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Die Erfindung betrifft eine Sitzlehne nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik ist, wie in der
DE 10 2019 115 348 A1 beschrieben, ein Fahrzeugsitz bekannt. Der Fahrzeugsitz umfasst eine Polsterung, einen Sitzbezug, eine erste Massagevorrichtung mit mindestens einem ersten Massageelement und eine zweite Massagevorrichtung mit mindestens einem zweiten Massageelement. Das erste Massageelement und das zweite Massageelement sind jeweils als Fluidkissen, als ein mechanisches Massageelement, als ein mechatronisches Massageelement oder als ein dielektrisches Massageelement ausgebildet, wobei das erste und das zweite Massageelement unterschiedlicher Art sind.
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In der
DE 100 25 109 A1 wird eine Vorrichtung zur Selbstmassage des Rückens beschrieben. Die Vorrichtung weist eine Rückenstütze und ein Rücken-Massagegerät auf. Die Rückenstütze umfasst mindestens zwei parallel angeordnete Gurtenbänder, die eine Stützfläche aufspannen. Das Rücken-Massagegerät weist mindestens ein erstes Massageband und ein zweites Massageband sowie einen Antrieb für die Massagebänder auf. Die Massagebänder sind als Endlosbänder ausgebildet und weisen Massagekörper auf. Jedes Massageband ist parallel zu den Gurtenbändern und über eine Antriebsrolle, ein zugeordnetes Anpresselement und eine Umlenkrolle geführt. Jedes der Anpresselemente ist entlang seines zugeordneten Massagebandes verschiebbar und quer zu der durch die Gurtenbänder aufgespannten Stützfläche mit Hilfe eines manuell betätigbaren Mittels verschwenkbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Sitzlehne anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Sitzlehne mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Eine Sitzlehne für einen Sitz, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, weist eine Bewegungsvorrichtung zum seitlichen Bewegen eines Abschnitts, insbesondere eines Lendenwirbelabschnitts, einer Wirbelsäule einer an die Sitzlehne angelehnten und somit in dem Sitz sitzenden Person auf. Die Bewegungsvorrichtung weist mehrere horizontal ausgerichtete und übereinander angeordnete Gleitschienen auf, auf welchen eine Platte mittels Gleitsteinen seitlich verschiebbar gelagert ist. Die Platte ist zu deren seitlicher Verschiebung über eine Spindel mit einem Motor gekoppelt. Des Weiteren ist die Platte mit einem relativ zu einem feststehenden Lehnenpolsterabschnitt beweglichen Lehnenpolsterabschnitt abgedeckt.
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Mittels der erfindungsgemäßen Lösung wird nur der untere Rücken, insbesondere der Lendenwirbelbereich, bewegt. Der obere Rücken bleibt aufgrund eines Anlagedrucks der an die Sitzlehne angelehnten Person unbeweglich an der Sitzlehne. Ebenso wird das Becken durch ein Sitzkissen des Sitzes unbeweglich gehalten. Aus diesem Grund können sich die unteren Wirbel gegenüber dem Becken und dem oberen Rücken leicht bewegen.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird eine Muskelverhärtung im Lendenwirbelbereich bei langem Sitzen reduziert, indem mittels der Bewegungsvorrichtung kleine seitliche Bewegungen der Lendenwirbelsäule der an der Sitzlehne angelehnten Person erzeugt werden, welche die Durchblutung der Muskeln fördern und somit Rückenschmerzen durch das statische Sitzen, beispielsweise bei längerer Fahrt, verringern.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht die seitliche Bewegung des unteren Rückenbereichs, insbesondere der Lendenwirbelsäule, mit kleinen seitlichen Ausschlägen, insbesondere bei längerem statischen Sitzen, zum Beispiel bei Autobahnfahrten. Die Lendenwirbel werden dabei nicht nach vorn und hinten, d. h. nicht in Fahrtrichtung und entgegengesetzt, bewegt, wie dies beispielsweise durch ein Lordosekissen ermöglicht wird, sondern sie werden seitlich bewegt, d. h. quer zur Fahrtrichtung. Dadurch wird die Muskulatur parallel zur Wirbelsäule gedehnt und gestaucht, wodurch die Durchblutung der Muskulatur gefördert und die Verhärtung abgebaut wird. Auf diese Weise wird eine Verringerung der Rückenschmerzen erreicht.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine Vorderansicht eines Sitzes mit einer hier sichtbar dargestellten Bewegungsvorrichtung in einer Sitzlehne des Sitzes,
- 2 schematisch eine weitere Vorderansicht des Sitzes,
- 3 schematisch eine weitere Vorderansicht des Sitzes und das Becken und die Wirbelsäule einer auf dem Sitz sitzenden Person, und
- 4 schematisch die Wirbelsäule in einer Grundstellung und in abschnittsweise nach rechts bzw. nach links ausgelenkten Stellungen.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 bis 3 zeigen schematische Darstellungen eines Sitzes 1, insbesondere eines Fahrzeugsitzes. Der Sitz 1 umfasst ein Sitzkissen 2, eine Sitzlehne 3 und zudem eine in die Sitzlehne 3 integrierte Bewegungsvorrichtung 4 zum seitlichen Bewegen eines Abschnitts, insbesondere eines Lendenwirbelabschnitts, einer Wirbelsäule W einer an die Sitzlehne 3 angelehnten und somit in dem Sitz 1 sitzenden Person.
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1 zeigt einen Abschnitt der Sitzlehne 3, in welchem diese Bewegungsvorrichtung 4 angeordnet ist, in einer transparenten Darstellung, wodurch Komponenten der Bewegungsvorrichtung 4 sichtbar sind.
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In 2 und 3 ist zudem ein beweglicher Lehnenpolsterabschnitt 5 der Bewegungsvorrichtung 4 dargestellt, so dass die darunter angeordneten anderen Komponenten der Bewegungsvorrichtung 4 nun verdeckt sind.
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3 zeigt den Sitz 1 und zudem eine schematische Darstellung des Beckens B und der Wirbelsäule W einer auf dem Sitz 1 sitzenden Person.
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4 zeigt die Wirbelsäule W in einer Grundstellung und, mittels gestrichelter Linien, in mittels der Bewegungsvorrichtung 4 abschnittsweise nach rechts bzw. nach links ausgelenkten Stellungen.
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Wie in 1 gezeigt, weist die Bewegungsvorrichtung 4 mehrere, im dargestellten Beispiel zwei, horizontal ausgerichtete und in Höhenrichtung der Sitzlehne 3 übereinander in der Sitzlehne 3 angeordnete Gleitschienen 6 auf. Eine Platte 7 ist mittels Gleitsteinen 8 seitlich verschiebbar auf diesen Gleitschienen 6 gelagert, d. h. auf jeder Gleitschiene 6 sind ein oder mehrere Gleitsteine 8, im dargestellten Beispiel zwei Gleitsteine 8, verschiebbar gelagert, und die Platte 7 ist an diesen Gleitsteinen 8 befestigt. Dabei ist die Platte 7 vor den Gleitschienen 6 in der Sitzlehne 3 angeordnet, d. h. zwischen den Gleitschienen 6 und einem Lehnenpolster der Sitzlehne 3, an welchem sich eine im Sitz 1 sitzende Person anlehnt. In 1 ist die Platte 7 transparent dargestellt und es befindet sich noch kein Polsterabschnitt 5 auf der Platte 7, so dass die hinter der Platte 7 angeordneten Gleitschienen 6 und Gleitsteine 8 und zudem eine Spindel 9 sichtbar sind.
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Die Platte 7 ist zu ihrer seitlichen Verschiebung über diese Spindel 9 mit einem Motor 10, insbesondere mit einem Elektromotor gekoppelt. Die Spindel 9 und der Motor 10 bilden somit einen Spindelantrieb zur seitlichen Verschiebung der Platte 7. Dabei wird beispielsweise die Spindel 9 vom Motor 10 gedreht, wodurch eine hier nicht dargestellte Mutter, welche auf die Spindel 9 aufgeschraubt und mit der Platte 7 fest verbunden ist, durch das Drehen der Spindel 9 entlang der Spindel 9 bewegt und dadurch die Platte 7 seitlich verschoben. Alternativ ist beispielsweise die Spindel 9 fest mit der Platte 7 verbunden und die auf die Spindel 9 aufgeschraubte Mutter wird vom Motor 10 gedreht, wodurch sich die Spindel 9 relativ zur Mutter entlang ihrer Rotationsachse bewegt und dadurch die Platte 7 seitlich verschoben wird. Die seitliche Verschiebebewegung der Platte 7 ist in 1 mittels eines ersten Bewegungspfeils P1 schematisch dargestellt.
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Die Platte 7 ist, wie in 2 gezeigt, mit dem bereits erwähnten beweglichen Lehnenpolsterabschnitt 5 abgedeckt, welcher relativ zu einem feststehenden Lehnenpolsterabschnitt 11 beweglich ist. Im dargestellten Beispiel weist das Lehnenpolster somit zwei Lehnenpolsterabschnitte 5, 11 auf, den feststehenden Lehnenpolsterabschnitt 11 und den auf der Platte 7 angeordneten und relativ dazu beweglichen Lehnenpolsterabschnitt 5, welcher im dargestellten Beispiel von dem feststehenden Lehnenpolsterabschnitt 11 umfangsseitig umgeben ist. Eine seitliche Bewegung des auf der Platte 7 angeordneten beweglichen Lehnenpolsterabschnitts 5 aufgrund der seitlichen Verschiebebewegung der Platte 7 ist in 2 mittels eines zweiten Bewegungspfeils P2 schematisch dargestellt.
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Die Bewegungsvorrichtung 4, insbesondere die Platte 7 mit dem darauf angeordneten beweglichen Lehnenpolsterabschnitt 5, ist in einem in Breitenrichtung der Sitzlehne 3 mittleren Bereich und in Höhenrichtung der Sitzlehne 3 unteren, jedoch vom Sitzkissen 2 beanstandeten Bereich der Sitzlehne 3 angeordnet.
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Mittels der beschriebenen Lösung wird, wie in 3 schematisch gezeigt, nur der untere Rücken, insbesondere der Lendenwirbelbereich, bewegt. Der obere Rücken bleibt aufgrund eines Anlagedrucks der an die Sitzlehne 3 angelehnten Person unbeweglich an der Sitzlehne 3. Ebenso wird das Becken B durch das Sitzkissen 2 des Sitzes 1 unbeweglich gehalten. Aus diesem Grund können sich die unteren Wirbel gegenüber dem Becken B und dem oberen Rücken leicht bewegen.
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Durch die beschriebene Lösung wird eine Muskelverhärtung im Lendenwirbelbereich bei langem Sitzen reduziert, indem, wie in 3 mittels dritter Bewegungspfeile P3 schematisch dargestellt, mittels der Bewegungsvorrichtung 4 kleine seitliche Bewegungen der Lendenwirbelsäule der an der Sitzlehne 3 angelehnten Person erzeugt werden, welche die Durchblutung der Muskeln fördern und somit Rückenschmerzen durch das statische Sitzen, beispielsweise bei längerer Fahrt, verringern.
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Die beschriebene Lösung ermöglicht die seitliche Bewegung des unteren Rückenbereichs, insbesondere der Lendenwirbelsäule, mit kleinen seitlichen Ausschlägen, insbesondere bei längerem statischen Sitzen, zum Beispiel bei Autobahnfahrten. Die Lendenwirbel werden dabei nicht nach vorn und hinten, d. h. nicht in Fahrtrichtung und entgegengesetzt, bewegt, wie dies beispielsweise durch ein Lordosekissen ermöglicht wird, sondern sie werden seitlich bewegt, d. h. quer zur Fahrtrichtung, wie in 3 mittels der dritten Bewegungspfeile P3 und zudem in 4 mittels der gestrichelten Linien schematisch dargestellt. Dadurch wird die Muskulatur parallel zur Wirbelsäule W gedehnt und gestaucht, wodurch die Durchblutung der Muskulatur gefördert und die Verhärtung abgebaut wird. Auf diese Weise wird eine Verringerung der Rückenschmerzen erreicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019115348 A1 [0002]
- DE 10025109 A1 [0003]