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Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung zur Verwendung in Kraftfahrzeugen, insbesondere einen Rückenlehnenverschluss zum Verriegeln und Entriegeln von Rückenlehnen in Kraftfahrzeugen, umfassend ein Mehrklinkengesperre, das im Wesentlichen aus einer Drehfalle, einer Komfortklinke, die mit der Drehfalle zusammenwirkt, und einer Blockierklinke, die die Komfortklinke sichert, besteht.
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Zum Reduzieren von Betätigungskräften, insbesondere zum Öffnen des Verriegelungsmechanismus, werden Mehrklinkengesperre und insbesondere Doppelklinkengesperre, die eine Komfortklinke und eine die Komfortlinke sichernde Blockierklinke umfassen, verwendet. Derartige Mehrklinkengesperre sind auch hinsichtlich ihrer Geräuscheigenschaften typischerweise vorteilhaft. Dies ist im Prinzip bekannt und ist in der Patentschrift
EP 2 291 568 B1 des Anmelders ausführlich beschrieben.
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Ähnliche Schließvorrichtungen und insbesondere Rückenlehnenverschlüsse für Rückenlehnen in Kraftfahrzeugen sind in der
WO 2019/224672 A1 ausführlich beschrieben. In diesem Dokument wird ein zusätzlicher Öffnungsantrieb bereitgestellt. Dieser soll die Gesamtsicherheit und Funktionalität verbessern.
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Der Stand der Technik kann nicht in alle Aspekte zufriedenstellen. Daher wird bei Rückenlehnenverschlüssen zunehmend gefordert, die Verschlüsse - zusätzlich zu der obligatorischen heruntergeklappten Position - in zwei verschiedenen aufrechten Positionen zu verriegeln. Dies schafft auch die Möglichkeit, insbesondere für Passagiere auf dem Rücksitz, die Neigung der Rückenlehne bei Bedarf verändern zu können. Die früheren Lösungen lassen keine derartigen Optionen zu, sondern wechseln letztlich nur zwischen der aufrechten Position und der heruntergeklappten Position, ohne die Möglichkeit zu schaffen, die aufrechte Position auf einfache Weise variieren zu können. Hier setzt die Erfindung ein.
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Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, eine solche Schließvorrichtung zur Verwendung in Kraftfahrzeugen und insbesondere einen Rückenlehnenverschluss zum Verriegeln und Entriegeln von Rückenlehnen in Kraftfahrzeugen bereitzustellen, die/der gegenüber dem bisherigen Stand der Technik einen höheren Komfort aufweist.
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Um dieses technische Problem zu lösen, schlägt die Erfindung vor, dass bei einer gattungsgemäßen Schließvorrichtung die Drehfalle einen Schlitz für einen Verschlussstift zum Ausbilden von mindestens einer ersten geschlossenen Position und einer zweiten geschlossenen Position umfasst.
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Die Erfindung arbeitet daher zunächst mit einer speziell ausgebildeten Drehfalle, die einen im Prinzip aus dem Stand der Technik bekannten L-förmigen Einführschlitz für den Verschlussstift umfasst. Durch die Form des Einführschlitzes in der Drehfalle ist es möglich, mindestens zwei geschlossene Positionen zu bilden, genauer gesagt die erste und die zweite geschlossene Position.
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In diesem Fall ist die Schließvorrichtung in der Regel so ausgelegt, dass die erste geschlossene Position dem Einrasten des Verschlussstifts in dem ersten, langen „L“-Schenkel entspricht, während die zweite geschlossene Position dem Eintreten des Verschlussstifts in seine Einrastposition im zweiten, kurzen „L“-Schenkel entspricht. Die Ausrichtung und Länge jedes Abschnitts sind dazu optimiert, einen zulässigen Versatz des Verschlussstifts zu kompensieren, während der angestrebte Sitzlehnenwinkel beibehalten wird. Dieser Vorschlag richtet jeden Abschnitt des Einführschlitzes so aus, dass er ungefähr senkrecht zum Weg des Verschlussstifts liegt. Die Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik besteht darin, dass der angestrebte Sitzlehnenwinkel über dem zulässigen Versatz des Verschlussstifts besser beibehalten wird.
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Dadurch tritt beim Schließen der Schließvorrichtung der Verschlussstift zunächst in den ersten Abschnitt des Einführschlitzes ein, wo er in der ersten geschlossenen Position gesichert wird. Durch Betätigen eines Griffs kann beispielsweise ein Bediener nun die Komfortklinke so weit von der Drehfalle entfernen, dass der Verschlussstift in den zweiten Abschnitt eintritt, der mit dem ersten Abschnitt in einem Winkel verbunden ist, wodurch auf die zugehörige Rückenlehne manuell eingewirkt wird. Dies entspricht der zweiten geschlossenen Position. In diesem Fall basiert die Erfindung auch auf der Erkenntnis, dass der Rückenlehnenverschluss im Allgemeinen innerhalb oder an der Rückenlehne befestigt ist, während der Verschlussstift mit einer Karosserie des zugehörigen Kraftfahrzeugs verbunden ist, oder umgekehrt, sodass er sich nicht bewegen kann.
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Weiterhin hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn die Drehfalle an ihrem Außenumfang mit einer ersten Rastnase versehen ist, die zur ersten geschlossenen Position gehört, und einer zweiten Rastnase, die zur zweiten geschlossenen Position gehört. Darüber hinaus umfasst die Komfortklinke im Allgemeinen eine Rastausnehmung, die mit der jeweiligen Rastnase in Eingriff steht. Auf diese Weise können die beiden geschlossenen Positionen sowohl in der Öffnungs- als auch in der Schließrichtung zurückgehalten werden. Dazu muss der Griff oder ein Antrieb aktiv beaufschlagt werden, um entsprechend auf die Komfortklinke einwirken zu können. Im Gegensatz dazu ist bei einem gemeinsamen und konventionellen Mehrklinkengesperre ausdrücklich nicht erforderlich, dass beispielsweise ein Griff beim Umschalten von einer Vorrastposition in eine Hauptrastposition betätigt wird.
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Die Komfortklinke ist im Allgemeinen mit einem Blockierschenkel versehen, der mit der Blockierklinke im geschlossenen Zustand zusammenwirkt. Dies bedeutet, dass die Blockierklinke im geschlossenen Zustand oder sowohl in der ersten geschlossenen Position als auch in der zweiten geschlossenen Position dafür sorgt, dass der Blockierschenkel die Rastnase an der Komfortklinke hält, sodass sie jeweils in die Rastausnehmung in der Drehfalle eingreift.
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Darüber hinaus ist die Komfortklinke üblicherweise mit einem Öffnungsschenkel versehen, der mit der Blockierklinke zusammenwirkt, um diese auszulösen. Dies bedeutet, dass dadurch, dass die Blockierklinke auf den Öffnungsschenkel wirkt, die Komfortklinke betätigt wird und folglich aus ihrem Eingriff mit der Drehfalle abgehoben wird. In diesem Zusammenhang ist die Schließvorrichtung in der Regel derart ausgebildet, dass die beiden Schenkel, d. h. der Blockierschenkel einerseits und der Öffnungsschenkel an der Komfortklinke andererseits, auf einem gemeinsamen Betätigungsarm der Komfortklinke gegenüberliegend zu der Rastausnehmung angeordnet sind. Die Komfortklinke ist üblicherweise als einarmige Klinke ausgebildet. Dies bedeutet, dass der Betätigungsarm an seinem Ende mit einer zugeordneten Achse oder Drehachse versehen ist, an dem die Komfortklinke drehbar um diese Achse in Bezug auf ein Schließblech gelagert ist, auf das beispielsweise die Schließvorrichtung montiert ist.
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Darüber hinaus ist die Schließvorrichtung üblicherweise derart ausgebildet, dass die beiden Schenkel, d. h. der Blockierschenkel einerseits und der Öffnungsschenkel andererseits, in einem Abstand zueinander am Betätigungsarm der Komfortklinke angeordnet sind. Dadurch können die beiden Schenkel eine Eingriffsöffnung dazwischen definieren. Die Eingriffsöffnung nimmt regelmäßig einen Betätigungsschenkel der Blockierklinke auf. Bei einer Schwenkbewegung sorgt die Blockierklinke mittels des Betätigungsschenkels dafür, dass je nach Schwenkbewegung der Blockierklinke auf den Blockierschenkel einerseits und den Öffnungsschenkel der Komfortklinke andererseits eingewirkt wird. Wenn die Blockierklinke mittels des Betätigungsschenkels auf den Blockierschenkel der Komfortklinke einwirkt, sorgt die Blockierklinke dafür, dass die Komfortklinke die erste oder zweite geschlossene Position in Verbindung mit der Drehfalle definiert. Im Gegensatz dazu betätigt die Wirkung des Betätigungsschenkels der Blockierklinke auf den Öffnungsschenkel der Komfortklinke die Komfortklinke und die Schließvorrichtung als Ganzes kann dadurch geöffnet werden.
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Abschließend ist die Blockierklinke vorteilhafterweise mit einem Griff und/oder einem Antrieb verbunden. Mittels des Griffs oder des Antriebs kann derart auf die Blockierklinke eingewirkt werden, dass sie die Komfortklinke auslöst, d. h. vollständig aus dem Eingriff mit der Drehfalle entfernt. Es ist jedoch auch möglich, dass die Blockierklinke zusätzlich zu dieser „betätigten Position“ mit Hilfe des Griffs oder des Antriebs eine „unverriegelte Position“ einnimmt. In dieser „unverriegelten Position“ ist es im Allgemeinen möglich, beispielsweise mittels einer entsprechenden Kraftanwendung, die erfindungsgemäße Rückenlehne oder die Schließvorrichtung aus ihrer ersten geschlossenen Position in die zweite geschlossene Position (oder wieder zurück) zu bewegen.
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Dadurch wird eine Schließvorrichtung zur Verwendung in Kraftfahrzeugen bereitgestellt, die zunächst eine erhebliche Verbesserung des Komforts der Rücksitzrückenlehnen bietet, sodass diese Rückenlehne in zwei verschiedenen aufrechten Positionen fixiert werden kann. Dies verbessert auch den Komfort der Passagiere auf dem Rücksitz erheblich gegenüber dem Stand der Technik.
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Außerdem entsprechen beide geschlossenen Positionen einer fehlerfreien Verriegelung der Rückenlehne, sodass im Falle einer Kollision ein obligatorischer Sicherheitsgurt seine Funktionen optimal ausführen kann. Weiterhin zeichnet sich die erfindungsgemäße Schließvorrichtung durch geringe Betätigungskräfte und eine einfache Bauweise aus, die typischerweise ohne Feder, die auf die Komfortklinke wirkt, auskommt. Zudem kann der Rückenlehnenverschluss besonders einfach und intuitiv betätigt werden, da sowohl ein Griff als auch ein elektromotorischer Antrieb verwendet werden können. Beide Varianten sind auch gleichzeitig denkbar.
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Dies alles ist unter Berücksichtigung jeder Sicherheitsanforderung möglich, wodurch Kräfte von mindestens mehreren hundert, vorzugsweise von mehreren tausend N, die auf die Schließvorrichtung wirken, problemlos absorbiert werden und eventuelle Relativbewegungen zwischen der Rückenlehne und dem Kraftfahrzeug effektiv verhindert werden. An dieser Stelle können die wesentlichen Vorteile gefunden werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen, die nur eine Ausführungsform zeigen, näher beschrieben, wobei:
- 1A und 1B die erfindungsgemäße Schließvorrichtung in einer ersten geschlossenen Position (1A) und in einer zweiten geschlossenen Position (1B) zeigen,
- 2 die Schließvorrichtung in der „unverriegelten Position“ zeigt,
- 3A und 3B einen Öffnungsvorgang für die Schließvorrichtung und die Betätigung der Komfortklinke zeigt,
- 4 einen Schließvorgang für die erfindungsgemäße Schließvorrichtung zeigt,
- 5 eine andere Ausführungsform zeigt, die eine zusätzliche Nockensteuerung umfasst, und
- 6 einen Griff zum Betreiben der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung zeigt.
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Die Figuren zeigen eine Schließvorrichtung zur Verwendung in Kraftfahrzeugen. Tatsächlich handelt es sich im Rahmen der Ausführungsform bei der Schließvorrichtung um einen Rückenlehnenverschluss zum Verriegeln und Entriegeln von Rückenlehnen 1 in einem Kraftfahrzeug, wobei die Rückenlehnen nur in 1A gezeigt sind. Hierzu wirkt der in der Regel in oder an der jeweiligen Rückenlehne 1 angebrachte Rückenlehnenverschluss mit einem Verschlussstift 2 zusammen, der an der Fahrzeugkarosserie befestigt ist.
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Genauer gesagt umfasst die Schließvorrichtung bzw. der gezeigte Rückenlehnenverschluss zunächst ein Mehrklinkengesperre 3, 4, 5, das im Ausführungsbeispiel ein Doppelklinkengesperre 3, 4, 5 ist. Das Mehrklinkengesperre oder das Doppelklinkengesperre 3, 4, 5 umfasst speziell und im Wesentlichen eine Drehfalle 3, eine Komfortklinke 4, die mit der Drehfalle 3 zusammenwirkt, und schließlich eine Blockierklinke 5, die die Komfortklinke 4 sichert.
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Dies bedeutet, dass die Komfortklinke 4 mit der Drehfalle 3 spezifisch mit zwei Rastnasen 3a und 3b zusammenwirkt. Die Rastnase 3a ist eine erste Rastnase 3a, die zu einer ersten geschlossenen Position (die nachfolgend ausführlicher beschreiben wird) gehört. Im Gegensatz dazu entspricht die zweite Rastnase 3b einer zweiten geschlossenen Position, die im Folgenden ebenfalls näher erläutert wird. Um mit den beiden Rastnasen 3a und 3b im Außenumfang der Drehfalle 3 zusammenzuwirken, ist die Komfortklinke 4 mit einer Rastausnehmung 4a versehen, die mit den jeweiligen Rastnasen 3a, 3b in Eingriff steht.
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Erfindungsgemäß umfasst die Drehfalle 3 einen L-förmigen Einführschlitz 6a, 6b. Der L-förmige Einführschlitz 6a, 6b in der Drehfalle 3 wirkt mit dem Verschlussstift 2 zusammen, wie im Folgenden näher erläutert wird. Hierzu muss der Verschlussstift 2 zunächst in eine Eintrittsöffnung 7 eines Schließblechs 8 eintreten. Das Schließblech 8 ist massiv und aus Metall gefertigt. Darüber hinaus dient das Schließblech 8 zum Montieren der Drehfalle 3 sowie der Komfortklinke 4 und letzten Endes der Blockierklinke 5. Alle Elemente 3, 4, 5 des Mehrklinkengesperres 3, 4, 5 sind mit bestimmten Lagerstiften versehen, die zu diesem Zweck im Schließblech 8 verankert sind. Gemäß der Ausführungsform sind die jeweiligen Lagerstifte in einem Abstand voneinander angeordnet und erstrecken sich im Wesentlichen senkrecht zur Zeichnungsebene, wobei in dieser Ebene das weitgehend planare Schließblech 8 angeordnet und positioniert ist.
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Die Drehfalle 3 ist mit dem L-förmigen Einführschlitz 6a, 6b für den Verschlussstift 2 versehen, um mindestens die zuvor angesprochene erste geschlossene Position und zweite geschlossene Position bilden zu können. 1A zeigt die erste geschlossene Position. Dies entspricht dem Zustand, in dem der Verschlussstift 2 innerhalb des langen „L“-Schenkels 6a des L-förmigen Einführschlitzes 6a, 6b gehalten und erfasst ist, der an der Einführseite bereitgestellt ist. Wenn der Verschlussstift 2 dagegen die zweite geschlossene Position gemäß der Ansicht in 1B einnimmt, wird der Verschlussstift 2 in dem kurzen „L“-Schenkel 6b erfasst und gehalten, der mit dem langen „L“-Schenkel 6a verbunden ist. Es ist zu erkennen, dass die beiden Schenkel 6a, 6b des L-förmigen Einführschlitzes 6a, 6b in einem stumpfen Winkel miteinander verbunden sind. Tatsächlich werden im Kontext der Ausführungsform und in nicht einschränkender Weise Winkel α zwischen etwa 120 ° und 140 ° zwischen den beiden Schenkeln 6a, 6b beobachtet, um einen möglichen vertikalen Versatz des Verschlussstifts 2 ohne signifikante Abweichung in horizontaler Position gegenüber dem wahrgenommenen Sitzlehnenwinkel darzustellen.
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Die Komfortklinke 4 ist nicht nur mit der Rastausnehmung 4a versehen, die mit den jeweiligen Rastnasen 3a, 3b in der Drehfalle 3 in Eingriff steht; aus den Figuren ist jedoch ersichtlich, dass die Komfortklinke 4 auch einen Blockierschenkel 4b umfasst, der in der geschlossenen Position mit der Blockierklinke 5 zusammenwirkt. Zusätzlich zu diesem Blockierschenkel 4b ist die Komfortklinke 4 auch mit einem Öffnungsschenkel 4c versehen, der mit der Blockierklinke 5 zusammenwirkt, um die Komfortklinke 4 zu betätigen, wie im Folgenden näher erläutert wird.
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Die Figuren zeigen, dass die beiden vorstehend genannten Schenkel 4b, 4c, d. h. der Blockierschenkel 4b und der Öffnungsschenkel 4c, mit einem Betätigungsarm der Komfortklinke 4 gegenüber der Rastausnehmung 4a verbunden sind. Tatsächlich ist die Komfortklinke 4 als Einzelarm-Schwenkhebel mit dem Betätigungsarm versehen, der an seinem Ende mit dem Schließblech 8 drehbar verbunden ist. Es ist auch zu erkennen, dass die beiden vorstehend genannten Schenkel 4b, 4c in einem Abstand voneinander auf dem Betätigungsarm angeordnet sind. Infolgedessen können der Blockierschenkel 4b und der Öffnungsschenkel 4c der Komfortklinke 4 gemeinsam dazwischen eine Eingriffsöffnung 10 für einen Betätigungsschenkel 5a der Blockierklinke 5 definieren.
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Zusätzlich zu dem Betätigungsschenkel 5a umfasst die Blockierklinke 5 auch einen Halteschenkel 5b. In diesem Fall kann der Anschlagschenkel 5b mit einem stationären Anschlag 11 an einem anderen Griff H zusammenwirken. Der Halteschenkel 5b ist dazu bereitgestellt, den Griff H mittels des Anschlages 11 in einer halb offenen Warnposition zu halten, bis die Drehung in eine vollständig eingerastete Position abgeschlossen ist.
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1A zeigt die erfindungsgemäße Schließvorrichtung oder den Rückenlehnenverschluss in seiner ersten geschlossenen Position. Dieser geht der offene oder geöffnete Zustand des Rückenlehnenverschlusses, wie in 3B gezeigt, voraus. In diesem geöffneten Zustand kann der Verschlussstift 2 zunächst über die Eintrittsöffnung 7 in den Rückenlehnenverschluss eintreten und dann mit der Drehfalle 3 zusammenwirken. Hierzu wird die Drehfalle 3 gegen den Uhrzeigersinn um ihre Achse aus der geöffneten Position, gemäß der Ansicht in 3B, geschwenkt, um in die Position in 1A überzugehen.
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Dadurch nimmt der Rückenlehnenverschluss oder das Mehrklinkengesperre 3, 4, 5 seine in 1A dargestellte erste geschlossene Position ein. In dieser ersten geschlossenen Position ist der Verschlussstift 2 in dem langen „L“-Schenkel 6a des Eintrittsschlitzes 6a, 6b in der Drehfalle 3 erfasst, der auf der Einführseite bereitgestellt ist. In diesem Fall ist die Komfortklinke 4 mit der ersten Rastnase 3a im Außenumfang der Drehfalle 3 mittels seiner Rastausnehmung 4a in Eingriff. Dies ist möglich, da die Komfortklinke 4 beim Übergang von der Ansicht in 3B zu 1A eine entsprechende leichte Bewegung gegen den Uhrzeigersinn ausführen kann und die Blockierklinke 5 ebenfalls eine solche Bewegung zulässt.
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In der ersten geschlossenen Position gemäß 1A steht die erste Rastnase 3a der Drehfalle 3 mit der Rastausnehmung 4a der Komfortklinke 4 in Eingriff, wodurch sichergestellt wird, dass die Drehfalle 3 und damit der im „L“-Schenkel 6a erfasste Verschlussstift 2 gesichert ist. Bei diesem (federunterstützten) Prozess nimmt die Blockierklinke 5 eine Position ein, die sich von der offenen Position gemäß 3B unterscheidet, sodass der Betätigungsschenkel 5a der Blockierklinke 5 in Richtung des Blockierschenkels 4b der Komfortklinke 4 wandert und dadurch sicherstellt, dass die Komfortklinke 4 gesichert ist.
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Um von der ersten geschlossenen Position gemäß 1A in die zweite geschlossene Position gemäß der Ansicht in 1B überzugehen, muss der Blockierhebel 5 nun nur in seine „Freigabeposition“ nach 3a bewegt werden. In diesem Fall wird die Blockierklinke 5 aus der Position in 1A, beispielsweise mittels des in 6 gezeigten Griffs H, ganz geringfügig gegen den Uhrzeigersinn geschwenkt. Dadurch betätigt der Betätigungsschenkel 5a der Blockierklinke 5 den Schenkel 4c der Komfortklinke 4. Folglich wird die Komfortklinke 4 von der Funktionsposition gemäß 1A im Uhrzeigersinn geschwenkt, sodass, wenn der Verschlussstift 2 auf die Rückenlehne 1 und damit die Drehfalle 3 entsprechend einwirkt, die Drehfalle 3 beim Übergang von 1A auf 1B gegen den Uhrzeigersinn geschwenkt wird, bis die zweite geschlossene Position gemäß der Ansicht in 1B erreicht ist. Dies beruht darauf, dass die Rastausnehmung 4a in der Komfortklinke 4 dann in die zweite Rastnase 3b an der Drehfalle 3 eingreift. Die Blockierklinke 5 bewegt sich (federunterstützt) gegen den Uhrzeigersinn von 2 zurück in ihre in 1B gezeigte Position, sodass der Betätigungsschenkel 5a der Blockierklinke 5 die Komfortklinke 4 wieder durch den Betätigungsschenkel 5a sichert, der in Richtung des Blockierschenkels 4b der Komfortklinke 4 wandert.
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3A zeigt nun einen Öffnungsvorgang für die Schließvorrichtung bzw. den Rückenlehnenverschluss. Dies entspricht beispielsweise einer Schwenkbewegung der Blockierklinke 5 gegen den Uhrzeigersinn aus dem geschlossenen Zustand in 1A, die so groß ist, dass sie in jedem Fall über die „unverriegelte Position“ entsprechend 2 hinausgeht. Dadurch taucht der Betätigungsschenkel 5a vollständig in die Eingriffsöffnung 10 ein, sodass die Komfortklinke 4 vollständig von der Drehfalle 3 gelöst ist. Die Drehfalle 3 kann sich entsprechend beispielsweise aus der ersten geschlossenen Position gemäß 1A oder der zweiten geschlossenen Position gemäß 1B jeweils im Uhrzeigersinn bewegen und gibt den zuvor erfassten Verschlussstift 2 frei. Dadurch verbleibt der erfindungsgemäße Rückenlehnenverschluss bzw. die erfindungsgemäße Schließvorrichtung über die Eintrittsöffnung 7 derart, dass die Rückenlehne 1 zusammen mit dem darin oder daran befestigten Rückenlehnenverschluss in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie frei bewegt wird und beispielsweise auf einen Sitz heruntergeklappt werden kann.
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4 zeigt schließlich einen Schließvorgang, der direkt zur ersten geschlossenen Position gemäß 1A führt. Es ist zu erkennen, dass während dieses Schließvorgangs die Drehfalle 3 zunächst gegen den Uhrzeigersinn geschwenkt wird, indem der Verschlussstift 2 in die Eintrittsöffnung 7 eintritt. Dadurch kann die Komfortklinke 4 ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn schwenken und die erste Rastnase 3a an der Drehfalle 3 kann in die Rastausnehmung 4a eingreifen. Ebenso stellt diese Schwenkbewegung der Komfortklinke 4 gegen den Uhrzeigersinn sicher, dass sich die Blockierklinke 5 auch (federunterstützt) bewegen kann, insbesondere im Uhrzeigersinn, wie in 4 dargestellt. Dadurch kann der Betätigungsschenkel 5a der Blockierklinke 5 in Richtung des Blockierschenkels 4b der Komfortklinke 4 wandern, sodass die Blockierklinke 5 dadurch die Komfortklinke 4 in der ersten geschlossenen Position funktional sichern kann, die dann in der Ansicht gemäß 1A erreicht wird.
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Liste der Bezugszeichen
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- 1
- Rückenlehne
- 2
- Verschlussstift
- 3
- Drehfalle
- 3a
- Rastnase
- 3b
- Rastnase
- 3c, 3d
- Drehfallenschenkel
- 3, 4, 5
- Mehrklinkengesperre
- 4
- Komfortklinke
- 4a
- Rastausnehmung
- 4b
- Blockierschenkel
- 4c
- Öffnungsschenkel
- 5
- Blockierklinke
- 5a
- Betätigungsschenkel
- 5b
- Anschlagschenkel
- 6a, 6b
- Einführschlitz
- 7
- Eintrittsöffnung
- 8
- Schließblech
- 9
- Durchgangsloch
- 10
- Eingriffsöffnung
- 11
- Anschlag
- 12
- Nocken
- 13
- Nockensteuerung
- 14
- Blockierhebel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2291568 B1 [0002]
- WO 2019224672 A1 [0003]