DE2010532B2 - Verfahren zur Herstellung von Furfuryl-alkohol-Formaldehyd-Vorpolykondensaten und ihre Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Furfuryl-alkohol-Formaldehyd-Vorpolykondensaten und ihre VerwendungInfo
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Description
Es ist bereits bekannt, daß in der Gießereitechnik Kerne und Formen für den Metallguß im allgemeinen
aus Mischungen eines Füllstoffes, z. B. Sand, mit einem Bindemittel, z. B. Leinöl, in einer Menge von
z. B. 1 bis 5«/o, bezogen auf den Füllstoff, hergestellt werden. Die Aushärtung der Formkörper erfolgt
z. B. durch Polymerisationsreaktionen. Oft enthalten die Mischungen auch noch andere Stoffe, wie Eisenoxid,
gemahlene Flachsfasern, Kohlenstaub oder gebrannten Ton. Der gebräuchlichste Füllstoff ist Sand.
Nachdem Sand und Bindemittel zusammengemischt worden sind, wird die Gießereisandmischung in ein
Modell eingestampft, eingeblasen oder auf irgendeine andere Weise eingeführt, wobei die Mischung die
Gestalt des Modells annimmt. Dann wird das Bindemittel mittels eines Katalysators, wie Chlorgas,
und/oder durch Anwendung von Hitze ausgehärtet, z. B. durch oxidative Polymerisation. Die Aushärtung
kann entweder in dem ursprünglichen Modell, in einer Begasungskammer oder in einer Halteform erfolgen.
Die USA.-Patentschriften 3145 438, 32 47 556 und 32 55 500 geben einen Überblick über den Stand
der Technik bei der Herstellung von Kernen und Formen.
Eine Bindemittelklasse, die sich in der Gießereitechnik durchgesetzt hat, sind die Furfurylalkohol-Vorpolykondensate.
Diese Vorpolykondensate werden durch Umsetzung von Furfurylalkohol mit
Formaldehyd in Gegenwart eines sauren Katalysators hergestellt. Zu einem geeigneten Zeitpunkt der Polykondensation,
bei dem das Polykondensat oft flüssig oder sirupartig oder zumindest, z. B. in Furfurylalkohol,
leicht löslich ist, wird die Polykondensation durch Neutralisation des sauren Katalysators abgebrochen.
Das erhaltene Produkt, das als Vorpolykondensat bezeichnet wird, weil es sich in einem
Zwischenstadium der Polykondensation befindet, ist löslich und schmelzbar, und außerdem lagerstabil,
sofern der pH-Wert nicht zu niedrig, d. h. das Produkt nicht zu stark sauer ist. Bei Gebrauch werden
diese Vorpolykondensate durch Zugabe einer starken Säure, wk? Phosphorsäure, gehärtet Durch den Emfluß
der Säure gebt die Polykondensation, die unterbVochei
worden war, wieder weiter, und «| entsteht
ein festes, unlösliches und unschmelzbares Harz.
FuriSylaSohol-Formaldehyd-Vorpolykondensate
FuriSylaSohol-Formaldehyd-Vorpolykondensate
werden gegenwärtig allgemein in der G,eßereitechmk
verwendet* Obwohl man diese Vorpolykondensate
als solche verwenden kann, werden sie häufig im Gemisch
mit Furfurylalkohol verwendet Beispiele hier-Sr sind Gemische aus 30 bis 70% Vorpolykondensat
und 70 bis 30 »/0 Furfurylalkohol
Bei der Verwendung der Furfurylalkohol-Formaldehyd-Vorpolykondensate
als Bindemittel fur Gießereiformmassen
wurde festgestel t, daß die Hartungsgeschwindigkeit von dem bei der Hersei ung
des Vorpolykondensats verwendeten Molverhaltms von Formaldehyd zu Furfurylalkohol abhängt Mit
steigendem Formaldehydgehalt nimmt die Reaktivität zu. , , ,
Bei der Herstellung hochreaküver Vorpolykondensate reagieren jedoch Formaldehyd und Furfurylalkohol
nicht vollständig miteinander und die Vorpolykondensate enthalten auf diese Weise einen
hohen Gehalt an freiem Formaldehyd, z. B. 5 bis 10 °/o Formaldehyd. Aus gesundheitlichen Gründen
und aus Gründen der Vermeidung unangehnehmer Arbeitsplatzbedingungen ist dieser freie Formaldehydgehalt
unerwünscht.
Es ist auf verschiedene Weise versucht worden, den Gehalt an freiem Formaldehyd in den Furfurylalkohol-Formaldehyd-Vorpolykondensaten
zu erniedrigen. Bei der Weiterführung der Reaktion zwischen Formaldehyd und Furfurylalkohol unter Verwendung
saurer Katalysatoren wird der Gehalt an freiem Formaldehyd nur wenig verringert, gleichzeitig steigt jedoch
die Viskosität der Vorpolykondensate so stark an, daß sie für Gießereizwecke nicht mehr gut geeignet
sind.
Verbreiteter ist die Methode, durch Zugabe von Formaldehyd bindenden Verbindungen, wie Harnstoff
oder Ammoniak, den Gehalt an freiem Formaldehyd in den Vorpolykondensaten zu verringern.
Hauptsächlich das Arbeiten mit Harnstoff wird gegenwärtig technisch angewendet. Es wird jedoch
angenommen, daß die Zugabe von Stickstoff enthaltenden Verbindungen, wie Harnstoff, zu dem Vorpolykon
Jensat der Grund für das Auftreten von Gußfehlern ist, die beim Metallguß, insbesondere
beim Stahlguß, beobachtet worden sind. Obwohl die Deutung hier nicht auf eine bestimmte Theorie festgelegt
werden soll, scheint es, daß das geschmolzene Metall eine Zersetzung der Stickstoff enthaltenden
Verbindungen unter Bildung von Stickstoff hervorruft. Wenn der Stickstoff von dem geschmolzenen
Metall absorbiert und eingeschlossen wird, entstehen Gußfehler.
Aus der CA-PS 5 73 760 ist schließlich ein Verfahren
bekannt, nach dem das Furfurylalkohol-Formaldehyd-Vorpolykondensat mit Phenol modifiziert
wird. Bei diesem Verfahren müssen jedoch nicht nur die höheren Kosten für das Phenol, sondern
vor allem auch längere Aushärtezeiten in Kauf genommen werden. Das Verfahren stellt also weder
technisch noch wirtschaftlich eine befriedigende Lösung des Problems dar.
Aufgabe der Erfindung ist also, die Nachteile der vorgenannten Verfahren zu überwinden und ein Ver-
bei das organische Lösungsmittel abdestilUert und der restliche freie Formaldehyd zerstört wird. Es
wurde gefunden, daß beim gleichmäßigen Erhitzen des Vorpolykondensats, z. B, mit einer Aufheiz-
bis 1,6 :1 unter Rückfluß in Gegenwart eines sauren
Katalysators, Abbrechen der Reaktion durch Neutralisation des Katalysators und Entfernen des nicht
unter neutralen Bedingungen häufig notwendig, den Reaktionsansatz genügend sauer zu machen.
Verbesserte Ergebnisse in bezug auf die Verwen-25
dung der Vorpolykondensaten als Bindemittel für Gießereiformstoffmischungen, werden erhalten, wenn
der Wassergehalt in deii- fertigen Vorpolykondensat
möglichst gering oder wenn überhaupt kein Wasser vorhanden ist. Deshalb wird die Verwendung von
fahren zur Herstellung von Furfurylalkobol-Formal-(iehycl-Varpolykondensate zu entwickeln, die einen
nur sehr geringen Restanteil Formaldehyd aufweisen,
schnell aushärten und bei der Verwendung als Binde
mittel für Gießereiformen einwandfreie Gußstücke 5 geschwindigkeit von 0,56 bis 1,67° C/min, in Gegen-
Uefern. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung wart eines erfindungsgemäß verwendeten Metallgelöst
ionenkatalysators ein Punkt erreicht wird, z. B. Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren 132° C, wo die Temperatur plötzlich stärker ansteigt,
zur Herstellung von Furfurylalkohol-Formaldehyd- da die Zerstörung des restlichen freien Formaldehyds
Vorpolykondensaten durch Umsetzung von Furfuryl- ίο in exothermer Reaktion vor sich geht Anschließend
alkohol mit Formaldehyd im_ Molverhältnis 0,6 :1 kann das Vorpolykondensat abgekühlt werden. Es ist
dann fertig zum Gebrauch.
Als Salze von Blei(II) oder Zink werden neben
den Oxiden bevorzugt Naphthenat, Hydroxid,
umgesetzten freien Formaldehyds, das dadurch ge- 15 Aceta* Octoat oder Neodecanoat eingesetzt
kennzeichnet ist, daß man die Umsetzung des Der Formaldehyd kann in den verschiedensten
Furfurylalkohols mit wasserfreiem Formaldehyd in Formen, wie wäßrige Formaldehydlösung, Trioxan
inerten organischen Lösungsmitteln unter gleich- oder Paraformaldehyd, verwendet werden. Letzterer
fettiger Abtrennung des Reaktionswassers durchführt wird bevorzugt. Bei Verwendung von P^r^rrtialynd
nach der Neutralisation des Katalysators das 20 dehyd ist es auf Grund der Unlöslichkeit von Paraerhaltene
Vorkondensat mit 0,1 bis 0,5 Gewichts- formaldehyd in vielen organischen Lösungsmitteln
prozent, bezogen auf Furfurylalkohol, eines zweiwertigen basischen Salzes oder Oxids von Blei oder
Zink erhitzt und das Gemisch nach dem Ablaufen
einer exothermen Reaktion abkühlt.
Zink erhitzt und das Gemisch nach dem Ablaufen
einer exothermen Reaktion abkühlt.
Mit dem Verfahren der Erfindung läßt sich unter
Vermeidung des Zusatzes von Formaldehyd bindenden Verbindungen, wie Harnstoff oder Ammoniak,
und unter Vermeidung einer Phenolmodifikation des
Vorpolykondensats df Gehalt an freiem Formal- 30 wäßriger Formaldehydlösung, die beträchtliche dehyd beträchtlich vermindern, z. B. von 10 auf 2% Wassermengen enthält, soweit wie möglich ver- oder darunter. Während bisher übliche Furfuryl- mieden.
Vermeidung des Zusatzes von Formaldehyd bindenden Verbindungen, wie Harnstoff oder Ammoniak,
und unter Vermeidung einer Phenolmodifikation des
Vorpolykondensats df Gehalt an freiem Formal- 30 wäßriger Formaldehydlösung, die beträchtliche dehyd beträchtlich vermindern, z. B. von 10 auf 2% Wassermengen enthält, soweit wie möglich ver- oder darunter. Während bisher übliche Furfuryl- mieden.
alkohol-Formaldehyd-Vorpolykordensate einen Stick- In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß
stoffgehalt von 1 bis 2% aufweisen, tathalten die wegen der häufigen Verwendung von 37°/oigem
erfindungsgemäß hergestellten Vorpolykondensate 35 wäßrigem Formaldehyd, bei der technischen Herstelweniger
als 0,1 °/o Stickstoff, z. B. 0,044°/o Stickstoff. lung von bisher üblichen Furfurylalkohol-Formal-Dieser
kleine, offenbar veraachlässigbare Stickstoff- dehyd-Vorpolykondensaten, diese häufig 2 bis 6%
gehalt rührt von den zur Neutralisation des sauren Wasser enthalten. Da die VorpolyVondensate im
Polymerisationskatalysators verwendeten Verbindun- allgemeinen bei Atmosphärcndruck iiergestellt wergen,
wie Triethanolamin, her. Die Vorpolykonden- 40 den, liegt die maximale Reaktionstemperatur bei
sate, hergestellt gemäß der Erfindung, können bei etwa 100° C, dem Siedepunkt des Wassers. Deshalb
Raumtemperatur ausgehärtet werden und zeigen wird das Wasser nicht restlos aus dem Polykondenbereits
nach 2 h eine Zugfestigkeit bis zu über sationsansatz entfernt. Verwendet man jedoch eine
6 kp/cm2. wasserfreie Formaldehydquelle, wie Paraformal-
Bei der Durchführung des Verfahrens der Erfin- 45 dehyd, und nimmt man die Polykondensation in
dung in der Praxis wird zunächst das Reaktionsgefäß einem inerten Lösungsmittel mit einem Siedepunkt
mit Furfurylalkohol, Formaldehyd, z. B. als wäßrige oberhalb 100° C vor, wie Xylol, so werden höhere
Formaldehydlösung oder Paraformaldehyd, und Reaktionstemperaturen ermöglicht, und das Wasser
einem inerten organischen Lösungsmittel, dessen läßt sich schnell und wirksam entfernen. In der beSiedepunkt
vorzugsweise oberhalb 100° C liegt, 50 vorz"gten Ausführungsform des Verfahrens der
beispielsweise Xylol, beschickt. Nach Zugabe eines Erfindung liegt der Wassergehalt der Vorpolykondensauren
Katalysators, wie p-Toluolsulfonsäure, wird sate im allgemeinen unter 1 Gewichtsprozent, bezogen
das Reaktionsgemisch so lange unter Rückfluß er- auf das Endprodukt.
hitzt, bis der gewünschte Polykondensationsgrad er- Ganz allgemein werden die Reaktionsbedingungen
reicht ist. Während der Polykondensation wird das 55 hinsichtlich Temperatur und Druck so gewählt wer-Reaktionswasser
sowie das eventuell in den Aus- den, daß die für die säurekatalysierte Polykondengangsverbindungen
enthaltene Wasser über einen sation von Furfurylalkohol mit Formaldehyd günstig Wasserabscheider entfernt. Der Polykondensations- sind. Die speziellen Werte für Druck und Temperatur
gfad kann durch Bestimmung der abgeschiedenen und die Wahl des sauren Katalysators können dem
Wassermenge, durch Ermittlung der Viskosität, des 60 Fachmann überlassen bleiben. So kann man das Ver-Brechungsindex, des Gehalts an freiem Form- fahren der Erfindung z. B. bei Überdruck, Atmosphäaldehyd oder des pH-Wertes der Reaktionsmischung rendruck oder unterhalb Atmosphärendruck durcherfolgen. Nach Erreichen des gewünschten Poly- führen. Atmosphärendruck ist allgemein anwendbar,
kondensationsgrades wird der saure Katalysator Die Temperatur kann sich in verhältnismäßig weitem
neutralisiert, um die weitere Polykondensation 65 Rahmen bewegen. Temperaturen über 100° C wer-ZU verhindern. Nach Zugabe eines erfindungs- den bevorzugt, da hier die Reaktionsgeschwindtggemäß verwendeten Metallionenkatalysators, wie keiten höher sind und die Vorpolykondensate nied-Bleioxid, wird das Gemisch zum Sieden erhitzt, wo- rigere Wassergehalte aufweisen.
Dos Molverhältnis von Formaldehyd zu Furfurylalkohol betrögt 0,6:1 bis 1,6:1, vorzugsweise
0,9:1 bis 1,2:1.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Falls nicht anders angegeben, beziehen sich alle Teile- und
%-Angaben auf das Gewicht.
Ein Glaskolben, der mit Rührwerk, Thermometer und Wasserabscheider ausgerüstet ist, wird mit
500 Teilen Furfurylalkohol, 150 Teileu Paraformaldehyd
in Schuppenform (Molverhältnis Formaldehyd : Furfurylalkohol etwas unter 1:1), 100 Teilen
Toluol und 3 Teilen 3O°/oiger wäßriger Essigsäure beschickt Die Essigsäure dient der Erniedrigung
des pH-Wertes, um den Paraformaldehyd in Lösung zu bringen. Das Reaktionsgemisch wird auf
115 bis 1200C erhitzt und bei dieser Temperatur
gehalten, bis der Paraformaldehyd im wesentlichen Γη Lösung gegangen ist. Nach Abkühlen der Reaktionsmischung
auf 50° C wird 1 Teil p-Toluolsulfon-Säure
(500/oige Lösung) zugegeben. Hierdurch wird
eine exotherme Reaktion ausgelöst, dli die Temperatur
des Reaktionsgemisches bis zum Siedepunkt bei etwa 1000C ansteigen läßt. Die Reaktion schreitet
dann einige Zeit unter Rückfluß weiter fort und beginnt dann nachzulassen. Zu diesem Zeitpunkt
wird das Reaktionsgemisch erhitzt, um den Reaktionsansatz unter Rückfluß zu halten. Die Reaktion
wird fortgeführt, bis sich 40 bis 45 Teile Wasser abgeschieden haben. Nach Zugabe von 4,3 Teilen Triethanolamin
zur Neutralisation des sauren Katalysators wird das Reaktionsgemisch abgekühlt. Bei
70° C wird eine Mischung aus 0,5 Teilen Bleioxid und 0,4 Teilen Kaliumhydroxid (50%ige Lösung) zugegeben.
Dann wird erneut geheizt, um das Toluol ebzudestillieren und um den restlichen freien Formaldehyd
in Gegenwart des Metallionenkatalysators Zur Reaktion zu bringen. Wenn das Reaktionsgemisch
eine Temperatur von etwa 150° C erreicht hat, findet eine exotherme Reaktion statt, die die
Temperatur schnell auf 165 bis 170° C ansteigen läßt. Danach wird die Reaktionsmischung schnell
auf 25° C abgekühlt. Das erhaltene Furfurylalkohol-Formaldehyd-Vorpolykondensat
wird mit der gleichen Menge Furfurylalkohol verdünnt. Man erhält ein Produkt, das bei Verwendung als Gießereiform-Btoffbindemittel
keine erhöhte Temperatur zur Aushärtung benötigt.
Nach der Verdünnung mit Furfurylalkohol besitzt dieses Bindemittel einen Gehalt an freiem Formaldehyd
von unter l°/o, eine Viskosität von 0,5 biu 1 Stoke und einen pH-Wert von 6,5 bis 7,5. Der
Stickstoffgehalt ist sehr niedrig.
Mit diesem Bindemittel und Sand hergestellte und bei Raumtemperatur mit 85%>iger Phosphorsäure
katalytisch gehärtete Kerne besitzen gute Eigenschaften. Die Erosionsfestigkeit, die Dimensionsstabilität
und die Ausschlagfestigkeit sind etwa so, wie bei Verwendung eines handelsüblichen Furfurylalkohol·
Vorpolykondensats mit 1,9% Stickstoffgehalt.
Das im Beispiel 1 verwendete Reaktionsgefäß wird mit 658 Teilen Furfurylalkohol und 132 Teilen Xylol
beschickt. Nach Zugabe von 198 Teilen Paraformaldehyd unter Rühren werden 4 Teile 30%ige Essigsäure
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird dann zum Rückfluß erhitzt (etwa 1150C) und 15 Minuten
bei dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen auf 65° C werden 0,8 Teile einer SOVoigen p-ToluoI-sulfonsäurelösung
zugegeben. Das Reakticasgemisch
S wird langsam bis auf die Rückflußtemperatur erhitzt und bei dieser Temperatur belassen, bis sich 60 Teile
Wasser abgeschieden haben. Nach Abkühlung auf etwa 95° C werden 6,6 Teile Triäthanolamin zur
Neutralisation der p-Toluolsulfonsäure und anschließend
0,66 Teile Bleioxid zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird erhitzt. Bei etwa 140° C führt eine
exotherme Reaktion zu schnellem Temperaturanstieg auf 155 bis 160° C. Dann wird das Reaktionsgemisch
rasch abgekühlt. Bei etwa 1100C wird das Xylol
unter vermindertem Druck abdestilliert. Man erhält etwa 716 Teile eines Vorpolykondensats, das mit der
gleichen Gewichtsmenge Furfurylalkohol verdünnt werden kann. Dieses Produkt eignet sich als Bindemittel
für Gießereiformsand und besitzt im allgemeinen einen Gehalt an freiem Formaldehyd von unter
0,5%, eine Gardner~Holdt-''iskosität nicht über B, einen Brechungsindex von 1,505 bis 1,510 und einen
pH-Wert von 6,5 bis 7,5.
Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung eines im wesentlichen stickstofffreien Furfuryl alkohol-Formaldehyd-Vorpolykondensats
unter Verwendung eines Molverhältnisses von Formaldehyd zu Furfurylalkohol von 0,65 :1,0.
Das im Beispiel 1 verwendete Reaktionsgefäß wird mit 720 Teilen Furfurylalkohol und 72 Teilen Xylol
beschickt. Hierzu werden unter Rühren 157 Teile Paraformaldehyd und 4 Teile 30%ige Essigsäure ge-
geben. Das Reaktionsgemisch wird zum Rückfluß erhitzt (etwa 120 bis 125° C) und bei dieser Temperatur
gehalten, bis der Paraforraaldehyd gelöst ist. Hierzu benötigt man etwa 15 Minuten. Nach dem
Abkühlen des Reaktionsgemisches auf 65° C werden
*o 0,6 Teile einer 50%igen p-Toluolsulfonsäurelösung
zugegeben, und das Reaktionsgemisch wird langsam bis auf die Rückflußtemperatur erhitzt. Nachdem
55 bis 60 Teile Wasser durch azeotrope Destillation ausgekreist worden sind, wird das Reaktionsgemisch
auf etwa 95° C abgekühlt. Dann werden 6,6 Teile Triäthanolamin zur Neutralisation des sauren Katalysators
zugegeben, wodurch die Polykondensation unterbrochen wird. Der Gehalt an freiem Formaldehyd
in dem Vorpolykondensat beträgt 10,4%.
Nach Zugabe von 0,66 Teilen Bleioxid wird das Reaktionsgemisch erhitzt. Bei etwa 140° C tritt eine
exotherme Reaktion ein, die die Temperatur rasch auf 155 bis 1600C ansteigen läßt Dann wird das
Reaktionsgemisch rasch abgekühlt und bei etwa
HO0C wird das restliche Xylol unter weiterem Erhitzen
und unter vermindertem Druck abdestilliert. Hierbei e; hält man etwa 738 Teile eines Vorpolykondensats,
das mit der gleichen Gewichtsmenge Furfurylalkohol verdünnt wird. Dieses verdünnte
Produkt eignet sich als Bindemittel für Gießereiformsand.
Es besitzt einen Gehalt an freiem Formaldehyd vor· 0,9%, eine Viskosität von etwa 6OcP,
einen Brechungsindex von 1,5025 bis 1,5075 und einen pH-Wert von 6,5 bis 7,5.
Dieses Beispie! beschreibt die Verwendung eines Furfurylalkohol-Formaldehyd-Vorpolykonden-
sats unter Verwendung von Trioxan als Formaldehydquelle. Trioxan depolymerisiert schneller zu
Formaldehyd als Paraformaldehyd und ergibt deshalb größere Reaktionsgeschwindigkeiten.
Das im Beispiel 1 verwendete Reaküonsgefäß wird mit 720 Teilen Furfurylalkohol und 72 Teilen Xlol
beschickt. Hierzu werden unter Rühren 143 Teile Trioxan und 4 Teile 30%ige Essigsäure gegeben.
Dann wird wie im Beispiel 3 weitergearbeitete. Hierbei erhält man 625 Teile eines Vorpolykondensats,
das mit der gleichen Gewichtsmenge Furfurylalkohol verdünnt wird. Dieses Produkt eignet sich als Bindemittel für Gießereiformsand. Es besitzt einen Gehalt
an freiem Formaldehyd von unter 0,5%, eine Viskosität von etwa 50 cP, einen Brechungsindex von
1,5050 bis 1,5100 und einen pH-Wert von 6,5 bis 7,5.
Prüfung der Vorpolykondensate
aus den Beispielen 2 bis 4
Jeweils 100 Teile Sand und 2 Teile des 1:1 mit Furfurylalkohol verdünnten Vorpolykondensats werden gemischt und bei Raumtemperatur mit 0,5 Tei-
len 85°/oiger Phosphorsäure gehärtet. Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
5 |
Vorpolykondensat aus
Beispiel 21 Beispiel 31 Beispiel 4 |
10
16 6,30 13,3 |
12
27 3,64 20,3 |
Verarbeitungszeit
ίο (Min.) Abstreiffestigkeit (Min.) Zugfestigkeit (kg/cm*) nach Härtung 15 nach 2 Stunden.. nach 24 Stunden.. |
10
22 5,60 9,80 |
Aus der Tabelle geht hervor, daß das Furfuryl- *o alkohol-Vorpolykondensat, hergestellt nach der Erfindung, gut als Gießereiformstoffbindemittel geeignet
sind, die bei Raumtemperatur härten.
509513/373
Claims (2)
- Patentansprüche:1, Verfahren zur Herstellung von Furfurylalkohol-Foroaldehyd-Vorpolykondensaten durch Umsetzung von Furfurylalkohol mit Formaldehyd im Molverhältnis 0,6 :1 bis 1,6 :1 unter Rückfluß in Gegenwart eines sauren Katalysators, Abbrechen der Reaktion durch Neutralisation des Katalysators und Entfernen des nicht umgesetzten freien Formaldehyds, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des Furfurylalkohol mit wasserfreiem Formaldehyd in inerten organischen Lösungsmitteln unter gleichzeitiger Abtrennung des Reaktionswassers durchführt und nach der Neutralisation des Katalysators das erhaltene Vorkondensat mit 0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf Furfurylalkohol, eines zweiwertigen basischen Salzes oder Oxids von Blei oder Zink erhitzt und das Gemisch nach dem Ablaufen einer exothermen ao Reaktion abkühlt.
- 2. Verwendung der Furfurylalkohol-Formaldehyd-Vorpolykondensate gemäß Anspruch 1 als Bindemittel für Gießereiformen.35
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