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Herr Dipl.-Ing. Erich Righi, Landau/Isar, Herr Ing. Ulli Schätz, Griesbach
Bauelemente aus Beton und damit errichtete Wohngebäude.
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Die Erfindung bezieht sich auf Bauelemente aus Beton zur Errichtung
von insbesondere mehrstöckigen Häusern in Zellenbauweise und auf mit Bauelementen
errichtete Wohngebäude.
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Derartige Bauelemente sind in den verschiedenen Pormen und Ausführungen
bekannt geworden. So sind durch die deutsche Offenlegungsschrift 1 494 867 rahmenformige
Bauelemente bekannt geworden, welche in einer mehrzahl hintereinander angeordnet
eine tuneuartige Raumeinheit ergeben. Von Vorteil ist dabei, daß Raumeinneiten von
beliebiger Länge errichtet werden können. Nachteilig ist jedoch, daß in der Raumeinheit
sichtbare Fugen verbleiben.
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In der DOS 1 684 951 ist ein Bauelement beschrieben, das aus vier
Stützen besteht, die an ihrem Kopf und Fuß durch je eine Deckenscheibe miteinander
verbunden sind und auch seitlich mit uanaschalerl verbunden sein können, die an
ihren Außenseiten mit vertikal verlaufenden Verstärkungsrippen versehen sind. Da
diese Bauelemente nur auf den vier Eckstützen ruhen, werden die Vertikalkräfte nur
durch die Stützen übertragen. Je größer der
Abstand dieser Stützten
voneinander ist, desto stärker müssen auch die Deckenscheiben, bezw. die rundumlaufenden
Unterlage bemessen sein, was mit einer entsprechenden Zunahme des Gewichts verbunden
ist. Da aber die Bauelemente mit den üblichen l,litteln transportiert und montiert
werden sollen, ist eine Gestaltung in einer optimalen Länge nicht möglich. Diese
Bauelemente weisen daher nur einen verhältnismäßig kleinen quadratischen Grundriß
auf. Wenn größere Wohnräume erstellt werden sollen, müssen, wie aus der Zeichnung
und Beschreibung hervorgeht, mehrere Bauelemente zu einer Raumeinheit zusammengefaßt
werden. Damit ist der angegebene Vorteil, daß die Böden, die Decke und die tiände
keine Fugen aufweisen, nicht mehr vorhanden, so daß iacharbeiten an der Baustelle
notwendig werden.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß verhältnismäßig viel Grundformen
dieses Bauelements notwendig sind, die sich hinsichtlich der Anordnung und Gestaltung
der Seitenwände unterscheiden, wenn mehrere Wohnungstypen erstellt werden sollen.
auch ist die Erstellung eines Hochhauses mit solchen Bauelementen nicht möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bauelement zu schaffen,
bei welchem diese Nachteile vermieden sind, das fuenlose Flächen auch bei größeren
Wohräumen ergibt, d&s mit geringern Aufwand an der Baustelle den Hohbau und
in kurzer Zeit de Innenausbau des Gebäudes gestattet, außerdem mit wenig Grundformen
eine große Variation hinsichtlich der arcnitektonischen Gespaltung
der
Wohnungen ermöglicht und schließlich die Errichtung von vielstöckigen Gebäuden möglich
macht.
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Das erfindungegemäße Bauelement ist gekennzeichnet durch die Vereinigung
der lwlerkmale a.) Das Bauelement weist die Form eines beidseitig offenen Rechteckrohres
auf, dessen Länge der Tiefe einer Wohneinheit und dessen lichte Breite und Höhe
der Breite und Höhe eines Ziinmers entspricht, b.) das Bauelement ist mit ringförmig
die Seitenwände, den Bouen und die ecke umschließenden, Bewehrungen aufweisenden,
Rippen versehen, von denen die erste und die letzte mit den Stirnseiten bündig sind
und die übrigen dazwischen in regelmäßigen, mindestens der Breite eines Türstockes
entsprechenden Abständen angeordnet sind.
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Durch die anordnung der tragenden Rippen wird erreicht, daß die kräfte
auf eine Vielzahl von Stützen verteilt und die Biegemomente beträchtlich verringert
werden. Dadurch ist es auch möglich, die wvandstärken nicht nur der wände und der
Decke sondern auch des Bodens niedrig zu halten und damit Gewicht einzusparen.
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Infolge dieser Gewichtsersparnis ist es andererseits möglich, die
Bauelemente verhältnismäßig lang zu gestalten, ohne beim Transport und bei der Montage
auf allzu große Schwierigkeiten zu stoßen.
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Eine Gewichtsverkleinerung ergibt das weitere Erfindungsmerkmal, die
Bauelemente an den für die Türen und gegebenenfalls für die
Fenster
vorgesehenen Stellen der Eiiand mit aussparungen zu versenen. Um eine Verstärkung
des Verbundes zwischen den einzelnen neben- und übereinander angeordneten Bauelementen
zu ermöglichen, sind ach einem weiteren ErfindungsmerKmal an mindestens einer der
durch die Querrippen gebildeten zwischen Verankerungseinrichtungen angeordnet.
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Das Bauelement wird erfindungsgemäß zu einem Raumelement dadurch erganzt,
daß die eine offene Stirnseite mit einer Fassadenplatte und die andere offene Stirnseite
mit einem Innenflur-vandelement verschlossen wird.
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Das beschriebene, in einem Betonwerk hergestellte Rohbauelement läßt
sich wegen seiner Gestaltung und seines verhältnismäßig niedrigen Gewichts fabrikmäßig
von einem Rohbauteil zu einem Fertigbauteil ausrüsten, wodurch nicht nur die luontagezeit
verkürzt sonden auch die Gesamtkosten verringert werden können.
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Demnach ist ein weiteres Erfindungsmerkmal dadurch gekennzeichnet,
daß der Raumaufteilung dienende nicht tragende Innenwande und Installationseinrichtungen
und gegebenenfalls auch die die Stirnseite der Bauelemente verschliessenden Platten
im bezw.
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am Bauelement fabrikmäßig montiert sind.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung naher erläutert. Darin zeigen:
Fig.1 eine Teilansicht. teils geschnitten, eines erfindungsgemäßen nicht ausgerüsteten
Bauelements, Fig. 2 den Schnitt nach der Linie II II der Fig.1,
Fig.3
den Grundriß einer aus drei Bauelementen bestehenden Wohneinheit, i'ig.4 und 5 die
ausschnitte IV und V der Fig.3 in größerem Maßstab.
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Das Bauelement 1 besteht aus einem die Form eines ftechteckrohres
aufweisenden Hohlkörpers 10, dessen Länge der einer Wohneinheit entspricht und dessen
Innenwandungen die Seitenwände 11, den Boden 12 und die Decke 13 des damit zu bildenden
baumes ergeben, und aus einer Anzahl von stippen 14, welche den rechteckigen Hohlkörper
10 ringförmig umschließen und mit diesem eine bauliche Einneit bilden. Die Rippen
14 sind mit Bewehrungen 15 versehen und haben, zwischen sich eine Nische 16 bildend,
einen gleichmäßigen abstand voneinander, der mindestens so groß ist wie die Breite
eines Türstockes. Dabei sind die äußeren Rippen 14 bündig mit den Stirnseiten 13.
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Da mindestens mehrere Bauelemente nebeneinander zu einer Wohnung zusammengefaßt
werden, muß ein Durchgang von einem Zimmer zum anderen, das heißt, von einem Bauelement
seitlich zum anderen Bauelement möglich sein. Zu diesem Zweck ist, wie die Fig.
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1 und 2 zeigen, an der @afür bestimmten Stelle zwischen zwei rippen
14 eine entsprechende Aussparung 17 vorgesehen, was bereits bei der Herstellung
des Bauelements berücksichtigt wird.
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Beim Transport und bei der montage greifern die dazu notwendigen Hilfsmittel
nur an den Außenseiten des Bauelements an. Dadurch ist es möglich, den Innenraum
der Bauelemente bereits vor der
Montage fabrikmäßig, das heißt in
einer @erkstätte, zu eimem fertigen bauelement, bezw. einem Wohnelement auszurüsten.
So können in den bauelementen die für die Raumaufteilung dienenden Zwischenwande
2 und die für die Küche, das bad und das siC bestimmten Installationseinrichtungen
sowie die Heizeinrichtungen bereits montiert und die Versorgungs- und Entsorgungsleitungen
5 außen in einer Nische 16 des bauelements angebracnt sein, an welcher die Transportmittel
nicht angreifen. Die Versorgungs-und Entsorgungsleitungen sind in bekannter @eise
als Steckleitungen ausgebildet.
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Als Beispiel für die große Gestaltungsmöglichkeit zeigt Fig. 3 eine
aus den Bauelementen 1a, ib und 1c Bestehende Wohnung,die in einem beliebigen Stockwerk
beispielsweise eines Punkthauses liegen kann. Die einen Stirnseiten der Bauelemente
sind durch die Fassadenplatten 3 verschlossen, die mit Fenstern oder einem Balkon
versehen sein können. Mit ihren anderen Stirnseiten grenzen die Bauelemente an einen
Flur, de ebenfalls aus Hohlkörpern bestehen kann, und sind durch die innenflur-liandelemente
4 abgeschlossen, von denen eine die Wohnungstüre enthalt.
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Durch entsprechend gestaltete Innenwände 2 ist die zahnung aufgeteilt
in einen Wohnraum A, zwei Schlafräume B, eine Küche C, ein Badezimmer D, ein WC
E, einen Flur F und eine Abstellkammer G.
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Der noch zum Bauelement ib gehörende Raum H ist von der beschriebenen
Wohnung abgetrennt und ist Bestandteil der benachbarten Wohnung.
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Die einzelnen Bauelemente sind so neben- und übereinander zusammengefügt,
daß die einzelnen Rippen 14 zusammenstoßen, wie aus Fig.4 ersichtlich ist. aus den
offenen Nischen 16 der einzelnen bauelemente entstehen dadurch geschlossene Hohlräume
6, die nicht nur zur Aufnanne der Versorgungs- und Entsorgungsleitungen 5 dienen
sondern auch zur statischen Verbindung der einzelnen Bauelemente. Zu diesem Zweck
wird mindestens ein lotrecht verlaufender olraum 6 zwischen zwei Bauelementen durch
Gußbeton 7 ausgefüllt, der selbstverständlich bewehrt sein kann.
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Zur besseren Verbindung des Gußbetons mit den Bauelementen können,
wie Fig.5 zeigt, an den Rippen Verankerungseinrichtungen 18, wie Vertiefungen oder
Dübel, angebracht sein. Die ringförmig verlaufenden Hohlräume 6 gewährleisten ein
Verlaufen der Vergußmasse auch in horizontaler Richtung. Damit entsteht ein BetonsKelett,
das allen statischen Erfordernissen auch eines vielstöckigen Punkthauses standhält.