DE10054672A1 - Transparente siegelbare Mehrschichtfolie - Google Patents
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Abstract
Siegelbare, transparente Mehrschichtfolie, enthaltend eine Sequenz von mindestens folgenden Schichten: DOLLAR A a) eine siegelbare Deckschicht DOLLAR A b) eine biaxial orientierte Basisschicht aus Polypropylen DOLLAR A c) eine Schicht aus Propylen-Homo- oder Copolymeren, DOLLAR A jeweils eine Folge von drei aufeinanderfolgenden Schichten entweder aus DOLLAR A d) einer Haftvermittlerschicht DOLLAR A e) einer Barriereschicht aus Ethylenvinylalkohol-Copolymeren DOLLAR A f) einer Haftvermittlerschicht DOLLAR A oder aus DOLLAR A d') einer Haftvermittlerschicht DOLLAR A e') einer Schicht aus Polyethylen DOLLAR A f') einer weiteren Schicht aus Polyethylen; DOLLAR A g) einer siegelbaren Siegelschicht aus Polyethylen, welches mittels Metallocen-Katalysatoren hergestellt worden ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine transparente, siegelbare Mehrschichtfolie mit
asymmetrischem Aufbau, die gegebenenfalls Barriereeigenschaften aufweist, deren
Verwendung als Verpackungsmaterial und Schlauchbeutelverpackungen aus den
erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien.
Siegelbare Mehrschichtfolien, die überwiegend aus Polyolefinen aufgebaut sind,
werden als Verpackungsmaterial zum Verpacken unterschiedlichster Güter
verwendet. Sie finden u. a. auch großen Einsatz zum Verpacken von Lebensmitteln,
insbesondere auch zum Verpacken von verderblichen Lebensmitteln, wie
Frischfleisch, Schinken, Wurst. Dazu werden die Mehrschichtfolien mit einer
entsprechenden Barriereschicht zum Aromaschutz bzw. zum Schutz einer in die
Verpackung eingebrachten definierten Schutzgasatmosphäre zum Haltbarmachen
des Frischgutes ausgerüstet.
Die Güte solcher Verpackungen, insbesondere von Lebensmittelverpackungen,
hängt verständlicherweise von der Festigkeit der beim Verpacken angebrachten
Siegelnähte ab. Wegen der immer schneller laufenden Verpackungsmaschinen muß
die notwendige Festigkeit der Siegelnähte in immer kürzeren Siegelzeiten erreicht
werden, was nur durch Bereitstellung geeigneter siegelbarer Mehrschichtfolien
erreicht werden kann. Ausgezeichnete Siegel- und Hot-Tack-Eigenschaften der zum
Einsatz kommenden Mehrschichtfolie sind daher auf schnellaufenden
Verpackungsmaschinen von besonderer Bedeutung. Sofern aus den
Mehrschichffolien Schlauchbeutelverpackungen gemacht werden, ist es außerdem
unverzichtbar, daß die jeweiligen Deckschichten einer Mehrschichtfolie gegen sich
selbst bzw. gegeneinander mit einer ausreichenden Siegelfestigkeit innerhalb kurzer
Siegelzeiten siegeln, damit Verpackungen schnell mit dauerhaften, vorzugsweise
gasdichten Siegelnähten, erhalten werden.
Für viele Einsatzzwecke auf dem Verpackungsgebiet ist es auch notwendig, daß die
siegelbaren Mehrschichtfolien eine ausgezeichnete Steifigkeit aufweisen. Dies gilt
insbesondere für deren Einsatz von Verpackungsmaterial zur Herstellung von
Schlauchbeutelverpackungen, die während der Lagerung des verpackten Gutes nicht
nur ihre ursprüngliche Form behalten sollen, sondern auch genügend Widerstand
gegen Beschädigung durch äußere Einwirkungen aufweisen müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, siegelbare Mehrschichtfolien zur
Verfügung zu stellen, die sich insbesondere durch eine Kombination der
Eigenschaften aus niederer Siegelanspringtemperatur, ausgezeichneter
Siegelnahtfestigkeit beim Siegeln der Deckschichten gegen sich selbst als auch
gegeneinander, gute Hot-Tack-Eigenschaften und eine herausragende Steifigkeit
auszeichnen.
Diese Aufgabe wird durch das Zurverfügungstellen der erfindungsgemäßen
asymmetrisch aufgebauten siegelbaren Mehrschichtfolien gelöst, die eine Sequenz
aus mindestens folgenden Schichten aufweisen:
- a) eine siegelbare Deckschicht, die bei Verpackungen die nach außen gewandte Deckschicht bildet und vorzugsweise aus Polyvinylenchlorid, einem auf Acrylat basierenden Polymeren, einem Homo- oder Copolymeren von C2-C4-Olefinen besteht;
- b) eine biaxial orientierte Basisschicht aus Polypropylen,
- c) eine gegebenenfalls zwischen den Schichten b) und c) vorhandene biaxial orientierte Schicht aus Polyester, vorzugsweise Polyalkylenterephthalat, besonders bevorzugt Polyethylenterephthalat;
- d) eine Schicht aus Propylen-Homo- oder Copolymeren, das zumindest zu 90 Gew.-% aus Propylen besteht,
jeweils eine Folge von drei aufeinanderfolgenden Schichten entweder aus
- 1. einer Haftvermittlerschicht,
- 2. einer Barriereschicht aus Ethylenvinylalkohol-Copolymeren,
- 3. einer Haftvermittlerschicht,
oder aus
- 1. einer Haftvermittlerschicht,
- 2. einer Schicht aus Polyethylen,
- 3. einer weiteren Schicht aus Polyethylen, vorzugsweise einem Polyethylen niedriger Dichte (LDPE);
- 4. einer siegelbaren Deckschicht, die bei Verpackungen vorzugsweise die nach Innen gerichtete Deckschicht bildet und aus Polyethylen besteht, das unter Einsatz eines Metallocen-Katalysators hergestellt worden ist.
Die erfindungsgemäßen asymmetrischen Mehrschichtfolien haben
Barriereeigenschaften, d. h. bieten Aromaschutz und haben eine geringe
Sauerstoffdurchlässigkeit im Bereich von ≦ 0,6 cm3/cm2/d/bar, sofern sie die
Schichtfolge d) bis f) aufweisen.
Die siegelbare Deckschicht a) besteht vorzugsweise aus einem Propylen/Ethylen-
Copolymeren mit einem Ethylengehalt ≦ 10 Gew.-%, vorzugsweise mit 2 bsi 6 Gew.-%
Ethylen.
Die Basisschicht b) besteht vorzugsweise aus Propylen-Homopolymer mit einem
Schmelzflußindex MFI von 0,5 bis 6 g/10 min. (bei 230°C/21,6 N gemäß DIN 53735).
Die Schicht c) besteht vorzugsweise aus einem Propylen/Ethylen-Copolymeren mit 1
bis 6 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 5 Gew.-% Ethylen, das einen Schmelzflußindex MFI
von 0,5 bis 5 g/10 min. (bei 230°C/21,6 N gemäß DIN 53735) aufweist. Sofern die
Basisschicht b) mit der Deckschicht a) und/oder der gegebenenfalls vorhandenen
Polyesterschicht b') und/oder der separat hergestellten Schichtenfolge c) bis g) zu
verbinden ist, werden hierfür jeweils eine Haftvermittlerschicht, vorzugsweise aus
einem Kaschierklebstoff auf Polyacrylat- oder Polyurethan-Basis zum Verbinden der
genannten Schichten verwendet. Vorzugsweise wird hierfür ein lösungsmittelfreier
Kaschierklebstoff eingesetzt, der in Mengen von 1,5 bis 4 g/cm2 aufgetragen wird.
Die Dicke einer solchen Haftvermittlerschicht liegt zwischen 1 bis 6 µ, wobei Dicken
zwischen 1,5 und 2,5 µ bevorzugt sind.
Die Barriereschicht e) besteht aus Ethylenvinylalkohol-Copolymeren, die
vorzugsweise aus 50 bis 80 Mol%, besonders bevorzugt aus 60 bis 75 Mol%
Vinylacetateinheiten aufgebaut sind, die zumindest zu 90%, vorzugsweise zu mehr
als 95%, verseift wurden. Die Grenzviskositätszahl dieser Polymeren gemessen an
einer Lösungsmittelmischung aus 85 Gew.-% Phenol und 15 Gew.-% Wasser sollte
vorzugsweise zwischen 0,07 und 0,17 l/g, besonders bevorzugt zwischen 0,09 und
0,15 l/g, liegen.
Zur Herstellung der Haftvermittlerschichten d) und f) bzw. d') werden modifizierte
Polyolefine eingesetzt. Vorzugsweise sind dies Polyolefine mit Carboxylgruppen, wie
z. B. Polypropylen oder Polyethylen, die mit mindestens einem Monomer aus der
Gruppe der α,β-einfach ungesättigten Dicarbonsäuren, wie z. B. Maleinsäure,
Fumarsäure, Itaconsäure oder deren Säureanhydride, Säureester, Säureamide und
Säureimide aufgepfropft enthalten. Copolymerisate von Ethylen mit Acrylsäure,
Methacrylsäure, α,β-einfach ungesättigten Carbonsäuren und/oder deren
Metallsalzen oder mit α,β-ungesättigten Carbonsäuren und/oder deren 1 bis 4
Alkylestern oder Säuremetallsalzen (Zn/)-pfropfpolymerisierten Polyolefine, wie
Polyethylen oder Polypropylen, verseifte Mischpolymerisate, die mit einem Monomer
der o. g. ungesättigten Säuren pfropfpolymerisiert sind. Die beiden erstgenannten
Polymerisate werden bevorzugt verwendet. Besonders bevorzugt werden
Polyolefine, wie Polypropylen oder ein Copoylmerisat von Propylen und Ethylen mit
maximal 1 Gew.-% aufgepfropften α,β-einfach ungesättigten
Dicarbonsäureanhydriden, wie Maleinsäureanhydrid, verwendet.
Sofern die erfindungsgemäßen asymmetrischen Mehrschichtfolien die Schichtfolge
d') bis f') aufweisen, wird zur Herstellung der Schichten e') und f') vorzugsweise ein
Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) eingesetzt. Solche Polyethylene weisen eine
Dichte zwischen 0,9225 und 0,9335 g/cm3 auf. Ihr Schmelzflußindex MFI sollte in
einem Bereich von 0,5 bis 8,0 g/10 min. (bei 230°C und 21,6 N gemessen nach
DIN 53735) liegen. Besonders bevorzugt wird zur Herstellung dieser
Polyethylenschichten wieder aufbereitetes, d. h. recyceltes Polyethylen verwendet,
wodurch die erfindungsgemäßen Folien kostengünstiger hergestellt werden können.
Außerdem ist es dadurch möglich, die Schicht g) dünner zu gestalten. Es ist daher
auch möglich, erfindungsgemäß eine asymmetrische Mehrschichffolie
bereitzustellen, bei der die Schichtfolgen e') und f') nicht vorhanden sind, sofern die
Deckschicht g) aus dem unter Einsatz von Metallocen hergestellten Polyethylen
dementsprechend dicker gestaltet wird.
Die zweite Deckschicht g) der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie, die bei
Verpackungen die innere, dem verpackten Gut zugewendete Deckschicht im
allgemeinen ausmacht, ist aus Polyethylen, das unter Einsatz von Metallocen-
Katalysatoren hergestellt worden ist. Die Herstellung solcher Polyethylene ist aus
dem Stand der Technik bekannt und wird insbesondere in EP-A-0 302 424 bzw. die
zum Einsatz kommenden Metallocene in EP-A-0 530 647 beschrieben. Die unter
Einsatz von Metallocenen hergestellten Polyethylene zeichnen sich durch eine relativ
enge Molekulargewichtsverteilung aus. Ihr Schmelzfluß-Index MFI (gemessen nach
DIN 53735) sollte von 0,5 bis 50 g/10 min. (bei 230°C/21,6 N), vorzugsweise bei 2
bis 10 g/10 min., liegen.
Die beiden Deckschichten der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien können jeweils
mit den üblichen Additivkombinationen ausgerüstet werden, damit die
erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien, die auf schnellaufenden
Verpackungsmaschinen eingesetzt werden, die zwingend notwendigen
antistatischen, reibungslosen Gleit- und Stabilitäts-Eigenschaften aufweisen.
Die erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien werden vorzugsweise durch Coextrusion
bestimmter Schichtenfolgen und anschließender Laminierung unter Einsatz von
Kaschierklebern hergestellt. Dabei werden vorzugsweise die Schichten a) und b)
coextrudiert und anschließend biaxial orientiert, wobei in Längsrichtung,
vorzugsweise 4 : 1 bis 7 : 1 und in Querrichtung vorzugsweise 6 : 1 bis 11 : 1 gereckt wird.
Die Durchführung dieser Orientierung bzw. die entsprechenden Bedingungen sind
aus dem Stande der Technik bekannt. Sofern auch eine biaxial orientierte
Polyesterschicht, vorzugsweise zur Erhöhung der Steifigkeit, einer aus den
erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien hergestellten Verpackung mitverwendet wird,
sollte eine solche Schicht ein gleichwertiges Längs- und Querverhältnis, d. h.
dasselbe Reckverhältnis in Längs- und in Querrichtung aufweisen, wobei das
Reckverhältnis vorzugsweise bei 1 : 2 bis 1 : 4, besonders bevorzugt bei 1 : 3 liegt.
Die Schichten a) und b) und die gegebenenfalls vorhandene biaxial orientierte
Schicht aus Polyester werden vorzugsweise auch durch eine Haftvermittlerschicht
basierend auf lösungsmittelfreiem Polyurethan miteinander verbunden. Dies gilt auch
für das Verbinden der Schichtfolge c) bis g) bzw. c) und d'), f') und g), die separat
durch Coextrusions- und Folienblasverfahren hergestellt werden können. Die
Herstellungsbedingungen für solche durch Coextrusion- und Blas-Verfahren
hergestellten Folienverbunde sind ebenfalls aus dem Stande der Technik bekannt.
Die erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien weisen vorzugsweise eine
Gesamtschichtdicke im Bereich von 50 bis 150 µm auf, wobei die Dicke der
Deckschicht a) 0,1 bis 5 µ, vorzugsweise 0,5 bis 2 µ, die Dicke der Basisschicht b)
15 bis 30 µm, die Dicke der gegebenenfalls vorhandenen Polyesterschicht 8 bis 15
µm, die Schichtfolgen d) bis f) bzw. d') bis f') 8 bis 15 µm, wobei die Barriereschicht 3
bis 10 µm betragen sollte, und die Dicke der Deckschicht g) 15 bis 30 µm betragen
sollte. Die Dicke der Schicht c) ergibt sich entsprechend aus der Differenz der
Gesamtdicke und der Dicke der übrigen Schichten der erfindungsgemäßen
Mehrschichtfolien und kann daher analog der Gesamtdicke innerhalb weiter Grenzen
variieren.
Die erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien können auch bedruckt werden, wozu die
der Deckschicht a) abgewandte Oberfläche der Basisschicht b) vor dem Laminieren
mit dem verbleibenden Schichtverbund, vorzugsweise corona- oder flamm-behandelt
wird, bevor diese Oberfläche bedruckt wird. Die Bedingungen für Corona- oder
Flamm-Behandlung von biaxial orientierten Polyolefinfolien sind ebenfalls aus dem
Stande der Technik bekannt.
Die erfindungsgemäßen asymmetrischen Mehrschichtfolien zeichnen sich durch
überraschend gute Siegeleigenschaften, insbesondere einer niedrigen
Siegelanspringtemperatur von ≧ 90°C und einer ausgezeichneten
Siegelnahtfestigkeit bei Siegeltemperaturen unter 120°C aus. Dieses ausgezeichnete
Verhalten ist nicht nur festzustellen, wenn die Deckschicht g) gegen sich selbst
siegelt, sondern auch wenn die beiden unterschiedlichen Deckschichten a) und g)
der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie gegeneinander siegeln müssen. Dies ist
besonders wichtig bei der Herstellung von Schlauchbeutelverpackungen,
insbesondere bei der Herstellung der Rückennaht. Darüber hinaus wird die
Siegelfestigkeit bzw. die Siegelbarkeit auch nicht nach Kontamination der
Deckschicht durch Berührung mit dem Füllgut, insbesondere durch Fettablagerungen
des Füllgutes, im Siegelbereich beeinträchtigt.
Die erfindungsgemäßen siegelbaren Mehrschichtfolien haben auch ausgezeichnete
Hot-Tack-Eigenschaften, die nach nachstehend beschriebener Methode festgestellt
werden, so daß sie sich zur Herstellung von Verpackungen und zum Verpacken
unterschiedlichster Güter hervorragend eignen. Darüber hinaus weisen die
erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien eine hervorragende Steifigkeit auf, wodurch
sie sich insbesondere zur Herstellung von Schlauchbeutelverpackungen eignen.
Diese herausragende Eigenschaftskombination des erfindungsgemäßen
Verpackungsmaterials ermöglicht es auch, fehlerfreie MAP-Verpackungen
herzustellen. Unter MAP(= Modified Atmosphere Packages)-Verpackungen
versteht man Verpackungen, bei denen die Umgebungsluft produktabhängig durch
unterschiedliche Gasmischungen ersetzt wird, so z. B. bei Frischfleisch durch eine
CO2/O2-Gasmischung oder bei Würsten durch eine Gasmischung aus CO2 und N2.
Das Verpackungsmaterial muß hierfür nicht nur dementsprechende Gasbarriere-
Eigenschaften wie das erfindungsgemäße garantieren, sondern auch fehlerfreie
Siegelnähte gewährleisten.
Die unter Einsatz der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien hergestellte
Schlauchbeutelverpackungen können auch eine Öffnungsvorrichtung aufweisen,
vorzugsweise eine wiederverschließbare Öffnungsvorrichtung. Diese
wiederverschließbare Öffnungsvorrichtung ist vorzugsweise reißverschlußartig,
besonders bevorzugt in Gestalt eines in Form miteinander in Eingriff bringbarer
Verschlußstreifen.
Aufgrund der ausgezeichneten Siegeleigenschaften der erfindungsgemäßen
Mehrschichtfolien und deren niedrigen dynamischen Reibungskoeffizienten der beim
Verpacken nach innen gerichteten, d. h. zur Verpackungsmaschine gerichteten,
Deckschicht g) von ≦ 0,25 eignen sich die erfindungsgemäßen, asymmetrischen
Mehrschichtfolien hervorragend als Verpackungsmaterial auf schnellaufenden
Verpackungsmaschinen.
Zur Bestimmung der Siegelnahtfestigkeit wurden zwei 15 mm breite Folienstreifen
übereinandergelegt und bei 120°C, einer Siegelzeit von 0,5 s und einem Siegeldruck
von 10 N/mm2 (Gerät: Brugger Typ NDS, einseitig beheizte Siegelbacke) versiegelt.
Die Siegelnahtfestigkeit wurde nach der T-Peel-Methode bestimmt.
Als Hot-Tack bezeichnet man die Festigkeit einer noch heißen Siegelnaht unmittelbar
nach dem Öffnen der Siegelwerkzeuge. Zur Bestimmung werden zwei
Folienzuschnitte von 5.30 mm übereinandergelegt und an den Enden mit einem
Klammergewicht G von 100 g fixiert. Ein Flachspatel wird zwischen die Folienlagen
gesteckt, und der Meßstreifen wird über zwei Umlenkrollen zwischen die
Siegelbacken geführt. Anschließend wird die Siegelung ausgelöst, wobei der Spatel
zwischen den Lagen herausgezogen wird, sobald die Siegelbacken geschlossen
sind. Als Siegelbedingungen werden 150°C für die Siegeltemperatur, 0,5 s für die
Siegelzeit und 30 N/cm2 für den Anpreßdruck eingestellt. Nach Ende der Siegelzeit
von 0,5 s öffnen sich die Siegelbacken (Fläche: 20 cm2) selbständig, und der
gesiegelte Meßstreifen wird durch das Belastungsgewicht ruckartig bis zur
Umlenkrolle vorgezogen und dabei unter einem Trennwinkel von 180° gespalten. Als
Hot-Tack wird die Tiefe der Delaminierung der Siegelnaht in mm angegeben, die sie
bei der vorgegebenen Krafteinwirkung erfährt.
Zur Bestimmung der Siegelanspringtemperatur mit dem Siegelgerät HSG/ET der
Firma Brugger werden heißgesiegelte Proben (Siegelnaht 20 mm × 100 mm)
hergestellt, indem eine Folie bei unterschiedlichen Temperaturen mit Hilfe zweier
beheizter Siegelbacken bei einem Siegeldruck von 10 N/cm2 und einer Siegeldauer
von 0,5 s gesiegelt wird. Aus den gesiegelten Proben werden Prüfstreifen von 15 mm
Breite geschnitten. Die T-Siegelnahtfestigkeit, d. h. die zur Trennung der Prüfstreifen
erforderliche Kraft, wird mit einer Zugprüfmaschine bei 200 mm/min.
Abzugsgeschwindigkeit bestimmt, wobei die Siegelnahtebene einen rechten Winkel
mit der Zugrichtung bildet. Die Siegelanspringtemperatur (oder minimale
Siegeltemperatur) ist die Temperatur, bei der eine Siegelnahtfestigkeit von
mindestens 0,5 N/15 mm erreicht wird.
In einem separaten Schritt wird eine Schichtenfolge aus einer Basisschicht aus
Polypropylen, Schicht b), mit einer siegelbaren Deckschicht a) aus Polyethylen
(LDPE) durch Coextrusion und anschließendem, biaxialen Verstrecken hergestellt.
Die Schicht a) hat eine Schichtdicke von 1 µ, die Schicht b) eine Dicke von 19 µ.
Diese Schichtenfolge wird mit einer separat hergestellten, extrudierten Schicht aus
Polyethylenterephthalat, die zu einer Schichtdicke von 12 µ biaxial gereckt wurde, mit
Hilfe einer Haftvermittlerschicht (3 µ Dicke) basierend auf lösungsmittelfreiem
Polyurethan verbunden. Die Polyesterschicht b') wird auf der der Schicht a)
gegenüberliegenden Oberfläche der Schicht b) aufkaschiert.
In einem separaten Verfahrensschritt wird die Schichtenfolge c) bis g) mit Hilfe eines
üblichen Blasfolienextrusionsverfahrens hergestellt, wobei:
die Schicht c) aus Polypropylen besteht und eine Dicke von 20 µ aufweist,
die Schicht d) eine Schicht von 3 µ Dicke aus einem Haftvermittler auf Basis von Maleinsäureanhydrid gepropften Polyethylen ist,
die Schicht e) aus einem Ethylenvinylalkoholcopolymerisat mit 38 Mol.% Ethylen besteht und eine Dicke von 4 µ aufweist,
die Haftvermittlerschicht f) eine Dicke von 3 µ aufweist und
die siegelbare Schicht g) aus metallocen-Polyethylen (LLDPE) besteht und eine Dicke von 30 µ hat.
die Schicht c) aus Polypropylen besteht und eine Dicke von 20 µ aufweist,
die Schicht d) eine Schicht von 3 µ Dicke aus einem Haftvermittler auf Basis von Maleinsäureanhydrid gepropften Polyethylen ist,
die Schicht e) aus einem Ethylenvinylalkoholcopolymerisat mit 38 Mol.% Ethylen besteht und eine Dicke von 4 µ aufweist,
die Haftvermittlerschicht f) eine Dicke von 3 µ aufweist und
die siegelbare Schicht g) aus metallocen-Polyethylen (LLDPE) besteht und eine Dicke von 30 µ hat.
Die nach dem Blasfolienextrusionsverfahren hergestellte Schichtfolge wird mit der in
separaten Verfahrensschritten hergestellten Schichtenfolge a) bis b')
zusammenlaminiert, wobei ein Kaschierklebstoff auf Basis von lösungsmittelfreiem
Polyurethan verwendet wird. Die Dicke der Haftvermittlerschicht beträgt 3 µ.
Zur Bestimmung der Siegelnahtfestigkeit der so hergestellten erfindungsgemäßen
asymmetrischen Mehrschichtfolie wird nach der vorstehend genannten Methode
einerseits eine Siegelung der Schicht g) gegen sich selbst, d. h. g/g, bzw. der
Deckschicht g/gegen die Deckschicht a), d. h. g/a, vorgenommen.
Die entsprechenden Siegelnahtfestigkeiten betrugen:
g/g: 34 N/15 mm,
g/a: 14 N/15 mm.
g/g: 34 N/15 mm,
g/a: 14 N/15 mm.
Claims (8)
1. Siegelbare, transparente Mehrschichtfolie enthaltend eine Sequenz von min
destens folgenden Schichten:
- a) eine siegelbare Deckschicht
- b) eine biaxial orientierte Basisschicht aus Polypropylen
- c) eine Schicht aus Propylen-Homo- oder Copolymeren
- a) einer Haftvermittlerschicht
- b) einer Barriereschicht aus Ethylenvinylalkohol-Copolymeren
- c) einer Haftvermittlerschicht
- 1. d') einer Haftvermittlerschicht
- 2. e') einer Schicht aus Polyethylen
- 3. f') einer weiteren Schicht aus Polyethylen;
- 4. einer siegelbaren Siegelschicht aus Polyethylen, welches mittels Metallozen-Katalysatoren hergestellt worden ist.
2. Mehrschichtfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Schicht b) und c) eine weitere biaxial orientierte Schicht b') aus Polyester
vorhanden ist.
3. Mehrschichtfolie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Deckschicht a) auf Polyvinylenchlorid, auf Polymeren auf Acrylatbasis oder auf
einem Propylen/Ethylen-Copolymeren mit einem Ethylengehalt unter 10
Gew.-%, vorzugsweise mit 2 bis 6 Gew.-%, basiert.
4. Mehrschichtfolie nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polypropylen der Basisschicht b) einen Schmelzfluß-Index MFI nach DIN
53735 von 0,5 bis 6 g/10 min. (230°C, 21,6 N) aufweist.
5. Mehrschichtfolie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polyesterschicht b) aus Polyalkylenterephthalat, vor
zugsweise Polyethylenterephthalat besteht.
6. Schlauchbeutelverpackung aus einer Mehrschichtfolie gemäß einem oder
mehreren Ansprüchen 1 bis 6.
7. Schlauchbeutelverpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Öffnungsvorrichtung, vorzugsweise eine wiederverschließbare Öff
nungsvorrichtung aufweist.
8. Schlauchbeutelverpackung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die wiederverschließbare Öffnungsvorrichtung reißverschlußartig, vorzugs
weise ein in Form miteinander in Eingriff bringbarer Verschlußstreifen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000154672 DE10054672A1 (de) | 2000-11-04 | 2000-11-04 | Transparente siegelbare Mehrschichtfolie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000154672 DE10054672A1 (de) | 2000-11-04 | 2000-11-04 | Transparente siegelbare Mehrschichtfolie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10054672A1 true DE10054672A1 (de) | 2002-05-08 |
Family
ID=7662123
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000154672 Withdrawn DE10054672A1 (de) | 2000-11-04 | 2000-11-04 | Transparente siegelbare Mehrschichtfolie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10054672A1 (de) |
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