DE19945619A1 - Preßmasse und Verfahren zur Herstellung eines weichmagnetischen Verbundwerkstoffes mit der Preßmasse - Google Patents
Preßmasse und Verfahren zur Herstellung eines weichmagnetischen Verbundwerkstoffes mit der PreßmasseInfo
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Abstract
Es wird eine Preßmasse, insbesondere zur Herstellung eines weichmagnetischen Verbundwerkstoffes, vorgeschlagen, die ein weichmagnetische Eigenschaften aufweisendes Ausgangspulver, eine thermoplastische Verbindung und ein Gleitmittel umfaßt. Das Gleitmittel ist insbesondere Stearinsäure. Weiter wird vorgeschlagen, eine derartige Preßmasse zur Herstellung eines weichmagnetischen Verbundwerkstoffes einzusetzen, wobei dessen Herstellung die Verfahrensschritte Aufbereitung der Preßmasse, Verpressen der Preßmasse bei einer Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur der thermoplastischen Verbindung, erste Temepraturbehandlung der verpreßten Preßmasse unterhalb der Schmelztemperatur der thermoplastischen Verbindung und zweite Temperaturbehandlung der verpreßten Preßmasse oberhalb der Schmelztemperatur der thermoplastischen Verbindung, umfaßt. Der vorgeschlagene weichmagnetische Verbundwerkstoff eignet sich besonders zur Herstellung von wärmeformbeständigen, korrosions- und kraftstoffbeständigen weichmagnetischen Komponenten für schnelle Steller und Aktoren.
Description
Die Erfindung betrifft eine Preßmasse und ein Verfahren zur
Herstellung eines weichmagnetischen Verbundwerkstoffes mit
einer derartigen Preßmasse, nach der Gattung der unabhängi
gen Ansprüche.
Weichmagnetische Verbundwerkstoffe werden zur Herstellung
von temperatur-, korrosions- und lösemittelbeständigen ma
gnetischen Bauteilen, insbesondere in der Elektromechanik
benötigt. Dabei bedürfen diese weichmagnetischen Verbund
werkstoffe beziehungsweise die damit hergestellten Bauteile
gewisser Eigenschaften: Sie sollen eine hohe magnetische
Permeabilität, eine hohe magnetische Sättigung, eine geringe
Koerzitivfeldstärke und einen möglichst hohen spezifischen
elektrischen Widerstand aufweisen. Die Kombination der ge
nannten magnetischen Eigenschaften mit einem hohem spezifi
schen elektrischen Widerstand ergibt eine hohe Schaltdynamik
bei geringen Wirbelstromverlusten, das heißt, die magneti
sche Sättigung und die Entmagnetisierung eines derartigen
Bauteils erfolgen innerhalb kurzer Zeit.
In der Anmeldung DE 197 35 271 A1 ist bereits ein weichma
gnetischer, formbarer Verbundwerkstoff und ein Verfahren zu
dessen Herstellung vorgeschlagen worden, wobei ein weichma
gnetische Eigenschaften aufweisendes Pulver mit einer ther
moplastischen Verbindung beschichtet und anschließend zu ei
nem Formkörper verpreßt wird. Danach wird der Formkörper
bzw. die geformte Preßmasse einer Wärmebehandlung unter
Schutzgas unterzogen, die über den Schmelzpunkt der ther
moplastischen Verbindung hinausgeht.
Weiter ist bereits bekannt, unlegierte oder legierte Eisen
pulver mit Duroplastharzen, beispielsweise Epoxiden oder
Phenolharzen, axial zu verpressen.
Die erfindungsgemäße Preßmasse und das erfindungsgemäße Ver
fahren zur Herstellung eines weichmagnetischen Verbundwerk
stoffes mit einer derartigen Preßmasse hat gegenüber dem
Stand der Technik den Vorteil, daß damit eine Absenkung der
bisher erforderlichen Temperatur beim Verpressen der Preß
masse in einem Preßwerkzeug, beispielsweise einer Matrize,
erreicht werden kann, und daß gleichzeitig auf eine Vorwär
mung der Preßmasse vor dem Verpressen verzichtet werden
kann. Das bessere Gleitverhalten der Preßmasse läßt zudem
vorteilhaft eine Verminderung des Anteils der thermoplasti
schen Verbindung in der Preßmasse zu.
Weiterhin erlaubt die erfindungsgemäße Preßmasse die Erzie
lung von höheren Werkstoffdichten bei gegebener Preßkraft,
und sie führt zu einem geringeren Werkzeugverschleiß. Durch
den Verzicht auf eine Vorerwärmung der Preßmasse vor dem
Verpressen wird zudem vermieden, daß eine unerwünschte Oxi
dation beispielsweise von Eisenpulver als weichmagnetische
Eigenschaften aufweisendes Ausgangspulver auftritt.
Darüber hinaus kann durch die Absenkung der Werkzeugtempera
tur kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren darauf verzich
tet werden, das Verpressen in dem Preßwerkzeug unter Schutz
gas vorzunehmen.
Die erfindungsgemäße Preßmasse und das erfindungsgemäße Ver
fahren haben schließlich den Vorteil einer einfacheren Ver
arbeitung durch wesentliche Vereinfachung der Warmpreßein
richtung, sowie eines geringeren Energieaufwandes bei der
Formgebung.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen.
So erfolgt die Herstellung des weichmagnetischen Verbund
werkstoffes bzw. von Bauteilen unter Verwendung dieses Ver
bundwerkstoffes vorteilhaft durch uniaxiales Matrizenpressen
der Preßmasse bei Temperaturen unterhalb der Schmelztempera
tur der der Preßmasse zugegebenen thermoplastischen Verbin
dung, und durch einen sich daran anschließenden, abgestuften
thermischen Auslagerungsprozeß.
In diesem Auslagerungsprozeß wird vorteilhaft zunächst bei
Temperaturen unterhalb der Schmelztemperatur der thermopla
stischen Verbindung das zugesetzte Gleitmittel verdunstet
oder pyrolisiert, und danach durch eine weitere Tempera
turerhöhung die thermoplastische Verbindung aufgeschmolzen.
Dabei benetzt die aufgeschmolzene thermoplastische Verbin
dung die weichmagnetische Eigenschaften aufweisenden Pulver
teilchen des Ausgangspulvers, und bewirkt somit nach dem Ab
kühlen eine effektive Verklebung der Pulverteilchen, was zu
einer guten mechanischen Festigkeit und einem hohen elektri
schen Widerstand des erhaltenen Verbundwerkstoffes führt.
Die erfindungsgemäße Preßmasse als Ausgangsmasse für das er
findungsgemäße Verfahren zur Herstellung des weichmagneti
schen Verbundwerkstoffes geht entweder von einem weichmagne
tischen Pulver aus, das mit einer thermoplastischen Verbin
dung oberflächlich beschichtet wird, oder das alternativ mit
einem feinen Thermoplastpulver trocken gemischt wurde.
Die Beschichtung der Pulverpartikel mit der thermoplasti
schen Verbindung kann dazu beispielsweise durch Zusetzen ei
ner Lösung eines geeigneten, thermoplastischen Polymers in
einem Lösungsmittel erzielt werden.
Im Fall des trockenen Vermischens der thermoplastischen Ver
bindung mit dem weichmagnetischen Pulver wird eine pulver
förmige, thermoplastische Verbindung eingesetzt, die bevor
zugt eine mittlere Korngröße von 1 µm bis 100 µm, insbeson
dere von 5 µm bis 40 µm, aufweist.
Als Gleitmittel wird besonders vorteilhaft ein Gleitmittel
eingesetzt, das bei einer Erwärmung der Preßmasse unter
Inertgasatmosphäre während des zweistufigen thermischen Aus
lagerungsprozesses bei Temperaturen unterhalb des Schmelz
punktes der eingesetzten thermoplastischen Verbindung ver
dunstet oder sich thermisch zersetzt und verflüchtigt, wobei
weder das Gleitmittel noch seine Zersetzungsprodukte mit der
thermoplastischen Verbindung und/oder dem weichmagnetische
Eigenschaften aufweisenden Ausgangspulver chemisch reagie
ren.
Um ein Austreiben der Thermoplastschmelze aus dem Verbund
werkstoff unter dem Druck der aus dem Gleitmittel stammenden
Gase zu vermeiden, ist es weiter sehr vorteilhaft, wenn das
Gleitmittel nach dem Verpressen bei Temperaturen unterhalb
des Schmelzpunktes der thermoplastischen Verbindung zunächst
zumindest nahezu vollständig wieder aus der Preßmasse ent
fernt wird, bevor durch eine weitere Temperaturerhöhung dann
ein Aufschmelzen der thermoplastischen Verbindung und eine
Benetzung des weichmagnetischen Ausgangspulvers eintritt.
Insgesamt tritt somit erst beim Abkühlen der Preßmasse bzw.
des daraus hergestellten Bauteils eine wesentliche Steige
rung der Festigkeit des gleitmittelfreien Verbundes durch
Bildung von haftenden Polymerbrücken ein.
Weiterhin wird damit vorteilhaft vermieden, daß das Gleit
mittel im Gefüge des erhaltenen weichmagnetischen Verbund
werkstoffes verbleibt, und dort dessen Gebrauchseigenschaf
ten negativ beeinflussen kann.
Als besonders vorteilhaft hinsichtlich der Temperaturen beim
Verpressen und während des thermischen Auslagerungsprozesses
hat sich herausgestellt, wenn das Gleitmittel Stearinsäure
ist, die überdies gleichzeitig als Formtrennmittel dient.
Die Stearinsäure wird dazu der Preßmasse vorteilhaft als mi
kronisiertes Pulver mit einer mittleren Korngröße von 1 µm
bis 100 µm, insbesondere von 10 µm bis 50 µm zugesetzt.
Als thermoplastische Verbindungen eignen sich vorteilhaft
eine Vielzahl von Polymeren, wobei bevorzugt Polyphenylen
sulfid eingesetzt wird. Besonders vorteilhaft ist die Kombi
nation von Stearinsäure mit Polyphenylensulfid.
Im übrigen ist sehr vorteilhaft, beispielsweise hinsichtlich
einer leichten Verarbeitung und Handhabung, daß die erfin
dungsgemäße Preßmasse rieselfähig ist,
Zunächst wird als weichmagnetische Eigenschaften aufweisen
des Ausgangspulver phosphatiertes Eisenpulver der Typen ABM
oder Somaloy 500 (Fa. Höganäs, Schweden) mit Polyphenylen
sulfid-Pulver als thermoplastische Verbindung vermischt. Als
Polyphenylensulfid-Pulver werden beispielsweise die Typen V0
(Fa. Philips Petrolium) oder Fortron 0205 B4/20 (Fa. Ticona)
eingesetzt. Weiter wird dieser Pulvermischung Stearinsäure
als Gleit- und Formtrennmittel mit einer mittleren Pulver
korngröße von ca. 30 µm zugesetzt.
Im einzelnen wird das Gleitmittel Stearinsäure der Preßmasse
mit einem Anteil von 0,05 Massenprozent bis 1 Massenprozent,
insbesondere 0,1 bis 0,3 Massenprozent, zugesetzt.
Die thermoplastische Verbindung wird der Preßmasse mit einem
Anteil von 0,2 Massenprozent bis 10 Massenprozent, insbeson
dere 0,3 bis 1,5 Massenprozent, zugesetzt.
Konkret wird beispielsweise phosphatiertes Eisenpulver mit
0,6 Massenprozent Polyphenylensulfid-Pulver und 0,2 Massen
prozent mikronisierter Stearinsäure vermischt.
Die derart erhaltene, rieselfähige Preßmasse wird im weite
ren dann ohne eine Pulvervorwärmung bei einer Werkzeugtempe
ratur von 70°C in einer Matrize durch uniaxiales Pressen zu
einem Bauteil geformt. Dazu wurde das Preßwerkzeug auf die
Temperatur von 70°C vorgewärmt.
Nach dem Verpressen der Preßmasse in der Matrize folgt dann
ein zweistufiger Auslagerungsprozeß, der eine erste Tempera
turbehandlung der verpreßten Preßmasse bzw. des geformten
Bauteils unterhalb der Schmelztemperatur der eingesetzten
thermoplastischen Verbindung, und danach eine zweite Tempe
raturbehandlung der verpreßten Preßmasse oberhalb der
Schmelztemperatur der thermoplastischen Verbindung umfaßt.
Im erläuterten Beispiel wird dazu die erste Temperaturbe
handlung bei einer Temperatur von 260°C unter Stickstoffat
mosphäre über 2 Stunden durchgeführt. Danach schließt sich
die zweite Temperaturbehandlung bei 285°C bis 300°C über
eine Zeitdauer von 30 Minuten an.
Durch die Wahl der Stearinsäure ist gewährleistet, daß sich
dieses Gleitmittel während der ersten Temperaturbehandlung
zumindest weitgehend rückstandsfrei verflüchtigt. Weiter ist
dieses Gleitmittel und auch seine Zersetzungsprodukte gegen
über der verwendeten thermoplastischen Verbindung Polypheny
lensulfid und dem phosphatierten Eisenpulver chemisch zumin
dest weitgehend inert, so daß keine chemische Reaktion zwi
schen dem Gleitmittel und den übrigen Komponenten der Preß
masse während der Temperaturbehandlung auftritt.
Die Aufbereitung der Preßmasse vor dem Verpressen kann ei
nerseits ein Mischen des weichmagnetische Eigenschaften auf
weisenden Eisenpulvers mit der pulverförmigen thermoplasti
schen Verbindung Polyphenylensulfid sowie dem pulverförmigen
Gleitmittel Stearinsäure sein.
Alternativ ist es jedoch ebenso möglich, zunächst eine Be
schichtung des weichmagnetische Eigenschaften aufweisenden
Eisenpulvers mit einer in einem Lösungsmittel gelösten ther
moplastischen Verbindung wie Polyphtalamid vorzunehmen, und
danach oder gleichzeitig dazu ein Mischen des weichmagneti
sche Eigenschaften aufweisenden Ausgangspulvers mit dem pul
verförmigen Gleitmittel, oder ein Einbringen des in einem
Lösungsmittel gelösten Gleitmittels in die Preßmasse vorzu
nehmen.
Hinsichtlich weiterer Details zur Aufbereitung der Preßmasse
vor dem eigentlichen Preßvorgang in dem Preßwerkzeug und
weiterer geeigneter thermoplastischer Verbindungen sei auf
die DE 197 35 271 A1 verwiesen. Insbesondere sei betont, daß
als thermoplastische Verbindung auch Polyphtalamide einge
setzt werden können.
Als weichmagnetische Eigenschaften aufweisende Ausgangspul
ver eignen sich neben Reineisenpulver auch Eisen-Nickel-,
Eisen-Silizium- und Eisen-Kobalt-Legierungen.
Zur Demonstration der Vorteile der erfindungsgemäßen Preß
masse und des damit durchgeführten Verfahrens zur Herstel
lung eines weichmagnetischen Verbundwerkstoffes wurde ein
Vergleichsversuch vorgenommen, bei dem phosphatiertes Eisen
pulver mit 0,8 Massenprozent Polyphenylensulfid-Pulver ent
sprechend den vorstehenden Ausführungen vermischt wurde.
Dieser Preßmasse wurde jedoch kein Gleitmittel zugesetzt.
Um vergleichbare magnetische und elektrische Eigenschaften
der Vergleichsprobe zu dem erfindungsgemäß erhaltenen
weichmagnetischen Verbundwerkstoff zu erzielen, war es in
diesem Fall erforderlich, zunächst eine Pulvervorwärmung un
ter Schutzgas auf 130°C vor dem Verpressen vorzunehmen, und
die Preßmasse danach bei einer Werkzeugtemperatur von 140°C
zu verpressen. Danach schloß sich dann ein einstufiger Aus
lagerungsprozeß an, der eine Temperaturbehandlung bei 285°
bis 300°C über eine Zeitdauer von einer Stunde unter Stick
stoffatmosphäre umfaßte.
Somit wird durch die erfindungsgemäße Zugabe des Gleitmit
tels insgesamt erreicht, daß die Pulvervorwärmung entfallen,
und daß die Werkzeugtemperatur deutlich reduziert werden
kann.
Durch thermogravimetrische Untersuchungen (TGA-Analyse) und
"Differential Scanning Calorimetrie" (DSC-Analyse) konnte
weiter nachgewiesen werden, daß das Gleitmittel Stearinsäure
durch das Erwärmen der verpreßten Preßmasse während der er
sten Temperaturbehandlung verdunstet beziehungsweise sich
zumindest weitgehend thermisch zersetzt und verflüchtigt.
Die erhöhte Festigkeit der erhaltenen Bauteile im Vergleich
zu bei einer Werkzeugtemperatur von 140°C hergestellten Tei
len zeigt darüber hinaus, daß weder das Gleitmittel noch
seine Zersetzungsprodukte mit dem Polyphenylensulfid in nen
nenswerter Weise chemisch reagierten.
Claims (21)
1. Preßmasse, insbesondere zur Herstellung eines weichma
gnetischen Verbundwerkstoffes, mit einem weichmagnetische
Eigenschaften aufweisenden Ausgangspulver und einer ther
moplastischen Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß der
Preßmasse ein Gleitmittel zugesetzt ist.
2. Preßmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gleitmittel der Preßmasse als Lösung in einem leicht
flüchtigen Lösungsmittel zugesetzt ist, oder daß das Gleit
mittel der Preßmasse als Pulver mit einer mittleren Korngrö
ße von 1 µm bis 100 µm, insbesondere von 10 µm bis 50 µm,
zugesetzt ist.
3. Preßmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gleitmittel zugleich ein Formtrennmittel ist.
4. Preßmasse nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gleitmittel Stearinsäure, insbesondere mi
kronisierte Stearinsäure ist.
5. Preßmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das weichmagnetische Eigenschaften aufweisende Ausgangspul
ver ein insbesondere phosphatiertes Eisenpulver, ein Eisen-
Nickel-Pulver, ein Eisen-Silizium-Pulver oder ein Eisen-
Cobalt-Pulver ist.
6. Preßmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die thermoplastische Verbindung der Preßmasse als Lösung in
einem Lösungsmittel zugesetzt ist, oder daß die thermopla
stische Verbindung der Preßmasse als Pulver zugesetzt ist.
7. Preßmasse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die pulverförmige thermoplastische Verbindung eine mittlere
Korngröße von 1 µm bis 100 µm, insbesondere von 5 µm bis
40 µm aufweist.
8. Preßmasse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß die thermoplastische Verbindung Polyphenylensulfid
ist.
9. Preßmasse nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die thermoplastische
Verbindung der Preßmasse mit einem Anteil von 0,2 Massen%
bis 10 Massen%, insbesondere 0,3 bis 1,5 Massen%, zugesetzt
ist.
10. Preßmasse nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitmittel der
Preßmasse mit einem Anteil von 0,05 Massen% bis 1 Massen%,
insbesondere 0,1 bis 0,3 Massen%, zugesetzt ist.
11. Preßmasse nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßmasse rieselfä
hig ist.
12. Verfahren zur Herstellung eines weichmagnetischen
Verbundwerkstoffes mit einer Preßmasse nach mindestens einem
der vorangehenden Ansprüche mit folgenden Verfahrensschrit
ten: a.) Aufbereitung der Preßmasse, b.) Verpressen der
Preßmasse bei einer Temperatur unterhalb der Schmelztempera
tur der thermoplastischen Verbindung, c.) erste Temperatur
behandlung der verpreßten Preßmasse unterhalb der Schmelz
temperatur der thermoplastischen Verbindung, d.) zweite Tem
peraturbehandlung der verpreßten Preßmasse oberhalb der
Schmelztemperatur der thermoplastischen Verbindung.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verpressen der Preßmasse in einem Preßwerkzeug, ins
besondere einer Matrize, durch uniaxiales Pressen erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verpressen der Preßmasse bei einer Tempe
ratur von 50°C bis 90°C, insbesondere 70°C, erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verpressen der Preßmasse unter erhöhter
Temperatur durch Vorwärmen des Preßwerkzeuges auf diese Tem
peratur erfolgt.
16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Temperaturbehand
lung bei einer Temperatur von 200°C bis 270°C, insbesondere
260°C, über eine Zeitdauer von 20 min bis 4 h erfolgt, und
daß zweite Temperaturbehandlung bei einer Temperatur von
285°C bis 310°C über eine Zeitdauer von 5 min bis 1 h er
folgt.
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Temperaturbehand
lung und/oder die zweite Temperaturbehandlung unter Inert
gasatmosphäre, insbesondere Stickstoffatmosphäre, erfolgt.
18. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitmittel während der
ersten Temperaturbehandlung zumindest weitgehend rückstands
frei thermisch zersetzt wird und/oder sich zumindest weitge
hend rückstandsfrei verflüchtigt.
19. Verfahren nach mindestens einem der 12 bis 18 Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitmittel und seine
Zersetzungsprodukte gegenüber der thermoplastischen Verbin
dung und dem weichmagnetische Eigenschaften aufweisenden
Ausgangspulver chemisch zumindest weitgehend inert sind.
20. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis
19, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbereitung der Preß
masse ein Mischen des weichmagnetische Eigenschaften aufwei
senden Ausgangspulvers mit der pulverförmigen, thermoplasti
schen Verbindung oder eine Beschichtung des weichmagnetische
Eigenschaften aufweisenden Ausgangspulvers mit der in einem
Lösungsmittel gelösten thermoplastischen Verbindung umfaßt.
21. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis
20, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbereitung der Preß
masse ein Mischen des weichmagnetische Eigenschaften aufwei
senden Ausgangspulvers mit dem pulverförmigen Gleitmittel
oder ein Einbringen des in einem Lösungsmittel gelösten
Gleitmittels in die Preßmasse umfaßt.
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