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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere für eine Rückenlehne eines Kraftfahrzeugs.
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Ein Schloss der eingangs genannten Art wird beispielsweise in einem Personenkraftwagen verwendet, um eine umlegbare Rückenlehne einer Rückbank in einer aufgerichteten Stellung zu verriegeln. Hierbei ist in der Regel karosserieseitig ein Schließbügel vorgesehen, der in eine Drehfalle des an der Rückenlehne vorgesehenen Schlosses eingreift. Zur Ruhigstellung der Rückenlehne in der aufgerichteten Stellung ist ein Ruhigstellungselement vorgesehen, welches im geschlossenen Zustand des Schlosses den in der Drehfalle aufgenommenen Schließbügel gegen die Drehfalle beaufschlagt, um eine Relativbewegung zwischen Schließbügel und Drehfalle zu unterbinden, welche von einem Fahrzeuginsassen als unangenehmes Klappergeräusch wahrgenommen werden könnte.
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Zur Sperrung der Drehfalle im geschlossenen Zustand ist eine Sperrklinke vorgesehen, welche zum Öffnen des Schlosses von der Drehfalle gelöst wird. Während des Lösens der Sperrklinke bringt die Sperrklinke das Ruhigstellungselement entgegen der Rückstellkraft eines Rückstellelements in eine Position, in welcher das Ruhigstellungselement einen ausreichenden Überhub der Drehfalle während des Schließens des Schlosses ermöglicht.
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Schlösser dieser Art haben den Nachteil, dass sie zum Öffnen einen verhältnismäßig großen Kraftaufwand des Benutzers erfordern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloss zu schaffen, das mit einem geringeren Kraftaufwand geöffnet werden kann.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass das Ruhigstellungselement durch die Drehfalle angetrieben und durch eine Führungstopologie ausschließlich in einer vorgegebenen Richtung entlang einer Rundstrecke geführt ist.
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Der Erfindung liegt der allgemeine Gedanke zugrunde, die Bewegung des Ruhigstellungselements von der Sperrklinke zu entkoppeln und stattdessen durch die Drehfalle und eine Führungstopologie zu steuern. Dies hat den Vorteil, dass das erfindungsgemäße Schloss mit geringerem Kraftaufwand geöffnet werden kann. Dadurch dass sich das Ruhigstellungselement nur in der vorgegebenen Richtung und nicht etwa in der zur vorgegebenen Richtung entgegengesetzten Richtung entlang der Führungstopologie bewegen kann, bildet die Rundstrecke gewissermaßen eine Einbahnstraße, wodurch sichergestellt ist, dass das Ruhigstellungselement auf seinem Weg durch die Führungstopologie jedenfalls eine Position einnimmt, in welcher ein für den Schließvorgang benötigt Überhub der Drehfalle möglich ist. Außerdem ist die erfindungsgemäße Ausgestaltung besonders kostengünstig herzustellen und einfach zu montieren, da im Vergleich zu bekannten Lösungen weniger Teile benötigt werden.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Ruhigstellungselement ein Angriffsmerkmal, insbesondere einen ersten Pin, und die Drehfalle einen Mitnehmer zum Mitnehmen des Angriffsmerkmals. Somit lässt sich auf einfache und zuverlässige Art und Weise eine Bewegung des Ruhigstellungselements durch eine Rotation der Drehfalle bewirken.
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Eine Führung des Ruhigstellungselements entlang der Rundstrecke erfolgt vorteilhafterweise dadurch, dass die Führungstopologie in dem Gehäuse ausgebildet ist und einen am Ruhigstellungselement vorgesehenen zweiten Pin aufnimmt. Alternativ kann die Führungstopologie am Ruhigstellungselement ausgebildet sein und einen am Gehäuse vorgesehenen zweiten Pin aufnehmen. Des Weiteren ist es grundsätzlich vorstellbar, die Führungstopologie zur Führung des Ruhigstellungselements an der Drehfalle auszubilden.
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Die Führungstopologie kann zur besseren Führung des Ruhigstellungselements eine innere Führungsfläche und eine äußere Führungsfläche umfassen, die gemeinsam einen die Rundstrecke definierenden Führungskanal für den zweiten Pin bilden.
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Vorteilhafterweise beschreibt die Rundstrecke zumindest annährend ein Dreieck.
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Der erste Pin und der zweite Pin können sich von entgegengesetzten Seiten des Ruhigstellungselements erstrecken. Dies hat den Vorteil, dass der Aufbau des Schlosses vereinfacht ist, da die Drehfalle und das Gehäuse auf unterschiedlichen Seiten des Ruhigstellungselements mit diesem in Verbindung stehen können.
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Ferner kann die Führungstopologie ein Sperrelement umfassen, beispielsweise eine Rampe, das bzw. die verhindert, dass sich der zweite Pin entgegen der vorgegebenen Bewegungsrichtung bewegen kann. Eine solche Rampe kann eine in Bewegungsrichtung ansteigende Schrägfläche aufweisen, die in eine im Wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung des Ruhigstellungselements liegende Stirnfläche übergeht. Gleitet der zweite Pin in der vorgegebenen Bewegungsrichtung über die Rampe, läuft der Pin auf die Schrägfläche auf und fällt an der Stirnfläche wieder herunter. In die entgegengesetzte Richtung, in der sich das Ruhigstellungselement nicht bewegen soll, stößt der zweite Pin gegen die Stirnfläche der Rampe. Dies verhindert auf einfache Art und Weise eine Bewegung des zweiten Pins und somit des Ruhigstellungselements insgesamt entgegen der vorgegebenen Bewegungsrichtung.
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Vorzugsweise ist der zweite Pin des Ruhigstellungselements federnd gelagert und/oder die Rampe flexibel ausgebildet. Hierdurch wird ermöglicht, dass sich das Ruhigstellungselement beim Gleiten über die Rampe zumindest nicht wesentlich aus seiner Bewegungsebene herausbewegt. Da sich das Ruhigstellungselement nur innerhalb der Bewegungsebene bewegt, wird kein zusätzlicher Bauraum außerhalb der Bewegungsebene benötigt, damit das Ruhigstellungselement über die Rampe gleiten kann.
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An der Drehfalle kann eine vorzugsweise elastisch verformbar ausgeführte Trennwand ausgebildet sein, welche einen direkten Kontakt zwischen einem in die Drehfalle eingreifenden Schließbügel und dem Ruhigstellungselement verhindert. Hierdurch wird das Ruhigstellungselement gewissermaßen gegen den Schließbügel abgeschirmt mit dem Vorteil, dass dadurch Bewegungen des Schließbügels, insbesondere Vibrationen des Schließbügels, die zu einer unerwünschten Bewegung des Ruhigstellungselements führen könnten, nicht direkt auf das Ruhigstellungselement übertragen werden.
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Das Ruhigstellungselement kann eine Arretierfläche aufweisen, die mit der Sperrklinke in Eingriff bringbar ist, um die Sperrklinke in der Entsperrstellung zu halten. Dies hat den Vorteil, dass eine bessere Kraftübertragung zwischen Ruhigstellungselement und Sperrklinke erreicht wird.
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Ferner kann die Führungstopologie einen Führungsanschlag umfassen, der dazu ausgebildet ist, die Bewegung des Ruhigstellungselements, insbesondere wenn sich der zweite Pin in einer Ecke des Dreiecks befindet, zu begrenzen und/oder die Bewegung des Ruhigstellungselements zu führen.
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Zwischen die Drehfalle und das Ruhigstellungselement kann eine Feder geschaltet sein, die durch eine Verdrehung der Drehfalle in die Schließstellung gespannt wird. Eine solche Feder erfüllt eine vorteilhafte Doppelfunktion, indem sie sowohl für ein Aufdrehen bzw. Öffnen der Drehfalle als auch für ein Zurückbewegen des Ruhigstellungselements in eine Freigabeposition bzw. Ausgangsposition sorgt.
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Bevorzugt weist das Ruhigstellungselement einen dritten Pin auf, der in einer Führung des Gehäuses geführt ist. Die voranstehend erwähnte Feder kann eine Schenkelfeder sein, deren einer Schenkel mit der Drehfalle in Eingriff steht und deren zweiter Schenkel mit dem Ruhigstellungselement, insbesondere an dem dritten Pin, in Eingriff steht.
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Eine besonders kostengünstige und einfach zu montierende Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Ruhigstellungselement einstückig ausgebildet ist.
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Zur besseren Führung des Ruhigstellungselements kann es einen Arm aufweisen, welcher von einer gehäuseseitigen Begrenzung geführt ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass ein erster Kanalabschnitt der Führungstopologie dazu ausgebildet ist, beim Öffnen der Drehfalle den zweiten Pin von einer Position 1, in welcher das Ruhigstellungselement nicht mit der Sperrklinke in Eingriff steht, in eine Position 2 zu führen, in welcher das Ruhigstellungselement und die Sperrklinke in Eingriff stehen und die Sperrklinke in der Entsperrstellung gehalten wird;
ein zweiter Kanalabschnitt der Führungstopologie dazu ausgebildet ist, beim Schließen der Drehfalle den zweiten Pin von der Position 2 in eine Position 3 zu führen, in welcher das Ruhigstellungselement und die Sperrklinke wieder außer Eingriff geraten und die Drehfalle durch die Sperrklinke gesperrt wird;
der zweite Kanalabschnitt der Führungstopologie ferner dazu ausgebildet ist, nach dem Sperren der Drehfalle durch die Sperrklinke an der Position 3, den zweiten Pin von der Position 3 zu einer Position 4 zu führen, in der das Ruhigstellungselement freigegeben ist, um, insbesondere durch eine Feder, zurück in die Position 1 bewegt werden zu können; und
ein dritter Kanalabschnitt der Führungstopologie dazu ausgebildet ist, den zweiten Pin von der Position 4 in die Position 1 zurück zu führen, wobei das Ruhigstellungselement, insbesondere durch die genannte Feder, von der Position 4 in die Position 1 bewegt wird.
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In diesem Kontext wird die Position 1 auch als Ausgangsposition oder Freigabeposition des Ruhigstellungselements bezeichnet, in welcher das Ruhigstellungselement nicht mit der Sperrklinke in Eingriff steht, während die Position 2 auch als Arretierstellung bezeichnet wird, weil das Ruhigstellungselement in der Position 2 mit der Sperrklinke in Eingriff steht und diese arretiert. Zwischen der Position 3 und der Position 4 findet ein Überhub der Drehfalle statt. Überhub bedeutet hierbei, dass die Drehfalle nach dem Schließen und dem Sperren durch die Sperrklinke an der Position 3 noch geringfügig weiterrotiert, bis der zweite Pin an der Position 4 angekommen ist. In jeder der Positionen 1, 3 und 4 stehen das Ruhigstellungselement und die Sperrklinke außer Eingriff, sodass jede dieser Positionen eine Freigabeposition bildet.
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Die Positionen 1, 2 und 4 können Eckpunkte einer im Wesentlichen dreieckigen Rundstrecke darstellen.
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Wie bereits erwähnt wurde, ist das Schloss so ausgebildet, dass die Bewegung des Ruhigstellungselements nicht durch die Sperrklinke gesteuert, sondern letztlich durch das Öffnen und Schließen der Drehfalle bewirkt bzw. gesteuert wird. Dies hat den Vorteil, dass die Kraft zur Bewegung des Ruhigstellungselements letztlich durch die Bewegung der Rückenlehne und nicht durch die Betätigung eines Auslösehebels aufgebracht wird. Insbesondere kann durch ein Schließen der Drehfalle eine Feder vorgespannt werden, mit deren Hilfe die Drehfalle anschließend wieder geöffnet wird und das Ruhigstellungselement von der Drehfalle von der Position 1 in die Position 2 mitgenommen wird. Es ist im Gegensatz zu einem System, bei dem das Ruhigstellungselement durch die Sperrklinke gesteuert wird, also nicht nötig, zusätzlich zu der Kraft zum Bewegen der Sperrklinke eine Kraft zum Bewegen des Ruhigstellungselements an dem Auslösehebel aufzubringen, wodurch die nötige Auslösekraft des Schlosses reduziert ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer rein beispielhaften Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Schlosses;
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2 eine Prinzipskizze einer Drehfalle des Schlosses von 1;
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3 eine Prinzipskizze eines Ruhigstellungselements des Schlosses von 1;
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4A einen Teil eines Gehäuses des Schlosses von 1;
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4B den Teil des Gehäuses von 4A mit dem Ruhigstellungselement von 3 und einem Mitnehmer der Drehfalle von 2;
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5 eine Ablaufskizze einer Bewegung des Ruhigstellungselements von 3 in einer Führungstopologie des Gehäuses von 4A;
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6A das Schloss von 1 in einer Geschlossenstellung;
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6B das Schloss von 1 in einem vollständig geöffneten Zustand; und
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6C das Schloss von 1 in einer Überhubstellung.
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1 zeigt ein Schloss 10, das beispielsweise in einem Personenkraftwagen zur Verriegelung einer Rückenlehne einer Rückbank in aufrechter Position dient. Das Schloss 10 umfasst ein Gehäuse 12, eine drehbar an dem Gehäuse 12 gelagerte Drehfalle 20, eine drehbar an dem Gehäuse 12 gelagerte Sperrklinke 18 für die Drehfalle 20 und ein relativ zu dem Gehäuse 12 entlang einer Rundstrecke 14 verschiebbares plattenförmiges Ruhigstellungselement 16.
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Zur Lagerung der Drehfalle 20 an dem Gehäuse 12 weist die Drehfalle 20 eine Lagerbohrung 26 auf, in der ein Lagerbolzen 28 des Gehäuses 12 aufgenommen ist (1 und 2). Des Weiteren umfasst die Drehfalle 20 eine Ausnehmung 24, die dazu ausgebildet ist, einen Schließbügel 22 in einer Offenstellung der Drehfalle 20 (6B) aufzunehmen und in einer Geschlossenstellung der Drehfalle 20 (6A) festzuhalten. Die Drehfalle 20 weist ferner einen Mitnehmer 30 auf, an dessen einem Ende eine hakenförmige Aufnahme 32 (2) ausgeformt ist, um einen ersten Pin 34 (3) des Ruhigstellungselements 16 aufzunehmen und bei einer Drehbewegung der Drehfalle 20 das Ruhigstellungselement 16 mitzunehmen.
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Das Ruhigstellungselement 16 stützt sich in der Geschlossenstellung (6A) an dem Gehäuse 12 ab und drückt den in der Ausnehmung 24 aufgenommenen Schließbügel 22 gegen die Drehfalle 20, wodurch diese gegen die Sperrklinke 18 gedreht wird. Auf diese Weise wird im geschlossenen Zustand des Schlosses 10 eine Ruhigstellung von Schließbügel 22 und Drehfalle 20 und somit letztlich der Rückenlehne insgesamt erreicht.
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Die Drehfalle 20 umfasst weiter eine Trennwand 36, die sich von einem Rand der Ausnehmung 24 quer zu einer Bewegungsebene der Drehfalle 20 erstreckt, in 2 in die Blattebene hinein, und die so flexibel ausgebildet ist, dass sie in geringem Maße elastisch verformt werden kann. Die Trennwand 36 ist in der Geschlossenstellung (6A) zwischen dem Ruhigstellungselement 16 und dem in der Ausnehmung 24 aufgenommenen Schließbügel 22 angeordnet und unterbindet eine Übertragung von Vibrationen des Schließbügels 22 auf das Ruhigstellungselement 16, indem sie einen direkten Kontakt zwischen Schließbügel 22 und Ruhigstellungselement 16 verhindert.
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Das Ruhigstellungselement 16 ist wie in 3 gezeigt einstückig ausgebildet und weist drei von dem Ruhigstellungselement 16 quer zu einer Bewegungsebene des Ruhigstellungselements 16 hervorstehende, d.h. in 3 sich quer zur Blattebene erstreckende, Pins 34, 38, 46 auf, wobei der erste Pin 34 wie bereits beschrieben dazu ausgebildet ist, von dem Mitnehmer 30 der Drehfalle 20 mitgenommen zu werden.
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Ein zweiter Pin 38 greift wie in 4B gezeigt in einen die Rundstrecke 14 definierenden Führungskanal 40 des Gehäuses 12 ein und ist darin geführt. Der zweite Pin 38 ist in einem Endbereich einer federnden Zunge 42 des Ruhigstellungselements 16 ausgeführt, damit er sich über eine in dem Führungskanal 40 ausgebildete Rampe 44 (4A und 5) hinwegbewegen kann, ohne dass sich hierfür das Ruhigstellungselement 16 insgesamt aus einer Bewegungsebene des Ruhigstellungselements 16 herausbewegen muss. Die Bewegungsebene ist durch die Verschiebung des Ruhigstellungselements 16 entlang der Rundstrecke 14 definiert, die in 4B durch Pfeile 72 angedeutet ist.
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Ein dritter Pin 46 ist in einem Endbereich eines sich in der Bewegungsebene und von der Sperrklinke 18 weg erstreckenden ersten Arms 48 des Ruhigstellungselements 16 ausgebildet und greift in eine Kulissenführung 50 des Gehäuses 12 ein. Ferner greift eine Schenkelfeder 52 an dem dritten Pin 46 an, um das Ruhigstellungselement 16 von einer Überhubposition (6C) in Richtung der Geschlossenstellung (6A) zu bewegen. Das Ruhigstellungselement 16 ist zumindest teilweise zwischen der Drehfalle 20 und dem Gehäuse 12 angeordnet, sodass der erste Pin 34 von der einen Seite des Ruhigstellungselements 16 hervorsteht und zwar in Richtung der Drehfalle 20, während der zweite Pin 38 und der dritte Pin 46 von der anderen Seite des Ruhigstellungselements 16 abstehen, nämlich in Richtung des Gehäuses 12.
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Das Ruhigstellungselement 16 umfasst ferner einen zur Sperrklinke 18 hin weisenden zweiten Arm 54, der sich in der Bewegungsebene des Ruhigstellungselements 16 erstreckt und der in einer Begrenzung 56 des Gehäuses 12 geführt ist, um eine Bewegung des Ruhigstellungselements 16 auf die Bewegungsebene zu beschränken.
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Das Ruhigstellungselement 16 weist außerdem eine der Sperrklinke 18 zugewandte Arretierfläche 58 auf, die dazu ausgebildet ist, mit einem Vorsprung 60 der Sperrklinke 18 in Eingriff zu kommen, um die Sperrklinke 18 in einer Entsperrstellung (6B) zu fixieren.
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Des Weiteren weist das Ruhigstellungselement 16 noch eine entlang eines Führungsanschlags 64 des Gehäuses 12 geführte Führungsflanke 62 auf, die einen geraden ersten Flankenabschnitt 62a und einen geraden zweiten Flankenabschnitt 62b umfasst, welche durch eine Schräge 62c miteinander verbunden sind und welche so ausbildet sind, dass der erste Flankenabschnitt 62a an dem Führungsanschlag 64 anliegt, wenn sich das Ruhigstellungselement 16 in der Geschlossenstellung (6A) befindet, und der zweite Flankenabschnitt 62b an dem Führungsanschlag 64 anliegt, wenn sich das Ruhigstellungselement 16 in der Überhubposition (6C) befindet,.
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Der entlang der im Wesentlichen dreieckigen Rundstrecke 14 verlaufende Führungskanal 40 des Gehäuses 12 bildet eine Führungstopologie 66 und umfasst eine innere Führungsfläche 68 und eine äußere Führungsfläche 70, die den Führungskanal 40 innenseitig bzw. außenseitig begrenzen. Die Führungstopologie 66 umfasst außerdem die in dem Führungskanal 40 ausgebildete Rampe 44, deren Höhe in Richtung einer Bewegungsrichtung 72 des zweiten Pins 38 ansteigt.
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Im Folgenden wird an Hand der 5 und 6A bis 6C die Funktionsweise des Schlosses 10 beschrieben. Jegliche Richtungs- bzw. Positionsangaben wie "im Uhrzeigersinn", "oben", "unten", "rechts" und "links" sind lediglich zur vereinfachten Beschreibung der Funktionsweise anhand der Figuren gedacht und sollen keine Limitierung darstellen.
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In einer Position 1 (6A) befindet sich der in dem Führungskanal 40 geführte zweite Pin 38 des Ruhigstellungselements 16 im rechten Eckbereich der Rundstrecke 14. Die Sperrklinke 18 nimmt eine Sperrstellung ein, in der sie die Drehfalle 20 in der Geschlossenstellung rotativ sperrt. Der Schließbügel 22 ist in der Ausnehmung 24 der Drehfalle 18 sicher gehalten.
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Wird durch Betätigung eines nicht dargestellten Auslösehebels die Sperrklinke 18 um eine Sperrklinkendrehachse 74 im Uhrzeigersinn aus ihrer Sperrstellung in ihre Entsperrstellung verdreht, ist die Drehfalle 20 frei, um sich zu öffnen, d.h. aufzuschwenken. Die zum Aufschwenken der Drehfalle 20 benötigte Kraft wird durch die Schenkelfeder 52 bereitgestellt, die einerseits an der Drehfalle 20 und andererseits an dem dritten Pin 46 angreift und so vorgespannt ist, dass sie die Drehfalle 20 in eine Offenstellung (siehe 6B) bewegt, sobald die Sperrklinke 18 die Drehfalle 20 freigibt.
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Durch die Rotationsbewegung der Drehfalle 20 aus der Geschlossenstellung (6A) in die Offenstellung (6B) kommt der Mitnehmer 30 der Drehfalle 20 mit dem ersten Pin 34 des Ruhigstellungselements 16 in Kontakt und nimmt das Ruhigstellungselement 16 mit, bis der zweite Pin 38 von der Position 1 (6A) in eine Position 2 (6B) geführt ist. Zwischen der Position 1 und der Position 2 wird der zweite Pin 38 unter Ausfedern der Zunge 42 über die Rampe 44 geführt (vgl. 5).
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In der Position 2 (6B) arretiert das Ruhigstellungselement 16 die Sperrklinke 18 in der Entsperrstellung. Dabei stützt sich das Ruhigstellungselement 16 über den zweiten Pin 54 an der Rampe 44 ab. Durch die Rampe 44 wird verhindert, dass die Sperrklinke 18 das Ruhigstellungselement 16 entgegen der vorgegebenen Bewegungsrichtung 72 (5) wieder zurück in Richtung der Position 1 drückt. Der Schließbügel 22 kann sich aus der Drehfalle 20 lösen und die Rückenlehne kann umgelegt werden.
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Wird die Rückenlehne wieder aufgerichtet, greift der Schließbügel 22 in die geöffnete Drehfalle 20 ein und drückt bzw. dreht diese zurück in die Geschlossenstellung (6C). Dabei spannt sich die Schenkelfeder 52. Gleichzeitig wird das Ruhigstellungselement 16 durch den Schließbügel 22 und die dazwischengelegene Trennwand 36 der Drehfalle 20 von der Position 2 nach unten in eine Position 3 (vgl. 5) und weiter in eine Position 4 (6C) gedrückt.
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An der Position 3 gibt das Ruhigstellungselement 16 die Sperrklinke 18 frei, sodass diese durch eine nicht gezeigte Feder in die Sperrstellung zurückbewegt wird. An der Position 3 befindet sich der zweite Pin 38 im Bereich, genauer gesagt kurz vor der unteren linken Ecke der Rundstrecke 14, wird von der inneren Führungsfläche 68 aber noch daran gehindert, durch die Schenkelfeder 52 direkt in Richtung der Position 1 gezogen zu werden.
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In der Position 4, d.h. in der unteren linken Ecke der Rundstrecke 14, wird der zweite Pin 38 von der inneren Führungsfläche 68 freigegeben. Gleichzeitig gerät das Ruhigstellungselement 16 mit dem Führungsanschlag 64 in Kontakt und wird durch die an dem dritten Pin 46 angreifende Schenkelfeder 52 an dem Führungsanschlag 64 entlang in die Ausgangsstellung bzw. Position 1 zurückbewegt. Durch den zwischen Position 3 und Position 4 erzeugten Überhub wird sichergestellt, dass zuerst die Drehfalle 20 gesperrt wird und erst danach das Ruhigstellungselement 16 in die Ausgangsposition zurückgezogen wird.
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Abschließend sei darauf hingewiesen, dass hier zwar ein Aufbau beschrieben wurde, bei dem die Führungstopologie 66 am Gehäuse 12 vorgesehen und der zweite Pin 38 am Ruhigstellungselement 16 ausgebildet ist, dass es umgekehrt aber ebenso denkbar wäre, den zweiten Pin 38 am Gehäuse 12 und die Führungstopologie 66 am Ruhigstellungselement 16 auszuführen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Position 1
- 2
- Position 2
- 3
- Position 3
- 4
- Position 4
- 10
- Schloss
- 12
- Gehäuse
- 14
- Rundstrecke
- 16
- Ruhigstellungselement
- 18
- Sperrklinke
- 20
- Drehfalle
- 22
- Schließbügel
- 24
- Ausnehmung
- 26
- Lagerbohrung
- 28
- Lagerbolzen
- 30
- Mitnehmer
- 32
- Aufnahme
- 34
- erster Pin
- 36
- Trennwand
- 38
- zweiter Pin
- 40
- Führungskanal
- 42
- Zunge
- 44
- Rampe
- 46
- dritter Pin
- 48
- erster Arm
- 50
- Kulissenführung
- 52
- Feder
- 54
- zweiter Arm
- 56
- Begrenzung
- 58
- Arretierfläche
- 60
- Vorsprung
- 62
- Führungsflanke
- 64
- Führungsanschlag
- 66
- Führungstopologie
- 68
- innere Führungsfläche
- 70
- äußere Führungsfläche
- 72
- Bewegungsrichtung
- 74
- Sperrklinkendrehachse