DE201224C

DE201224C -

Info

Publication number: DE201224C
Application number: DE1905201224D
Authority: DE
Filing date: 1905-04-07
Anticipated expiration: 1925-04-08

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47d. GRUPPE

MAX KENTER in BERLIN. /

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. April 1905 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft ein zweiteiliges Kettenverbindungsglied, welches sowohl an Stelle der bisher verwendeten Schäkel als auch als Notglied beim Bruch von Kettengliedern dienen soll. Bekannt sind Kettenverbindungsglieder, deren Teile mit vorspringenden, in entsprechende Vertiefungen des anderen Teiles eingreifenden Bunden versehen sind und durch seitliches Ineinanderschieben

ίο vereinigt werden, so daß die Bunde mit ihrer Scherfestigkeit dem Kettenzuge widerstehen. Das wesentliche Merkmal des neuen Kettenverbindungsgliedes besteht nun darin, daß jede Hälfte an dem einen Schenkel mit einem solchen vorspringenden Bund und an dem anderen Schenkel mit einer Aussparung für einen gleichen Bund in der Weise versehen ist, daß Bunde und Aussparungen der beiden Gliedhälften wechselseitig ineinandergreifen, wobei die Bunde in verschiedenen Querschnittsebenen des Kettengliedes liegen. Die ineinandergreifenden Gliedhälften werden durch einen von der Seite in das Glied eingeschobenen, an sich zu diesem Zweck bekannten Mittelsteg festgehalten, worauf zur Sicherung noch ein Bolzen schräg durch die beiden Gliedhälften und den Mittelsteg hindurchgetrieben wird.

Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 die beiden Gliedhälften für sich in Ansicht, teils im Schnitt; Fig. 2 zeigt das fertige Ketten verbindungsglied in Ansicht, teils im Schnitt; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt nach Linie D-E

;« von Fig. 2, Fig. 4 einen Längsschnitt durch das Glied und Fig. 5 einen Querschnitt nach Linie F-G von Fig. 2.

Das Kettenverbindungsglied besteht aus den beiden Hälften α und b, welche zweckmäßig gleiche Gestalt haben. Jede Hälfte ist an dem einen Schenkel mit einem Hals c und einem flanschartig vorspringenden Bund d versehen. Der andere Schenkel ist kappenförmig gestaltet und mit einer dem Bund d entsprechenden Aussparung e versehen. Der Bund und die entsprechende Aussparung liegen bei jeder Gliedhälfte in verschiedenen Ebenen, so daß die beiden Hälften, wie in Fig. 1 dargestellt, durch einfaches seitliches Verschieben miteinander in Eingriff gebracht werden können.

Um die beiden Gliedhälften nach ihrer Vereinigung an einer unbeabsichtigten seitlichen Verschiebung zu verhindern, wird in das Glied von der Seite her ein Mittelsteg f eingeschoben, der mit Nuten g auf entsprechend gestalteten nebeneinanderliegenden Vorsprüngen k, I der' Gliedhälften geführt wird.

Zur Befestigung dieses Mittelsteges f dient ein Bolzen h, dessen Bohrung η so angeordnet ist, daß sie schräg durch die vor den Kappen liegenden Teile der Schenkel hindurchtritt. Zum Teil trifft die Bohrung auch die inneren Kanten der in die Kappen eingreifenden Bunde d, die mit entsprechenden Nuten 0 versehen sind, wie in Fig. 1 mit punktierten Linien dargestellt ist. Wenn nach dem Zusammenschieben der beiden Gliedhälften und dem Einsetzen des Mittelsteges / der kegel-

förmige Bolzen h in die Bohrung η hineingetrieben wird, tritt er auch in die Nuten ο der Bunde d hinein. Bei einem gewaltsamen Abscheren des Bolzens und etwaigem Verlust des Mittelsteges f wird dann der steckenbleibende Teil des Bolzens die Bunde d an dem Herausgleiten aus den Aussparungen e verhindern. Ein kegeliger Bleipfropfen i verhindert in bekannter Weise das Herausfallen des Bolzens

ίο aus seiner Bohrung.

Die Herstellung des Gliedes ist₃ wenn die Gliedhälften, wie auf der Zeichnung dargestellt, einander gleich sind, gegenüber bekannten Einrichtungen wesentlich vereinfacht und verbilligt. Da der den Bund tragende Schenkel jeder Gliedhälfte ohne Beeinträchtigung der Festigkeit dünner als der ausgesparte Schenkel ausgeführt werden kann, so wird auch die unmittelbare Verbindung jeder Gliedhälfte mit den gewöhnlichen Kettengliedern und so die Ausschaltung der bisher gebräuchlichen Ubergangsglieder ermöglicht. Ebenso kommen die besonderen Schließglieder in Fortfall. Die Anordnung der Bunde in verschiedenen Ebenen hat ferner den Vorteil, daß die von der Seite auf das Kettenglied einwirkenden Kräfte zum größten Teil schließend wirken. Bei der in Fig. 2 dargestellten Anordnung werden z. B. nur die von links oben und von rechts unten auf das Glied einwirkenden Kräfte ein öffnen herbeiführen können, alle anderen seitlichen Kräfte werden auf Schließung wirken.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. . Zweiteiliges, durch seitliches Ineinanderschieben der beiden Gliedhälften zu vereinigendes Kettenverbindungsglied, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gliedhälfte an dem einen kürzeren Schenkel mit einem vorspringenden Bund und an dem anderen längeren Schenkel mit einer Aussparung für einen Bund versehen ist, derart, daß Bunde und Aussparungen der beiden Hälften wechselseitig ineinandergreifen.

2. Kettenverbindungsglied nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß schräg durch die vor den Aussparungen für die Bunde liegenden Teile der Schenkel und durch einen an sich bekannten Mittelsteg ein Bolzen hindurchtritt, der zum Teil in die inneren Kanten der in die Aussparungen eingreifenden Bunde hineintritt, zum Zweck, die Gliedhälften und den Mittelsteg gegeneinander zu sichern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.