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Vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Polsterung und einem Sitzbezug und weiterhin einer ersten und einer zweiten Massagevorrichtung.
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Aus dem Stand der Technik sind Anpassungsanordnungen für Fahrzeugsitze bekannt, bei denen eine Konturanpassungseinheit fluidisch mit Druckfluid beaufschlagt wird, um die Sitzanpassung durchzuführen. Ebenfalls bekannt sind aus dem Stand der Technik mechanische oder fluidisch betätigbare Massageelemente, die den Sitzkomfort einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person erhöhen sollen. Dazu wird die Massageeinrichtung alternierend bestromt oder mit Fluid beaufschlagt, um ein ermüdungsfreies Sitzen zu ermöglichen.
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Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Fahrzeugsitzen ist jedoch, dass die Massageelemente nur ein sehr einseitiges und wenig abwechslungsreiches Massagemuster bereitstellen können, was gerade auf langen Strecken sich zu einer gleichförmigen Bewegung reduziert, was wiederum eine konzentrationsabschwächende Wirkung auf den Fahrer hat.
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Aufgabe vorliegender Erfindung ist es deshalb, einen Fahrzeugsitz mit einer Massageeinrichtung bereitzustellen, die ein abwechslungsreiches und anregendes Massagemuster bereitstellt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Im Folgenden wird ein Fahrzeugsitz mit einer Polsterung und einem Sitzbezug und weiterhin einer ersten Massagevorrichtung und einer zweiten Massagevorrichtung vorgestellt. Um ein möglichst abwechslungsreiches Massagemuster für die auf dem Fahrzeugsitz sitzende Person bereitzustellen, wird vorgeschlagen, dass die erste Massagevorrichtung mindestens ein erstes Massageelement aufweist, und die zweite Massagevorrichtung mindestens ein zweites Massageelement aufweist, das erste und das zweite Massageelement unterschiedlicher Art sind, wobei die Art gewählt ist aus: fluidbeaufschlagbares Massageelement, insbesondere Fluidkissen, mechanisches Massageelement, mechatronisches Massageelement und dielektrisches Massageelement.
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Alternativ weisen die erste und die zweite Massagevorrichtung jeweils mindestens ein mechanisches Massageelement, mechatronisches Massageelement und dielektrisches Massageelement auf, wobei mindestens ein Massageelement der ersten Massagevorrichtung auf dem Massageelement der zweiten Massagevorrichtung angeordnet ist.
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Durch die vorgestellten Kombinationen aus verschiedenen Massageelementen kann ein Massagemuster erreicht werden, das abwechslungsreich und nicht ermüdend auf den Fahrer wirkt.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die erste und/oder die zweite Massagevorrichtung zwischen der Polsterung und dem Sitzbezug vorgesehen. Durch eine derartige Anordnung können die Massageelemente vor einer äußeren Beeinflussung beispielsweise durch Verunreinigung, geschützt werden und gleichzeitig wird die Massagewirkung nicht durch die Polsterung abgeschwächt.
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Dabei kann sogar mindestens eines der Massageelemente auch in den Sitzbezug und/oder die Polsterung integriert sein.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist weiterhin eine Konturverstellvorrichtung vorgesehen, wobei die Konturverstellvorrichtung vorzugsweise mindestens ein fluidbeaufschlagbares Fluidkissen aufweist. Diese Konturverstellvorrichtungen haben den Vorteil, dass sie neben der Konturverstellung des Sitzes allgemein auch für Massagezwecke verwendet werden können. Dabei sind insbesondere fluidbeaufschlagbare Konturverstellvorrichtungen vorteilhaft, da sie ohne großen Aufwand intermittierend mit Druckfluid beaufschlagt werden können, und dabei kleine Bewegungen ausführen, die die Massagewirkung der ersten und/oder zweiten Massagevorrichtung unterstützen und abwechslungsreich gestalten können. Prinzipiell ist eine derartige Nutzung der Konturverstellvorrichtung auch mit elektrischen Elementen möglich, die entsprechend bestromt werden.
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Dabei ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Konturverstellvorrichtung zwischen Polsterung und erster und/oder zweiter Massagevorrichtung und/oder auf einer der ersten und/oder zweiten Massagevorrichtung abgewandten Seite der Polsterung angeordnet ist. Dadurch können die Massageelemente direkt mit der Konturverstellvorrichtung beeinflusst werden bzw. über die aufliegende Polsterung eine sehr angenehme und stabile Konturanpassung bereitstellen.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist in Richtung von der Polsterung zum Sitzbezug gesehen, mindestens ein Massageelement der ersten Massagevorrichtung zentriert über einem zugehörigen Massageelement der zweiten Massagevorrichtung angeordnet. Dabei ist insbesondere bevorzugt, wenn ein mechanisches, mechatronisches und/oder dielektrisches Massageelement auf einem fluidbeaufschlagbaren Massageelement angeordnet ist. Dadurch kann neben der eher flächigen Wirkung des fluidbeaufschlagbaren Massageelements eine punktuelle Massage durch das mechanische, mechatronische und/oder dielektrische Massageelement erreicht werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann mindestens ein mechanisches, mechatronisches und/oder dielektrisches Massageelement randseitig auf oder randseitig an mindestens einem fluidbeaufschlagbaren Massageelement angeordnet sein. So kann beispielsweise insbesondere durch die randseitige Anordnung ein Verkippen des mechanischen, mechatronischen und/oder dielektrischen Massageelements erreicht werden, was zu einer seitwärts gerichteten Massagebewegung führt, die wiederum ein sehr natürliches Massagemuster bereitstellen kann.
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Weiterhin ist eine Anordnung vorteilhaft, bei der in Richtung von der Polsterung zum Sitzbezug gesehen mindestens zwei Massageelemente der ersten Massagevorrichtung, insbesondere zwei fluidbeaufschlagbare Massageelemente vorgesehen sind, die nebeneinander und beabstandet zueinander an dem Fahrzeugsitz angeordnet sind, und mindestens ein mechanisches, mechatronisches und/oder dielektrisches Massageelement der zweiten Massagevorrichtung zwischen den mindestens zwei Massageelementen der ersten Massagevorrichtung angeordnet ist. Dadurch kann das Massagemuster der Massageelemente der ersten Massagevorrichtung, insbesondere der fluidbeaufschlagbaren Massageelemente mit dem Massagemuster der mechanischen, mechatronischen und/oder dielektrischen Massageelemente kombiniert werden, sodass einerseits beispielsweise ein reines Fluidkissenmassagemuster bereitgestellt wird und zum anderen ein reines mechanisches Massagemuster bereitgestellt werden kann oder die beiden Muster miteinander kombiniert werden können.
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Dazu können die entsprechenden Massageelemente unabhängig voneinander über ein Steuergerät angesprochen werden, sodass eine separate und/oder eine kombinierte Massage der ersten und zweiten Massagevorrichtung bereitgestellt werden kann.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist in Richtung von Polsterung zum Sitzbezug gesehen das zuerst die Konturverstellvorrichtung, insbesondere das mindestens eine Fluidkissen der Konturverstellvorrichtung, angeordnet, und nachfolgend das mindestens eine Massageelement der ersten Massagevorrichtung, insbesondere ein Fluidkissen, und dann das mindestens eine Massageelement der zweiten Massagevorrichtung, insbesondere ein mechanisches, mechatronisches und/oder dielektrisches Massageelement der zweiten Massagevorrichtung. Dadurch kann die Wirkung der ersten und zweiten Massagevorrichtung mithilfe der Konturanpassungsanordnung verstärkt bzw. insgesamt sichergestellt werden, dass die Massagevorrichtungen individuell an die körperlichen Eigenschaften der auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person angepasst werden können. Somit kann eine individuelle Anpassung vorgenommen werden und die Massageelemente ideal an die jeweilige auf dem Fahrzeugsitz sitzende Person angepasst werden.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen sind in der Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen angegeben. Dabei sind insbesondere die in der Beschreibung und in den Zeichnungen angegebenen Kombinationen der Merkmale rein exemplarisch, so dass die Merkmale auch einzeln oder anders kombiniert vorliegen können.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden. Dabei sind die Ausführungsbeispiele und die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Kombinationen rein exemplarisch und sollen nicht den Schutzbereich der Erfindung festlegen. Dieser wird allein durch die anhängigen Ansprüche definiert.
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Es zeigen:
- 1: eine schematische Draufsicht auf einen Fahrzeugsitz gemäß der Erfindung;
- 2: eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels für die Anordnung von Massageelementen;
- 3: eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels für die Anordnung von Massageelementen;
- 4: eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels für die Anordnung von Massageelementen;
- 5a und 5b: eine schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels für die Anordnung von Massageelementen in einem ersten bzw. zweiten Zustand;
- 6: eine schematische Darstellung eines fünften Ausführungsbeispiels für die Anordnung von Massageelementen und Kontureinstellungsanordnungen; und
- 7: eine schematische Darstellung eines sechsten Ausführungsbeispiels für eine Anordnung von Massageelementen und Konturanpassungsanordnungen.
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Im Folgenden werden gleiche oder gleich wirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt in Draufsicht einen Fahrzeugsitz 1 mit einem Kopfstützenelement 2, einem Lehnenelement 4 und einem Sitzelement 6, wobei Kopfstützenelement 2, Lehnenelement 4 und Sitzelement 6 jeweils eine Polsterung 8, 10, 12 aufweisen. Weiterhin ist 1 zu entnehmen, dass an dem Fahrzeugsitz 1 jeweils Massageelemente 14, 16 angeordnet sind. Nicht dargestellt ist in 1, dass die Massageelement 14, 16 zumindest teilweise von einem Sitzbezug bedeckt bzw. in einen Sitzbezug integriert sein können. Ebenfalls nicht dargestellt ist, dass die Massageelemente auch zumindest teilweise in die Polster 10, 12 integriert sein können.
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Weiterhin zeigt 1, dass das erste Massageelement 14 von dem zweiten Massageelement 16 verschieden ist. Dabei ist vorzugsweise das erste Massageelement als fluidbeaufschlagbares Fluidkissen ausgebildet und das zweite Massageelement als mechanisches, mechatronisches und/oder dielektrisches Massageelement ausgebildet. In 1 sind schematisch drei verschiedene Anordnungsmöglichkeiten von erstem Massageelement 14 und zweitem Massageelement 16 gezeigt, die detailliert in den 2 bis 5 dargestellt sind. Dabei können die Massageelemente 14, 16 zentriert übereinander (2, 3), nebeneinander (4) oder teilweise überlappend angeordnet sein.
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So zeigen die 2 und 3 jeweils, dass das zweite Massageelement 16, insbesondere ein mechanisches, mechatronisches und/oder dielektrisches Massageelement 16 zentriert auf dem ersten Massageelement 14 angeordnet ist. Dabei kann, wie 2 zeigt, das Massageelement 14 ein fluidbeaufschlagbares Fluidkissen sein, es ist jedoch auch möglich, zwei mechanische, mechatronische und/oder dielektrische Massageelemente 14, 16 zu kombinieren, wie beispielsweise in 3 dargestellt ist.
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Weiterhin ist vorteilhaft, wenn das erste und/oder das zweite Massageelement 14, 16 zwischen der Polsterung 10, 12 und in dem Sitzbezug 18 angeordnet sind. Diese Anordnung ist ebenfalls in 2 schematisch gezeigt, bei der das Massageelement 14 und das Massageelement 16 zwischen der Polsterung 10, 12 und einem Sitzbezug 18 angeordnet sind. Selbstverständlich wäre es ebenfalls möglich, wie in 3 gezeigt, eines der Massageelemente 14, 16 auch außerhalb des Sitzbezugs 18 oder unterhalb der Polsterung 10, 12 anzuordnen. Die Anordnung unterhalb des Sitzbezugs 18 hat den Vorteil, dass die Massageelemente keinem Schmutzeintrag ausgesetzt sind.
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Die 4 und 5 zeigen jeweils Ausgestaltungen, bei denen das zweite Massageelement 16 zwischen zwei ersten Massageelementen 14 angeordnet ist. Dabei kann das zweite Massageelement, wie in 4 dargestellt, auf gleicher Ebene genau zwischen zwei ersten Massageelementen 14-1 und 14-2 angeordnet sein, es ist jedoch auch möglich, wie in den 5a und 5b dargestellt, das zweite Massageelement 16 oberhalb der ersten Massageelemente 14-1, 14-2 und randseitig dazu anzuordnen. Dies hat den Vorteil, dass, wie in 5b gezeigt, das zweite Massageelement 16 bei nur einseitiger Fluidbeaufschlagung eines der ersten Massageelemente 14-1 nicht plan in Richtung des Sitzbezuges gedrückt wird, sondern eine Verkippung erfährt, sodass ein seitwärts gerichtetes Massagemuster erzeugt werden kann.
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Weiterhin kann, wie bereits oben erwähnt, eine der Massagevorrichtungen 14, 16 auch innerhalb des Sitzbezuges 18, oder, wie schematisch in 6 dargestellt, in das Polster 10, 12 integriert sein. In 6 ist zu sehen, dass die Massageelemente 14-1, 14-2 zwischen einer die Polsterung tragenden Rahmenkonstruktion 20 und dem Sitzbezug 18 in die Polsterung 10, 12 eingebettet sind. Die Massageelemente 16-1, 16-2 sind dagegen zwischen der Polsterung 10, 12 und dem Sitzbezug 18 angeordnet.
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7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem zusätzlich zu den Massageelementen 14, 16 Konturanpassungselemente 22, 24 angeordnet sind, mit denen eine Konturanpassung des Fahrzeugsitzes erfolgt. Diese Konturanpassungselemente 22, 24 können fluidbeaufschlagbare Elemente oder elektrisch betätigbare Elemente sein und dazu verwendet werden, die Massageelemente an die Körperkontur der auf dem Sitz sitzenden Person optimal anzuordnen. Zudem können die Konturanpassungselemente derart angesteuert werden, dass sie um ihre durch die Person definierte Anpassungseinstellung herum kleine Mikrobewegungen ausführen, so dass die Wirkung der Massageelemente, die von den Konturanpassungselementen beeinflusst sind, variierend verstärkt oder abgeschwächt werden kann. Somit können auch die Konturanpassungsanordnungen 22, 24 zusammen mit den eigentlichen Massageelementen 14, 16 für eine Massagefunktion verwendet werden, sodass ein besonders abwechslungsreiches Massagemuster bereitgestellt werden kann, wie schematisch in 7 angedeutet.
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Somit können die Massageelemente 14, 16 beide im Bezug, nur eines von beiden im Bezug, beide in einer Polsterung/Schaumaufbau, nur eines in der Polsterung/Schaumaufbau oder beide oder nur eines hinter der Polsterung an oder im Bereich der Rahmenkonstruktion/Abstützung/Federmatte angeordnet sein.
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Insgesamt können durch die Kombination von unterschiedlichen Massageelementarten, wie beispielsweise fluidbeaufschlagten Massageelementen und mechanischen Massageelementen, neuartige Massagemuster und abwechslungsreiche Massagemuster erzeugt werden, sodass eine auf dem Fahrzeugsitz sitzende Person eine individuelle, natürliche und anregende Massage erhält.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Kopfstützenelement
- 4
- Lehnenelement
- 6
- Sitzelement
- 8, 10, 12
- Polsterung
- 14
- erstes Massageelement
- 16
- zweites Massageelement
- 18
- Sitzbezug
- 20
- Rahmenkonstruktion
- 22, 24
- Konturanpassungselemente