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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schutzhelm, mit einem klappbaren Visier an der Vorderseite und mindestens einer Halterung für Ausrüstungsgegenstände, die seitlich außen an der Helmschale angebracht ist.
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Schutzhelme sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und werden u.a. im militärischen Bereich und von den Einsatzkräften der Polizei getragen. Die Helmschale des Schutzhelms soll einen ausreichenden Schutz gegen Stöße oder Schläge bieten, während das Visier das Gesicht des Helmträgers schützen soll, gleichzeitig jedoch nicht die Sicht behindern darf. Das Visier kann bei Bedarf nach oben weggeklappt werden.
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Um die Klappbarkeit des Visiers zu ermöglichen, ist das Visier seitlich durch Scharnierlager an der Helmschale gehalten. Bei den bisher bekannten Helmen sind die Scharnierlager unmittelbar in die Helmschale integriert.
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Ferner sind moderne Militärhelme mit Halterungen für kleinere Ausrüstungsgegenstände ausgestattet. Durch die Halterung ist es möglich, den Ausrüstungsgegenstand unmittelbar seitlich an den Helm anzustecken, einzuklipsen oder auf andere Weise lösbar zu befestigen. Dies ergibt insbesondere für solche Ausrüstungsgegenstände Sinn, die sich auf Kopfhöhe befinden sollen und auf das Sichtfeld des Helmträgers ausgerichtet werden sollen, wie es bei einer Kamera oder eine Leuchte der Fall ist.
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Die Ausstattung eines Schutzhelms mit einem klappbaren Visier und zusätzlichen Halterungen für Ausrüstungsgegenstände ist vergleichsweise aufwändig. Es ist daher erwünscht, den Produktionsaufwand für derartige Schutzhelme und damit auch den Kostenaufwand bei der Herstellung zu senken.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Schutzhelme der eingangs genannten Art einfacher zu gestalten und eine kostengünstigere Produktion zu ermöglichen. Insbesondere soll ohne wesentlichen Aufwand ein Helm, der mit einem Visier ausgestattet ist, mit einer Halterung für zusätzliche Ausrüstungsgegenstände auszustatten sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schutzhelm mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Schutzhelm weist einen Adapter auf, der seitlich an der Helmschale angebracht ist und ein Scharnierlager für das Visier aufweist, wobei die Halterung in einen Bereich des Adapters integriert ist, der hinter dem Scharnierlager angeordnet ist. Der Adapter vereinigt somit die Funktion der schwenkbaren Lagerung des klappbaren Visiers und einer Aufnahme für Ausrüstungsgegenstände, die seitlich am Helm anzubringen sind. Ein solcher Adapter lässt sich mit wenigen einfachen Befestigungsmitteln außen an der Helmschale befestigen, verglichen mit einer Mehrzahl von Befestigungsmitteln, die bisher zur Anbringung der Halterungen und des Scharnierlagers für das Visier erforderlich waren. Außerdem sind zur Montage weniger Arbeitsschritte und Hilfsmittel erforderlich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Adapter im wesentlichen L-förmig ausgebildet, wobei einer der Schenkel durch einen Wangenbereich gebildet wird, der sich etwa senkrecht entlang einer vorderen Kante der Helmschale erstreckt, die die Gesichtsöffnung des Helms begrenzt, und die Halterung ist in einem Schenkel des Adapters gebildet, der sich vom Wangenbereich ausgehend etwa horizontal nach hinten über die Helmschale erstreckt.
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Weiter vorzugsweise ist in den Wangenbereich unterhalb des Scharnierlagers ein Befestigungsmittel für eine Atemschutzmaske und/oder einen Kinnschutz integriert.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in den Wangenbereich unterhalb des Scharnierlagers ein Anschlag für das Visier integriert.
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Der Adapter liegt weiter vorzugsweise in einer Vertiefung in der Helmschale ein. Auf diese Weise wird eine zusätzliche Integration in die Oberfläche der Helmschale ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Adapter an die Helmschale angeschraubt.
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Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
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1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schutzhelms in einer Seitenansicht; und
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2, 3 und 4 sind jeweils eine Vorderansicht, eine Rückansicht und eine Draufsicht des Adapters des erfindungsgemäßen Schutzhelms.
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1 zeigt einen Schutzhelm 10, mit einer Helmschale 12, die in üblicher Weise etwa halbkugelförmig ausgebildet ist und hinten sowie an den Seiten des Schutzhelms 10 heruntergezogen ist, während an der Vorderseite des Schutzhelms 10 ein Ausschnitt als Gesichtsöffnung vorgesehen ist. An den unteren Rand der Helmschale 12 schließt sich hinten sowie an den Seiten ein bogenförmiger flexibler Nackenschutz 18 an. Die Gesichtsöffnung wird durch ein klappbares transparentes Visier 20 verschlossen, das sich aus der in 1 gezeigten Stellung nach oben wegklappen lässt, um die Gesichtsöffnung freizugeben.
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Die oben genannten Merkmale sind grundsätzlich bekannt. Allerdings sind die seitlichen Scharnierlager 22, in welchem das Visier 20 schwenkbar gehalten wird, nicht unmittelbar an der Helmschale 12 befestigt, sondern sind in Adapter 24 integriert, die seitlich an der Helmschale 12 angebracht sind.
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Von diesen Adaptern ist in den 1 lediglich der an der linken Seite des Schutzhelms 10 angebrachte Adapter 24 erkennbar. Der rechte (nicht sichtbare) Adapter 24 ist spiegelbildlich zu diesem ausgebildet. Bei dem Adapter 24 handelt es sich um einstückig ausgebildetes Kunststoffteil, das in einer Vertiefung 26 der Helmschale 12 einliegt. Hierdurch wird eine bessere Integration in die Oberfläche des Schutzhelms 10 erreicht.
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Der Adapter 24 ist im wesentlichen flach ausgebildet und folgt an seiner Innenseite der Krümmung der Oberfläche der Helmschale 12. Der Adapter 24 hat eine im wesentlichen L-förmige Grundform, wobei einer der Schenkel dieses L durch einen vorderen Wangenbereich 28 gebildet wird, der sich etwa senkrecht entlang der vorderen Kante der Helmschale 12 erstreckt, die die Gesichtsöffnung des Helms begrenzt. Im Fall des linken Adapters 24, der in 1 sichtbar ist, handelt es sich um die annähernd senkrechte vordere Kante, die die Gesichtsöffnung nach links begrenzt.
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Vom hinteren oberen Ende dieses Wangenbereichs 28 ausgehend, erstreckt sich der verbleibende Schenkel 32 des Adapters 24 etwa horizontal nach hinten über die Helmschale 12.
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Die Vertiefung 26 ist entsprechend L-förmig ausgebildet, so dass der Adapter 24 an seinen Außenkanten im wesentlichen an der Abstufung in der Oberfläche der Helmschale 12 anliegt, die die Vertiefung 26 begrenzt. An ihrem hinteren Ende geht die Vertiefung 26 gleichmäßig in die äußere Oberfläche der Helmschale 12 über. In den oberen Teil des Wangenbereichs 28 auf Höhe des etwa horizontalen Schenkels 32 des Adapters 24 ist ein Scharnierlager 22 für das Visier 20 integriert, in Form eines Niets, einer Schraube oder dergleichen, deren Achse sich senkrecht nach innen in Richtung der Helmschale 12 erstreckt. Um die Achse dieses Scharnierlagers 22 lässt sich das Visier 20 nach oben wegschwenken. Allerdings erstreckt sich die Achse des Scharnierlagers 22 nicht bis in die Helmschale 12 hinein, sondern lediglich durch den Adapter 24 hindurch.
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Unterhalb des Scharnierlagers 22 ist eine Befestigungsaufnahme 36 für eine Atemschutzmaske und/oder einen Kinnschutz des Schutzhelms 10 vorgesehen (siehe 2 und 3). Die Atemschutzmaske bzw. der Kinnschutz kann in diese Befestigungsaufnahme 36 einfach eingerastet werden und darin lösbar arretiert werden. Denkbar sind hierfür jedoch auch andere Befestigungsmittel. Unterhalb der Befestigungsaufnahme 36 ist ein Anschlag 38 für eine Außenkante 40 des Visiers 20 integriert, an welchem diese Kante 40 in der heruntergeklappten Stellung des Visiers 20 anschlägt. Der Anschlag 38 ist einstückig mit den übrigen Teilen des Adapters 24 ausgeformt.
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Hinter dem Scharnierlager 22 ist in dem etwa horizontalen Schenkel 32 des Adapters 24 eine Halterung 42 für einen Ausrüstungsgegenstand integriert. Diese Halterung 42 umfasst eine etwa rechteckige Aussparung 44, die horizontal zwischen einen oberen erhabenen Kante 46 und einer unteren erhabenen Kante 48 der Halterung 42 verläuft und seitlich von diesen Kanten 46, 48 begrenzt wird. An den Innenseiten sind diese Kanten 46, 48 mit Rastöffnungen versehen (siehe 2). Ein Ausrüstungsgegenstand lässt sich von der Rückseite des Schutzhelms 10 her in die Aussparung 44 der Halterung 42 einschieben und durch entsprechende Rastmittel darin verrasten. Bei diesem Ausrüstungsgegenstand kann es sich beispielsweise um eine Leuchte oder eine Kamera handeln.
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Die Halterung 42 für Ausrüstungsgegenstände ist somit zusammen mit dem Scharnierlager 22 für das Visier 20 in den Adapter 24 integriert. Der Adapter 24 selbst ist an die Helmschale 12 angeschraubt, wie im folgenden anhand der 2 und 3 näher erläutert werden soll.
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In 2 ist vor der Öffnung zur Durchführung der Achse des Scharnierlagers 22 ein Loch 52 zur Arretierung des Visiers 20 in einer angehobenen und geöffneten Stellung vorgesehen. In der Rückansicht in 3 sind ferner Dome 54, 56 oberhalb und unterhalb der Befestigungsaufnahme 36 für den Kinnriemen vorgesehen, die im befestigten Zustand auf der Helmschale 12 aufliegen und in welche Gewindeeinsätze gepresst werden über welche der Adapter 24 mit Schrauben and der Helmschale 12 fixiert wird. Ein weiterer Dom 58 ist am hinteren Ende des horizontalen Schenkels 32 des Adapters 24 vorgesehen.
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Die Draufsicht in 5 zeigt, wie der Adapter 24 an seiner Innenseite der Krümmung der Oberfläche der Helmschale 12 folgt, während er an seiner Außenseite eine im allgemeinen ebene Form aufweist, die das Einführen des Befestigungsmittels des zu befestigenden Ausrüstungsgegenstands in die Aussparung 44 der Halterung 42 erleichtern kann.