DE4336334C1

DE4336334C1 - Computergesteuerter Recycling-Sammelbehälter

Info

Publication number: DE4336334C1
Application number: DE4336334A
Authority: DE
Inventors: Ulrich Otto
Original assignee: Deutsche Aerospace AG
Current assignee: Otto Ulrich 83365 Nussdorf De
Priority date: 1993-10-25
Filing date: 1993-10-25
Publication date: 1994-11-24
Anticipated expiration: 2013-10-26
Also published as: GB2282956A; CA2133023A1; DK170955B1; FR2711626A1; DK122694A; GB9416982D0

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen computergesteuerten Recycling-Sammel behälter gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.

Ein solcher Behälter ist aus dem DE-Prospekt Vertriebsprogramm 0.2, Endres + Hauser, Seite 26 bekannt.

Depotcontainer - beispielsweise für Weiß- und Buntglas - aber auch für sonsti ge verwertbare Rohstoffe werden entleert, wenn nach optischer Kontrolle fest gestellt wird, daß dieser voll ist oder es werden grobe Erfahrungswerte zu grunde gelegt, zu welchem Zeitpunkt der Container voll sein könnte und ange fahren werden muß. Daß diese Methode zwar einfach ist, jedoch durch eigenes Personal ständig überwacht werden muß, da im anderen Fall die Motivation der Bürger durch volle Behälter oft dazu führt, daß Material vor den Behältern abgelegt wird und bei öfterem Vorkommen solcher Situationen eine Demotiva tion der Bürger erzeugt wird, wird ein solches Verfahren letztendlich nicht nur unrationell, sondern auch unrentabel.

Nun sieht der Stand der Technik hier schon diverse Abhilfen für die verschie densten Anlagen vor, indem sogenannte Füllstandssensoren zum Einsatz ge kommen sind. So ist beispielsweise durch die Druckschrift G 8 708 686.7 eine lichtschrankenspezifische Anordnung für die Füllstandsanzeige von Post- Briefkästen vorgeschlagen worden.

Durch die DE 39 33 795 A1 ist ein über das Müllfahrzeug laufendes System bekannt geworden, bei dem ein passiver im Fahrzeug integrierter Transponder angeordnet ist oder gemäß der DE 40 18 520 A1, bei der der Hausmüllbehälter auf lichtoptischem Wege identifiziert wird und verschiedene Daten - wie bei spielsweise Gewicht - durch externe Einrichtungen ermittelt und verarbeitet werden. Alle diese Systeme haben - wenn überhaupt - relativ wenig mit einem rationellen, kontinuierlichen und insbesondere wirtschaftlichen Recycling-Sy stem zu tun.

Aus der DE-OS 40 10 065 ist ein Verfahren zum mengenbezogenen Entsorgen von Haushalts- und Gewerbemüll und ein mengenbezogenes Entsorgungssy stem für derartigen Müll bekannt, bei dem einheitliche Müllgefäße periodisch geleert werden, wobei ein am Behälter angebrachter Code vom Müllfahrzeug berührungslos erfaßt sowie das Füllstandsniveau gemessen wird und alle Daten gespeichert werden. Die Füllstandsmessung am Entsorgungsbehälter wird mit Ultraschall nach dem Impuls-Echo-Prinzip durchgeführt. Verfahren und Ein richtung sind sehr aufwendig und mit zahlreichen Fehlerquellen behaftet.

Weiterhin ist aus der DE 42 11 119 A1 ein Verfahren zur Erfassung der Ent leerungs- bzw. Entsorgungsdaten bei der Abfuhr von Müllbehältern bekannt, wobei während der Entleerung eines Müllbehälters ein in oder an dem abho lenden Müllfahrzeug angebrachter Transponder mit einer ihm zugeordneten Sende/Empfangseinrichtung zur Übertragung der jeweils entleerten Mülldaten (Art, Menge, Gewicht etc.) verbunden. Hierzu ist das Müllfahrzeug mit einer Sende/Empfangseinrichtung und einer nachgeschalteten Registrier-und Spei chereinheit versehen und jeder zu entleerende Müllbehälter oder Container ist mit einem Transponder versehen, in den bei der Entleerung das jeweilige Ent leerungsdatum - und in einer speziellen Weiterbildung dann auch die Daten über Gewicht und Müllart - gespeichert werden. Generell dient dieses System der Erfassung und dem Nachweis der Gebührenabrechnungen in einem be stimmten Zeitraum, die wesentliche Rolle in diesem System spielt das abho lende Müllfahrzeug, das umfangreiche Sonderausstattungen - wenn nicht über haupt eine eigene neue Gesamt-Konzeption - erfordert. Auf die Zerstörungs- oder Beschädigungsgefahr der Transponder, aber auch Diebstahlsgefahr etc. braucht nicht gesondert hingewiesen zu werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen computerge steuerten Recycling-Sammelbehälter zu schaffen, der selbsttätig und von exter nen Energiequellen unabhängig bei der zentralen Entsorgungsstelle seine Lee rung anfordert und die Daten seines Inhalts übermittelt.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen gelöst. In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen angegeben und in der Beschreibung sind Ausführungsbeispiele erläutert und in den Figu ren der Zeichnung skizziert. Es zeigen:

Fig. 1 ein Schaubild der Funktionszusammenhänge eines Ausführungsbei spiels des computergesteuerten Recyclingbehälters,

Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines computergesteuerten Recy clingbehälters in schematischer Darstellung,

Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel eines computergesteuerten Recy clingbehälters in schematischer Darstellung.

Der allgemeine Erfindungsgedanke sieht vor, computergesteuerte Recycling- Sammelbehälter so auszubauen, daß sie mittels einer Elektronik und einer Funkanlage einer zentralen Leitstelle ihren Füllstand und sonstige Zustandsda ten - wie Müllart etc. - meldet. Hierbei ist diese Konzeption so durchzuführen, daß die einzelne Anlage, zerstörungs- und diebstahlssicher ist. Dies wird da durch gewährleistet, daß nämlich in Mikroelektroniktechnik ein Schall- und Echoimpuls-Sensor mit Mikroprozessor, einer Auswerteelektronik, sowie VH- F-UHF-Sender auf einer Folie angebracht sind, die an die Innenwand des Sammelbehälters so angeklebt wird, daß sie sich nicht als Bauelement oder Modul abheben und dadurch nur schwer auffindbar sind, weil die so ausgebil dete Folie, die möglichst weit oben an der Kontainerwand aufgeklebt wird, nur sehr schwer sichtbar und damit unauffindbar ist.

Ein Computer der zentralen Leitstelle - wie aus Fig. 1 entnehmbar - erfaßt und wertet alle eingehenden Daten nach folgenden Kriterien aus:

Entleerung der Behälter hat zu erfolgen am: - Datumsangabe.
Präventives Aufstellen von zusätzlichen Behältern: - Angabe des Aufstel lungszeitraumes und Ortes
Optimierung der Aufstellungspunkte: - Ortsangabe mit Anzahl und Ver wendung der Behälter
Optimierung und Festlegung der Entleerungsfahrten der Transportfahr zeuge zwischen den Behältern
Fernerfassung der Behälterstandorte durch Funkpeilung.

Die zentrale Leitstelle L - beziehungsweise deren Computer 3 - gibt jedem Transportfahrzeug TF täglich - vorzugsweise über Funk - die zu erfüllenden Arbeitsanweisungen und insbesondere während dessen Tour die neu hinzu kommenden Aufträge, die nach dem augenblicklichen Standort des Fahrzeugs in dessen günstigsten Fahrtweg eingefügt werden. Je nach Ausstattung dieses Systems, können die Aufträge und zu verfolgenden Fahrtwege an einem Moni tor sichtbar oder von einem Papierausdruck-Gerät im Fahrzeug ausgegeben werden.

In der Fig. 1 ist ein Schaubild eines Ausführungsbeispiels skizziert. Von ei ner Leitstelle L - beispielsweise Stadtwerke X - mit einem Computer 3 und einer Antenne 10b werden laufend oder bei Bedarf VHF/UHF-Funksignale 2, 5 ausgesendet und empfangen. Die empfangenen Signale 2 kommen von den im Stadt- oder Landgebiet aufgestellten Recycling-Sammelbehälter SB. Die aus gesendeten Signale 5 sind in erster Linie für die Funkkommunikation mit dem Transportfahrzeug TF vorgesehen, können aber auch auf die einzelnen Sam melbehälter SB gerichtet werden, beispielsweise um deren Signalempfang in der Leitstelle L zu bestätigen und gegebenenfalls den Sendekanal der Mikro elektronik 1 im Sammelbehälter SB in Ruhestellung zu schalten.

Der hier vorgeschlagene computergesteuerte Recycling-Sammelbehälter SB (Fig. 2 und Fig. 3) ist auf seiner Innenseite mit einer etwa 3 mm starken, elasti schen und reißfesten Folie versehen auf der die Mikroelektronik-Bauelemente angebracht sind. Diese Bauelemente sind vorzugsweise flache Mikroprozesso ren, Sender und Empfänger sowie eine Auswerteelektronik - alles in Mikro technik - die zu einem Füllstands-Sensor zusammengesetzt sind. Beispielswei se ist ein Impuls-Echo-Füllstandssensor auf der Basis von Ultraschall oder Pie zoschwinger konzipierbar, der den Abstand 7 zum Füllgut 8 erfaßt. Dies kann beispielsweise nach jedem Einwurf durchgeführt werden, oder immer in einem bestimmten Zeitabstand etc . . Für die Vorausplanung und vorherige Festlegung der Fahrtroute für das Transportfahrzeug TF kann es von Vorteil sein, wenn beispielsweise jeder Sammelbehälter SB jeden Abend seinen augenblicklichen Füllstand der Leitstelle L mitteilt.

Jeder Sammelbehälter SB ist mit einer integrierten Antenne 10 versehen, die einmal als gestreckter Dipol 9 ausgebildet ist, oder der metallene Behälter- Hubring 10a ist als Antenne ausgebildet. Diese Ausführungsformen eignen sich besonders für den Einsatz der Behälter SB an entlegenen Aufstellungsorten, denn die mutwillige Beschädigung oder Zerstörung einer vorstehenden Di polantenne ist zu groß.

Die Sammelbehälter SB werden vorzugsweise aus Polyäthylen hergestellt und bei einer besonderen Ausführungsform (Fig. 3) wird der Abdeckhaubenteil 11 nicht durchgeführt, sondern wird lichtdurchlässig ausgebildet und in diesem Bereich mit kratzfesten Dünnschicht-Solarzellen 12 versehen. Da diese Solar zellen aus amorphem Silizium sind, dienen sie zur Speisung der flachen Mi kroelektronik-Bauteile und damit dem Sendebetrieb.

Dieses vorgeschlagene System kann jetzt noch auf die verschiedenste Art spe zialisiert werden, so kann z. B. in dem Mikroprozessor oder Computerchip eine elektronische Uhr integriert werden, die vorgenannte Recycling-Sammelbehäl ter aufgrund von gesammelten Erfahrungswerten nur zu bestimmten Zeiten, oder nur einmal am Tag usw. einschaltet, um dadurch die Stromentnahme aus der solaren Stromversorgung oder der Pufferbatterie zu sparen. Es gibt viele Möglichkeiten und Variationen, die ausschließlich von dem Konzeptionssystem abhängen. Alle jedoch basieren auf dem hier vorgeschlagenen System, bei dem jeder Sammelbehälter SB eines bestimmten Gebietes mit einem verdeckten Sensor- und Funksystem ausgerüstet ist, das über eine zentrale Leitstelle L die Verbindung mit den im entleerenden Transportfahrzeugen herstellt und der Leitstelle und/oder dem Transportfahrzeug seinen Füllstand mitteilt.

Claims

1. Computergesteuerter Recycling-Sammelbehälter mit einem im Behälter ange ordneten Füllstandssensor, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innenseite des Sammelbehälters (SB) eine flache, wenige Millimeter starke, reißfeste Klebefolie weitgehend sichtgeschützt angeklebt ist und diese Klebefolie mit Mikrotechnik-Bau elementen versehen und zu einem Füllstandssensor (1) sowie zu einer VHF/UHF- Funkeinrichtung ausgebildet ist, welche durch eine solare Stromversorgung oder eine Pufferbatterie betrieben werden und mit einer zentralen Leitstelle (L) und /oder mit dem entleerenden Transportfahrzeug (TF) kommunizierend verbunden ist.

2. Sammelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstandssensor (1) als Impuls-Echo-Sensor auf der Basis von Ultraschall oder Piezoschwinger (6) ausgebildet ist, der den Abstand (7) zum Füllgut (8) erfaßt.

3. Sammelbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß seine Antenne (10) als gestreckter Dipol (9) ausgebildet und im Sam melbehälter (SB) integriert ist.

4. Sammelbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich net, daß der metallene Hubring (10a) des Sammelbehälters (SB) als Antenne ausgebildet ist.

5. Sammelbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daß der Sammelbehälter (SB) aus Polyäthylen gefertigt ist und in seinem oberen Abdeckteil durchsichtig ausgebildet und mit kratzfesten Dünn schicht-Solarzellen (12) versehen ist.

6. Sammelbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß als Mikroelektronik-Bauelemente Mikroprozessoren, Sende/Empfangs- und Auswertelektronikbausteine sowie Zeitmesser in Mikro technik verwendet werden.