auch die Adhäsionskraft herabsetzen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Abziehbarkeit dadurch erreicht, dass zunächst die reißfähige Schicht (in 3 beobachteter Höchstwert der Kraft) gebrochen wird, dann die Ruptur durch die Schnittstelle zwischen der Klebeschicht 2 und der reißfähigen Schicht 1 propagiert wird, wobei die Propagierung der in 3 beobachteten mittleren Abziehkraft 10 entspricht, und die Propagierung einen delaminierten Saum auf der Schale 8. hinterlässt. Ein zweites Brechen der reißfähigen Schicht wird dann benötigt, um die Verschlussfolie von der Schale zu lösen (zweiter Bruch).
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Vorzugsweise beträgt die Adhäsion zwischen der Polyestersiegelungschicht 1 und der Klebeschicht 2, gemessen bei 180° in einem Abziehtest mit einer Relativ-Geschwindigkeit von ungefähr 300 mm/min., weniger als 15 N/15 mm, und ist vorzugsweise zwischen 13 und 6 N/15 mm enthalten. Die Adhäsionskraft ist als mittlere Abziehkraft 10 zu verstehen, die an einem Siegel beobachtet wird, nachdem die Siegelungsschicht gebrochen wurde, wie beispielsweise dem Bruch, der in dem Abziehtestdiagramm als höchster Wert 9 am Beginn des Abziehvorgangs auftritt (siehe 3).
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Für ein effizientes und reibungsloses Abziehen von einer Verpackung muss das Verhältnis der Brechzugkraft 9 und der mittleren Zugkraft 10 in einem bestimmten Bereich von etwa 2 und 1 und bevorzugt zwischen 1,6 und 1,1 liegen. Besonders bevorzugt sind Verhältniswerte zwischen 1,4 und 1,2.
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Die Abziehbarkeit wird durch eine Delaminierung an der Schnittstelle zwischen der Klebeschicht und der Siegelschicht erhalten. Die Letztere sollte so dünn wie möglich sein. Daher weist die Siegelschicht eine Dicke von bevorzugt weniger als 15 μm, vorzugsweise weniger als 10 μm und weiter vorzugsweise weniger als 5 μm auf.
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Vorzugsweise ist die Dicke der Siegelschicht so gewählt, dass ihr Brechen vor dem Abziehen keine Höchstwerte der Abziehkraft von mehr als 18 N/15 mm und bevorzugt nicht mehr als 16 N/15 mm hervorruft.
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Typische Barriereschichten sind sehr dünne EVOH-Schichten von weniger als 5 μm. Daher werden solche Barriereschichten vorzugsweise von einer zusätzlichen Trägerschicht getragen. Diese zusätzliche Trägerschicht kann beispielsweise eine Polyolefinschicht basierend auf Polyethylen oder Polypropylen sein.
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Eine zusätzliche Verbindungschicht 4 kann zusammen mit den anderen Schichten coextrudiert werden, z. B. um einen nachfolgenden Laminiervorgang zu vereinfachen. Falls erforderlich, kann eine zusätzliche Zwischenschicht (nicht dargestellt) zwischen der Barriereschicht 3 und der Haftschicht 4 erforderlich sein.
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Die coextrudierte abziehbare Struktur kann auf einer zusätzlichen Schicht 6, wie beispielsweise einer Polyesterschicht und bevorzugt einer PET-basierenden Schicht laminiert sein. Diese Laminierung erfolgt unter Verwendung einer typischen Klebeschicht 5.
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Da die coextrudierte Struktur sehr dünn ist, wird sie bevorzugt nach dem in der
WO 2009/130070 , welche hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird, beschriebenen Verfahren hergestellt. Dieses Dokument offenbart insbesondere die Extrusion einer symmetrischen Struktur, welche von einem mittleren Polyolefin-Liner getragen wird. Dieser Liner trägt den abziehbaren Film der vorliegenden Erfindung auf beiden Seiten; die ganze Struktur wird später auf ein Substrat laminiert und dann abschließend von diesem Liner getrennt.
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Der Film der Erfindung kann entweder als Verschlussfolie zum Verschließen einer einschichtigen Polyester-basierenden Schale oder auf anderen Polyester-basierenden Oberflächen verwendet werden oder er kann in zahlreichen Schlauchbeutelanwendungen mit sich selbst versiegelt werden.
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Die folgenden Beispiele der Polymerarten sind nur darstellende Beispiele und können natürlich durch auf dem Markt erhältliche Äquivalente oder durch Polymere mit ähnlichen Eigenschaften ersetzt werden.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Eine coextrudierte symmetrische Struktur auf jeder Seite eines Polyethylen-Liners wurde als erstes mit den folgenden Schichten erzeugt:
- – 10 μm LLDPE Escorene LL 1001 Kl (ExxonMobil)
- – 3 μm Verbindungschicht eines Anhydrid-gepfropften Ethylencopolymers, Admer AT1955E. (Mitsui Chemicals)
- – 3 μm EVOH (EVAL F171B) (Eval Europe)
- – 3 μm Verbindungschicht (Admer AT1955E)
- – 3 μm PETG (Eastar 6763) (Eastman)
- – 18 μm PE-Liner (Escorene LD 150 BW)
- – 3 μm PETG (Eastar 6763) (Eastman)
- – 3 μm Verbindungsschicht (Admer AT1955E)
- – 3 μm EVOH (EVAL F171B)
- – 3 μm Verbindungsschicht eines Anhydrid-gepfropften Ethylencopolymers, Admer AT1955E (Mitsui Chemicals)
- – 10 μm Escorene LL 1001 Kl (ExxonMobil)
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Eine zusätzliche 23 μm dicke PET-Schicht wurde dann auf beiden Seiten der erhaltenen coextrudierten Struktur laminiert. Dann wurden wie in der
WO 2009/130070 beschrieben, zwei Filme welche den Endaufbau PET//PE/Verbindungschicht/EVOH/Verbindungschicht/PETG aufwiesen, von dem PE-Liner abgetrennt.
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Beispiel 2
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Beispiel 2 ist identisch zu Beispiel 1 mit der Ausnahme, dass die PETG-Schicht 5 μm dick war.
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Beispiel 3
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Beispiel 3 ist identisch zu Beispiel 1 mit der der Ausnahme, dass die PETG-Schichtdicke 7 μm betrug.
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Beispiel 4
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Beispiel 4 ist identisch zu Beispiel 1 mit der Ausnahme, dass Admer AT1955E durch Bynel 22E780 ersetzt wurde.
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Beispiel 5
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In Beispiel 5 wurde EVOH durch Polyamid Akulon F132E ersetzt und die Dicke der PETG-Schicht betrug 5 μm.
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Beispiel 6
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In Beispiel 6 wurde die EVOH-Schicht durch 15 μm Polyamid B/UBE 5033B ersetzt und die Dicke der PETG-Schicht betrug 7 μm.
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Beispiel 7
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In Beispiel 7 wurde keine nachfolgende Laminierung durchgeführt und war die coextrudierte Struktur:
- – 18 μm Polyamid Akulon F132E
- – 3 μm EVOH (Eval F171B) (Eval Europe)
- – 3 μm Verbindungschicht (Admer AT1955E)
- – 3 μm PETG (Eastar 6763) (Eastman)
- – 18 μm PE-Liner (Escorene LD 150 BW)
- – 3 μm PETG (Eastar 6763) (Eastman)
- – 3 μm Verbindungsschicht (Admer AT1955E)
- – 3 μm EVOH (EVAL F171B)
- – 18 μm Polyamid Akulon F132E
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Die erhaltene coextrudierte Struktur wurde dann von dem Liner getrennt und direkt auf APET-Schalen gesiegelt.
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Die Sauerstoffdurchlässigkeitsrate wurde für alle Filme bei 23°C und 50 relative Luftfeuchtigkeit bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse wurden in cc/m2·atm·Tag in Tabelle 1 wiedergegeben.
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Die PETG-Schicht der Filme der Beispiele wurde dann thermisch auf eine APET-Schale (Basisschale), welche auf einer Multipackformanlage (Packungen von 6 × 13 cm, mit 1,5 cm Tiefe) gefertigt wurden, gesiegelt, und die mehrschichtige Verschlussfolie wurde auf der Basisschale unter Verwendung folgender Konditionen gesiegelt:
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Bedingungen der Testumgebung (Bereich der für eine Multipackformanlage empfohlenen Bereiche)
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- Versiegelungsdruck*: 0,3–0,5 MPA
- Versiegelungstemperatur*: 140–180°C.
- Versiegelungszeit*: 1,1–1,6 Sekunden.
- Breite des Versiegelungsbereichs: Mindestens 4 mm.
- *(Optimierte Einstellungen hängen von allgemeinen Bedingungen/dem Alter/dem Verwendungszweck der Multipackformanlage ab.
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Das erhaltene Siegel wurde dann gemäß der folgenden Einstellungen Abzug getestet.
Abzugtest mit Zugkrafttester: Hounsfield Modell H5KS.
Kraftmessdose: Von 100 N.
Halter: Beweglicher oberer und statischer unterer Halter von 2,5 cm Breite
Rate der Entfernung der Halter: 300 mm/min
Abziehtestwinkel: ungefähr 180°
Breite des Musters: 15 mm
Raumtemperatur (20 bis 25°C)
- – A: Erste Brechkraft in N/15 mm (siehe Bezugszeichen 9 in 3)
- – B: Abziehkraft in N/15 mm (Mittelwert, siehe Bezugszeichen 10 in 3)
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Die Ergebnisse werden in Tabelle 1 zusammengefasst.
Beispiel | Sauerstoffdurchlässigkeit cc/m2·atm·Tag (*) | A | B |
1 | 1 | 15 | 11,5 |
2 | 0,2 | 15,2 | 12 |
3 | 1 | 15 | 13 |
4 | 3 | 15,7 | 12 |
5 | 400 | 15,6 | 12 |
6 | 75 | 15 | 12,5 |
7 | 0,8 | 15,4 | 11,3 |
(*) O2 Barriereeigenschaft gemessen bei 23°C und 50% ist niedriger als 1000 cc/m2·atm·Tag, gemessen gemäß
DIN 53380.
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Der abziehbare Film der vorliegenden Erfindung kann vorzugsweise als Verschluss verwendet werden, aber er kann auch in Schlauchbeutelanwendungen mit sich selbst versiegelt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1312470 A [0015]
- EP 1685954 [0016]
- WO 2009/130070 [0041, 0045]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 53380 [0020]
- DIN 53380 [0056]