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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schiebetür für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie eine Schloßanordnung
für die Schiebetür eines
Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 22.
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Vorliegend
sind unter dem Begriff "Schiebetür" alle Komponenten
zusammengefaßt,
die für
die Funktionalität
einer Schiebetür
notwendig sind. Dazu gehören
neben dem verschiebbaren Bestandteil auch der entsprechende in der
Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehene Rahmen, ggf. vorhandene Führungsschienen
etc.. Im folgenden wird der Begriff "Schiebetür" dort, wo es der einfachen Lesbarkeit dient,
auch synonym mit dem Begriff "verschiebbarer Bestandteil" gebraucht.
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Schiebetüren werden
seit langem für
Lieferwagen und Kleintransporter, in jüngerer Zeit zunehmend auch
für Personenwagen
eingesetzt. Allen Schiebetüren
ist gemeinsam, daß sie
durch eine Schiebebewegung in eine geöffnete und in eine geschlossene
Stellung verstellbar sind. Diese Schiebebewegung erfolgt im wesentlichen
parallel zu der Seitenwand des Kraftfahrzeugs. Besonders vorteilhaft ist
dabei die Tatsache, daß ein
ungestörtes
Be- und Entladen bzw. Ein- und Aussteigen möglich ist.
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Für die konstruktive
Umsetzung der Bewegungskinematik einer Schiebetür sind zahlreiche Varianten
bekannt. Hierzu gehört
beispielsweise das Prinzip der Schienenführung, die ggf. um eine Hebelanordnung
ergänzt
ist. Vorliegend kommt es auf die spezielle konstruktive Realisierung
der Bewegungskinematik nicht an. Vielmehr ist die erfindungsgemäße Lösung auf
alle denkbaren Konstruktionen anwendbar. Auch kommt es vorliegend
nicht darauf an, wo die Schiebetür
am Kraftfahrzeug angeordnet ist, so daß sowohl seitlich als auch
rückwärtig am
Kraftfahrzeug angeordnete Schiebetüren umfaßt sind.
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Insbesondere
bei dem Einsatz von Schiebetüren
für Personenwagen
gewinnt die Gewährleistung
einer sicheren Fixierung der Schiebetür in der geschlossenen Stellung
zunehmend an Bedeutung. Ein ungewolltes Öffnen der Schiebetür, beispielsweise
durch eine von innen senkrecht auf die Schiebetür wirkende Kraft, führt hier
zu erheblichen Gefahren für die
Insassen des Kraftfahrzeugs.
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Gleichzeitig
steigen die Anforderungen an den Benutzungskomfort stetig. Hierzu
gehört
beispielsweise die Funktion der Fixierung der Schiebetür in der
geöffneten
Stellung, so daß die
Schiebetür beim
Be- und Entladen bzw. beim Ein- und Aussteigen nicht selbsttätig schließt. Diese
Funktion ist vor allem dann notwendig, wenn das Kraftfahrzeug derart
an einer Steigung steht, daß das
Gewicht der Schiebetür
in Schließrichtung
drückt.
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Einen
Ansatz zur Gewährleistung
der sicheren Fixierung der Schiebetür in der geschlossenen Stellung
zeigt die bekannte Schiebetür
(
US 4,662,109 A ),
von der die vorliegende Erfindung ausgeht. Es handelt sich hierbei
um eine schienengeführte
Schiebetür,
die eine Hauptschloßanordnung an
der in Fahrtrichtung gesehen hinteren Seite der Schiebetür und eine
Zusatzschloßanordnung
an der in Fahrtrichtung gesehen vorderen Seite der Schiebetür aufweist.
Die Zusatzschloßanordnung
unterstützt
die Hauptschloßanordnung
bei der Fixierung der Schiebetür
in der geschlossenen Stellung. Dies ist insbesondere bei einer von
innen nach außen senkrecht
auf die Schiebetür
wirkenden Kraft vorteilhaft, da diese Kraft nunmehr über drei
Kraftangriffspunkte, nämlich
die Hauptschloßanordnung,
die Schienenführung
und die Zusatzschloßanordnung aufgenommen
wird. Ferner wirkt die Zusatzschloßanordnung einer Verstellung
der Schiebetür
in Öffnungsrichtung,
also im wesentlichen entlang der Fahrtrichtung, entgegen. Bei einer
Ausführungsform ist
es so, daß die
Hauptschloßanordnung
die üblichen
Schließelemente
Schloßfalle
und Sperrklinke aufweist, während
die Zusatzschloßanordnung
durch einen einfachen Haken realisiert ist. Im Normalbetrieb nimmt
die Hauptschloßanordnung
den größten Teil
der für
die Fixierung der Schiebetür
in der geschlossenen Stellung erforderlichen Haltekraft auf. Nachteilig
bei der bekannten Schiebetür
ist die Tatsache, daß der
Benutzungskomfort vergleichsweise gering ist. Dies liegt u.a. daran,
daß eine
Fixierung der Schiebetür
in der geöffneten
Stellung nicht vorgesehen ist.
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Eine
weitere bekannte Schiebetür
(
DE 2 347 702 A1 )
weist zusätzlich
zu einer Hauptschloßanordnung
eine Fixieranordnung auf, durch die die Schiebetür in der geöffneten Stellung fixierbar
ist. Die Fixieranordnung ist mit einem an dem verschiebbaren Bestandteil
der Schiebetür
angeordneten, schwenkbaren Zapfen versehen, der bei der Verstellung
der Schiebetür
in die geöffnete
Stellung in eine hakenförmige
Ausformung einfällt
und damit eine Rückbewegung
der Schiebetür
verhindert. Nachteilig bei dieser Schiebetür mit Fixieranordnung ist die
geringe Sicherheit gegen ein ungewolltes Öffnen der Schiebetür aus der
geschlossenen Stellung heraus.
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Ähnliches
zeigt eine bekannte Schiebetür (
GB 2 210 339 A ),
die eine Hauptschloßanordnung zur
Fixierung der Schiebetür
in der geschlossenen Stellung und eine Fixieranordnung zur Fixierung
der Schiebetür
in der geöffneten
Stellung aufweist. Auch hier ist die Sicherheit der Fixierung der
Schiebetür
in der geschlossenen Stellung gegen ungewolltes Öffnen nur gering. In einer
Ausführungsform übernimmt die
Hauptschloßanordnung
gleichzeitig die Funktion der Fixieranordnung, wodurch der konstruktive
Aufwand reduziert ist. Dies führt
allerdings im Hinblick auf die konstruktive Auslegung der beteiligten
Komponenten zu keiner optimalen Lösung, da die Haltekräfte bei
in der geöffneten
Stellung befindlicher Schiebetür
erheblich geringer sind als bei in der geschlossenen Stellung befindlicher
Schiebetür.
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Eine
entsprechende Kombination der obigen beiden Funktionen, nämlich der
Fixierung der Schiebetür
in der geschlossenen Stellung und der Fixierung der Schiebetür in der
geöffneten
Stellung, zeigt schließlich
eine weitere bekannte Schiebetür
(
US 5,520,423 A ),
die ein System aus zwei Schloßfallen aufweist.
Beide Schloßfallen
sind jeweils beiden obigen Funktionen zugeordnet. Auch hier stellt
sich jedenfalls das Problem einer optimalen konstruktiven Auslegung.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte
Schiebetür
für ein
Kraftfahrzeug derart auszugestalten und weiterzubilden, daß eine sichere
Fixierung der Schiebetür
in der geschlossenen Stellung bei maximalem Benutzungskomfort mit
minimalem konstruktivem Aufwand gewährleistet ist.
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Das
obige Problem wird durch eine Schiebetür für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von
Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich
ist die Uberlegung, daß die
Zusatzschloßanordnung
nicht nur der Unterstützung der
Hauptschloßanordnung
bei der Fixierung der Schiebetür
in der geschlossenen Stellung dient, sondern daß die Schiebetür durch
die Zusatzschloßanordnung
ferner in der geöffneten
Stellung fixierbar ist. Damit ist einerseits eine sichere Fixierung
der Schiebetür
in der geschlossenen Stellung gewährleistet. Andererseits ist
die Fixierung der Schiebetür
in der geöffneten
Stellung gewährleistet,
und zwar mit minimalem konstruktivem Aufwand.
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Besonders
vorteilhaft ist dabei die Tatsache, daß die Zusatzschloßanordnung
für die
Fixierung der Schiebetür
in der geschlossenen Stellung einerseits und für die Fixierung der Schiebetür in der
geöffneten Stellung
andererseits verglichen mit der Hauptschloßanordnung nicht besonders
stark ausgelegt werden muß.
Dadurch läßt sich
die Schiebetür
insgesamt in optimaler Weise derart auslegen, daß Überdimensionierungen weitgehend
vermieden werden. Dies führt
generell zu einer Reduzierung der Herstellungskosten.
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Die
bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch
7 mit einer Schloßfalle,
die eine erste gabelförmige
Ausformung und eine zweite gabelförmige Ausformung aufweist,
führt zu
einer besonders einfachen und gleichzeitig kompakten Konstruktion.
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Die
weiter bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 12 gewährleistet
einen besonders einfachen konstruktiven Aufbau, da die Sperrklinke
lediglich an einem einzigen Absatz – Raste – der Schloßfalle angreift. Die Raststellung
der Schloßfalle
ist bei in der geöffneten
Stellung befindlicher Schiebetür und
bei in der geschlossenen Stellung befindlicher Schiebetür jeweils
identisch.
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Eine
weitere Steigerung des Benutzungskomforts läßt sich durch die Ausgestaltung
gemäß Anspruch
17 erreichen, indem die Sperrklinke der Zusatzschloßanordnung
motorisch aushebbar ausgestaltet ist. Für die nähere Ausgestaltung geben die Ansprüche 18 und
19 bevorzugte Lösungsansätze.
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Nach
einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird
eine Schloßanordnung für die Schiebetür eines
Kraftfahrzeugs beansprucht, die der obigen Zusatzschloßanordnung
entspricht. Auf die obigen Ausführungen
darf verwiesen werden.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
nachfolgend anhand der Zeichnung bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigt
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1 in
schematischer Darstellung ein Kraftfahrzeug mit der erfindungsgemäßen Schiebetür,
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2 die
erfindungsgemäße Schiebetür in der
geöffneten
Stellung in einer Schnittansicht gemäß Linie II-II in 1,
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3 die
Schiebetür
gemäß 2 in
der geschlossenen Stellung,
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4 in
schematischer Darstellung die Schloßfalle und die Sperrklinke
der Zusatzschloßanordnung
bei in der geöffneten
Stellung befindlicher Schiebetür,
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5 die
Darstellung gemäß 4 bei
in der geschlossenen Stellung befindlicher Schiebetür,
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6 die
Darstellung gemäß 5 bei
in einer Zwischenstellung befindlicher Schiebetür,
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7 die
Zusatzschloßanordnung
mit einem Antrieb zum motorischen Ausheben der Sperrklinke in einer
Darstellung gemäß 4,
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8 die
Darstellung gemäß 7 mit
einem Antrieb nach einer zweiten Ausführungsform,
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9 die
Darstellung gemäß 7 mit
einem Antrieb nach einer dritten Ausführungsform.
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1 zeigt
ein Kraftfahrzeug, das mit der erfindungsgemäßen Schiebetür ausgestattet
ist. Die Schiebetür
läßt sich
durch eine Schiebebewegung in eine geöffnete und in eine geschlossene
Stellung verstellen und verschließt damit eine Be- und Entladeöffnung des
Kraftfahrzeugs. Hierfür
ist die Schiebetür
schienengeführt,
wie im folgenden näher
erläutert
wird. Es können
aber auch andere konstruktive Lösungen
gewählt
werden, um die gewünschte
Bewegungskinematik der Schiebetür
zu realisieren.
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Die
Schiebetür
ist mit einer Hauptschloßanordnung 1 ausgestattet,
durch die die Schiebetür
in der geschlossenen Stellung fixierbar ist. Zur Unterstützung der
Hauptschloßanordnung 1 bei
der Fixierung der Schiebetür
in der geschlossenen Stellung ist eine Zusatzschloßanordnung 2 vorgesehen.
Wesentlich ist, daß die
Zusatzschloßanordnung 2 ferner
derart ausgestaltet ist, daß die
Schiebetür
durch die Zusatzschloßanordnung 2 in
der geöffneten
Stellung (2) fixierbar ist.
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Die
Hauptschloßanordnung 1 ist
in den 1 bis 3 lediglich schematisch angedeutet. Die
Hauptschloßanordnung 1 weist
vorzugsweise die üblichen
Schließelemente
Schloßfalle
und Sperrklinke auf, die in üblicher
Weise mit einem Schließkeil
o. dgl. zusammenwirken. Für
die Realisierung der Hauptschloßanordnung 1 sind
aber zahlreiche andere Varianten denkbar. Auf die konkrete Ausgestaltung der
Hauptschloßanordnung 1 kommt
es für
die vorliegende Lehre nicht an.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist die Zusatzschloßanordnung 2 so ausgestaltet,
daß sie
bei in der geschlossenen Stellung befindlicher Schiebetür Kräfte senkrecht
zur Fahrtrichtung aufnehmen kann. Hiermit sind in erster Linie senkrecht
zur Schiebetür von
innen nach außen
wirkende Kräfte
gemeint. Eine derartige Ausgestaltung ist besonders für solche
Fälle vorteilhaft,
in denen Gegenstände
oder auch Personen während
der Fahrt gegen die Tür
prallen. Die Zusatzschloßanordnung 2 wirkt
dann dem ungewollten Öffnen
der Schiebetür
entgegen.
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Eine
optimale Verteilung der Haltekräfte
ergibt sich dadurch, daß bei
in der geschlossenen Stellung befindlicher Schiebetür die Hauptschloßanordnung 1 und
die Zusatzschloßanordnung 2 in
Fahrtrichtung gesehen an gegenüberliegenden
Seiten der Schiebetür
angeordnet sind.
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Es
sind verschiedene Varianten denkbar, auf welcher Höhe die Hauptschloßanordnung 1 einerseits
und die Zusatzschloßanordnung 2 andererseits an
der Schiebetür
angeordnet sind. Besonders vorteilhaft und für den Benutzer wenig störend ist
es nach einer bevorzugten Ausgestaltung, bei der die Hauptschloßanordnung 1 in
einer vertikalen Richtung gesehen im mittleren Bereich der Schiebetür angeordnet
ist, während
die Zusatzschloßanordnung 2 in einer
vertikalen Richtung gesehen im unteren Bereich oder im oberen Bereich
der Schiebetür
angeordnet ist. Grundsätzlich
können
aber auch sowohl die Hauptschloßanordnung 1 als
auch die Zusatzschloßanordnung 2 in
einer vertikalen Richtung gesehen im mittleren Bereich der Schiebetür angeordnet
sein.
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Es
läßt sich
den 2 und 3 entnehmen, daß die Zusatzschloßanordnung 2 ein
Eingriffsmodul 3, ein erstes Eingriffselement 4a und
ein zweites Eingriffselement 4b aufweist, wobei das Eingriffsmodul 3 bei
der Verstellung der Schiebetür 1 in
die geöffnete
Stellung in Eingriff mit dem ersten Eingriffselement 4a kommt
und hierdurch die Schiebetür 1 in der
geöffneten
Stellung fixiert (2). Bei der Verstellung der
Schiebetür 1 in
die geschlossene Stellung kommt das Eingriffsmodul 3 dann
in Eingriff mit dem zweiten Eingriffselement 4b, wodurch
die Schiebetür 1 in
der geschlossenen Stellung fixiert wird. Dies ist im obigen Sinne
so zu verstehen, daß die
Zusatzschloßanordnung 2 die
Hauptschloßanordnung 1 bei
der Fixierung der Schiebetür
in der geschlossenen Stellung unterstützt.
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Es
darf darauf hingewiesen werden, daß grundsätzlich bei entsprechender Anordnung
und Ausgestaltung von Hauptschloßanordnung 1 und Zusatzschloßanordnung 2 das
erste Eingriffselement 4a der Zusatzschloßanordnung 2 gleichzeitig
auch die Funktion des Schließkeils
der Hauptschloßanordnung 1 übernehmen
kann.
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Die
Darstellung gemäß 2 sowie
die Darstellungen gemäß den 4 bis 6 zeigen
eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Eingriffsmoduls 3 der
Zusatzschloßanordnung 2.
Hier weist das Eingriffsmodul 3 für den Eingriff mit dem ersten Eingriffselement 4a und
dem zweiten Eingriffselement 4b eine um eine Schwenkachse 5 schwenkbare Schloßfalle 6 und
eine der Schloßfalle 6 zugeordnete Sperrklinke 7 auf.
Die Schloßfalle 6 ist
zwischen einer Offenstellung (6) und einer
Raststellung (4, 5) verstellbar
und wird von der Sperrklinke 7 in der Raststellung gehalten.
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Die
Schloßfalle 6 ermöglicht den
Eingriff mit dem ersten Eingriffselement 4a einerseits
und dem zweiten Eingriffselement 4b andererseits. In bevorzugter
Ausgestaltung ist die Schloßfalle 6 mit
einer ersten gabelförmigen
Ausformung 6a für
den Eingriff mit dem ersten Eingriffselement 4a und mit
einer zweiten gabelförmigen
Ausformung 6b für
den Eingriff mit dem zweiten Eingriffselement 4b ausgestattet.
Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel öffnen sich
die beiden gabelförmigen
Ausformungen zu entgegengesetzten Richtungen hin und verlaufen in
entgegengesetzten Richtungen. Dabei ist die Schwenkachse 5 der
Schloßfalle 6 vorzugsweise
zwischen den beiden gabelförmigen
Ausformungen 6a, 6b angeordnet. Die Schloßfalle 6 ist
damit im wesentlichen H-förmig
ausgestaltet, wie den Darstellungen in den 4 bis 6 zu entnehmen
ist. Es ist diesen Darstellungen ferner zu entnehmen, daß beide
gabelförmigen
Ausformungen 6a, 6b jeweils zwei Gabelarme unterschiedlicher Länge aufweisen.
Der besondere Vorteil dieser Ausgestaltung wird aus der folgenden
Erläuterung
der Funktionsweise des Eingriffsmoduls 3 deutlich.
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Bei
der Verstellung der Schiebetür
in die geöffnete
Stellung, in 3 nach links, kommt das erste
Eingriffselement 4a in Eingriff mit der ersten gabelförmigen Ausformung 6a (6)
und drückt
die Schloßfalle
in die in 4 dargestellte Raststellung. Bei
der Verstellung der Schiebetür
in die geschlossene Stellung dagegen kommt das zweite Eingriffselement 4b in
Eingriff mit der zweiten gabelförmigen Ausformung 6b und
drückt
die Schloßfalle 6 wiederum
in die Raststellung. Hierfür
schwenkt die Schloßfalle 6 ebenfalls
rechtsherum, so daß das
Verschwenken der Schloßfalle 6 bei
der Verstellung der Schiebetür
in die geöffnete
Stellung und in die geschlossene Stellung in der gleichen Schwenkrichtung erfolgt.
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Bei
dem in den 4 bis 6 dargestellten und
insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist es so, daß sich
bei der Verstellung der Schiebetür
in die geöffnete
Stellung bzw. in die geschlossene Stellung und bei dem Eingriff
mit dem Eingriffsmodul 3 die beiden Eingriffselemente 4a, 4b relativ
zum Eingriffsmodul 3 gesehen jeweils auf "fiktiven" Bewegungsbahnen
befinden, die an der Schwenkachse 5 der Schloßfalle 6 vorbeiführen. Gemäß 4 führt die dem
ersten Eingriffselement 4a zugeordnete Bewegungsbahn oberhalb
an der Schwenkachse 5 der Schloßfalle 6 vorbei. Gemäß 5 führt die
dem zweiten Eingriffselement 4b zugeordnete Bewegungsbahn
unterhalb an der Schwenkachse 5 der Schloßfalle 6 vorbei.
Damit ist nicht gemeint, daß die beiden
Eingriffselemente 4a, 4b tatsächlich an der Schwenkachse 5 vorbeilaufen.
Es soll lediglich deutlich werden, daß die beiden Eingriffselemente 4a, 4b zueinander
versetzt angeordnet sind, um zu gewährleisten, daß sie in
Eingriff mit der jeweils zugeordneten gabelförmigen Ausformung 6a, 6b kommen
können.
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Mit
der obigen Erläuterung
wird aus der Darstellung gemäß 6 auch
deutlich, warum der linke Gabelarm der ersten gabelförmigen Ausformung 6a bzw.
der rechte Gabelarm der zweiten gabelförmigen Ausformung 6b kürzer als
der jeweils gegenüberliegende
Gabelarm ausgestaltet sein sollte. Hiermit ist nämlich gewährleistet, daß die beiden
Eingriffselemente 4a, 4b mit dem jeweils zugeordneten,
längeren
Gabelarm in Eingriff kommen und dadurch die Schloßfalle 6 in
die Raststellung drücken.
Dafür ist
es ferner notwendig, daß die
Schloßfalle 6 hinsichtlich der
oben beschriebenen, fiktiven Bewegungsbahnen, wie in 6 dargestellt,
in der Offenstellung diagonal angeordnet ist.
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Mit
der obigen Ausgestaltung der Schloßfalle 6 ergibt sich
hinsichtlich der beiden Eingriffselemente 4a, 4b eine
vollständig
symmetrische Betätigung
der Schloßfalle 6.
Im einfachsten Fall ist die Schloßfalle 6 hinsichtlich
ihrer Schwenkachse 5 im wesentlichen punktsymmetrisch ausgestaltet.
Dies kann insbesondere fertigungstechnische Vorteile mit sich bringen.
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Auch
die Arretierung der Schloßfalle 6 in
der Raststellung ist bei dem in den 4 bis 6 dargestellten
und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
besonders einfach und kompakt. Für
den Eingriff mit der Sperrklinke 7 weist die Schloßfalle 6 eine Raste
in Form eines Absatzes 8 auf, wobei dieser Absatz 8 an
einem Gabelarm einer der beiden gabelförmigen Ausformungen 6a, 6b angeordnet
ist. Die Sperrklinke 7 läßt sich durch ein Verschwenken
um ihre Schwenkachse 9 in Eingriff mit und außer Eingriff von
der Schloßfalle 6 bringen.
Hier ist es so, daß die Sperrklinke 7 mit
dem längeren
Gabelarm der er sten gabelförmigen
Ausformung 6a in Eingriff bringbar ist. Je nach Anwendungsfall
können
hier auch zwei Rasten vorgesehen sein, beispielsweise um eine Vorrast und
eine Hauptrast zu realisieren, wie dies bei den bekannten Seitentürschlössern üblich ist.
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Grundsätzlich kann
es vorgesehen sein, daß mehrere,
vorzugsweise zueinander parallel angeordnete Schloßfallen 6 vorgesehen
sind, um größere Haltekräfte aufnehmen
zu können.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es allerdings so, daß die Schloßfalle 6 die
einzige Schloßfalle 6 des
Eingriffsmoduls 3 ist.
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Bei
dem in den 2 und 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist die Schwenkachse 5 der Schloßfalle 6 im wesentlichen
vertikal ausgerichtet. Es kann es aber auch vorteilhaft sein, die
Schwenkachse 5 der Schloßfalle 6 im wesentlichen
horizontal auszurichten.
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Für die Ausgestaltung
der Eingriffselemente 4a, 4b sind zahlreiche Varianten
denkbar. Die Eingriffselemente 4a, 4b können beispielsweise
als Schließbügel, als
Schließbolzen
o. dgl. ausgestaltet sein.
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Die
oben beschriebene Schloßfalle 6 mit zwei
gabelförmigen
Ausformungen 6a, 6b stellt eine besonders einfache
konstruktive Möglichkeit
dar, die oben beschriebene Doppelfunktion der Zusatzschloßanordnung 2 zu
realisieren. Besonders vorteilhaft ist dabei die Tatsache, daß der Bewegungsablauf
der Schloßfalle 6 und
der Sperrklinke 7 beim Schließen und beim Öffnen der
Schiebetür
identisch sind.
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Die
Schloßfalle 6 ist
vorzugsweise in ihre Offenstellung gegen einen Anschlag 6c vorgespannt. Auch
die Sperrklinke 7 ist vorzugsweise vorgespannt. Bei dem
in den 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine Vorspannung der Sperrklinke 7 in die Einfallstellung
vorgesehen. Für
die jeweilige Vorspannung sind der Schloßfalle 6 einerseits
und der Sperrklinke 7 andererseits die Federn 10, 11 zugeordnet.
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Es
wurde bereits darauf hingewiesen, daß vorliegend jegliche konstruktive
Realisierung der Bewegungskinematik der Schiebetür, insbesondere des ver schiebbaren
Bestandteils 12 der Schiebetür, anwendbar ist. Im dargestellten
und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Schiebetür
in einer inneren Führungsschiene 13 geführt und
weist hierfür eine
Laufrollenanordnung 14 auf. Die Laufrollenanordnung 14 weist
zwei Rollen 15, 16 für die seitliche Führung und
eine weitere Rolle 17 für
die Aufnahme der Gewichtskraft des verschiebbaren Bestandteils 12 der
Schiebetür
auf. Die Führungsschiene 13 ist
im unteren Bereich der Be- und Entladeöffnung angeordnet.
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Um
eine stabile Anordnung zu erreichen, kann nach einer vorteilhaften
Ausgestaltung die gleiche Führungsschiene 13 im
oberen Bereich der Be- und Entladeöffnung vorgesehen sein. Es
ist vorzugsweise eine äußere Führungsschiene 18 an
der Außenseite
der Fahrzeugkarosserie angeordnet, die insbesondere bei der Verstellung
der Schiebetür
in die geöffnete
Stellung für
Stabilität
sorgt. Die Kopplung zwischen dem verschiebbaren Bestandteil 12 der
Schiebetür
und der äußeren Führungsschiene 18 erfolgt
vorzugsweise über
ein Schwenkglied 19.
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Die
innere Führungsschiene 13 weist
einen zum Fahrzeuginneren hin gebogenen Abschnitt auf, der das "Versenken" des verschiebbaren
Bestandteils 12 der Schiebetür derart ermöglicht,
daß die
geschlossene Schiebetür
zunächst
auf einer Seite bündig
mit der Kraftfahrzeugkarosserie abschließt. Auf der anderen Seite sorgt
das Schwenkglied 19 für
den gewünschten
bündigen
Abschluß,
indem es bei der Verstellung der Schiebetür in die geschlossene Stellung
entsprechend einschwenkt. Beim Einschwenken wird die Hauptschloßanordnung 1 entsprechend aktiviert,
so daß sie
eine Fixierung der Schiebetür
in der geschlossenen Stellung gewährleistet. Durch die oben beschriebene,
gebogene Ausgestaltung der inneren Führungsschiene 13 muß die Laufrollenanordnung 14 mit
dem verschiebbaren Bestandteil 12 der Schiebetür um eine
Schwenkachse 20 schwenkbar gekoppelt sein. Dies ergibt
sich aus der Zusammenschau der 2 und 3.
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Das
Eingriffsmodul 3 und die Laufrollenanordnung 14 sind
zusammen an einem Trägerbauteil 21 angeordnet,
wobei am Trägerbauteil 21 der
verschiebbare Bestandteil 12 der Schiebetür befestigt ist.
Das Eingriffsmodul 3 weist zwei Einlaufschlitze 22 für die beiden
Eingriffselemente 4a, 4b auf.
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Es
sind eine Reihe von Möglichkeiten
denkbar, die Sperrklinke 7 der Zusatzschloßanordnung 2 auszuheben
und damit die Schiebetür
freizugeben. Bei dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Sperrklinke 7 des Eingriffsmoduls 3 über einen Bowdenzug 23 aushebbar
und hierfür
mit der Seele 24 des Bowdenzugs 23 gekoppelt.
Dies ermöglicht eine
platzsparende und flexible Anordnung des Eingriffsmoduls 3.
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Es
kann ferner vorgesehen sein, daß die
Zusatzschloßanordnung 2 motorisch
betätigbar
ist und daß hierfür die Sperrklinke 7 des
Eingriffsmoduls 3 durch einen Antrieb motorisch aushebbar
ist. Hierfür ist
der Antrieb mit einem entsprechenden Antriebsmotor 25 ausgestattet.
Der Antrieb kann, wie in 7 dargestellt, über den
Bowdenzug 23 mit der Sperrklinke 7 in Eingriff
stehen.
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Es
kann aber auch vorgesehen sein, daß der Antrieb neben dem Antriebsmotor 25 ein
Stellelement 26 aufweist, und daß das Stellelement 26 zum motorischen
Ausheben der Sperrklinke 7 in Eingriff mit der Sperrklinke 7 bringbar
ist. Dies ist schematisch in 8 dargestellt.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung, die u.a. einen besonders geräuscharmen
Betrieb ermöglicht,
ist es vorgesehen, daß der
Antrieb einen Antriebsmotor 25 aufweist, der zum motorischen
Ausheben der Sperrklinke 7 über ein flexibles Zugmittel 27,
vorzugsweise über
einen Seilzug, mit der Sperrklinke 7 gekoppelt ist. Bei
dem in 9 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Seilzug 27 unmittelbar auf die Antriebswelle des Antriebsmotors 25 aufgewickelt.
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Schließlich darf
noch darauf hingewiesen werden, daß die Hauptschloßanordnung 1 vorzugsweise
mit einer nicht dargestellten Schloßmechanik zur Realisierung
verschiedener Funktionszustände ausgestattet
ist. Derartige Funktionszustände
sind beispielsweise die für
Seitentürschlösser bekannte Verriegelungsfunktion
CL, Diebstahlsicherungsfunktion DL oder Kindersicherungsfunktion
CS. Die Zusatzschloßanordnung 2 ist
dann vorzugsweise an die Schloßmechanik
der Hauptschloßanordnung 1 angeschlossen.
Damit beinhaltet die Hauptschloßanordnung 1 gewissermaßen die "Intelligenz" der Schiebetür, während die
Zusatzschloßanordnung 2 lediglich die
oben beschriebenen Schließelemente
aufweist.
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Grundsätzlich kann
auch die Hauptschloßanordnung 1 wie
oben im Zusammenhang mit der Zusatzschloßanordnung 2 beschrieben
motorisch betätigbar
ausgestaltet sein. Denkbar ist auch, daß nur ein einziger Antrieb
für die
motorische Betätigung
sowohl der Hauptschloßanordnung 1 als
auch der Zusatzschloßanordnung 2 vorgesehen
ist. Die beiden Schloßanordnungen 1, 2 können dann
beispielsweise über
einen Bowdenzug antriebstechnisch miteinander verbunden sein.
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Bei
allen Varianten ist es jedenfalls so, daß beim Öffnen der Schiebetür aus der
geschlossenen Stellung heraus zunächst die Zusatzschloßanordnung 2 und
dann die Hauptschloßanordnung 1 öffnet. Der
Grund für
diese Reihenfolge besteht darin, daß ein Verklemmen der Zusatzschloßanordnung 2 vermieden
werden soll. Diese Verklemmneigung entsteht dadurch, daß die Zusatzschloßanordnung 2 in der
Regel nicht dafür
ausgelegt ist, die gesamte Haltekraft der in der geschlossenen Stellung
befindlichen Schiebetür
aufzunehmen, so daß es
bei einem zu frühzeitigen Öffnen der
Hauptschloßanordnung 1 zu
einer jedenfalls geringfügigen
Verformung der Zusatzschloßanordnung 2,
und damit zu einer entsprechenden Verklemmung kommen kann.
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Der
Schiebetür
ist für
deren Betätigung
vorzugsweise ein Türaußengriff 28 und
ein nicht dargestellter Türinnengriff
vorgesehen. Denkbar ist aber auch eine ausschließlich elektrische Betätigung,
beispielsweise über
eine Fernbedienung o. dgl.
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Schließlich darf
noch darauf hingewiesen werden, daß nach einer weiteren Lehre,
der eigenständige
Bedeutung zukommt, eine Schloßanordnung 2 beansprucht
wird, die vom grundsätzlichen Aufbau
her der Zusatzschloßanordnung 2 mit
der Schloßfalle 6 gemäß 4 bis 9 entspricht.
Je nach Auslegung kann diese Schloßanordnung 2 auch
im Sinne einer Zusatzschloßanordnung 2 zur Unterstützung einer
Hauptschloßanordnung 1 eingesetzt
werden. Die Schloßanordnung 2 kann
aber auch so ausgelegt sein, daß sie
hinsichtlich der aufzunehmenden Haltekräfte gleichwertig zu einer Hauptschloßanordnung 1 der
Schiebetür
ist. Schließlich
kann die Schloßanordnung 2 in
bestimmten Anwendungsfällen
auch als einzige Schloßanordnung 2 einer
Schiebetür
angewendet werden.