DE10122980A1 - Radsensoreinrichtung (Schienenkontakt) bei Gleisanlagen, mit Mitteln zum Schutz vor elektromagnetischen Störungen - Google Patents
Radsensoreinrichtung (Schienenkontakt) bei Gleisanlagen, mit Mitteln zum Schutz vor elektromagnetischen StörungenInfo
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Abstract
Ein Schienenkontakt mit eimem Empfangs-Resonanzkreis zum Empfang von Nutzsignalen ist dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, um die Resonanzfrequenz des Empfangs-Resonanzkreises von der Nutzfrequenz abweichend zu machen. DOLLAR A Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass durch die erfindungsgemäße Maßnahme das von einer linearen Wirbelstrombremse erzeugte Störsignal in der Empfängerschaltung so stark unterdrückt wird, dass es keine Fehlfunktionen des Schienenkontakts und somit des gesamten Zählpunktes hervorrufen kann.
Description
Die Erfindung betrifft einen Schienenkontakt mit einem Empfangs-
Resonanzkreis zum Empfang von Nutzsignalen.
Bei Gleisfreimeldeanlagen für Eisenbahnen sind Zählpunkte (z. B.
der bekannte Zählpunkt Zp30 der Anmelderin) vorhanden, die die
einzelnen Achsen (genauer 1 Rad je Achse), die in ein Segment des
Gleises einfahren und es verlassen, detektieren. Jeder Zählpunkt
weist zwei so genannte Schienenkontakte (oder Radsensoren) Sk1
bzw. Sk2 auf, die längs einer der beiden Schienen des Gleises im
Abstand voneinander angeordnet sind. Diese Schienenkontakte
erzeugen unter Mitwirkung einer Elektronik des Zählpunktes dann,
wenn sich ein Rad eines Schienenfahrzeugs unmittelbar an dem
betreffenden Schienenkontakt befindet, ein bestimmtes Signal
RADIMP1 bzw. RADIMP2. Wenn sich das Rad zwischen den beiden
Schienenkontakten befindet, werden die beiden genannten Signale
erzeugt.
Dabei hängt die im Empfangskopf empfangene Amplitude und die
Phasenlage im Vergleich zu dem der Spule im Sendekopf zugeführten
Signal von dem Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Rades
ab. Aus hier nicht interessierenden Gründen ist bei Zählpunkten
vorgesehen, dass bei Vorhandensein eines Rades das vom Empfänger
erzeugte elektrische Ausgangssignal (nicht das empfangene Signal)
einen niedrigen Pegel hat, wogegen bei Nichtvorhandensein eines
Rades das vom Empfänger erzeugte Signal einen hohen Pegel hat.
Der Sendekopf erzeugt ein elektromagnetisches Feld mit einer
Frequenz von etwa 30 kHz, das von dem Empfangskopf empfangen
wird.
Außerdem erzeugt die Elektronik des Zählpunktes Kontrollsignale
CTR1 und CTR2, die jeweils kurz vor der Erzeugung eines der
genannten Signale RADIMP1 bzw. RADIMP2 beginnen und kurz nach dem
jeweiligen Signal RADIMP1 bzw. RADIMP2 enden. Aus den genannten
Signalen wird eine gewisse Anzahl von Kombinationen von Signalen
erzeugt, die es letztendlich ermöglichen, anzuzeigen, ob ein Rad
und aus welcher Richtung beide Schienenkontakte eines Zählpunktes
passiert hat oder möglicherweise zwischen den beiden
Schienenkontakten zum Stillstand gekommen ist. Außerdem können
Fehler des Zählpunktes erkannt und an eine überwachende Stelle
mittels der genannten Signale signalisiert werden. Die
Übertragung an die überwachende Stelle erfolgt dabei in Form von
mit Tonfrequenz modulierten Signalen bzw. als Daten in
Telegrammen.
Wenn elektromagnetische Störungen auftreten, die eine Frequenz
von etwa der des Sendekopfes, im Beispiel etwa 30 kHz haben, kann
die Funktion derartiger Radsensoren nachteilig beeinflusst
werden. Dies kann erhebliche Störungen für den korrekten Ablauf
des Bahnverkehrs oder sogar Gefährdungen der Sicherheit zur Folge
haben. In einem konkreten Fall werden solche Störungen von einer
linearen Wirbelstrombremse des deutschen
Hochgeschwindigkeitszuges ICE3 erzeugt.
Die Wirbelstrombremse weist in linearer Anordnung acht
Elektromagnete im gegenseitigen Abstand von etwa 18 cm auf, die
von einer impulsförmigen Gleichspannung mit Rechteckform mit
einer Frequenz von etwa 250 Hz beaufschlagt werden. Bei
Bremsbetrieb befinden sich die Magnete wenige Millimeter oberhalb
der Schiene. Wenn die Bremse nicht in Betrieb ist, ist die
Wirbelstrombremse um einige Zentimeter angehoben und stromlos.
Wegen der Rechteckform der Spannung erzeugt die Wirbelstrombremse
bis in hohe Frequenzbereiche, die im Arbeitsbereich des
Zählpunktes liegen, elektromagnetische Störsignale im Abstand von
jeweils 250 Hz, die die zuverlässige Arbeit des Zählpunktes
beeinträchtigen können. Da die Wirbelstrombremse zwischen Rädern
eines Fahrgestells angeordnet ist, kann durch den Betrieb der
Wirbelstrombremse im Zählpunkt ein Signal erzeugt werden, das ein
(tatsächlich nicht vorhandenes) Rad vortäuscht. Dagegen ist
offenbar die richtige Erkennung der tatsächlich vorhandenen Räder
nicht beeinträchtigt, zumindest bei einem speziellen Typ der
Wirbelstrombremse, der nicht zu nahe an die benachbarten Räder
heranreicht.
An sich ist die Wirbelstrombremse geeignet, die Lage kritisch
oder unübersichtlich zu machen, weil die Wirbelstrombremse (8
Pole) wegen ihrer Länge von ca. 7 × 18 cm = 126 cm zeitweise
beide Schienenkontakte, deren Abstand 15 cm ist, überdeckt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Möglichkeit zu
schaffen, derartige Störungen unschädlich zumachen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass
Mittel vorgesehen sind, um die Resonanzfrequenz des Empfangs-
Resonanzkreises von der Nutzfrequenz abweichend zu machen.
Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass durch die
erfindungsgemäße Maßnahme das Störsignal in der
Empfängerschaltung so stark unterdrückt wird, dass es keine
Fehlfunktionen des Schienenkontakts und somit des gesamten
Zählpunktes hervorrufen kann.
Es hat sich speziell als vorteilhaft erwiesen, wie bei einer
Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, die Frequenz des zum
Empfang dienenden Schwingkreis des Empfangskopfes gegenüber der
Frequenz des zu empfangenen Signals nach oben zu verschieben.
Dabei verhält sich der als Parallelschwingkreis ausgebildete
Schwingkreises für das interessierende Signal wie eine
Induktivität. Dies hat im Beispiel die vorteilhafte Folge, dass
niederfrequente Störungen besser unterdrückt werden.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass die genannten
Störungen der Funktion des Zählpunktes auf folgende Erscheinungen
zurückzuführen sind: die schmalen, impulsförmigen Störungen, die
durch die Wirbelstrombremse erzeugt werden, regen den
Empfangsschwingkreis des Schienenkontaktes an und er schwingt auf
seiner Resonanzfrequenz mit sinusförmiger Spannung aus. Diese
Resonanzfrequenz ist beim herkömmlichen Schienenkontakt gleich
der Frequenz des Nutzsignals. Daher führen die Mischprodukte aus
dem Nutzsignal und aus dem Ausschwingvorgang zu Auslöschungen des
Nutzsignals. Durch die erfindungsgemäße Verlagerung der
Resonanzfrequenz des Empfangsschwingkreises wird dafür gesorgt,
dass die störenden Mischprodukte leicht ausgefiltert werden
können.
Vorteilhaft wird zur Unterdrückungen von Störungen eine Schaltung
zur phasenrichtigen Gleichrichtung vorgesehen, die von der
Senderfrequenz gesteuert ist. Dadurch wird die abweichende
Schwingkreisfrequenz besonders wirkungsvoll unterdrückt.
Weiter bevorzugt ist ein Tiefpass vorgesehen, über den das
Ausgangssignal der Schaltung zur phasenrichtigen Gleichrichtung
geleitet wird; hierdurch können Störungen noch weiter reduziert
werden.
Durch die Erfindung wird die Störfestigkeit des Schienenkontaktes
gegen Störimpulse, z. B. aus der beschriebenen linearen
Wirbelstrombremse, erheblich verbessert. Im Gegensatz zu
bekannten Impulszeitfiltern muss die Systembandbreite, bestimmt
durch den Tiefpass, nicht erhöht werden. Dadurch wird das
Störunterdrückungsverhalten gegenüber anders gearteten
Störgrößen, z. B. der Oberwellen des durch die Schiene zurück
fließenden Fahrstroms (Triebrückstrom), nicht nachteilig
beeinflusst.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen
Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in
beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der Erfindung
verwirklicht sein. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung der räumlichen Anordnung von
Sendespulen und Empfangsspulen von zwei Schienenkontakten eines
Zählpunktes relativ zu einer Schiene,
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines einzelnen Senders und eines
einzelnen Empfängers eines Schienenkontaktes mit den zum
Verständnis der Erfindung wichtigen Teilen.
In Fig. 1 ist die gesamte Elektronik für zwei Schienenkontakte in
einem Gehäuse 1 untergebracht. Das Gehäuse 1 steht normalerweise
seitlich neben einem Gleis. Aus dem Gehäuse 1 verlaufen
elektrische Leitungen zu einer Sendespule 3 bzw. 3' und einer
Empfangsspule 4 bzw. 4', die sich auf beiden Seiten einer Schiene
6 gegenüberstehen. Die Spulen 3 und 4 gehören zu einem der
Schienenkontakte, hier zu Schienenkontakt Sk1, dessen Elektronik
in Fig. 2 gezeigt ist. Die Elektronik des zu den Spulen 3' und 4'
gehörenden anderen Schienenkontaktes Sk2 ist praktisch identisch
mit der Elektronik des Schienenkontaktes Sk1 und unterscheidet
sich von dieser lediglich dadurch, dass die Sendefrequenz etwas
niedriger ist und im Beispiel etwa 28 kHz beträgt, wohingegen die
Sendefrequenz beim Schienenkontakt Sk1 etwa 30 kHz beträgt. Die
Sendespulen 3 bzw. 3' werden hier auch als Sendeköpfe bezeichnet,
und die Empfangsspulen 4 bzw. 4' werden auch als Empfangsköpfe
bezeichnet, und zwar deswegen, weil diese Spulen zum mechanischen
Schutz in robuste Gehäuse eingeschlossen sind. In der Praxis sind
die Sendeköpfe und Empfangsköpfe der beiden Schienenkontakte
eines einzelnen Zählpunktes in Längsrichtung des Gleises in einem
Abstand von etwa 15 cm voneinander angeordnet. Die Sendespulen
und Empfangsspulen sind Luftspulen, damit nicht infolge des
Magnetfelds der Wirbelstrombremse unerwünschte Sättigungseffekte
auftreten.
Die in Fig. 2 schematisch gezeigte Schaltung für einen Sender und
einen Empfänger eines Schienenkontaktes weist einen Sender 22 auf
sowie einen Empfänger 42. Der Sender 22 weist einen hinsichtlich
seiner Frequenz modulierbaren Generator 24 auf, dessen
Ausgangfrequenz über eine Impulsformung 25 in eine
rechteckförmige Form verwandelt wird; diese wird durch einen
Frequenzteiler 26 in der Frequenz halbiert und zu einem Treiber
27 weitergeleitet, der einen Ausgangstransformator 28 speist,
dessen Ausgangsklemmen 31a und 31b mit dem Sendekopf verbunden
sind. Ein Serienkondensator 29 in der Ausgangsleitung des
Transformators 28 bildet mit diesem einen Serienschwingkreis,
dessen Resonanzfrequenz gleich ist mit der dem Sendekopf
zugeführten Sendefrequenz.
Die minimale Frequenz des Generators 24 beträgt 59,0 kHz, die
maximale Frequenz beträgt 63,45 kHz. Demzufolge hat der
Transformator 28 eine minimale Ausgangsfrequenz von 29,5 kHz, und
die maximale Ausgangsfrequenz beträgt 31,725 kHz. Im Beispiel ist
der Generator 24 auf eine Frequenz von 60,0 kHz eingestellt und
geregelt, und dem Transformator 28 wird eine Frequenz von 30,0 kHz
zugeführt.
Zwei Ausgangsklemmen des Frequenzteiler 26, deren Ausgangssignal
um 180 Grad in der Phase verschoben ist, sind über Leitungen 32
und 33 mit einer Einrichtung 34 zur phasenrichtigen
Gleichrichtung im Empfänger 42 verbunden.
Der Empfangskopf des Schienenkontakts ist mit Eingangsklemmen 43a
und 43b des Empfängers 42 verbunden. Mit diesen Eingangsklemmen
43a und 43b ist ein Eingangsschwingkreis 44 verbunden, der durch
einen Parallelkondensator 45 und einen Transformator 46 gebildet
ist. Die Induktivität des Transformators 46 ist veränderbar, und
die Resonanzfrequenz des den Transformator 46 enthaltenden
Schwingkreises ist auf eine Frequenz eingestellt, die sich von
der Sendefrequenz des Senders, im Beispiel 30,0 kHz, etwas
unterscheidet, im Beispiel um 2,0 kHz unterscheidet, und
insbesondere im Beispiel um 2,0 kHz höher liegt, also bei 32 kHz.
Die beiden Ausgänge des Transformators 46 sind mit der
Einrichtung zur phasenrichtigen Gleichrichtung 34 über jeweils
einen Verstärker 47 bzw. 48 verbunden.
Die beiden Ausgänge der Gleichrichtungseinrichtung 34 sind
zusammengefasst; dort steht ein mit seinen beiden Halbwellen
gleichgerichtetes Signal zur Verfügung, das über einen Tiefpass
52 mit einer niedrigen Grenzfrequenz, im Beispiel 112 Hz,
geleitet wird. Die phasenrichtige Gleichrichtung erfolgt mit der
Sendefrequenz; daher wird die von der Sendefrequenz verschiedene
Frequenz von Resonanzschwingungen des Schwingkreises 45, 46 am
Eingang des Empfängers 42 bereits bei der phasenrichtigen
Gleichrichtung erheblich unterdrückt. Eine weitere Unterdrückung
erfolgt durch den Tiefpass 52, der unverändert von einer anderen
Schaltung für den Empfänger des Schienenkontakts übernommen
wurde.
Die übrigen im Empfänger 42 gezeigten Komponenten dienen dazu,
die eingangs genannten unterschiedlichen Signale, z. B. CTR1,
usw., zu erzeugen. Die Funktion diese Elemente ist nicht im
Einzelnen beschrieben. Die Elemente zum Durchführen einer
Tonfrequenzmodulation (Tonfrequenz-Modulatoren) sind nicht
gezeigt.
Die Erfindung ist nicht auf die erläuterte Unterdrückung von
Störungen durch eine lineare Wirbelstrombremse oder allgemeiner
durch Störungen, die ein durchfahrender Eisenbahnzug erzeugt,
beschränkt.
Claims (6)
1. Schienenkontakt mit einem Empfangs-Resonanzkreis zum Empfang
von Nutzsignalen, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen
sind, um die Resonanzfrequenz des Empfangs-Resonanzkreises von
der Nutzfrequenz abweichend zu machen.
2. Schienenkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Resonanzfrequenz höher ist als die Frequenz der Nutzsignale.
3. Schienenkontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Resonanzfrequenz sich von der Frequenz
der Nutzsignale um etwa 2 kHz unterscheidet.
4. Schienenkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (34) zur
phasenrichtigen Gleichrichtung vorgesehen ist, die von der
Sendefrequenz gesteuert ist.
5. Schienenkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Tiefpass (52) zur Filterung der
gleichgerichteten Signale im Empfänger (42) vorgesehen ist.
6. Schienenkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass er zur Unterdrückung von Störungen
durch Magnetfelder, insbesondere solche von Wirbelstrombremsen,
ausgebildet ist.
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