DE2000606B2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Mähdrescher der Axialflußbauart, bestehend aus einem Gehäuse mit einer vorderen Erntegut-Einzugseinrichtung, sich in Längsrichtung erstreckenden Dreschkörben und Trennrosten, mit im Gehäuse drehbar gelagerten Rotoren mit diametral angeordneten axial laufenden Schlagleisten, die mit den Dreschkörben einen vorderen Dresch- und Trennbereich bilden, sowie mit axial verlaufenden Flügeln, die mit den Trennrosten einen rückwärtigen Trennbereich bilden, und aus einer unter dem Gehäuse angeordneten Kornpfanne.

Ein aus der FR-PS 15 36 580 bekannten Mähdrescher der vorbezeichneten Art weist einen mit diametral angeordneten Schlagleisten versehenen Dreschrotor und einen mit axial verlaufenden und dabei im wesentlichen radial angeordneten Schubleisten versehenen Trennrotor auf. Dabei ist der Dreschrotor so konstruiert daß er im Betrieb nicht als Gebläse wirksam ist und somit auch keine radial gerichtete Luftströmung aus dem Dreschkorb nach unten austritt

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Mähdrescher der eingangs angegebenen Art die Trennung der auf die unterhalb der Dreschvorrichtung angeordneten Kornpfanne fallenden Körner von Spreu und anderem Abfall wirksamer zu gestalten und damit

ίο die Durchsatzkapazität der Kornpfanne und der nachgeschalteten Körnerreinigungsvorrichtung zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Seitenwände der Rotoren innerhalb des vorderen Dresch- und Trennbereiches axial durchgehend ausgebildet sind, um somit als Gebläse wirkend einen durch die Dreschkörbe austretenden und auf die Kornpfanne gerichteten Luftstrom zu erzeugen, und daß die in dem rückwärtigen Trennbereich angeordnete ten Rotoren Radialscheiben zur begrenzenden Steuerung der Luftströmung in den Trennbereichen tragen.

Aufgrund der im vorderen Dresch- und Trennbereich axial durchgehend ausgebildeten Seitenwände haben die Rotoren die Form von Drehflügeln, die somit ohne zusätzlichen Aufwand die durch den Dreschkorb nach unten gerichtete Luftströmung erzeugen, welche zur Erhöhung der Durchsatzkapazität von Kornpfanne und Körnerreinigungsvorrichtung wirksam ausgenutzt wird. Diere Luftströmung wirkt zunächst im Bereich unterhalb der Dreschkörbe und Trennroste und oberhalb der Kornpfanne, um Spreu und andere Abfallstoffe in diesem Bereich schwebend zu halten, während die schweren Körner die Kornpfanne erreichen. Die schwebend gehaltenen Abfallstoffe werden mit Hilfe der erzeugten Luftströmung aus dem Mähdrescher ausgetragen, wobei dieser Vorgang aufgrund des von einem üblichen Gebläse erzeugten, durch die Körnerreinigungsvorrichtung hindurchgerichteten Luftstromes unterstützt bzw. fortgesetzt wird. Aufgrund dieser zusätzlichen Reinigungswirkung werden außerdem die in der Körnerreinigungsvorrichtung angeordneten Schüttelsiebe entlastet, die somit im wesentlichen nur noch vorgereinigtes Erntegut zu bearbeiten haben. Ein weiterer Vorteil resultiert aus der Trocknungswirkung der zusätzlich erzeugten Luftströmung, indem der Feuchtigkeitsgehalt beseitigt wird, der sonst Körner, Spreu und andere Abfallstoffe u. U. zusammenbacken läßt, so daß die Kornpfanne stets in sauberem Zustand verbleibt. Die an den im Trennbereich angeordneten

so Rotoren befestigten Radialscheiben bilden Kammern, in die nur vom Umfang her Luft ein- und ausströmen kann, so daß vermieden wird, daß die Trennflügel eine Gebläsewirkung ausüben, die andernfalls die schwebend gehaltenen, sich auf dem Weg zum Abwurf aus dem Mähdrescher befindlichen leichten Abfallstoffe auf den rückwärtigen Bereich der Kornpfanne herunterdrücken würde. Auf diese Weise bleibt der Trennbereich von unerwünschten, den Trennvorgang beeinträchtigenden Luftströmungen unbeeinflußt. Als weiterer Vorteil wird die sonst im Betrieb von Mähdreschern übliche, ständig vorhandene Staubwolke beseitigt, die durch die Arbeitsweise von Schrägförderer und Dreschvorrichtung erzeugt wird, den Fahrerstand einhüllt und die Überwachung des Betriebes erschwert. Da der als Gebläse wirkende Dreschrotor über den Schrägförderer Luft nachzieht, wird der Staub bereits bei seiner Entstehung abgesaugt und über die Strohabgabeöffnung des Mähdreschers abgeführt.

Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert Es zeigt

F i ß. 1 eine schematische Gesamtansicht eines Mähdreschers,

Fig.2 einen senkrechten Längsschritt durch die Dresch- und Trennvorrichtung, Austragförderer. Kornpfanne vnd KörneTeinigungsvorrichtung des Mähdreschers nach F i g. 1,

F i g. 3 eine bezüglich F i g. 2 vergrößerte Teildarstellung und

F i g. 4 einen senkrechten Schnitt durch den Dresch- und Trennbereich zweier nebeneinander angeordneter is Drtsch vorrichtungen nach der Linie 4-4 in F i g. 3.

Der Mähdrescher 10 nach F i g. 1 umfaßt einen vorderen Schneidtisch mit einem Mähwerk 12 und einem Schrägförderer 11. Innerhalb ein».s Gehäuserahmens 13 sind, entsprechend Fig.2, Dresch- und Trennvorrichtungen 14, eine Körnerreinigungsvorrichtung 15 und eine Kornpfanne 16 angeordnet Durch eine rückwärtige Haube 21 ist ein Austragförderer 22 abgedeckt, die sich an die Dresch- und Trennvorrichtung anschließt Auf der Oberseite des Mähdreschers sind ein Korntank 23, dahinter ein Antriebsmotor 24 und davor eine Fahrerkabine 25 angeordnet

In einem unteren Gehäuse 20 sind ein Gebläse 17, eine Kornförderschnecke 18 sowie eine Überkehrförderschnecke 19 untergebracht. Der Mähdrescher läuft auf zwei größeren Vorderrädern 30 und zwei kleineren, hinteren lenkbaren Rädern 31.

Die in Längsrichtung untergebrachte Dresch- und Trennvorrichtung 14 ist an ihrer Vorderseite mit einer Einzugsvorrichtung 32 versehen, die das Erntegut vom Schrägförderer 11 mit einer axial gerichteten Vorschubkomponente der Dresch- und Trennvorrichtung zuführt Obwohl beim gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Dresch- und Trennvorrichtungen nebeneinander angeordnet sind, läßt sich die Erfindung auch bei Mähdreschern mit einer Dresch- und Trennvorrichtung anwenden. In F i g. 4 sind die rechten und linken Dresch- und Trennvorrichtungen ausschnittsweise dargestellt

Beide Dresch- und Trennvorrichtungen bestehen aus im wesentlichen zylindrischen Gehäusen 35, 36 mit an der Oberseite der Innenwandung angeordneten Leitblechen 59, 60. Die Einzugsvorrichtung 32 am vorderen Ende besteht gemäß F i g. 3 aus auf an Wellen 37 bzw. 38 angeordneten Schneckenflügeln 45 bzw. 46 und aus einer über die Breite des Mähdreschers verlaufenden Zuführungsrampe 113, die nach vorn abwärts geneigt ist und die untere Öffnung Begrenzung einer Einlaßöffnung 120 bildet.

In den vorderen Dresch- und Trennbereichen 61, 62 wirken Dreschrotoren 47, 48 mit Dreschkörben 55, 56 zusammen. In rückwärtigen Trennbereichen 63, 64 bestehen die Rotoren 49,50 aus auf Armkreuzen 89,90 befestigten Hügeln 91, 92, die das Erntegut über Trennroste 57, 58 bewegen, um die in der Strohmatte noch verbliebenen Körner herauszutrennen und das Stroh über die öffnung 93 auszutragen. Die Rotorwellen 37, 38 werden über eine Getriebeverzweigung 26 angetrieben.

Das aus den Dresch- und Trennvorrichtungen abgegebene Stroh gelangt auf einen Austragförderer 22, auf dem durch einen letzten Trennvorgang die verbleibenden Körner aus dem Stroh herausgelöst werden. Der Austragförderer 22 umfaßt einen Bodenrost 100 und einen Endlosförderer 101, bestehend aus Ketten 105, die über vordere Rollen 102 mit Zahnkränzen 106 und über nicht gezeigte rückwärtige Kettenräder geführt sind. An das Ende der Trennroste 57, 58 schließt sich unterhalb der öffnungen 92 eine abwärts geneigte, den Obergang zum Austragförderer 22 bildende Rutsche 103 an. Auf den Ketten 105 sind querverlaufende Mitnehmer iO4 befestigt

Die einen Teil der Gehäuse 35 und 36 bildenden Dreschkörbe 55, 56 (Fig.4) und Trennroste 57, 58 (Fig.2, 3) befinden sich nahezu über ihre gesamte Länge oberhalb der Kornpfanne 16, die auf Schwinghebeln 108 unterstützt ist Aufgrund der Schwingbewegung und der nach hinten abwärts geneigten Anordnung der Kornpfanne gelangen die Körner zum rückwärtigen Ende der Kornpfanne, um von dort auf das Schüttelsieb 109 zu fallen. Das Gebläse 17 richtet einen Luftstrom B von unten durch die Komerreinigungsvorrichtung hindurch. Dadurch wird die leichtere Spreu in Schwebezustand versetzt und rückwärtig aus dem Mähdrescher ausgetragen.

Die Körner fallen von dem Schüttelsieb 109 auf das darunter befindliche Schüttelsieb 110, während die schwerere Spreu vom rückwärtigen Ende des Schüttelsiebs 109 ausgetragen wird. Die Körner gelangen über eine Rutsche 107 in die Kornförderschnecke 18. Nicht ausgedroschene Ähren fallen vom rückwärtigen Ende der Rutsche 107 in die Rinne der Förderschnecke 19.

Die Seitenwände der im Dresch- und Trennbereich angeordneten Rotoren 47, 48 sind axial durchgehend ausgeführt, so daß diese Rotoren als Gebläse wirken. Die über die Einzugsvorrichtungen 32 und die Trennbereiche 63, 64 angesaugte Luft wird durch die Dreschkörbe 55, 56 in Richtung auf die Kornpfanne gedrückt, so daß sich oberhalb dieser, gemäß Fig.3, eine Luftströmung A ausbildet. Diese Luftströmung übt zwei Wirkungen aus, von denen die eine die Körnerbewegung längs der Kornpfanne unterstützt, während die andere Spreu und andere leichte Abfallstoffe im Schwebezustand hält und diese Beimengungen dem aus dem Gebläse 17 kommenden Luftstrom B zuführt. Körner G und die leichtere Spreu C fallen gemäß F i g. 3 durch die Dreschkörbe hindurch. Die Luftströmung ist soweit gedrosselt, daß die Kön.er in die Kornpfanne gelangen und nur die leichtere Spreu in den vom Gebläse 17 erzeugten Luftstrom überführt und von dort nach hinten ausgetragen wird.

Die über die aus den Rotoren stammende Luftströmung erzielte, zusätzliche Antriebsbewegung für die Körner auf der Kornpfanne 16 erhöht deren Durchsatzkapazität und verringert den Anteil an Spreu und Abfallstoffen, der sonst von der Körnerreinigungsvorrichtung zu bewältigen ist.

Da auf das Schüttlersieb 109 nur eine verhältnismäßig geringe Spreumenge gelangt, erfolgt hier eine schnellere Reinigung, da die Körner durch die verringerte Spreuschicht leichter hindurchfallen können. Somit werden die Körner schneller verarbeitet und auf die nachfolgenden Siebe abgegeben.

Auf den Wellen 37 und 38 der im Trennbereich angeordneten Rotoren 49,50 sind Radialscheihen 51,52 und 53,54 befestigt, wobei sLh die Radialscheiben 51,52 am Eingangsende und die Radialscheiben 53, 54 im rückwärtigen Bereich der Trennvorrichtungen befinden. Die Größe der im Trennbereich wirksamen Luftströmung läßt sich durch den Durchmesser der Radialscheiben bzw. durch die Abstände M gemäß F i g. 4 zwischen dem Scheibenumfane und dem ieweiiieen

einstellen. Die Radialscheiben dienen zur Verhinderung einer nennenswerten Luftströmung aus dem Trennbereich in den Dresch- und Trennbereich. Die Abstände M gewährleisten den Durchgang des gedroschenen Erntegutes in und aus dem Trennbereich. Die Hauptluftzufuhr für die durch die Rotoren 4/, 48 erzeugten Luftströmung erfolgt über die vordere Einlaßöffnung 120 vom Schrägförderer 11 her.

Die Radialscheiben verhindern außerdem eine durch die Trennroste 57, 58 gerichtete Luftströmung, die durch eine Gebläsewirkung der auf den Trennrotoren angeordneten Flügel 91, 92 hervorgerufen werden könnte. Ein solcher nennenswerter Luftstrom würde für die Trennung von Körnern und Spreu auf der Kornpfanne und in der Körnerreir.igungsvorrichtung nachteilig sein.

Die durch die Rotoren 47, 48 erzeugte Luftströmung trocknet außerdem in sich noch feuchtes oder durch Witterungseinflüsse befeuchtetes Erntegut, so daß auf der Kornpfanne keine klebrigen, zusammenbackenden Schichten von Körnern und Spreu entstehen können. Die Kornpfanne 16 bleibt somit für einen kontinuierlichen Körnerablauf frei.

Falls erforderlich, können in F i g. 3 mit unterbrochenen Linien gezeigte schaufelartige Bauteile 79 an den Seitenwänden der Rotoren 47, 48 befestigt sein. Der Anstellwinkel dieser schaufdartigen Bauteile kann zur Einstellung der Gebläsewirkung des Rotors verändert werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. »Mähdrescher der Axialflußbauart, bestehend aus einem Gehäuse mit einer vorderen Erntegut-Einzugseinrichtung, sich in Längsrichtung erstrekkenden Dreschkörben und Trennrosten, mit im Gehäuse drehbar gelagerten Rotoren mit diametral angeordneten axial laufenden Schlagleisten, die mit den Dreschkörben einen vorderen Dresch- und Trennbereich bilden, sowie mit axial verlaufenden Flügeln, die mit den Trennrosten einen rückwärtigen Trennbereich bilden, und aus einer unter dem Gehäuse angeordneten Kornpfanne, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände der Rotoren (47,48) innerhalb des vorderen Dresch- und Trennbereiches (61,62) axial durchgehend ausgebildet sind, um somit als Gebläse wirkt-nd ei.ien durch die Dreschkörbe (50) austretenden und auf die Kornpfanne (16) gerichteten Luftstrom (A) zu erzeugen, und daß die in dem rückwärtigen Trennbereich (63,64) angeordneten Rotoren (49,50) Radialscheiben (51 bis 54) zur begrenzenden Steuerung der Luftströmung in den Trennbereichen tragen.«

2. Mähdrescher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Radialscheiben (53, 54) an Rotoren am Abgabeende des Trennbereiches befestigt sind.

3. Mähdrescher nach Anspruch 1, daduidi gekennzeichnet, daß die Radialscheiben (51, 52) im Trennbereich (63, 64) an Rotoren in der Nähe des Dresch- und Trennbereiches (61,62) befestigt sind.

4. Mähdrescher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Radialscheiben (51 bis 54) an Rotoren am Auslaßen Ίε sowie an dem dem Dresch- und Trennbereich (61, 62) benachbarten Ende des Trennbereiches (63,64) befestigt sind.

5. Mähdrescher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seitenwänden der Rotoren (47, 48) innerhalb des Dresch- und Trennbereiches (61, 62) schaufelartige Bauteile (79) angeordnet sind, die zur Erzeugung einer durch die Dreschkörbe gerichteten zusätzlichen Luftströmung unter einem Winkel zur Rotorachse stehen.

6. Mähdrescher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die schaufelartigen Bauteile (79) zur Änderung der Luftströmungsstärke einstellbar sind.