DE19914297A1 - Verfahren und Einrichtung zur Steuerung einer (Zigaretten-)Fertigungs- und Verpackungsanlage - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Steuerung einer (Zigaretten-)Fertigungs- und VerpackungsanlageInfo
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- B65B—MACHINES, APPARATUS OR DEVICES FOR, OR METHODS OF, PACKAGING ARTICLES OR MATERIALS; UNPACKING
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- B65B19/28—Control devices for cigarette or cigar packaging machines
Abstract
Es werden Maßnahmen vorgeschlagen zur Steuerung einer Fertigungs- und Verpackungsanlage für Zigaretten, derart, daß eine bestimmte Anzahl von Zigaretten (Charge) einer bestimmten Marke oder Ausführung hergestellt und danach die Anlage abgeschaltet wird. Hierzu wird ausgegangen von einer zu fertigenden Menge, nämlich einer Mengenvorgabe. Unter Berücksichtigung der tatsächlich eintretenden Fehlproduktionen einzelner Maschinen und Aggregate wird der gesamte Fertigungsbedarf ermittelt und danach produziert sowie Verpackungsmaterial den einzelnen Maschinen zur Verfügung gestellt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Ferti
gungs- und Verpackungsanlage für Zigaretten oder ähnliche Pro
dukte mit mindestens einer Zigarettenherstellmaschine, einer
Verpackungsmaschine, (ggf.) einer Zellglasmaschine, (ggf.)
einem Gebindepacker und (ggf.) einem Kartonpacker zum Herstel
len und versandfertigen Verpacken von Zigaretten oder derglei
chen einer bestimmten, begrenzten Menge. Weiterhin betrifft die
Erfindung eine Einrichtung zur Steuerung der Anlage.
Die Fertigung von Zigaretten (oder Zigarillos) erfordert zuneh
mend eine schnelle, wirtschaftliche Anpassung an unterschied
liche Produkte. Diese Unterschiede können Qualitäten der Ziga
retten, unterschiedliche Marken, Ausstattungen etc. betreffen.
Häufig sind von einer Sorte bzw. Marke bzw. Ausstattung nur be
grenzte Mengen zu fertigen.
Bisher wird die Fertigungs- und Verpackungsanlage nur über
schlägig an die zu fertigende Anzahl von (Zigaretten-)Packungen
angepaßt, mit einer im sicheren Bereich liegenden Überproduk
tion. Wenn das Erreichen der angestrebten Produktionsmenge
nicht sorgfältig überwacht wird, kommt es in der Praxis allzu
häufig zu nicht absetzbaren Produktionsmengen, die dann letzt
endlich vernichtet werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die insbesondere kom
plette Fertigungs- und Verpackungsanlage für Zigaretten so zu
steuern, daß begrenzte Mengen hergestellt werden können, ohne
daß die Fertigung mit allzu großen Überproduktionen verbunden
ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren
durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
- a) anhand der zu fertigenden Menge wird der Bedarf an Mate rial für die Zigarettenherstellmaschine sowie an Ver packungsmaterial für die Verpackungsmaschinen ermittelt, insbesondere unter Berücksichtigung von an jeder Maschine produziertem Ausschuß,
- b) das ermittelte Material, insbesondere Verpackungsmaterial, wird jeder Maschine zur Verarbeitung bereitgestellt,
- c) die Fertigungs- und Verpackungsanlage wird auf eine Ferti gung des Bedarfs, zuzüglich einer Sicherheitsmarge, einge richtet und nach Erreichen dieser Menge abgestellt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird demnach der Betrieb
der Anlage unter (ständiger) Anpassung an den Bedarf gesteuert,
wobei das Material für die Fertigung der Zigaretten und der
Packungen vorberechnet und entsprechend dem Bedarf zur Verfü
gung gestellt wird. Die Anlage wird automatisch abgestellt,
wenn die vorgegebene Produktionsmenge erreicht ist.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird die Ferti
gungs- und Verpackungsanlage fortlaufend hinsichtlich der Pro
duktionsdaten überprüft. Dabei wird - zusätzlich zu einer
Sicherheitsmarge - die Menge an Ausschußproduktion aufgrund der
bisherigen Betriebsergebnisse der Anlage kalkulatorisch erfaßt
und bei der Bemessung des Verbrauchsmaterials berücksichtigt.
Darüber hinaus wird erfindungsgemäß die laufende Fertigung der
betreffenden Charge überwacht und ausgewertet. Abweichungen von
den durchschnittlichen Fehlproduktionen werden über einen Zen
tralrechner erfaßt. Ggf. wird Verpackungsmaterial und/oder Ta
bak bzw. Zigarettenpapier in dem erforderlichen Umfange den in
dividuellen Maschinen zusätzlich zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus wird die Fertigung der Gesamtanzahl der Zigaret
ten den fortlaufend bzw. von Zeit zu Zeit erfaßten Veränderun
gen gegenüber den vorermittelten Fertigungsergebnissen berück
sichtigt.
Die jeder Maschine zugeordnete Maschinensteuerung ist zu diesem
Zweck mit einem Zentralrechner verbunden und dieser wiederum
mit einem Rechner bzw. einem PC im Materiallager und im Ver
sand. Die Daten für den Zentralrechner können über ein Laptop
eingegeben werden.
Weitere Besonderheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Fertigungs- und Verpackungsanlage für Zigaret
ten im schematischen Grundriß,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Steuerungsein
richtung für eine Anlage gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein Fließbild über die Mengensteuerung der Anlage,
Fig. 4 eine Grafik über den Funktionsablauf bei der Ferti
gung und Verpackung der Zigaretten,
Fig. 5 ein weiteres Diagramm über die Ermittlung von Ma
terialbedarf,
Fig. 6 ein Diagramm über den Verfahrensablauf bei Beendi
gung der Produktion einer Charge.
Das in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel be
trifft eine Fertigungsanlage für Zigaretten, also eine soge
nannte Linie. Diese besteht beispielsweise aus einer Zigaret
tenherstellmaschine, nämlich einem Maker 10, einer an diesen
anschließenden Verpackungsmaschine, also einem Packer 11, einer
nachfolgenden Folieneinschlagmaschine 12, einer Verpackungsma
schine zum Herstellen von Gebinden aus mehreren Zigaretten
packungen, also einem Stangenpacker 13 und einem Kartonierer
14, der die Packungsgebinde, also Zigarettenstangen, in einen
Versandkarton verpackt.
Die von dem Maker 10 gefertigten Zigaretten werden von einem
Zigarettenförderer 15 mit einem Zigarettenspeicher 16 dem
Packer 11 zugeführt. Bei diesem kann es sich beispielsweise um
einen Hinge-Lid-Packer handeln, also um eine Verpackungsma
schine zum Fertigen von Klappschachteln. Dem Packer 11 ist ein
Zuschnittspeicher 17 zugeordnet, also eine Einrichtung zur Auf
nahme eines größeren Vorrats an vorgefertigten Zuschnitten für
die Klappschachtel. Der Zuschnittspeicher 17 weist auch För
derorgane auf zur Zuführung von Zuschnittstapeln zum Packer 11.
Die durch den Packer 11 gefertigten (Zigaretten-)Packungen wer
den über einen Packungsförderer 18 der Folieneinschlagmaschine
12 zugeführt. Diese hat die Aufgabe, die Zigarettenpackungen in
einen äußeren Folien- oder Kunststoffzuschnitt einzuhüllen. Aus
den fertiggestellten Zigarettenpackungen werden Packungsgruppen
gebildet, die im Bereich des Stangenpackers 13 mit einer Gebin
deumhüllung versehen werden und somit eine Zigarettenstange aus
üblicherweise zehn Zigarettenpackungen ergeben. Diese Zigaret
tenstangen werden durch einen Stangenförderer 19 dem Kartonie
rer 14 zugeführt. Dieser übergibt fertige Versandkartons 20 mit
einer Mehrzahl von Zigarettenstangen an einen Abförderer 21. Im
Bereich des Packungsförderers 18 zwischen dem Packer 11 und der
Folieneinschlagmaschine 12 befindet sich ein Packungsspeicher
22 für die Aufnahme einer größeren Anzahl von Zigarettenpackun
gen (ohne Außenumhüllung).
Die beschriebenen Maschinen müssen mit Material versorgt wer
den. Dem Maker 10 ist Tabak in ausreichender Menge zuzuführen,
außerdem Zigarettenpapier in Gestalt von gewickelten Bahnen,
nämlich Bobinen. Des weiteren ist dem Maker 10 ebenfalls in Ge
stalt von Bobinen gewickeltes Filteransetzpapier zuzuführen,
damit die gefertigten Zigaretten im Bereich einer Filteransetz
maschine 23 mit dem entsprechenden Material versorgt werden
können. Den anderen Maschinen ist Verpackungsmaterial ebenfalls
in gewickelten Bahnen, also als Bobinen zuzustellen. Dies gilt
für die Fertigung eines bei Zigarettenpackungen des Typs Klapp
schachtel üblichen Kragen, weiterhin für eine Innenumhüllung,
einen sogenannten Innerliner der Zigarettengruppe und für die
Außenumhüllung aus Folie oder Zellglas. Hierfür ist ein zentra
les Lager 24 vorgesehen, in dem die Bobinen 25 der unter
schiedlichen Materialien beispielsweise auf Paletten gelagert
sind. Eine geeignete Fördervorrichtung, beispielsweise ein ge
meinsamer Materialförderer 26, ist entlang einer Förderbahn 27
zwischen dem Lager 24 und den einzelnen Maschinen verfahrbar
für die Zustellung des Bobinen-Materials nach Bedarf.
Bei dem gezeigten Beispiel kann das Lager 24 so aufgebaut sein,
daß Filteransetzpapier 28, Kragenmaterial 29, Innerlinermate
rial 30, Folienmaterial 31 und Zigarettenpapier 32 im Bereich
der Förderbahn 27 zur Übernahme durch den Materialförderer 26
positioniert sind, und, zwar jeweils in günstiger Relativstel
lung zu der zugeordneten Maschine.
Der Ablauf der Fertigung der Zigaretten bis zur Herstellung der
fertigen mit Zigarettenstangen gefüllten Versandkartons 20 wird
fortlaufend bzw. von Zeit zu Zeit überwacht und erfaßt. Zu die
sem Zweck ist gemäß Fig. 2 ein Steuerungsaggregat 33 jeder Ma
schine bzw. Maschineneinheit mit einer Zentralleitung 34 ver
bunden. An diese wiederum ist ein Zentralrechner 35 angeschlos
sen. Außerdem sind Rechner im Bereich des (Material-)Lagers 24
und im Bereich Versand angeschlossen, nämlich ein Lager-PC 36
und ein Versand-PC 37. Letzterer befindet sich im Bereich des
Kartonierers 14 bzw. des Abförderers 21. Dem Zentralrechner
können Daten zugeführt werden, im vorliegenden Falle durch Lap
top 38. Die Steuerungsaggregate 33 sind dem Maker 10, der Fil
teransetzmaschine 23, dem Packer 11, dem Packungsspeicher 22,
dem Stangenpacker 13 und dem Kartonierer 14 zugeordnet.
Die Prüf- und Steuerorgane sollen eine Erfassung, Auswertung
und Steuerung des Fertigungs- und Verpackungsprozesses für Zi
garetten ermöglichen, derart, daß bestimmte, vorgegebene Pro
duktionsmengen verhältnismäßig genau eingehalten werden können
und bei Erreichen derselben die Anlage bzw. Linie abtgeschaltet
wird.
Die Fertigungssteuerung hinsichtlich einer bestimmten Produkti
onsmenge wird in der Weise durchgeführt, daß zu der geforderten
Fertigungsmenge eine geringe Sicherheitsmarge hinzugerechnet
wird, zum Beispiel zwischen 5% und 10% und daß die so gebildete
Mengenvorgabe als Eingangsgröße dient. Die tatsächliche Ferti
gung, also die Gesamtproduktion, ist größer als die Mengenvor
gabe, und zwar unter Berücksichtigung von Ausschußproduktionen
bzw. Fehlproduktionen jeder Maschine bzw. jeden Aggregats. Die
als Beispiel dargestellte Steuerung berücksichtigt dabei zum
einen die erwartete Fehlproduktion und darüber hinaus eine un
erwartete Fehlproduktion. Hieraus ergibt sich eine tatsächliche
Fehlproduktion. Die erwartete Fehlproduktion ergibt sich aus
den Daten der einzelnen Maschinen und Aggregate, die aufgrund
der ständigen Betriebsauswertung vorliegen und gespeichert
sind. Die unerwarteten Fehlproduktionen werden durch Überwa
chung bzw. Abfrage von Produktionsdaten der einzelnen Maschinen
und Aggregate während der Fertigung ermittelt. Aus den beiden
Daten wird ständig der Produktionsbedarf der Anlage ermittelt
unter Berücksichtigung der Mengenvorgabe, nämlich derart, daß
bei Beendigung der Produktion und Fertigung die Mengenvorgabe
erreicht ist.
Die Anzahl der zu fertigenden Zigaretten ergibt sich aus der
Mengenvorgabe sowie den tatsächlichen Fehlproduktionen der ge
samten Linie. Die Zigarettenfertigung muß demnach an die sich
möglicherweise während des Fertigungs- und Verpackungsprozesses
ändernden Daten angepaßt, nämlich erhöht oder reduziert werden.
Unter Berücksichtigung der genannten Daten, nämlich Mengenvor
gabe sowie tatsächlicher Fehlproduktion, muß auch die Bereit
stellung von Material erfolgen, nämlich zum einen von Tabak und
Zigaretten- sowie Filteransetzpapier und zum anderen von Ver
packungsmaterial für jede Maschine. Dabei wird so vorgegangen,
daß aufgrund der Mengenvorgabe einerseits und der erwarteten,
also vorbekannten Fehlproduktion das erforderliche Material je
der Maschine bzw. jedem Aggregat am Anfang der Fertigung zur
Verfügung gestellt wird. Die unerwartete Fehlproduktion führt
zu einer Veränderung der Bereitstellung von Material, insbe
sondere der Nachforderung und Nachlieferung von Material für
einzelne Maschinen oder Aggregate.
Nachfolgend wird das Steuerungskonzept für die Anzahl der zu
fertigenden Zigaretten (oder Zigarettenpackungen) anhand des
Fließdiagramms in Fig. 3 erläutert. Es wird angenommen, daß die
Mengenvorgabe 5.000 Einheiten beträgt, also beispielsweise
5.000 Zigaretten oder Packungen. Aufgrund von Abfragen im Be
reich der Maschinen wird der jeweilige zusätzliche Fertigungs
bedarf an Einheiten ermittelt. Die einzelnen Maschinen sind
schematisch als Rechtecke dargestellt. Auf der linken Seite der
einzelnen Maschinen 10, 11, 12, 13, 14 ist jeweils ein Balken
symbol für Nachforderungen 39 an Material dargestellt. Auf der
gegenüberliegenden Seite ist symbolisch anhand von horizontalen
Streifen die Fehlproduktion dargestellt, und zwar in ausgezo
gener Linie die tatsächliche Fehlproduktion, die sich aus der
erwarteten Fehlproduktion 40 (gestrichelte Linie) und der un
erwarteten Fehlproduktion 41 zusammensetzt.
Es wird unterstellt, daß der Kartonpacker 14 als Endmaschine in
der Linie eine tatsächliche (gesamte) Fehlproduktion von 50
Einheiten geliefert hat und daß diese der erwarteten Fehlpro
duktion 40 entspricht, also unerwartete Fehlproduktion nicht
angefallen ist. Als Ergebnis der Arbeitsweise des Kartonpackers
ist ein (erwarteter) Mehrbedarf an 50 Einheiten ermittelt. Der
vorgeordnete Stangenpacker 13 muß eine verwertbare Produktion
von 5.050 Einheiten liefern.
Für den Stangenpacker 13 wird eine erwartete Fehlproduktion von
40 Einheiten und zusätzlich eine unerwartete Fehlproduktion von
100 Einheiten unterstellt. Dies bedeutet zum einen, daß die
vorangehende Maschine, also die Folieneinschlagmaschine 12,
eine verwertbare Menge von 5.200 Einheiten liefern muß. Darüber
hinaus ist eine Nachforderung 39 an Verpackungsmaterial erfor
derlich, und zwar für die unerwartete Fehlproduktion von 100
Einheiten.
Die Folieneinschlagmaschine 12 hat bei diesem Beispiel eine ge
samte Fehlproduktion von 60 Einheiten. Dem steht gegenüber eine
angenommene Fehlproduktion 40 von 140 Einheiten. Da die voran
gehende Maschine, nämlich der Packer 11, nach den tatsächlichen
Fehlproduktionen belastet wird, hat der Packer 11 eine Menge
von 5.260 Einheiten zu liefern.
Für den Packer 11 muß weiterhin berücksichtigt werden, daß eine
vorgegebene, angenommene Fehlproduktion von 100 Einheiten gege
ben ist. Darüber hinaus ist eine unerwartete, also zusätzliche
Fehlproduktion 41 von 290 Einheiten zu berücksichtigen. Dies
bedeutet zum einen, daß der Maker 10 aufgrund der Leistung des
Packers 11 zusätzlich Zigaretten für 390 Einheiten liefern muß,
also insgesamt 5.650 Einheiten.
Für die Nachlieferung von Verpackungsmaterial zum Packer 11
(während des Produktionsprozesses) kommen andere Überlegungen
zum Tragen. Die Nachforderung 39 für den Packer 11 ist an sich
durch die unerwartete Fehlproduktion 41 bestimmt, also mit 290
Einheiten belastet. Da jedoch die nachfolgende Maschine, näm
lich die Folieneinschlagmaschine 12, ein "Materialguthaben" von
40 Einheiten einbringt, ist dem Packer 11 Material nur für 250
Einheiten nachträglich zuzustellen.
Der Maker 10 ist durch die nachfolgenden Maschinen mit einer
Produktion von 5.650 Einheiten belastet. Es wird angenommen,
daß eine erwartete Fehlproduktion 40 von 200 Einheiten gegeben
ist. Hinzukommen aber 230 Einheiten an unerwarteter Fehlproduk
tion 41. Dies bedeutet, daß die Produktion an Zigaretten insge
samt 6.080 Einheiten beträgt, um die Leistung des Makers 10 und
die aller nachfolgenden Maschinen zu berücksichtigen, so daß am
Ende die Mengenvorgabe vom 5.000 erreicht ist.
Aufgrund der Vorbelastungen durch die nachfolgenden Maschinen
muß dem Maker 10 Material, nämlich Tabak und Zigarettenpapier
sowie Filterpapier für 480 Einheiten während des Fertigungspro
zesses nachgeliefert werden.
Die Blockschaltbilder gemäß Fig. 4, Fig. 5 und Fig. 6 zeigen
die Abläufe während der Produktion zur Ermittlung der Bedarfs
werte sowie zum Beenden des Fertigungsprozesses.
Fig. 4 zeigt eine Übersicht über den Fertigungsablauf, wobei in
einzelnen Feldern die Funktionen bzw. Maßnahmen dargestellt
sind.
Gemäß Feld 42 wird bei Beginn einer Chargenfertigung in den
Zentralrechner 35 die herzustellende Marke eingegeben sowie die
Mengenvorgabe, also der herzustellende Bedarf, einschließlich
einer geringen Sicherheitsmarge. Danach beginnt das Produk
tionsprogramm.
Für die Produktion muß die (Anfangs-)Menge an Verpackungs- und
sonstigem Material jeder Maschine bereitgestellt werden. Hierzu
werden gemäß Feld 43 im Zentralrechner die gespeicherten,
durchschnittlichen bzw. erwarteten Fehlproduktionen für jede
Maschine bzw. jedes Aggregat abgerufen. In Verbindung mit der
Mengenvorgabe kann die Materialmenge, insbesondere die Ver
packungsmaterialmenge gemäß Feld 44 berechnet werden. Eine ent
sprechende Information wird an den Lager-PC 36 übermittelt und
entsprechend das Material den einzelnen Maschinen zur Verfügung
gestellt.
Dieser Berechnungszyklus wird während der Fertigung der Charge
mehrmals bzw. ständig wiederholt, und zwar für alle Maschinen
dieser Linie. Dabei werden jeweils die festgestellten Verände
rungen gegenüber den Vorgaben und Annahmen berücksichtigt. Dies
erfordert, daß die Maschinen durch Sensoren und andere Überwa
chungsorgane hinsichtlich des Produktionsprozesses und vor al
lem hinsichtlich der sich in der Linie befindenden ganz oder
teilweise fertiggestellten Produkte überwacht werden. Insbeson
dere sind in den Maschinen und in den Speichern (bekannte) Sen
soren und Tastorgane vorhanden, die den jeweiligen Füllstand
erfassen und entsprechende Daten erzeugen.
Zum Erfassen der ganz oder teilweise gefertigten Mengen wird
gemäß Feld 45 nach jedem Berechnungszyklus das vorliegende Er
gebnis erneut durch Abfrage und Berechnung ermittelt. Es wird
dabei zunächst durch Abfrage die Anzahl der Packungen im Ferti
gungsprozeß festgestellt. Des weiteren wird die Speichermenge
an Zigaretten im Zigarettenspeicher 16, die Menge an Packungen
im Packungsspeicher 22 erkannt. Schließlich werden auch die
Packungen erfaßt, die den Kartonierer 14 verlassen haben und
als "Gutpackungen" in den Versandkarton 20 gefüllt sind.
Aus diesen Abfragedaten wird, gemäß Feld 46 eine Berechnung
durchgeführt, und zwar die vorliegende Gesamtproduktion ermit
telt aus den Abfragen gemäß Feld 45. Die errechnete Gesamtpro
duktion wird gemäß Feld 47 der Mengenvorgabe gegenübergestellt.
Wenn die Gesamtproduktion die Mengenvorgabe (noch) nicht er
reicht hat, wird die Bedarfsberechnung für die einzelnen Ma
schinen wiederholt, und zwar nach Maßgabe des in Fig. 5 darge
stellten Verfahrens. Ist hingegen die Mengenvorgabe erreicht
oder überschritten, wird die Abschaltung der Fertigungslinie
nach Maßgabe der in Fig. 6 dargestellten Schritte eingeleitet.
Aus Fig. 5 ergibt sich der Berechnungsablauf zur Ermittlung des
Materialbedarfs, insbesondere an Verpackungsmaterial für die
einzelnen Maschinen.
Gemäß Feld 47 werden maschinenspezifische Daten abgefragt, näm
lich die Produktionsleistung von Maker 10, Packer 11, Folien
einschlagmaschine 12, Stangenpacker 13 und Kartonierer 14. Des
weiteren werden die Fehlproduktionen der vorgenannten Maschinen
festgestellt, und zwar die tatsächliche Fehlproduktion aus der
bekannten (angenommenen) Fehlproduktion und der unerwarteten
Fehlproduktion. Aus diesen Daten gemäß Feld 47 wird der Ver
brauch an Material bzw. Verpackungsmaterial für die einzelnen
Maschinen gemäß Feld 48 berechnet. Gemäß Feld 49 wird dann eine
Vergleichsrechnung angestellt, und zwar wird der tatsächliche
Verbrauch an Material bzw. Verpackungsmaterial im Verhältnis zu
den "Gutpackungen" im Bereich des Kartonierers 14 dem durch
schnittlichen Verbrauch an Material der betreffenden Maschine
(mit den erwarteten Fehlproduktionen) ebenfalls den Gutpackun
gen im Bereich des Kartonierers 14 gegenübergestellt. Wenn die
erste Vergleichszahl größer ist als die zweite, wird gemäß Feld
50 eine weitere Berechnung angestellt, nämlich für nachzufor
derndes Verpackungs- bzw. sonstiges Material der betreffenden
Maschine. Zu diesem Zweck werden die Fehlproduktionen der be
treffenden Maschine, zum Beispiel des Makers 10, und der nach
folgenden Maschinen 11, 12, 13, 14 addiert und daraus das nach
zufordernde Material für die betreffende Maschine ermittelt.
Eine entsprechende Information wird an das Lager gegeben. Diese
Berechnung wird nacheinander für alle Maschinen der Linie
durchgeführt.
Wenn aufgrund der im Zusammenhang mit Fig. 4 dargestellten Ab
fragen und Berechnungen die Gesamtproduktion gleich oder größer
ist als die Mengenvorgabe, wird der Abschaltvorgang gemäß Fig.
6 eingeleitet.
Zunächst wird der Maker 10 heruntergefahren. Dies bedeutet, daß
die Zufuhr des Materials - Tabak, Zigarettenpapier und Filter
papier - unterbrochen und der Maker 10 hinsichtlich der Produk
tion "leergefahren" sowie schließlich abgeschaltet wird. Der
dem Maker nachgeordnete Zigarettenspeicher 16 wird unter Auf
rechterhaltung der Arbeitsgeschwindigkeit der nachfolgenden Ma
schinen leergefahren. Der Füllstand des Zigarettenspeichers 16
wird ständig abgefragt. Wenn der Zigarettenspeicher geleert
ist, wird für den nachfolgenden Packer 11 der Betriebszustand
"Leerfahren" eingeleitet. Wenn aufgrund entsprechender Abfrage
der Packer 11 leergefahren ist, wird diese Maschine abgeschal
tet.
Der Packungsspeicher 22 wird bei voller Arbeitsgeschwindigkeit
leergefahren. Auch hier erfolgt eine Überwachung des Füllzu
stands. Wenn der Packungsspeicher 22 leergefahren ist, wird für
die nachfolgende Folieneinschlagmaschine 12 der Betriebszustand
"Leerfahren" eingeleitet.
Danach wird der Füllzustand der Folieneinschlagmaschine 12 ab
gefragt. Wenn diese Maschine leer ist, erfolgt die Abschaltung.
Zugleich wird der Stangenpacker 13 auf den Betriebszustand
"Leerfahren" umgestellt. Wenn eine Abfrage ergibt, daß der Kar
tonierer 14 leergefahren ist, ist das Ende der Produktion gege
ben. Alle Maschinen werden abgeschaltet. Reste an Verpackungs
material werden automatisch entfernt. Dies wird durch eine Ab
frage überprüft. Eine Fertigmeldung wird an den Zentralrechner
35 gegeben. Dieser zeigt das Ende der Produktion an.
10
Maker
11
Packer
12
Folieneinschlagmaschine
13
Stangenpacker
14
Kartonierer
15
Zigarettenförderer
16
Zigarettenspeicher,
17
Zuschnittspeicher
18
Packungsförderer
19
Stangenförderer
20
Versandkarton
21
Abförderer
22
Packungsspeicher
23
Filteransetzmaschine
24
Lager
25
Bobine
26
Materialförderer
27
Förderbahn
28
Filteransetzpapier
29
Kragenmaterial
30
Innerlinermaterial
31
Folienmaterial
32
Zigarettenpapier
33
Steuerungsaggregat
34
Zentralleitung
35
Zentralrechner
36
Lager-PC
37
Versand-PC
38
Laptop
39
Nachforderung
40
erwartete Fehlproduktion
41
unerwartete Fehlproduktion
42
Feld
43
Feld
44
Feld
45
Feld
46
Feld
47
Feld
48
Feld
49
Feld
50
Feld
Claims (7)
1. Verfahren zur Steuerung einer Fertigungs- und Ver
packungsanlage für Zigaretten oder ähnliche Produkte mit min
destens einer Zigarettenherstellmaschine (Maker 10), einer Ver
packungsmaschine (Packer 11), ggf. einer Folieneinschlagma
schine (12), ggf. einem Gebindepacker (Stangenpacker 13) und
einem Kartonierer (14) zum Herstellen und versandfertigen Ver
packen von Zigaretten oder dergleichen einer bestimmten, be
grenzten Menge, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) anhand der zu fertigenden Menge (Mengenvorgabe) wird der Bedarf an Material für den Maker (10) sowie an Ver packungsmaterial für die Verpackungsmaschinen (11, 12, 13, 14) ermittelt, insbesondere unter Berücksichtigung von an jeder Maschine entstehender Fehlproduktion,
- b) das ermittelte Material, insbesondere Verpackungsmaterial, wird jeder Maschine zur Verarbeitung bereitgestellt,
- c) die Fertigungs- und Verpackungsanlage wird auf eine Ferti gung der Mengenvorgabe, ggf. zuzüglich einer Sicherheits marge, eingerichtet und entsprechend abgeschaltet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Maschine der Fertigungs- und Verpackungsanlage Material,
einschließlich Verpackungsmaterial bei Beginn des Fertigungs
prozesses auf der Grundlage der (bekannten) durchschnittlichen
Leistung der betreffenden Maschine einschließlich der (bekann
ten) erwarteten Fehlproduktion zur Verfügung gestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
tatsächliche Fehlproduktion für jede Maschine während des Fer
tigungsprozesses ständig oder von Zeit zu Zeit ermittelt und
der vorgegebenen, erwarteten Fehlproduktion gegenübergestellt
wird und daß bei (zusätzlicher) unerwarteter Fehlproduktion
nach Maßgabe derselben Material, einschließlich Verpackungsma
terial, für die einzelnen Maschinen diesen zusätzlich zur Ver
fügung gestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß für den Maker (10) die Gesamt
menge der herzustellenden Zigaretten auf der Grundlage der Men
genvorgabe, ggf. einschließlich einer Sicherheitsmenge, und un
ter Berücksichtigung der erwarteten Fehlproduktionen jeder Ma
schine ermittelt wird und daß während des Fertigungsprozesses
Änderungen der herzustellenden Gesamtproduktion an Zigaretten
aufgrund etwaiger zusätzlicher unerwarteter Fehlproduktionen
der einzelnen Maschinen angepaßt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß während des Fertigungsprozes
ses durch Abfragen und Berechnungen der Leistungen der einzel
nen Maschinen mehrfach die erzielte Gesamtproduktion ermittelt
und der Mengenvorgabe gegenübergestellt wird und daß die Be
rechnungszyklen jeweils wiederholt werden, solange die ermit
telte Gesamtproduktion geringer ist als die Mengenvorgabe.
6. Verfahren nach Anspruch 5 oder einem der weiteren Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Beendigung des Fertigungs
prozesses eingeleitet wird, wenn aufgrund der Abfragen und Be
rechnungen die Gesamtproduktion größer oder gleich der Mengen
vorgabe ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einleitung der Beendigung
des Fertigungsprozesses nacheinander die Maschinen sowie et
waige Speicher leergefahren werden, wobei der Zustand der Ma
schinen bzw. Speicher durch Abfragen ermittelt wird, beginnend
mit dem Maker (10), der unmittelbar bei Einleitung des Beendi
gungsprozesses heruntergefahren wird.
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