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Die vorliegende Erfindung betrifft ein erwartungsgemäß nur temporär für eine befristete Standzeit errichtetes Gebäude in Modulbauweise sowie ein für dieses verwendetes flächiges Element und ein Verfahren zur Errichtung und zum Rückbau derartiger Gebäude. Das erfindungsgemäße Gebäude ist jedoch auch für eine dauerhafte Standzeit geeignet.
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Es gibt einen Bedarf an Gebäuden, die nur für eine gewisse Zeit errichtet, nach dem Ende ihrer Nutzung rückgebaut und an einem anderen Standort erneut errichtet werden. Dieser Sachverhalt ist bereits bei der Planung und Errichtung des Gebäudes bekannt und betrifft solche Gebäude, für die an deren Standort nach einiger Zeit kein Bedarf mehr besteht und bei denen eine Umnutzung am Ersterrrichtungsort aufgrund ihrer Lage oder Gebäudestruktur nicht sinnvoll oder nicht möglich ist.
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Im Stand der Technik ist es bekannt, derartige temporäre Gebäude aus Containern zu errichten. Hierbei werden dreidimensionale Leerzellen im Herstellerwerk nahezu vollständig vorgefertigt, als Kuben zum Errichtungsort des Gebäudes transportiert und dort auf errichteten Auflagerpunkten aufgestellt. Wegen der oftmals äußerst kurzen Standzeit dieser Gebäude von kaum über zwei Jahren wird häufig auf Fundamente verzichtet. Die einzelnen Leerzellen werden an ihren Eck-Knotenpunkten miteinander verbunden, die Tragstruktur besteht ausschließlich aus Stahl. Nachteilig an dieser Bauweise sind die strengen Normmaße der Container, die keine Sonderabmessungen erlauben. Der Grundriss eines aus diesen Containern errichteten Gebäudes ist ein ganzzahliges Vielfaches der Vorzugsabmessungen der verwendeten Container. Die genormten Typen, die industrielle Fertigung und der niedrige Qualitätsstandard ermöglichen geringste Fertigungskosten, jedoch sind die Einsatzmöglichkeiten und die Nutzerakzeptanz derartiger Gebäude äußerst beschränkt.
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Im Stand der Technik ist es weiter bekannt, temporäre Gebäude mit Standzeiten ab ungefähr vier und fünf Jahren aus Raummodulen zu errichten. Bei diesem Verfahren werden dreidimensionale Raummodule im Herstellerwerk vorgefertigt, als Kuben zum Bauort transportiert und erst unmittelbar auf den örtlich vorab errichteten Fundamenten zu einem Gebäude derart zusammengefügt, dass ein Modul neben das andere bzw. auf das andere gestellt wird. Diese Raummodule sind aus Gewichtsgründen in der Regel aus Stahl oder Holz gefertigt. Die auf diese Weise errichteten Gebäude sind einer strengen Rasterung unterworfen, bei denen sich alle Bauteile des Raummoduls dieser strengen Rasterung unterwerfen müssen. Vorzugsmaße sind üblich und werden häufig bereits bei dem Gebäudeentwurf berücksichtigt. Die Abmessungen der Raummodule orientieren sich an der Gebäudegeometrie, ein Raummodul bildet ganze Räume oder Teile davon ab, auch können mehrere Räume oder Teilräume in einem Modul zusammengefasst sein. Die Maximalabmessungen sind durch die zulässigen Transportabmessungen und das Transportgewicht des Raummoduls beschränkt, das gleichzeitig schwere Hebegeräte bei der Gebäudeerstellung erfordert. Der mögliche Vorfertigungsgrad reicht von der werkseits vorgefertigten Modulhülle bis zum vollständig ausgebauten Raummodul. Der Rückbau von Raummodul-Gebäuden und deren Neuerrichtung an anderer Stelle weisen eine hohe ökonomische Effizienz und hohen Werterhalt auf, da wesentliche Bereiche der Ausbaugewerke und technischen Gebäudeausstattung, insbesondere Naßzellen - erhalten bleiben, sofern diese nicht modulübergreifend erstellt wurden.
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Schließlich ist noch bekannt, derartige Gebäude in Elementbauweise zu errichten. Bei dieser Bauweise werden zweidimensionale flächige Elemente als Wand Boden-, Decken- und Dachelemente im Herstellerwerk vorgefertigt. Diese werden in einer bis an das zulässige Transportgewicht verdichteten Verladung und damit kostengünstig zur Baustelle gebracht und dort auf den vorab örtlich errichteten Fundamenten zu einem Gebäude zusammengefügt. Im Gegensatz zur Modulbauweise werden hier doppelte Wände, Decken, etc. vermieden. Als Baumaterial wird dabei in der Regel Holz oder Beton verwendet, Stahl ist nicht sehr verbreitet. Auf diese Weise errichtete Gebäude werden bei der Planung in Wand-, Boden-, Decken- und Dachelemente aufgelöst, die Einhaltung von Rastern oder Vorzugsmaßen ist nicht erforderlich. Die Wandelemente werden raumhoch, möglichst lang durchlaufend erstellt, bei Boden-, Decken- und Dachelementen dominieren statische Spannrichtungen, ein Wechsel der Deckenspannrichtung ist nicht üblich. Die Abmessungen der Elemente orientieren sich primär an den Fertigungsmöglichkeiten der Hersteller und nur sekundär an der Gebäudegeometrie. Die Maximalabmessungen werden durch den Transport nur in Länge und Höhe des Elements beschränkt. Der mögliche Vorfertigungsgrad reicht von nur einseitig beplankten Elementen bis hin zu vollständig fertiggestellten Elementen mit Fenstern und Türen, fertigen Wand- und Fassadenoberflächen sowie integrierter technischer Gebäudeausstattung. Der restliche Gebäudeausbau findet auf der Baustelle statt. Derartige Gebäude haben die längsten Standzeiten. Bei ihrem Rückbau werden sie in die ursprünglichen, werkseitig vorgefertigten Elemente zerlegt, als solche transportiert und das Gebäude am neuen Standort aus ihnen wiedererrichtet. Im Gegensatz zu den zuvor genannten Errichtungsverfahren sind die Abbruch- und Wiedererrichtungskosten dieser Gebäude daher im Bereich von 95% bis 100% einer vollständigen Neuerrichtung, so dass sich diese Bauweise für die Wiedererrichtung von Gebäuden nicht wirklich anbietet. Insbesondere gehen die Ausbaugewerke nahe vollständig verloren, es besteht zudem ein sehr hohes Wetterrisiko beim Rückbau, insbesondere durch regenbedingte Wasserschäden.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Gebäude mit befristeter Standzeit - insbesondere von fünf oder mehr Jahren - und ein Verfahren anzugeben, bei dem sowohl die ökonomische Effizienz verbessert wie auch der Ressourceneinsatz vermindert ist und bei dem der ökologische Fußabdruck des Gebäudes über seine Lebenszeit minimiert ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gebäude mit befristeter Standzeit aufweisend vorgefertigte flächige Elemente als Wandelemente, Bodenelemente, Deckenelemente und/oder Dachelemente, bei dem die flächigen Elemente bei Errichtung des Gebäudes in situ zu dreidimensionalen Raummodulen derart zusammengefügt sind, dass die Raummodule als solche rückbaubar sind.
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Mit großem Vorteil ist der Aufwand für die werkseitige Vorfertigung, den Transport und die Montage im Vergleich zu bekannten Modulbauweisen deutlich reduziert, da nur zweidimensionale Elemente gefertigt, zum Errichtungsort des Gebäudes transportiert und dort angehoben werden müssen, wo sie auf einer dort befindlichen Gebäudegründung vor Ort zu einem klassischen Modul zusammengesetzt werden. Mit anderen Worten ermöglicht die Erfindung die Ersterrichtung des Gebäudes als Modulbau mit den logistischen Vorteilen der Elementbauweise und den Rück- und Neuaufbau des Gebäudes mit den Vorteilen der Modulbauweise, da die bei Ersterrichtung aus flächigen Elementen unmittelbar auf der Baustelle erstellten Module beim Rückbau des Gebäudes erhalten bleiben, der Rückbau also nicht weiter als bis zum Modul erfolgt, wodurch die wesentlichen Ausbaugewerke erhalten bleiben. Insbesondere in Verbindung mit mineralischen Bodenplatten ist das erfindungsgemäße Gebäude aufgrund des hohen erreichten Qualitätsstandards jedoczh auch bestens für eine unbefristete Standzeit geeignet.
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Die Erfindung entfaltet ihre Vorteile insbesondere dann, wenn die Raummodule derart schachbrettartig angeordnet sind, dass zwischen zwei Raummodulen eine Leerzelle gebildet ist, deren Wände und Decken mindestens teilweise durch benachbarte Raummodule gebildet sind. In diesem Fall unterbleiben die aus dem klassischen Modulbau bekannte und dort erforderliche Doppelung der Wände, Böden und Decken, so dass die Erfindung kostengünstig und ökologisch sinnvoll ist. Lediglich diejenigen Leerzellenwände, die nicht durch benachbarte Raummodule gebildet sind, werden durch flächige Elemente der Leerzelle gebildet. Das Gebäude kann so auch mit Vorteil im planerischen Entwurf als Elementbau konstruiert sein, also ohne Beachtung von raummodulbedingten Eigenschaften wie Decken- oder Wanddoppelungen. Ein weiterer Vorteil dieser Weiterbildung der Erfindung ist, dass Brandschutznachweise nach DIN bzw. EC geführt werden können, da die in der Modulbauweise erforderliche Dopplung von Wänden/Decken/Böden wie geschildert entfällt.
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Ganz besonders vorteilhaft ist die Weiterbildung der Erfindung, wonach sich wenigstens ein flächiges Wandelement über mehr als ein Raummodul erstreckt und in seinem, in einer Leerzelle liegenden Bereich, eine Solltrennstelle aufweist. Die werkseitige Vorfertigung der Wände als raummodulübergreifende Elemente senkt den Herstellungsaufwand bei gleichzeitig deutlich reduziertem, bei der Erstmontage zu schließendem, Fugenanteil. Die erfindungsgemäße Anordnung von Solltrennstellen in den modulübergreifenden Wänden erleichtert die Auflösung des Gebäudes beim Rückbau in Raummodule und ermöglicht diese Art des Rückbaus erst. Mit anderen Worten ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das modulübergreifende Wandelement beim Rückbau so geteilt wird, dass ein Teil im Raummodul verbleibt und dasjenige Teil als flächiges Element rückgebaut wird, welches eine Wand der Leerzelle gebildet hat. Hierbei bleiben die flächigen Boden-, Decken- und Dachelemente auf die gewünschten Modulabmessungen begrenzt. Sind nämlich die Abmessungen der Boden-, Decken- und Dachelemente auf die gewünschten Modulabmessungen begrenzt, so ist mit Vorteil eine einfache Rückbaubarkeit mit hohem Werterhalt erreicht, da diese Elemente in den rückbaubaren Raummodulen verbleiben, wohingegen die, in der bevorzugten Ausführungsform zwischen den Raummodulen befindlichen, Leerzellen beim Rückbau einfach verschwinden, da deren Boden- und Deckenelemente gebildet sind durch die entsprechenden Elemente der im Gebäude über und unter ihnen befindlichen Raummodule.
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Die bei modulübergreifenden Wandelementen zwingend vorgesehenen Solltrennstellen sind bei Wandelementen in Holzrahmenbauweise gebildet insbesondere durch Doppelstiele mit definiertem Abstand jeweils beidseitig in dichtem Abstand zur geplanten Trennstelle, wobei Kopf- und Fußrähm der Wand durchlaufend verbleiben. Erfindungsgemäß kann bei mehrlagiger Beplankung der flachen Elemente die untere Lage bereits werkseits mit einer Trennfuge ausgeführt sein. Die oberen Beplankungslage ist optional durchlaufend ausgebildet. Um die beim Rückbau in den Modulen vorhandenen Ausbaugewerke vor Witterungseinfluss zu schützen, ist es vorteilhaft, die obere Beplankung der Deckenelemente bereits werkseits als Wetterschutzebene auszubilden, insbesondere durch die Beplankung selbst, oder durch geeignete bituminöse oder kunststoffbasierte Dichtungsbahnen oder auch durch Blechbekleidung.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Gebäudeaussteifung über Wand- und Deckenelemente erfolgt und keine biegesteife Moduleckknoten zur Gebäude- oder Modulaussteifung vorgesehen sind. Erfindungsgemäß gelten auch flächige biegesteife Rahmenkonstruktionen oder Verbandsfelder als Wand- und Deckenelemente, bzw. aus diesen gebildete Wand- und Deckenscheiben. Da die Erfindung auf biegesteife Moduleckknoten verzichtet, ist die Gebäudeaussteifung erreicht über Deckenscheiben mit Lastweiterleitung auf die Wandscheiben. In Ausgestaltung der Erfindung können dabei mehrere Moduldecken/ -böden durch schubfeste Verbindung der Scheibenfelder sowie durch zug- und druckfeste Verbindung der Scheibengurte zu einer statischen Scheibe zusammengefasst sein. Die lastabtragenden Wände werden wie bei einem „platform-framing“ zwischen Boden- und Decke- bzw. Dachelement positioniert, wobei nichttragende Wände auch als Fassadenelemente vorgesetzt sein können. Die Ausführung von leiterartig ausgebildeten Decken-/ Dachtragwerken mit Randträgern aus Stahl führt zu Lastkonzentrationen im Modulhauptraster. In Verbindung mit den weiter unten beschriebenen Stützen nebst Kopf- und Fußausbildung mit T-förmigen Schlitzblechen entsteht ein hochbelastbares Stahllagergelenk. Bei der Ausbildung von gekoppelten Deckenscheiben ist die Nutzung der angrenzenden, modulübergreifend und in Länge der Deckenscheibe hergestellten Wände bzw. deren Kopf- und Fußrähm als Scheibengurt bei der Ersterrichtung sehr vorteilhaft.
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Ein flächiges Element der Erfindung ist gebildet mittels Holzrahmenbau, Brettsperrholz, Dickholzelementen, Metallständerwänden, Stahlleichtbau, Stahlkonstruktionsrahmen mit Stahlleichtbau-/ Metallständerausfachung, Betonfertigteilen, z.B. als Modulkopfwänden in Verbindung mit integrierter Stahltragkonstruktion.
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Die Erfindung betrifft auch ein flächiges Element als Wandelement zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Gebäude, das sich über mehr als ein Modul erstreckt und das in Einbaulage eine Solltrennstelle in einem Bereich aufweist, der in einer Leerzelle des Gebäudes oder zwischen zwei benachbarten Modulwänden liegt, sofern das Gebäude erfindungsgemäß aneinandergrenzende Raummodule aufweist, insbesondere bei Naßzellen- oder Sanitärmodulen.
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In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gebäudes ist vorgesehen, dass die Rähme eines Wandelements in Holzrahmenbauweise nicht vollständig unterbrochen, sondern nur mit einem Schlitz versehen sind, durch den ein Teil eines Stahlkonstruktionsteils hindurchragt, das mit einer Stütze verbunden ausgebildet ist. Auf diese Weise werden die spannungsbegrenzenden Rähme überbrückt und deren günstige durchlaufende Wirkung bleibt gleichzeitig erhalten. Hierbei ist das Stahlkontruktionsteil in T-Form an beiden Enden der Stütze derart positioniert, dass der Gurt des T zur Stütze zeigt und dessen Steg das Kopfrähm und Fußrähm in deren Schlitz durchsetzt. Diese Ausgestaltung mit Stützen stellt mit Vorteil deren Knickspannung für die maximale Ablastung zur Verfügung und ist damit deutlich belastbarer als die reinen Wandelemente, für die die übertragbare Auflagerkraft der Deckenelemente durch die zulässigen Spannungen senkrecht zur Faser des hölzernen Kopf- und Fußrähms der Wandelemente begrenzt ist. Zur Verbesserung der gleichmäßigen Bettungseigenschaften kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, ein dünnes Elastomerlager in der Schicht zwischen Stütze und Gurt vorzusehen.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Deckenelement U-Randprofile, insbesondere aus Stahl, aufweist, so dass sich zusammen mit dem T-förmigen Stahlkonstruktionsteil ein hochbelastbares Stahllagergelenk ergibt.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Tragwerk aus einem, an den Modullängsrändern verlaufenden, Primärtragwerk und einem rechtwinklig dazwischen verlaufenden Sekundärtragwerk gebildet ist. Hierdurch sind mit Vorteil die Lasten auf starke Randträger konzentriert, welche sich insbesondere bei großen Deckenspannweiten durch die hohe gebundene modulare Masse wie auch ihrer Bauteileigenschaften E-Modul und Trägheitsmoment vorteilhaft auf das Eigenschwingungsverhalten der Decke auswirken. Vorteilhaft ist auch, dass hierdurch die beim Rückbau erfolgende Aufhängung der Module an den Randträgern der Modulböden/- decken ohne zusätzliche Hilfskonstruktionen erfolgen kann.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die statisch erforderlichen Gurte der Deckenscheibe bei gekoppelten Deckenscheiben in den darunter bzw. darüber liegenden Wandelementen ausgebildet sind, insbesondere mittels derer Rähme. Auf diese Weise werden mit Vorteil die üblicherweise in den Deckenelementen, bzw. den aus diesen gebildeten Deckenscheiben angeordneten Gurte vermieden, was insgesamt den konstruktiven Aufbau des Gebäudes erleichtert. Um die Scheibenwirkung der Deckenscheibe bei Wiedererrichtung des Gebäudes erneut herzustellen, ist es erforderlich, die Wandrähme bei der Wiedermontage des Gebäudes erneut zug- und druckfest zu verbinden. Auf diese Weise werden nicht nur die Scheibengurte der Decken, sondern auch die Gurte der statisch aussteifenden Wandscheiben wiederhergestellt.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgsehen, dass die Kran-Montageaufhängung der Raummodule an den Randträgern der Deckenelemente des Raummoduls erfolgt. Die Lasten der Bodenelemente und der darauf stehenden Wände des Raummoduls werden im Regelfall über Montagezugstäbe von den Randträgern des Bodenelementes zu den Aufhängepunkten der Deckenelemente geleitet. Alle Ausbauelemente des Raummoduls lasten auf dem Bodenelement ab. Für den Montagezustand ist an Boden- und Deckenelement nur eine konstruktive Befestigung erforderlich; eine Zugverbindung ist nicht notwendig. Das Raummodul verfügt über keine biegesteifen Rahmenecken. Soweit für den Montagezustand im Raummodul nicht hinreichend aussteifende Wandelemente vorhanden sind, werden mit Neigung eingebaute zug- und oder druckfest angeschlossene Montagesprieße angeordnet. Eine Kombination mit den Montagezugstäben ist vorteilhaft.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die Solltrennstellen wie nachfolgend erläutert anzuordnen. In den Kopfwänden sind die Solltrennstellen achsenbezogen auf das Modulraster oder randbezogen auf den Modulrand oder feldbezogen in das Raummodulfeld angeordnet. Hierbei ist die achsenbezogene Ausbildung eher nachteilig, da sie sich aus Brandschutzgründen nur dann regelkonform herstellen läßt, wenn Kopfwand wie auch Längswand eigenständig und allseitig über hinreichende Brandschutzeigenschaften verfügen. Bei der randbezogenen Ausbildung ist die brandschutztechnische Ausbildung leichter herzustellen, jedoch ist das Schließen der raumseitigen Fuge zur Kopfwand der angrenzenden Leerzelle schwierig, da der zu bearbeitende Bereich in dem Wandzwickel Kopfwand/ Längswand liegt. Die randbezogene Ausbildung ist aber regelmäßig erforderlich, wenn Module direkt aneinander montiert werden, d.h. ohne dazwischenliegender Leerzelle. Dieser Fall tritt dann ein, wenn Räume mit hohem Ausbaustandard beim Rückbau als Ganzes erhalten bleiben sollen, z.B. direkt nebeneinander liegende WC-Räume. Die erfindungsgemäß bevorzugte feldbezogene Anordnung der Solltrennstelle im Bereich der Leerzelle ist vorteilhaft, da sie zur Bearbeitung von beiden Wandseiten leicht zugänglich ist. Bei dieser bevorzugten Anordnung ergibt sich ein abwechselndes Muster für die Kopfwände der Raummodule bzw. der Leerzellen. Die Kopfwände der Raummodule sind immer um das 2-fache Maß des Feldeinsprungs länger als die Kopfwände der Leerzelle.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Raummoduldecke, bzw. das Raummoduldach mit einem modulrandbezogen angeordnetem Primärtragwerk und einem dazu quer verlaufenden Sekundärtragwerk aus, sind die vertikalen Lasten auf das Modulraster konzentriert. Hierdurch können die Kopfwände in einer Leerzelle nichttragend oder sogar nur als Fenster- oder Fassadenelemente ausgeführt sein. Auf diese Weise ist es möglich mit nur einer Stütze im Modulhauptraster bei Modulabmessungen von 3,00 m * 7,50 m bis zu 3-geschoßige Gebäude mit einer Holzstütze bzw. bis zu 6-geschoßige Gebäude mit einer Stahlstütze zu errichten.
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Im Holzrahmenbau der flächigen Elemente wird die Solltrennstelle insbesondere mittels Doppelstielen ausgebildet, die in geringem Abstand zueinander positioniert sind, sodass bei der späteren Trennung der Solltrennstelle keine Trennung der Stiele erforderlich ist. Alternativ zu den Doppelstielen ist eine Ausführungsform mit einem einteiligen Stiel vorgesehen, in dem zur erleichterten Trennung bereits ein werkseitig erstellter Teilrückschnitt vorgesehen ist. Bei den modulübergreifenden Wandelementen laufen die Fuß- und Kopfrähme durch, sind jedoch bereits mit einem Teileinschnitt an der Solltrennstelle werksseitig hergestellt. Hinsichtlich der äußeren Beplankung ist diese optional durchlaufend oder bereits werkseits getrennt ausgeführt. Bei der raumseitigen Beplankung ist die untere Beplankung optional durchlaufend mit Trennung an der Solltrennstelle ausgeführt.
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Werkseitige Teileinschnitte sind erfindungsgemäß auch bei flächigen Elementen in Brettsperrholz-, bzw. Dickholzelementbauweise vorgesehen. Bei flächigen Elementen in Metallständer- bzw. Stahlleichtbauweise ist vorgesehen, deren Fuß- und Kopfprofile an der geplanten Solltrennstelle bereits bei der Ersterrichtung zu trennen und die Ständerprofile als auf Lücke gesetzte Doppelprofile auszuführen. Bei flächigen Elementen in Stahlkonstruktionsrahmenbauweise, also bei Wänden mit integrierter tragender Stahlkonstruktion, einer Ausfachung aus Stahlblechprofilen und einer Beplankung mit Plattenwerkstoffen ist es sinnvoll, auf modulübergreifende Wandlängen zu verzichten und die Elementlänge auf das Raummodul zu begrenzen, da der Aufwand für die spätere Trennung der Stahlprofile in keinem Verhältnis zur Einsparung bei der Fertigung von langen, modulübergreifenden Wänden steht.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, Flure als Leerzellen auszubilden. Da die Umfassungswände der Flure bereits durch die an ihn angrenzenden Raummodule gebildet sind, ist es vorteilhaft, nur dessen Boden-, Decken- oder ggf. Dachelemente aus flächigen Elementen zu bilden. Hierzu wird an dem Stirnende des Boden-/ Deckenelementes der dem Flur zugewandte Balken des Sekundärtragwerks im Querschnitt als L-förmige Träger ausgebildet, auf dem statisch flurquerend abtragenden Boden-/ Deckenelemente der Flure aufliegen. Der Balken selber liegt dabei auf dem unteren Flansch des Deckenrandträgers auf und überträgt über diesen seine Last aus den Flurelementen auf die im Modulhauptraster stehenden Stützen, die Flurwände bleiben somit unbelastet.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Erdgeschoß des Gebäudes aus zu Raummodulen zusammengesetzten flachen Elementen besteht, zwischen denen reine Bodenelementen angeordnet sind. Diese Bodenlemente weisen unterseitig bevorzugt eine flächige Bekleidung aus einem geeigneten Material auf, insbesondere aus Blechen oder Holzwerkstoffen. Ist das Gebäude mittels einer geschlossenen mineralischen Bodenplatte gegründet, entfallen die Bodenelemente im Bereich der Leerzellen als auch im Bereich der Raummodule. Die Raummodule im Erdgeschoß sind daher als nach unten offene Module ausgebildet, so dass baulich nicht erforderliche Doppelungen vermieden werden.
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Der Rückbau der Erdgeschoßmodule erfordert wegen der fehlenden Bodenelemente, dass alle Wandelemente und die Ausbauelemente zugfest an der Tragkonstruktion des darüber liegenden Deckenelementes angeschlossen sind. Da der Bodenaufbau oberhalb der Bodenplatte beim Rückbau verloren geht, ist es in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass Teilbereiche eines Raummoduls mit hohem Ausbaustandard, wie etwa Nasszellen, mit Teilbodenelementen ausgeführt sind.
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In Weiterbildung der Erfindung für die flachen Elemente im Erdgeschoß und den daraus gebildeten Raummodulen ist vorgesehen, dass die Höhe der flachen Außenwandelemente um den Betrag einer unteren Aufkantung vermindert ist, der u.a. zur Feuchtigkeitssicherheit auf der Bodenplatte gegenüber eindringender Feuchtigkeit aus dem Außengelände ggf. erforderlich ist. Derartig wandhöhenreduzierte Raummodule sind bislang unbekannt. Erfindungsgemäß ist mit besonderem Vorteil vorgesehen, die Erdgeschoßwandelemente bereits werkseitig mit Betonsockel zu fertigen, also die Aufkantung von der am Errichtungsort erstellten Bodenplatte zu trennen und erst dort zusammenzufügen, insbesonde im Mörtelbett. Dazu werden in das Fußrähm unterseitig geeignete Schraubanker, z.B. Schrauben oder Kopfbolzen, kraftschlüssig eingebracht, die sich durch Verbund oder durch Ankerteile, wie z.B. Schrauben- oder Bolzenkopf im, nach Einbringung der Verbinder, angegossenen Betonsockel ebenfalls kraftschlüssig verankern. Eine ggf. im Wandelement vorhandene Solltrennstelle wird erfindungsgemäß auch im Betonsockel übernommen. Besonders bevorzugt ist jedoch eine Profilierung der Oberseite der Bodenplatte als auch der Unterseite des Wandsockels, so dass die in der Sockelfuge auftretenden Horizontalkräfte durch das ausgehärtete Mörtelbett übertragen werden. Durch die werkseitige Ausführung des Betonsockels in Verbindung mit der Außenwand können die angrenzenden Bauelemente wie Fenster, Türen und Fassade bereist im Herstellerwerk mit Vorteil eingebaut werden.
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Bezüglich des erfindungsgemäßen Gebäudes kann das Tragwerk der Bodenelemente ohne Sekundärtragwerk ausgebildet sein, d.h. nur mit in Haupttragrichtung verlaufenden Balken oder Trägern. Dies ist sinnvoll, wenn aufgrund kurzer Deckenspannweiten das Eigenschwingungsverhalten ohne Relevanz ist, oder wenn schlanke Deckenaufbauten erforderlich sind. In diesen Fällen ist es vorteilhaft, einen die Deckenträger verbindenden Querträger an den Kopfenden der Boden-, Decken- und Dachelemente anzuordnen. Dieser kann sowohl in Deckenebene wie auch in den Kopfwänden der Raummodule positioniert sein. Beim Einsatz von Bodenelementen auf Fundamenten kann aufgrund der vorherrschenden klimatischen Bedingungen der Einsatz von mineralischen Baustoffen (Beton) sinnvoll sein. Hier bietet sich die Ausbildung als Plattentragwerk an. Zur Reduzierung der Plattendicke und damit des Transportgewichtes ist jedoch die Kombination mit einem Primär und Sekundärtragwerk vorteilhaft.
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Mit großem Vorteil ist die Tragkonstruktion der Wandelemente, die in Längsrichtung der Module verlaufen, konstruktiv immer der Modulseite zugeordnet. Auch die Verbindung zwischen Wand- und Deckenelementen erfolgt immer auf der Modulseite. Aufgrund der bevorzugt schachbrettartigen Anordnung der Raummodule mit zwischen ihnen angeordneten Leerzellen sind mehrschichtig aber nicht symmetrisch aufgebaute und in Längsrichtung verlaufende Innenwände von Geschoß zu Geschoß gespiegelt. Die Verbindung der Raummodule erfolgt über die durchlaufenden oder gekoppelten Scheibengurte und die Querkraftverbinder.
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Die Verfahrensaufgabe wird gelöst durch das nachfolgend im Detail beschriebene Verfahren zur Errichtung, zum Rückbau und zum Wiederaufbau von Gebäuden mit befristeter Standzeit aufweisend vorgefertigte flächige Elemente als Wandelemente, Bodenelemente, Decken- und/oder Dachelemente.
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In einem ersten Schritt werden die werkseitig vorgefertigten flächigen Elemente am Ort der Ersterrichtung des Gebäudes auf einer dort befindlichen Gebäudegründung zu Raummodulen zusammengesetzt und so das Gebäude als Modulbau errichtet. In einem zweiten Schritt des Rückbaus des Gebäudes wird dieses nur bis zur Stufe der Raummodule rückgebaut und die Raummodule als solche zu einem Wiedererrichtungsort überführt. In einem dritten Schritt wird das Gebäude wiederaufgebaut, diesmal im Gegensatz zur Ersterrichtung unmittelbar aus den rückgebauten Modulen, die nicht erst aus flächigen Elementen erstellt werden müssen.
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In Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass im ersten Schritt flächige Wandelemente mit modulübergreifender Länge und mit Solltrennstellen verbaut werden und/oder im ersten Schritt die Raummodule derartig schachbrettartig angeordnet werden, dass zwischen zwei Raummodulen eine Leerzelle entsteht, deren Wände und Decken zumindest teilweise durch benachbarte Raummodule gebildet werden. Die diesbezüglichen Vorteile wurden bereits erläutert.
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Schließlich ist noch in Ausgestaltung des Verfahrens vorgesehen, dass im zweiten Schritt die Solltrennstellen der modulübergreifenden Wände geöffnet werden, so dass diese Wände zum Teil in einem Raummodul verbleiben und zu einem Teil als flächiges Element rückgewonnen werden.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst ein planerischer Entwurf des Gebäudes anhand eines Modulrasters erstellt, wobei die Module nicht vorgefertigt zur Baustelle verbracht werden, sondern dort erfindungsgemäß aus werkseitig vorgefertigten Wand-, Boden-, Decken- und ggf. auch Dachelementen in situ erstellt werden. Die werkseitig gefertigten Elemente sind dabei in ihren Maßen auf das Modulraster bezogen, wobei jedoch die flächigen Wandelemente auch modulübergreifend vorgefertigt und auf der Baustelle zum Gebäude gefügt werden können. In diesem Fall weisen sie Solltrennstellen auf. Sodann erfolgt der Aufbau des Gebäudes derart, dass durch Zusammenfügen der flächen Elemente Raummodule erstehen, welche bevorzugt derart schachbrettartig zueinander angeordnet sind, dass zwischen zwei in situ erstellten Raummodulen eine Leerzelle gebildet ist, deren Wände und Decken zumindest teilweise durch zu ihr unmittelbar angrenzende Raummodule gebildet ist. Das Zusammenfügen erfolgt dabei auf vor Ort zuvor erstellten Gebäudefundamenten, bei denen es sich insbesondere um Streifenfundamente oder eine Bodenplatte handelt. Dies erfolgt derart, dass zuerst die Bodenelemente der Raummodule auf den Fundamenten verlegt werden, danach die Wandelemente der Raummodulen auf den Bodenelementen, auf denen wiederum die Deckenelemente gefolgt von den Bauelementen der Raummodule des nächsten Stockwerks. Zum Schluss werden die Dachelemente der Leerzellen verlegt.
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In einem dritten Schritt erfolgt der Rückbau des Gebäudes, in dem bei der Ersterrichtung geschlossenen Fugen der modulbegrenzt hergestellten Wandlängen oder die Solltrennstellen der modulübergreifenden Wandelemente geöffnet werden, so dass die aus den Elementen gebildeten Raummodule verbleiben, die als solche im Ganzen entnommen werden. Zuerst werden die Dachelemente der Leerzellen entfernt. Danach werden die erfindungsgemäß in den modulübergreifenden Wänden vorgesehenen Solltrennstellen geöffnet und die Wände der Leerzellen entfernt. Es verbleiben die aus den Elementen gebildeten Raummodule, die als solche rückgebaut werden. Dies setzt sich Stockwerk für Stockwerk nach unten fort. Zum Schluss werden die unmittelbar auf den Fundamenten aufsitzenden Module demontiert und danach die verbliebenen Bodenelemente, falls vorhanden.
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In einem weiteren Schritt erfolgt der Wiederaufbau an einem anderen Standort reziprok zum Rückbau, wobei das Gebäude im Gegensatz zur Ersterrichtung als Modulbau aus den rückgebauten Modulen neu errichtet wird, jedoch unter Verwendung der aus den Leerzellen rückgewonnenen flächigen Wandelemente. Neue flächige Wandelemente sind nur dann erforderlich und erfindungsgemäß, wenn das Gebäude mit einer veränderten Geometrie wiedererichtet werden soll. Es ist jedoch auch erfindungsgemäß, das zweite Gebäude in reiner Modulbauweise zu errichten unter Verwendung der aus den beim Rückbau gewonnenen Raummodulen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen dabei gleiche Bauteile Im Einzelnen zeigen:
- 1: eine schematische Ansicht eines Gebäudes mit Raummodulen und Leerzellen,
- 2: ein Stadium der Ersterrichtung des Gebäudes nach erfindungsgemäßen Verfahren in Explosionsdarstellung,
- 3: dasselbe Stadium in Bausituation,
- 4: ein Stadium der Ersterrichtung mit modulübergreifenden Wandelementen,
- 5: ein Stadium des Rückbaus des Gebäudes,
- 6: eine schematische Detailansicht eines Wandelementes mit Solltrennstellen in Holzrahmenbauweise und
- 7: ein erfindungsgemäßes Tragwerk.
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1 zeigt schematisch eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Gebäudes 1 nach Ersterrichtung mit Raummodulen 6 und zwischen diesen befindlichen Leerzellen 7, deren Wände durch die sie umgebenden Raummodule 6 gebildet sind, sofern sie nicht ihnen zugeordnete eigene flächige Elemente 2 aufweisen. Zu erkennen ist, dass die Raummodule 6 - die auch mit einem X gekennzeichnet sind - aus flächigen Elementen 2 in Form von Wandelementen 3, Bodenelementen 4 und Deckenelementen 5 gebildet sind, wobei letztere im obersten Geschoß auch als Dachelemente 30 ausgebildet sein können, hier als Flachdachelemente. Bodenelemente 4 befinden sich sowohl unter den Raummodulen 6 als auch den Leerzellen 7 - mit 0 gekennzeichnet -, wobei diese hier skizzierten Bodenelemente 4 im Falle einer mineralischen Bodenplatte erfindungsgemäß auch durch diese gebildet sein können, so dass in diesem Fall die Raummodule 6 des Erdgeschosses als nach unten offene Module ausgebildet sind.
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2 zeigt ein Stadium des erfindungsgemäßen Verfahrens in Explosionsdarstellung, nämlich einen Teil von Schritt 2 der Ersterrichtung des Gebäudes 1 nach vorheriger Planung aufgrund einer Modulrasterung aus flächigen Elementen. Zu erkennen ist ein Streifenfundament, drei Raummodule 6 und zwei zwischen ihnen befindliche Bodenelemente 4, die später Teil einer Leerzelle 7 sein werden. Die Raummodule 6 sind vor Ort auf der Baustelle aus werkseitig vorgefertigten flächigen Elementen 2 zusammengesetzt worden, wobei die flächigen Elemente bei dieser Ausführungsform mit modulrasterbezogenen Maßen gefertigt wurden.
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3 zeigt dasselbe Stadium, jedoch in der tatsächlichen Bausituation.
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4 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudes 1 und des Verfahrens. Zu erkennen ist eine Bodenplatte 31, mit einem auf ihr angedeutetem virtuellen Raster, dessen Rasterweite den Raummodulen 6 entspricht. Dargestellt sind sechs modulübergreifende Wandelemente 3, jeweils mit einer Mehrzahl an Solltrennstellen 9, die hier als Front- und Rückseite des Gebäudes sowie auf beiden Stirnseiten und als Flurwände eingesetzt sind. Es wurden in diesem Schritt bereits einige flächige Elemente 2 errichtet, diese jedoch noch nicht zu einem Raummodul zusammengefügt. Schematisch angedeutet sind Betonsockel 28, die an diejenigen Wandelemente 3 angeformt sind, die die Aussenwänden des späteren Gebäudes 1 bilden werden und die mit der vor Ort erstellten Bodenplatte 31 verbunden sind, bzw. werden.
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Ein Gebäudeflur 27 ist auf der dem Betrachter zugewandten Stirnseite des Gebäudes zu erkennen. Die schematisch angedeuteten Solltrennstellen 9 ermöglichen den Rückbau des Gebäudes 1 bis zum Stadium der Raummodule, wobei letztere als solche entnommen und zum Ort der Wiedererrichtung des Gebäudes 1 verbracht werden, wo aus ihnen entweder das Gebäude als reiner Modulbau oder aber bevorzugt in Kombination mit den ebenfalls rückgewonnenen flächigen Elementen der Leerzellen als Gebäude aus Raummodulen und Leerzellen erneut errichtet wird.
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5 zeigt den Schritt des Rückbaus des Gebäudes. Das durchgehende Wandelement 3 des zweiten Obergeschosses wurde bereits an seinen Solltrennstellen 9 getrennt, die so erzeugten flächigen Elemente 2 werden entnommen und für die Wiedererrichtung verwendet. Zurück bleiben die Raummodule 6 dieses Stockwerks, die als solche entnommen und an den Wiedererrichtungsort verbracht werden. Die Dachelemente 5 der Leerzellen 7 sind in diesem Schritt zuerst rückgebaut worden, bevor die so isolierten Raummodule 6 entnommen werden.
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6 zeigt schematisch eine Detailansicht eines Wandelementes 3 mit Solltrennstellen 9 in Holzrahmenbauweise. Dieses Wandelement 3 ist in seiner Höhe zwischen einem Boden- und einem Deckenelement positioniert. Statisch relevante Elemente des Wandelementes 3 sind die tragenden Stützen 13 sowie Kopfrähm 10a und Fußrähm 10b. Die restlichen Riegel haben nur eine konstruktive Bedeutung. Der Bereich des Wandelements 3, der die spätere Kopfwand des Raummoduls 6 bildet, übernimmt die Abtragung der Vertikallasten. Der Bereich, der die spätere Kopfwand einer Leerzelle 7 bildet, ist im Bezug auf die Vertikallasten nichttragend, kann jedoch bei entsprechender Ausbildung der Schnitt- bzw. Koppelungsstellen zur Gebäudeaussteifung genutzt werden. Die Lastabtragung aus dem oberhalb des dargestellten Wandelements 3 befindlichen Deckenelements 5 erfolgt über Randträger 21 an einem Knotenpunkt in die Stützen 13 und von dort an einem weiteren Knotenpunkt unmittelbar in den unteren Randträger 21. Kopfrähm 10a und Fußrähm 10b werden in der Regelausführung nicht auf Biegung belastet. Die Stütze 13 steht achsenbezogen zentrisch auf dem Modulraster. Auf diese Weise können sowohl die Randträger der Deckenelemente der betrachteten Ebene wie auch die Randträger der Bodenelemente der darüber liegenden Ebene ihre Lasten über nur eine Stütze abtragen. Die Trennstelle 9 der Kopfwand des Raummoduls 6 zur benachbarten Leerzelle 7 ist in diesem Fall feldbezogen ausgeführt, d.h. in das Feld der Leerzelle 7 positioniert. Die Solltrennstellen 9 sind hier als Doppelstiele 23 ausgeführt Kopf- und Fußrähm 10a, 10b sind mit einem erfindungsgemäßen Teileinschnitt 26 vorgerichtet.
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7 zeigt ein erfindungsgemäßes Tragwerk15 eines Raummoduls 6, welches bereits zur Entnahme durch einen Kran bereit ist. Zu erkennen ist das Primätragwerk 17 aus liegenden U-förmigen Stahlprofilen und das in ihm orthogonal angeordnete Sekundärtragwerk 18 aus Holzbalken. Die Aufhängung für den Kran ist an den Längsträgern des Primärtragwerks 17 angeordnet. Zur Stabilisierung des Elementes im Montagezustand und zum Ausgleich ggf. auftretender Querzugkräfte aus der Montageaufhängung sind bei den Aufhängepunkten Druckstreben 32 (nicht 33) eingebaut. Der Ausbau, d.h. die oberseitigen Bodenaufbauten wie auch die unterseitig angeordneten Unterdecken waren, unter Berücksichtigung von Brand-, Wärme, Schall- und raumakustischen Belangen mit auf das Rohelement abgestimmten, zulassungskonformen Systemen, in gewohnter Weise ausgeführt, sind jedoch bereits entfernt. Die Unterdecken können erfindungsgemäß mit Ausnahmen der Modulrandbereiche verbleiben.
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Das Primärtragwerk 17 besteht aus Stahl-U-Profilen 14, die an den Modullängsrändern 16 außen angeordnet und nach innen geöffnet sind. Hierdurch ergibt sich eine hohe Tragfähigkeit durch ein hohes E-Modul sowie eine geringe Konstruktionshöhe auch bei großer Spannweite. Das Sekundärtragwerk 18 besteht Holz und ist zwischen den Stahl U-Profilen 14 quer verlaufend und in die offenen U-Profile einbindend angeordnet. Holz ist ökologisch nachhaltig. Die Verbindung beider Tragwerke erfolgt so, dass die Holzbalken des sekundären Tragwerks in den zur Elementinnenseite geöffneten U-Profilen des Primärtragwerks verlaufen und auf dem unteren Flansch ablasten.
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8 zeigt das erfindungsgemäße statische System gekoppelter Deckenscheiben aus den Deckenelementen, bei dem die Scheibengurte von den unter bzw. über der Deckenscheibe stehenden Wänden, bzw. deren Kopf- und Fußrähm übernommen werden. Die nebeneinanderliegenden U-Randträger der Deckenscheiben werden mittels Schubknaggen 33 miteinander verbunden, die Stege des Randträgers innerhalb einer Aussparung durchdringen. Die Aussennwand wird mit ihrer Tragkonstruktion auf das Modulraster axial bezogen positioniert. Der Anschluss erfolgt insbesondere innerhalb der offenen Bauchbinde von außen mittels an den Randträger angeschraubter Metallwinkel und Verschraubung an das jeweilige Kopf- bzw. Fußrähm. Die parallel zu dem Deckenrandträger verlaufenden Innenände werden mit ihrer Wandstärke auf das Modulraster axial bezogen positioniert. Bei mehrschichtig aufgebauten Wänden mit entkoppelten Schalen wird die Tragkonstruktion dem Raummodul und die nichttragende Schale der Leerzelle zugeordnet. Die Verbindung zwischen Wand und Bodenrandträger erfolgt im Raummodul durch angeschraubte Winkel. Bei einer Außenwand rechtwinklig zu frn Deckenrandträgern wird diese mit ihrer Tragkonstruktion axial auf das Modulrasterbezogen positioniert.
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Mit großem Vorteil kombiniert die vorliegende Erfindung die Vorteile eines Gebäudes aus werkseitig vorgefertigten flächigen Elementen mit denjenigen eines Gebäudes aus vorgefertigten Raummodulen bzw. eines entsprechenden Errichtungs-, Rückbau- und Wiederrichtungs-Verfahrens und ermöglicht so eine kostengünstigte Ersterstellung eines Gebäudes mit vorbestimmter Nutzungsdauer, dessen Rückbau zu Raummodulen und der Wiedererrichtung des Gebäudes an anderer Stelle aus den rückgebauten Raummodulen.
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Das erfindungsgemäße Gebäude wird in flächigen Elementen vorgefertigt, die auf der Baustelle auf örtlichen Fundamenten zu dreidimensionalen Raummodulen zusammengefügt werden, wobei deren Positionierung insbesondere schachbrettartig derartig erfolgt, dass zwischen Raummodulen Leerzellen gebildet sind, wobei jedoch das Gebäude in Teilbereichen oder im ganzen Gebäude ohne eine derartige schachbrettartige Anordnung ausgebildet sein kann. In jedem Fall erfolgt der Rückbau des Gebäudes erfindungsgemäß in Raummodulen. Die Wandelelemente sind dabei bevorzugt raummodulübergreifend ausgebildet mit Solltrennstellen, insbesondere im Bereich von Leerzellen. Randstützen sind in Modulkopfwänden vorgesehen, die Wandelemente für Raummodule im Erdgeschoß weisen mit großem Vorteil einen Betonsockel auf, wobei die dort befindlichen Module bodenlose ausgebildet sind, sofern eine mineralische Bodenplatte vorhanden ist.
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Durch die Reduzierung der Transporte insbesondere bei der Ersterrichtung aber auch beim Transport zum Anschlussstandort wird nicht nur die ökonomische Effizienz, sondern auch der ökologische Fußabdruck des Gebäudes über seine Lebenszeit minimiert. Hierzu trägt genauso die Vermeidung von Elementdoppellungen durch die schachbrettartige Anordnung der Raummodule bei.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gebäude
- 2
- flächiges Element
- 3
- Wandelement
- 4
- Bodenelement
- 5
- Deckenelement
- 6
- Raummodul
- 7
- Leerzelle
- 8
- Bereich
- 9
- Solltrennstelle
- 10
- Rähm
- 11
- Schlitz
- 12
- Stahlkonstruktionsteil
- 13
- Stütze
- 14
- U-förmiges Randprofil
- 15
- Tragwerk
- 16
- Modullängsrand
- 17
- Primärtragwerk
- 18
- Sekundärtragwerk
- 19
- Raummoduldecke
- 20
- Raummoduldach
- 21
- Randträger
- 22
- Kopfwand
- 23
- Doppelstiel
- 24
- einteiliger Stiel
- 25
- Teilrückschnitt
- 26
- Teileinschnitt
- 27
- Gebäudeflur
- 28
- Betonsockel
- 29
- Flächiges Element
- 30
- Dachelement
- 31
- Bodenplatte
- 32
- Druckstrebe
- 33
- Schubknagge