DE2017204C2 - Verfahren zur Herstellung von Titan oder Titanlegierungen durch elektgrochemische Abscheidung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Titan oder Titanlegierungen durch elektgrochemische AbscheidungInfo
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Description
von Titan oder Titanlegierungen durch elektrochemische Abscheidung, bei dem ein elektrolytisches Salzschmelzbad verwendet wird, das sich aus einem
Vierkomponentensystem, das wenigstens Bariumchlorid, Magnesiumchlorid, Natriumchlorid und Kalzium-
chlorid enthält und einen Gefrierpunkt von unter 6000C
besitzt, und aus Titandichlorid und Titantrichlorid zusammensetzt
Aus der US-PS 31 U 685 ist bereits ganz allgemein ein derartiges Verfahren zur Herstellung von Titan auf
elektrolytischem Wege bekannt Hier wird ein Elektrolyt aus einer Mischung von Alkali- bzw. Erdalkalichloriden verwendet, wobei diese Mischung einen Schmelzpunkt von etwa 5600C haben kann. Bei diesem
Verfahren sollen vor allem grobkörnige Kristallteilchen
niedergeschlagen werden.
Es sind auch bereits Verfahren zur elektrochemischen Abscheidung eines Metalls oder einer Legierung in
Form einer dichten und glatten plattierten Schicht oder in kompakter Form einer Platte oder eines Kuchens
vorgeschlagen worden (japanische Patente 2 12 080, 2 29 381 und 2 94 943 sowie US-PS 2y 35 454, GB-PS
9 63 743 und DE-PS12 02 990).
Mit diesen bekannten Verfahren kann man den galvanischen Niederschlag in einer gewünschten Form
erzeugen (z. B. in Form einer Platte oder eines Kuchens), indem die elektrolytische Polarisation im
Salzschmelzbad ausgenutzt wird. Dies erfordert jedoch unbedingt die Verwendung eines elektrolytischen
Bromidbades einer teueren Badkomponente, wie
so Cäsiumchlorid, sowit- die intermittierende Anwendung
eines galvanischen Stromes, der groß genug ist, um ein
anderes positives Element als das gewünschte Metall
abzuscheiden.
werden, mit dem sich Titan oder Titanlegierungen besonders wirtschaftlich herstellen lassen können und
bei dem der Niederschlag von Titan oder Titanlegierung in kompakter Form (Platten, Barren usw.) oder auch als
glatter Überzug einer Oberfläche erfolgen kann.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Menge des Titanchlorids im Bad rund um die mit dem
Niederschlag zu Versehende Elektrode im Molekular« verhältnis (bei Zimmertemperatur) auf weniger als 1/2
der des Titandichlorids eingestellt und gehalten wird, indem das Bad ganz oder teilweise auf eine Temperatur
von mehr als 5000C erhitzt wird, wobei Titan oder eine
Titanlegierung bei einer Temperatur von mehr als 4000C und weniger als 580°C galvanisch abgeschieden
wird.
Gegenüber den zuletzt erläuterten bekannten Verfahren wird bei der vorliegenden Erfindung ein
elektrolytisches Chloridbad benutzt; die intermittierende Anwendung des den galvanischen Niederschlag
bewirkenden Stromes kann umgangen werden; es wird femer nicht unbedingt eine teuere Badkomponente, wie
z.B. Cäsiumchlorid, benötigt; dafür sind jedoch einschränkende Bedingungen hinsichtlich der Zusammensetzung, der Temperatur und anderer Eigenschaften des
elektrolytischen Bades einzuhalten.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren ist — im Vergleich zu den obenerwähnten bekannten Verfahren
— für industrielle Zwecke wesentlich geeigneter.
Das hier verwendete elektrolytische Chloridbad ist wirtschaftlicher als ein elektrolytisches Bromidbad. Dies
vereinfacht vor allem ganz beträchtlich die Konstruktion der benötigten Einrichtung sowie deren Kosten;
man erhält ferner pro Zeiteinheit eine größere Niederschlagsmenge. Verglichen mit einem elektrolytischen Bromidbad ist die Arbeitsweise mit dem
erfindungsgemäßen Bad wesentlich einfacher. Man erreicht ferner müheloser eine glatte Oberfläche des
galvanischen Niederschlages und eine genaue Beeinflussung der Form des Niederschlages.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist ein ganz anderer Mechanismus des Glättens der Oberfläche vom
galvanischen Niederschlag als bei den zuletzt erwähnten bekannten Verfahren vorhanden. Der Niederschlagsmechanismus dieser bekannten Verfahren ist
besonders geeignet für das Glätten einer Oberfläche des Niederschlages eines elektrolytischen Bromidbades; er
ist jedoch bei Verwendung eines elektrolytischen Chloridbades nicht immer geeignet Wie im einzelnen
noch näher erläutert wird, beruht dieser Unterschied vor allem auf der unterschiedlichen Löslichkeit von
Titanchloriden und Titanbromiden, welche die Rohmaterialien für den galvanischen Niederschlag in den
elektrolytischen Bädern sind; ferner beruht dies auf dem Unterschied ja der Intensität zwischen den korrosiven
Wirkungen des elektrolytischen Bades auf die niedergeschlagenen Metalle, auf der unterschiedlichen Stabilität
zwischen zweiwertigem Titanchlorid und zweiwertigem Titanbromid in den elektrolytischen Bädern bei
elektrolytischer Temperatur, ferner auf dem Unterschied im Rhasendiagramm zwischen den Zusammensetzungen der elektrolytischen Bäder. Die für das
elektrolytische Bromidbad geeignete Art des galvanischen Niederschlages paßt somit nicht immer für das
Chloridbad. Ausgehend von dieser Erkenntnis gelangten die Erfinder zu einer elektrolytischen Badzusammensetzung, die die starke korrosive Wirkung des
Chloridbades auf ein Minimum bringen kann und die das Titandichlorid im Bad relativ stabil bei einer Temperatur unter 5000C hält, wobei die optimalen Bedingungen
für den galvanischen Niederschlagsmechanismus ermittelt wurden, die die Erzeugung eines Niederschlags mit
glatter Oberfläche gewährleisten.
Das Grundkonzept dieses erfindungsgertiäßen Verfahrens entspricht dem der zuletzt erwähnten bekannten
Verfahren insoweit, als es für den galvanischen Niederschlag von Titan oder einer Titanlegierung ein
elektrolytisches Schmelzbad benutzt und als die Polarisation des auf der Oberfläche des Niederschlages
gebildeten Bades zur Glättung der Oberfläche des Niederschlages ausgenutzt wird.
Bei diesem erfindungsrpmäßen Verfahren wird ein positives Element, das nicht das gewünschte Metall ist
(insbesondere Magnesium), gleichzeitig mit dem Niederschlag des gewünschten Metalls auf der Elektrodenoberfläche abgeschieden und dann zur Rückführung
in das elektrolytische Bad wieder halogenisiert,
wodurch auf der Elektrodenoberfläche eine Spezialpolarisiening erzeugt und aufrechterhalten wird, die das
Wachsen des Niederschlages an Vorsprüngen der Oberfläche verhindert und das Wachstum in Vertiefungen begünstigt Unter diesen Umständen ergibt sich bei
to der elektrolytischen Abscheidung eine kompakte und glatte Plattierungsschicht oder ein kompakter Niederschlag in Form einer Platte oder eines Barrens,
Wie aus dem Zuvorgesagten hervorgeht, ist das gewünschte Titan elektrochemisch edler als Magnesi
um; ein in der Titanlegierung enthaltenes positives
Element muß gleichfalls im elektrolytischen Bad bei der Betriebstemperatur elektrochemisch edler als Magnesium sein. Der wesentlichste Unterschied zwischen der
Erfindung und den zuletzt erläuterten bekannten
Verfahren besteht in der NichtVerwendung des
chemischen Polierens bei dem ursprfcaglichen elektrolytischen Bad (das Titantrichlorid enthält^ zum Glätten
der Oberfläche des elektrolytischen Niederschlages.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren zeichne? sich
durch seine besondere Wirtschaftlichkeit aas und ist
demgemäß für industrielle Verwendung besonders geeignet (Elektrometallurgie). Titan oder eine Titanlegierung können ferner in kompakter Form, d.h. in
Gestalt einer Platte oder eines Barrens, niedergeschla
gen werden (Elektroplastik). Weiterhin kann man nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren Titan oder eine
scher Teil, der wenigstens ein gewünschtes Metall enthält, in das elektrolytische Bad eingebracht und als
wenigstens ein Teil des Rohmaterials vom gewünschten, niederzuschlagenden Metall verwendet werden (elektrolytische Raffination; elektrolytische Rückgewin-
nung).
Diese und weitere Einzelheiten der Erfindung} ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der
folgenden Beschreibung eines anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispiels. Die Zeichnung zeigt
einen Querschnitt durch eine Einrichtung -zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Beim Niederschlagsmechanismus dieses Verfahrens spielt eine Polarisation eine wesentliche Rolle, die von
der üblichen Polarisation zu unterscheiden ist, die man
bisher als für die Elektrolyse schädlich angesehen hat. Die bei diesem Verfahren auftretende Polarisation übt
spezielle Funktionen aus, indem sie das Wachsen de& Niederschlages an OberfiächenvorsprUngen verhindert
und a.i Oberflächenvertiefungen begünstigt Um die
letztgenannte, hier auftretende Polarisation von der
üblichen Polarisation zu unterscheiden, wird sie im folgenden als »Kathodenüberzug« bezeichnet.
Aufgrund der Versuche wurde festgestellt, daß ein vorgesehener Kathodenüberzug auf der mit dem
elektrochemischen Niederschlag zu versehenden Kathodenoberfläche erzeugt und aufrechterhalten werden
kann, indem gleichzeitig ein Niederschlag des gewünschten Metalls und von Magnesium in dem
erwähnten elektrolytischen Salzschmelzbad erfolgt, das
sich zusammensetzt ;.?'s den» Vierkomponentensys'em,
enthaltend wenigstens Bariumchlorid, Magnesiumchlorid, Natriumchlorid und Kalziumchlorid, mit einem
Gefrierpunkt von weniger als 600° C, und aus Titandi-
chlorid, wobei das niedergeschlagene Magnesium wieder halogenisiert und dadurch in das elektrolytische
Bad zurückgeführt wird.
Im folgenden sei die Bildung des Kathodenüberzuges und seine Wirkung bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren erläutert.
Das im elektrolytischen Bad enthaltene Magnesiumchlorid
ist aufgrund der Zersetzungsspannung verhältnismäßig leicht zu elektrolysieren, wodurch ein
Niederschlag von metallischem Magnesium erzeugt wird. Da das einmal auf der Kathodenoberfläche
niedergeschlagene Magnesium elektrochemisch mehr basisch als das zu erzeugende Metall ist, reduziert es
Verbindungen des gewünschten Metalls im elektrolytischen Bad und Magnesium selbst kehrt nahe der
Kathode in Form eines Salzes in das elektrolytische Bad zurück. Infolgedessen vergrößert sich allmählich das
Magnesiumsalz in der Nähe der Kathode.
Diese Erscheinung ist für die Erfindung sehr wesentlich: sie sei daher durch Erläuterung eines
Versuches noch näher geschildert.
Bei diesem Versuch wurde ein Schmelzchloridsalzbad der folgenden Zusammensetzung benutzt, dessen
Temperatur zwischen 442 und 445°C gehalten wurde. Die Badzusammensetzung bei dieser Temperatur
betrug (im Molverhältnis):
BaCI2 | 15,18 |
MgCI2 | 20,66 |
NaCI | 34,70 |
CaCI2 | 14,02 |
KCI | 3,77 |
TiCI2 | 10,87 |
TiCI3 | 0,80 |
Die obigen numerischen Werte wurden analysiert bei Raumtemperatur des Bades. Ein metallischer Magnesiumstab
mit einem Querschnitt von 8x8 mm wurde elektrisch mit einem Stab aus metallischem Titan von
gleichen Abmessungen verbunden; diese Stäbe wurden in das Bad in einer Tiefe von etwa 2,5 cm von der
Oberfläche aus eingesenkt. Nach einer Stunde wurde der Magnesiumstab aus dem Bad herausgezogen, mit
einer 2% wäßrigen Lösung von Salzsäure gewaschen, so daß am Stab anhaftende Salze abgewaschen wurden.
Dann wurde der Stab erneut mit Wasser gewaschen und hiernach getrocknet, (n diesem Falle stellte man fest,
daß der eingetauchte Teil des Stabes statt Magnesium einen Überzug von metallischem Titan trug. Wurde der
Magnesiumstab in der 2% wäßrigen Lösung von Salzsäure gehalten, so wurde das Magnesium aufgelöst
und man erhielt d~s Titan auf der Oberfläche des Magnesiumstabes in Form eines kastenförmigen Rahmens.
Es wurde jedoch festgestellt, daß die Erzeugung von metallischem Titan schwierig ist, wenn bei der obigen
Temperatur im elektrolytischen Bad ein großer Gehalt von Titantrichlorid TiCb vorhanden ist, der eine
Reaktion
Ti+ 2 TiCl3-3 TiCI2
bewirkt
Wie man aus dem obigen Versuch erkennt, kann man bei geeigneter Steuerung des Anteils von Titantrichlorid
in dem Schmelzchloridsalzbad eine Reduktion von Titandichlorid zu metallischem Titan durchführen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man den gewünschten elektrochemischen Niederschlag durch
Steuerung der Menge des im elektrolytischen Bad nahe der Kathode vorhandenen Titantrichlorid erzielen;
Titandichlorid und Titantrichlorid werden daher in dieser Beschreibung in Relation zur obigen Badanalyse
s definiert. Die Bestimmung des im elektrolytischen Bad
enthaltenen Titandichlorid und Titantrichlorid folgt dem Verfahren von S. Mellgrem und W. Opie (J. Metals, 266,
1957). Dieses Verfahren beruht auf der Tatsache, daß Titandichlorid quantitativ eine konstante Menge Was
serstoffgas in einer verdünnten Säurelösung abgibt
dieses Verfahren wird im folgenden als Wasserstoffverfahren bezeichnet. Eine bestimmte Menge des bei
Betriebstemperatur gehaltenen Schmelzchloridsalzelektrolyt wird als Probe entnommen und abgeschreckt,
wonach die Probe in eine 0,7% wäßrige Lösung von Salzsäure eingeführt und die abgegebene Wasserstoffmenge gemessen wird. Hieraus bestimmt man die
Μρπσρ rip* im plelctrnlvtiwhen BaH enthaltenen
Titandichlorid unter der Bedingung, daß die Abgabe des Wasserstoffgases auf dem Vorhandensein von Titandichlorid
im Bad beruht. Die Analyse von Titantrichlorid wird ferner in folgender Weise durchgeführt. Eine
gleiche Probe wird in einer 5% wäßrigen Lösung von Salzsäure aufgelöst; Bariumsalz wird aus der Lösung mit
10% wäßriger Lösung von Schwefelsäure entfernt. Dann werden die durch Zinkamalgam reduzierbaren
Titanion«·■"· alle zu dreiwertigen Titanionen reduziert;
die resultierende Lösung wird titriert mit einer wäßrigen Standardlösung, die Ferri-Ioneii enthält,
wodurch die Menge des Titansalz»s als Titantrichlorid gemessen wird. Dann wird die Menge des nach dem
obigen Wasserstoffverfahren bestimmten Titandichlorid von der obigen Menge des Titansalzes subtrahiert,
womit man die Menge des im elektrolytischen Bad enthaltenen Titantrichlorid gewinnt. Die im folgenden
erwähnten Werte von Titandichlorid und Titantrichlorid beruhen auf der obigen Analyse.
Bei dem erläuterten Versuch wurde ein Magnesiumstab mit quadratischem Querschnitt in ein Schmelzchloridsalzbad
eingetaucht, das eine bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare Zusammensetzung
besaß. Ein entsprechendes Phänomen, wie das oben an der Kathodenoberfläche beschriebene tritt jedoch bei
einem galvanischen Magnesiumniederschlag auf der Kathode auch dann auf, wenn die Menge der
Verbindung des gewünschten Metalls im Bad rund um die Kathode die Menge des auf der Kathode
so niedergeschlagenen Magnesiummetalls übersteigt und wenn letzteres gut mit dem ersteren reagieren kann.
An Vorsprüngen der Kathodenoberfläche ist die Stromdichte mit großer Wahrscheinlichkeit höher als
im Bereich von Vertiefungen; der Magnesiumniederschlag an Vorsprängen übersteigt daher den Niederschlag
in Vertiefungen. Die Menge des Magnesiumchlorid, das aus einer Rehalogenisierung des niedergeschlagenen
Magnesium auf den Vorsprüngen resultiert, ist somit größer als die der Vertiefungen.
Falls die Zusammensetzung der Salzkomponenten des bei dem erfindungsgemäßen Verfahren benutzten elektrolytischen Bades derart ist, daß der Gefrierpunkt verhältnismäßig niedrig liegt, bewirkt das oben erwähnte Magnesiumchlorid, das aus der Anwendung des galvanischen Stromes und der Rehalogenisierung resultiert, daß die Badzusammensetzung im Bereich der Vorsprünge stärker von dem Originalbad als im Bereich der Vertiefungen abweicht Der Gefrierpunkt des Bades
Falls die Zusammensetzung der Salzkomponenten des bei dem erfindungsgemäßen Verfahren benutzten elektrolytischen Bades derart ist, daß der Gefrierpunkt verhältnismäßig niedrig liegt, bewirkt das oben erwähnte Magnesiumchlorid, das aus der Anwendung des galvanischen Stromes und der Rehalogenisierung resultiert, daß die Badzusammensetzung im Bereich der Vorsprünge stärker von dem Originalbad als im Bereich der Vertiefungen abweicht Der Gefrierpunkt des Bades
übersteigt daher die elektrolytische Temperatur an den Vorsprüngen früher als an den Vertiefungen.
Dies ergibt an den Vorsprüngen eine größere Menge von festen oder hochviskosen Teilen als im Bereich der
Vertiefungen; der elektrolytische Widerstand wird daher an den Vorsprüngen höher als an den
Vertiefungen; die Stromdichteverteilung hat daher das Bestreben, sich über die ganze Fläche der Elektrodenoberflächi
selbsttätig auszugleichen. Dies wird im folgenden als elektrolytischer Widerstands-Differenzeffekt
bezeichnet.
Der feste oder hochviskose Teil wird jedoch ständig im elektrolytischen Bad aufgelöst. In diesem Falle hängt
die Entfernung des festen oder hochviskosen Teiles von dem Grad des Umrührens des elektrolytischen Bades
oder der Vibration der Elektrode ab. Eine periodische Änderung der Rührbewegung des Bades oder der
Elektrodenvibration und eine abwechselnde Wiederholung der Bildung und Entfernung des festen oder
hochviskosen Teiles gewährleisten daher den obenerwähnten Effekt aufgrund des Widerstandes im Bad und
der Zufuhr der Verbindung oder Ionen des gewünschten Metalls zur Elektrodenoberfläche. Diese beiden Schritte
sind daher bei dem erfindungsgemäßen galvanischen Verfahren von besonderer Nützlichkeit.
Der feste oder hochviskose Teil kann auch dadurch entfernt werden, daß periodisch ein galvanischer Strom
unterbrochen wird, der groß genug ist, daß ein anderes positives Element als das gewünschte Metall niedergeschlagen
wird. Hört nämlich der galvanische Strom auf, so verschwindet wenigstens ein Teil des genannten,
polarisierten Teiles; bei der folgenden erneuten Einschaltung des Stromes ergibt sich wieder eine
Abweichung der Badzusammensetzung und damit ein neuer fester oder hochviskoser Teil.
Es kann bei dem elektrochemischen Niederschlag mit einem Elektrolyten, der eine wäßrige Lösung benutzt,
nicht in Betracht gezogen werden, daß der feste oder hochviskose Teil in dem gewünschten Maße in Relation
zu den Phasendiagrammen der Badkomponenten gesteuert werden kann, gemäß dem sich ändernden
Grad der Vergrößerung und Verringerung der Salzmenge, die sich aus einem anderen positiven Element als
dem gewünschten, im Bad enthaltenen Me'.all zusammensetzt, das einmal auf der Kathode niedergeschlagen
und dann in der erläuterten Weise wieder im Bad aufgelöst wird.
Der feste oder hochviskose Teil, der sich allmählich hauptsächlich während der Anwendung des galvanischen
Stromes vergrößert, dient als hoher elektrolytischer Widerstand an den Vorsprüngen der Kathodenoberfläche
und verhindert gleichzeitig eine Diffusion und Zufuhr von Verbindungen oder Ionen des
gewünschten Metalls zu den Vorsprüngen. Dies wird im folgenden als Diffusionsgeschwindigkeits-Differenzeffekt
bezeichnet
Ist die gewünschte Metallkomponente im elektrolytischen Bad durch elektrolytische Zersetzung verbraucht
und steigt der Gernerpunkt des Bades an, wodurch sich
seine Viskosität vergrößert, so ergeben sich die beiden Effekte in gleicher Weise.
Selbst wenn die Differenz in der Viskosität des elektrolytischen Bades zwischen den Vorsprüngen und
den Vertiefungen der Elektrodenoberfläche gemäß der Ungleichförmigkeit der Stromdichteverteilung nicht so
ausgeprägt ist, wird Käiziumchlörid als Badkomponente
benutzt und es wird die Badtemperatur so niedrig wie möglich gewählt, so daß eine Wanderung der gewünschten
Metallverbindungen oder Ionen im Bad soweit wie möglich unterdrückt wird. In einem solchen Falle wird
die gewünschte Metallverbindung, deren Versetzungsspannung niedriger als die der anderen Badkomponenten
ist, durch elektrolytische Zersetzung rascher an den Bereichen relativ hoher Stromdichte verbraucht als an
den Bereichen niedriger Stromdichte während des Fließens des galvanischen Stromes; der Gehalt an
gewünschten Metallverbindungen ist daher an den
ίο Vorsprüngen geringer als an den Vertiefungen. Durch
den Mangel von Stromträgern an den Vorsprüngen führt dies somit gleichfalls zu einer Vergleichmäßigung
der Stromverteilung. Aus den Versuchen ergibt sich, daß die Gleichförmigkeit der Stromverteilung in einem
solchen Maße wirksam ist, daß sie mehr ein mikroskopisches Polieren (d. h. ein Aufhellen) des Niederschlages
als ein makroskopisches Polieren (d. h. eine Formsteuerung) des Niederschlages bewirkt. In jedem Falle fehlen
bei Anwendung des galvanischen Stromes Verbindungen oder Ionen des gewünschten Metalls mehr an den
Vorsprüngen als an den anderen Teilen.
Wird durch heftiges Umrühren des Bades oder starkes Schütteln der Kathode oder durch Unterbrechung
des galvanischen Stromes das elektrolytische Bad an den Vorsprüngen vermischt mit oder aufgelöst in
dem ursprünglichen Bad niedriger Viskosität, so werden die Vorsprünge leichter als die Vertiefungen korrodiert,
da der osmotische Druck des Bades an den Vorsprüngen wegen des Mangels an Verbindungen oder Ionen des
gewünschten Metalls unzureichend ist.
Diese Auflösung ist vorzugsweise eine Auflösung der Vorsprünge, was durch Potentialdifferenz des Bades
zwischen den Vorsprüngen und den Vertiefungen aufgrund der Konzentrationsdifferenz der Verbindungen
oder Ionen des gewünschten Metalls zwischen den Vorsprüngen und den Vertiefungen bewirkt wird (dies
wird im folgenden als Auflösungsgeschwindigkeits-Differenzeffekt bezeichnet).
Vorstehend wurden der elektrolytische Widerstands-Differenzeffekt, der Diffusionsgeschwindigkeits-Differenzeffekt und der Auflösungsgeschwindigkeits-Differenzeffekt erläutert, die bei dem erfindungsgemäßen galvanischen Verfahren bedeutsamer als andere Funktionen und Effekte des »Kathodenüberzuges« sind. Aus der obigen Beschreibung ergibt sich, daß diese drei Effekte alle das Wachsen des Niederschlages im Bereich von Vorsprüngen der Oberfläche verhindern und dagegen das Wachsen des Niederschlages im Bereich von Vertiefungen begünstigen.
Vorstehend wurden der elektrolytische Widerstands-Differenzeffekt, der Diffusionsgeschwindigkeits-Differenzeffekt und der Auflösungsgeschwindigkeits-Differenzeffekt erläutert, die bei dem erfindungsgemäßen galvanischen Verfahren bedeutsamer als andere Funktionen und Effekte des »Kathodenüberzuges« sind. Aus der obigen Beschreibung ergibt sich, daß diese drei Effekte alle das Wachsen des Niederschlages im Bereich von Vorsprüngen der Oberfläche verhindern und dagegen das Wachsen des Niederschlages im Bereich von Vertiefungen begünstigen.
so Im folgenden seien nun die Gründe erläutert, aus denen die Zusammensetzung des elektrolytischen Bades
denn gehalten wird, daß der Gehalt an Titantrichlorid weniger als 1/2 des Gehaltes an Titandichlorid in der
Menge der Elektrode beträgt, die mit dem gewünschten metallteilen Niederschlag versehen werden solL
Wenn Titandichlorid und Titantrichlorid in demselben Bad nebeneinander vorhanden sind, tritt leichter eine
Reduktion von Titantrichlorid zu Titandichlorid als eine elektrolytische Reduktion von Titandichlorid unter
Metallniederschlag auf. Eine entsprechende Erscheinung stellt sich auch in dem Falle ein, in welchem eine
Reduktion von Titanverbindungen mit metallischem Magnesium durch die elektromotorische Kraft einer
Batterie begünstigt wird, die sich im Bad zwischen dem metallischen Magnesium und dem Titan einstellt Eine
Vergrößerung der Menge des im eiektrolytischen Bad aufgelösten Titantrichlorid verstärkt die korrodierende
Wirkung, die durch Reaktion von Titantrichlorid mit
metallischem Titan Titandichlorid erzeugt. Nach den ,der Erfindung zugrunde liegenden Versuchen sind die
Korrosions- und Lösungsgeschwindigkeiten des metallichen Titans in dem Falle, in dem ein ziemlich großer
Anteil von Titantrichlorid im Bad gelöst wurde, um ein mehrfaches, gelegentlich um mehr als das zehnfache so
hoch wie im Falle, in dem praktisch kein Titantrichlorid im Bad gelöst wurde; die Korrosionsgeschwindigkeit
hängt dabei natürlich stark von der Bewegung des Bades (Umrühren usw.) ab. Wenn daher ein hoher Anteil
von Titantrichlorid im Bad nahe der Kathode zusammen mit Titandichlorid vorhanden ist, so besteht die Gefahr
einer Störung derart, daß der Gehalt von Titandichlorid, der die Löslichkeit des Bades übersteigt, durch
Reduktion von Titantrichlorid auf der Kathodenoberfläche gebildet wird; das überschüssige Titandichlorid wird
fest, haftet an der Oberfläche und wird ein Bestandteil des elektrochemischen Niederschlages oder hat zur
Folge, daß der elektrochemische Niederschlag eine Nlsssc von "ulvsrArti^sn Dendriten bildet. Es wurde bei
den Versuchen festgestellt, daß der zulässige Grenzwert für das Titantrichlorid, welches in dem Schmelzchloridsalz
in der Nähe der Kathode vorhanden ist, im Molekularverhältnis weniger als 1/2 des Titandichlorides
sein muß, damit der obige Nachteil vermieden wird.
Nach umfangreichen Versuchen über die Zusammensetzung des elektrolytischen Schmelzchloridsalzbades,
die für den erläuterten elektrochemischen Niederschlagsmechanismus geeignet ist, wurde festgestellt, daß
ein elektrolytisches Bad, welches wenigstens das folgende Vierkomponentensystem von Metallchloriden
enthält, am wirksamsten für den elektrochemischen Niederschlag von metallichem Titan oder Titanlegierungen
in kompakten Formen mit glatten Oberflächen ist.
Badzusammensetzung (im Moiekularverhältnis):
BaCI2 | 23 Teile |
MgCl2 | 29 Teile |
NaCI | 36 Teile |
CaCl2 | 15 Teile |
Die Zusammensetzung dieses Vierkomponentensystems kann nur so weit .ijodifiziert werden, daß das
System einen Gefrierpunkt unter 6000C besitzt. Diese Temperaturbegrenzung ergibt sich aus der Notwendigkeit,
den ungünstigen Umstand zu vermeiden, daß sich bei der elektrochemischen Abscheidung viele Sedimentablagerungen
am Boden der elektrolytischen Zelle nie ierschlagen.
Bei allmählicher Abkühlung liefert das Bad der obigen Zusammensetzung einen Primärkristallniederschlag bei
etwa 4400C. Eine Änderung des Gehaltes an Magnesiumchlorid
im obigen Bad von 29 auf 20 Teile hat zur Folge, daß die Temperatur des Primärkristallniederschlages
auf etwa 480"C ansteigt Bei einem Gehalt von 34 Teilen Magnesiumchlorid, 41 Teilen Natriumchlorid,
9 Teilen Lithiumchlorid und 6 Teilen Kaliumchlorid liegt die Temperatur des Primärkristallniederschlages bei
etwa 420° C
Vorstehend wurden die Temperaturen des Primärkristallniederschlages
für einige Beispiele des Schmelzsalzbades angegeben. Es wurde festgestellt, daß das
elektrolytische Bad, das sich aus einem solchen Vierkomponentensystem zusammensetzt, das Bariumchlorid,
Magnesiumchlorid, Natriumchlorid und Kalziumchlorid enthält und einen Gefrierpunkt von
unter 600° C besitzt, ein Schmelzsalzbad ist, in welchem
relativ stabil zweiwertiges Titanchlorid oder Ionen bei der (später beschriebenen) Betriebstemperatur für den
elektrochemischen Niederschlag gehalten werden und das flüssig genug ist, um bei der obigen Betriebstemperatur
eine ausreichende Zufuhr der Komponenten des gewünschten Metalls zur Kathode zu ermöglichen.
Wie oben im Zusammenhang mit der Temperatur des Primärkristallniederschlages bereits beispielsweise erwähnt
wurde, können dem elektrolytischen Bad der obigen Zusammensetzung Verbindungen zugesetzt
werden, die aus Alkalielementen oder Erdalkalielementen bestehen, wie beispielsweise Kaliumchlorid, Lithiumchlorid
oder dergleichen, und zwar in Form der einfachen Substanz oder in kombinierter Form, so daß
eine erhöhte Fluidität des Bades oder verbesserte Polarisationseigenschaften erzielt werden. Eiin solches
Bad mit zusätzlichen Komponenten zu dem obenerwähnten Vierkomponentensystem ist eine Art Modifikation
des erfindungsgemäßen Bades.
Das erfindungsgemäße galvanische Niederschlagsverfahren unterscheid?', sich jedoch von dem galvanischen Niederschlagsmechanismus der erwähnten älteren Patente, so daß sich auch der Zusatz zu dem elektrolytischen Bad naturgemäß von dem der älteren Patente unterscheidet, um die Polarisationseigenschaften auf den Niederschlagsmechanismus abzustimmen.
Das erfindungsgemäße galvanische Niederschlagsverfahren unterscheid?', sich jedoch von dem galvanischen Niederschlagsmechanismus der erwähnten älteren Patente, so daß sich auch der Zusatz zu dem elektrolytischen Bad naturgemäß von dem der älteren Patente unterscheidet, um die Polarisationseigenschaften auf den Niederschlagsmechanismus abzustimmen.
Ist nämlich bei den bekannten Niederschlugsverfahren
Magnesium einmal auf der Kathode abgeschieden, so reduziert es die Titanverbindung von hoher
Wertigkeit zu einer Verbindung niedriger Wertigkeit und das Magnesium selbst kehrt in Form einer
Magnesiumverbindung in das Bad zurück. Anders ausgedrückt, beruhen die bekannten elektrochemischen
Abscheideverfahren darauf, daß selbst bei Auflösung einer großen Menge einer dreiwertigen Titanverbin-
dung im ursprünglichen elektrolytischen Bad eine solche Polarisation erzeugt und aufrechterhalten wird, daß die
Menge der dreiwertigen Titanverbindung geringer als die einer zweiwertigen Titanverbindung in der Polarisation
(im polarisierten Bereich) nahe der Kathodenoberfläche gehalten wird.
Die spezifische Eigenschaft der obenerwähnten Polarisation ergibt sich aus der Tatsache, daß der
Niederschlag von metallischem Magnesium auf der Kathode erfolgt, um die dreiwertige Titanverbindung zu
einer zweiwertigen zu reduzieren, und daß die Menge der in der Polarisation nahe der Kathode vorhandenen
Magnesiumverbindung die im ursprünglichen Bad übersteigt und die Löslichkeit der dreiwertigen Titanverbindung
in der Polarisation verringert.
so Die üblichen elektrochemischen Niederschlagsverfahren bewirken ferner die galvanische Abscheidung
des gewünschten Metalls in der Polarisation, welche die Kathodenoberfläche bedeckt und benützen ferner eine
chemische Polierwirkung.
Bei dieser chemischen Polierwirkung ist ein Poliermechanismus vorhanden, wonach das elektrochemisch
niedergeschlagene Metall selektiv an dem vorspringenden Teil korrodiert wird, der durch die Polarisation
gegenüber der thermochemischen korrodierenden Wir-
kung der dreiwertigen Titanverbindung, die im ursprünglichen elektrolytischen Bad enthalten ist, weniger
geschützt ist Demgemäß erfordern die bekannten Verfahren die Umwandlung einer hochwertigen Verbindung
des gewünschten Metalls in eine niedriger wertige zur Bildung und Aufrechterhaltung der Polarisation an
der Kathode; dies erfordert die Erfüllung schwieriger Bedingungen und ist im Betrieb äußerst unwirtschaftlich
und nachteilig, verglichen mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren. Diese bekannten Verfahren erfordern nämlich den Zusatz von Cäsiumchiorid oder Rubidiumchlorid
(im Unterschied zu anderen Chloriden von Alkalielementen oder Chloriden von Erdalkalielementen)
zur Einstellung der Polarisation zwecks stabiler Erhaltung der dreiwertigen Titanverbindung im elektrolytischen
Bad. Um die elektrochemischen Niederschlagsmechanismen der obigen bekannten Verfahren
auf das elektrolytische Schmelzchloridsalzbad anwenden zu können, muß man dem Bad eine große Menge
von Cäsiumchlorid oder Rubidiumchlorid zur Einstellung der Polarisation zusetzen. Wird das zugesetzte
Cäsiumchlorid durch ein anderes Chlorid ersetzt, so wird der unter optimalen Verhältnissen gewonnene
elektrochemische Niederschlag bei zunehmender Menge des Substitutes immer mehr porös und dendritisch,
wodurch es schwierig wird, den Niederschlag in kompakter Form zu erhalten; das genannte spezielle
Chlorid (Cäsiumchlorid) ist daher unentbehrlich.
Auf der anderen Seite verwendet das erfindungsgemäße
Verfat ·εη einen elektrochemischen Niederschlagsmechanismus,
der das Vorhandensein der dreiwertigen Titanverbindung im ursprünglichen elektrolytischen
Bad nicht erfordert Wenn bei Vorhandensein von dreiwertigem Titanchlorid im elektrolytischen
Bad nahe der Kathode die Menge des dreiwertigen Titanchlorides so gesteuert wird, daß sie weniger als 1/2
der des zweiwertigen Titanchlorides im Bad ist, so besteht keine Möglichkeit, daß in den elektrochemischen
Niederschlag eine unreduzierte Titanverbindung gelangt. Das erfindungsgemäße Niederschlagsverfahren
erfordert ferner nicht die thermochemische Polierwirkung mit Titantrichlorid. Infolgedessen wird die als
»Kathodenüberzug« wirkende Polarisation nur benötigt, um die Funktion zu erfüllen, die oben als
»Kathodenüberzug« erläutert wurde; sie braucht daher nicht andere Eigenschaften zu besitzen, wie sie bei den
bekannten Verfahren erforderlich sind.
Erfindungsgemäß ist daher eine spezielle Komponente zur Einstellung der Polarisation, wie das äußerst teure
Cäsiumchiorid (50 Cent pro Gramm) entbehrlich. Die NichtVerwendung einer solchen kostspieligen Komponente
des elektrolytischen Bades ist eine wesentliche Verbesserung bei dem galvanischen Niederschlagsverfahren,
die erheblich die Kosten des industriellen Produktes, verglichen mit den bekannten Verfahren,
senkt.
Wird dem elektrolytischen Bad eine andere Komponente als die erwähnten vier Badkomponenten zur
Einstellung der Polarisationseigenschaften zugesetzt, so wird Kaliumchlorid bevorzugt Besonders gute Resultate
können durch Zugabe einer Mischung erhalten werden, die ein Dreikomponentensystem von Kaliumchlorid,
Magnesiumchlorid und Natriumchlorid enthält und einen Gefrierpunkt von unter 600° C besitzt
Im folgenden wird die Einstellung der Polarisation des elektrochemischen Niederschlagsverfahrens beschrieben,
durch die verhindert wird, daß die Polarisation übermäßig vom Normalzustand des »Kathüdenüberzuges«
abweicht
Erfindungsgeniäß kann die gewünschte elektrochemische
Abscheidung unter Verwendung eines Eiektrolyse-Gleichstromes erfolgen, wie anhand der Beispiele 1 und
2 noch erläutert wird. Vorzugsweise wird jedoch ein intermittierender Strom benutzt, um Funktion unä
Wirkung des »Kathodanübsmiges« zu gewährleisten
und die Kathodenoberfläche reichlich mit VerhindtiR-gen
und Ionen des gewünschten Metaiis iu versorgea
Bei dem erfindungsgemäßen galvanischen Verfahren wird im Gegensatz zu den bekannten Verfahren nicht
auf die thermochemische Polierwirkung mit Titantrichlorid abgeseilt; wird ein intermittierender Strom benutzt,
so kam bei diesem Verfahren die Zahl der Unterbrechungen
des Stromes pro Zeiteinheit wesentlich kleiner als bei den bekannten Verfahren sein.
Bei Verwendung eines intermittierenden Stromes wird das Verhältnis der Dauer des intermittierenden
Stromes, der metallisches Magnesium ebenso wie das gewünschte Metall niederschlagen kann, zur Zeitdauer
der Stromunterbrechung üblicherweise so gewählt, daß es im Bereich von einigen zehn bis 1 oder eins bis zehn
liegt. In diesem Falle besteht der Zweck der Stromunterbrechung in einer ausreichenden Zufuhr von
Verbindungen des gewünschten Metalls zur Elektrodepoberfläche; demgemäß wird die Zeitdauer der Stromunterbrechung
möglichst verringert, soweit der erwähnte Zweck noch einwandfrei erfüllt wird. Das Maß der
Verringerung der Stromunterbrechungsperiode hängt von den Elektrolyseverhältnissen ab, beispielsweise der
Zusammensetzung des elektrolytischen Bsdes, der Periode des intermittierenden Stromes, der Wellenform
und der Größe des Stromes, der Temperatur, Konvektion und Bewegung des elektrolytischen Bades, der
Vibration der Elektrode usw.
Nach den Versuchen wird das Verhältnis der Zeitdauer des intermittierenden Stromes zur Zeitdauer
der Unterbrechung zweckmäßig im Bereich von 20 :1 bis 1 :10 gewählt.
Bei Verwendung eines intermittierenden Stromes im erfindungsgemäßen Verfahren kann die notwendige
Depolarisation vollständig durch Abschalten des Stromes erreicht werden; man kann daher die Polarisation
mit möglichst hoher Stärke durchführen und den Strom abschalten, unmittelbar bevor sich eine übermäßige
Polarisation ergibt. Man kann also eine Polarisation erreichen, welche die Funktion des »Kathodenüberzuges«
vollständig erfüllt.
Auf der anderen Seite wurde festgestellt, daß es eine praktisch vollständige Depolarisation wie oben beschrieben
erforderlich macht, die korrosive Wirkung des elektrolytischen Bades auf das abgeschiedene
Metall soweit wie möglich zu unterdrücken. Wirt* diese korrosive Wirkvng nicht unterdrückt, so wird selbst bei
Vernachlässigung der Verringerung der Stromwirksamkeit, die sich aus der Wiederauflösung des niedergeschlagenen,
gewünschten Metalls im Bad ergibt, der Niederschlag über seine ganze Oberfläche korrodiert
so und bildet an seiner Oberfläche Vorsprünge und Vertiefungen, so daß deren Kristallflächen klar zu
erkennen sind. Es ist daher unmöglich, die elektrochemische Abscheidung unter Aufrechterhaltung einer möglichst
glatten Abscheidungsoberfläche fortzusetzen.
Um dies zu vermeiden, benutzt das erfindungsgemäße galvanische Verfahren Kalziumchlorid als eine Komponente
des elektrolytischen Bades, wodurch die korrosive Wirkung des Bades auf das abgeschiedene Metall
ausreichend unterdrückt wird.
In den eingangs erwähnten älteren Patentschriften wurde der Zusatz von Kalziumchlorid in Verbindung
mit dem Bromidbad im Hinblick auf den Abscheidemechanismus empfohlen, dem Chloridbad jedoch Kalziumfluorid
oder Kalziumoxyd statt Kalziumchlorid zugesetzt Es wurde jedoch festgestellt daß die Verwendung
von Kalziumchlorid als eine Komponente des elektrolytischen Bades bei dem erfindungsgemäßen Niedersrhiagsverfahreii
die korrosive Wirkung des elektrolyt!-
sehen Bades auf das niedergeschlagene Metall, die auf
dem erfindungsgemäßen Niederschlagmechanismus beruht und in Relation zu den Phasendiagrammen der
Badkomponenten steht, beachtlich unterdrückt, ohne daß hierdurch die Funktionen des elektrolytischen
Bades verschlechtert werden, das als Lösungsmittel für
die Komponenten des gewünschten Metalls dient und den »Kathodenüberzug« bildet
Die Verwendung von Kalzhimfluorid oder Kalzhimoxyd als korrosionsverhindernder Stoff des elektrolytischen Chloridbades bringt in das Chloridbad Fluor oder
Sauerstoff ein, die ein anderes negatives Element als die
im Bad enthaltenen sind; man erwartet daher verschiedene Nachteile bei einer Durchführung des Verfahrens
<n industriellem Maßstab. Wird jedoch Kalziumchlorid als eine Komponente des elektrolytischen Bades
benutzt, wie dies bei der Erfindung der Fall ist so kann
die korrosive Wirkung des elektrolytischen Bades in gewünschtem Maße durch geeignete Wahl der Elektrolysebetriebstemperatur unterdrückt werden, ohne daß
irgendwelche Nachteile hervorgerufen werden. Der Zusatz von Kaliumchlorid zum elektrolytischen Bad
ermöglicht ferner eine geeignete Unterdrückung der Wanderung von Titanverbindungen oder Ionen im Bad,
ohne daß andere günstige Eigenschaften des Bades beeinträchtigt werden. Es wurde festgestellt, daß
Kalziumchlorid für das galvanische Verfahren unerläßlich ist, damit eine große Menge von Titandichlorid, die
im elektrolytischen Bad bei einer Temperatur über 5000C gelöst ist im Bad auch bei einer Temperatur
unter 5000C für eine verhältnismäßig lange Zeitdauer gehalten wird, bei der Einstellung der Menge der
Titanverbindungen im Bad durch Erhitzen, was eines der Erfordernisse des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist
Die Temperatur des elektrolytischen Bades nahe der
mit dem Oberzug des gewünschten Metalls zu versehenden Elektrode wird vom Standpunkt der
Unterdrückung der Korrosionswirkung des Bades auf das niedergeschlagene Metall möglichst niedrig ge·
wählt Die untere Grenze der Badtemperatur in der Nähe der Elektrode mußte bei den Versuchen etwa
400° C sein, damit die Forderung erfüllt wird, daß das
einmal auf der Elektrode abgeschiedene metallische Magnesium wieder in das elektrolytische Bad zurückkehrt Die obere Grenze der Temperatur des elektrolytischen Bades nahe der Elektrode liegt bei etwa 60O9C
im Hinblick auf die Verhinderung eines thermischen Zersetzungsverlustes der Verbindungen des gewünschten Metalls und im Hinblick auf die Gewährleistung der
Funktion des »Kathodenüberzuges«. Die Temperatur des elektrolytischen Bades in der Nähe der Elektrode,
die sich für einen kontinuierlichen Elektrolysebetrieb eignet, liegt üblicherweise im Bereich zwischen 400 und
5800C Die elektrolytische Badtemperatur nahe der Elektrode, die für einen verhältnismäßig leichten und
stabilen elektrochemischen Niederschlag des gewünschten Metalls oder seiner Legierung bei hoher Qualität in
gewünschter Form am meisten eignet, liegt zwischen 400 und 5200C
Hat sieh das elektfölytische ßäd des effindüngsgemaßen galvanischen Verfahrens nach einer langen
Benutzung bei einer Temperatur von weniger als 5000C verschlechtert so kann diese Verschlechterung dadurch
beseitigt werden, daß das Bad einmal auf eine Temperatur von über 5000C erhitzt wird. Wenn in
diesem Falle metallisch :s Titan und Titantrichlorid im Bad vorhanden sind, so reagieren sie miteinander,
wodurch metallisches Titan in Titandichlorid umgewandelt wird.
Dies soll im folgenden näher erläutert werden. Wird
das erfindungsgemäße elektrolytjsche Bad während
einer langen Zeitdauer auf einer Temperatur von unter
5000C gehalten, so wird im Bad vorhandenes Titandichlorid allmählich in Titantrichlorid umgewandelt Es ist
daher bei der Durchführung des erfindungsgemäßen galvanischen Verfahrens von großer Bedeutung, das
ίο elektrolytische Bad unter solchen Bedingungen zu
benutzen, daß die Menge des Titantrichlorids im Bad nahe der mit dem Niederschlag des gewünschten
Metalls zu versehenden Elektrode nicht übermäßig ansteigt Wird das elektrolytische Verfahren durchge-
IS führt, wobei Titandichlorid im Bad nahe der Elektrode
mit mehr als 8 Mol-% relativ zur Gesamtmenge der fünf
Badkomponenten (wie Bariumchlorid, Magnesiumchlorid, Natriumchlorid, Kalziumchlorid und Titandichlorid)
vorhanden ist so kann sehr einfach der gewünschte
galvanische Niederschlag erzielt werden. Zu diesem
Zweck ist es ratsam, die Zusammensetzung des elektrolytischen Bades derart zu wählen, daß bei
Aufheizung des Bades auf eine Temperatur von über 5000C Titandichlorid soweit wie möglich gelöst ist
dagegen Titantrichlorid nicht soweit gelöst ist Selbst bei einer kontinuierlichen Benutzung während vieler
Stunden kann dann eine Verschlechterung des elektrolytischen Bades praktisch vollständig dadurch verhindert werden, daß das Bad immer teilweise bei einer
Temperatur über 5000C, vorzugsweise über 5200C und
das Bad nahe der Elektrode auf einer gewünschten elektrolytischen Temperatur so gehalten wird, daß eine
Mischung im Bad durch Konvektion, erzwungene Zirkulation oder dergleichen erfolgt Besonders wenn
metallische.« Titan in dem auf hoher Temperatur gehaltenen Teil des elektrolytischen Bades vorhanden
ist, selbst wenn ein großer Teil Halogenidgas oder Titantrichlorid durch Elektrolyse im Bad erzeugt wird
oder selbst wenn ein höherwertiges Titanchlorid,
beispielsweise ein dreiwertiges oder vierwertiges Titanchlorid dem Bad als Rohmaterial des gewünschten
Metalls zugeführt werden, so werden doch die im Bad vorhandenen Titanverbindungen stets in einem für die
Elektrolyse geeigneten Zustand gehalten und man kann
während einer langen Zeitdauer einen stabilen Elektrolysebetrieb durchführen.
Bei Verwendung von unbearbeitetem oder Schrott' metall oder Legierungen als Rohstoff für den galvanischen Niederschlag bei einer elektrolytischen Raffina-
tion, Rückgewinnung oder dergleichen ist es ratsam, den
Rohstoff in dem auf hoher Temperatur gehaltenen Teil des elektrolytischen Bades anzuordnen. Dies ergibt eine
gute Auflösung des Rohmaterials im elektrolytischen Bad und eine Beseitigung des die Elektrolyse behindern·
den Anodeneffektes.
Wird das elektrolytische Bad auf eine Temperatur über 5000C erhitzt, so hat es den Anschein, daß im Bad
teilweise komplexe Salze erzeugt werden. Selbst nach Bildung komplexer Salze im Bad ist es jedoch
erforderlich, den Gehalt an Titantrichlorid auf weniger
als 1/2 des Gehaltes an Titandichlorid zu hätten, wenn
das Bad nach dem erwähnten Verfahren analysiert wird. Ist die Löslichkeit des Titandichlorid im niedrig
temperierten Bad geringer als im hochtemperierten
Bad, so bewirkt eine Verringerung der Badtemperatur
einen Niederschlag des Titandichlorid in kolloidaler Form und eine Suspension im Bad; dies ist jedoch für
den galvanischen Niederschlag nicht schädlich. Selbst
wenn die Elektrolyse in einem Bad durchgeführt wird, in
welchem bei Elektrolysetemperatur Bariumchlorid oder Magnesiumchlorid in fester Phase in gleicher Weise in
Suspension befindlich sind, so besteht nicht die Wahrscheinlichkeit, daß feste Teilchen dieser Chloride ^
in den galvanischen Niederschlag gelangen.
Im folgenden sei der bei dem erfindungsgemäßen galvanischen Verfahren zur Elektrolyse benutzte Strom
näher betrachtet
Der Elektrolysestrom muß auf der Elektrodenober- m
fläche einen galvanischen Niederschlag des gewünschten Metalls und des metallischen Magnesium bewirken
können, um eine spezielle Polarisation zu bilden und aufrechtzuerhalten, deren Funktion darin besteht, das
Wachsen des Niederschlages auf den Oberflächenvor- η
Sprüngen zu verhindern und in den Vertiefungen zu begünstigen.
Die Spannung des Elektrolysestromes muß infolgedessen so gewählt werden, daß das gewünschte Metall
und ein weiteres, anderes positives Element, d.h. jn
wenigstens Magnesium auf der Elektrode niedergeschlagen werden kann; im übrigen bestehen hinsichtlich
der Wellenform des Elektrolysestromes keine einschränkenden Bedingungen. Bei intermittierendem
Strom ist es für das erfindungsgemäße Verfahren >ΐ
unwesentlich, ob auf den die Abscheidung bewirkenden Strom ein elektrischer Strom von verhältnismäßig
niedriger Spannung oder umgekehrter Polarität folgt oder eine Periode, in der überhaupt kein Strom fließt
Soll die Oberfläche des Produktes weiter geglättet m werden, so wechselt der den Niederschlag bewirkende
Strom vorzugsweise mit einem Strom entgegengesetzter Richtung ab. Dieser Strom entgegengesetzter
Richtung kann von einer äußeren Stromquelle oder durch die elektromotorische Kraft einer Batterie κ
geliefert werden, die zwischen der mit dem Niederschlag zu versehenden Elektrode und einer ihr im
elektrolytischen Bad entgegengeschalteten Elektrode gebildet wird.
Bei Benutzung eines intermittierenden Stromes im w
erfindungsgemäßen Verfahren ist keine regelmäßige Stromperiode erforderlich. Man kann zur Erzeugung
des Niederschlages auch einen Strom verwenden, der in kürzeren Zeitintervallen während der längeren Zeitdauer des Stromes selbst unterbrochen wird (wie -r,
anhand des Beispiels 5 noch beschrieben wird). Der Strom, durch den auf der Elektrode Magnesium
zusammen mit dem gewünschten Metall niedergeschlagen wird, besitzt eine Spannung, die größer als die
Differenz zwischen einer Zersetzungsspannung von w Magnesiumchlorid und einer Spannung ist, die zur
Halogenisierung des an der Anode auftretenden gewünschten Metalls oder seiner Verbindungen erforderlich ist
Wenn ferner eine Titanverbindung von niedriger v,
Wertigkeit in dem elektrolytischen Bad nahe der Anode vorhanden ist, so wird durch Halogenisierung an der
Anode eine hochwertige Titanverbindung gebildet
Das elektrolytische Bad wird daher vorzugsweise durch eine Diaphragma, beispielsweise aus Aluminium' mi
oxyd, in zwei Teile unterteilt; in jeden dieser Teile wird die Elektrode für den galvanischen Niederschlag und die
andere Elektrode eingesetzt, so daß eine Halogenisierung der niedrigwertigen Verbindung des gewünschten
Metalls im Bade durch Elektrolyse verhindert wird, h>
wenn das gewünschte Metall aus einer Verbindung hergestellt wird, ausgenommen, wenn das gewünschte
Metall dem Bad in metallischer Form als Rohmaterial
für die Elektrolyse zum Zwecke der Elektroplastik,
Elektroplattierung, Elektroraffwiation oder elektrolytischen Rückgewinnung des Met,dJs aus Schrottmetall
zugeführt wird.
Es wurde kein Unterschied zwischen den galvanischen Niederschlägen bei Verwendung löslicher und
unlöslicher Anoden festgestellt Auch bei dem erfindungsgemäßen galvanischen Verfahren ist es erforderlich, eine Oxydation der Rohverbindung im elektrolytisehen Bad zu verhindern, ebenso wie bei anderen
Verfahren, die Titanchlorid als Rohmaterial benutzen.
Eine Möglichkeit besteht darin, die Oberfläche des elektrolytischen Bades mit einem Edelgas, wie Argon,
Helium oder Stickstoff, abzudecken, um einen Luftzutritt zum Bad auszuschließen.
Anhand der Zeichnung sei nun ein zur Benutzung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren geeigneter Elcktrolysierapparat beschrieben.
Die Zeichnung zeigt schematisch eine elektrolytische Zelle und einen Ofen, der zur Durchführung der
Elektrolyse geeignet ist, wobei der obere Teil des elektrolytischen Bades auf verhältnismäßig niedriger
Temperatur und der untere Teil des Bades auf verhältnismäßig hoher Temperatur gehalten werden.
Der Ofen 1 besitzt Heizeinheiten 2,3,4,5 und 6 sowie
Wärmeisolierplatten 7, 8 und 9 zur Begrenzung der Heizbereiche der Heizeinheiten. Die Vorrichtung
enthält ferner einen aus Weichstahl hergestellten elektrolytischen Kessel 10, einen Mantel 11 zur
Wasserkühlung, ein Einlaßrohr 12 für das Kühlwasser, ein Auslaßrohr 13 für das Kühlwasser und eine
Graphitpulverpackung 14 als Puffer in dem Raum zwischen einer aus Quarzglas hergestellten elektrolytischen Zelle 15 und dem elektrolytischen Kessel 10. In
dem elektrolytischen Bad 16 sind eine Elektrode (Kathode) 17 für den galvanischen Niederschlag sowie
eine Gegenelektrode (Anode) 18 vorgesehen. Den Elektroden 17 und 18 sind Offnungen 19 bzw. 20
zugeordnet In einer Kammer 21 für die Elektrode 17 ist
nach dem dichten Einsetzen der Elektrode die Luft durch ein Edelgas ersetzt, so daß das elektrolytische Bad
16 beim Auswechseln der Elektrode nicht mit Luft in Berührung kommt Die Kammer 21 kann durch eine
Absperrung 22 vom Kessel 10 abgesperrt werden. Weiterhin sind ein Einlaß 23 sowie Auslässe 24 und 25
für ein Edelgas vorgesehen sowie ein aus Quarzglas bestehendes Rohr 26, durch das Edelgas zur Bewegung
des elektrolytischen Bades eingeblasen wird.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Ziel, den oberen Teil (4ie Nähe der
Elektrode 17) des elektrolytischen Bades 16 auf einer für die galvanische Abscheidung geeigneten niedrigen
Temperatur und den Boden des elektrolytischen Bades auf einer Temperatur über 500" C zu halten, dadurch
erreicht werden, daß die Speisespannung der oberen Heizeinheiten gesenkt und die der unteren Heizeinheiten erhöht wird, so daß sich entsprechend unterschiedliche Heizwerte der Hetzeinheiten 2 bis 6 ergeben.
Die Erfindung wird weiterhin anhand eines Beispiels im Zusammenhang mit der galvanischen Abscheidung
von Titan, einer Eisen-Titan-Legierung und einer Aluminium-Titan-Legierung erläutert.
Die folgenden Versuchsbeispiele wurden unter Verwendung des in der Zeichnung dargestellten
elektrolytischen Ofens und elektrolytischen Kessels durchgeführt. Die aus Quarzglas hergestellte elektrolytische Zelle 15 besaß dabei einen Innendurchmesser von
75 mm und eine Höhe von 500 mm. Die Molekularver-
hSlmisse von Titandichlorid und Titantrichlond bei den
folgenden Zusammensetzungen des elektrolytiscnen Bades geben die Anteile im Bad nahe der Niederscnl&gselektrode
an, wenn die Badtemperatur auf Elektrolysebedingungen
eingestellt war, nachdem metallisches Titan und Titantrichlorid zum Bad zugefügt wurden;
dann wurde die Badternperatur einmal auf 5600C erhöht
Beispiel 1
Badtemperatur:
Tiefe des Bades; etwa300 mm;
520 bis 560° C im Bodenteil des Bades;
463 bis 465° C in der Nähe der für den galvanischen Niederschlag bestimmten Elektrode 17. ·
Badzusammensetzung(nahederNiederschlagselektrodel7):
im Molekularverhältnis
BaCl,
MgCl2
NaCl
CaCl2
KCl
TiCI2
TiCl3
1337 Teile
19,85 Teile
38,13TeUe
9,28 Teile
3,46 Teile
13,40 Teile
2,01TeUe
to 4.
25
3. Elektroden: in Elektrode für den galvanischen Niederschlag:
Molybdänplatte mit 10 mm Breite und 02 mm Stärke und einer Länge des eingetauchten Teiles
von 25 min;
messer,
4. Elektrolysestrom: Gleichstrom Zellenspannung 1,5 V
5. Badbewegung: mit Argongasblasen, 50 ecm pro Minute in das elektrolytische Bad eingeblasen.
Vibration der Niederschlagselektrode:
Vibrationsrichtung: 45° relativ zur ebenen Oberfläche der Elektrode;
Amplitude 1,5 mm
Frequenz 50 Hz
6. Dauer der Elektrolyse: 30 Minuten
7.
Zustand des galvanischen Niederschlages:
Ebener Teil: glatte Oberfläche, jedoch ganz sanft gewellt
Seitenteil: herausgeschwollen in Form einer Bank,
wobei die Spitze der unteren Ecke der Elektrode nach Art eines Regenwurmes vorspringt und in der
runden Oberfläche des Vorsprunges verschiedene Vertiefungen gebildet sind.
1. Badtemperatur: dieselbe wie bei Beispiel 1.
2. Badzusammensetzung (nahe der Elektrode 17 für den galvanischen Niederschlag):
50
im Molekularverhiltnis
BaCl2
MgCI2
NaCl
CaCI2
TiCl2
TiCl3
19,34 Teile 23,80 Teile 30,28 Teile 12,62 Teile
12^3 Teile 1,43 Teile
Elektroden: die gleichen wie im Beispiel 1. Elektrolysestrom: Gleichstrom
Zellenspannung 1,6 V
Stromstärke 1,5 A
Bewegung: mit Argongasbläschen, 50 ecm pro
Minute in das elektrolytische Bad eingeblasen. Vibration der Elektrode für den galvanischen
Niederschlag: Dieselbe Vibration wie im Beispiel 1 wurde intermittierend durchgeführt
Periode: 1,2 s
Vibrationszeit: 0,9 s
Stillstandszeit: 03 s
bzw. eines Hügels mit mehreren gebildeten
Beispiel 3
Badtemperatur:
Tiefe des Bades: etwa 300 mm,
520 bis 560° C am Boden des Bades, 441 bis 443° C in der Nähe der Elektrode für den
galvanischen Niederschlag.
Badzusammensetzung (in der Nahe der Elektrode für die Metallabscheidung):
im Molekularverhältnis
BaCl2 | 18,11 Teile |
MgCI2 | 20,50 Teile |
NaCI | 34,08 Teile |
CaCl2 | 11,55 Teile |
KCl | 3,48 Teile |
TiCl2 | 11,25 Teile |
TiCl3 | 1,03 Teile |
3. Elektroden:
Elektrode für den Niederschlag: Molybdänplatte von 10 mm Breite und 0,2 mm Stärke und einer
Länge des eingetauchten Teiles von 25 mm; Gegenelektrode: Titanstab von 6 mm Durchmesser,
Länge des eingetauchten Teiles 70 mm, Abstand zwischen den Elektroden 40 mm.
4. Elektrelysestf om: Intermittierender Gleichstrom
Periode
Stromflüßzeit
3,5 V
3A
1,2 s
0,3 s
0,9 s
5, Bewegung: mit Argqngasblftschen, 70ccm pro
Minute in das eiektrolytische Bad eingeblasen,
Vibration der Elektrode for den galvanischen Niederschlag;
Vibrationsrichtung 45° relativ zur ebenen
Oberflache der Elektrode Amplitude 1,5 mm
6. Dauer der Elektrolyse: 30 Minuten
Zustand des metallischen Niederschlages: Ebener Teil: glänzende und sehr glatte Oberfläche,
aus sehr feinen Kristallen zusammengesetzt: Seitenteil: herausgeschwollen wie eine Bank, die
aus halbkreisförmigen, runden Klumpen besteht; das untere Ende ist wie eine Schürze gewachsen,
die sich parallel zur ebenen Elektrodenfläche erstreckt und eine glänzende Oberfläche mit
halbkugelförmigen Klumpen besitzt
5, Bewegung: wie im Beispiel 3,
6, Dauer der Elektrolyse; wie im Beispiel 3,
-, 7. Zustand des niedergeschlagenen Materials:
Ebener Teil; gute, glänzende, glatte Oberfläche;
Seitenteil; herausgeschwollen wie eine Bank; das untere Ende wie eine kurze Schürze gewachsen, die
etwas parallel zur ebenen Elektrodenoberfläche )0 verläuft, wobei die Oberfläche des sich erstreckenden Teiles schwer von dem Niederschlag auf der
ebenen Elektrodenoberfläche zu unterscheiden ist
Beispiel 5
π
π
1. Badtemperatur: wie im Beispiel 4.
2. Badzusammensetzung: wie im Beispiel 4.
jo 3. Elektrode: wie im Beispiel 4.
4. Elektrolysestrom: intermittier<v,der Gleichstrom.
Beispiei4 | Badtemperatur: | Spannung der Stromquelle | 12,5 V |
Tiefe des Bades etwa 300 mm 25 | Stromstärke | 44 A | |
520 bis 560° C am Boden des Bades, | Periode | 0,03 s | |
450 bis 453° C in der Nähe der Abscheidungselek- | Stromflußzeit | 0,02 s | |
trode. | Ausschaltezeit | 0,01s | |
Badzusammensetzung (nahe der Abscheidungselek- so
trode):
im Molekularverhältnis
BaCl2
MgCl2
NaCl
CaCl2
KCI
TiCI2
TiCI3
10,49 Teile 19,49 Teile
24,26 Teile 23,09 Teile 10,80 Teile 10,76 Teile 1,11 Teile
Periode 1,2 s
Bewegung: mit Argongasbläschen 70 ecm
Minute in das elektrolytische Bad eingeblasen.
Vibration der Niederschlagselektrode: dieselbe Vibration wie im Beispiel 1 wurde intermittierend
durchgeführt
3. Elektroden: die gleichen wie beim Beispiel 3.
4. Elektrolysestrom: die folgenden Ströme in Überlagerung:
Strom in Hauptrichtung (zur Erzeugung des Niederschlages): intermittierender Gleichstrom.
Vibrationszeit
Stillstandszeit
0,9 s
03 s
Spannung der Stromquelle | 113V |
Stromstärke | 4A |
Periode | Us |
Stromflußzeit | 03 s |
Ausschaltezeit | 05 s |
Strom in entgegengesetzter Richtung (korrodierend): intermittierender Gleichstrom.
Spannung der Stromquelle | 2,7 V |
Stfomweft | 0,75 A |
Periode | Us |
Stromflußzeit | 0,4 s |
Ausschaltezeit | 0,8 s |
Diese beiden Ströme wurden so überlagert, daß der Stromfluß in entgegengesetzter Richtung 0,2
Sekunden nach Beendigung des Stromflusses des in Hauptrichtung fließenden Stromes einsetzte.
Die Vibration der Elektrode entsprach dabei der Ausschaltung des intermittierenden Stromes und
der Stillstand der Elektrode dem Stromfluß des intermittierenden Stromes.
so 6. Dauer der Elektrolyse: 45 Minuten
7. Zustand des elektrochemischen Niederschlages:
Ebener Teil: gute glatte Oberfläche, aus feinen Kristallen zusammengesetzt;
Seitenteil: angeschwollen wie eine Bank, bestehend aus halbkugelförmigen Klumpen; das untere Ende
wie eine kurze Schürze gewachsen, die sich parallel zur ebenen Oberfläche der Elektrode erstreckt
1. Badtemperatur: wie im Beispiel 3.
2. Badzusammensetzung: wie im Beispiel 3.
3. Elektroden: wip im Beispiel 3.
4. Elektrolysestrom: intermittierender Gleichstrom.
21 | 20 17 | 204 | 22 | 2,6 V | |
6,6 V | Spannung der Stromquelle | 0,7 A | |||
Zellenspannung | 4,5A | Stromstärke | 0,03 s | ||
Stromstärke | 0,0067 s | Periode | 0,008 s | ||
Stromflußzeit | 0,0033 s | Stromflußzeit | 0,022 s | ||
Ausschaltezeit | Ausschaltezeit | ||||
5 | |||||
Dieser Strom wurde ferner intermittiert:
Periode
Stromflußzeit 0,3 s
Ausschaltezeit 0,9 s
5. Bewegung: wie im Beispiel 5.
6. Dauer der Elektrolyse: wie im Beispiel 3.
7. Zustand des galvanischen Niederschlages: Ebener Teil: glatte Oberfläche, zusammengesetzt
aus sehr feinen Kristallen;
Seitenteil: angeschwollen wie eine Bank, bestehend aus haibkugeiförmigen runden Klumpen mit
Löchern bzw. Vertiefungen an einigen Stellen.
Die Elektrolysebedingungen waren die gleichen wie im Beispiel 6 mit Ausnahme des Elektrolysestromes; der
Zustand des Niederschlages entsprach im wesentlichen dem bei Beispiel 6. Der Elektrolysestrom war ein durch
Vollwellengleichrichtung eines Wechselstromes gewonnener, nicht geglätteter Strom mit einem Scheitelwert
von 4,2 V, einer Stromstärke von 3 A und einer Frequenz von 50 Hz; dieser Strom wurde wie folgt
intermittiert:
Periode | Us |
Stromflußzeit | 03 s |
Ausschaltezeit | 0,9 s |
Beispiel 8
Badtemperatur:
Tiefe des Bades: etwa 300 mm
520 bis 5600C am Boden des Bades; 440 bis 443°C in der Nähe der Niederschlagselektrode.
Badtemperatur:
Tiefe des Bades: etwa 300 mm
520 bis 5600C am Boden des Bades; 440 bis 443°C in der Nähe der Niederschlagselektrode.
Badzusammensetzung: wie im Beispiel 4. Elektroden: wie im Beispiel 4.
Elektrolysestrom: Die folgenden einander überlagerten Ströme wurden intermittierend wie folgt
angewandt:
Periode
Stromflußzeit
Ausschaltezeit
Us
03 s
03 s
03 s
03 s
Strom in Hauptrichtung: intermittierender Gleichstrom
Diese beiden Ströme wurden einander überlagert, so daß der Stromfluß des in entgegengesetzter
Richtung fließenden Stromes 0,001 Sekunden nach Beendigung des Stromflusses des in Hauptrichtung
fließenden Stromes einsetzte.
Spannung der Stromquelle | 153 V |
Stromstärke | 5A |
Periode | 0,03 s |
Stromflußzeit | 0,02 s |
Ausschaltezeit | 0,01s |
Strom in entgegengesetzter Richtung: intermittierender Gleichstrom
5. Bewegung: w'p im Beispiel 5.
6. Dauer der Elektrolyse: wie im Beispiel 4.
6. Dauer der Elektrolyse: wie im Beispiel 4.
7. Zustand des Niederschlages:
Ebener Teil: glänzende und gut glatte Oberfläche;
Seitenteil: angeschwollen wie eine Bank und
Seitenteil: angeschwollen wie eine Bank und
Im folgenden werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert, die für den galvanischen Niederschlag
einen Strom mit höherer Stromdichte benutzen.
Beispiel 9
Badtemperatur:
Tiefe des Bades: etwa 300 mm
52k>bis 560°C am Boden des Bades;
438 bis 4400C in der Nähe der Niederschlagselektrode.
Badtemperatur:
Tiefe des Bades: etwa 300 mm
52k>bis 560°C am Boden des Bades;
438 bis 4400C in der Nähe der Niederschlagselektrode.
Badzusammensetzung(nahe der Niederschlagselektrode):
im Molekularverhältnis
BaCI2 | 11,64 Teile |
MgCI2 | 26,74 Teile |
NaCI | 33,94 Teile |
CaCl2 | 9,17 Teile |
KCl | 7,41 Teile |
TiCI2 | 9,53 Teile |
TiCl3 | 1,58 Teile |
Elektroden:
Niederschlagselektrode:
Molybdänplatte mit 10 mm Breite und 0,2 mm Stärke und einer Länge des eingetauchten
Teiles von 25 mm;
Gegenelektrode:
Kohlenstoffplatte von 20 mm Breite und 8 mm Stärke sowie einer Länge des eingetauchten
Teiles von 200 mm.
Abstand zwischen den Elektroden: 30 mm
Elektrolysestrom: intermittierender Gleichstrom.
Elektrolysestrom: intermittierender Gleichstrom.
Zellenspannung | 6,6 V |
Stromstärke | 7,5A |
Periode | Us |
Stromflußzeit | 03 s |
Ausschaltezeit | 05 s |
Bewegung: mit Argongasbläschen 70 ecm pro Minute in das Bad eingeblasen.
23
Vibration der Niederschlagselektrode: intermittierend.
Richtung
der Vibration
Amplitude
Fi-iquenz
Vibrationszeit
Stillstandszeit
Fi-iquenz
Vibrationszeit
Stillstandszeit
45° relativ zur ebenen Oberfläche der Elektrode
5 mm 50Hz 0,9 s 0,3 s
Zustand des galvanischen Niederschlages: Ebener Teil: glänzende, gute, glatte Oberfläche;
Seitenteil: schwer von dem ebenen Teil zu unterscheiden; etwas dicker als der ebene Teil.
Badtemperatur:
Tiefe des Bades: etwa 300 mm 520 bis 5600C am Boden des Bades;
440 bis 443°C in der Nähe der Niederschlagselek-ι
ode.
BaCl2 | 8,07 Teile |
MgCI2 | 23,71 Teile |
NaCl | 26,89 Teile |
CaCl2 | 12,77 Teile |
KCl | 14,72 Teile |
TiCl2 | 13,66 Teile |
TiCI3 | 0,17 Teile |
3. Elektroden: wie im Beispiel
4. Elektrolysestrom: intermittierender Gleichstrom.
Zellenspannung | 8,1V |
Stromstärke | 12A |
Periode | 2,4 s |
Stromflußzeit | 0,6 s |
Ausschaltezeit | 1,8 s |
Bewegung: mit Argongasbläschen, 70 ecm pro
Minute in das elektrolytische Bad eingeblasen.
Vibration der Niederschlagselektrode:
Richtung
der Vibration
der Vibration
Amplitude
Frequenz
Vibrationszeit
Stillstandszeit
Frequenz
Vibrationszeit
Stillstandszeit
45° relativ zur ebenen Oberfläche der Elektrode
5 mm 50Hz
1,8 s
0.6 s
7.
Die Vibration der Elektrode entsprach dabei der Ausschaltung des intermittierenden Stromes und
der Stillstand der Elektrode dem Stromfluß des intermittierenden Stromes.
6. Dauer der Elektrolyse: 60 Minuten
20
25
Badzusammensetzung(naheder Niederschlagselektrode):
im Molekularverhältnis
40
Die Vibration der Elektrode entsprach dabei der Ausschaltung und der Stillstand der Elektrode dem
Stromfluß des intermittierenden Stromes.
6. Dauer der Elektrolyse: 30 Minuten
Zustand des Niederschlages:
Ebener Teil: eine leicht glänzende, gute Oberfläche; Seitenteil: dieselben Verhältnisse wie im ebenen
Teil, jedoch etwas dicker als bei letzterem.
Beispiel Il
Badtemperatur: wie im Beispiel 10.
Badzusammensetzung (in der Nähe der Niederschlagselektrode):
im Molekularverhältnis
BaCl2 | 10,00 Teile |
MgCl2 | 34,74 Teile |
NaCl | 23^8 Teile |
CaCI2 | 12,30 Teile |
KCI | 7,81 Teile |
TiCl2 | 10,77 Teile |
TiCI3 | 0,81 Teile |
3. Elektroden: wie im Beispiel 10.
4. Elektrolysestrom: ständige Anwendung eines durch Halbwellengleichrichtung eines Wechselstromes
mit einer Frequenz von 50 Hz erzeugten Stromes.
Maximalwert (Scheitelwert)
der Zellenspannung 3,2 V
Stromstärke 6,25 A
5. Bewegung: wie im Beispiel 10.
Die Vibration der Elektrode wurde unabhängig vom Elektrolysestrom durchgeführt.
6. Dauer der Elektrolyse: wie im Beispiel 10.
7. Zustand des Niederschlages:
Ebener Teil: glatte Oberfläche, aus feinen Kristallen zusammengesetzt;
Seitenteil: angeschwollen wie eine Bank, bestehend aus halbkugelförmigen, glänzenden Klumpen.
Die bei den vorstehenden Beispielen verwendeten elektrolytischen Bäder enthalten kein Cäsiumchlorid Es
versteht sich, daß Cäsiumchlorid den Bädern zugefügt
werden kann; in einem solchen Fall soll jedoch die Menge des im elektrolytischen Bad nahe der Niederschlagselektrode vorhandenen Trtantrichlorid so gesteuert werden, daß dieser Gehalt weniger als 1/2 des
Vorstehend wurden Ausführungsbeispiele des Verfahrens zum Niederschlagen von Titan beschrieben.
Eine Spektralanalyse zeigt, daß das Niederschlagsprodukt einen sehr kleinen Gehalt von Magnesium besitzt
Es wurde jedoch festgestellt, daß dieser Magnesiumgehalt in dem galvanischen Niederschlag kleiner als bei
einem auf dem Markt befindlichen, erstklassigen Titanschwamm ist der nach dem Kroll-Prozeß heree-
stellt ist und Magnesium von 400 P.P.m. enthält.
Die Erfindung sei weiterhin in ihrer Anwendung auf den galvanischen Niederschlag einer Titan-Eisen-Legierung
erläutert.
Die Elektrolysebedingungen entsprachen denen im Beispiel 3 mit Ai'snahme der Badzusammensetzung.
Badzusammensetzung (um die Niederschlagselektrode herum):
im Molekularverhältnis
BaCI2 | 18,10 Teile |
MgCI2 | 20,51 Teile |
NaCI | 34,08 Teile |
CaCI2 | 11,55 Teile |
KCI | 3,47 Teile |
TiCI2 | 10,92 Teile |
TiCl3 | 1,00 Teil |
FeCI3 | 0,37 Teile |
7. Zustand des elektrochemischen Niederschlages:
im wesentlichen in der Form wie im Beispiel 3.
Eine chemische Analyse ergab 94,7 Gewichts-% Titan und 5,1 Gewichts-% Eisen.
im wesentlichen in der Form wie im Beispiel 3.
Eine chemische Analyse ergab 94,7 Gewichts-% Titan und 5,1 Gewichts-% Eisen.
Im folgenden sei die Erfindung in ihrer Anwendung auf die galvanische Gewinnung einer Titan Aluminium-Legierung
erläutert.
1. Badtemperatur:
Tiefe des Bades: etwa 300 mm
520 bis 5600C am Boden des Bades,
458 bis 4600C rund um die Niederschlagselektrode.
2. Badzusammensetzung(naheder Niederschlagselektrode):
im Mo!ekularverhältr>is
BaCI2 | 11,16 Teile |
MgCl2 | 23,29 Teile |
NaCI | 20,83 Teile |
CaCl2 | 14,68 Teile |
KCI | 16,83 Teile |
TiCl2 | 11,20 Teile |
TiCl3 | 0,80 Teile |
AlCi3 | 1,20 Teile |
3. Elektroden:
Niederschlagselektrode: Titanplatte von 10 mm Breite und 03 mm Stärke sowie einer Länge des
eingetauchten Teiles von 25 mm.
Gegenelektrode: Kohlenstoffplatte von 20 mm Breite und 8 mm Stärke sowie einer Länge des eingetauchten Teiles von 200 mm.
Abstand zwischen den Elektroden: 30 mm
Gegenelektrode: Kohlenstoffplatte von 20 mm Breite und 8 mm Stärke sowie einer Länge des eingetauchten Teiles von 200 mm.
Abstand zwischen den Elektroden: 30 mm
4. Elektrolysestrom: intermittierender Gleichstrom.
Zellenspannung | 6,4 V |
Stromstärke | 6A |
Periode | 1,2s |
Stromflußzeit | 03 s |
Ausschaltezeit | 03 s |
5. Bewegung: wie im Beispiel 9
6. Dauer der Elektrolyse: 30 Minuten
7. Zustand des galvanischen Niederschlages:
Ebener Teil: sehr gut glänzende, glatte Oberfläche; Seitenteil: angeschwollen wie eine runde Bank und
glänzend.
Eine Spektralanalyse zeigte, daß das Niederschlagsprodukt einige % Aluminium enthielt. Es wurde
ferner etwa dieselbe Menge Magnesium wie bei den Beispielen 1 bis 11 festgestellt. Ist in diesem
Falle die Niederschlagselektrode eine Molybdänplatte, so zeigte der galvanische Niederschlag
Sprünge und platzte teilweise ab. Dies beruht wahrscheinlich auf den unterschiedlichen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten des galvanischen Niederschlages und von Molybdän.
Bei jedem der erläuterten Beispiele war es ziemlich schwierig, den galvanischen Niederschlag in einer
kompakten Form wachsen zu lassen, wenn die Menge des Titantrichlorides im elektrolytischen Bad nahe der
Niederschlagselektrode (geprüft bei Elektrolysetemperatur und abgeschreckt) etwa 1/2 der von Dichlorid war.
Wenn die Menge des Trichlorides 2/3 der von Titandichlorid überschritt, so konnte der galvanische
Niederschlag nicht in einer gewünschten Form erzielt werden, obwohl zahlreiche Versuche unter verschiedenen
Bedingungen durchgeführt wurden.
Bei den vorstehenden Beispielen wurde jeweils eine Molybdänplatte als Niederschlagselektrode benutzt;
der galvanische Niederschlag haftete fest an der Elektrodenoberfläche. Ist die Elektrode eine Titan- oder
Eisenplatte so haftet der galvanische Niederschlag dermaßen an der Elektrode, daß er zum Zwecke einer
Analyse der Qualität des Niederschlages nicht abgekratzt werden kann.
Bei jedem der vorstehenden Beispiele wurde eine aus Quarzglas hergestellte elektrolytische Zelle mit äußerer Heizung benutzt. Bei Verwendung einer aus porösen Kohlenstoffblöcken oder Siliziumsteinen hergestellten Zelle wird jede Heizeinheit in das Bad eingesetzt, so aaß das Bad eine Selbstauskleidung der elektrolytischen Zelle bewirkt.
Bei jedem der vorstehenden Beispiele wurde eine aus Quarzglas hergestellte elektrolytische Zelle mit äußerer Heizung benutzt. Bei Verwendung einer aus porösen Kohlenstoffblöcken oder Siliziumsteinen hergestellten Zelle wird jede Heizeinheit in das Bad eingesetzt, so aaß das Bad eine Selbstauskleidung der elektrolytischen Zelle bewirkt.
Bei jedem der vorhergehenden Beispiele werden Titantrichlorid und metallisches Titan, welches die
Rohmaterialien für das gewünschte Metall sind, dem elektrolytischen Bad jeweils in einer Menge zugegeben,
die die Löslichkeit des Titansalzes übersteigt; diese Materialien bleiben als Sediment am Boden der
elektrolytischen Zelle zurück. Die vorstehenden Beispiele wurden im Zusammenhang mit den Fällen
durchgeführt, in denen Titandichlorid, welches als Rohmaterial für den Niederschlag diente, durch
Reaktion von Titan mit seiner Verbindung hoher Wertigkeit gebildet wurde; es versteht sich jedoch, daß
das gewünschte Titandichlorid durch elektrolytische Reduktion von dem elektrolytischen Bad zugeführtem
Titantetrachlorid oder Trichlorid gebildet werden kann.
Bei den obigen Beispielen wurde die erzwungene
Zirkulation des elektrolytischen Bades zwischen dem auf hoher Temperatur gehaltenen Badteil und dem auf
niedriger Temperatur gehaltenen Badteil im elektrolytisehen Kessel durch Einblasen von Argongas in das Bad
bewirkt; statt dessen kann jedoch auch ein Propeller benutzt werden, der aus korrosionsfestem Material, wie
Quarzglas, Kohlenstoff, Tantal oder dergleichen herge-
stellt ist- ein solcher Propeller ermöglicht die gewünschte
Zirkulation ohne Dispersion des Bades von seiner Oberfläche.
Bei den erläuterten Beispielen diente zur Einstellung der Polarisation die Vibration der Abscheidungselektrode,
was den Vorzug einer einfachen, größenmaßigen Anzeige der Bewegung besitzt. Es versteht sich
natürlich, daß die Niederschlagselektrode oder eine zur Änderung der Strömungsrichtung des Bades dienende
Platte im Bad gedreht werden kann, wodurch eine starke Badströmung der einen Richtung wiederholt in
geeigneten Abständen an eine Stelle gegen die Niederschlagselektrode schlägt, wodurch die Einstellung
der Polarisation erfolgt.
Zur leichteren makroskopischen Steuerung der Form des Niederschlages, der bei einer verhältnismäßig hohen
Stromdichte erzeugt wird, wird vorzugsweise in Verbindung mit der Polarisationseinstellung die Elektrodenoberfläche
der obenerwähnten, periodischen, stärken Sadsirornung ausgesetzt, die gegen d:s Elsktrodenoberfläche
mit einer Frequenz von weniger als einigen hundert Perioden pro Minute schlägt, vorzugsweise
weniger als 600 Perioden pro Minute, was jedoch von der Zusammensetzung des elektrolytischen Bades,
der Elektrolysetemperatur, der Stromdichte und dem Zustand der Bewegung abhängt. Wird die notwendige
Depolarisation nur durch Unterbrechen eines Niederschlagsstromes von verhältnismäßig hoher Stromdichte
ohne Zuhilfenahme eines periodischen Auftreffens einer Badströmung auf die Elektrodepoberfläche bei einer
Frequenz von weniger als 600 Perioden pro Minute erreicht, so entfernt man zur makroskopischen Formung
des galvanischen Niederschlages vorzugsweise die Polarisation verhältnismäßig intensiv in einer
Abschal'pcriode des obigen Stromes mit einer Frequenz von weniger als 600 Perioden pro Minute,
vorzugsweise weniger als 300 Perioden pro Minute. Die Kürze der Einschalt-Ausschalt-Periode dieses Stromes
bewirkt, daß die Kristalle des galvanischen Niederschlages fein sind, bringt jedoch Schwierigkeiten bei der
makroskopischen Formung des galvanischen Niederschlages mit sich. Diese Schwierigkeit kann jedoch
überwunden werden, indem ein periodisches heftiges Auftreffen einer Badströmung auf die Elektrodenoberf-'Hche
mit einer Frequenz von weniger als 600 Perioden pro Minute zum Zwecke der periodischen Depolarisierung
erfolgt.
Die vorstehende Beschreibung bezog sich auf den elektrochemischen Niederschlag einer Legierung von
Titan mit Eisen oder Aluminium. E? v?rs*ph* sich ipHnrb
daß jedes beliebige Metall, das elektrochemisch edler als Magnesium ist und dessen Chlorid in dem
erfindungsgemäßen, elektrolytischen Bad löslich ist, galvanisch niedergeschlagen werden kann, wobei das
Verhältnis des Metalls zu dem Niederschlag beliebig durch geeigneten Zusatz der Metallverbindung zu dem
Bad gesteuert werden kann. Beim galvanischen Niederschlagen der Legierung ist es ausreichend, nur
die Menge des Titantrichlorides zu steuern, welches ein Basismetall der Legierung darstellt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Titan oder
Titanlegierungendurch elektrochemische Abscheidung, bei dem ein elektrolytisches Salzschmelzbad
verwendet wird, das sich aus einem Vierkomponentensystem, das wenigstens Bariumchlorid, Magnesiumchlorid, Natriumchlorid und Kalziumchlorid enthält und einen Gefrierpunkt von unter 600" C besitzt,
und aus Titandichlorid und Titantrichlorid zusammensetzt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge des Titantrichlorids im Bad rund um die mit dem Niederschlag zu versehende Elektrode im
Molekularverhältnis (bei Zimmertemperatur) auf weniger als 1/2 der des Titandichlorids eingestellt
und gehalten wird, indem das Bad ganz oder
teilweise auf eine Temperatur von mehr als 500" C erhitzt wird, wobei Titan oder eine Titanlegierung
bei einer Temperatur von mehr als 400" C uad weniger als 5SiJ1C galvanisch abgeschieden wird.
2. Verfahren' nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrolytische Bad wenigstens
einen Zusatz von Kaliumchlorid erhält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem elektrolytischen Bad ein Dreikomponentensystem aus zumindest Kaliumchlorid,
Magnesiumchlorid und Natriumchlorid zugegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Niederschlagen von Titan oder
einer Titanlegierung das Bad rund um die Niederschlagselektrode auf einer Temperatur zwischen 400
und 520° C gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Niederschlags von Titan oder
einer Titanlegierung das elektrolytische Bad rund um die Niederschlagselektrode auf einer Temperatur unter 500° C und ein Teil des Bades auf einer
Temperatur über 5000C gehalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrolytische Bad Titan oder eine
Titanlegierung enthält
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrolytische Bad Titan oder eine
Titanlegierung enthält und dieses Metall als Anode wirkt
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anode aus Kohlenstoff verwendet
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrolytische Bad rund um die
Niederschlagselektrode eine zweiwertige Titanverbindung in einer Menge enthält, die wenigstens der
Löslichkeit bei Niederschlagstemperatur entspricht.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn·
zeichnet, daß die Elektrodenoberfläche einer periodisch mit einer Frequenz von weniger als 600
Perioden pro Minute auftreffenden Badströmung ausgesetzt und gleichzeitig eine auf die Elektrodenoberfläche heftig wirkende Bewegung erzeugt wird.
11. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zur Elektrolyse ein Strom benutzt wird,
der Magnesium mit dem gewünschten Metall elektrochemisch niederschlägt und eine intermittierende Komponente besitzt, deren Frequenz kleiner
als 600 Perioden pro Minute ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
zeichnet, daß die Niederschlagselektrode mit einer
Frequenz von weniger als 600 Perioden pro Minute heftig bewegt wird,
13, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederschlagselektrode in dem
elektrolytischen Bad gedreht wird,
14- Verfahren nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Niederschlagselektrode in der Aussrhaltperiode der intermittierenden Komponente des Elektrolysenstromes heftiger als M der
Einschaltperiode des Stromes bewegt wird.
15, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrolytische Bad mit einer
äußeren oder inneren Beheizung erhitzt wird.
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