DE19920765C2 - 3-D-Modul Fertigteilbausystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bausystem mit Fertigteil-Bauelementen, welche zum
Aufbauen von Gebäuden mit mehreren Zellen zusammensetzbar ausgebildet
sind.
Zur Erstellung von Gebäuden ist es bisher bekannt, einzelne
zweidimensionale Wandelemente zu montieren und anschließend
entsprechende Deckenelemente aufzusetzen. Zur Monatage der einzelnen
Wandelemente ist jedoch eine umfangreiche Hilfskonstruktion zur Abstützung
der Wände solange erforderlich, bis ein konstruktives Gefüge die Auflage
durch Decken ermöglicht, da keine Vorkehrungen für eine
Horizontalaussteifung vorgesehen sind. Eine Montage ohne entsprechende
Hilsfmittel ist deshalb ausgeschlossen. Daher hat das zweidimensionale
Fertigteil-System den Nachteil eines relativ hohen Kostenaufwandes für die
Aufstellung und Montage der einzelnen Fertigteilelemente.
Zur Verbesserung dieses Zustandes wurden Raumzellen entwickelt, welche in
Form einer "Kiste" oder eines "Containers" eine Zelle des zu erstellenden
Gebäudes mit Wänden, Boden und Decke bilden, wie beispielsweise aus der
DE 17 84 054 A1 bekannt. Das Wort "Zelle" bezeichnet dabei einen Teil des
zu erstellenden Gebäudes, welche später ein Raum bzw. Wohnraum ist.
Diese haben zwar nicht den vorgenannten Kostennachteil bei der Montage,
da man diese "Kisten" einfach aufeinander stapeln kann, jedoch ergibt sich
eine praktisch verlorengegangene Variabilität bei der Gestaltung der
verschiedenen Zellen eines zu erstellenden Gebäudes, da die Zellengröße und
Geometrie der "Kisten" als fest und unveränderbar vorgegeben ist. Eine auf
die Planungsaufgabe abgestimmte Flächenaufteilung ist so nur eingeschränkt
möglich. Diese normierte Containersierung der Baubedürfnisse und des
Bauablaufes stößt deshalb auf den Widerspruch der Bauwelt, insbesondere .
deshalb, weil sich diese Art der Raumzellenfertigung gestalterisch kaum
verstecken läßt. Außerdem erzeugt die doppelte Ausbildung von Decken
bzw. Böden (auf jede Decke einer "Kiste" stößt ein jeweiliger Boden einer
darüber angeordneten "Kiste") ein unnötiges Raumvolumen und damit
Geschoßhöhe und zusätzliche Kosten.
Da jedoch die Ansprüche gerade beim Bauen sehr individualisiert sind, würde
die Reduzierung der Bedürfnisse auf Raumzellen zu einer unwirtschaftlichen
Anzahl unterschiedlichster Zellenvariationen führen. Gerade die Geschichte
der sog. Sanitärzellen zeigt deshalb, daß ein derartiges System nur für
spezielle Anwendungsfälle mit vielen gleichartigen Zellen (Krankenhäuser,
Heime, etc.) in Betracht kommt. Eine wirtschaftliche Umsetzung dieses
Containersystems ist bei der Berücksichtigung individueller Ansprüche jedoch
nicht möglich.
Aus der DE 25 28 099 A1 sind modulbehaftete Fertigteileinheiten zur
Errichtung von Gebäuden mit plattenförmigen Elementen und triederförmigen
Elementen bekannt. Dabei besteht das triederförmige Element aus einer
rechteckigen Grundplatte, die den Boden einer Raumzelle bildet, einer entlang
der einen Stirnseite der Grundplatte verlaufenden Wand senkrecht zur
Grundplatte und einer weiteren, an die vorgenannte Wand anschließenden,
entlang einer Längsseite der Grundplatte verlaufenden Wand, die in ihrer
Längserstreckung gegenüber derjenigen der Grundplatte verkürzt ist. Dieses
Bausystem soll die Rechtwinkligkeit gegenüber herkömmlichen, mit flachen
Fertigbauteilen aufgebauten Bausystemen erhöhen.
Die Variabilität dieses Systems ist jedoch aufgrund der vorgegebenen
rechteckigen Grundplatte stark begrenzt. Ferner bedarf die mit einer flächigen
Grundplatte versehene Fertigteileinheit zur Aufstellung einer sorgfältigen
planebenen Bodenvorbereitung.
Aus der DE 29 41 382 A1 ist ein Schalthaus aus vorgefertigten Beton-
Raumzellen bekannt, bei der jede Raumzelle aus einer Deckenplatte und zwei
sich gegenüberstehenden, rechtwinklig angegossenen Außenwandplatten
besteht. Diese Beton-Raumzellen können aneinandergesetzt werden und
bilden dann ein größeres Schalthaus mit geschlossenen Außenwänden und
geschlossener Decke. Die am Anfang oder Ende einer Reihe von
aneinandergereihten Raumzellen liegenden Raumzellen weisen zudem eine
dritte angegossene Außenwandplatte auf.
Nachteilig ist, daß dieses Raumzellensystem außer in der Anzahl der
aneinandergereihten oder aufeinandergesetzten Raumzellen keine Variabilität
ermöglicht.
Aus der EP 0 043 223 A1 ist ein modulares Bausystem bei dem variable
Raumzellen insbesondere durch standardisierte C-förmige Fertigteilelemente
gebildet werden. Die C-förmigen Fertigelemente bestehen als monolithische
Einheit aus einer rechteckigen Wandplatte mit rechtwinklig vorstehenden
Flanschen (kurzen Wandstücken). Dabei können diese Module zur Ausbildung
von Wandabschnitten einer oder mehrerer Gebäudezellen beabstandet und in
unterschiedlicher Orientierung zueinander angeordnet werden. Boden und
Decke werden bei diesem Bausystem mit gesondert hergestellten,
konventionellen Deckenplatten erstellt. Nachteilig an diesem Bausystem ist,
daß die Module für eine ausreichende Steifigkeit relativ dicke Wandstärke und
gerundete Innenecken aufweisen. Ferner ist es bei dieser Bauart schwierig
Wind- und Horizontallasten sicher im Verbund aufzunehmen.
Die DE 17 84 054 A beschreibt stapelbare Stahlbetonkästen als Raumzellen
mit Decke und Boden. Die Raumzellen umfassen dabei jeweils einen Raum
des zusammenzusetzenden Gebäudes. Lediglich die Verkehrswege zwischen
den Zellen werden aus ebenfalls im Betonwerk vorgefertigten
Stahlbetonplatten montiert.
Dies ergibt für das Beispiel eines Garagenparkhauses eine entsprechend
rasterartige Struktur, die für Parkhäuser praktisch und ästhetisch sicherlich
hinnehmbar ist. Für das Beispiel mehrgeschossiger Wohneinheiten weisen die
Raumzellen Öffnungen für Türen und Fenster auf. Entsprechend sind jedoch
für eine Wohnung Raumzellen unterschiedlicher Größe, je nach Raumgröße
vorzusehen, da jede einzelne Raumzelle einen Raum der Wohneinheit bildet.
Lediglich der Verkehrsweg (Flur) ist mit zwischen den Zellen montierten
Stahlbetonplatten erstellt.
Aus den Wohnbedürfnissen ergibt sich jedoch, daß größere Wohn- und/oder
Schlafräume größere Abmaße erhalten sollten. Dies widerspricht jedoch der
Transportierbarkeit der Fertigelemente auf handelsüblichen
Tiefladefahrzeugen. Darüber hinaus ist nachteilig, daß für jede in einer
Wohneinheit gewünschte Raumgröße und Raumform ein gesonderter
Stahlbetonkasten unterschiedlicher Abmessungen zu erstellen und
vorzuhalten ist.
Ferner entstehen aufgrund der mit Decke und Boden ausgestalteten
Raumzelle beim Übereinanderstapeln doppelte Decken, was das Bauwerk
verteuert, da der umbaute Raum ohne Nutzen zunimmt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher ausgehend von einem
Bausystem gemäß EP 0 043 223 A1 ein variables Bausystem anzugeben, bei
dem eine hohe Festigkeit zusammengesetzter Gebäude bei geringer Wand-
und Deckenstärke der Baueinheiten erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch das Bausystem mit dreidimensionale Fertigteil-
Bauelementen mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Dazu ist vorgesehen, daß ein erstes 3-D-Modul Fertigteilbauelement drei
Seitenwandungen einer Zelle jeweils wenigstens teilweise ausbildet. Dies hat
den Vorteil, daß das zu erstellende Gebäude auf einer einfach konzipierten
Unterlage errichtbar ist, wobei gleichzeitig eine große Variationsvielfalt bei
wenigen verschieden ausgebildeten Fertigteil 3-D-Modul erzielt wird.
Das erfindungsgemäße Sytem ist selbsttragend und selbststehend, so daß es
keine zusätzlichen Montagestützen oder Montagehilfen benötigt. Die
erforderliche Horizontalaussteifung ist in den Modulen selbst integriert. Die
Stellung der 3-D-Module ermöglicht variable Maße oder Deckenspannweite.
Es gibt nur ein zusätzliches horizontales Trennelement (Boden bzw. Decke)
bei übereinander angeordneten Modulen. Es ist eine variable Raumgestaltung
entsprechend der Bauvorgaben des Bauherrn möglich. Es gibt keine
Einschränkung bzgl. denkbarer geometrischer Ausprägungen.
Vorzugsweise Weitergestaltungen der Vorrichtung sind in den Ansprüchen 2
bis 6 beschrieben.
Das erste einstöckige Fertigbauelement ist einstückig ausgebildet. Das erste
Fertigbauelement hat C-förmigen Grundriß. Drei der von dem ersten
Fertigbauelement einstöckig ausgebildeten Seitenwandungen grenzen
einander über eine jeweilige Ecke der Zelle an. Das erste Fertigbauelement
bildet drei Seitenwände und ein Deckenteil der Zelle einstückig aus.
Jeweilige Lagerstellen für zweite Fertigbauelemente in Form von
Deckelementen, welche eine Decke vervollständigen, erzielt man dadurch,
daß zwei gegenüberliegende, von dem ersten Fertigbauelement ausgebildete
Seitenwände über die Decke an jeweils einem Ende hinausragen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher
erläutert.
Darin zeigt:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Bausystems in perspektivischer Ansicht.
Bei der in Fig. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Bausystems 300 bilden das erste Bauelement 30 ein
mittellanges Wandteil 31 bzw. ein langes Wandteil 33 mit zwei kurzen
Wandteilen 32 und seinem integrierten Deckenteil 36 aus, wobei die
Deckenteile 36 derart einstückig mit den Wandteilen 31 und 32 ausgebildet
sind, daß sich wiederum Lagerstellen 37 für die zweiten Bauelemente 30 in
Form von Deckenteilen 34, 35 ergeben.
Im Prinzip handelt es sich um Raummodule aus drei Wandteilen mit
zusätzlicher Decke, so daß sich nach unten offene Raummodule ergeben.
Diese Raummodule 30 müssen nicht direkt aneinander gestellt werden,
sondern können auf Abstand gestellt werden. Der so entstehende
Zwischenraum läßt sich mit einfachen Deckenplatten 34 und 35, also den
zweiten Bauelementen 30a, schließen. Da die Deckenplatten 34, 35 eine
variable Länge aufweisen, sind unterschiedliche Abstände der Raummodule
überbrückbar, ohne daß auf die Raummodule 30 als Fixpunkte mit
Lagerstellen 37 verzichtet werden muß.
Diese Raummodule 30 sind auch zu fertigen Installationseinheiten
erweiterbar. Diese Ausführungsform 300 mit Decke führt bereits bei der
Herstellung zu einer statisch steifen Ecke. Diese Module 30 sind alleine
standsicher und in der Lage Wind- sowie Horizontallasten aufzunehmen. Die
sich dadurch ergebende leichte Stapelbarkeit der Module 30 führt auch bei
mehreren Geschossen bzw. Stockwerken immer wieder zum gleichen
statischen Bild und ist daher problemlos auch in die Höhe zu entwickeln.
300
Fertigbauelement-System
30
Erstes Bauelement
30
a Zweites Bauelement
31
Mittellanges Wandteil
32
Kurzes Wandteil
33
Langes Wandteil
34
Schmales Deckenteil
35
Breites Deckenteil
36
Integriertes Deckenteil
37
Lagerstelle
Claims (6)
1. Bausystem (300) mit Fertigbauelementen, welche zum Aufbauen
von Gebäuden mit mehreren Zellen zusammensetzbar ausgebildet
sind, wobei ein erstes Fertigbauelement drei Seitenwandungen einer
Zelle wenigstens teilweise ausbildet, dessen drei
Seitenwandungen (32, 31 oder 33, 32) aneinander über eine
jeweilige Ecke der Zelle angrenzen, und ein zweites
Fertigbauelement (30a) eine Decke einer Zelle ausbildet, wobei das
erste Fertigbauelement (30) ein integriertes Deckenteil (36)
einstückig aufweist und das Deckenteil (36) die Decke einer Zelle
teilweise ausbildet.
2. Bausystem (300) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei gegenüberliegende, von dem ersten Fertigbauelement (30)
ausgebildete Seitenwände (32, 32) über das Deckenteil (36) an
jeweils einem Ende hinausragen.
3. Bausystem (300) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Fertigbauelement (30a) als Deckenplatte (34, 35)
ausgebildet ist und bei beabstandeten ersten Fertigbauteilen (30)
den so entstehenden Zwischenraum in der Zellendecke schließt.
4. Bausystem (300) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Fertigbauelement (30a) in verschiedenen Längenmaßen
vorgesehen ist.
5. Bausystem (300) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Fertigbauelement (30) eine
Höhe von 2 m bis 3 m, insbesondere 2,80 m, eine Breite von 1 m
bis 2 m, insbesondere 1,60 m, und eine Länge von 3 m bis 5 m,
insbesondere 3,20 m oder 4,80 m hat.
6. Bausystem (300) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Fertigbauelement (30a)
eine Breite von 1 m bis 2 m, insbesondere 1,60 m, und eine Länge
von 3 m bis 5 m, insbesondere 3,20 m oder 4,80 m, hat.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |