DE4341899A1 - Müllerfassungsstation für aufwandsgerechte Erfassung der vom Verursacher angelieferten Müllmengen - Google Patents
Müllerfassungsstation für aufwandsgerechte Erfassung der vom Verursacher angelieferten MüllmengenInfo
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Description
Nach dem bekannten Stand der Technik erfolgt die Beseitigung von
Hausmüll insbesondere in Wohngebieten durch Großraum-Müllbehäl
ter, die dem Nutzer dieser Behälter einen im wesentlichen freien
Zugang gestatten.
Dieser Umstand führt jedoch vielfach dazu, das jegliche Art von
Müll in diese Behälter gefüllt wird, gleichgültig ob es sich da
bei um wiederverwertbare Stoffe, wie Glas, Kunststoffe, Papier,
Metallschrott usw. oder ob es sich um tatsächlich nicht wieder
verwertbaren Hausmüll handelt, zu dessen Aufnahme und Beseiti
gung die Behälter ursächlich aufgestellt werden.
Die mißbräuchliche Benutzung dieser Müllbehälter durch das Be
füllen mit wiederverwertbaren Stoffen wird auch durch das Auf
stellen von speziellen Behältern für die sortierte Aufnahme
dieser Stoffe nicht in gewünschtem Umfang unterbunden.
Dieser Mißbrauch bei der Abfallbeseitigung soll durch geeignete
Maßnahmen zu einer weitgehenden Abfallvermeidung führen, indem
der Nutzer des Müllbehälters entsprechend der von ihm zu besei
tigenden Müllmenge an den Entsorgungskosten beteiligt wird und
dazu angehalten ist, die kostenlose oder die wesentlich kosten
geringere Beseitigung von wiederverwertbaren Stoffen zu nutzen.
Mit einem Spezialfahrzeug werden die vollen Behälter entleert,
bzw. gegen leere Behälter ausgetauscht und der Müll zum Endlager
transportiert. Für diese Technologie werden pro Müllplatz ca.
acht Container mit einem Inhalt von je einem m³ benötigt. Beim
Abtransport sind drei Arbeitskräfte pro Müllfahrzeug erforder
lich.
Die Kosten der Müllentsorgung werden pauschal berechnet. Die
Nachteile der gegenwärtigen Müllentsorgung sind:
- - hoher personeller Aufwand,
- - fehlender Anreiz zur Müllvermeidung,
- - unbefugter Zugang zum Müll im Container ist möglich, dadurch ist die Umweltbelastung nicht ausgeschlossen,
- - in Ruhezeiten wird durch Müllentleerung Lärm verursacht.
Gemäß DE 41 22 405 ist ein System beschrieben, welches das Ge
wicht des eingegebenen Mülls bei der Abfallentledigung in den
Großraum-Müllbehälter erfaßt und als Berechnungsgrundlage für
die individuelle Abfallgebühr nutzt. Das verwendete Wägesystem
steht mit Meß-, Datenverarbeitungs- und Sicherheitseinrichtungen
in Wirkverbindung, mit der die bezeichnete Aufgabe erfüllt wird.
Der Nachteil dieses Systems besteht jedoch darin, daß es der
notwendigen Komplexität der Müllbeseitigungs- und Abfallverwer
tungsproblematik nicht gerecht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, für eine definierte Erfas
sung und einen optimalen Abtransport von Hausmüll zu sorgen und
die dazu notwendige Technik bereitzustellen.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung dieser Aufgabe durch ein
Verfahren, daß durch
- - eine Annahme von Müll durch eine Müllerfassungsstation unter Einbeziehung eines nutzerorientierten Kostenerfas sungssystems,
- - eine definierte Erfassung des angenommenen Mülls in der Müllerfassungsstation, verbunden mit einer Zuordnung der ermittelten Kosten zum nutzerorientierten Kostenerfassungs system,
- - die Übergabe des Mülls an einen Müllvorratsbehälter als integrierender Bestandteil der Müllerfassungsstation,
- - die Erfassung des maximalen Füllstandes des Müllvorratsbe hälters mit Müll,
- - das Sperren der weiteren Annahme von Müll durch die Müller fassungsstation bei Erreichen des maximalen Füllstandes des Müllvorratsbehälters,
- - eine Information eines Mülltransportfahrzeuges über den maximalen Füllstand des Müllvorratsbehälters und der damit verbundenen Aufforderung zur Abholung desselben durch das Mülltransportfahrzeug gekennzeichnet ist.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer Vorrichtung zu Durchführung des Verfahrens entsprechend
dem Kennzeichen des Anspruches 2.
Die Erfindung soll nun zum besseren Verständnis anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Draufsicht einer Müll
erfassungsstation mit rechteckiger Grundfläche,
Fig. 2 eine Seitenansicht von Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Draufsicht einer ande
ren Ausführungsform mit kreisförmiger Grundfläche,
Fig. 4 eine geschnittene Seitenansicht von Fig. 3,
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Einfüll- und Wägebehälters.
Gemäß Fig. 1 besteht die Müllerfassungsstation 1 aus einem all
seitig wetterfesten Gehäuse 2 mit einer Länge von 6,5 m, einer
Breite von 3,0 m und einer Höhe von 1,7 m. Von der Müllerfas
sungsstation 1 werden vier Müllvorratsbehälter 3 mit einer Länge
von 2,0 m, einer Breite von 1,25 m und einer Höhe von 1,4 m
aufgenommen. Diese Müllvorratsbehälter 3 können für die Boden
entleerung ausgelegt sein oder werden als Wechselbehälter einge
setzt. Im Falle einer Bodenentleerung erfolgt diese in den Groß
behälter eines herkömmlichen, nicht näher beschriebenen Entsor
gungsfahrzeuges.
Der Müllvorratsbehälter 3 ist in seinem Bodenbereich mit Spurrä
dern 4 versehen, die mit in der Müllerfassungsstation 1 in
Längsrichtung verlegten Schienen 5 in Wirkverbindung stehen. Die
Schienen 5 weisen von einem Ende der Müllerfassungsstation 1 zum
gegenüberliegenden Ende ein leichtes Gefälle auf, um eine durch
den Hangabtrieb unterstützte und damit antriebsarme gesteuerte
Verschiebung des Müllvorratsbehälters 3 innerhalb der Müllerfas
sungsstation 1 zu gewährleisten. Die Notwendigkeit der Verschie
bung des Müllvorratsbehälters 3 wird in einem späteren Zusammen
hang beschrieben.
Jede Müllerfassungsstation 1 ist mit einem Rechner 8 zur Daten
erfassung und Datenverarbeitung ausgestattet, der mit den Ein
füll- und Wägebehältern 6 in einer später zu beschreibenden
Weise in Verbindung steht.
Jedem Müllvorratsbehälter 3 in der Müllerfassungsstation 1 ist
ein Einfüll- und Wägebehälter 6 zugeordnet, der sich unter der
Abdeckung 7 der Müllerfassungsstation 1 und damit über dem oben
offenen Müllvorratsbehälter 3 befindet. Der Einfüll- und Wägebe
hälter 6 ist über einen in der Abdeckung 7 befindlichen Einfüll
stutzen 19 zugänglich, wobei der Einfüllstutzen 19 durch einen
verriegelbaren Verschlußdeckel 18 verschlossen bzw. geöffnet
werden kann.
Darüber hinaus ist jedem Müllvorratsbehälter 3 eine Füllstands
anzeige zugeordnet, die über den Rechner 8 mit dem Einfüll- und
Wägebehälter 6 in einer später beschriebenen Weise in Wirkver
bindung steht.
Der Einfüll- und Wägebehälter 6 stellt sich in der beschriebenen
Ausführungsform als zylinderförmiges Gefäß dar, das unter der
Abdeckung 7 der Müllerfassungsstation 1 vorzugsweise so montiert
ist, daß der eingefüllte Müll nach dem Wiegen und der Abbuchung
der durch Feststellung des Gewichtes ermittelten Kosten von
einem in den Rechner 8 eingegebenen Datenträger an den darunter
liegenden Müllvorratsbehälter 3 entleert wird.
Um eine problemlose automatische Entleerung zu ermöglichen,
besteht der Einfüll- und Wägebehälter 6 aus einer zylindrischen
Doppelhüllenkonstruktion, die in Richtung der Abdeckung 7 offen
und in Richtung des Müllvorratsbehälters 3 mit einem Boden ver
sehen ist. Der äußere Zylinder 9 der Doppelhüllenkonstruktion
ist über Meßglieder 10 zur Gewichtsermittlung der eingebrachten
Müllmenge fest mit dem Gehäuse 2 der Müllerfassungsstation 1
verbunden. Er weist in seinem unteren Bereich einen Ausschnitt
11 auf, der in den Müllvorratsbehälter 3 gerichtet ist. Im Zy
linder 9 ist ein auf gleicher Achse drehbarer innerer Zylinder
12 angeordnet, der gleichfalls einen Ausschnitt 13 enthält,
wobei die verbleibende Mantelfläche des inneren Zylinders 12 in
Übernahmeposition des Einfüll- und Wägebehälters 6 den Aus
schnitt 11 des äußeren Zylinders 9 abdeckt und damit einen ge
schlossenen Behälter bildet.
Der innere Zylinder 12 dreht sich innerhalb des feststehenden
äußeren Zylinders 9. Angetrieben wird der innere Zylinder 12 von
einem auf dem äußeren Zylinder 9 montierten Elektromotor 14, der
seine Kraft über einen Zahnriemen 15 auf einen am Umfang des
inneren Zylinders 12 befindlichen Zahnkranz 16 überträgt. Die
Lagerung des inneren Zylinders 12 im äußeren Zylinder 9 erfolgt
in den gemeinsamen Bodenbereichen mittels einem in einer Buchse
geführten Zapfen. Im oberen Bereich der Doppelhüllenkonstruktion
bleibt die Stirnseite zum Beschicken mit Müll geöffnet. Auf
dieser Seite des Einfüll- und Wägebehälters 6 wird der innere
Zylinder 12 gegenüber dem äußeren Zylinder 9 über ein Gleitlager
17 abgestützt. Um eine zusätzliche Sicherheit gegen die Ver
schiebung des inneren Zylinders 12 zu erhalten, wird neben dem
Gleitlager 17 im oberen Bereich für die Aufnahme radialer Kräfte
ein nicht näher beschriebenes Lager für die Aufnahme axialer
Kräfte vorgesehen.
Der beschriebene Einfüll- und Wägebehälter 6 dient ausschließ
lich der Erfassung der eingebrachten Müllmengen, sie ist daher
nur über die Meßglieder 10 mit der Müllerfassungsstation 1 ver
bunden.
Für die Endlagenbegrenzung der möglichen Drehbewegungsrichtungen
sind zusätzliche, aber nicht näher beschriebene Einrichtungen
vorgesehen.
Der in den Einfüll- und Wägebehälter 6 hineinragende Einfüll
stutzen 19 mit dem Verschlußdeckel 18 ist nur an dem Gehäuse 2
der Müllerfassungsstation 1 befestigt und beeinflußt daher nicht
den Wägevorgang.
Die Funktionsbeschreibung der erfindungsgemäßen Ausführung dient
dem besseren Verständnis des Zusammenwirkens der einzelnen Kom
ponenten der Müllerfassungsstation.
Die in der Abdeckung 7 der Müllerfassungsstation 1 befindlichen
Einfüllstutzen 19 sind durch einen Verschlußdeckel 18 verschlos
sen. Der Verschlußdeckel 18 kann zum Beschicken des Einfüll- und
Wägebehälters 6 nur mit einer Magnetkarte oder einem ähnlichen
Datenträger geöffnet werden. Im Normalfall sind die Einfüllstut
zen 19 verschlossen.
Jede Müllerfassungsstation 1 ist mit einem Rechner 8 ausgestat
tet, der mit jedem der Einfüll- und Wägebehälter 6 durch die im
Bereich der Müllaufgabe installierten Leseeinheiten der Daten
träger ("Müllkarten") in Verbindung steht. Nachdem der in die
Leseeinheit eingeführte Datenträger hinsichtlich seiner Gültig
keit überprüft wurde, wird der Verschlußdeckel 18 durch den
Rechner entriegelt und der Einfüll- und Wägebehälter 6 damit zur
Benutzung freigegeben. Sollten auf dem Datenträger keine Gebüh
reneinheiten mehr gespeichert sein, wird der Verschlußdeckel 18
nicht entriegelt.
Der Nutzer der Müllerfassungsstation 1 verschafft sich durch
Aufklappen des entriegelten Verschlußdeckels 18 Zugang zum Ein
füll- und Wägebehälter 6 und schüttet seinen Hausmüll aus dem
Mülleimer über den Einfüllstutzen 19 in diesen Behälter 6.
Nach dem manuellen Verschließen des Einfüllstutzens 19 durch den
Verschlußdeckel 18 erfolgt der Wägevorgang, mit diesem eine
kostenmäßige Bewertung der eingegebenen Müllmenge und das ent
sprechende Abbuchen von dem eingeführten Datenträger.
Dabei vergleicht der Rechner 8, ob das spezifische Gewicht des
eingefüllten Gutes mit einem vorgegebenen Vergleichswert über
einstimmt. Ist dieses nicht der Fall, wird zusätzlich zu der
erhobenen Gebühr ein Zuschlag von der in der Leseeinheit einge
führten Karte abgebucht. Dieses wird damit begründet, z. B. Bau
stoffe, Schrott oder Plaste kein Müll sind und einer besonderen
kostenlosen oder kostenarmen Wiederverwertung zugeführt werden
können.
Danach wird der Datenträger aus der Leseeinheit freigegeben und
durch den Nutzer entnommen. Anschließend veranlaßt der Rechner
8 die Drehung des inneren Zylinders 12 derart, daß der Auschnitt
11 im äußeren Zylinder 9 freigegeben wird und der Müll in den
unter dem Einfüll- und Wägebehälter 6 befindlichen Müllvorrats
behälter 3 fällt. Nachdem dieser Beschickungsvorgang abgeschlos
sen ist, kehrt der Einfüll- und Wägebehälter 6 durch Zurückdre
hen des inneren Zylinders 12 in seine Ausgangsposition zurück.
Unmittelbar in der Nähe des Einfüll- und Wägebehälters 6 und
außerhalb des Müllvorratsbehälters 3 befindet sich eine Füll
standsanzeige, die bei Erreichen der maximalen Füllstandshöhe an
den Rechner 8 ein entsprechendes Signal sendet, der die Verrie
gelung des Verschlußdeckels 18 auslöst. Werden die in dem Aus
führungsbeispiel hintereinander angeordneten Einfüllstutzen 19
durch die Füllstandsanzeige verschlossen gehalten, wird die
gleichzeitige Verschiebung der den Einfüllstutzen 19 zugeord
neten und gleichfalls hintereinanderliegenden Müllvorratsbehäl
ter 3 entlang den Schienen 5 veranlaßt. Unterstützt wird die
Bewegung der Müllvorratsbehälter 3 durch die geneigte Anordnung
der Schienen 5 und die damit auf die Müllvorratsbehälter 3 wir
kende Hangabtriebskraft.
Durch die Verschiebung der Müllvorratsbehälter 3 innerhalb der
Müllerfassungsstation 1 gegenüber den Einfüll- und Wägebehältern
6 wird ein höherer Füllgrad der Müllvorratsbehälter 3 erreicht.
Zur weiteren Erhöhung der Aufnahmefähigkeit der Müllvorratsbe
hälter 3 kann eine Vorrichtung zur Verdichtung des eingebrachten
Mülls eingesetzt werden. Diese besteht aus einer über den Müll
rollenden Walze, deren Rollbewegung auf dem Müll durch die Ver
schiebung der Müllvorratsbehälter 3 ausgelöst wird. Bei der
Anwendung dieser Verdichtung ist die lagenweise Einbringung des
Mülls zu gewährleisten, da sonst keine ausreichende Verdichtung
des eingebrachten Gutes erreicht wird. Dieses bedeutet, daß nach
anderen Kriterien als der Füllstandshöhe eine Verschiebung der
Müllvorratsbehälter 3 erfolgen muß.
Die Verschiebung der Müllvorratsbehälter 3 innerhalb der Mül
lerfassungsstation 1 erfolgt durch einen Elektromotor über einen
endlosen Zahnriemen. Diese werden durch zwei Umlenkrollen, die
an den Stirnseiten innerhalb der Müllerfassungsstation 1 ange
bracht sind, geführt. Mit diesen Zahnriemen werden die Plattform
auf der die Müllvorratsbehälter 3 stehen oder die mit Spurrädern
4 versehenen Müllvorratsbehälter 3 direkt durch auf den Zahnrie
men montierten Kupplungen in Bewegung gesetzt, bis eine der
Füllstandsanzeigen den Zustand "Frei" anzeigt.
Bei vollständiger Füllung der Müllvorratsbehälter 3 haben diese
den Freiraum der Müllerfassungsstation 1 vollständig ausgefüllt.
In der Endlage veranlassen sie zusammen mit einer Schalteinrich
tung und den Füllstandsanzeigen die Inbetriebnahme eines Sen
ders. Dessen codiertes Signal wird von einer Zentrale oder einem
Entsorgungsfahrzeug empfangen, so daß die Entleerung der Mül
lerfassungsstation veranlaßt bzw. selbst durchgeführt wird.
Dem Nutzer wird die Stillegung des jeweiligen Einfüll- und Wäge
behälters 6 nach außen optisch und/oder akustisch angezeigt.
Der Austausch der gefüllten Müllvorratsbehälter 3 gegen leere
kann je nach Ausführung der Müllerfassungsstation 1 nach dem
Entfernen einer Seitenwand, eines Teils der Seitenwand, dem
Entfernen der Abdeckung 7 oder eines Teils der Abdeckung 7 er
folgen.
Die Versorgung der Müllerfassungsstation 1 mit elektrischer
Energie erfolgt durch einen festen Anschluß oder wo dies nicht
möglich ist, autonom durch an der Müllerfassungsstation 1 be
findlichen Solarmodulen, deren erzeugte Energie in Akkumulatoren
gespeichert wird.
Das Entsorgungsfahrzeug, das für den Abtransport der Müllvor
ratsbehälter 3 vorgesehen ist, entspricht in seinem grundsätz
lichen Aufbau den herkömmlichen Lastkraftwagen der entsprechen
den Größe. Die Umrüstung der Kraftfahrzeuge bezieht sich nur auf
die Ladefläche. Bei Anwendung des Systems von Müllvorratsbehäl
tern mit Bodenentleerung, ist das Entsorgungsfahrzeug mit einem
Hebezeug und einem Großcontainer auszurüsten.
Werden Wechsel-Müllvorratsbehälter verwendet, ist das Entsor
gungsfahrzeug ebenfalls mit einem Hebezeug und zusätzlichen
Halteeinrichtungen auszustatten. Bei der generellen Bestückung
der Müllerfassungsstationen mit bodenentleerenden Müllvorrats
behältern sind beide vorher genannten Varianten der Entsorgung
mit unterschiedlichen Kraftfahrzeugen möglich, da sowohl Müll
vorratsbehälter ausgetauscht als auch entleert und sofort wieder
stationiert werden können. Die günstigere Variante ist durch
Vergleich zu ermitteln. Bei der Anwendung der Müllvorratsbehäl
ter mit Bodenentleerung wird eine geringere aber mit einem höhe
ren Kostenaufwand herzustellende Anzahl von Behältern ausrei
chend sein. Die Entsorgungsfahrzeuge können in diesem Fall mit
den heute bereits üblichen Großcontainern bestückt werden.
Desweiteren sind die Kraftfahrzeuge mit einer Empfangsanlage
auszustatten, die den Empfang des codierten Signals der Müller
fassungsstation 1 ermöglichen. Das Signalisieren der vollen
Müllbehälter wird funktechnisch wie folgt durchgeführt:
- - Die Meldung der vollen Müllvorratsbehälter 3 erfolgt durch die Nutzung des bereits vorhandenen Mobilfunks.
- - Jede Müllerfassungsstation 1 wird mit einem Funkgerät ausge stattet, das bei einem bestimmten vorher festgelegten Fül lungsgrad der Müllerfassungsstation 1 in Verbindung mit einem auf die Position der Müllvorratsbehälter 3 ansprechen den Endlagenschalter automatisch betätigt wird.
- - Das Entsorgungsfahrzeug wird mit einem Empfänger ausgerü stet, der das Signal der Müllerfassungsstation 1 empfängt. Der Empfänger ist auf alle für den Einsatz vorgesehenen Frequenzen umschaltbar, falls der Einsatzbereich des Entsor gungsfahrzeuges wechselt.
- - Alle Müllerfassungsstationen 1 eines bestimmten Versorgungs bereiches senden auf einer bestimmten Frequenz, damit durch die Entsorgungsfahrzeuge keine Doppelfahrten verursacht wer den.
- - Das Signal der Müllerfassungsstation 1 wird auf dem Empfän ger des Entsorgungsfahrzeuges codiert (z. B. Nummerierung) sichtbar angezeigt oder es wird mit anderen akustischen oder optischen Möglichkeiten übermittelt.
Eine weitere Form der erfindungsgemäßen Müllerfassungsstation
besteht in einer runden Ausführung gemäß Fig. 3 und 4. In diesen
Figuren werden die Elemente, die denen der vorher genannten Aus
führungsform entsprechen, mit den gleichen Bezugszeichen be
zeichnet. Bei dieser zweiten Ausführungsform können die Abmes
sungen im Durchmesser 3,0 m und in der Höhe 1,7 m betragen.
Bei dem genannten Durchmesser der Müllerfassungsstation 1 sind
vier Einfüll- und Wägebehälter 6 vorgesehen, bei einer möglichen
Veränderung des Durchmessers kann die Anzahl der Einfüll- und
Wägebehälter verringert oder erhöht werden. Die unter den Ein
füll- und Wägebehältern 6 angeordneten Müllvorratsbehälter 3
weisen vorzugsweise den Querschnitt eines Kreissegments oder
eines gleichschenkligen Dreiecks auf. Sie sind auf einer dreh
baren Plattform 20 abgestellt. Die drehbare Plattform 20 wird
aus Festigkeitsgründen mit Stahlverstrebungen an dem äußeren
drehbaren Teil des Pylons abgefangen. Der Antrieb für die Dre
hung der gesamten Plattform 20 mit den darauf befindlichen Müll
vorratsbehältern 3 erfolgt durch am Umfang unterhalb der Stell
fläche montierten Elektromotoren, deren Ritzel in einem eben
falls unterhalb der Stellfläche angebrachten Zahnkranz eingrei
fen.
Ausgelöst wird die Drehung der Plattform durch die bereits be
schriebenen Füllstandsanzeigen an den einzelnen Einfüll- und
Wägebehältern 6. Zeigen alle Füllstandsanzeigen den Füllzustand
"Voll" an, wird die Drehung der Plattform 20 mit den Müllvor
ratsbehältern 3 so lange durchgeführt, bis der Füllzustand
"Frei" durch mindestens einen Behälter 6 angezeigt wird. Die
Veränderung der Standorte der Müllvorratsbehälter 3 bezogen auf
die ihnen zugeordneten Einfüll- und Wägebehälter 6 innerhalb der
Müllerfassungsstation 1 wird durch die Füllstandsanzeigen über
den Rechner 8 veranlaßt. Kann trotz erfolgter Drehung durch das
System der Zustand "Frei" nicht erreicht werden, wird durch das
System über Funk automatisch die vollständige Füllung der Mül
lerfassungsstation an die Zentrale oder an ein Entsorgungsfahr
zeug codiert gemeldet.
Eine weitere vorteilhafte Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung
kann in Hochhäusern vorgenommen werden. Bekanntermaßen erfolgt
hier das Einfüllen des Hausmülls in Schächte, die in jeder Etage
über einen Zugang verfügen und der eingegebene Müll über diesen
Schacht einem im Erdgeschoß stationierten Müllvorratsbehälter
zugeführt wird. Es ist denkbar, die erfindungsgemäße Vorrichtung
in der Weise zu trennen, daß der Einfüllstutzen mit dem verriegelbare
Verschlußdeckel und dem dazugehörigen Einfüll- und Wägebehälter
sowie die Leseeinrichtung des nutzerorientierten Kostenerfassungssystems
jeder Einfüllstelle zugeordnet ist, während
der übrige Teil der Müllerfassungsstation im Erdgeschoß
angeordnet ist.
Vorteile des beschriebenen Systems:
- - Einsparung von Arbeitskräften, da ein optimaler Einsatz der Fahrzeuge gewährleistet ist.
- - Verringerung des Fuhrparks gegenüber der bisher gebräuchli chen Technologie.
- - Unbefugter Zugriff nicht möglich, da der Müllvorratsbehälter allseitig verschlossen ist.
- - Aufwandsgerechte finanzielle Belastung der Müllverursacher ist gewährleistet.
- - Unkomplizierte Erhebung der Gebühren durch den Verkauf von "Müllkarten" bzw. bei Vernetzung der Müllstationen durch automatisches Abbuchen vom persönlichen Konto bei Anwendung von Scheckkarten.
- - Aus den vorgenannten Punkten resultiert die Einsparung von Verwaltungspersonal bzw. den Einsatz von niedrig qualifi zierten Arbeitskräften wegen des Fehlens der zeitraubenden Berechnungen.
- - Hinzu kommt die Vermeidung von Lärm, da der Computer der Müllerfassungsstation so programmiert werden kann, daß diese nur außerhalb der Ruhezeiten benutzt werden kann.
Es ist selbstverständlich, daß verschiedene andere Modifikatio
nen für jene, die mit der Technik vertraut sind, offensichtlich
sind und von diesen leicht vorgenommen werden können, ohne von
dem Geltungsbereich dieser Erfindung abzuweichen. Dementspre
chend ist nicht beabsichtigt, daß der Geltungsbereich der hier
angefügten Ansprüche auf die Beschreibung beschränkt ist, wie
sie im Vorstehenden dargelegt worden ist, sondern vielmehr, daß
die Ansprüche so auszulegen sind, daß sie alle Merkmale von
patentfähiger Neuartigkeit umfaßt, die in der vorliegenden Er
findung liegen, einschließlich aller Merkmale, die als Äquiva
lent davon durch jene behandelt werden, die mit der Technik
vertraut sind, zu der diese Erfindung gehört.
Claims (14)
1. Verfahren zur definierten Erfassung und zum optimalen Ab
transport von Müll gekennzeichnet durch
- - eine Annahme von Müll durch eine Müllerfassungsstation (1) unter Einbeziehung eines nutzerorientierten Kostenerfas sungssystems,
- - eine definierte Erfassung des angenommenen Mülls in der Müllerfassungsstation (1), verbunden mit einer Zuordnung der ermittelten Kosten zum nutzerorientierten Kostenerfassungs system,
- - Übergabe des Mülls an einen Müllvorratsbehälter (3) als integrierender Bestandteil der Müllerfassungsstation (1),
- - Erfassung des maximalen Füllzustandes des Müllvorrats behälters (3) mit Müll,
- - Sperren der weiteren Annahme von Müll durch die Müller fassungsstation (1) bei Erreichen des maximalen Füllzustan des des Müllvorratsbehälters (3),
- - Information eines Mülltransportfahrzeuges über den maxi malen Füllzustand des Müllvorratsbehälters (3) und der damit verbundenen Aufforderung zur Abholung desselben durch das Mülltransportfahrzeug.
2. Vorrichtung zur definierten Erfassung und zum optimalen
Abtransport von individuellem Hausmüll in Wohngebieten ge
kennzeichnet durch
- - Mittel zur individuellen Annahme von Hausmüll durch eine Müllerfassungsstation (1) unter Einbeziehung eines nutzer orientierten Kostenerfassungssystems,
- - Mittel zur definierten Erfassung des angenommenen Haus mülls in der Müllerfassungsstation (1), verbunden mit einer Zuordnung der ermittelten Kosten zum nutzerorientierten Kostenerfassungssystem,
- - Mittel zur Übergabe des Hausmülls an einen Müllvorrats behälter (3) als integrierender Bestandteil der Müllerfas sungsstation (1),
- - Mittel zur Erfassung des maximalen Füllzustandes des Müllvorratsbehälters (3) mit Hausmüll,
- - Mittel zum Sperren der weiteren Annahme von Hausmüll durch die Müllerfassungsstation (1) bei Erreichen des maxi malen Füllzustandes des Müllvorratsbehälters (3),
- - Mittel zur Information eines Mülltransportfahrzeuges über den maximalen Füllzustand des Müllvorratsbehälters (3) und der damit verbundenen Aufforderung zur Abholung desselben durch das Mülltransportfahrzeug.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Vorrichtung als Müllerfassungsstation (1) dar
stellt, die aus einem allseitig geschlossenen Behälter (2)
gebildet wird, in dessen Abdeckung (7) vorzugsweise mehrere
mit jeweils einer Vorrichtung zur Ermittlung des Müllaufkom
mens ausgestattete Einfüll- und Wägebehälter (6) angeordnet
sind, wobei deren Einfüllstutzen (19) durch einen verriegel
baren Verschlußdeckel (18) verschließbar sind und der in das
Innere der Müllerfassungsstation (1) gerichtete Abschnitt
des Einfüll- und Wägebehälters (6) nach dem Wiegen des ein
gegebenen Mülls einen das Entleeren des Einfüll- und Wägebe
hälters (6) ermöglichenden Entleerungsmechanismus aufweist,
und die Entleerung in einen auswechselbaren Müllvorratsbe
hälter (3) erfolgt, wobei jedem Einfüll- und Wägebehälter
(6) ein Müllvorratsbehälter (3) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Wäge- und Einfüllbehälter (6) eine Steuereinrichtung zuge
ordnet ist, die einerseits mit einer Lese-, Erkennungs- und
Schreibeinrichtung für einen Datenträger zur nutzerorien
tierten Kostenerfassung des eingebrachten Mülls und anderer
seits sowohl mit der Verriegelung des Verschlußdeckels (18),
mit dem Entleerungsmechanismus des Einfüll- und Wägebehäl
ters (6) und dem Müllvorratsbehälter (3) in Wirkverbindung
steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erfassung des maximalen Füllstandes des Müllvorratsbe
hälters (3) mit Müll ein Sensor angeordnet ist, der mit der
Verriegelung des Verschlußdeckels (18) derart in Wirkverbin
dung steht, daß beim Erreichen des durch den Sensor gemelde
ten maximalen Füllzustandes des Müllvorratsbehälters (3) der
Verschlußdeckel (18) verriegelbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur
gleichmäßigen Füllung des Müllvorratsbehälters (3) mit Haus
müll die Müllvorratsbehälter (3) innerhalb der Müllerfas
sungsstation (1) relativ zu den Einfüll- und Wägebehältern
(6) verschiebbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Müllerfassungsstation (1) mit Mitteln zur Müllverdichtung in
den Müllvorratsbehältern (3) ausgestattet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Müllerfassungsstation (1) mit einem Signalgeber ausgestattet
ist, der das Ende der Aufnahmefähigkeit der Müllvorratsbe
hälter (3) und damit deren Bereitschaft zur Abholung an ein
der Müllerfassungsstation (1) zugeordnetes Mülltransport
fahrzeug signalisiert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Müllerfassungsstation (1) eine rechteckige Grundfläche auf
weist, die zu ca. zwei Drittel mit vier Müllvorratsbehältern
(3) bestellt ist, wobei die Müllvorratsbehälter (3) paar
weise hintereinander angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Müllvorratsbehälter (3) in seinem Bodenbereich mit Spurrä
dern (4) versehen ist, die mit auf der Standfläche der Mül
lerfassungsstation (1) in Längsrichtung verlegten Schienen
(5) in Wirkverbindung stehen, wobei die Schienen (5) von
einem Ende der Müllerfassungsstation (1) zum gegenüberlie
genden Ende ein leichtes Gefälle aufweisen, um eine durch
den Hangabtrieb unterstützte und damit antriebsarme gesteu
erte Verschiebung des Müllvorratsbehälters (3) innerhalb der
Müllerfassungsstation (1) zu gewährleisten.
11. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundfläche der Müllerfassungsstation (1) kreisförmig
ausgebildet ist und die unter den Einfüll- und Wägebehältern
(6) angeordneten Müllvorratsbehälter (3) den Querschnitt
eines Kreissegments aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundfläche der Müllerfassungsstation (1) kreisförmig
ausgebildet ist und die unter den Einfüll- und Wägebehältern
(6) angeordneten Müllvorratsbehälter (3) den Querschnitt
eines gleichschenkligen Dreiecks aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Grundfläche der Müllerfassungssta
tion (1) als drehbare, die Müllvorratsbehälter (3) aufneh
mende Plattform (20) ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdeckung (7) der Müllerfassungs
station (1) und die mit ihr verbundenen Einfüll- und Wägebe
hälter (6) gegenüber der Müllerfassungsstation (1) um die
zentrale Achse drehbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934341899 DE4341899A1 (de) | 1993-12-09 | 1993-12-09 | Müllerfassungsstation für aufwandsgerechte Erfassung der vom Verursacher angelieferten Müllmengen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934341899 DE4341899A1 (de) | 1993-12-09 | 1993-12-09 | Müllerfassungsstation für aufwandsgerechte Erfassung der vom Verursacher angelieferten Müllmengen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4341899A1 true DE4341899A1 (de) | 1995-09-21 |
Family
ID=6504509
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934341899 Withdrawn DE4341899A1 (de) | 1993-12-09 | 1993-12-09 | Müllerfassungsstation für aufwandsgerechte Erfassung der vom Verursacher angelieferten Müllmengen |
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Country | Link |
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