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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung und/oder
Verpackung von Zigaretten in einer Fertigungs- und/oder Verpackungsanlage
aus Ausgangsmaterialien, wobei zumindest eines der Ausgangsmaterialien,
wie etwa Folienbahnen, Papierbahnen oder dergleichen, der Fertigungs- und/oder
Verpackungsanlage in definierten Materialeinheiten zugeführt wird.
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In
der Zigarettenindustrie werden für
den Produktionsprozess erforderliche Ausgangsmaterialien – Folienbahnen,
Papierbahnen, Zuschnitte und dergleichen – häufig mit jeweils identischen
technischen Soll-Eigenschaften, wie etwa identischen Abmessungen
und anderen Parametern, von unterschiedlichen Zulieferern bezogen.
Die verschiedenen, jeweils einer bestimmten Ausgangsmaterialart zuzuordnenden
Ausgangsmaterialien weisen dabei bestimmte Kennwerte auf, die schon
vor Einsatz der Materialien in der Fertigungs- und/oder Verpackungsanlage – im Folgenden
als Linie bezeichnet – durch
geeignete Messverfahren im Labor überprüft werden können. Daneben gibt es allerdings
weitere, für
den Produktionsprozess relevante (Material-)Kennwerte, die ausschließlich während der
Verarbeitung des jeweiligen Materials in der Linie erfasst bzw.
gemessen werden können.
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Beispielsweise
kann das Laufverhalten von auf Bobinen aufgewickelten Papierbahnen,
Folienbahnen oder dgl. natürlicherweise
ausschließlich während des
Produktionsprozesses analysiert werden. Auch die Neigung des jeweiligen
Ausgangsmaterials zu Fehlpro duktionen ist ein Beispiel für derartige
Kennwerte. Weiter kann die Verträglichkeit
bestimmter Kombinationen aus Ausgangsmaterialien nur innerhalb des
Produktionsprozesses erfasst werden.
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Die
vorgenannten, im Labor nicht nachprüfbaren, erst während des
Produktionsprozesses erfassbaren Materialkennwerte von aus verschiedenen Herstellungsquellen
stammenden Ausgangsmaterialien einer bestimmten Ausgangsmaterialart
sind bei Herstellungs- und/oder
Verpackungslinien des Standes der Technik nicht quantifizierbar.
Mangels nachprüfbarer
Daten muss ein Bediener einer bestimmten Maschine, beispielsweise
einer Verpackungsmaschine, im Laufe der Zeit daher ein Gefühl dafür entwickeln,
welche Ausgangsmaterialien der jeweiligen Lieferanten bessere und
welche Ausgangsmaterialien schlechtere Produktionsergebnisse liefern.
Quäntifizierbar
sind diese auf reinen Erfahrungen beruhenden Einschätzungen
der Bediener nicht. Sie sind daher fehleranfällig.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung
und/oder Verpackung von Zigaretten in einer Fertigungs- und/oder Verpackungsanlage
dahingehend zu verbessern, dass eine auf objektiven, quantifizierbaren
Kriterien beruhende Analyse von während der Produktion ermittelten
Materialkennwerten möglich
ist, insbesondere ein Vergleich von Ausgangsmaterialqualitäten unterschiedlicher
Lieferanten.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren der eingangs genannten Art, bei dem produktionsrelevante,
während
des Produktionsprozesses ermittelbare – insbesondere ausschließlich während des
Produktionsprozesses ermittelbare -, von wenigstens einem Ausgangsmaterial
abhängige
Daten erfasst und zumindest diesem Ausgangsmaterial, vorzugsweise
einer Ausgangsmaterialeinheit dieses Ausgangsmaterials, eindeutig
zugeordnet werden, und dass die erfassten, dem Ausgangsmaterial
zugeordneten Kennwerte, vorzugsweise zur nachfolgenden Auswertung
derselben, in einem Speicher einer Recheneinheit gespeichert werden.
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Erstmals
werden in der Zigarettenindustrie damit während des Produktionsprozesses
anfallende, ausgangsmaterialabhängige
Daten – im
Folgenden als Materialkennwerte bezeichnet – materialbezogen erfasst.
Derartige Materialkennwerte können etwa
die Neigung des Ausgangsmaterials zu Fehlproduktionen sein, das
Laufverhalten des Ausgangsmaterials, die Anzahl von Splicen, die
aufgrund von Materialrissen des Ausgangsmaterials notwendig werden
oder die schon bei Lieferung der Materialien vorhanden waren oder
dergleichen. Diese materialbezogene Erfassung ermöglicht vorteilhafterweise vielfältige nachprüfbare Analysen
der Eigenschaften des eingesetzten Ausgangsmaterials.
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In
den einzelnen Fertigungseinheiten der Fertigungs- und/oder Verpackungsanlage
zur Herstellung und/oder Verpackung von Zigaretten wird vielfach
Ausgangsmaterial verschiedener Ausgangsmaterialarten in Form von
Bobinen zur Verfügung
gestellt. Sobald das Bobinenmaterial einer bestimmten Ausgangsmaterialart
während
des Produktionsprozesses verbraucht ist, wird eine neue Bobine eingesetzt.
Dies kann möglicherweise
eine Bobine eines anderen Herstellers sein.
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Besonders
bevorzugt erfolgt die Erfassung der Materialkennwerte daher sogar
materialeinheitenbezogen. Unter materialeinheitenbezogener Erfassung
von Materialkennwerten wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung
jede Zuordnung von ausschließlich
während
des Produktionsprozesses ermittelbaren und erfassten, insbesondere
gemessenen, Materialkennwerten zu einer bestimmten eingesetzten
Materialeinheit des Ausgangsmaterials verstanden. Als Materialeinheit
kann im einfachsten Fall eine Bobine des Ausgangsmaterials definiert
werden. Denkbar ist grundsätzlich
aber natürlich
auch, mehrere aufeinanderfolgende Bobinen als Materialeinheit zu
definieren oder auch nur einen Teil einer Bobine. Auch Zuschnittstapel
oder dergleichen können
als Materialeinheit in diesem Sinne verstanden werden. Entscheidend
ist die Zuordnung von auf die Materialeinheit zurückzuführenden
Materialkennwerten zu der Materialeinheit.
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Vorzugsweise
können
die Zeitpunkte von Materialeinheitenwechseln festgehalten werden,
insbesondere der Zeitpunkt, zu dem der Fertigungs- und/oder Verpackungsanlage
eine neue Materialeinheit zugeführt
wird und der Zeitpunkt, zu dem diese Materialeinheit vollständig verbraucht
ist. Die Materialkennwerte können
zu diesen Zeitpunkten erfasst und insbesondere miteinander verglichen
werden. Beispielsweise ist aus der Anzahl der Produkte, die aus
einer Materialeinheit produziert werden konnte, ableitbar, ob die
Materialeinheit die vom Lieferanten angegebene Menge/Größe aufweist.
Bei einer Bobine kann die tatsächliche
(Ist-)Bahnlänge
des auf der Bobine aufgewickelten Materials auf diese Weise abgeleitet
werden.
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Eine
bevorzugte Möglichkeit,
die Zuordnung des Ausgangsmaterials zu den während der Produktion erfassbaren
bzw. erfassten Materialkennwerten zu ermöglichen, ist, dem Ausgangsmaterial
bzw. den Ausgangsmaterialeinheiten jeweils eine eindeutige Kennung
zur Identifizierung zuzuweisen, beispielsweise eine Codierung, die
in dem Speicher der Recheneinheit abgelegt wird. In einer besonderen
Ausführungsform
ist eine derartige Kennung dem Ausgangsmaterial oder der Ausgangsmaterialeinheit
bereits herstellerseitig zugewiesen, beispielsweise in Form eines
Strichcodes.
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Die
Kennung kann von einem der Fertigungs- und/oder Verpackungsanlage
zugeordneten Lesegerät
automatisch ausgelesen und dann der Recheneinheit zur Speicherung übermittelt
werden. Während
des Produktionsprozesses werden dann zu der eindeutigen Kennung
Materialkennwerte des Ausgangsmaterials erfasst, der Kennung zugeordnet und
anschließend
im Speicher abgelegt.
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In
weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung werden beim Einsatz
einer Materialalternative zu einem eingesetzten Ausgangsmaterial
einer definierten Ausgangsmaterialart, die zur Produktion eines
festgelegten End- oder Zwischenproduktes – Zigarette, Zigarettenpackung,
Gebindepackung, Zuschnitt oder dergleichen – erforderlich ist, auch die material-
oder materialeinheitenbezogenen Kennwerte dieser Materialalternative
gespeichert.
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Weitere
Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Unteransprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
sowie aus den beigefügten
Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigt:
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1 eine
Fertigungs- und Verpackungsanlage für Zigaretten im schematischen
Grundriss, und
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2 eine
schematische Darstellung von erfassbaren, materialbezogenen Daten
verschiedener Ausgangsmaterialien unterschiedlicher Ausgangsmaterialarten.
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Das
in den Zeichnungen sowie in der nachfolgenden Beschreibung dargestellte
Ausführungsbeispiel
betrifft eine Fertigungs- und Verpackungsanlage für Zigaretten,
nämlich
eine sogenannte Linie. Diese umfasst Fertigungseinheiten, nämlich beispielsweise
eine Zigarettenherstellmaschine, nämlich einen Maker 10,
eine an diesen anschließende Verpackungsmaschine,
also einen Packer 11, eine nachfolgende Folieneinschlagmaschine 12,
eine Verpackungsmaschine zum Herstellen von Gebinden aus mehreren
Zigarettenpackungen, also einen Stangenpacker 13 und einen
Kartonierer 14, der die Packungsgebinde, also Zigarettenstangen,
in einen Versandkarton verpackt. Die vom Maker 10 gefertigten
Zigaretten werden von einem Zigarettenförderer 15 mit einem
zugeordneten Zigarettenspeicher 16 dem Packer 11,
z. B. einem Hinge-Lid-Packer zum Fertigen von Klappschachteln, zugeführt. Dem
Packer 11 ist ein Zuschnittspeicher 17 zugeordnet,
also eine Einrichtung zur Aufnahme eines größeren Vorrats an vorgefertigten
Zuschnitten für
die Klappschachteln, der Förderorgane
zur Zuführung
von Zuschnittstapeln zum Packer 11 aufweist. Die durch
den Packer 11 gefertigten (Zigaretten-)Packungen werden über einen
Packungsförderer 18 der
Folieneinschlagmaschine 12 zugeführt. Diese hat die Aufgabe,
die Zigarettenpackungen in einen äußeren Folien- oder Kunststoffzuschnitt
einzuhüllen.
Aus den fertiggestellten Zigarettenpackungen werden Packungsgruppen
gebildet, die im Bereich des Stangenpackers 13 mit einer
Gebindeumhüllung
versehen werden und somit eine Zigarettenstange aus üblicherweise
zehn Zigarettenpackungen ergeben. Diese Zigarettenstangen werden
durch einen Stangenförderer 19 dem
Kartonieren 14 zugeführt.
Dieser übergibt
fertige Versandkartons 20 mit einer Mehrzahl von Zigarettenstangen
an einen Abförderer 21. Im
Bereich des Packungsförderers 18 zwischen
Packer 11 und Folieneinschlagmaschine 12 befindet sich
ein Packungsspeicher 22 für die Aufnahme einer größeren Anzahl
von Zigarettenpackungen (ohne Außenumhüllung).
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Die
beschriebenen Fertigungseinheiten müssen mit Ausgangsmaterial versorgt
werden. Dem Maker 10 ist Tabak in ausreichender Menge zuzuführen, außerdem Zigarettenpapier
in Gestalt von gewickelten Bahnen, nämlich Bobinen. Des Weiteren
ist dem Maker 10 ebenfalls in Gestalt von Bobinen gewickeltes
Filteransetzpapier zuzuführen,
damit die gefertigten Zigaretten im Bereich einer Filteransetzmaschine 23 mit
dem entsprechenden Material versorgt werden können. Den anderen Fertigungseinheiten
ist Verpackungsmaterial ebenfalls in gewickelten Bahnen, also als
Bobinen, zuzustellen. Dies gilt für die Fertigung eines bei Zigarettenpackungen
des Typs Klappschachtel üblichen
Kragens weiterhin für
eine Innenumhüllung,
einen sogenannten Innerliner der Zigarettengruppe und für die Außenumhüllung aus Folie
oder Zellglas. Für
sämtliches
Ausgangsmaterial ist ein zentrales Lager 24 vorgesehen,
in dem die Bobinen 25 der unterschiedlichen Materialien
beispielsweise auf Platten gelagert sind. Eine geeignete Fördereinrichtung,
beispielsweise ein gemeinsamer Materialförderer 26, ist entlang
einer Förderbahn 27 zwischen
dem Lager 24 und den einzelnen Fertigungseinheiten verfahrbar
für die
Zustellung des Bobinen-Materials
nach Bedarf. Bei dem gezeigten Beispiel kann das Lager 24 so
aufgebaut sein, dass Filteransetzpapier 28, Kragenmaterial 29,
Innerlinermaterial 30, Folienmaterial 31 und Zigarettenpapier 32 im
Bereich der Förderbahn 27 zur Übernahme
durch den Materialförderer 26 positionierbar
sind, und zwar jeweils in günstiger
Relativstellung zu der zugeordneten Fertigungseinheit.
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Der
Ablauf der Fertigung der Zigaretten bis zur Herstellung der fertigen
mit Zigarettenstangen gefüllten
Versandkartons 20 erfolgt unter Kontrolle einer zentralen
Recheneinheit, nämlich
einer Steuervorrichtung 33, welche mit jeder Fertigungseinheit, speziell
mit jeweils einer der oder jeder Fertigungseinheit lokal zugeordneten
Maschinensteuerung 35, beispielsweise über einen Bus, insbesondere
einen Feldbus 34 oder ein lokales Netzwerk, insbesondere PC-Netzwerk,
kommunikativ verbunden ist. Über
den Feldbus 34 tauscht die Steuervorrichtung 33 mit
jeweils einer oder jeder Fertigungseinheit Daten aus und übermittelt
dabei z. B. Stellgrößen an die
jeweilige Fertigungseinheit oder empfängt fertigungsbezogene Daten.
Die Recheneinheit 33 ist z. B. ein Prozessrechner oder
eine Zentraleinheit einer speicherprogrammierbaren Steuerung. In
einem nicht dargestellten Speicher der Recheneinheit 33 sind
in einer geeigneten Datenstruktur Codes für sämtliche bei der Fertigung und
Verpackung der Zigaretten verwendeten Materialien gespeichert. Gleichfalls
ist in diesem Speicher eine Zuweisung eines Materials zu jeweils
mindestens einer Fertigungseinheit anhand des Codes hinterlegt.
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2 zeigt
für verschiedene
Fertigungseinheiten, nämlich
für den
Maker 10, den Packer 11, die Folieneinschlagmaschine 12,
den Stangenpacker 13 sowie den Kartonierer 14 diesen
Fertigungseinheiten jeweils zuführbare
Ausgangsmaterialien. Dem Maker 10 werden zwei unterschiedliche
Ausgangsmateriaiarten zugeführt,
nämlich
Zigarettenpapier 32 sowie Filteransetzpapier 28.
Sowohl das Zigarettenpapier 32 als auch das Filteransetzpapier 28 sind
auf Bobinen aufgewickelt. Der Verpackungsmaschine 11 werden
stapelweise HL-Zuschnitte 36 zugeführt sowie in Bobinenform Innerlinermaterial,
nämlich
Stanniolpapier, und Kragenmaterial 29. Der Falieneinschlagmaschine 12 wird
in Bobinenform Folienmaterial 31 sowie Aufreißfadenmaterial 37 zugeführt. Dem
Stangenpacker 13 werden stapelweise Stangenzuschnitte 38 zugeführt sowie
in Bobinenform Umhüllungsmaterial 39.
Dem Kartonierer werden stapelweise Karton-Zuschnitte 40 zugeführt.
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Die
jeweiligen, unterschiedlichen Ausgangsmaterialen, wie etwa die beiden
Ausgangsmaterialien der Ausgangsmaterialart "Zigarettenpapier", werden im vorliegenden Beispiel von
unterschiedlichen Lieferanten bezogen. Es stehen somit unterschiedliche
Güter oder
Materialalternativen derselben Materialart mit identischen Soll-Eigenschaften
zur Verfügung,
im Folgenden allgemein auch als unterschiedliche "Chargen" bezeichnet. Die
beiden Chargen des Zigarettenpapiers 32 sind in der 2 mit
den Bezugsziffern 32.1 bzw. 32.2 gekennzeichnet,
die drei Chargen des Belagpapiers 28 mit 28.1, 28.2, 28.3, die
drei Chargen der HL-Zuschnitte 36 mit 36.1, 36.2, 36.3 etc.
Die jeweiligen Chargen müssen
naturgemäß nicht
zwingend von unterschiedlichen Lieferanten stammen, sie können auch
unterschiedliche Güter
mit identischen Soll-Eigenschaften ein und desselben Lieferanten
bezeichnen.
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Beispielsweise
für die
Produktion einer festgelegten Zigarettenart in dem Maker 10 können grundsätzlich beide
Zigarettenpapierchargen 32.1, 32.2 der Ausgangsmaterialart "Zi garettenpapier" verwendet werden.
Allerdings kommt es auch dann, wenn die im Labor überprüfbaren Soll-Eigenschaften unterschiedlicher
Chargen identisch sind – wie
etwa die Bahnbreite des Zigarettenpapiers -, im Einsatz häufig zu
von der jeweils eingesetzten Charge abhängigen bzw. von dieser beeinflussten,
unterschiedlichen Produktionsdaten.
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Beispielsweise
kann die Anzahl produzierter Gut- und/oder Schlechtprodukte, beispielsweise
die Anzahl von Gut- oder Schlecht-Zigaretten, Gut- oder Schlecht-Zigarettenpackungen
oder dergleichen, unmittelbar mit der eingesetzten Charge der jeweiligen Ausgangsmaterialien
oder der Kombination eingesetzter Chargen von Ausgangsmaterialien
abhängen.
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Weiter
kann die von einem Lieferanten angegebene Soll-Bahnlänge eines
auf einer Bobine aufgewickelten Materials, die im Labor nicht oder
nur ungenau nachprüfbar
ist, von der tatsächlichen
Ist-Länge
abweichen. Dies kann erfindungsgemäß durch während des Produktionsprozesses
erfasste Daten überprüft werden,
indem beispielsweise die Anzahl produzierter End – oder Zwischenprodukte,
etwa die Anzahl von Zigaretten, die Anzahl von Zigarettenpackungen,
oder allgemein dis Anzahl von Zuschnitten erfasst wird, die aus
einer definierten Materialeinheit, etwa einer bestimmten Bobine,
produziert wurden.
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Erfindungsgemäß werden
während
des Produktionsprozesses produktionsrelevante, von dem Ausgangsmaterial
unmittelbar oder mittelbar abhängige
Daten – Materialkennwerte – materialbezogen, insbesondere
materialeinheiten- bzw. chargenbezogen, erfasst und anschließend in
einem Speicher der Recheneinheit 33 abgelegt.
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Mit
den Bezugszeichen A–E
sind in der 2 zu jeder Fertigungseinheit 10–14 unterschiedliche
Materialkennwerte der jeweils in diesen Fertigungseinheiten 10–14 verarbeiteten
Ausgangsmaterialien bezeichnet. Die Materialkennwerte A–E sind ausschließlich während des
Produktionsprozesses messbar oder in sonstiger Weise erfassbar.
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Jedem
Ausgangsmaterial der Fertigungseinheiten 10–14 sind
diejenigen Materialkennwerte A–E zugeordnet,
die durch das jeweilige Ausgangsmaterial unmittelbar oder mittelbar
beeinflusst werden oder von diesem abhängen.
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Das
Symbol A symbolisiert beispielsweise menschliche Bedienerfehler,
die während
der aktuellen Verarbeitung der entsprechenden Charge des Ausgangsmaterials
auftreten, etwa der Zigarettenpapiercharge 32.1. In ähnlicher
Weise symbolisiert das Symbol B Maschinenfehler, die während der
Bearbeitung der jeweiligen Charge auftreten. In ähnlicher Weise werden weitere,
mit einem oder mehreren der jeweiligen Ausgangsmaterialien in Zusammenhang stehende
Materialkennwerte erfasst, wie etwa während der Produktion erfasste
Materialfehler C, die tatsächliche,
gemessene Bobinenlänge
D sowie erfasste Bahnrisse E.
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Jeder
dieser Materialkennwerte A–E
wird mit im Stand der Technik an sich bekannten Verfahren erfasst,
beispielsweise durch unmittelbare oder mittelbare Messung durch
geeignete Messmittel, wie Sensoren und dergleichen. Die Materialkennwerte A–E werden
anschließend
der Recheneinheit 33 übermittelt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden
die Materialkennwerte der zentralen Recheneinheit 33 übermittelt
und dort zwischengespeichert.
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Die
Recheneinheit 33 ordnet die Materialkennwerte A–E jeweils
einer bzw. mehreren aktuell verarbeiteten Chargen einer oder mehrerer
ausgewählter
Ausgangsmaterialarten zu. Beispielsweise werden bestimmte Materialkennwerte
A–E, die
im Zusammenhang mit dem Maker 10 stehen, der aktuell verarbeiteten
Zigarettenpapiercharge 32.1 oder 32.2 und/oder
der Filteransetzpapiercharge 28.1 bzw. 28.2 oder 28.3 zugeordnet.
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Einige
der erfassten Materialkennwerte, beispielweise die Ist-Bahnlänge einer
Bobine, werden vorzugsweise der aktuellen Charge nur einer Ausgangsmaterialart
zugeordnet, etwa nur dem Zigarettenpapier. Andere Materialkennwerte,
wie etwa die Anzahl von Gut- und
Schlechtprodukten, werden bevorzugt den jeweiligen aktuellen Chargen
mehrerer Ausgangsmaterialarten zugeordnet, da diese Kennwerte eventuell
durch eine Kombination unterschiedlicher Ausgangsmaterialarten beeinflusst
werden. Im Vorfeld des Produktionsprozesses wird festgelegt, welche
Materialkennwerte den jeweiligen aktuellen Chargen welcher Ausgangsmaterialarten
zugeordnet werden. Diese Zuordnung – Materialkennwert einerseits,
Ausgangsmaterialart andererseits – kann in dem der Recheneinheit 33 zugeordneten
Speicher hinterlegt sein.
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Die
Zuordnung des aktuell verarbeiteten Materials bzw. der aktuell verarbeiteten
Materialeinheit wiederum zu den erfassten Materialkennwerten erfolgt
vorzugsweise, indem der Materialeinheit zugeordnete, eindeutige
Kennungen 41, nämlich
Barcodes, von einer Leseeinrichtung bei Zuführen der Materialeinheit zu
der Fertigungseinheit 10–14 insbesondere automatisch
gelesen und der Recheneinheit 33 übermittelt werden.
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Etwa
bei einem Bobinenwechsel kann die Kennung 41 der neuen
Bobine erfasst und der Recheneinheit 33 übermittelt
werden.
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Sämtliche
Materialkennwerte – inklusive
der eindeutigen Materialkennung des aktuell verarbeiteten Ausgangsmaterials – sämtlicher
Ausgangsmaterialien werden historisch erfasst und gespeichert. Zu jedem
Zeitpunkt der Erfassung der verschiedenen Materialkennwerte während des
Produktionsprozesses wird demnach gespeichert, welche Ausgangsmaterialien,
insbesondere Ausgangsmaterialeinheiten bzw. Chargen der jeweiligen
Ausgangsmaterialien, der verschiedenen Ausgangsmaterialarten aktuell
verarbeitet werden. Dies ermöglicht
insbesondere eine Auswertung der gesammelten, historischen Daten
dahingehend, bei welchen Kombinationen von Ausgangsmaterialarten
bestimmte Materialkennwerte, etwa die Anzahl von Gut- und Schlechtpackungen,
die Anzahl Maschinenstopps oder dergleichen besonders günstig sind.
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Sämtliche
Daten werden in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel an eine übergeordnete Analyseeinrichtung 42 übermittelt.
Diese Analyseeinrichtung 42 weist eine übergeordnete Recheneinheit mit
einer geeigneten Analysesoftware auf, vorzugsweise eine SAP-Software.
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Die
Analyseeinrichtung 42 wählt
aus den erfassten, und jeweils zugeordneten Kennwerten der verschiedener
Materialalternativen, etwa den Zigarettenpapierchargen 32.1 und 32.2,
zu einer bestimmten Ausgangsmaterialart dasjenige Ausgangsmaterial
aus, beispielsweise die Zigarettenpapiercharge 32.1, das
ein vorgegebenes, bestimmtes Kriterium erfüllt oder der Erfüllung des
Kriteriums von allen Materialalternativen zumindest am nächsten kommt. Das
ausgewählte
Ausgangsmaterial wird an einem Bildschirm angezeigt.
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Ein
derartiges Kriterium kann beispielsweise die Häufigkeit von Maschinenstopps
sein, die bei dem gewählten
Material auftreten. Es wird von der Analyseeinrichtung 42 dasjenige
Ausgangsmaterial ausgewählt,
bei dem bei ansonsten möglichst
identischen Produktionsbedingungen die wenigsten Maschinenstopps
zu verzeichnen sind.
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Die
Analyseeinrichtung 42 kann weiter aus einer Mehrzahl von
erfassten, und jeweils zugeordneten Kennwerten unterschiedlicher
Materialalternativen unterschiedlicher Ausgangsmaterialarten, die zur
Produktion des festgelegten End- oder Zwischenproduktes – Zigarette,
Zigarettenpackung, Gebindepackung, Zuschnitt oder dergleichen – erforderlich sind,
diejenige Kombination aus Ausgangsmaterialien auswählen, die
ein vorgegebenes Kriterium erfüllt oder
der Erfüllung
des Kriteriums zumindest am nächsten
kommt. Auch diese Auswahl wird an einem Bildschirm angezeigt.
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Auch
bei dieser von der Analyseeinrichtung 42 durchzuführenden
Auswahl kann ein derartiges Kriterium die Häufigkeit von Maschinenstopps
sein, die bei der jeweiligen Kombination von Ausgangsmaterialien
auftritt.
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Die
von der Analyseeinrichtung 42 ausgewählten Ausgangsmaterialien werden
bevorzugt in Stücklisten 43 der
in der Fertigungs- und Verpackungsanlage hergestellten Produkte – Zigaretten, Zigarettenpackungen,
Gebinde oder dergleichen – übernommen.
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In
weiterer Ausbildung der vorliegenden Erfindung können als Materialkennwerte
auch Daten von Maschinenvoreinstellungen einer oder mehrerer der
Fertigungseinheiten 10–14 erfasst
und einem oder mehreren der Ausgangsmaterialen zugeordnet werden,
wie etwa Stellgrößen zur
Justierung von justierbaren Organen. In verschiedenen Testläufen der Fertigungseinheiten 10–14 können dann
einzelne dieser Maschinenvoreinstellungen von Testlauf zu Testlauf
unter Beibehaltung der restlichen Einflussgrößen, insbesondere unter Beibehaltung
der Ausgangsmaterialien, geringfügig
verändert
werden. Auch Maschinenstopps und/oder Auswürfe oder weitere Materialkennwerte
werden erfasst und den Ausgangsmaterialien zugeordnet. Die Daten
sämtlicher Testläufe werden
historisch erfasst und analysiert. Aus der Analyse kann beispielsweise
ermittelt werden, bei welchen der verschiedenen Maschinenvoreinstellungen
unter den vorgegebenen Bedingungen die Anzahl Maschinenstopps und/oder
Auswürfe
minimal ist.
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Wie
der Fachmann erkennt, können
die verschiedenen historisch erfassten, materialbezogenen Daten
zu vielfältigen
Analysen herangezogen werden, die wichtige technische Informationen über die eingesetzten
Ausgangsmaterialien liefern.
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- 10
- Maker
- 11
- Packer
- 12
- Folieneinschlagmaschine
- 13
- Stangenpacker
- 14
- Kartonierer
- 15
- Zigarettenförderer
- 16
- Zigarettenspeicher
- 17
- Zuschnittspeicher
- 18
- Packungsförderer
- 19
- Stangenförderer
- 20
- Versandkarton
- 21
- Abförderer
- 22
- Packungsspeicher
- 23
- Filteransetzmaschine
- 24
- Lager
- 25
- Bobine
- 26
- Materialförderer
- 27
- Förderbahn
- 28
- Filteransetzpapier
- 29
- Kragenmaterial
- 30
- Innerlinermaterial
- 31
- Folienmaterial
- 32
- Zigarettenpapier
- 33
- Steuervorrichtung
- 34
- Feldbus
- 35
- Maschinensteuerung
- 36
- HL-Zuschnitt
- 37
- Aufreißfadenmaterial
- 38
- Stangenzuschnitt
- 39
- Umhüllungsmaterial
- 40
- Karton-Zuschnitt
- 41
- Barcode
- 42
- Analyseeinrichtung
- 43
- Stückliste