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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Müllsammelvorrichtung mit einem
Unterflurcontainer für Sammelgut
wie Restmüll
und/oder Wertstoffe, der in einem zumindest teilweise unterirdischen
Containeraufnahmeschacht zumindest teilweise unterirdisch versenkbar
ist und Hubmittel zum Herausheben des Unterflurcontainers aus dem
Containeraufnahmeschacht aufweist, wobei an dem Unterflurcontainer eine
Einfüllschleuse
angeordnet ist, die eine Verriegelungsvorrichtung zur Verriegelung
einer Einfüllöffnung sowie
eine Zugangssteuereinrichtung zum Entriegeln der Verriegelungsvorrichtung
mithilfe eines Zugangscodes und/oder -schlüssels aufweist, sowie einer
Datenübertragungsvorrichtung
zur Fernübertragung
von Benutzer- und Containerdaten an eine zentrale Entsorgungsdatenbank.
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In
jüngerer
Zeit ist es bekannt geworden, den Einwurf von Müll in große Unterflurcontainer, die
in der Regel von Gemeinden als Betreiber an zentralen Sammelplätzen aufgestellt
werden, nur mehr gegen entsprechendes Entgelt zu gestatten. Die
Container sind verschlossen und können nur mit einer entsprechenden
Zugangsberechtigung geöffnet
werden. Dabei kann das Entgelt für
den Mülleinwurf
unmittelbar an dem jeweils benutzten Container bezahlt werden. Um
an dem Container keine Bargeldspeicher einbruchssicher gestalten
und eingeworfene Bargeldbestände
regelmäßig abholen
zu müssen,
wurde bereits vorgeschlagen, an dem Unterflurcontainer eine bargeldlose
Zahlungsvorrichtung vorzusehen, bei der eine elektronische Vergebührungseinrichtung
ein Benutzerguthaben, das auf einer elektronischen Benutzerkarte
mit Chip oder der Zahlungseinrichtung gespeichert ist, eingelesen
und beim Mülleinwurf
entsprechend verringert wird. Um die Abrechnungs- und Zahlungsmodalitäten weiter
zu vereinfachen und ein Auslesen der Daten vor Ort am Container
zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen (vgl.
EP 1 225 137 A1 ), den Unterflurcontainer
mit einer Datenfernübertragungsvorrichtung
zu versehen, um die an dem Container erfassten Daten betreffend
Müllmenge
und Benutzer auf eine zentrale Entsorgungsdatenbank zu übertragen.
Solche Systeme sind jedoch weitgehend auf Überflurcontainer beschränkt geblieben,
da diese einfacher zu entleeren und vor allen Dingen hinsichtlich
der mit elektronischem Equipment versehenen Einfüllschleuse und der Datenfernübertragungsvorrichtung
einfacher handzuhaben sind.
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Bei
Unterflurbehältern,
die an dem jeweiligen Müllsammelplatz
zumindest teilweise unterirdisch versenkt in Aufnahmeschächten im
Boden versenkt werden, sind Einfüllschleusen
für den
entgeltpflichtigen Mülleinwurf
nur vereinzelt vorgeschlagen worden, wobei regelmäßig die
Einfüllschleuse
und die Datenübertragungsvorrichtung
nicht unmittelbar an dem Unterflurcontainer, sondern in einem den
unter Flur angeordneten Aufnahmeschacht überbauenden Einwurfhäuschen angeordnet
wurden. Die
EP 1 440 918
A1 zeigt eine solche Müllsammelvorrichtung,
bei der der Unterflurcontainer in eine Liftkabine einschiebbar ist,
die in den unterirdischen Aufnahmeschacht absenkbar ist. Auf dem
Dach der Liftkabine ist die Einfüllschleuse
angeordnet, über
die Sammelgut in den in der Liftkabine angeordneten Unterflurcontainer
eingeworfen werden kann. Mit der Anordnung der Einfüllschleuse
auf der Liftkabine wird versucht, die an der Einfüllschleuse
vorgesehene Elektronik vor rauen mechanischen Belastungen zu schützen, die
beim Anheben, Absenken und Entleeren der Unterflurcontainer auftreten,
allerdings werden hierdurch die Vorteile geopfert, die eine Anordnung
der Einfüllschleuse
unmittelbar am Unterflurcontainer aufweist.
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Eine
gattungsgemäße Müllsammelvorrichtung,
bei der die Einfüllschleuse
unmittelbar am Unterflurcontainer angeordnet ist, zeigt die
EP 0 876 970 A1 .
Hier weist der Unterflurcontainer einen aus dem Containeraufnahmeschacht
herausragenden Kopfabschnitt auf, an dem die Einfüllschleuse
sowie eine Datenfernübertragungseinrichtung
angeordnet sind. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist jedoch zum einen
die Stromversorgung der Datenfernübertragungseinrichtung. Diese
soll über
induktive Elemente in dem Containeraufnahmeschacht erfolgen, was aufwendig
ist und nur eine begrenzte Leistungsübertragung zulässt. Zum
anderen soll die Vergebührung in
Abhängigkeit
vom Müllvolumen
erfolgen, so wie sie bei der Hausmüllentsorgung durch die Bereitstellung von
Mülltonnen
vorbestimmten Volumens erfolgt. Pro Einwurf ist ein fest vorgegebenes
Einwurfvolumen vorgesehen, das jedoch nicht immer ausgenutzt und insofern
nur begrenzt verursachergerecht ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Müllsammelvorrichtung
der genannten Art mit Unterflurcontainer zu schaffen, die Nachteile
des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter
Weise weiterbildet. Vorzugsweise soll die Müllsammelvorrichtung eine verursachergerechte
Vergebührung
bei einfacher Handhabung der Müllsammelvorrichtung
ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird die
genannte Aufgabe durch eine Müllsammelvorrichtung
nach Anspruch 1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
vorliegende Erfindung setzt sich also über das Vorurteil hinweg, dass
an Unterflurcontainern wegen der dort herrschenden rauen mechanischen
Beanspruchungen beim Herausheben lediglich Volumenschleusen verwendet
werden können. Erfindungsgemäß weist
die Einfüllschleuse
an dem Unterflurcontainer eine Wiegeeinheit mit einer Waage zum
Abwiegen des von einem Containerbenutzer eingefüllten Sammelguts auf, die mit
der Datenübertragungsvorrichtung
verbindbar ist. Die Datenübertragungsvorrichtung
ist dabei derart ausgebildet, dass sie von der Wie geeinheit bestimmte
Gewichtsdaten zusammen mit Benutzeridentifikationsdaten von dem
Unterflurcontainer an die zentrale Entsorgungsdatenbank überträgt. Die
von der Datenübertragungsvorrichtung
an dem Unterflurcontainer zur Entsorgungsdatenbank übertragenen
Gewichtsdaten können
dabei unmittelbar das beim Sammelguteinwurf von der Waage erfasste
Sammelgutgewicht angeben und/oder hieraus bereits abgeleitete Gewichtsdaten
sein, beispielsweise bereits nach einem vorgegebenen Schlüssel aus
dem Einwurfgewicht abgeleitete Entgeltsdaten. Durch die Verwiegung
des eingefüllten
Sammelguts wird die genaueste und fairste verursachergerechte Abrechnung
der Müllgebühr erreicht,
da keine fest vorgegebenen Einwurfsvolumina, die möglicherweise
nicht ausgenutzt werden, abgerechnet werden, sondern tatsächlich nur die
eingeworfene Müllmenge.
Zudem ist das spezifische Gewicht verschiedener Sammelgüter sehr
unterschiedlich, z. B. haben organische Abfälle eine wesentlich höhere Dichte
als Verpackungsabfälle.
Je genauer und transparenter die Müllgebühr abgerechnet wird, umso höher wird
die Motivation der Benutzer, den Müll zu trennen und somit wertvolle
Wertstoffe in das Recyclingsystem einzubringen. Zudem vereinfacht
die Wiegeeinheit auch die Handhabung der Müllsammelvorrichtung. Die Einfüllschleuse
mit der Wiegeeinheit kann groß dimensioniert
werden, wodurch ein hoher Komfort in der Bedienung erreicht wird.
Volumenschleusen hingegen werden regelmäßig vollgestopft, um möglichst
billig eine möglichst große Sammelgutmenge
entsorgen zu können.
Dies ist unkomfortabel für
die Benutzung und verursacht zudem technische Probleme für die Schleusen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Einfüllschleuse zusammen mit der
Wiegeeinheit und der Datenübertragungsvorrichtung
starr an dem Unterflurcontainer befestigt und zusammen mit diesem
aus dem Containeraufnahmeschacht heraushebbar. Hierdurch ist sichergestellt,
dass die Einfüllschleuse zusammen
mit der Wiegeeinheit und der Datenübertragungsvorrichtung stets
auf der Einfüllöffnung des Unterflurcontainers
sitzt und ein Sammelguteinwurf an der Einfüllschleuse vorbei unmöglich ist.
Die Einfüllschleuse
mit ihrer Verriegelungsvorrichtung und Zugangssteuereinrichtung
kann mit der Wiegeeinheit und ggf. auch der Datenübertragungsvorrich tung eine
Einheit bilden, die nur von dem Entsorger bzw. Containerbetreiber
von dem Unterflurcontainer entfernt werden kann.
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Die
Einfüllschleuse
muss jedoch nicht zwangsweise permanent unmittelbar an dem Unterflurcontainer
befestigt sein. Nach einer alternativen vorteilhaften Ausführung der
Erfindung ist die Einfüllschleuse
zusammen mit der Wiegeeinheit und der Datenübertragungsvorrichtung schwenkbar
an dem Unterflurcontainer angeordnet, insbesondere schwenkbar an
dem Containeraufnahmeschacht gelagert, derart, dass die Einfüllschleuse
zusammen mit der Wiegeeinheit zum Herausheben des Containers aus
dem Aufnahmeschacht von dem Container wegschwenkbar ist. Hierdurch
reduzieren sich die mechanischen Belastungen für die insbesondere elektronische
Waage der Wiegeeinheit beträchtlich. Nichtsdestotrotz
kann die Einfüllschleuse
mit der Wiegeeinheit im aufgestellten Zustand des Unterflurcontainers
unmittelbar auf dessen Einfüllöffnung sitzen,
um jegliche Möglichkeit
eines Einwurfs an der Einfüllschleuse
vorbei zu unterbinden.
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Vorzugsweise
sitzt die Einfüllschleuse
zusammen mit der Wiegeeinheit auf einem Deckel- bzw. Deckenabschnitt
des Unterflurcontainers und ist selbst über Flur angeordnet. Der Unterflurcontainer kann
einen aus dem Aufnahmeschacht herausragenden Kopfabschnitt besitzen,
auf dem vorteilhafterweise die Einfüllschleuse sitzt, so dass diese
für die
Benutzer problemlos zugänglich
ist. Vorzugsweise sitzt auch die Datenübertragungsvorrichtung auf
dem Deckel bzw. Deckenabschnitt des Unterflurcontainers. Soweit
dieser über
Flur angeordnet ist, ist eine Datenübertragung beispielsweise per
Funk störungsfrei möglich.
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Vorzugsweise
besitzt der Containeraufnahmeschacht selbst einen aus dem Boden
herausragenden Abschnitt. Auf dessen Rand sitzt vorteilhafterweise
der Unterflurcontainer mit seinem Kopfabschnitt passgenau auf, so
dass der herausragende Abschnitt des Containeraufnahmeschachts von
dem Kopfabschnitt des Unterflurcontainers verschlossen ist. Ein
Einfüllen
von Sammelgut in den Containeraufnahmeschacht an dem Unterflurcontainer
vorbei ist damit ausgeschlossen.
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Zur
Stromversorgung der Wiegeeinheit, der Datenübertragungseinheit und/oder
der weiteren elektronischen Komponenten der Einfüllschleuse, wie z. B. der Verriegelungsvorrichtung
und der dieser zugeordneten Zugangssteuereinrichtung, kann grundsätzlich über eine
Festnetzzuleitung, beispielsweise mit 230 Volt Spannung, erfolgen.
Hierzu kann beispielsweise an dem Containeraufnahmeschacht ein entsprechender
Festnetzanschluss installiert sein. Nach einer vorteilhaften Ausführung der
Erfindung jedoch besitzt die Stromversorgungsvorrichtung zur Stromversorgung
der Wiegeeinheit, der Datenübertragungsvorrichtung,
der Verriegelungsvorrichtung und/oder der Zugangssteuereinrichtung
eine Solarzellenvorrichtung. Hierdurch ist die Stromversorgung des
Unterflurcontainers autark und unabhängig von einem Festnetzanschluss
möglich.
Die Aufstellung des Containers am jeweils günstigsten Punkt ohne Rücksicht
auf das Stromversorgungsnetz ist hierdurch sichergestellt. Soll
der Einwurfbetrieb, beispielsweise aus Lärmschutzgründen, lediglich am Tag erfolgen,
kann dies bereits durch die Solarzellenvorrichtung alleine sichergestellt
werden. Soll hingegen auch ein Einwurfbetrieb bei Dunkelheit ermöglicht werden,
kann vorteilhafterweise die Stromversorgungsvorrichtung einen Stromspeicher,
beispielsweise in Form eines wieder aufladbaren Akkus, umfassen,
der von der Solarzellenvorrichtung gespeist wird. Unabhängig von
dem vorgenannten Aspekt des Tag- oder Nachtbetriebs kann ein solcher
Akkumulator von Vorteil sein, beispielsweise um Leistungsspitzen
in der Stromversorgung abzufedern, so dass mit einer relativ leistungsschwachen
Solarzellenvorrichtung gearbeitet werden kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist an dem Unterflurcontainer eine Füllstandserfassungsvorrichtung
zur Überwachung
des Füllstands
des Unterflurcontainers vorgesehen. Diese Füllstandserfassungsvorrichtung
ist vorteilhafterweise mit der Datenübertragungsvorrichtung verbunden,
die die von der Füllstandserfassungsvorrichtung
bereitgestellten Füllstandsdaten
per Fernübertragung
an die Entsorgungsdatenbank und/oder einen Containerbetreiber automatisch übermittelt
und/oder abrufbar bereitstellt. Die Füllstandserfassungsvorrichtung
kann an der Einfüllschleuse
vorgesehen sein und beispielsweise den Füllstand des Containers durch Überwachung
der Einwurfmenge bestimmen. In Weiterbildung der Erfindung kann
die Füllstandserfassungsvorrichtung
jedoch zumindest einen Lichttaster aufweisen, der an dem Unterflurcontainer
angeordnet ist und dessen Füllstand
unmittelbar erfasst. Durch die Übermittlung
der Füllstandsdaten
an die zentrale Entsorgungsdatenbank kann der Containerbetreiber den
Unterflurcontainer abholen und durch einen leeren ersetzen, wenn
dies vom Füllstand
her geboten ist. Andererseits kann ggf. über die Entsorgungsdatenbank
auch ein Containerbenutzer den Füllstand abfragen,
um den Weg zu einem vollen und damit nicht aufnahmebereiten Container
zu vermeiden.
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In
Weiterbildung der Erfindung besitzt der Unterflurcontainer an seinem
Deckenabschnitt geeignete Hubmittel zum Herausheben des Unterflurcontainers
aus dem Containeraufnahmeschacht, die gegenüber der Einfüllschleuse
und der Wiegeeinheit versetzt angeordnet sind. Insbesondere kann
als Hubmittel an dem Deckenabschnitt des Containers ein zentrisch
befestigter Greifabschnitt zum formschlüssigen Greifen des Unterflurcontainers
besitzen, während
die Einfüllschleuse
exzentrisch versetzt ebenfalls noch auf dem Deckenabschnitt des Unterflurcontainers
sitzt.
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Die
Vergebührung
des Einwurfs von Sammelgut durch einen Containerbenutzer kann in
verschiedener Weise erfolgen. Nach einer Ausführung der Erfindung kann vorgesehen
sein, das jeweils eingeworfene Sammelgut automatisch auf einem elektronischen
Benutzerkonto des jeweiligen Containerbenutzers zu verbuchen, das
auf der zentralen, vom Unterflurcontainer örtlichen getrennten Entsorgungsdatenbank
geführt
wird und den Datenaustausch zwischen dem Unterflurcontainer und
der Entsorgungsdatenbank mittels Datenfernübertragung durchzuführen, wodurch
der Unterflurcontainer mit der Entsorgungsdatenbank verbunden ist.
Die Verbuchung des Entgeltes ist nicht mehr durch das auf der Benutzeridentifizierungs-Chipkarte gespeicherte
Guthaben beschränkt,
es kann ein Abgleich mit einem zentral geführten Benutzerkonto erfolgen.
Dies vereinfacht auch das Auffüllen
des Benutzerkontos, da hierzu nicht die Identifizierungskarte zu
dem jeweiligen Containerbetreiber getragen werden muß. Das elektronisch
geführte
zentrale Benutzerkonto kann in üblicher
Weise per Bankeinzug, Vorabüberweisung
etc. aufgefüllt
werden. Zum anderen vereinfacht die automatische Datenübertragung
auf die zentrale Entsorgungsdatenbank die Abrechnung durch den Containerbetreiber.
Dieser braucht nicht mehr physisch zu dem Unterflurcontainer gehen,
um die darin vorgesehene Containerspeicherkarte zu entnehmen und
die entsprechenden Daten zu erhalten. Der Containerbetreiber ist
vorzugsweise über
eine Internetverbindung an die Entsorgungsdatenbank angeschlossen.
Hierdurch können
Benutzerdaten und/oder Containerdaten von dem Containerbetreiber
abgefragt bzw. automatisch von der Entsorgungsdatenbank an den Containerbetreiber übermittelt
werden.
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Die
zentrale Entsorgungsdatenbank und der jeweilige Unterflurcontainer
können über das
Internet miteinander verbunden sein. Dies kommt insbesondere bei
einer Festnetzanbindung des Unterflurcontainers in Betracht. Vorzugsweise
jedoch erfolgt der Datenaustausch zwischen der Entsorgungsdatenbank
und dem jeweiligen Unterflurcontainer über Mobilfunk, mittels dessen
der Unterflurcontainer mit dem Internet verbunden werden kann. Die
zentrale Entsorgungsdatenbank ist dabei vorzugsweise Teil eines Web-Servers.
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In
Weiterbildung der Erfindung werden von der Entsorgungsdatenbank
an den jeweiligen Unterflurcontainer Benutzerdaten übermittelt,
anhand derer vor der Annahme des jeweiligen Sammelguts durch den
Unterflurcontainer automatisch geprüft werden kann, ob der Einwurf
des jeweiligen Sammelguts von dem Benutzerkonto gedeckt wird. Von
der Entsorgungsdatenbank kann insbesondere der Stand des Benutzerkontos
an den Unterflurcontainer bereitgestellt werden, so daß dieser
abgleichen kann, ob das Benutzerkonto soweit aufgefüllt ist,
daß das
Entgelt für
die einzuwerfende Sammelgutmenge abgebucht werden kann. Dennoch
kann das Guthaben des Benutzerkontos auf der entsprechenden Identifizierungskarte
gespeichert sein und bei Benutzung der Identifizierungskarte entsprechend
abgeändert
werden. In diesem Fall kann die Übertragung
des Kontostandes von dem elektronisch geführten Benutzerkonto an den
Unterflurcontainer hauptsächlich
dazu dienen, zwischenzeitlich durchgeführte Auffüllungen des Benutzerkontos
zu berücksichtigen
und gegebenenfalls an dem Unterflurcontainer auf die Identifizierungskarte
zu schreiben.
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Vorzugsweise
werden zwischen dem Unterflurcontainer und der zentralen Entsorgungsdatenbank
nicht nur Daten betreffend die Verbuchung der jeweils eingeworfenen
Sammelgutmengen und den Füllstand
des Containers ausgetauscht. Um die logistische Handhabung der Unterflurcontainer
zu vereinfachen, können
von dem Unterflurcontainer an die zentrale Entsorgungsdatenbank
weitere Containerdaten, insbesondere Verbrauchsdaten und/oder Wartungsdaten übermittelt
werden. Dies kann automatisch in Intervallen erfolgen. Die Übermittlung
kann auch von der zentralen Entsorgungsdatenbank aus gesteuert werden,
insbesondere können
die Daten auf Abfrage übermittelt
werden. Die Übermittlung
der Containerdaten erlaubt es dem Containerbetreiber zu entscheiden,
ob der jeweilige Unterflurcontainer ausgetauscht werden muß, z. B.
weil er voll ist. Auch die Wartung kann anhand dieser Daten durchgeführt werden.
Ebenso können
Auswertungen betreffend das Einwurfverhalten, Rentabilität und dergleichen einfach
anhand der übermittelten
Daten durchgeführt werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Entsorgungsdatenbank elektronisch
mit dem Containerbetreiber über
ein Netzwerk, insbesondere das Internet verbindbar, so daß der Containerbetreiber
Zugriff auf die ihn interessierenden Daten, die in der Entsorgungsdatenbank
gespeichert sind, hat. Von der Entsorgungsdatenbank können an
den jeweiligen Containerbetreiber Benutzerdaten oder auch Containerdaten
abrufbar bereitgestellt oder in vorgegebenen Intervallen automatisch übermittelt
werden.
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Die
zentrale Entsorgungsdatenbank ist also vorteilhafterweise nicht
interner Teil des betreibereigenen Systems, sondern kann extern
zu diesem aufgestellt sein. In Weiterbildung der Erfindung können eine
Mehrzahl von Unterflurcontainern und auch eine Mehrzahl von Containerbetreibern
mit einer zentralen Entsorgungsdatenbank verbunden sein. Dementsprechend
werden dann Benutzerdaten bzw. Containerdaten von einer Mehrzahl
von Unterflurcontainern an die zentrale Entsorgungsdatenbank übermittelt. Ebenso
können
von der Entsorgungsdatenbank die Benutzerdaten sowie die jeweiligen
Containerdaten an den jeweils betroffenen der Mehrzahl von Containerbetreibern
bereitgestellt werden. In der Entsorgungsdaten bank werden alle notwendigen
Daten bereitgehalten, die zur Benutzung und zum Betreiben der Unterflurcontainer
notwendig sind.
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Der
Datenaustausch zwischen der Entsorgungsdatenbank und einem jeweiligen
Unterflurcontainer braucht nicht online jedesmal dann erfolgen, wenn
der Unterflurcontainer in Benutzung ist. Es kann ausreichend sein,
den Datenaustausch in vorgegebenen Intervallen zu bewerkstelligen.
Insbesondere kann der Datenaustausch nachts erfolgen, wenn die Verfügbarkeit
und die Benutzerkosten der Datenfernübertragung günstig sind.
Die von der Entsorgungsdatenbank an den Unterflurcontainer bereitgestellten
Benutzerdaten zur Identifizierung des jeweiligen Benutzers oder
zur Verbuchung des jeweils eingeworfenen Sammelguts werden in einem
Speicher an dem Unterflurcontainer gespeichert, so daß von einer
entsprechenden Recheneinheit an dem Unterflurcontainer der entsprechende
Datenabgleich erfolgen kann. Insbesondere können die Daten einer den Benutzer
identifizierenden Karte eingelesen, die zugehörigen Benutzerdaten aus den
abgespeicherten Benutzerdaten aufgerufen und der entsprechende Datenabgleich
von der Unterflurcontainer-Rechnereinheit durchgeführt werden.
Es kann jedoch dann, wenn dies notwendig ist, online eine Aktualisierung
der zu einem früheren
Zeitpunkt übertragenen Benutzerdaten
bewerkstelligt werden. Insbesondere dann, wenn der Zugriff auf den
Unterflurcontainer aufgrund der vorab gespeicherten Daten verweigert wird,
können
von dem Unterflurcontainer automatisch aktuelle Benutzerdaten von
der Entsorgungsdatenbank abgefragt werden. So kann dann, wenn der gespeicherte
Stand des Benutzerkontos oder auch der von der Identifizierungskarte
abgefragte Stand des Benutzerkontos den Einwurf der Sammelgutmenge
nicht decken würde,
der Stand des Benutzerkontos aktuell von der Entsorgungsdatenbank
abgefragt werden. Hierdurch kann z. B. eine zwischenzeitlich durchgeführte Kontoauffüllung berücksichtigt werden.
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Die
vorgegebenen Intervalle für
den Datenaustausch zwischen der Entsorgungsdatenbank und dem Unterflurcontainer
können
auch in anderen Fällen
durchbrochen werden, z. B. dann, wenn ein Benutzer seine Identifizierungskarte
sperren lassen möchte.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung
der Erfindung besteht darin, daß auch
unmittelbar der Containerbenutzer und Müllverursacher insbesondere über das
Internet Zugriff auf die zentrale Entsorgungsdatenbank hat. Von
der Entsorgungsdatenbank können
an den Containerbenutzer über
das Internet die den jeweiligen Benutzer betreffenden Benutzerdaten
bereitgestellt bzw. automatisch übermittelt
werden. Hierdurch kann der Containerbenutzer Informationen über seinen
eigenen Müllverbrauch oder
seinen Kontostand erhalten. Zusätzlich
oder alternativ kann vorgesehen sein, daß der Benutzer Daten an die
Entsorgungsdatenbank übermittelt.
Insbesondere kann ein Auffüllen
des Benutzerkontos unmittelbar durch den Containerbenutzer nach
Art des Internet-Banking bewerkstelligt werden.
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Die
Anbindung der Unterflurcontainer an die zentrale Entsorgungsdatenbank
mittels elektronischer Datenfernübertragung
erlaubt es, eine Bedienung des Containers auch per Handy vorzusehen. Zur Überprüfung der
Zugangsberechtigung bzw. zum Öffnen
des Unterflurcontainers kann von dem Unterflurcontainer bzw. der
zentralen Entsorgungsdatenbank eine über ein Mobilfunknetz eingegebene Nachricht
abgefragt werden. Insbesondere kann eine Containersteuerung per
SMS vorgesehen sein. Als Reaktion auf eine solche SMS kann der Wert
des eingeworfenen Mülls
auch als Geldbetrag über
die Telefonrechnung des jeweiligen Mobilfunkanbieters eingezogen
werden.
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Bei
einer kartenlosen Bedienung des Unterflurcontainers per Handy kann
eine Identifikation des jeweiligen Containerbenutzers durch die
Handykennung, die sogenannte GSM-Nummer, erreicht werden. Zusätzlich kann
vorgesehen sein, daß der
Containerbenutzer per Handy ein Paßwort an den Unterflurcontainer
schicken muß.
Zu dieser Art der Identifizierung des Containerbenutzers am Unterflurcontainer
werden die entsprechenden Daten bei der Registrierung des Benutzers
an die Entsorgungsdatenbank bzw. den Containerbetreiber übermittelt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und zugehöriger
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Schnittdarstellung eines Unterflurcontainers einer
Müllsammelvorrichtung
nach einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung, der in einen teilweise unterirdisch versenkten Containeraufnahmeschacht
eingesetzt ist und auf seinem Deckenabschnitt eine Einfüllschleuse
mit Wiegeeinheit und Datenübertragungsvorrichtung
besitzt, und
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2:
eine vergrößerte Schnittansicht
der Einfüllschleuse
des Unterflurcontainers aus 1, die die
Einfüllschleuse
auch mit geöffnetem
Deckel zeigt.
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Der
in 1 gezeigte Unterflurcontainer für Sammelgut
wie Restmüll
und/oder Wertstoffe ist passgenau in einen Containeraufnahmeschacht 2 versenkt,
der wiederum selbst zumindest teilweise in den Boden 3 versenkt
ist. Der Containeraufnahmeschacht 2 ist in der gezeichneten
Ausführung
im wesentlichen kreiszylindrisch ausgebildet und ragt mit seinem
oberen kreiszylindrischen Rand 4 ein Stück weit über den Boden 3 vor.
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Der
Unterflurcontainer 1 ragt mit seinem Kopfabschnitt 5 leicht über den
Containeraufnahmeschacht 2 über, wobei an dem Kopfabschnitt 5 ein umlaufender
Randsteg 6 vorgesehen ist, mit dem der Unterflurcontainer 1 passgenau
auf dem Rand 4 des Containeraufnahmeschachts 2 aufsitzt,
so dass der Containeraufnahmeschacht 2 durch den Unterflurcontainer 1 umlaufend
verschlossen ist. Der Kopfabschnitt 5 des Unterflurcontainers 1 besitzt
einen geringfügig
größeren Durchmesser
als der Containeraufnahmeschacht 2 im Bereich seines oberen
Randes 4. wie 1 zeigt, besitzt der Kopfabschnitt 5 des
Unterflurcontainers 3 in der gezeichneten Ausführung insgesamt
eine etwa pilzkopfförmige
Gestalt.
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Um
den Unterflurcontainer 1 aus dem Containeraufnahmeschacht 2 herausheben
zu können, sind
auf dem leicht konvexen Deckenabschnitt 7 des Unterflurcontai ners 1 zentrisch
Hubmittel 8 in Form eines pilzförmigen Greifkopfes 9 vorgesehen,
der formschlüssig
mit einem Hubgreifer eines Müllfahrzeugs
in Eingriff bringbar ist.
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Auf
der Einfüllöffnung 10 des
Unterflurcontainers 1, die in dessen Deckenabschnitt 7 ausgebildet ist,
sitzt eine Einfüllschleuse 11,
deren Einfüllöffnung 12 durch
einen Deckel 13 verschließbar ist. Der Deckel 13 ist
durch eine nicht eigens dargestellte Verriegelungsvorrichtung verriegelbar,
die durch eine Zugangssteuerungseinrichtung 14 entriegelbar
ist. Die Zugangssteuerseinrichtung 14 ist elektronisch
ausgebildet und frägt
einen Zugangscode und/oder Personenidentifikationscode von einem
Containerbenutzer ab. Hierzu kann ein Kartenlesegerät 15 an
der Einfüllschleuse 11 vorgesehen
sein, die eine Zugangskarte eines Containerbenutzers bzw. die darauf
gespeicherten Daten abfrägt.
Vorteilhafterweise arbeitet das Kartenlesegerät 15 mit einem Transponder,
mithilfe dessen die Daten von der Zugangskarte berührungslos
heruntergelesen werden. Es versteht sich jedoch, dass ggf. auch
eine Zugangssteuerung ohne Kartenlesegerät 15 vorgesehen sein
könnte. Beispielsweise
kann über
eine Tastatur und ein Display ein Zugangscode manuell angefordert
und eingegeben werden.
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Um
die Einfüllschleuse 11 möglichst
einfach auszubilden, ist der Deckel 13 manuell zu öffnen, wie dies 2 zeigt.
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In
die Einfüllschleuse 11 ist
weiterhin eine Wiegeeinheit 16 mit einer geeichten vorzugsweise elektronischen
Waage integriert, durch die die in die Einfüllschleuse 11 eingefüllte Müllmenge
präzise
gewogen wird. Wird die Einfüllschleuse 11 durch
den Deckel 13 nach Einwurf des Sammelguts wieder verschlossen,
gibt die Einfüllschleuse 11 im
Bereich ihres Bodenabschnittes 17 die Einfüllöffnung 10 des Unterflurcontainers 1 frei,
so dass in die Einfüllschleuse 11 gegebenes
Sammelgut in den Unterflurcontainer 1 befördert wird.
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Wie 1 zeigt,
ist an der Einfüllschleuse 11 eine
Datenübertragungsvorrichtung 18 vorgesehen, über die
der Unterflurcontainer 1 mit einer zentralen Entsorgungsdatenbank 19 kommunizieren
kann. Die Datenfernübertragung
ist dabei in ver schiedenen Übertragungsformaten
möglich.
Nach einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung kann die Datenübertragungsvorrichtung 18 über ein
Modem und/oder eine Mobilfunkeinrichtung mit einem Datennetzwerk, insbesondere
dem Internet, verbunden werden, an das auch die Entsorgungsdatenbank 19 angeschlossen
ist.
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Mittels
der Datenübertragungsvorrichtung 18 können verschiedene
Daten zwischen der Entsorgungsdatenbank und dem Unterflurcontainer 1 ausgetauscht
werden. Insbesondere übermittelt
der Unterflurcontainer 1 an dem Container erfasste Container-
und Benutzerdaten. Insbesondere wird bei einer Benutzung durch einen
Containerbenutzer dessen Personenidentifikationscode abgefragt,
der mit dem Zugangscode an dem Container zusammenfallen oder darin
enthalten sein kann. Zudem werden die bei einem Einwurf von der
Wiegeeinheit 16 bereitgestellten Gewichtsdaten zusammen
mit dem Personenidentifikationscode an die Entsorgungsdatenbank 9 übertragen
und dort in einem Benutzerkonto gespeichert. In dem Benutzerkonto
kann sodann auch eine Vergebührung
erfolgen, wobei die Vergebührungseinrichtung
vorteilhafterweise an der Entsorgungsdatenbank vorgesehen ist. Gegebenenfalls kann
das Benutzerkonto abgefragt werden, bevor die Zugangssteuerseinrichtung 14 die
Einfüllschleuse 11 freigibt,
um zu sehen, ob für
den jeweiligen Benutzer ein ausreichender Vergebührungsbetrag vorhanden ist.
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Weiterhin
wird vorteilhafterweise von einer Füllstandserfassungsvorrichtung 20,
die einen Lichttaster 21 aufweist, der Füllstand
des Unterflurcontainers 1 laufend überwacht. Die Datenübertragungsvorrichtung 18 übermittelt
entsprechende Füllstandsdaten
in entsprechenden Abständen,
insbesondere jeweils nach einem Sammelguteinwurf auf die zentrale
Entsorgungsdatenbank 19, so dass dort stets der aktuelle
Füllstand
des jeweiligen Unterflurcontainers 1 vorhanden ist, insbesondere
von dort an den jeweiligen Containerbetreiber automatisch übermittelt
werden kann.
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Die
Stromversorgung der Einfüllschleuse 11 mit
deren Zugangssteuereinrichtung 14 und der Wiegeeinheit 16 sowie
der Datenübertragungsvorrichtung 18 wird
in der gezeichneten Ausführung über eine
Solarzellenvorrichtung 22 sichergestellt, die an der Einfüllschleuse 11 angeordnet
sein kann.