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Kettenglied, insbesondere für eine Schmuckkette
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein mit ausgestanztem rechteckigem
Loch versehenes Kettenglied, insbesondere für eine Schmuckkette, das an einer Schmalseite
aufgetrennt ist und dessen Schenkel zum Zwecke des Zusammenfügens mit einem anderen
Kettenglied aufbiegbar sind.
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Die bisher bekannten Kettenglieder für Ketten dieser Art wurden durch
Ausstanzen aus Bandmaterial gewonnen, wobei das Kettenglied an der Schmalseite durch
Scherung ohne Materialabfall aufgetrennt wurde. Um die Kettenglieder miteinander
zu verbinden, wurden die Schenkel sowohl geschränkt als auch auseinandergebogen,
da auf diese Weise die Biegebeanspruchungen nicht so hoch wurdem, daß die Schenkel
zerbrachen. Nachteilig war bei diesen bekannten Kettengliedern, daß die Glieder
beim Zusammenfügen unter einem Winkel von weniger als 900 zueinander stehen mußten,
wodurch es nicht möglich -war, Formbänder zu verarbeiten, die in der Mitte dünner
waren als am Rand. Ferner mußten die Maschinen zur Herstellung solcher Ketten kompliziert
aufgebaut sein, da die Greif- und Transportvorrichtungen für das Verschränken und
Aufbiegen und den umgekehrten Arbeitsgang eingerichtet sein mußten.
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Ein weiterer wesentlicher Nachteil bei Ketten dieser Art liegt daran,
daß die Verformung zum Schließen des Kettengliedes aufgrund des komplizierten Bewegungsablaufs
und der Rückfederung der Schenkel des Kettengliedes nicht so erfolgen konnte, daß
die Kette fertig die Kettenherstellungsmaschine verlassen
konnte.
Vielmehr war bei diesen Ketten stets ein weiterer Arbeitsgang in Form eines Formwalzens
oder Formschlagens erforderlich, für den eine weitere Maschine erforderlich war,
wodurch die erstellung stark verteuert wurde Ein weiterer Nachteil der bekannten
Kette war darin zu sehen, daß durch das Auftrennen des Kettengliedes mittels Scheren
ein unregelmäßiger Flächenübergang entstand mit in Längsrichtung des Schnittes hervorstehenden
Graten bzw. gegenüberliegenden Abrundungen, wodurch eine ungünstige Beanspruchung
des Kettengliedes bei Zugbeanspruchung entstand, die ein Aufbiegen der Kettenglieder
und damit ein Auftrennen der Kette verursachte.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde bei einem anderen bekannten
Kettenglied vorgeschlagen, dieses im in einer Ebene aufgebogenen Zustand aus Streifenmaterial
herauszustanzen und danach die Kettenglieder zur Kette durch Zusammenbiegen der
Schenkel zusammenzufügen. Da die Schenkel bei dieser Ausführungsform nur in einer
Ebene aufgebogen waren, bestand bei besonders dicken Kettengliedern die Gefahr,
daß beim Zusammenbiegen eine Uberbeanspruchung der Schenkel auftrat und diese abbrachen.
Ein besonders wesentlicher Nachteil dieser bekannten Gliederform lag jedoch darin,
daß sehr viel Abfall beim Ausstanzen auftrat, da das Streifenmaterial, aus dem die
Kettenglieder ausgestanzt wurden, erheblich breiter sein mußte, als das fertige
Kettenglied selber.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten
Kettenglieder zu vermeiden und ein Kettenglied zu schaffen, das mit dem geringstmöglichen
Abfall ausgestanzt werden kann, das leicht zusammengefügt werden kann, ohne daß
dabei Uberbeanspruchungen der Schenkel des Kettengliedes auftreten, das sehr widerstandsfähig
gegen Zugbeanspruchungen ist, das aus jeder Art von Formdrähten oder Formbändern
hergestellt werden kann, das nach dem Zusammenfügen zu einer Kette keinerlei Nachbearbeitung
erfordert
und das auf Maschinen hergestellt werden kann, die einfach
im Aufbau sind und einen hohen Ausstoß ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Trennstelle im
Kettenglied aus einem ausgestanzten Schlitz besteht, dessen Breite mindestens gleich
dem Rückfederungsweg der beiden Schenkel beim Zusammenbiegen ist und/oder höchstens
so groß ist, daß die Differenz zwischen der Schlitzbreite und der Kettenglicddicke
gleich dem Rückfederungsweg der beiden Schenkel beim Aufbiegen ist.
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Da durch den ausgestanzten Schlitz zwischen den Schenkeln eine Lücke
besteht, brauchen diese im Vergleich zu den bekannten Ausführungsformen nicht soweit
aufgebogen zu werden, um ein Kettenglied mit dem anderen zu verbinden. Je nach Elastizität
und Stärke des verwendeten Materials braucht ggf. nur eine elastische Verformung
durchgeführt zu werden, so daß die Schenkel in ihre ursprüngliche Lage von selber
zurückfedern. Andererseits bereitet es keine Schwierigkeiten, wenn die Schenkel
beim Zusammensetzen der Kettenglieder über die elastische Verformung hinaus aufgebogen
werden, diese wieder auf genaue Parallelität zurückzubiegen, da die Rückfederung
der Schenkel beim Biegen durch den Schlitz ausgeglichen wird. Ein weiterer Vorteil
des erfindungsgemäßen Kettengliedes liegt darin, daß der Auflagepunkt des Steges
des einen Kettengliedes beiderseits des Schlitzes sehr nahe an den Schenkeln liegt.
Hierdurch wird der Hebelarm klein, der bei Zug auf die Kette das Kettenglied auseinanderzubiegen
trachtet. Die Kette weist daher eine größere Widerstandskraft gegen Zerreißen auf.
Diese Widerstandskraft gegen Zerreißen ist auch dadurch besonders günstig, daß beiderseits
des Schlitzes an den Stegnasen keinerlei Grate oder Stauchungen vorhanden sind,
die die Kraftübertragung von einem Glied auf das andere ungünstig beeinflussen könnten.
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Um in weiterer Ausgestaltung der Erfindung zu erreichen, daß das Zusammenfügen
der Kettenglieder ohne besondere Aufbiegevorrichtung für die Schenkel der Kettenglieder
erfolgen kann, ist der Schlitz zur äußeren Schmalseite des Kettengliedes hin konisch
erweitert und erreicht hier eine Breite, die mindestens gleich der Dicke des Kettengliedes
ist.
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Auf diese Weise weichen die Schenkel zwangsläufig nach außen aus,
wenn ein Kettenglied mit seinem Steg an der Schmalseite unter Druck in den konischen
Schlitz eingeführt wird.
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Je nachdem, ob dieses Ausweichen von einer elastischen oder plastischen
Verformung begleitet ist, springen die Schenkel, nachdem der Steg durch den Schlitz
hindurchgetreten ist, in ihre Ausgangsposition von selber zurück oder aber sie werden
durch eine besondere Vorrichtung in diese Stellung zurückgedrückt.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
beschrieben, wobei das erfindungsgemäße Kettenglied schematisch in der Draufsicht
gezeigt ist. Dieses Kettenglied wird von einem Metallstreifen abgetrennt und weist
die dargestellte rechteckige Form auf Jedes Kettenglied ist mit einem ausgestanzten
rechteckigen Loch 10 versehen, das von den Schenkeln 2 an der Längsseite und dem
Steg 4 an der Schmalseite begrenzt ist, während an der gegenüberliegenden Schmalseite
der ausgestanzte Schlitz 6 vorgesehen ist, der sich nach außen hin konisch auf die
Breite 6a erweitert. Durch den Schlitz 6 entstehen an den Enden der Schenkel 2 die
nach innen ragenden Nasen 8. Die Schlitzbreite ist so bemessen, daß sie einerseits
mindestens gleich dem Rückfederungsweg der beiden Schenkel 2 ist, damit im Falle
einer plastischen Verformung der Schenkel 2 beim Zusammenfügen der Kettenglieder
nach dem Zusammenfügen eine
genaue Parallele aus Richtung der Schenkel
2 möglich ist.
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Ferner ist die Breite des Schlitzes so bemessen, daß die Differenz
zwischen der Schlitzbreite und der Kettenglieddicke gleich dem Rückfederungsweg
der beiden Schenkel 2 beim Aufbiegen ist. Auf diese Weise kann erreicht werden,
daß das Zusammenfügen der Kettenglieder erfolgen kann, ohne daß eine plastische
Verformung der Schenkel 2 damit verbunden ist.
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Es ist allerdings zu bemerken, daß die Mindestschlitzbreite und die
Höchstschlitzbreite nicht notwendigerweise gleichzeitig gegeben sein müssen. Es
genügt, wenn die eine oder die andere Bedingung erfüllt ist, je nachdem, ob mit
dem Material und den Abmessungen des Kettengliedes eine rein elastische Verformbarbeit
erreichbar ist oder ob für das Zusammenfügen der Kettenglieder eine plastische Verformung
der Schenkel 2 durchgeführt werden muß.