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Die
Erfindung betrifft eine Schiebetür mit den oberbegrifflichen
Merkmalen des Anspruchs 1.
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Aufgrund
der ständig wachsenden Anforderungen an den Wärme-
und Schallschutz von Gebäuden kommt der Dichtheit von Fenster-
und Türelementen zunehmende Bedeutung zu. Besonders im Bereich
von Schiebefenstern oder -türen werden überwiegend
sog. Hebeschiebetüren oder -fenster verwendet. Diese weisen
zwar Dichtungen auf, die systembedingt in zwei Ebenen und somit
unterbrochen sind, insbesondere um das Anheben des Fensterflügels
zu ermöglichen. Diese Unterbrechung beeinträchtigt
wesentlich die Dichtleistung. Eine derartige Hebeschiebetür
ist beispielsweise aus der
DE
203 13 145 U1 bekannt. Auch die
DE 38 28 448 A1 zeigt eine
derartige Tür, die hier insbesondere für die Verwendung
als Terrassentür vorgesehen ist. Die bekannten Türen
bzw. Fenster weisen zum einen den vorgenannten Nachteil einer unterbrochenen
Dichtung auf, zum anderen muss hier zum Öffnen der Tür bzw.
des Fensters der gesamte Fensterflügel angehoben werden.
Dies geht mit einer entsprechenden mechanischen Beanspruchung der
Flügelaufhängung bzw. der Verschiebevorrichtung
einher. Aufgrund der erhöhten mechanischen Belastung kommt es
hier häufig zu Reparaturen sowie zur Abnahme der Dichtleistung
aufgrund nicht zufriedenstellend schließender Türen
oder Fenster.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, die vorgenannten Nachteile
zu überwinden und eine Schiebetür oder ein Schiebefenster
zur Verfügung zu stellen, das bei hoher, dauerhafter Dichtheit
eine leichte Bedienbarkeit mit geringem Kraftaufwand aufweist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine Schiebetür mit
den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
erfindungsgemäße Schiebetür, die gleichermaßen
auch als Schiebefenster verwendbar ist, weist wenigstens einen relativ
zu einem feststehenden Flügel (Festflügel) verschiebbaren
Flügel auf. Zur Führung des verschiebbaren Flügels
(Schiebeflügel) sind bevorzugt zwei Schienen vorgesehen,
die an der unteren und oberen Kante des verschiebbaren Flügels
angeordnet sind. Die Schienen können dabei beispielsweise
in oder an einem Rahmen der Schiebetür befestigt sein.
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Die
erfindungsgemäße Schiebetür ist dadurch
gekennzeichnet, dass in der Bodenschwelle ein Laufwagen zur Verschiebung
des Flügels vorgesehen ist und der Laufwagen wenigstens eine,
insbesondere zwei quer zur Verschieberichtung ausgerichtete Achse(n)
zur Querverschiebung des Schiebeflügels aufweist. Zudem
ist wenigstens eine, insbesondere zwei Führungskulisse(n)
für die Quer- und Längsverschiebung des Flügels
vorgesehen. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Schiebetür hat den Vorteil, dass zum Öffnen
bzw. Schließen des beweglichen bzw. verschiebbaren Flügels
der Tür kein Anheben mehr notwendig ist. Der Schiebeflügel
verbleibt während des gesamten Öffnungs- bzw. Schließvorganges
in einer Höhenebene, was wiederum den Vorteil hat, dass
dort angeordnete oder vorgesehene Dichtungen nicht unterbrochen
werden müssen. Mit der erfindungsgemäßen
Schiebetür können aufgrund dieser Ausgestaltung
hohe Flügelgewichte bewegt werden, wobei eine leichte Bedienbarkeit
mit geringem Kraftaufwand gegeben ist. Daraus ergibt sich verschleißarme
Nutzung über viele Jahre.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Laufwagen
ein abgewinkeltes Profil aufweist, wobei die untere Kante des Schiebeflügels
auf einer Oberfläche des Profils aufliegt. Da beim Öffnen
und Schließen der Schiebetür keine Anhebung durchgeführt
werden muss, kann der Laufwagen so in einer nahezu allseitig geschlossenen Bodenschwelle
integriert werden. Um eine besonders exakte Führung des
Laufwagens zu gewährleisten, ist auch die Laufschiene in
die Bodenschwelle integriert. Die Anbindung des Laufwagens an die Schiebetür
erfolgt dabei über einen in der Bodenschwelle vorgesehenen,
relativ engen Schlitz. Um hier ebenfalls eine Abdichtung des Innenraums
der Bodenschwelle, in welcher Laufwagen und Laufschiene angeordnet
sind, zu erreichen, weist der Schlitz bevorzugt eine Bürstendichtung
auf. Die Integration der Laufschiene in die Bodenschwelle bietet den
weiteren Vorteil, dass diese Elemente gut das Eindringen von Staub,
sonstigen Verschmutzungen oder Feuchtigkeit geschützt sind.
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Als
empfehlenswert wird angesehen, wenn die Bodenschwelle neben der
Umkapselung des Laufwagens auch eine Schwelle für den Festflügel aufweist,
so dass die Schiebetür auf ein einziges Schwellenelement
aufgesetzt werden kann, das beispielsweise im Rohbau vormontiert
werden kann und dann die Fensterelemente zur Fertigstellung der Schiebetür
erst später aufgesetzt werden. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, dass die Laufwagen-Umkapselung als separates
Bauteil in Art einer Bodenschwelle aufgebaut ist. Da hierbei die
Schiebetür unmittelbar über eine Fertigfußbodenfläche
verschoben werden kann, leistet diese Ausgestaltung einen wesentlichen
Beitrag zum barrierefreien Bauen. Die Integration des Laufwagens
und der Laufschiene in die Bodenschwelle bietet den weiteren Vorteil,
dass diese als vorgefertigtes Bauteil zur Verfügung gestellt werden
kann, in dem bereits sämtliche notwendigen Vorrichtungen
für den An- bzw. Aufbau der Schiebetür vorgesehen
sind. Dies führt zu einer weiteren Effizienzsteigerung
mit Kosten- und Zeitvorteilen bei der Errichtung.
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Der
Laufwagen weist meist zwei Laufrollen oder -walzen auf, die in der
Laufschiene geführt sind. Um die Tragfähigkeit
der Vorrichtung zu verbessern, besteht die Möglichkeit,
auch mehr als zwei Laufrollen anzuordnen, so dass sich eine gleichmäßigere Gewichtsverteilung
ergibt. Somit wird der Verschiebevorgang wesentlich vereinfacht
oder verbessert. Die Lauffläche für den Laufwagen
kann auch zur Senkung der Rollgeräusche beitragen. Hierzu
weist diese insbesondere eine relativ weiche Beschichtung auf. Selbstverständlich
besteht auch die Möglichkeit, am Laufwagen und/oder in
der Bodenschwelle Schalldämpfungselemente, beispielsweise
eine schalldämmende Innenverkleidung vorzusehen. Auch kann
bereits das Profil, welches Laufschiene und Laufwagen umschließt,
aus einem Schalldämmmaterial bestehen. Neben einer Schalldämmung kann
hier zusätzlich oder alternativ eine Wärmedämmung
vorgesehen werden, die das Entstehen von Kältebrücken
im Bereich der Bodenschwelle verhindert.
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Um
die nötige Querverschiebung des Schiebeflügels
zum Andrücken an die durchgehende Dichtung durchführen
zu können, weist der Laufwagen, wie eingangs bereits erwähnt,
eine quer zur Verschieberichtung ausgerichtete Achse auf, die zur Führung
des Flügels bei oder während der Querverschiebung
dient. Die Laufrollen des Laufwagen sind hierbei verschiebbar auf
der Achse montiert, bzw. die Achse lässt sich in diesen
verschieben. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass der gesamte
Laufwagen eine kompakte Bauweise aufweist.
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An
der oberen Kante des verschiebbaren Flügels ist eine Führungskulisse
für die Erzwingung der Querverschiebung des Flügels
vorgesehen. Hierbei empfiehlt es sich, an der Führungskulisse
wenigstens einen Keil in Art einer Rampe oder schiefen Ebene zur
Steuerung der Querverschiebung des verschiebbaren Flügels
vorzusehen. Bevorzugt ist am Schiebeflügel wenigstens ein
Eingriffsmittel zum Eingriff mit der Führungskulisse vorgesehen.
Dieses Eingriffsmittel wird beim Öffnen bzw. Schließen
der Schiebetür durch die Führungskulisse hindurchgeführt,
beispielsweise geschoben oder gezogen und folgt dabei im Verlauf
des hierin vorgesehenen Kulissenganges. Beim Erreichen der schiefen
Ebene gleitet das Eingriffsmittel auf diese auf und bewirkt dadurch
eine Querverschiebung des Flügels. Diese Querverschiebung
bewirkt in Art einer Folgeführung an der unteren Kante
gleichzeitig eine Querverschiebung des Flügels auf der
entsprechend ausgerichteten Achse, welche im oder am Laufwagen vorgesehen
ist. Bevorzugt ist jedoch eine gleichartige Führungskulisse
auch im unteren Bereich der Schiebetür vorgesehen, wozu
sich ebenfalls der Einbau in die Bodenschwelle anbietet, insbesondere
unmittelbar über den Laufrollen. Im Zuge der Querverschiebung beim
Verschließen der Schiebetür erfolgt ein gleichmäßiges
Anpressen oder bündiges Anlegen des Schiebeflügels
an den Festflügel bzw. dessen Rahmen mit der umlaufenden,
ununterbrochenen Dichtung und damit das dichte Verschließen
der Tür- bzw. Fensteröffnung mit dem verschiebbaren
Flügel.
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Bevorzugt
weist das Eingriffsmittel am Schiebeflügel einen Vorsprung
auf, an dem wenigstens eine drehbar gelagerte Rolle oder Walze angeordnet ist,
die in der Führungskulisse verschoben wird bzw. in dieser
läuft. Die Rolle oder Walze ist dabei horizontal zur Verschieberichtung
ausgerichtet. Gleichzeitig kann über die Rolle oder die
Walze oder aber auch über den Vorsprung bei der Montage
ein „Einhängen” des Flügels
in der Führungskulisse erfolgen. Als vorteilhaft wird angesehen,
wenn in der Führungskulisse zwei oder mehr übereinander
angeordnete Führungsflächen für das Eingriffsmittel
ausgebildet sind und dieses eine entsprechende Anzahl an Rollen oder
Walzen aufweist. Hierdurch wird eine gleichmäßige
Anpressung des Schiebeflügels an die umlaufende Dichtung
ausgeübt und zudem die Laufruhe der Schiebetür
zusätzlich verbessert.
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Wie
bereits erwähnt, ist zur verbesserten Abdichtung der Türöffnung
eine ununterbrochene Dichtung vorgesehen ist. Diese Dichtung wird
beim Verschließen der Tür- oder Fensteröffnung
vom Schiebeflügel angedrückt. Aufgrund der Querverschiebung des
Flügels, wie dies in der erfindungsgemäßen Schiebetür
vorgesehen ist, erfolgt ein gleichförmiges Anpressen der
Dichtung an die Rahmenfläche und eine wesentlich verbesserte
Abdichtung einer Fenster- oder Türöffnung. Im
Gegensatz zu herkömmlichen Hebeschiebetüren, bei
denen eine meist zweimal unterbrochene Dichtung vorgesehen werden muss,
kann hier eine durchgehende Dichtung verwendet werden, um die Dichtleistung
zu erhöhen.
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Um
die Abdichtung weiter zu verbessern, ist zusätzlich vorgesehen,
auch am Schiebeflügel der Schiebetür wenigstens
eine der Dichtung am Festteil entsprechende weitere Dichtung anzuordnen.
Diese Dichtung kann dabei gegenüber der am Festteil angeordneten,
durchgehenden Dichtung etwas versetzt und parallel zueinander angeordnet
werden. Auch in diesem Fall erfolgt durch die Querverschiebung des verschiebbaren
Flügels ein gleichmäßiges Anpressen der
zusätzlichen Dichtung.
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Um
zu vermeiden, dass Feuchtigkeit oder Schmutz zum Laufwagen oder
in die Bodenschwelle eindringen kann, ist vorgesehen, dass im unteren
Bereich des Festteils wenigstens eine zusätzliche Dichtlippe
und/oder ein umlaufendes Abdeckband vorgesehen ist, um vorhandene
Spalte abzudichten. Die Dichtlippe weist dabei insbesondere ein
freies Ende auf, das mit dem verschiebbaren Flügel in Berührung steht.
Durch die Querverschiebung des verschiebbaren Flügels kann
eine Verschiebung, Verschwenkung oder Kompression der Dichtlippe
durchgeführt werden und hier im geschlossenen Zustand der
Schiebetür bzw. des Schiebefensters eine weitergehende
Abdichtung des Spaltes bzw. der Bodenschwelle durchgeführt
werden, die auch unter Wärmedämmgesichtspunkten
als günstig angesehen wird. Beim Öffnen der Schiebetür
bzw. des Schiebefensters und dem damit verbundenen Querverschieben
des verschiebbaren Flügels folgt die Dichtlippe der Bewegung
des verschiebbaren Flügels und bleibt ständig mit
diesem in Kontakt, so dass zu keiner Zeit ein Dichtungsverlust am
Spalt stattfindet. Die Dichtlippe ist zudem in günstiger
Weise als Ablauffläche für ggf. eindringende Flüssigkeit,
z. B. Schlagregen ausgebildet und kann somit von der Bodenschwelle
abgeführt werden. Hierzu können auch Ablaufkanäle
vorgesehen werden, die sich an die Ablauffläche der Dichtlippe
anschließen oder mit dieser in Verbindung stehen.
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Zusätzlich
zu den oben genannten Führungsmitteln für den
Schiebeflügel weist die Schiebetür an einer Seitenkante
des verschiebbaren Flügels einen ersten Vorsprung auf.
Dieser ist zum Eingriff in einen an einer Seitenwand oder einem
Rahmen angeordneten zweiten Vorsprung vorgesehen und dient dazu,
die Schiebetür in einer Verschlussposition exakt zu fixieren.
Um ein Ineinandergreifen der aufeinandergleitenden Vorsprünge
zu gewährleisten bzw. deren Eingriff zu verbessern, weisen
diese in günstiger Weise korrespondierende Ausformungen,
insbesondere nach Art einer schiefen Ebene auf. Durch die Querverschiebung
des verschiebbaren Flügels zur Verbringung in eine Verschlussposition
wird auch das Eingreifen der Vorsprünge ineinander bewirkt.
Um hier eine zusätzliche Abdichtung dieser Kontaktfläche
zwischen dem verschiebbaren Flügel und der Seitenwand bzw.
dem Rahmen zu erreichen, ist in einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, dass die Vorsprünge einerseits
der Seitenkante des verschiebbaren Flügels und andererseits der
Seitenwand oder dem Rahmen zugewandte Dichtungen aufweisen. Diese
sind beim Aufgleiten der Vorsprünge an die Seitenkante
bzw. die Seitenwand oder den Rahmen andrückbar und werden durch
die Querverschiebung des verschiebbaren Flügels beim Erreichen
der Position, d. h. bei Einnehmen der Verschlussposition komprimiert
und dichten dabei die Seitenkanten des verschiebbaren Flügels sowie
dessen Auflage bzw. Kontaktfläche mit der Seitenwand oder
dem Rahmen zusätzlich ab. Hierdurch wird die Abdichtung
einer Gebäudeöffnung, die durch den verschiebbaren
Flügel verschlossen wird, zur Wärmedämmung
weiterhin verbessert.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter, jedoch nicht beschränkender Ausführungsformen
der Erfindung anhand der schematischen Zeichnungen. Es zeigen:
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1a eine
Schnittdarstellung durch den unteren Bereich einer bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Schiebetür;
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1b die
Schiebetür aus 1a in
geschlossenem Zustand;
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2a eine
vorteilhafte Ausführungsform der (oberen) Führungskulisse
der erfindungsgemäßen Schiebetür in geöffnetem
Zustand;
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2b die
Führungskulisse der 2a in geschlossenem
Zustand, jeweils in der Draufsicht;
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3a eine
bevorzugte Ausführungsform des oberen Bereichs der Führungskulisse
der 2 in geöffnetem Zustand;
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3b die
Darstellung der 3a in geschlossenem Zustand,
jeweils in seitlicher Schnittdarstellung;
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4a eine
Ausführungsform der an den Seitenkanten der Schiebetür
vorgesehenen Vorsprünge in geöffneter Position;
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4b die
Vorsprünge der 4a in
einer Verschlussposition, jeweils in Schnittdarstellung; und
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5 eine
teilweise geschnittene Frontansicht der Schiebetür im etwas
geöffnetem Schiebeflügel und Darstellung des Laufwagens
in der Bodenschwelle sowie der schematischen Darstellung der umlaufenden
Dichtung.
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1a stellt
den unteren Bereich 10 einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schiebtür 20 dar.
Die Schiebetür 20 besitzt hierbei einen, in 1a im
linken Bereich der Darstellung abschnittsweise erkennbaren feststehenden
Flügel 21 und einen relativ dazu verschiebbaren
Flügel 22, im rechten Bereich der Abbildung dargestellt.
Der verschiebbare Flügel 22 steht mit einem Laufwagen 23 in
Verbindung, der von einem Profil einer Bodenschwelle 24 umschlossen
ist. Der Laufwagen 23 weist hier in Verschieberichtung
(senkrecht zur Zeichenebene) mehrere Laufrollen 25 (vgl.
auch 5) auf, die in einer in der Bodenschwelle vorgesehenen Laufschiene 26 geführt
sind. Somit erfolgt eine Führung der Laufrollen 25 in
Längsrichtung des verschiebbaren Flügels 22 und
bewirkt eine Verschiebung des Schiebeflügels 22 relativ
zum feststehenden Flügel 21 (auch Festteil genannt).
In 1a ist die erfindungsgemäße
Schiebetür 20 im geöffneten und in 1b im
geschlossenen Zustand dargestellt, d. h. der verschiebbare Flügel 22 liegt
in 1b zumindest bereichsweise am feststehenden Flügel 21
an.
In dieser Verschlussposition der Schiebetür 20 wird
der zwischen dem feststehenden Flügel 21 und im
verschiebbaren Flügel 22 bestehende Spalt durch eine
Dichtung 27 abgedichtet, die durch die nachfolgend beschriebene
Querverschiebung des Schiebeflügels 21 komprimiert
wird.
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Der
Laufwagen 23 selbst weist einen nach unter hin U-förmigen
Abschnitt 28 auf, der die jeweilige Laufrolle 25 umschließt
und verschiebbar auf einer quer zur Verschieberichtung des Schiebeflügels 22 ausgerichteten
Achse 29 der Laufwagen 23 aufgenommen ist. Die
beiden mit der Achse 29 in Verbindung stehenden und auf
dieser verschiebbaren Schenkel 30 des U-förmigen
Abschnitts 28 sind über einen Steg 31 verbunden. Über
diesem Steg 31 kann eine weiter unten in 2 beschriebene
Kulissenführung angeordnet sein. Vom Steg 31 erstreckt
sich ein weiterer Abschnitt 32 in Richtung zum Schiebeflügel 22.
An diesem Profilabschnitt 32 schließt sich ein
im 90°-Winkel abgewinkelter Endabschnitt 33 an, über den
eine Verbindung des Schiebeflügels 22 mit dem Laufwagen 23 erfolgt,
bevorzugt über Schnellrastverbindungen. Auf der dem feststehenden
Flügel 21 zugewandten Außenseite 34 des
mittleren Profilabschnittes 32 befindet sich eine weitere
Dichtung 27b.
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Zusätzlich
weist der mittlere Profilabschnitt 32 eine nach unten offene
Nut 35 auf, die mit einer Dichtlippe 36 in Eingriff
steht, die sich vom feststehenden Flügel 21 her
in Richtung des Laufwagens 23 erstreckt und dabei den zwischen
Laufwagen 23 und feststehendem Flügel 21 bestehenden
Spalt abschließt. Die Dichtlippe 36 verhindert
dadurch ein Eindringen von Flüssigkeit und Schmutz zum
Laufwagen 23 hin. Durch den von der Dichtlippe 36 abgedeckten
Bereich kann der Laufwagen 23 in die Bodenschwelle 24 eingesetzt
werden, aber hierzu auch deren Deckel (zwischen den Bauteilen 31 und 33)
abmontiert werden. Im Ausführungsbeispiel ist die Dichtlippe 36 mit
einem Ende 37 im unteren Bereich des feststehenden Flügels 21 festgelegt.
Hierzu weist der ebenfalls profilartig ausgebildete Bereich eine
entsprechende Ausnehmung auf, in die das Ende 37 eingesetzt
ist. Die Dichtlippe 36 wird bei einer Querverschiebung
des Schiebeflügels 22 durch einen der Schenkel 30 der
Laufwagen und dann im weiteren Verlauf der Querverschiebung durch
den mittleren Profilabschnitt 32 nach oben, d. h. in Richtung
des Flügels 22 verschoben und in die Nut 35 eingeführt.
Im Zuge der Querverschiebung des Schiebeflügels 22 wird
der U-förmige Abschnitt 28 auf der Achse 29 hier
nach links verschoben und dabei der gesamte verschiebbare Flügel 22 an
den feststehenden Flügel 21 angelegt bzw. gleichförmig
angepresst, wie dies aus Vergleich zwischen 1a und 1b ersichtlich
wird.
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In
der geöffneten Position der Schiebetür 20 ist
eine Trennung der Dichtungen 27, 27b erfolgt. Gleichzeitig
ist die Dichtlippe 36 aus der Nut 35 entnommen
und liegt an einem der Schenkel 30 des U-förmigen
Abschnitts 28 an. Dieser wurde im Zuge einer Querverschiebung
des verschiebbaren Flügels 22 auf der Achse 29 hier
nach rechts verschoben. Zusammen mit dem U-förmigen Abschnitt 28 erfolgte auch
ein Verschieben der Achse 29 in der Laufrolle 25,
die in der Laufschiene 26a geführt wird. Die Dichtlippe 36 bildet
auch im geöffneten Zustand der Schiebetür 20 eine
Abdeckung bzw. Abdichtung zur Bodenschwelle 24 hin, in
dem die Verschiebvorrichtung 23 angeordnet ist. Gleichzeitig
bildet die Dichtlippe 36 eine Ablauffläche für
ggf. eindringendes Wasser, beispielsweise an den Flügeln 21, 22 ablaufenden Schlagregen
oder Kondenswasser. Dieses wird durch die Dichtlippe 36 in
einen unter dem feststehenden Flügel 21 angeordneten
Entwässerungsschlitz 49 weitergeleitet und über
diesen ausgeleitet. Daneben verhindert die Dichtlippe 36 zusätzlich
das Eindringen von Staub und Schmutz in das schienenförmige
Profil der Bodenschwelle 24, in der der Laufwagen 23 angeordnet
ist.
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Nach
Abschluss der Querverschiebung des verschiebbaren Flügels 22 kann
dieser über die Laufrolle 25 in Längsrichtung
der Schiebetür, d. h. parallel zum feststehenden Flügel 21 verschoben
werden und so die Türöffnung freigeben (vgl. 5).
Zur Steuerung der Querverschiebung und zur Längsführung
des verschiebbaren Flügels 22 weist die erfindungsgemäße
Schiebetür 20 eine in 2a und 2b dargestellte
Führungskulisse 38 auf, die an der oberen Längskante
der Schiebetür 20 vorgesehen ist. In der Führungskulisse 38 ist
eine Rampe oder schiefe Ebene 39 vorgesehen, auf die eine
horizontal zum verschiebbaren Flügel 22 ausgerichtete Rolle 40 aufgleitet
und dabei die Querverschiebung des verschiebbaren Flügels 22 bewirkt,
bzw. steuert. In 2a ist die Position der Rolle 40 in
einer geöffneten Position der erfindungsgemäßen
Schiebetür 20 dargestellt. Hierbei befindet sich
die Rolle 40 in einer in 2a unteren,
d. h. relativ zum feststehenden Flügel 21 beabstandeten
Position, und ist in Längsrichtung in der Führungskulisse 38 über
einen längeren Bereich verschiebbar. Im in 2a und 2b rechten
Bereich der Darstellung schließt sich eine zweite schiefe
Ebene 39 an. Diese dient als keilförmige Rampe
für eine zweite Rolle 40, die zur ersten Rolle 40 z.
B. um 50 cm beabstandet ist. Dieses Maß hängt
aber von der Flügelbreite ab. Durch die Anordnung von zwei
(oder mehr) Rollen 40 wird die Laufruhe des verschiebbaren
Flügels 22 wesentlich verbessert und auch eine
genauere Positionierung möglich. Dies gilt auch für
eine an der unteren Kante des Schiebeflügels 22 vorgesehene
Führungskulisse, die bevorzugt direkt über dem
Steg 31 montiert sein kann. Dabei reicht es zum kraftvollen
Andrücken des Schiebeflügels 22 an die
Dichtung 27 aus, wenn z. B. nur eine mittige Rolle vorgesehen
ist, so dass die Führungskulisse 38 besonders
flach baut und somit auf der Oberseite des Laufwagens 23 Platz
findet.
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Die 2b zeigt
die gleiche Führungskulisse 38 der 2a,
der verschiebbare Flügel 22 befindet sich hier
jedoch in einer Verschlussposition, d. h. die Rollen 40 sind
auf die schiefen Ebenen 39 aufgeschoben und es hat dadurch
eine Querverschiebung des verschiebbaren Flügels 22 stattgefunden,
so dass dieser nun an der Dichtung 27 am feststehenden
Flügel 21 anliegt und hierdurch eine Gebäudeöffnung
oder eine Fensteröffnung verschließt. Durch das
Anordnen einer schiefen Ebene 39 wird das gleichförmige
Anpressen des verschiebbaren Flügels 22 an einen
feststehenden Flügel 21 vereinfacht und es ergibt
sich eine leichte Bedienbarkeit der Schiebetür 20 mit
geringem Kraftaufwand.
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Die 3a und 3b zeigen
die Führungskulisse 38 der 2a und 2b in
seitlicher Schnittdarstellung. Erkennbar ist hier die Oberkante des
Schiebeflügels 22, der eine zusätzliche
Leiste 41a aufweist, in der ein aufrecht stehender Bolzen 42 angeordnet
ist, der zur Aufnahme von zwei übereinander angeordneten
Rollen 40 dient, die in der Führungskulisse 38 verschoben
werden. Ebenfalls erkennbar sind zwei in der Führungskulisse 38 vorgesehene
Führungsleisten 43, an denen entlang die jeweilige
Rolle 40 höhenversetzt verschiebbar sind. Auf
der dem feststehenden Flügel 21 zugewandten Seitenfläche 44 der
Leiste 41a ist eine Zusatz-Dichtung 27' erkennbar,
die neben der umlaufenden Dichtung 27 an einer Leiste 41b am
Festteil 21 vorgesehen ist. Diese wird beim Verbringen
des verschiebbaren Flügels 22 in eine Verschlussposition,
wie diese in 3b dargestellt ist, angepresst
und dichtet hierdurch die Tür- oder Fensteröffnung,
die durch den verschiebbaren Flügel 22 der Schiebetür 20 verschlossen
wird, ab.
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Die
Führungskulisse 38 ist im Ausführungsbeispiel
ebenfalls nach Art eines Profils ausgebildet, in dem die Führungskulisse 38 sowie
die Rollen 40 aufgenommen sind. Dieses Profil kann ebenfalls
als Bauteil geliefert werden, in das dann letztlich nur noch der
verschiebbare Flügel 22 angesetzt wird. Hierfür
kann die Leiste 41a entsprechende Ausnehmungen 46 aufweisen.
Die 3b zeigt den Ausschnitt der erfindungsgemäßen
Schiebetür 20, der in 3a beschrieben
wurde, im geschlossenen Zustand der Schiebetür 20.
Zusätzlich ist eine weitere Leiste 41b mit einer
zusätzlichen Dichtung 27d vorgesehen, die an den
verschiebbaren Flügel 22 angelegt und durch diesen
beim Verschließen der Schiebetür 20 komprimiert
wird.
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Die 4a und 4b zeigen
eine Ausführungsform der (vertikal stehenden) Seitenkanten 50 des
verschiebbaren Flügels 22 bzw. der Seitenwand 51 des
Festteils 21 mit daran angeordneten Vorsprüngen 47a,
b, die ein Verschließen und Abdichten der Seitenkante 50 der
Schiebetür 20 verbessern. Die Vorsprünge 47a,
b weisen dabei korrespondierende Ausformungen auf, d. h. die Vorsprünge 47a,
b können bündig zueinander aufgeschoben werden. Um
das Aufgleiten des an dem verschiebbaren Flügel 22 angeordneten
Vorsprungs 47a auf den an der Seitenwand 51 am
Festteil 21 angeordneten zweiten Vorsprungs 47b zu
verbessern, können die Gleitoberflächen 48a,
b eine Beschichtung, beispielsweise mit PTFE aufweisen. Im Zuge
der Querverschiebung des verschiebbaren Flügels 22 kommt
es zu einer Verzahnung der Vorsprünge 47a, b und
zur gleichförmigen Abdichtung. Die Dichtwirkung der umlaufenden
Dichtung 27 wird verbessert durch Zusatz-Dichtungen 27',
die ähnlich wie in 3 an
den Vorsprüngen 47a, b vorgesehen sind. Beim Aufgleiten der
Vorsprünge 47a, b werden diese Dichtungen 27 und 27' an
die Seitenkante 50 bzw. die Seitenwand 51 und
dichten hierdurch den Seitenbereich doppelt ab. Die Vorsprünge 47a,
b sind als durchgehende Leisten an dem verschiebbaren Flügel 22 bzw.
der Seitenwand 51 oder dem Rahmen angeordnet. In die Vorsprünge 47a,
b kann zusätzlich eine Schließvorrichtung integriert
werden, die ein einbruchsicheres Verschließen der Schiebetür 20 gewährleistet.
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In 5 ist
die Schiebetür 20 in Frontalsicht und einen Spalt
geöffnet (Lüftungsstellung) dargestellt. In der
Bodenschwelle 24 ist der Laufwagen 23 mit Laufrollen 25 gezeigt,
die bei der Verschiebebewegung auf der Laufschiene 26 abrollen.
Zudem ist an der Unterkante des Schiebeflügel 22 oder
bevorzugt an der Oberseite des Laufwagens 23 ein umlaufendes
Abdeckband 52 vorgesehen, dass in den hier verbreitert
dargestellten Stirnenden der Bodenschwelle 23, die als
Umlenkbereiche 53 dienen, umläuft. Hierdurch wird
der obere Spalt auf Fußbodenhöhe gegen Staub sicher
schützt. An der Unterkante des Schiebeflügels 22 sind
zudem zwei Schnellrasten 54 angedeutet, mit denen ersterer
einfach auf dem Laufwagen 23 befestigt werden kann. Weiterhin ist
die durchgehende Gestaltung der Dichtung 27 (hier strichpunktiert
dargestellt) gut erkennbar.
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Die
erfindungsgemäße Schiebetür 20 bietet den
Vorteil, dass zum Öffnen oder Schließen der Schiebetür 20 lediglich
eine Verschiebung des verschiebbaren Flügels 22 durchgeführt
werden muss. Ein Anheben des Flügels 22, um diesen
in eine Verschiebeposition zu bringen bzw. um entsprechende Laufwagen
zu beaufschlagen, ist hierbei nicht mehr notwendig. Die erfindungsgemäße
Schiebetür 20 erlaubt somit zum einen das Bewegen
hoher Flügelgewichte, da nur eine Verschiebung in einer
(horizontalen) Ebene stattfindet, und weist zum anderen, aufgrund
der im Zusammenhang mit den 2a, 2b, 3a, 3b beschriebenen
Führungskulisse eine besonders leichte Bedienbarkeit mit
geringem Kraftaufwand auf. Dies wird erreicht durch die mit Rampen
bzw. schiefen Ebenen 39 ausgestatteten Führungskulissen 38,
die ein kraftarmes Verschieben des Flügels 22 der
Schiebetür 20 ermöglichen. Zudem sind
die Führungskulissen 38, die darin vorgesehenen
schiefen Ebenen 39 und die durch die Führungskulisse 38 geführten
Rollen 40 sowie die Laufwagen 23 als robuste und
verschleißarme Beschläge ausgeführt,
so dass hier keine hohen Wartungskosten für die Schiebetür 20 auftreten.
Zudem ergibt sich als wesentlicher Vorteil, dass die Dichtung 27 an
der Schiebetür 20 umlaufend, d. h. ununterbrochen
ausgebildet ist und damit die Dichtwirkung erheblich verbessert
werden kann, zumal diese gleichförmig angepresst wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- unterer
Bereich
- 20
- Schiebetür
- 21
- feststehender
Flügel (Festteil)
- 22
- verschiebbarer
Flügel (Schiebeflügel)
- 23
- Laufwagen
- 24
- Bodenschwelle
- 25
- Laufrolle
- 26
- Laufschiene
- 27
- Dichtung
(umlaufend)
- 27',
27b
- Zusatz-Dichtung
- 28
- U-förmiger
Abschnitt
- 29
- Achse
- 30
- Schenkel
- 31
- Steg
- 32
- mittlerer
Profilabschnitt
- 33
- Endabschnitt
- 34
- Außenseite
- 35
- Nut
- 36
- Dichtlippe
- 37
- Ende
- 38
- Führungskulisse
- 39
- schiefe
Ebene/Rampe
- 40
- Rolle
- 41a,
b
- Leiste
- 42
- Bolzen
- 43
- Führungsleiste
- 44
- Seitenfläche
- 46
- Ausnehmung
- 47a,
b
- Vorsprung
- 48a,
b
- Gleitfläche
- 49
- Entwässerungsschlitz
- 50
- Seitenkante
- 51
- Seitenwand
- 52
- Abdeckband
- 53
- Umlenkbereich
- 54
- Schnellrasten
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20313145
U1 [0002]
- - DE 3828448 A1 [0002]