DE19921785A1 - Verfahren zum Schleifen von konvexen Laufflächen und Außendurchmessern an wellenförmigen Werkstücken in einer Aufspannung sowie Schleifmaschine zur Durchführung - Google Patents
Verfahren zum Schleifen von konvexen Laufflächen und Außendurchmessern an wellenförmigen Werkstücken in einer Aufspannung sowie Schleifmaschine zur DurchführungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen von konvexen Laufflächen und exakten Außendurchmessern an wellenförmigen Werkstücken. In einer Aufspannung wird in einer ersten Schleifoperation eine erste konvexe Lauffläche an einem scheibenförmigen Teilabschnitt eines wellenförmigen Werkstückes mit einer ersten, mindestens eine konkave Seitenfläche aufweisenden Schleifscheibe geschliffen und in einer zweiten Schleifoperation wird mit einer zweiten Schleifscheibe ein gewünschter Außendurchmesser auf dem scheibenförmigen Teilabschnitt sowie anderen Teilabschnitten des wellenförmigen Werkstückes geschliffen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen von konvexen Laufflächen
und Außendurchmessern an wellenförmigen Werkstücken in einer Aufspannung
sowie eine Schleifmaschine zur Durchführung des Verfahrens.
Nach dem Stand der Technik erfolgt das Schleifen von konvexen Laufflächen und
Außendurchmessern an wellenförmigen Werkstücken mittels Schrägeinstich-
Schleifmaschinen, wobei die Bearbeitung der entsprechenden Wellenteile in
mehreren Aufspannungen erfolgen muß. Diese Verfahrensweise beruht somit auf
mehreren Arbeitsgängen, weil die zu bearbeitenden Wellenteile wiederholt auf
verschiedenen Schleifmaschinen geschliffen werden müssen. Damit ist ein
mehrmaliges Aufspannen mit weiteren fertigungstechnischen Nachteilen
verbunden, denn selbst die geringsten Maß- und Formungenauigkeiten werden
von einer Aufspannung zur anderen Aufspannung additiv auf das Fertigteil
übertragen.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Schleifen von konvexen Laufflächen und Außendurchmessern an wellenförmigen
Werkstücken in einer Aufspannung zu schaffen. Insbesondere sollen kegel-,
halbellipsoid- oder paraboloidförmige Laufflächen geschliffen werden. Hierfür
soll ferner eine spezielle Schleifmaschine eingesetzt werden, mit welcher die dem
Stand der Technik anhaftenden Nachteile beseitigt werden. Dabei sollen die zu
bearbeitenden Wellenteile in einer Aufspannung mit zwei CBN-Schleifscheiben
bis zum Fertigprodukt geschliffen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren soll
auch mit Hilfe der speziellen Schleifmaschine schleiftechnische Einzeloperationen
an vergleichbaren Werkstücken ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1
und durch eine Schleifmaschine gemäß Anspruch 6 gelöst. Die jeweils hierauf
rückbezogenen Unteransprüche gestalten das Verfahren technologisch und die
Schleifmaschine konstruktiv aus.
Das Verfahren zum Schleifen von Wellenteilen mit konvexen, insbesondere
kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmigen Laufflächen sowie gewünschten,
exakten Außendurchmessern an wellenförmigen Werkstücken erfolgt in einer
Aufspannung auf einem schwenkbaren Schleifspindelstock. Der
Schleifspindelstock umfaßt zwei Arme, die einen Winkel α, der insbesondere 60°
beträgt, bilden und an deren freien Enden Schleifspindeln vorgesehen sind. Auf
der einen Schleifspindel ist eine Schleifscheibe mit mindestens einer konkaven
Seitenfläche zur Herstellung einer konturenkonformen konvexen Lauffläche auf
dem zu bearbeitenden Wellenteil und auf der anderen Schleifspindel eine
Schleifscheibe zur Erzeugung exakter Außendurchmesser auf den zu
bearbeitenden Wellenteilen aufgespannt. Die schleiftechnische Bearbeitung eines
wellenförmigen Werkstückes erfolgt in der Weise, daß das Werkstück, welches
einen planseitigen Abschnitt mit großem Durchmesser aufweist, zwischen den
Spitzen eines Werkstückspindelstockes und eines Reitstockes eingespannt sowie
an den Lagerstellen des Werkstückes mit Lünetten abgestützt wird.
Zur Erzeugung einer im Querschnitt konvexen, insbesondere kegel-,
halbellipsoid- oder paraboloidförmigen Lauffläche auf dem planseitigen Abschnitt
des wellenförmigen Werkstücks mit großem Durchmesser wird eine relativ große
Schleifscheibe verwendet, die im Querschnitt mindestens eine konkave,
insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmige, zur erstellenden
Lauffläche des wellenförmigen Werkstückabschnittes konturkonforme
Seitenfläche aufweist.
Nach einer Ausführungsform ist auch die gegenüberliegende Seitenfläche der
Schleifscheibe entsprechend gestaltet, wenn auf beiden Seiten des wellenförmigen
Werkstückabschnittes mit großem Durchmesser konvexe Laufflächen herzustellen
sind.
Nach der Herstellung der konvexen Lauffläche bzw. konvexen Laufflächen wird
die im Querschnitt konkav ausgeführte Schleifscheibe durch Verschwenken des
Schleifspindelstockes aus dem Eingriffsbereich mit dem wellenförmigen
Werkstückabschnitt gebracht. Gleichzeitig wird durch Verfahren des
Schleifspindelstockes in der X-Achse die zweite Schleifscheibe gegen den
Außenumfang des wellenförmigen Werkstückabschnittes angestellt, um einen
exakten Durchmesser zu schleifen.
Sofern dieser wellenförmige Werkstückabschnitt mit dem großen Durchmesser
beidseitig konvex, insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmig
geschliffen werden soll, wird von vornherein eine Schleifscheibe mit zwei
konkaven, insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmigen
Seitenflächen, die konturenkonform mit den zu erstellenden Laufflächen des
wellenförmigen Werkstückabschnittes mit dem großen Durchmesser sind,
verwendet. In diesem Falle wird nach der Herstellung der ersten konvexen
Lauffläche des wellenförmigen Werkstückabschnittes mit dem großen
Durchmesser die Schleifscheibe zunächst auf der X-Achse aus dem Bereich des
wellenförmigen Werkstückabschnittes mit dem großen Durchmesser
herausbewegt und entgegen der bisherigen Schwenkrichtung des
Schleifspindelstocks verschwenkt. Daraufhin wird das Werkstück durch eine
Vorschubbewegung auf der Z-Achse in Richtung der Werkstückmittelachse
bewegt, um die Zustellung der Schleifscheibe zur Erstellung der zweiten
konvexen, insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmigen
Lauffläche des wellenförmigen Werkstückabschnittes in bezug auf die X-Achse
zu ermöglichen. Dabei wird die zweite konkave, insbesondere kegel-,
halbellipsoid- oder paraboloidförmige Seitenfläche der ersten Schleifscheibe mit
der anderen Seitenfläche des wellenförmigen Werkstückabschnittes mit dem
großen Durchmesser in Eingriff gebracht, um dort die zweite konvexe, mit der
zweiten konkaven Seitenfläche der Schleifscheibe konturenkonforme Lauffläche
zu erstellen.
Nach dem Schleifen der einen konvexen, insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder
paraboloidförmigen Lauffläche und/oder dem Schleifen der zweiten
gegenüberliegenden konvexen, insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder
paraboloidförmigen Lauffläche des wellenförmigen Werkstückabschnittes mit
dem großen Durchmesser wird der Schleifspindelstock auf der X-Achse aus dem
Bereich des wellenförmigen Werkstückabschnittes mit dem großen Durchmesser
gefahren. Eine zweite Schleifscheibe, die auf der Schleifspindel des anderen
Armes des Werkstückspindelstockes aufgespannt ist und in bezug auf den Arm
mit der Spindel für die erste Schleifscheibe einen Winkel α, der vorzugsweise 60°
beträgt, bildet, wird senkrecht zur Längsachse des wellenförmigen Werkstückes
zugestellt, um die gewünschten Außendurchmesser auf den entsprechenden
Abschnitten des wellenförmigen Werkstückes zu erzeugen.
Zur Ausführung des Verfahrens eignet sich eine spezielle Schleifmaschine, auf
deren Maschinenbett ein Werkstückspindelstock und ein in Längsachse fluchtend
angeordneter Reitstock angeordnet sind, welche die Vorschubbewegung
entsprechend der Z-Achse realisieren. Ferner sind in diesem Bereich des
Maschinenbettes gegen die Lagerstellen des Werkstückes anstellbare Lünetten
vorgesehen. Hinter der Anordnung des Werkstückspindelstockes und Reitstockes
ist ein zweiarmiger Schleifspindelstock vorgesehen, wobei jeder Arm endseitig
mit einer Schleifspindel zur Aufnahme von Schleifscheiben ausgestattet ist. Die
Senkrechten auf den Längsachsen der beiden Schleifspindeln schneiden sich in
einer Ebene unter einem Winkel α von vorzugsweise 60° in der Schwenkachse
des zweiarmigen gemeinsamen Schleifspindelstockes mit den beiden daran
endseitig angeordneten, die Schleifscheibe tragenden Schleifspindeln. Der
Schleifspindelstock ist in einer Ebene, beispielsweise horizontal, verschwenkbar
und entlang der X-Achse vertikal auf die Z-Achse zustellbar.
Diese Schleifmaschine erlaubt die Einstellung optimaler Einsatzpositionen für die
Schleifscheiben in bezug auf das zu bearbeitende Werkstück. Die Anordnung des
zweiarmigen Schleifspindelstockes mit den jeweils endseitig angebrachten
Schleifspindeln für die erste und zweite Schleifscheibe hat den Vorteil, daß beide
Schleifspindeln auf einer gemeinsamen Führung zur Ausführung der
Zustellbewegung entsprechend der X-Achse angeordnet sind. Diese Anordnung
gewährleistet sehr hohe Steifigkeitswerte einschließlich der
Schleifschlittenführung. Die hohe Steifigkeit des Schleifspindelstockes und des
Führungssystems auf dem Führungsschlitten bewirken durch das Schleifen in
einer Aufspannung hohe Genauigkeitswerte an dem durch Schleifen erzeugten
Endprodukt. Hingegen addieren sich die bei mehreren Aufspannungen
einschleichenden Maßungenauigkeiten bis zur Erzeugung des Endprodukts auf.
Die hohen Steifigkeitswerte des Führungssystems verbessern daher entscheidend
die Prozeßsicherheit des Verfahrens und bewirken ferner eine Verminderung des
Verschleißes der Schleifscheiben.
Das Verfahren und die Schleifmaschine werden in den Zeichnungen gemäß den
Fig. 1 bis 5 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt den konstruktiven Aufbau der zur Durchführung des Verfahrens
eingesetzten, auf einem Maschinenbett angeordneten Schleifmaschine, die
in fluchtender Anordnung einen Werkstückspindelstock und einen
Reitstock mit dazwischen eingespanntem wellenförmigen Werkstück, das
einen Abschnitt mit dem größeren Durchmesser aufweist, sowie einen
dahinter angeordneten zweiarmigen Schleifspindelstock mit jeweils einer
endseitig in den Armen gelagerten Schleifspindel umfaßt.
Fig. 2 zeigt die Einspannung eines mit Aufmaß vorgeschliffenen, wellenförmigen
Werkstückes zwischen den Spitzen des Werkstückspindelstockes und des
Reitstockes mit der die Vorschubbewegung kennzeichnenden Z-Achse,
wobei das Werkstück einen scheibenförmigen Teilabschnitt mit einem
großen Durchmesser aufweist.
Fig. 3 zeigt den ersten Verfahrensschritt zum Schleifen einer ersten konvexen,
insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmigen Lauffläche an
dem scheibenförmigen Teilabschnitt des wellenförmigen Werkstückes mit
dem größeren Durchmesser mittels einer konkaven, insbesondere kegel-,
halbellipsoid- oder paraboloidförmigen konturkonformen Seitenfläche
einer ersten Schleifscheibe.
Fig. 4 zeigt den zweiten Verfahrensschritt zum Schleifen einer beidseitig
konvexen, insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmigen
Lauffläche an dem scheibenförmigen Teilabschnitt des wellenförmigen
Werkstückes mit dem großem Durchmesser mittels einer zweiten
konkaven, insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmigen,
konturkonformen Seitenfläche der ersten Schleifscheibe.
Fig. 5 zeigt den dritten Verfahrensschritt zur Herstellung unterschiedlicher
Außendurchmesser auf einem wellenförmigen Werkstück.
Fig. 1 zeigt die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende
Schleifmaschine A zum Schleifen von Werkstücken wie wellenförmigen
Getriebeteilen. Auf dem Maschinenbett 1 ist im vorderen Bereich schematisch ein
Schleiftisch 2 angeordnet, auf dem die Vorschubbewegung gemäß der Z-Achse
entlang des Doppelpfeiles ausgeführt wird. Der hierfür erforderliche CNC-
gesteuerte Antrieb ist nicht dargestellt. Auf dem Schleiftisch 2 sind ein motorisch
angetriebener Werkstückspindelstock 3 und ein Reitstock 4 auf einer
gemeinsamen Längsachse 5 fluchtend angeordnet. Das fertigzuschleifende,
wellenförmige Werkstück 10, das einen Teilabschnitt mit einem großen
Durchmesser D aufweist, ist zwischen dem Werkstückspindelstock 3 und dem
Reitstock 4 eingespannt. Der Werkstückspindelstock 3 weist zu diesem Zweck
eine rotorisch angetriebene Werkstückspindel 6 auf, die im vorderen Bereich eine
als Spitze ausgebildete Werkstückaufnahme 7 aufweist. Der gegenüberliegende,
auf dem Schleiftisch 2 fluchtend angeordnete Reitstock 4 weist eine hydraulisch
axial verschiebbare Reitstockpinole 8 auf. Diese Reitstockpinole 8 besitzt an dem
werkstückseitigen Ende eine Reitstockspitze 9. Die Längsachse der
Werkstückspindel 6 des Werkstückspindelstocks 3, des Werkstückes 10 und der
Reitstockpinole 8 des Reitstockes 4 bilden somit eine gemeinsame, fluchtende
Längsachse 5.
Im hinteren Bereich des Maschinenbettes 1 ist ein Schleifspindelstock 20
angeordnet, der auf einem Führungsschlitten 21 gelagert ist. Der
Führungsschlitten 21 ist mit einem Zustellantrieb 22 ausgestattet, der die
Zustellbewegung in der X-Achse gegenüber dem Werkstück 10 realisiert. Der
Führungsschlitten 21 ist auf Führungen 23 hydrostatisch gelagert und
rechtwinklig zur Werkstückmittelachse 5 ausgerichtet. Der Führungsschlitten 21
ist folglich entsprechend der CNC-Achse verschiebbar angeordnet. Der
Schleifspindelstock 20 umfaßt zwei Arme 24 und 25, die jeweils endseitig mit
HF-Antrieb 26 und 27 ausgestattete Schleifspindeln 28 und 29 aufweisen. Die von
den Längsachsen 31 und 32 der Schleifspindeln 28 und 29 in einer Ebene
ausgehenden Vertikalen schneiden sich unter Bildung eines Winkels α,
beispielsweise unter einem Winkel α von 60°, in der Schwenkachse 30 der beiden
Arme 24 und 25 des Schleifspindelstocks 20. Der Schleifspindelstock 20 kann um
den Winkel α entsprechend der CNC-Achse stufenlos so weit verschwenkt
werden, daß je nach Vorwahl die eine oder die andere Längsachse 31 oder 32 der
Schleifspindel 28 oder 29 eine Stellung parallel zur Längsachse 5 des Werkstücks
10 einnimmt. Jede Schleifspindel 28, 29 ist mit einer Schleifscheibe 33, 34
ausgestattet.
In Fig. 2 ist die Einspannung eines mit Aufmaß a vorgeschliffenen,
wellenförmigen Werkstückes 10, das einen Teilabschnitt 40 mit einem großem
Durchmesser aufweist, dargestellt. Das Aufmaß liegt beispielsweise zwischen 0,1
bis 0,2 mm. Das Werkstück 10 ist zwischen der Spitze der Werkstückaufnahme 7
der Werkstückspindel 6 des Werkstückspindelstockes 3 und der Reitstockspitze 9
der Reitstockpinole 8 des Reitstockes 4 eingespannt. Die in Fig. 2 nicht
dargestellte Positionierung der Schleifscheiben 33 und 34 sowie der
Schleifspindeln 28 und 29 kann der Stellung gemäß Fig. 1 entsprechen.
In Fig. 3 ist die Positionierung der ersten Schleifscheibe 33 und des
wellenförmigen Werkstückes 10 in einem ersten Verfahrensschritt dargestellt, bei
dem die Längsachse 32 der Schleifspindel 29 um einen Winkel α gegenüber der
Horizontalen geneigt ist. Dieser Winkel α entspricht der mit der ersten
Schleifscheibe 33, die eine konkav, insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder
paraboloidförmig ausgebildete Seitenfläche 35 aufweist, erzielbaren konvexen,
insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmigen Lauffläche 36 des
Werkstückes 10, die konturkonform mit der konkav ausgebildeten Seitenfläche 35
ist. Die Zustellung der ersten Schleifscheibe 22 folgt dabei der X-Achse, während
die Vorschubbewegung über die Z-Achse mit Hilfe des Führungsschlittens 21
ausgeführt wird.
In Fig. 4 ist das Schleifen von beidseitig konvexen, insbesondere kegel-,
halbellipsoid- oder paraboloidförmigen Laufflächen 36 und 37 auf dem
Teilabschnitt des Werkstückes 10 mit dem großen Durchmesser D dargestellt. Zu
diesem Zweck wird die erste Schleifscheibe 33, welche zwei konkave,
insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmig gestaltete Seitenflächen
35 und 35' aufweist, gegenläufig um den Winkel α' geschwenkt, wobei durch
entsprechende Zustellbewegung längs der X-Achse und Vorschubbewegung längs
der Z-Achse die Schleifscheibe 33 mit der Seitenfläche 35' zur Erzeugung der
zweiten konvexen, insbesondere kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmigen
Lauffläche 37 an dem Teilabschnitt mit dem großen Durchmesser D zum Einsatz
gebracht wird.
Fig. 5 zeigt schließlich das Schleifen exakter Außendurchmesser durch
Abschleifen des Aufmaßes a auf den einzelnen zylindrischen Abschnitten des
wellenförmigen Werkstückes 10 mit Hilfe der zweiten Schleifscheibe 23, wobei
die Längsachse 21 der zugehörigen Schleifspindel 28 durch Verschwenken des
Schleifspindelstocks 20 um die Schwenkachse 30 parallel zur Längsachse 5 des
Werkstückes 10 positioniert wird, und die Zustell- und Vorschubbewegung
entsprechend der X-Achse und der Z-Achse erfolgt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mit der speziellen Schleifmaschine,
die mit einem verschwenkbaren Schleifspindelstock 20 ausgestattet ist, das
mehrmalige Aufspannen von wellenförmigen Werkstücken zwecks Erzeugung
exakter konvexer, kegel-, halbellipsoid- oder paraboloidförmiger Laufflächen und
exakter Außendurchmesser beseitigt. Gleichzeitig werden nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren und der speziellen Schleifmaschine A Fertigteile
mit hoher Maß- und Formgenauigkeit hergestellt, weil eine Addition von
aufspannungsbedingten Ungenauigkeiten ausgeschlossen wird.
Mit dem erreichten schleif und fertigungstechnischen Fortschritt, d. h. der
Herstellung einer zwei konvexer Seitenflächen auf einem scheibenförmigen
Wellenabschnitt mit großem Durchmesser sowie exakter Außendurchmesser auf
dem wellenförmigen Werkstück, beispielsweise einer Getriebewelle, sind
beachtliche betriebswirtschaftliche Vorteile durch Einsparung von Umrüstzeiten
und dergleichen verbunden. Gleichzeitig zeichnen sich die fertiggeschliffenen
Werkstücke durch höchste Meßgenauigkeit aus.
Claims (10)
1. Verfahren zum Schleifen von konvexen Laufflächen und exakten
Außendurchmessern an wellenförmigen Werkstücken,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einer Aufspannung in einer ersten Schleifoperation eine erste konvexe
Lauffläche an einem scheibenförmigen Teilabschnitt eines wellenförmigen
Werkstückes mit einer ersten, mindestens eine konkave Seitenfläche
aufweisenden Schleifscheibe geschliffen wird und in einer zweiten
Schleifoperation mit einer zweiten Schleifscheibe ein gewünschter
Außendurchmesser auf dem scheibenförmigen Teilabschnitt sowie anderen
Teilabschnitten des wellenförmigen Werkstückes geschliffen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten
Schleifoperation eine Schleifscheibe verwendet wird, deren beide
Seitenflächen konkav ausgebildet sind, mit der in einem ersten
Verfahrensschritt die erste konvexe und in einem zweiten
Verfahrensschritt eine zweite konvexe Lauffläche auf dem einen großen
Durchmesser aufweisenden scheibenförmigen Teilabschnitt des
wellenförmigen Werkstückes geschliffen wird, und danach mit einer
zweiten Schleifscheibe der gewünschte Außendurchmesser des
Teilabschnittes sowie andere Abschnitte mit anderen Außendurchmessern
fertiggeschliffen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als erste
Schleifscheibe eine Schleifscheibe mit mindestens einer konkaven
Seitenfläche und als zweite Schleifscheibe eine Schleifscheibe mit einer
scharfen umlaufenden Kante oder mit einer planen Mantelfläche
verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Schleifscheibenanordnung verwendet wird, bei welcher die erste
Schleifscheibe und die zweite Schleifscheibe durch Verschwenken um
einen Winkel α nacheinander in Eingriff mit den zu schleifenden
Teilabschnitten des wellenförmigen Werkstückes gebracht werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Schleifscheibenanordnung verwendet wird, bei welcher der
Schwenkwinkel α zwischen der ersten und der zweiten Schleifscheibe 60°
beträgt.
6. Schleifmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schleifmaschine (A)
verwendet wird, deren Maschinenbett (1) im vorderen Bereich einen
Schleiftisch (2) aufweist, auf dem eine Vorschubbewegung längs einer Z-
Achse ausgeführt wird, auf dem Schleiftisch (2) ein rotatorisch
angetriebener Werkstückspindelstock (3) und ein Reitstock (4) auf einer
gemeinsamen Längsachse (5) fluchtend angeordnet sind, Lünetten zur
Abstützung des Werkstückes (10) vorgesehen sind, der
Werkstückspindelstock (3) eine rotatorisch angetriebene Werkstückspindel
(6) aufweist, die im vorderen Bereich mit einer als Spitze ausgebildeten
Werkstückaufnahme (7) ausgestattet ist, der Reitstock (4) eine hydraulisch
axial verschiebbare Reitstockspindel (8) aufweist, die an dem
werkstückseitigen Ende mit einer Reitstockspitze (7) ausgestattet ist, im
hinteren Bereich des Maschinenbettes (1) ein Schleifspindelstock (20)
angeordnet ist, welcher auf einem Führungsschlitten (21) gelagert ist, der
Führungsschlitten (21) mit einem Zustellantrieb (22) ausgestattet ist, der
eine Zustellbewegung in einer X-Achse gegenüber dem Werkstück (10)
realisiert, der Führungsschlitten (21) auf Führungen (23) hydrostatisch
gelagert und rechtwinkelig zur Längsachse (S) des Werkstückes
ausgerichtet ist, der Schleifspindelstock (20) zwei Arme (24, 55) umfaßt,
die jeweils endseitig mit HF-Antrieben (26, 27) ausgestattete
Schleifspindeln (28, 29) aufweisen, deren von ihren Längsachsen (31, 32)
in einer Ebene ausgehenden Vertikalen sich unter einem Winkels a in der
Schwenkachse (30) der beiden Arme (24, 25) des Schleifspindelstockes
(20) schneiden, und jede Schleifspindel (28, 29) eine Schleifscheibe (33,
34) aufweist.
7. Schleifmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Arme (24, 25) des Schleifspindelstockes (20) einen Winkel α von
60° bilden.
8. Schleifmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß in
den freien Enden der Arme (24, 25) rotatorisch angetriebene,
Schleifscheiben (33, 34) aufweisende Schleifspindeln (28, 29) angeordnet
sind.
9. Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schleifspindeln (28, 29) HF-Antriebe (26, 27)
aufweisen.
10. Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schleifspindelstock (20) um seine Schwenkachse
(30) stufenlos verschwenkbar ist.
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