DE19915597A1 - Radsensor - Google Patents
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Abstract
Bei einem Radsensor (3) für Eisenbahnüberwachungsanlagen mit wenigstens einer in einem im Schienenbereich angeordneten Gehäuse (7) untergebrachten, wechselstromgespeisten Schwingkreisspule (9) einer auf die Bedämpfung der Spule (9) durch vorbeirollende Räder (2) empfindlichen Überwachungsschaltung, besteht die bzw. jede Schwingkreisspule (9) aus wenigstens zwei Spulenteilen (11, 12), die in Schienenlängsrichtung gesehen hintereinander angeordnet und in einer Gegenschaltung verbunden sind, so daß sie von äußeren Störfeldern induzierte Spannungen unterdrücken.
Description
Die Erfindung betrifft einen Radsensor für Eisenbahnüberwachungsanlagen mit
wenigstens einer in einem im Schienenbereich angeordneten Gehäuse unterge
brachten, wechselstromgespeisten Schwingkreisspule einer auf die Bedämpfung
der Spule durch vorbei rollende Räder empfindlichen Überwachungsschaltung.
Derartige Radsensoren sind u. a. aus den DE 32 34 651 A, DE 33 13 805 C und
DE 38 08 484 A bekannt. Die Spule ist mit einem Kondensator zu einem L-C-
Schwingkreis geschaltet und liegt in einem Ruhestrom-Überwachungskreis, wobei
durch die Bedämpfung der Spule durch ein über die Spule rollendes Rad die
Stromaufnahme des Kreises signifikant absinkt, so daß über Triggerschaltungen
Zähl- oder Steuerimpulse erzeugt werden können, die der Überwachungsanlage
zugeführt werden und dort beispielsweise für die Achszählung von Schienen
verkehrsmitteln verwertbar sind. Bei zwei in Schienenlängsrichtung hintereinander
angeordneten und in eigenen Schwingkreisen geschalteten Spulen kann man
überdies aus der Reihenfolge, in der die Impulse auftreten, die Fahrtrichtung des
Schienenverkehrsmittels erfassen. Bei den oben erwähnten Radsensoren sind die
Schwingkreisspulen mit Ferritkernen ausgestattet, die verschiedene Formen
aufweisen können. Aus der US 3 721 821 A ist auch eine Konstruktion bekannt,
bei der zwei Schwingkreisspulen als Luftspulen ausgebildet und mit Abstand
voneinander in einem unterseitig von einer Metallplatte abgeschlossenen Kunst
stoffgehäuse angeordnet sind. Radsensoren der gegenständlichen Art zeichnen
sich durch einen einfachen, kostengünstigen Aufbau aus, wobei sie hinsichtlich
der Störungsempfindlichkeit keine bzw. kaum Nachteile gegenüber wesentlich
aufwendigeren Systemen zeigen, die mit gesonderten Sender- und Empfangs
spulen arbeiten, deren Kopplung durch vorbei rollende Räder verändert wird, so
daß wieder Zählsignale erzeugt werden können. Beispiele für derartige Systeme
entnimmt man der AT 378 522 B, der DE 37 20 576 A und der EP 374 430 A.
In der Praxis können bei allen bekannten Systemen beim Betrieb Störungen
auftreten. Neben rein mechanischen Störungen durch Lockerung und Änderung
der Relativlage der Sensoren zur Schiene bzw. zu den vorbeirollenden Rädern
beruhen weitere Störungen auf der Einwirkung äußerer Umstände. Beispielsweise
erzeugen die bei Hochgeschwindigkeitszügen eingesetzten Magnetschienen
bremsen starke Störfelder, die die Schwingkreisspulen beeinflussen können.
Ebenso wirken hier die oft größenordnungsmäßig einige 1000 Ampere erreichen
den Schienenströme als Störfaktor. Bei Systemen mit gekoppelten Sender- und
Empfangsspulen wurden schon verschiedene Sicherungsschaltungen vorgesehen,
um die Wirkung bestimmter Störfaktoren auszuschalten bzw. zumindest her
abzusetzen. Nach der DE 37 20 576 A wird das Streumagnetfeld der erregten
Wirbelstrombremse dazu benützt, um den Kontakt der Achszähllogik unwirksam
zu schalten. Nach der EP 374 430 A wird eine frequenzselektive Abschirmung an
der Unterseite von linearen Wirbelstrombremsen vorgesehen. Alle diese Maßnah
men wirken selektiv nur gegen die Störeinflüsse von Wirbelstrombremsen. Es
können aber durch andere Faktoren ebenfalls Störungen hervorgerufen werden.
Solche Faktoren sind neben den schon erwähnten Schienenströmen fallweise
wirksam werdende äußere Felder z. B. aus parallel zu den Schienen verlaufenden
Leitungen.
Aufgabe der Erfindung ist demnach die Schaffung eines Radsensors der eingangs
genannten Art, bei dem mit verhältnismäßig einfachen Mitteln die Einwirkung
äußerer Störfaktoren weitestgehend ausgeschlossen wird.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die bzw. jede
Schwingkreisspule aus wenigstens zwei Spulenteilen besteht, die in Schienen
längsrichtung gesehen hintereinander angeordnet und in einer Gegenschaltung
verbunden sind, so daß sie von äußeren Störfeldern induzierte Spannungen unter
drücken.
Durch die Erfindung werden für die Praxis nicht nur die schon beschriebenen
Störfaktoren zumindest weitestgehend eliminiert, was bedeutet, daß der möglichst
Störeinfluß von Wirbelstrombremsen und Schienenströmen ausgeschaltet werden
kann, sondern es werden auch andere Störeinflüsse unterdrückt. Untersuchungen
des Erfinders haben nämlich gezeigt, daß bei Radsensoren der gegenständlichen
Art an ungünstigen Stellen des Schienenbereiches, z. B. in der Nähe von Wei
chen, die Möglichkeit besteht, daß aus bestimmten Schienenbereichen Schleifen
gebildet werden, die mit der Schienenkapazität selbst Schwingkreise bilden
können, die an die Schwingkreisspulen der Radsensoren angekoppelt sind und
besonders bei zur Eigenfrequenz der Radsensorschwingkreise harmonischer
Eigenfrequenz Störungen induzieren, also in der Praxis Zählfehler verursachen.
Auch Aufbauten der Schienenbetriebsmittel können Schleifen bilden, die wieder
Bestandteil störender Schwingkreise sind, welche beim Überfahren die Radsenso
ren beeinflussen. Durch die besondere Form der erfindungsgemäßen Spulen
werden aber derartige Störeinflüsse unterdrückt, da die Wicklungsteile die Span
nungen gegensinnig induzieren.
Es ist an sich möglich, die Spulenteile gegengleich miteinander zu verbinden.
Eine besonders hohe Symmetrie und damit Unterdrückungssicherheit wird
erreicht, wenn die beiden Spulenteile einer aus zwei Spulenteilen bestehenden
Schwingkreisspule eine gemeinsame Wicklung aufweisen, deren Einzelwindungen
in Form einer liegenden Acht um die beiden Spulenzentren geführt sind. Da hier
die Unterdrückung induzierter Störspannungen innerhalb jeder einzelnen Doppel
windung erfolgt, also nur geringe Spannungsunterschiede zwischen den beiden
Windungsteilen auftreten können. Aus Symmetriegründen kann es auch manch
mal vorteilhaft sein, die Spule mit einer im Durchmesser größeren Zentralwicklung
auszubilden und ihr in Fahrtrichtung gesehen je eine kleinere Ergänzungswicklung
vor- und nachzuordnen. Auch entsprechende Anordnungen aus einander zur
Schwingkreisspule ergänzenden Spulenteilen sind möglich.
Eine besonders hohe Unempfindlichkeit gegen Störungen durch Wirbelstrom
bremsen wird erzielt, wenn in Weiterbildung der Erfindung die Spulenteile, ihr
Innenraum und ihre Umgebung sowie ein den Sensor umschließendes Gehäuse
frei von magnetischem und magnetisierbarem Material gehalten sind. Ohne
sonstige Maßnahmen besteht nämlich bei mit Ferritkernen ausgestatteten Spulen
die Gefahr, daß diese Kerne unter der Einwirkung der hohen Wirbelströme
irreversibel in den Sättigungsbereich übergehen. Vorzugsweise sind bei der
erfindungsgemäßen Ausführung die Spulenteile in Gießharz eingebettet. Auch
weitere notwendige Schaltelemente des Schwingkreises können von dieser
Gießharzbettung aufgenommen und damit gegen Witterungseinflüsse vollkommen
geschützt untergebracht werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es
zeigen
Fig. 1 einen an einer Schiene angebrachten Radsensor im Schnitt,
Fig. 2 den Radsensor nach Fig. 1 in kleinerem Maßstab in Draufsicht, wobei nur
die Wicklungen der Schwingkreisspulen dargestellt wurden und
Fig. 3 eine Ausführungsvariante einer Schwingkreisspule ebenfalls in Draufsicht.
Nach den Fig. 1 und 2 ist zur Erfassung von auf Schienen 1 rollenden Rädern 2
von Schienenfahrzeugen ein Radsensor 3 vorgesehen, der beim Ausführungsbei
spiel mit einer Halterung 4 am Steg 5 der Schiene 1 in einem genau definierten
Abstand von Radkranz 6 der Räder 2 von auf der Schiene 1 fortbewegten Schie
nenfahrzeugen angebracht ist.
Der Radsensor 3 besitzt ein aus Kunststoff gefertigtes Außengehäuse 7, in dem
in der Nähe der Decke 8 zwei Schwingkreisspulen 9 unter Einhaltung eines
Abstandes in Schienenlängsrichtung angeordnet sind. Jede Schwingkreisspule 9
ist Bestandteil eines L-C-Kreises, dessen Kondensatoren ebenso wie die Spulen
9 in einer Gießharzbettung 10 geschützt untergebracht werden können. Auch
weitere allfällige Bestandteile der Sensorschaltung können in das Gießharz
eingebettet sein. Die zu äußeren Auswertungsstufen führenden Leitungen und
deren Anschlüsse wurden nicht dargestellt.
Nach Fig. 2 besteht jede der beiden Schwingkreisspulen aus zwei Spulenteilen
11, 12, die in Schienenlängsrichtung gesehen hintereinander angeordnet sind und
deren Windungen 13 jeweils in Form einer liegenden Acht um die Zentren der
beiden Spulenhälften 11, 12 geführt sind.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsvariante, bei der jede Schwingkreisspule aus drei
Spulenteilen, nämlich einem größeren Mitteilteil 14 und zwei in Schienenlängs
richtung vor- und nachgeordneten Nachbarteilen 15,16 besteht, wobei die Spu
lenwindungen in Weiterführung der Ausführung nach Fig. 2 in den beiden Nach
barteilen 15, 16 gegensinnig zum Mittelteil 14 gewickelt sind.
Claims (4)
1. Radsensor für Eisenbahnüberwachungsanlagen mit wenigstens einer in
einem im Schienenbereich angeordneten Gehäuse untergebrachten, wechsel
stromgespeisten Schwingkreisspule einer auf die Bedämpfung der Spule durch
vorbei rollende Räder empfindlichen Überwachungsschaltung, dadurch gekenn
zeichnet, daß die bzw. jede Schwingkreisspule (9) aus wenigstens zwei Spulent
eilen (11, 12, 14-16) besteht, die in Schienenlängsrichtung gesehen hinterein
ander angeordnet und in einer Gegenschaltung verbunden sind, so daß sie von
äußeren Störfeldern induzierte Spannungen unterdrücken.
2. Radsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Spulenteile (11, 12) einer aus zwei Spulenteilen bestehenden Schwingkreisspule
(9) eine gemeinsame Wicklung aufweisen, deren Einzelwindungen (13) in Form
einer liegenden Acht um die beiden Spulenzentren geführt sind (Fig. 2).
3. Radsensor nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spulenteile (11, 12, 14-16), ihr Innenraum und ihre Umgebung sowie ein den
Sensor (9) umschließendes Gehäuse (7) frei von magnetischem oder magnetisier
barem Material gehalten sind.
4. Radsensor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenteile
(11, 12, 14-16) in Gießharz (10) eingebettet sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8170 | Reinstatement of the former position | ||
8181 | Inventor (new situation) |
Inventor name: FRAUSCHER, JOSEF, ING., ST. MARIENKIRCHEN, AT |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FRAUSCHER HOLDING GMBH, ST. MARIENKIRCHEN, AT |
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R002 | Refusal decision in examination/registration proceedings | ||
R003 | Refusal decision now final |
Effective date: 20121011 |