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Sitz mit Riickenlehneq insbesondere Kraftfahrzeugsitz Die Erfindung
betrifft einen Sitz mit Rückenlehne, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit einem
Rahmen, der quer zum Sitz und zur Rückenlehne mit einer elastischen Bespannung versehen
ist.
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Sitze der genannten Art müssen wie alle Sitzmöbel jeweils im Hinblick
auf das statistische Mittel hinsichtlich Größe und Gewicht der Benutzer ausgelegt
werden. Selbst ein anatomisch optimal ausgebildeter Sitz ist daher auch nur für
das statistische Mittel in der Benutzung optimal. Aber auch dieses trifft beispielsweise
bei Eraftfahrzeugsitzen nicht für alle Pahrzustände eines Kraftfahrzeuges zu, da
die beim Fahren eines Kraftfahrzeuges auftretenden unterschiedlichen dynamischen
Belastungen gleichfalls nur im statistischen Mittel bei der Auslegung des Sitzes
berücksichtigt werden können.
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Ein besonders kritischer Bereich ist insbesondere bei einem Fahrzeugsitz
die Abstützung im Bereich der Lendenwirbel. Um hier eine individuelle Anpassung
des Sitzes zu ermöglichen, ist es bekannt, in der Riickenlehne in diesem Bereich
eine verstellbare feste Abstützung vorzusehen. Eine derartige Abstützung ist aber
im dynamischen Verhalten des Sitzes unwirksam.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sitz zu schaffen, bei dem es möglich
ist, ihn mit einfachen Mitteln den individuellen Bedürfnissen anzupassen, und zwar
insbesondere auch der Dynamik bei verschiedenem Fahrverhalten eines Kraftfahrzeuges.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung ausgehend von einem Sitz der
eingangs erwähnten Art,dadurch gelöst, daß wenigstens ein Teil der Bespannung an
einer Seite an quer zum Sitz verstellbaren Spannvorrichtungen befestigt ist.
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Zweckmäßig sind am Sitz Spannvorrichtungen für die von vorn gesehen
im dritten und vierten Fünftel der Sitzfläche angeordnete Bespannung vorgesehen.
An der Rückenlehne werden Spannmittel vorzugsweise für den im Bereich der Lendenwirbel
liegenden Bespannungsabschnitt vorgesehen.
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Bei einem Sitz mit einer quer angeordneten Gurtbespannung können die
in ihrer Spannung einzustellenden Gurte leicht mit einem Ende an der Spannvorrichtung
befestigt werden.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform weist die Spann vorrichtung
eine parallel zur Seitenkante des Rahmens liegende stangenförmige Halterung auf,
an der die Gurtenden befestigt
sind und die mit quer zur Halterung
wirksamen Verstellmitteln verbunden ist.
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Als Verstellvorrichtung kann dabei eine Gewindespindel und ein am
Rahmen axial unverschiebbar gelagerter Drehknopf vorgesehen sein.
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Der Drehknopf kann auf der Gewindespindel befestigt sein, die in ein
Gewinde an der Halterung eingreift. Es kann auch an der Halterung ein Gewindebolzen
befestigt sein, der mit einer am Rahmen drehbar gelagerten, axial unverschiebbaren
Mutter zusammenwirkt, an der ein Handgriff befestigt ist Die Mutter kann dabei als
mit Innengewinde versehene Rohrhülse ausgebildet sein, die drehbar in einem am Rahmen
befestigten Rohr gelagert ist.
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An der Halterung können gleichzeitig zwei oder mehrere Gurte befestigt
sein, wobei dann die Verstellmittel zweckmäßig in de Mitte der Halterung befestigt
sind.
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Bei einer anderen Ausführungsform ist die Spannvorrichtung als am
Rahmen gelagerter Schwenkarm ausgebildet, an dessen freiem Ende eine am Rahmen angeordnete
Verstelleinrichtung angreift.
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Diese Verstellvorrichtung kann dabei einen Gewindebolzen und einen
Handgriff aufweisen. Zweckmäßig ist dabei am freien Ende des Schwenkarmes eine Mutter
angeordnet, in die der im Rahmen drehbar gelagerte Gewindebolzen eingreift.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht
und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben.
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Fig. 1 zeigt schräg von oben das Gestell eines Eraftfahrzeugsitzes
mit Spannvorrichtungen für einen Teil der Bespannung der Sitzfläche und der Rückenlehne.
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Fig. 2 zeigt in vergrößerter Darstellung eine erste Ausführungsform
einer Spannvorrichtung0 Fig. 3 zeigt in vergrößerter Darstellung eine zweite Ausführungsform
einer Spannvorrichtung.
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Der in Fig. 1 dargestellte Sitz weist einen Rahmen 2 für die Rückenlehne
und einen Rahmen 4 für die Sitzfläche auf. Sitzrahmen und Rückenlehnenrahmen sind
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel über einen bekannten Kippbeschlag miteinander
verbunden. Es ist jedoch auch möglich, Sitz und Rückenlehne starr miteinander zu
verbinden.
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Die Rückenlehne ist, wie aus der Zeichnung ersichtlich, mit einer
querverlaufenden Bespannung aus einzelnen Spanngurten 6 versehen. Diese Spanngurte
6 sind an ihren Enden über Drahtklammern 8 am Rahmen 2 befestigt. Der zweite Gurt
von unten ist nur mit seiner einen Seite am Rahmen 2 befestigt, während die Befestigung
auf der anderen Seite an einer Spannvorrichtung erfolgt, mit der die Spannung dieses
Gurtes veränderlich ist.
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Die Spannvorrichtung weist einen mit seinem unteren Ende in einem
Schwenkgelenk 10 an der Innenseite des Rahmens'gelagerten Schwenkarm 12 auf. Der
Gurt 14 ist an dieser Seite mit einer Schlaufe versehen, durch die der Schwenkarm
12 hindurchgesteckt ist. Andere Befestigungen sind selbstverständlich möglich. Ebenso
können Spanngurte unterschiedlicher Breite verwendet werden.
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An seinem oberen Ende weist der Schwenkarm 12 einen mit-Innengewinde
versehenen Kopf 14 auf, in den ein Gewindebolzen 16 eingeschraubt ist, der durch
eine Bohrung im Rahmen 2 hindurchgreift und auf der Außenseite des Rahmens einen
Handgriff 18 trägt. Durch Drehen der Gewindespindel 16 mittels des Handgriffes 18
wird der Schwenkarm 12 verschwenkt und damit die Spannung des Gurtes 14 eingestellt.
Einer besonderen axialen Festlegung der Gewindespindel in dem Rahmen 2 bedarf es
nicht, da der Handgriff 18 durch die Spannung des Gurtes ständig in Anlage am Rahmen
gehalten wird.
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Der Sitzrahmen 4 ist an den Seiten hochgebogen, um eine Seitenabstützung
zu geben. Innerhalb des Rahmzs 4 sind im Abstand von den Seiten des Rahmens parallele
Rahmenstreben 20 angeordnet, zwischen denen fünf elastische Gurte 22 gespannt sind,
wobei die Befestigung an den Rahmenteilen 20 wiederum mit Drahtklammern erfolgt.
Im Sitz sind zwei der Gurte in ihrer Spannung veränderbar, und zwar von vorn gesehen
der dritte und vierte Gurt. Diese Gurte sind an einer stangenförmigen Halterung
24 befestigt und sind zu diesem Zweck wiederum mit Endschlaufen versehen, mit denen
sie über diese stangenförmige Halterung aufgesteckt sind. An den Rahmenteilen 20
ist quer z Sitz ein Rohr 26 befestigt, in dem eine Gewindespindel 28 drehbar gelagert
ist, die an ihrem einen Ende mit einem Handgriff 30 fest verbunden ist. An der Unterseite
der stangenförmigen Halterung 24 ist eine Mutter befestigt, in die die Gewindespindel
28 eingeschraubt ist. Durch Drehen des Handgriffes 30 wird die Halterung 24 an das
angrenzende Rahmenelement 20 herangezogen oder von diesem entfernt umd so die Spannung
der Sitzgurte 21 eingestellt. Eine besondere Sicherung der Halterung 24 gegen ein
Kippen um den Gewindebizen 28 wird sich in den meisten Fällen erfibrigen, da diese
Halterung durch die auf
den Spanngurten 21 aufliegende Polsterung
an einer Kippbewegun gehindert wird. Falls notwendig, können selbstverständlich
Füh rungsstifte am Rahmenelement 20 vorgesehen werden, die in Bohrungen, beispielsweise
an den Enden der Halterung 24 eingreifen. Da der Bereich der Gurte 21 normalerweise
der tiefste Bereich des Sitzes ist, sind die Rahmenelemente 20 häufig nach unten
durchgebogen. Es ist ohne weiteres möglich, eine solche Biegung auch in der Halterung
24 vorzusehen.
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Die Spannvorrichtung mit der parallel verschieblichen stangenförmigen
Halterung 24 und die Spannvorrichtung mit dem Schwenk arm 12 sind alternative Ausführungsmoglichkeiten
und somit gegenseitig austauschbar. Es ist also möglich, einen Sitz nur mit parallel
verschiebbaren Halterungen oder nur mit Schwenkarmen auszubilden.
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Die Erfindung ist weiter nicht auf die Spannung der speziell beschriebenen
Gurte beschränkt, obwchl in den meisten Fällen die Veränderung der Spannung dieser
drei Gurte für eine weitgehende individuelle Anpassung ausreichend sind.
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Die Erfindung ist weiter nicht beschränkt auf die Veränderung der
Bespannung einzelner Gurte. Als Bespannung können vielmehr auch durchgehende Bespannungsmatten
vorgesehen werden, die dann durch eintsprechende Spannmittel in den entsprechenden
Ab schnitten in ihrer Spannung einstellbar gemacht werden, so daß für diese Abschnitte
der Federweg veränderbar ist.
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Bei einer Federbespannung der Rahmen, beispielsweise mit den bekannten
schlangenförmigen Flachfedern, kann jeweils eine Mehrzahl von Federn an einer Spannvorrichtung
befestigt werden
Die Erfindung ist weiter nicht beschränkt auf die
Anbringung von Spannmitteln an einer Seite. Es können auch beidseitig Spannmittel
vorgesehen werden, beispielsweise um bei durchgehenden Bespannungen eine bessere
Symmetrie zu erhalten.
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Es können weiter auch andere Verstellmittel als die beschriebenen
SchraubenspindeMnvorgesehen sein. Beispielsweise können auch Gestänge, Exzenter,
Ratschen und dergl. verwendet werden.
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Auch die Ubertragung der Verstellkräfte mittels Seilzügen und dergl.
ist möglich, um die Verstellmittel an einer besonders günstigen Stelle anbringen
zu können und damit de Bedienung zu erleichtern.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann bei einem Sitz, bei
dem die Rückenlehne gesondert am Sitzrahmen befestigt ist, beispielsweise wie in
der Zeichnung dargestellt über einem Drehbeschlag, die Verbindung der Rückenlehne
bzw. des Beschlages am Sitzrahmen in Längsrichtung des Sitzes verstellbar ausgeführt
sein, um die Sitztiefe den individuellen Bedürfnissen anpassen zu können. Im einfachsten
Fall können Langlöcher oder mehrere in Reihe angeordnete Einzellöcher für die Verbindungsschrauben
vorgesehen werden, die vielfach ausreichen werden, wenn der Sitz nur einmalig anzupassen
ist. Bei häufiger Verstellung können auch Gleitverbindungen mit entsprechenden Verstellmitteln
wie Schraubenbolzen mit Handgriff, Rasten mit federbelasteten Klinken oder dergl.
vorgesehen werden.