DE2010117C3 - Verfahren zur Herstellung von thermoreversiblen Koazervaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von thermoreversiblen Koazervaten

Info

Publication number
DE2010117C3
DE2010117C3 DE2010117A DE2010117A DE2010117C3 DE 2010117 C3 DE2010117 C3 DE 2010117C3 DE 2010117 A DE2010117 A DE 2010117A DE 2010117 A DE2010117 A DE 2010117A DE 2010117 C3 DE2010117 C3 DE 2010117C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
solution
parts
coacervate
coacervates
polymer
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2010117A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2010117B2 (de
DE2010117A1 (de
Inventor
Nikolaus Dr. 5090 Leverkusen Schoen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DE2010117A priority Critical patent/DE2010117C3/de
Priority to US00116252A priority patent/US3790538A/en
Priority to CA105679A priority patent/CA929692A/en
Priority to FR7107510A priority patent/FR2084201A5/fr
Priority to BE763792A priority patent/BE763792A/xx
Priority to GB2233771A priority patent/GB1327677A/en
Publication of DE2010117A1 publication Critical patent/DE2010117A1/de
Publication of DE2010117B2 publication Critical patent/DE2010117B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2010117C3 publication Critical patent/DE2010117C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F220/00Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride ester, amide, imide or nitrile thereof
    • C08F220/02Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
    • C08F220/04Acids; Metal salts or ammonium salts thereof
    • C08F220/06Acrylic acid; Methacrylic acid; Metal salts or ammonium salts thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F10/00Homopolymers and copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
    • C08F10/14Monomers containing five or more carbon atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F20/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride, ester, amide, imide or nitrile thereof
    • C08F20/02Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms, Derivatives thereof
    • C08F20/52Amides or imides
    • C08F20/54Amides, e.g. N,N-dimethylacrylamide or N-isopropylacrylamide
    • C08F20/56Acrylamide; Methacrylamide

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
  • Heat Sensitive Colour Forming Recording (AREA)
  • Manufacturing Of Micro-Capsules (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

Es ist bekannt daß Polymerisate in Abhängigkeit von der Temperatur bestimmte schwache zwischenmolekulare Bindungen bilden können. Diese meist durch ionische Gruppen hervorgerufenen Bindungen bewirkcn z. Bn daß wäßrige Lösungen von Gelatine unterhalb Temperaturen von etwa 30—400C gelartig verdicken aufgrund der zusStzlichen Bindungen und oberhalb dieser Geltemperatur dünnflüssig werden. Es sind auch synthetische Polymerisate beschrieben worden, die eine ähnliche thermoreversible Gelierung zeigen wie Gelatine. In den US-PS 24 61 023, 24 76 527 und 25 06 537 werden Copolymerisate aus Methacrylamid und Methacrylsäure beschrieben, die mit Benzoylperoxid herge· s'ellt wurden und die bei bestimmten pH-Werten reversibel gelierbare Lösungen liefern.
Ein weiteres Phänomen, welches auf schwache zwischenmolekulare Bindungen zurückzuführen ist, stellt die Koazervation, d. h. die Bildung von polymerreichen wäßrigen Phasen unter Phasentrennung dar. Man π erreicht diese Phasentrennung, indem man z. B. eine konzentrierte Lösung von Gelatine, deren pH-Wert möglichst am isoelektrischen Punkt liegt, mit Salzen oder Alkohol versetzt Das Koazervat, d. h. die polymerreiche Phase, enthält noch etwa 25 bis 50% der ursprünglichen Wassermenge. Bei der komplexen Koazervierung (s. Bungenberg de Jong, Kolloid Z 58, (1932) S. 209) mischt man eine verdünnte Gelatinelösung (pH-Wert £ isoelektrischer Punkt) mit einer Lösung von Gummiarabicum, wobei die entgegengesetzten Ladungen zu einer schwachen ionischen Vernetzung und somit zur Bildung eines Koazervates führen. Diese Koazervate sind thermoreversibel, sie lösen sich oberhalb einer bestimmten Temperatur wieder auf.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von thermoreversiblen Koazervaten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 30 bis 70 Mol-% Acrylsäure und 70 bis 30 Mol-% Acrylamid in wäßriger Lösung mit einem Redoxkatalysator aus Kaliumpersul- y, fat oder Ammoniumpersulfat und einem Reduktionsmittel bei Temperaturen zwischen 15 und 80°C copolymer!- siert und gegebenenfalls die erhaltene Polymerlösung unter 15 bis 30° C abkühlt
Die Polymerisationen werden unter Ausschluß von Sauerstoff in einer Inertgasatmosphäre durchgeführt, z. B, unter Stickstoff oder Argon. Die eingesetzten wäßrigen Mönörrieflösungen werden gleichfalls von Sauerstoff befreit
Die eingesetzten Monomerlösungen enthalten AcryU amid und Acrylsäure* wobei der Anteil an Acrylamid bzw. Acrylsäure zwischen 30 bis 70 Mol-% liegen soll. Vorzugsweise werden Monomeflösungen eingesetzt, die 50 Mol-% Acrylamid und 50 Mol-% Acrylsäure enthalten. Die Gesamtkonzentration an Monomeren in der Lösung kann zwischen 3 und 30% liegen, bevorzugt arbeitet man bei Konzentrationen zwischen 5 und 15% (Gewichtsprozent, bezogen auf Wasser).
Als Katalysatoren werden Kombinationen aus Kaliumpersulfat oder Ammoniumpersulfat mit einem Reduktionsmittel eingesetzt, z. B. Natriumpyrosulfit, Natriumsulfit, Natriumbisulfit, Natriumthiosulfat und Natriumdithionit, bzw. den entsprechenden Kaliumsalzen oder auch Formaldehydnatriumsulfoxylat, Pormamidinsulfinsäure oder p-ToluoIsuIfinsaures Natrium.
Die Menge an Persulfat kann zwischen 0,05 und 5 Teilen pro 100 Teilen Gesamtmonomer liegen, bevorzugt polymerisiert man mit 03 bis 1,5 Teilen pro 100 Teilen Monomer. Die Reduktionsmittel werden in Mengen von '/3 bis 3A der Äquivalente des Oxidationsmittels eingesetzt
Die Polymerisationen werden im Bereich von 15 bis 8O0C durchgeführt, höhere Polymerisationstemperaturen führen zu Conolymerisaten, die keine befriedigenden Koazervate mehr bilden. Der übliche Bereich der Polymerisationstemperatur liegt zwischen 20 und 50" C.
Gewöhnlich sind die Polymerisationen in diesem Temperaturbereich nach 1 bis 3 Stunden beendet Die Koazervate bilden sich beim Abkühlen der erhaltenen Polymerlösung, wenn die Polymerisationstemperatur über der Übergangstemperatur des Koazervates liegt oder das Koazervat bildet sich schon im Verlaufe der Polymerisation. Zunächst tritt beim Abkühlen eine Trübung ein, die von der Bildung einer 2. Phase gefolgt wird. Die polymerreiche Phase, das Koazervat, scheidet sich als untere Phase ab. Die Übergangstemperaiuren schwanken etwas und sind von der Katalysatorzusammensetzung sowie vom Monomerverhältnis abhängig. Sie liegen jedoch allgemein in dem Bereich zwischen 15 und 300C. Oberhalb ihrer Obergangstemperaturen gehen die Koazervate wieder in Lösung, es entstehen homogene Polymerlösungen. Der Obergang Koazervat/Polymerlösung ist reversibel, d. h. er kann in beiden Richtungen beliebig oft durch entsprechende Temperaturänderung vorgenommen werden. Der Wassergehalt der Koazervate liegt zwischen 70 und 90%, die Koazervate sind fließfähige, viskose bis zähe Massen, deren Konsistenz auch stark vom Molgewicht der Polymerisate abhängig ist
Es war völlig überraschend, daß unter den erfindungsgemäßen Bedingungen synthetische Koazervate erhalten wurden. Vergleichende Versuche mit äquivalenten Monomergemischen aus Acrylamid/Methacrylsäure, Methacrylamid/Acrylsäure oder Methacrylamid/Methacryisäure führten schon während der Polymerisation zu einem Polymerisatausfall. Die entstandenen Copolymerisate lösen sich bei Erhöhung der Temperatur bis auf 100°C nicht auf. sie stellen somit keine thermoreversiblen Koazervate dar.
Bei Verwendung von Acrylsäure/Acrylamid hängt die Koazervatbildung wesentlich vom Molverhältnis der beiden Monomeren zueinander ab. Erhöht man den Anteil an Acrylamid bzw. Acrylsäure auf 75 Mol-%, tritt beim Abkühlen zwar noch eine Phasentrennung ein, jedoch liegt die Übergangstemperatur niedriger als bei Copolymerisaten mit 50 Mol-% Acrylsäure bzw. Acrylamid, d. h. eine Phasentrennung wird z. B. erst bei 0 bis 5° C und nicht bei 25° C erreicht
Von entscheidendem Einfluß ist auch die Wahl des Katalysatorsystems. Ersetzt man die Kombination Persulfat/Reduktionsmittel z. B. durch Porofor N und
und 0,4 Teile
(NH4J2S2O8
Na2S2O2,
10
führt die Polymerisation äquimolarer Acrylamid/Acrylsäure-Gemische zwischen 60 bis 90"C durch, so werden lediglich Polymerlösungen erhalten, die keine Phasentrennung bzw. Koazervatbildung aufweisen. Auch mit Systemen wie Cumolhydroperoxid, p-Methanhydroperoxid oder tert-Butylhydroperoxid in Kombination mit Rongalit oder mit Benzoylperoxid wurden Polymerlösungen erhalten, die keine Koazervatbildung aufweisen.
Die erfindungsgemäß erhältlichen synthetischen Koazervats können ähnlich wie die Gelatine/Gummiarabicum-Koazervate eingesetzt werden zur Herstellung von Oberzügen oder Mikrokapseln. Sie haben den Vorteil der reproduzierbaren Herstellung im Gegensatz zu den Qualitätsschwankungen der Naturprodukte. Die Carboxylgruppen sowie die Amidgruppen ermöglichen Folgereaktionen, z. B. Vernetzungsreaktionen, wodurch die Eigenschaften der Überzüge, Umhüllungen oder Mirokapseln gezielt beeinflußt werden können. Die Koazervatausbeuten liegen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren außerordentlich günstig, d.h. das Copolymerisat befindet sich fast ausschließlich irn Koazervat, die überstehende Wasserphase ist nahezu frei von Polymeren.
Besonders Interessante Anwendungen werden dadurch ermöglicht, daß man Lösungen der Koazervate oberhalb der Umwandlungstemperatur herstellt und gekühlte Gegenstände in die Lösung iaucht, bzw. diese Lösung auf gekühlte Gegenstände aufträgt An der Oberfläche der Gegenstände scheidet sich das Koazervat ab, so daß auf diese Weise Überzüge mit diesem wärmereversiblen Svstem herzustellen sind.
Beispiel 1
In einem Rührtopf wurde eire Monomerlösung aus 1850 Teilen destilliertem Wasser, 80 T ilen Acrylsäure und 80 Teilen Acrylamid bereitet unter Ausschluß von Sauerstoff in einer Stickstoffatmosphäre. Bei 200C wurden zur Monomerlösung 0,6 Teile
20
35
gelöst in jeweils 20 Teilen Wasser zugefügt Die Lösung wurde auf 300C erwärmt, worauf die Polymerisation sogleich einsetzte und die Viskosität der Lösung zunahm. Die Temperatur wurde zwischen 30 und 35° C gehalten; nach 2 Stunden war die Polymerisation beendet und ein Umsatz von 98% erreicht Beim Abkühlen auf 25° C begann sich die Lösung zu trüben und es bildete sich allmählich eine zweite Phase. Nach 2 Stunden war die Phasentrennung soweit abgeschlossen, daß über der zähflüssigen Koazervatschicht 950 Teil'S Wasser standen, die noch 5 Teile Polymerisat gelöst enthielten, die sich erst bei 0 bis 50C als Koazervat abschieden.
Beim Erhitzen des Hauptkoazervates in Gegenwart der überstehenden Wasserphase auf 3C°C unter Rühren lösten sich die beiden Phasen auf, es entstand wieder eine homogene Lösung. Bei erneutem Abkühlen auf 25°C trat wieder Phasentrennung ein. Der Viskositäts-
wert - ~ beträgt für das Hauptkoazervat 6,57, ην
bedeutet die relative Viskosität und c ist die Konzentration in g/100 ml Wasser* Die Viskositätsmessung wird an einer 0,05%igen Lösung in Wasser bei 25°C unter Zusatz von 1% NaCl zur Unterdrückung der Wechselwirkung zwischen den Makromolekülen bei einer Schübspannung τ = 0,99 dyn/cm2 und einem pH-Wert von 7 durchgeführt Zur Neutralisation wird NaOH verwendet.
Beispiel 2
Wie in Beispiel 1 wurde eine Mischung aus 80 Teilen Acrylamid und 80 Teilen Acrylsäure polymerisiert jedoch mit einem Katalysatorsystem aus 0,6 Teilen (NHi)2S2O8 und 0,2 Teilen Na2S2O5. Der Umsatz nach 2 Stunden betrug 97%. Die Polymerlösung trennte sirh in 2 Phasen beim Abkühlen auf 25° C. Es bildete sich eine überstehende Wasserphase von 1010 Teilen. Das Koazervat ging bei 30° C wieder in Lösung. Viskositätsmessung (wie in Beispiel 1) -n''- = 6,8. 95% des
Copolymerisates befinden sich im Koazervat
Beispiel 3
Die Bedingungen von Beispiel 1 wurden beibehalten, als Katalysatorkomponenten wurden gelöst in jeweils 20 ml Wasser der Reihe nach die folgenden Komponenten zugegeben: 1,6 Teile Formamidinsulfinsäure (frisch umkristallisiert). 0,5 Teile Na2S2Os, 1,0 Teil (NH4J2S2Oe. Die Polymerisation wurde bei 35° C durchgeführt Nach 2V2 Stunden betrug der Umsatz 97,5%. Beim Abkühlen auf 25° C schied sich rasch ein Koazervat aus, die Menge an überstehender Wasserphase betrug 1050 Teile. Beim Erhitzen auf 35° C ging das Koazervat wieder in Lösung. Die Viskositätsmessung wie in Beispiel 1 ergab einen ln>/,
-Wert von 5,7.
Vergleichsversuch 1
In 1850 Teilen Wasser wurden unter Ausschluß von Sauerstoff in einer Stickstoffatmosphäre 86 Teile Methacrylsäure und 71 Teile Acrylamid gelöst Als Katalysator wurden 0,6 Teile (NH4)AO8 und 0,4 Teile Na2S2Os gelöst in je 20 Teilen Wasser, zugefügt und die Lösung auf 300C erwärmt. Die Viskosität der Lösung nahm rasch zu, die Temperatur wurde zwischen 30 und 35°C gehalten. Nach 2 Stunden war ehi Umsatz von 96% erreicht Das Polymerisat hatte sich in dem Reaktionsmedium flockig ausgeschieden. Das Reaktionsgemisch wurde auf 95° C aufgeheizt, das Copolymerisat ging nicht in Lösung. Durch Neutralisation mit NH3 ging das Copolymerisat allmählich in Lösung. Bei pH 7 lag eine klare Lösung vor, die jedoch keine Phasentrennung beim Abkühlen auf 00C zeigte. Die Konzentration, bezogen auf das eingesetzte Polymer lag bei 6,8%.
Vergleichsversuch 2
Unter den gleichen Bedingungen wie in Vergleichsversuch 1 wurden 72 Teile Acrylsäure und 85 Teile Methacrylamid copolymerisiert Nach 2'/2 Stunden war ein Umsatz von 98% erreicht Das Copolymerisat hatte sich aus der Monomerlösung in Form weißer Flocken ausgeschieden, die sich absetzten. Beim Erhitzen auf 95°C gelang es nicht, das Copolymerisat in Lösung zu bekommen. Erst beim Neutralisieren auf pH 7 mit NH) ging das Copolymerisat in Lösung; beim Abkühlen auf 0° C war jedoch keine Phasen trennung zu beobachten.
Vergleichsversuch 3
a) Unter den Bedingungen von Vergleichsversuch 2 wurden 85 Teile Methacrylamid und 86 Teile Methacrylsäure copolymerisiert, wobei unter den gleichen Temperaturbedingungen nach 2 Stunden ein Umsatz von 98% erreicht wan Das Copolymerisat hatte sich in Form eines zähen, Polymerklumpens als untere Phase
abgeschieden. Beim Erhitzen bis auf 95° C konnte keine Auflösung des Copolymerisates in der überstehenden wäßrigen Phase erreicht werden. Das Copolymerisat ging erst beim Neutralisieren mit NH3 auf pH 7 in Lösung. Eine Phasentrennung beim Abkühlen war in der Lösung, deren Konzentration, bezogen auf das Copolymerisat, bei 7,5% lag, nicht festzustellen.
b) Derselbe Ansatz wurde mit 0,5 Teilen Benzoylperoxid bei 800C polymerisiert, wobei nach 2'/2 Stunden ein Umsatz von 96% erreicht war. Das Copolymerisat hatte sich flockig ausgeschieden und ging auch beim Erhitzen auf 95 bis 1000C nicht in Lösung. Erst beim Neutralisieren mit NH3 auf pH 7 trat Lösung ein. Die Lösung zeigte jedoch beim Abkühlen auf 3°C keine Phasentrennung.
Beispiel 4
a) Unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurde ein Monomerengemisch aus 40 Teilen Acrylamid und 120 Teilen Acrylsäure polymerisiert Der Umsatz
Tabelle Beispiel 8
betrug nach 2 Stunden 96% und der Viskositätswert ;-r des Copolymerisates 7,38. Erst beim Abkühlen auf
5° C begann sich aus der Polymerlösung ein Koazervat abzuscheiden, welches bei 20° C wieder in Lösung ging.
b) Derselbe Ansatz wurde wiederholt, jedoch mit 120 Teilen Acrylamid und 40 Teilen Acrylsäure. Der Umsatz nach 2 Stunden betrug 95%, der Viskositätswert n^r des Copolymerisates lag bei 4,53.
Eine Koazervatbildung trat erst beim Abkühlen auf 3° C ein, das Koazervat ging beim Erwärmen auf 2O0C wieder in Lösung.
Beispiel 5
Unter den Bedingungen von Beispiel 1 wurden eine
Reihe von Versuchen durchgeführt, wobei jedoch Veränderungen am Katalysatorsystem vorgenommen wurden. Die Ergebnisse der Versuche sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
S Vers. k) Katalysator (Teile) Umsatz Koazervat- Über In »jr (Copolymer
I Nr. Bildung Auflösung stehende c im Koazer
i I) Wasser vat)
phase
[ (%) (TC) (TC) (Teile)
[ a) (0,6) (NH4J2S2O8, (0,4) Na2S2O5 97 27 30 980 6,83
I b) (0,6) K2S2O8, (0,4) Na2S2O5 97,5 25 29 1120 6,77
i c) (0,6) (NH4J2S2O8, (0,3) Rongalit1) 96 28 32 980 10,93
i d) (0,61 (NH4J2S2O8, (0,3) Na2SO3 98 28 32 960 10,74
e) (0,6) (NH4)2S2O8, (0,4) Na2S2O3 · 5 H2O 96 27 31 900 9,77
0 (0,6) (NRt)2S2O8, (0,3JMa2S2O4 · 2 H2O 98 20 30 1170 9,45
■ 6) (0,6) Bisazoisobutyronitril2) 95 keine Koazervatbildung 12,08
j h) (0,5) Cumolhydroperoxid, (0,l)3) 94 keine Koazervatbildung 15,08
i Rongalit
' i) (0,5) p-Menthanhydroperoxid3) 95 keine Koazervatbildung 10,6
» (0,1) Rongalit
(1,5) t-Butylhydroperoxid3) 93 Trübung, keine Koazervat 11,56
(Ο,ί) Rongalit bildung
(0,5) Benzoylperoxid2) 96,5 keine Koazervatbildung 6,88
') Formaldehydsuiroxyla'..nalrium.
2) Polymerisation 2 Std., 90 C.
3) Polymerisation bei 35 C.
Die Versuche g und 1 sind Vergleichsversuche.
Bei den Versuchen c), d), e) und f) wurde der Anteil an Polymer in der überstehenden wäßrigen Phase bestimmt, er tag im
Durchschnitt unter 4%, bezogen auf die Gesamtausbeute.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von thermoreversiblen Koazervaten, dadurch gekennzeichnet, daß man 30 bis 70 MoI-% Acrylsäure und 70 bis 30 MoI-% Acrylamid in wäßriger Lösung mit einem Redoxkatalysator aus KaliumpersulFat oder Ammoniumpersulfat und einem Reduktionsmittel bei Temperaturen zwischen 15 und 800C copolymerisiert und gegebenenfalls die erhaltene Polymerlösung unter 15 bis 30° C abkühlt
    10
DE2010117A 1970-03-04 1970-03-04 Verfahren zur Herstellung von thermoreversiblen Koazervaten Expired DE2010117C3 (de)

Priority Applications (6)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2010117A DE2010117C3 (de) 1970-03-04 1970-03-04 Verfahren zur Herstellung von thermoreversiblen Koazervaten
US00116252A US3790538A (en) 1970-03-04 1971-02-17 Process for the production of thermoreversible coacervates
CA105679A CA929692A (en) 1970-03-04 1971-02-18 Acrylic acid, amide thermoreversible coacervates
FR7107510A FR2084201A5 (de) 1970-03-04 1971-03-04
BE763792A BE763792A (fr) 1970-03-04 1971-03-04 Procede de production de coacervats
GB2233771A GB1327677A (en) 1970-03-04 1971-04-19 Process for the production of thermo-reversible coacervates

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2010117A DE2010117C3 (de) 1970-03-04 1970-03-04 Verfahren zur Herstellung von thermoreversiblen Koazervaten

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2010117A1 DE2010117A1 (de) 1971-09-23
DE2010117B2 DE2010117B2 (de) 1978-10-05
DE2010117C3 true DE2010117C3 (de) 1979-06-07

Family

ID=5764039

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2010117A Expired DE2010117C3 (de) 1970-03-04 1970-03-04 Verfahren zur Herstellung von thermoreversiblen Koazervaten

Country Status (6)

Country Link
US (1) US3790538A (de)
BE (1) BE763792A (de)
CA (1) CA929692A (de)
DE (1) DE2010117C3 (de)
FR (1) FR2084201A5 (de)
GB (1) GB1327677A (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2734577A1 (de) * 1977-07-30 1979-02-08 Bayer Ag Polymerloesungen
US4518769A (en) * 1979-06-04 1985-05-21 Eastman Kodak Company Fractionation of polymers
US4429113A (en) 1979-06-04 1984-01-31 Eastman Kodak Company Fractionation of polymers
US4510304A (en) * 1982-09-30 1985-04-09 General Technology Applications, Inc. Polymer fractionation
US5432245A (en) * 1990-04-02 1995-07-11 Eastman Kodak Company Method of coating thermoreversible heat-thickening polyacrylamides

Also Published As

Publication number Publication date
DE2010117B2 (de) 1978-10-05
CA929692A (en) 1973-07-03
FR2084201A5 (de) 1971-12-17
GB1327677A (en) 1973-08-22
BE763792A (fr) 1971-08-02
US3790538A (en) 1974-02-05
DE2010117A1 (de) 1971-09-23

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1720854C3 (de) Verfahren zur Herstellung makromolekularer wasserlöslicher Polymerisate
DE1100960B (de) Verfahren zur Herstellung von dreidimensionalen, unloeslichen, harten und unschmelzbaren Polymeren und Copolymeren
DE1115460B (de) Verfahren zur Herstellung von Polymeren und Mischpolymeren
DE2010117C3 (de) Verfahren zur Herstellung von thermoreversiblen Koazervaten
DE2422794C3 (de) Verfahren zur Herstellung von partiell verseiftem Polyacrylsäureamid und seine Verwendung als Flockungsmittel
DE1068013B (de) Verfahren zur Herstellung von konzentrierten wäßrigen Polyacrylsäureamid - Lösungen
DE947024C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten auf Grundlage von Vinylidencyanid
DE2060571A1 (de) Verfahren zur Herstellung von thermoreversiblen Koazervaten
DE1037129B (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Mischpolymerisaten
DE1178599B (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten
DE1645386C3 (de) Stabile,wäßrige Dispersion eines Mischpolymerisates, das aus statistisch verteilten Vinylacetat- und 6 bis 15 Gew.-% Accrylamideinheiten, bezogen auf die Vyinylacetateinheiten, besteht, und Verfahren zu deren Herstellung
DE1795705C3 (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen wasserlöslichen PoIyacrylainiden
DE866095C (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten und Mischpolymerisaten des Vinylidenchlorids
DE2104870A1 (de)
DE1795703C3 (de) Verfahren zur Herstellung von hxxochmolekularen, wasserlöslichen PoIyacrylamiden
DE954197C (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, wasserloeslichen Produkten aus Methacrylsaeureamid oder dessen Mischungen mit ungesaettigten Carbonsaeureamiden
DE2340334A1 (de) Stabile waessrige emulsionen von n-vinyllactamen
DE936358C (de) Verfahren zum Polymerisieren von Acrylnitril
DE2053243A1 (de) Vernetzte Maleinsaureanhydndmisch polymere, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung
DE1247664B (de) Verfahren zur Herstellung von Polyacrolein
DE1595740B2 (de) Verfahren zur herstellung von waessrigen polyaethylen dispersionen
DE1243392B (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilhomo- oder -mischpolymerisaten
DE838065C (de) Verfahren zur Herstellung makromolekularer Verbindungen aus alpha-substituierten cycloaliphatischen Verbindungen und anderen polymerisierbaren Verbindungen, z. B. Dienen
DE1044408B (de) Verfahren zur Herstellung von frost- und elektrolytbestaendigen Polymerisatdispersionen
DE1720874A1 (de) Copolymere von N-Vinyllactamen und fluorierten Estern alpha-,ss-ungesaettigter Saeuren,sowie Verfahren zu deren Herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee