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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft einen Schutzhelm für einen Fallschirmträger.
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Stand der
Technik
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Für Sprünge mit
Fallschirm aus großen
Höhen,
bei denen eine Sauerstoffversorgung des Springers erforderlich ist,
werden als Schutzhelme derzeit Jethelme oder Helikopterhelme verwendet,
da diese mit Halterungen für
Sauerstoffmasken ausgerüstet werden
können.
Derartige Helme sind allerdings für den Einsatz in klimatisierten
Cockpits entwickelt worden und bieten daher oft keinen ausreichenden Schutz
vor Fahrtwind. Auch spielt die Größe der Helme nur eine untergeordnete
Rolle, da die meisten Cockpits genügend Platz selbst für sehr große Helme bieten.
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Grundsätzlich besteht
beim Einsatz von Freifallhelmen stets die Gefahr, dass sich die
Haupttragegurte, die Fangleinen oder andere Teile des Fallschirms
während
der Öffnung
am Helm des Springers verhängen
und schwere Verletzungen oder sogar den Tod des Springers herbeiführen. Dies
gilt insbesondere, wenn der Helm mit Zusatzfunktionen, wie etwa
einer Kamera oder anderen Funktionsmodulen ausgestattet wird.
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Zur
Abhilfe wird beispielsweise in der Druckschrift
DE 93 13 396 U1 ein Notabwurfsystem
für Helme
vorgeschlagen, das ein schnelles und sicheres Abwerfen des Helms
ermöglicht,
sollte sich beispielsweise eine Fangleine des sich öffnenden
Fallschirm am Helm des Springers verfangen.
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Darstellung
der Erfindung
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Hier
setzt die Erfindung an. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist, liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Stands der Technik
zu vermeiden und insbesondere einen Schutzhelm für einen Fallschirmträger anzugeben, der
mit zusätzlichen
Funktionalitäten
ausgestattet werden kann, ohne den Träger bei der Öffnung des Fallschirms
zu gefährden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der unabhängigen
Schutzansprüche gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach
einem ersten Erfindungsaspekt enthält ein Schutzhelm für einen
Fallschirmträger
eine Helmkalotte mit gegenüberliegenden
Seitenabschnitten, einem hinteren Abschnitt, einem oberen Abschnitt und
einem im Wesentlichen offenen vorderen Abschnitt, und eine in die
Helmkalotte integrierte Signalbeleuchtungseinrichtung zur Angabe
von Position, Bewegungsrichtung und dergleichen. Der Schutzhelm
mit Helmkalotte und Signalbeleuchtungseinrichtung weist dabei keine
hackenartig vorstehenden Teile auf.
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Unter
hackenartig vorstehenden Teilen werden dabei Teile verstanden, die
einen spitzen Winkel mit der umgebenden Helmschale bilden, so dass
sich über
die Oberfläche
der Helmschale gleitende Schnüre
oder Leinen darin verfangen können.
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Nach
einem weiteren Erfindungsaspekt enthält ein Schutzhelm für einen
Fallschirmträger,
insbesondere ein Schutzhelm der vorgenannten Art, eine Helmkalotte
mit gegenüberliegenden
Seitenabschnitten, einem hinteren Abschnitt, einem oberen Abschnitt
und einem im Wesentlichen offenen vorderen Abschnitt, und ein an
dem hinteren Abschnitt der Helmkalotte abnehmbar angebrachtes Zusatzmodul, das
bündig
an der Helmkalotte anliegt. Auch bei die sem Erfindungsaspekt weist
der Schutzhelm mit Helmkalotte und Zusatzmodul keine hackenartig
vorstehenden Teile auf.
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Als
Zusatzmodul kann der Schutzhelm eine Signalbeleuchtungseinrichtung
zur Angabe von Position, Bewegungsrichtung und dergleichen, ein
Navigationsmodul, ein Kommunikationsmodul, ein Transpondermodul,
ein Stromversorgungsmodul, ein Adaptermodul, ein Sensormodul, eine
Beschriftungsplatte, eine Identifikationsplatte, eine Lumineszenzfläche oder
ein Mischmodul enthalten, das mehrere der vorgenannten Funktionen
vereint.
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Das
Zusatzmodul kann in einer Weiterbildung eine Adapterfläche aufweisen, über die
es mit definierter Abrisskraft weitere Funktionsmodule aufnehmen
kann. Beispielsweise kann eine zusätzliche Blitzlampe oder eine
andere Beleuchtungseinrichtung mit einem Kunststoffband definierter
Abrisskraft an der Adapterfläche
befestigt sein. Die definierte Abrisskraft wird dabei so gewählt, dass
das Kunststoffband sicher abreißt,
sollte sich ein Teil des Fallschirms beim Öffnen in dem Funktionsmodul
verfangen.
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Die
Erfindung umfasst auch einen Schutzhelm für einen Fallschirmträger, insbesondere
einen Schutzhelm der oben beschriebenen Art, mit einer Helmkalotte
mit gegenüberliegenden
Seitenabschnitten, einem hinteren Abschnitt, einem oberen Abschnitt
und einem im Wesentlichen offenen vorderen Abschnitt, einem im offenen
vorderen Abschnitt der Helmkalotte angeordneten Visier, einer an
der Helmkalotte lösbar
befestigten Sauerstoffmaske zur Versorgung des Fallschirmträgers mit
Sauerstoff, und einer an der Sauerstoffmaske insbesondere durch Formschluss
lösbar
angebrachten harten Schutzabdeckung für die Sauerstoffmaske. Die
Schutzabdeckung schützt
die Sauerstoffmaske und in Verbindung mit dem Visier das Gesicht
des Fallschirmträgers
vor Kälte,
Fahrtwind und mechanischen Einwirkungen.
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Zweckmäßig weist
die harte Schutzabdeckung eine Dichtung zum Visier auf. Vorteilhaft
ist die harte Schutzabdeckung darüber hinaus mit einer Dichtung
zu den Seitenabschnitten der Helmkalotte und mit einer Dichtung
zum Halsbereich des Fallschirmträgers
ausgestattet. Die Seitenabschnitte der Helmkalotte weisen bevorzugt
eine Aufnahmeeinrichtung zur lösbaren
Befestigung der Sauerstoffmaske auf, wobei die Halmkalotte so ausgeformt
ist, dass sie die Aufnahmeeinrichtungen formschlüssig umfängt.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung enthält die Innenseite der Helmkalotte
ein Helmpolster, das über
ein System ineinandergreifender Glieder, insbesondere einen Reißverschluss,
lösbar
mit einem Kälteschutzkragen
für den
Fallschirmträger
verbunden ist. Dadurch ergibt sich in Kombination mit dem Helmpolster
eine geschlossene Einheit, die nur das Gesicht freilässt, das
seinerseits durch die oben beschriebene Schutzabdeckung und das
Visier abgedeckt werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung weist die Helmkalotte im oberen Abschnitt über dem Stirnbereich
eine aerodynamische Abrisskante auf. Dadurch wird verhindert, dass
an dieser Stelle im Freifall Luft chaotisch oder regelmäßig wie
bei einer von Karmanschen Wirbelstraße ablösen und zu einem ständigen Wackeln
des Kopfes führen
kann.
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Die
Helmkalotte kann weiter im oberen Abschnitt eine teilintegrierte
Aufnahme für
ein Sicht- oder Anzeigegerät,
wie etwa ein Nachtsichtgerät
aufweisen. Die teilweise Integration bewirkt eine hohe Präzision der
Sichtachsenposition bei geringem Gewicht und hoher Stabilität.
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Die
Helmkalotte ist vorzugsweise so klein wie möglich gehalten um den Luftwiderstand
gering zu halten und um eine Kollision mit Teilen des Fallschirms
während
der Öffnungsphase
desselben oder während
der Schirmfahrt zu vermeiden.
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Der
beschriebene Schutzhelm kann auch beim Sprung aus großen Höhen, beispielsweise
aus einer Höhe
von 10 km eingesetzt werden, wo ein Kälte schutz und eine Sauerstoffversorgung
für den Springer
unabdingbar sind. Durch die geschilderten erfindungsgemäßen Merkmale
erlaubt der Schutzhelm sogar, den Schirm bereits in großer Höhe zu öffnen und
in Schirmfahrt eine große
Strecke zu überwinden.
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Der
Schutzhelm ist auch für
den Einsatz bei Auftriebssystemen für Personen im freien Fall geeignet,
wie etwa dem in
DE
197 49 936 C5 beschriebenen Auftriebssystem „Skyray" oder ähnlichen
Vorrichtungen. In diesem Fall kann der Schutzhelm zusätzlich in
dem an das Auftriebssystem angrenzenden Nackenbereich ein Schutzpolster
aufweisen.
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Nachfolgend
soll die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher
erläutert
werden. Dabei sind nur die für
das Verständnis
der Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt. Es zeigt
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Schutzhelms nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung schräg
von vorne; und
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Schutzhelms nach einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung schräg
von hinten.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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Die 1 und 2 zeigen
jeweils einen Schutzhelm nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. 1 zeigt
dabei eine perspektivische Ansicht eines Schutzhelms mit in die
Helmschale integrierter Signalbeleuchtungseinrichtung schräg von vorne.
In 2 ist eine perspektivische Ansicht eines Schutzhelms
mit integrierter Signalbeleuchtungseinrichtung und mit einem auf
der Helmrückseite
angebrachten Zusatzmodul schräg
von hinten dargestellt.
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Die
in den 1 und 2 dargestellten Helme besitzen
im Gegensatz zu herkömmlichen
Pilotenhelmen eine Signalbeleuchtung A, B, die für nächtliche Sprünge Verwendung
findet. Diese kann in die Helmschale integriert sein, wie bei der
Signalbeleuchtung A (1 und 2) oder
kann, wie die Signalbeleuchtung B (2), in einem
abnehmbaren Zusatzmodul C vorgesehen sein, das bündig auf der Helmschale befestigt
ist.
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Das
Zusatzmodul C ist in die Helmstruktur und Form integriert, da ein
Freifallhelm keine vorstehenden, insbesondere hackenartigen, vorstehenden Teile
haben darf. An diesen könnten
sich die Haupttragegurte oder die Fangleinen oder andere Teile des Fallschirms
während
der Öffnung
verhängen
und schwere Verletzungen oder den Tod des Springers herbeiführen.
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Das
Zusatzmodul C kann je nach Sprunganforderung ausgetauscht werden.
Es sind unterschiedliche Module einsetzbar, wie etwa ein Navigationsmodul,
ein Kommunikationsmodul, ein Transpondermodul, ein Stromversorgungsmodul,
ein Adaptermodul für
Fremdgeräte
oder ein Mischmodul, das mehrere der genannten Funktionen vereint.
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Der
Helm weist weiterhin einen, an einer selbst in den Figuren verdeckten
Sauerstoffmaske durch Formschluss oder andere Befestigung angebrachten
harten Schutzschild D (1) auf. Dieser Schild erfüllt mehrere
Funktionen oder auch nur Einzelne der folgenden Funktionen: Der
Schild D schützt die
Sauerstoffmaske und das Gesicht des Springers vor Kälte und
Fahrtwind und mechanischen Einwirkungen. Weiterhin stellt er eine
definierte Kollisionsstruktur für
die Dichtung E mit dem Visier F dar. Durch eine Weiterführung der
Dichtung G zum Helm, im Gesicht und im Halsbereich wird außerdem vermieden, dass
Atemluft in den Visierbereich vordringen kann und dass Außenluft
an den Hals gelangt.
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In
Verbindung mit einem durch einen Reißverschluss H oder gleichwertige
Verbindungssysteme angebrachten Kälteschutzkragen I wird der
Kopf fast vollständig
gegen die Außenatmosphäre gekapselt.
Der Kälteschutzkragen
wird teilweise unter der Sprungkleidung getragen und wird erst,
wenn der Sprung bevorsteht, mit dem Helmpolster J durch einen Reißverschluss
verbunden. Dadurch ergibt sich in Kombination mit dem Helmpolster
eine geschlossene sturmhaubenartige Einheit, die nur das Gesicht freilässt, das
ja vom Schutzschild D, der Maske und dem Visier F abgedeckt ist.
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Das
Visier F schließt
selbsttätig,
wenn es aus der Offen-Stellung zugezogen wird. Dadurch wird ein „Zuhalten" erreicht, damit
keine kalte Luft eindringen kann.
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Der
Helm weist weiterhin eine teilintegrierte Aufnahme K (1)
für ein
Sicht- oder Anzeigesystem
auf. In diesem Fall ein Nachsichtgerät. Die Aufnahme ermöglicht die
Montage des Nachtsichtgerätes
vor dem Sprung, während
der Schirmfahrt oder zu jedem anderen Zeitpunkt. Die teilweise Integration der
Aufnahme K in die Helmstruktur bewirkt eine hohe Präzision der
Sichtachsenposition und ein sehr geringes Gewicht bei sehr guter
Stabilität.
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Die
Helmschale ist so klein wie möglich
gehalten um den Luftwiderstand gering zu halten und um eine Kollision
mit Teilen des Fallschirms während der Öffnungsphase
desselben oder während
der Schirmfahrt zu vermeiden. Zusätzlich wird dadurch das Gewicht
minimiert. Die Helmschale weist außerdem eine aerodynamische
Abrisskante L über
dem Stirnbereich auf. An dieser Stelle würde die Luft sonst im Freifall
chaotisch oder regelmäßig, ähnlich einer „von Karmanschen
Wirbelstraße" ablösen und
zu einem ständigen
Wackeln des Kopfes führen.
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Aus
Gründen
der Strömungsführung ist
auch ein weiteres Funktionsmodul, wie die in der Zeichnung abgebildete,
zusätzlich
montierte Blitzleuchte M auf einer Adapterfläche des Zusatzmoduls C am hinteren
Helmteil montiert.
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Die
Helmschale ist zudem so ausgeformt, dass sie die Aufnahmemechanismen
N der Sauerstoffmaske formschlüssig
umfängt,
damit sich keine Teile des Fallschirms darin verfangen können.