DE201246C

DE201246C -

Info

Publication number: DE201246C
Application number: DE1907201246D
Authority: DE
Priority date: 1907-08-30
Filing date: 1907-08-30
Publication date: 1908-08-29

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JV* 201246-KLASSE 21/. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. August 1907 ab.

Die bisher bekannt gewordenen Auslöschvorrichtungen für Bogenlampen, bei welchen durch einen Blasmagneten das Ausblasen des Lichtbogens entweder am Ende des Abbrandes der Elektroden oder auch dann erfolgt, wenn die Kohlen während des Betriebes der Lampe infolge irgendeiner Störung dem Abbrande entsprechend nicht mehr nachgleiten, arbeiten in der Weise, daß entweder ein besonderer

ίο Blasstromkreis eingeschaltet oder dem bereits vorhandenen Blasstromkreis noch ein weiterer Stromkreis zugeschaltet wurde.

Da das Ein- und Ausschalten der verschiedenen Stromkreise bei diesen Anordnungen durch Öffnen oder Schließen von Kontakten erfolgt, so läßt sich damit nur für kurze Zeit und selbst dann nicht immer infolge der zerstörenden Kraft des beim Schließen und Öffnen des Kontaktes entstehenden elektrischen Funkens ein sicherer Betrieb erreichen.

Bei dem Gegenstande vorliegender Erfindung werden diese Übelstände dadurch vermieden, daß in dem magnetischen Stromkreis Kraftlinien gegen Ende des Abbrandes oder auch bei Störung im. Nachschub der Kohlen kurzgeschlossen werden, wodurch sich die dynamische Wirkung des Blasstromkreises plötzlich erhöht.

So kann z. B. der Blasstromkreis, der durch ein Solenoid gebildet wird, in der Weise verstärkt werden, daß die Kraftlinien durch einen eintauchenden Eisenkern, einen permanenten Magneten oder aber auch durch einen Elektromagneten kurzgeschlossen werden. Dieser schließende Teil ist dabei mit der Haltevorrichtung einer oder beider Kohlen derart zwangläufig verbunden, daß er erst gegen Abbrand der Elektroden in das Solenoid eintaucht.

Werden zwei Solenoide oder zwei Elektromagnete als Bläser für den Lichtbogen verwendet, so können die Kraftlinien bei Ende des Abbrandes der Kohlen durch eine eiserne Brücke oder aber auch durch Eintauchen von Eisenkernen kurzgeschlossen werden.

Wird ein sogenannter Ringbläser verwendet (das ist ein Bläser, bestehend aus zwei Elektromagneten, deren unteren Pole mit einem eisernen Ring versehen sind), so können die entgegengesetzten Pole oben durch eine eiserne Brücke ebenfalls kurzgeschlossen werden.

Falls die Vorrichtung auch zum Ausblasen des Lichtbogens während des Betriebes der Lampe verwendet werden soll, wenn sich z. B. infolge irgendeiner Störung ein Hängenbleiben der Kohlen und damit ein Klettern des Lichtbogens in dem Sparer bemerkbar macht, so daß derselbe durch den kletternden Lichtbogen verschmort werden würde, so kann die Vorrichtung auch in der Weise ausgebildet werden, daß das vorhin erwähnte Element, welches durch Schließen von Kraftlinien eine Verstärkung des Blasstromkreises gegen Ende des Abbrandes der Elektroden herbeiführt, mit der Hauptstromspule in abhängige Verbindung gebracht wird. Dadurch wird erreicht, daß gegen Ende des Abbrandes oder während des Betriebes der Lampe, wenn infolge von Störungen im Nachschub der Elek-· troden der Lichtbogen und demzufolge die Spannung desselben ebenfalls größer wird,

durch die sich verringernde elektromagnetische Kraft derHauptstromspule das von derselben gehaltene Element zum Schließen der Kraftlinien freigegeben wird, wodurch sich im gegebenen Moment die dynamische Wirkung des Blasstromkreises zum Ausblasen des Lichtbogens ebenfalls erhöht.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Bogenlampe mit Blasmagnet zum Ausblasen des Lichtbogens, dadurch gekennzeichnet, daß in dem magnetischen Stromkreis des Blasmagneten Kraftlinien gegen Ende des Abbrandes oder auch bei Störungen im Nachschub der Elektroden zur Erhöhung der Blaswirkung kurzgeschlossen werden.
2. Bogenlampe mit Blasmagnet zum Ausblasen des Lichtbogens nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Kurzschließen der Kraftlinien entweder in Blassolenoide eintauchende Eisenkerne oder die Pole von Elektromagneten verbindende eiserne Brücken verwendet werden.
3. Bogenlampe mit Blasmagnet zum Ausblasen des Lichtbogens nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das schließende Element ·— die Eisenbrücke oder der Eisenkern ■— in abhängiger Verbindung zur Hauptstromspule steht, welche durch die gegen Ende des Abbrandes oder einer Störung im Nachschub der Elektroden sich verringernde elektromagnetische Kraft der Hauptstromspule freigegeben wird.