DE102007023476A1 - Radsensor - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Radsensor, insbesondere für eine Gleisfreimeldeeinrichtung, mit zwei induktiv arbeitenden Sensorkanälen (A, B), die durch eine Eisenbahnschiene (1) getrennte Sender und Empfänger aufweisen. Um Störspannungen effektiv und einfach zu kompensieren, ist vorgesehen, dass empfangsseitig den Sensorkanälen (A, B) zugeordnete induktive Bauelemente vorgesehen sind, deren Empfangsstörspannungen durch äußere magnetische Felder, welche beide Bauelemente beeinflussen, vom Betrag her gleich hoch sind und in einer Reihenschaltung durch Subtraktion unterdrückt werden.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Radsensor, insbesondere für eine Gleisfreimeldeeinrichtung, mit zwei induktiv arbeitenden Sensorkanälen, die durch eine Eisenbahnschiene getrennte Sender und Empfänger aufweisen.
- Radsensoren werden im Bahnwesen für die Gleisfreimeldung, aber auch für andere Schalt- und Meldeaufgaben eingesetzt. Dabei wird überwiegend die Magnetfeld beeinflussende Wirkung der Eisenräder der Schienenfahrzeuge ausgenutzt. Für die Fahrtrichtungserkennung des Zuges werden zweikanalige Sensoren benötigt. Beim Überfahren eines Fahrzeugrades erzeugen die beiden Sensorkanäle nacheinander zeitlich versetzte Signale, die zur Fahrtrichtungserkennung benutzt werden.
- Die nach dem induktiven Wirkprinzip arbeitenden Radsensoren lassen sich neben der ein- oder zweikanaligen Bauweise auch in Näherungsschalter, die die Rückwirkung der Eisenräder auf einen ein Magnetfeld erzeugenden Sensor erfassen, und die Eisenbahnschienen umgreifende Systeme mit getrenntem Sender und Empfänger einteilen. Die Erfindung bezieht sich auf einen zweikanaligen Radsensor mit getrenntem Sender und Empfänger.
- Allen induktiv arbeitenden Sensoren ist dabei gemeinsam, dass sie störempfindlich sind gegenüber induktiv eingekoppelten Störspannungen im Bereich der Arbeitfrequenz.
- Eine Ursache dafür sind Schienenströme, die durch den Rückleiterstrom einer Lokomotive entstehen, wobei ein Oberwellenanteil im Empfänger ein Störsignal in Form von Schwebungen induzieren kann. Diese Schwebung, die der Empfangsspannung überlagert ist, lässt sich nur schwer von der zu detektierenden Radbeeinflussung trennen, weil hier Tiefpassfilter prinzipbedingt versagen.
- Eine weitere Ursache von Störspannungen können auch benachbart angeordnete weitere Sensoren oder Sensorkanäle sein, die mit gleicher Arbeitsfrequenz betrieben werden und durch gegenseitige Beeinflussung ihrer Sender zu Schwebungen führen.
- Neben einem Dauerstörpegel auf Arbeitsfrequenz können aber auch hohe Kommutierungsstromflanken von bis zu 1 kA/μs auftreten, die impulsartig stören. Störsignale dieser Art werden vor allem von vorbeifahrenden Zügen durch deren Leitungen und Transformatoren induziert.
- Um die Störfestigkeit der Sensoren gegenüber diesen Störgrößen zu erhöhen, sind verschiedene sensorbauartspezifische Lösungsansätze bekannt.
- Für die Sensorbauart mit nur einer auf die Eisenmasse des Rades reagierenden Schwingkreisspule pro Kanal, das heißt für Näherungsschalter, kann eine weitgehende Kompensation der induzierten Störspannungen durch die Aufteilung der Schwingkreisspule in mindestens zwei Teilspulen mit gegensinniger Wicklung erreicht werden, wie in der
DE 19 915 597 A1 und derDE 10 137 519 A1 beschrieben. - Bei gattungsgemäßen Radsensoren mit getrennten Sender und Empfängerschwingkreisen wird gemäß der
DE 10 122 980 A1 vorgeschlagen, die Resonanzfrequenz des Empfängerschwingkreises gegenüber der Senderfrequenz zu verändern, um insbesondere den Störeinfluss einer Wirbelstrombremse zu unterdrücken. - Aus der
DE 4 240 478 A1 ist ein zweikanaliger Radsensor bekannt, bei dem die beiden Sender mit gleicher Frequenz, aber mit 90° Phasenversatz betrieben werden, um die gegenseitige Beeinflussung der Sender zu reduzieren. - Gemäß der
EP 1 541 440 B1 wird eine Phasenmodulation eines elektromagnetischen Schwingkreises für Radsensoren vorgeschlagen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Radsensor anzugeben, der bei einfachem Aufbau eine erhöhte Störsicherheit gegenüber Störspannungen verschiedener Ursachen aufweist.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass empfangsseitig den Sensorkanälen zugeordnete induktive Bauelemente vorgesehen sind, deren Empfangsstörspannungen durch äußere magnetische Felder, welche beide Bauelemente beeinflussen, vom Betrag her gleich hoch sind und in einer Reihenschaltung durch Subtraktion unterdrückt werden.
- Die beiden in die Sensorkanäle integrierten induktiven Bauelemente sind dabei vorzugsweise derart in Reihe miteinander verbunden und bei gleicher Feldausrichtung gegensinnig geschaltet, dass ihre Summenausgangsspannung frei ist von Störsignalen, die als Gleichtaktsignale beide induktiven Bauelemente gleichermaßen beeinflussen und folglich durch die Gegensinnigkeit einer Polung oder einer Wicklungsorientierung kompensiert werden. Es ist aber auch möglich, die Kompensation der Störsignale bei um 180° verschiedener Feldausrichtung und gleichsinniger Schaltung der induktiven Bauelemente zu erreichen.
- Damit bei einer Radüberfahrt in jedem Kanal gleiche Radkurvenverläufe resultieren, wird die praktische Ausführung auf gleichem Aufbau und gleicher Beabstandung und Winkelanordnung der induktiven Bauelemente gegenüber der Eisenbahnschiene beruhen.
- Zu den kompensierbaren Störeinflüssen gehören Schienenströme, da deren Einkopplung in beide Sensorkanäle ähnlich hoch ist, sowie Störgrößen anderer Quellen, beispielsweise infolge parallel zum Radsensor verlaufender Stromkabel oder benachbarter Sensoren.
- Die induktiven Bauelemente sind gemäß Anspruch 2 beide den zwei Sensorkanälen zugehörige Empfängerspulen eines einzigen Schwingkreis-Empfängers oder gemäß Anspruch 3 die Empfängerspulen zweier in Reihe miteinander verbundener separater Schwingkreis-Empfänger. Durch die Reihenschaltung bilden die beiden Empfängerspulen oder die beiden Schwingkreis-Empfänger einen kompakten Schaltungsteil, an dessen Ausgang ein Summenempfangssignal entsteht, das in einer nachfolgenden Schaltung demoduliert und ausgewertet wird.
- Senderseitig ist gemäß Anspruch 4 jeder Sensorkanal mit einem eigenen Schwingkreis-Sender ausgestattet, wobei die beiden Schwingkreis-Sender unterschiedliche Arbeitsfrequenzen aufweisen. Diese Arbeitsfrequenzen unterscheiden sich in einer Größenordnung, bei der die durch die Einkopplung des jeweils anderen Schwingkreis-Senders entstehenden Schwebungen empfangsseitig durch einen Tiefpassfilter unterdrückbar sind. Beispielsweise können die Arbeitsfrequenzen 40 kHz und 45 kHz betragen.
- Ein Radsensor zur Detektion einer Radbeeinflussung, bei der die durch die Schwingkreis-Sender unterschiedlicher Arbeits frequenzen induzierten Schwebungen weitgehend eliminiert sind, ist gemäß Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass ein ausgangsseitig eines die induktiven Bauelemente aufweisenden Schaltungsteiles entstehendes Summenempfangssignal parallel über Synchrongleichrichter, die von den Schwingkreis-Sendern beaufschlagt sind, Tiefpassfilter und Signalverstärker einer Verarbeitungseinheit zur Pegelauswertung zugeführt ist. Das Summenempfangssignal wird zwei im Wesentlichen identischen Signalverarbeitungskanälen zugeführt und parallel weiterverarbeitet. Die Demodulation des Summenempfangssignals erfolgt durch Synchrongleichrichtung, das heißt, die Phasenlage des Schwingkreis-Senders beaufschlagt den Synchrongleichrichter zur phasensynchronen Gleichrichtung des empfangenen Wechselsignals. Dadurch wird das Summenempfangssignal wieder in seine senderspezifischen Frequenzanteile zerlegt und gleichgerichtet. Der nachfolgende Tiefpass dient der Unterdrückung der senderseitig entstandenen Schwebungen. Nach dem Tiefpassfilter folgt ein Signalverstärker zur Pegelanpassung, dessen Ausgangssignal von einer Verarbeitungseinheit, insbesondere einem Mikroprozessor, ausgewertet wird.
- Nachfolgend wird die Erfindung anhand figürlicher Ausführungsbeispiele näher dargestellt. Es zeigen:
-
1 ein Blockschaltbild einer ersten Variante eines Radsensors und -
2 eine zweite Variante in gleichartiger Darstellungsweise wie1 . - Beide Figuren zeigen links und rechts einer Eisenbahnschiene
1 eine Senderanordnung2 und eine Empfängeranordnung3 . Die Senderanordnung2 weist zwei separate Schwingkreis-Sender4 und5 auf, die Sensorkanälen A und B zugeordnet sind. Die beiden Schwingkreis-Sender4 und5 sind auf unterschiedliche Arbeitsfrequenzen, zum Beispiel 40 kHz und 45 kHz, abgestimmt. Bei einer Radüberfahrt verändert sich die induktive Kopplung6 beziehungsweise7 zwischen der Senderanordnung2 und der Empfängeranordnung3 , wodurch am Ausgang der Empfängeranordnung3 ein Summenempfangssignal8 in Form einer sogenannten Abrollkurve oder Glockenkurve entsteht. Diese Abrollkurve wird zur Raderkennung benutzt. Durch das Überfahren beider Sensorkanäle A und B entstehen zwei zeitlich versetzte Signale, die zur Richtungserkennung genutzt werden. Das Summenempfangssignal8 wird in zwei Signalverarbeitungskanäle eingespeist, deren wesentliche Bestandteile Synchrongleichrichter9a und9b , Tiefpassfilter10a und10b und Signalverstärker11a und11b sind. Der Synchrongleichrichter9a wird von dem Schwingkreis-Sender4 des ersten Sensorkanals A angesteuert und der Synchrongleichrichter9b wird von dem Schwingkreis-Sender5 des zweiten Sensorkanals B angesteuert. Zu dieser Ansteuerung dient die Phasenlage12 beziehungsweise13 , wodurch die Synchrongleichrichter9a und9b eine phasensynchrone Gleichrichtung des als Wechselsignal gebildeten Summenempfangssignals8 ausführen können. Auf diese Weise wird das Summenempfangssignal8 wieder in seine senderspezifischen Frequenzanteile zerlegt und gleichgerichtet. Im nachfolgenden Tiefpassfilter10a beziehungsweise10b werden die durch die Einkopplung des jeweils anderen Schwingkreis-Senders4 beziehungsweise5 entstandenen Schwebungen unterdrückt. Diese Tiefpassfilterung ist wegen der unterschiedlichen Senderfrequenzen der Schwingkreis-Sender4 und5 möglich. Der Tiefpass10a beziehungsweise10b ist über den Signalverstärker11a beziehungsweise11b , der der Pegelanpassung dient, mit Eingängen U_a beziehungsweise U_b eines Mikroprozessors14 verbunden. Der Mikroprozessor14 bewertet die Analogsignale U_a und U_b hinsichtlich ihres Pegels mit den Möglichkeiten der digitalen Signalverarbeitung. - Die Ausführungsbeispiele der
1 und2 unterscheiden sich durch den Aufbau der Empfängeranordnung3 hinsichtlich einer störspannungskompensierenden Funktionsweise. - Die Empfängeranordnung
3 gemäß1 ist als Schwingkreis-Empfänger15 mit Kondensator16 , Widerstand17 und zwei Empfängerspulen18 und19 ausgebildet. Die beiden Empfängerspulen18 und19 sind jeweils einem der beiden Sensorkanäle A und B zugeordnet und gegensinnig gewickelt, so dass Störsignale, die als Gleichtaktsignale beide Empfängerspulen18 und19 gleichermaßen beeinflussen, kompensiert werden. Die Empfängerspulen18 und19 sind dazu möglichst identisch aufgebaut und relativ zur Eisenbahnschiene1 gleichartig angeordnet. - Gemäß
2 ist die Empfängeranordnung3 dagegen mit zwei den beiden Sensorkanälen A und B zugehörigen Schwingkreis-Empfängern20 und21 ausgestattet. Hier sind die beiden Schwingkreis-Empfänger20 und21 derartig gegensinnig in Reihe geschaltet, dass das Summenempfangssignal8 frei ist von Störsignalen. Die Schwingkreis-Empfänger20 und21 sind gleich aufgebaut und haben die gleichen elektrischen Eigenschaften. Sie sind außerdem breitbandig genug ausgelegt, so dass die beiden Schwingkreis-Sender4 und5 trotz unterschiedlicher Senderfrequenzen annähernd gleich hohe Spannungen in die Schwingkreis-Empfänger20 und21 induzieren. Die Breitbandigkeit ist in2 durch eine Widerstandsdämpfung in den Schwingkreis-Empfängern20 und21 angedeutet. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10122980 A1 [0010]
- - DE 4240478 A1 [0011]
- - EP 1541440 B1 [0012]
Claims (5)
- Radsensor, insbesondere für eine Gleisfreimeldeeinrichtung, mit zwei induktiv arbeitenden Sensorkanälen (A, B), die durch eine Eisenbahnschiene (
1 ) getrennte Sender und Empfänger aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass empfangsseitig den Sensorkanälen (A, B) zugeordnete induktive Bauelemente vorgesehen sind, deren Empfangsstörspannungen durch äußere magnetische Felder, welche beide Bauelemente beeinflussen, vom Betrag her gleich hoch sind und in einer Reihenschaltung durch Subtraktion unterdrückt werden. - Radsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden induktiven Bauelemente als Empfängerspulen (
18 ,19 ) eines gemeinsamen Schwingkreis-Empfängers (15 ) ausgebildet sind. - Radsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden induktiven Bauelemente als Empfängerspulen separater Schwingkreis-Empfänger (
20 ,21 ) ausgebildet sind. - Radsensor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Sensorkanälen (A, B) Schwingkreis-Sender (
4 ,5 ) zugeordnet sind, die unterschiedliche Arbeitsfrequenzen aufweisen. - Radsensor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein ausgangsseitig einer die induktiven Bauelemente aufweisenden Empfängeranordnung (
3 ) entstehendes Summenempfangssignal (8 ) parallel über Synchrongleichrichter (9a ,9b ), die von den Schwingkreis-Sendern (4 ,5 ) beaufschlagt sind, Tiefpassfilter (10a ,10b ) und Signalverstärker (11a ,11b ) einer Verarbeitungseinheit zur Pegelauswertung zugeführt ist.
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