DE19910909A1 - Kristallines Melamin - Google Patents
Kristallines MelaminInfo
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- C07D251/12—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
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- C07D251/40—Nitrogen atoms
- C07D251/54—Three nitrogen atoms
- C07D251/62—Purification of melamine
Abstract
Beschrieben wird ein multikristallines Melaminpulver mit den folgenden Eigenschaften: spezifische Oberfläche: 0,7-5 m·2·/g, Gehalt an Sauerstoff enthaltenden Komponenten < 0,7 Gew.-%, APHA-Farbzahl kleiner als 17, Melamin: > 98,5 Gew.-% und Melam: < 1,3 Gew.-%. Das multikristalline Melaminpulver ist erhältlich durch ein Hochdruckverfahren, wobei festes Melamin durch Übertragen der Melaminschmelze in einen Kessel, wo die Melaminschmelze mit einem verdunstenden Kühlmedium gekühlt wird, erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Melaminschmelze mit einer Temperatur zwischen dem Schmelzpunkt von Melamin und 450 DEG C mit 0,1-15 mol Ammoniak pro mol Melamin behandelt wird und dann durch Zerstäuber in einen Kessel in eine Ammoniak-Umgebung bei einem Ammoniak-Druck von 0,1-25 MPa gesprüht und mit einem verdunstenden Kühlmedium gekühlt wird, wobei die Melaminschmelze in ein Melaminpulver mit einer Temperatur zwischen 200 DEG C und dem Erstarrungspunkt von Melamin umgewandelt wird, das Melaminpulver dann auf eine Temperatur unter 50 DEG C gekühlt wird, das Pulver über zumindest einen Teil des Kühlbereichs mechanisch in Bewegung gesetzt und direkt oder indirekt gekühlt wird und der Ammoniak-Druck bei einer Temperatur unter 270 DEG C entspannt wird.
Description
Die Erfindung betrifft kristallines Melamin, insbesondere mul
tikristallines Melaminpulver.
Melamin wird auf verschiedene Weise in großtechnischem Maßstab
hergestellt. Es existieren Verfahren, die letztendlich die Kri
stallisation von Melamin aus einer wässerigen Lösung einbeziehen,
ein Verfahren existiert, bei welchem Melamin direkt aus einer Gas
phase erhalten wird und es existiert ein Verfahren, welches die
Synthese von Melamin bei Hochdruck (7-25 MPa) einbezieht, und wo
die dabei erhaltene Melaminschmelze in eine Ammoniak-Atmosphäre
gesprüht und gekühlt wird, das besagte kristalline Pulver eignet
sich als solches, ohne weitere Reinigungsschritte, zur Verwendung.
Kristallines Melamin, das gemäß dem ersten verfahren erhalten
wurde, besteht aus einem sehr reinen Melamin, aber die Kristalle
sind relativ groß, so daß die Lösungsgeschwindigkeit in einem Lö
sungsmittel, wie zum Beispiel Wasser oder einem Wasser/Form
aldehyd-Gemisch, nicht optimal ist. Das so erhaltene Melamin wird
üblicherweise gemahlen, um geeignetere Teilchen zu liefern. Klei
nere Teilchen haben eine höhere Lösungsgeschwindigkeit aber eine
niedrigere Schüttdichte und ein schlechteres Fließverhalten. Als
Ergebnis wird ein optimales Produkt bezüglich der Kombination aus
Lösungsgeschwindigkeit, Schüttdichte und Fließverhalten nicht er
halten. Melamin, das direkt aus der Gasphase erhalten wird, ist
sehr fein und hat folglich ebenfalls ein relativ schlechtes Fließ
verhalten. Kristallines Melamin, das gemäß dem Verfahren, welches
Sprühen einer Melaminschmelze einbezieht, erhalten wird, ist ein
multikristallines Melaminpulver mit gutem Auflösungs- und Reakti
vitätsverhalten in Kombination mit einem für Melamin angemessenen
Fließverhalten. Bei diesem Melaminpulver ist jedoch in der Praxis
festgestellt worden, daß es eine hohe Konzentration an Unreinhei
ten (insbesondere Melam) enthält. Um die Melamkonzentration zu re
duzieren wurde ein Verfahren des Sprühens von Melamin bei einem
relativ hohen Druck vorgeschlagen, wie in EP-A-747366 beschrieben.
Insbesondere beschreibt EP-A-747366, wie Harnstoff in einem
Reaktor bei einem Druck von 10,34 bis 24,13 MPa und einer Tempera
tur von 354 bis 454°C pyrolysiert wird, um ein Reaktorprodukt
herzustellen. Das erhaltene Reaktorprodukt enthält flüssiges Mela
min, CO2 und NH3 und wird unter Druck als gemischter Strom in einen
Abscheider übertragen. In diesem Abscheider, der im wesentlichen
bei gleichem Druck und gleicher Temperatur wie der besagte Reaktor
gehalten wird, wird das besagte Reaktorprodukt in einen gasförmi
gen Strom und einen flüssigen Strom getrennt. Der gasförmige Strom
enthält CO2 und NH3, Abfallgase und ebenfalls Melamindampf. Der
flüssige Strom umfaßt hauptsächlich flüssiges Melamin. Das gasför
mige Produkt wird in eine Gaswaschanlage übertragen, während das
flüssige Melamin in eine Produktkühlanlage übertragen wird. In der
Gaswaschanlage werden die besagten CO2- und NH3-Abfallgase, welche
Melamindampf enthalten, mit geschmolzenem Harnstoff bei im wesent
lichen dem gleichen Druck und der gleichen Temperatur wie dem
Druck und der Temperatur des Reaktors gewaschen, um den Harnstoff
vorzuwärmen und die besagten Abfallgase auf eine Temperatur von
177 bis 232°C zu kühlen und das anwesende Melamin von den Abfall
gasen zu trennen. Dann wird der vorgewärmte, geschmolzene Harn
stoff, welcher besagtes Melamin enthält, dem Reaktor zugeführt. In
der Produktkühlanlage wird das flüssige Melamin mit einem flüssi
gen Kühlmedium gekühlt, welches bei der Temperatur des flüssigen
Melamins in dem Produktkühler ein Gas bildet, um ohne Waschen und
weitere Reinigung ein festes Melaminprodukt herzustellen.
EP-A-747366 verwendet vorzugsweise flüssiges Ammoniak als flüssiges
Kühlmedium, wobei der Druck in der Produktkühlanlage über 41,4 bar
liegt. Die Reinheit des Melaminendprodukts gemäß EP-A-747366 liegt
über 99 Gew.-%. Beispiele für andere Veröffentlichungen, die auf
das Senken der Melamkonzentration ausgerichtet sind, schließen
WO-A-96/20182, WO-A-96/20183 und WO-A-96/23778 ein. Keine dieser Ver
öffentlichungen spricht jedoch andere Kennzeichen des Melamin, wie
Farbe und spezifische Oberfläche an. Bei den beschriebenen Verfah
ren wird oft festgestellt, daß sie ein Produkt erbringen, das eine
gelbe Farbe aufweist. Insbesondere im Fall von Melamin-
Formaldehyd-Harzen, die in Laminaten und/oder Überzügen verwendet
werden, ist dies inakzeptabel. Im kommerziellen Vollbetrieb ist
dies ein Nachteil, da zu viel Produkt hergestellt wird, das die
Produktspezifikationen nicht erfüllt.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist, verbessertes kristal
lines Melaminpulver zu erhalten, wobei Melamin mit einem hohen
Reinheitsgrad als trockenes Pulver direkt aus einer Melaminschmel
ze erhältlich sein soll. Insbesondere ist das Ziel der vorliegen
den Erfindung, ein kristallines Melaminpulver mit einer hohen Lö
sungsgeschwindigkeit in Wasser, annehmbarem Fließverhalten, einer
hohen Reinheit und einer guten Farbe zu erhalten.
Die Erfindung betrifft ein multikristallines Melaminpulver mit
den folgenden Eigenschaften:
- - APHA-Farbzahl kleiner als 17
- - eine Reinheit von größer als 98,5 Gew.-% Melamin
- - weniger als 1,3 Gew.-% Melam
- - Gehalt an Sauerstoff enthaltenden Komponenten unter 0,7 Gew.-%
- - eine spezifische Oberfläche von zwischen 0,7 und 5 m2/g.
Dieses Produkt unterscheidet sich von aus gasförmigem Melamin
erhaltenem Melaminpulver oder von aus Wasser kristallisiertem
Melamin bezüglich seiner größeren spezifischen Oberfläche. Dieses
Produkt unterscheidet sich weiters von aus gasförmigem Melamin er
haltenem Melaminpulver bezüglich der größeren Teilchen, auf Grund
derer das Melamin gemäß der Erfindung besseres Fließverhalten und
höhere Schüttdichte aufweist. Darüber hinaus unterscheidet sich
das Produkt gemäß der Erfindung von aus Wasser kristallisiertem
Melamin bezüglich einer höheren Lösungsgeschwindigkeit (bei iden
tischer Größenverteilung der Teilchen), auf Grund der größeren
spezifischen Oberfläche.
Ein gebräuchliches Verfahren zum Bestimmen der Farbe von Mela
min ist durch sogenannte APHA-Kolorimetrie. Dazu gehört die Her
stellung eines Melamin-Formaldehyd-Harzes mit einem F/M-Verhältnis
von 3, wobei eine Formaldehydlösung verwendet wird, welche 35
Gew.-% Formaldehyd, zwischen 7,5 und 11,2 Gew.-% Methanol und
0,028 Gew.-% Säure (als Ameisensäure) enthält. Der theoretische
Feststoffgehalt der Lösung beträgt 56 Gew.-%. 25 g Melamin werden
in 51 g der obigen Lösung gelöst, indem das Gemisch schnell auf
85°C erhitzt wird. Nach ungefähr 3 Minuten hat sich das ganze
Melamin gelöst. Diese Lösung wird mit 2 ml einer 2,0 mol/l Natri
umcarbonatlösung zusammengemischt, wobei das sich ergebende Ge
misch 1-2 Minuten lang gerührt wird. Dann wird das Gemisch schnell
auf 40°C gekühlt. Die Farbe wird durch einen Hitachi U100 Spek
tralphotometer mit einer 4 cm Glasküvette bestimmt, wobei Absorp
tionsmessungen an der oben genannten Lösung bei einer Wellenlänge
von 380 nm und 640 nm unter Verwendung von deionisiertem Wasser
als Leerwert in der Referenzküvette durchgeführt werden. Die
APHA-Farbzahl wird mittels der folgenden Formel berechnet:
APHA = f.(E380-E640)
wobei E380 = Absorption bei 380 nm; E 640 = Absorption bei 640 nm;
f = Eichfaktor bedeuten.
Der Eichfaktor f wird auf der Basis von Absorptionsmessungen
bei 380 nm an Eichlösungen bestimmt, die aus Cobaltdichlorid und
Kaliumhexachloroplatinat hergestellt sind. Eine 500 APHA-
Eichlösung enthält 1,245 g Kaliumhexachloroplatinat(IV), 1,000 g
Cobalt(II)-chlorid und 100 ml von 12 M Salzsäurelösung pro Liter
Eichlösung. Mit Hilfe dieser Eichlösung werden Verdünnungen für
Kalibrierungen bei 10 und 20 APHA hergestellt. Der Eichfaktor f
wird mittels der folgenden Formel berechnet:
f = APHA (Eichlösung)/E380
wobei APHA (Eichlösung) = APHA-Wert der Eichlösung und E380 = Ab
sorption bei 380 nm bedeuten.
Die Farbzahl des mit dem Verfahren gemäß der Erfindung erhal
tenen Melamin ist kleiner als 17 APHA, vorzugsweise kleiner als 15
APHA und insbesondere kleiner als 12 APHA.
Ein anderer Maßstab für die Farbe ist der Gelbstich des Pro
dukts. Der Gelbstich des Produkts kann in Übereinstimmung mit dem
Hunterlab-C.I.E.-Verfahren gemessen werden. Gemäß diesem Verfahren
werden 60 g Melaminpulver in eine Küvette eines Hunterlab Color-
QUEST Spektralphotometers eingeführt. Die Messung wird in Überein
stimmung mit dem Hunterlab-Verfahren-C.I.E. ausgeführt, wobei Wer
te für L', a' und b' bestimmt werden. Der Wert von b' in dem Hun
terlab-C.I.E.-Verfahren ist ein Maßstab für die Blau-Gelb-
Verschiebung. Im Fall eines positiven Werts ist das Produkt gelb
und im Fall eines negativen Werts blau. Ein Anstieg des positiven
Werts bedeutet ein gelberes Produkt.
Die Farbe des Melaminpulvers hat vorzugsweise einen b'-Wert
von kleiner als 1, insbesondere vorzugsweise kleiner als ungefähr
0,8, weil aus diesem Melamin hergestellte Harze vollkommen wasser
klar sind.
Ein gebräuchliches Verfahren zum Bestimmen der spezifischen
Oberfläche ist mit Hilfe von Gasadsorption gemäß der BET-Methode.
Für eine Beschreibung der BET-Methode siehe S. Brunauer, P.H. Em
mett, E. Teller; J. Am. Chem. Soc.; 60 (1938) 309.
Die spezifische Oberfläche ist vorzugsweise zwischen 0,9 und 3
m2/g.
Beispiele für weitere kennzeichnende Eigenschaften des Pro
dukts der vorliegenden Erfindung sind:
Porenvolumen des Pulvers: 0,35 bis 0,65 cm3/g
Harnstoffgehalt: < 0,3 Gew.-%
Ureidomelamingehalt: < 0,3 Gew.-%
Ammelingehalt: < 0,1 Gew.-%
Ammelidgehalt: < 0,01 Gew.-%
Cyanursäuregehalt: < 0,01 Gew.-%
Guanidingehalt: < 0,04 Gew.-%
Melemgehalt: < 0,1 Gew.-%.
Harnstoffgehalt: < 0,3 Gew.-%
Ureidomelamingehalt: < 0,3 Gew.-%
Ammelingehalt: < 0,1 Gew.-%
Ammelidgehalt: < 0,01 Gew.-%
Cyanursäuregehalt: < 0,01 Gew.-%
Guanidingehalt: < 0,04 Gew.-%
Melemgehalt: < 0,1 Gew.-%.
Der Gehalt an Sauerstoff enthaltenden Komponenten liegt vor
zugsweise unter 0,4 Gew.-%.
Die Konzentration von Melam in dem Melaminpulver ist vorzugs
weise kleiner als 1,0 Gew.-%, insbesondere kleiner als 0,5 Gew.-%.
Die Reinheit des Melamins ist vorzugsweise größer als 99
Gew.-%, insbesondere zwischen 99,5 und 99,8 Gew.-%, weil dies der
Reinheit des aus Wasser kristallisierten Melamins nahekommt.
Besagtes Melaminpulver gemäß der Erfindung besteht aus mul
tikristallinen Teilchen. Dies bedeutet, daß die größeren Teilchen
(< 20 µm) aus einer Vielfalt an Kristallen zusammengesetzt sind.
Auf einer rasterelektronenmikroskopischen Aufnahme können diese
Teilchen deutlich von aus Wasser kristallisiertem Melamin unter
schieden werden. Die Teilchen gemäß der Erfindung haben eine Blu
menkohl-ähnliche Struktur. Das aus Wasser kristallisierte Melamin
enthält im Gegensatz dazu eine beträchtliche Menge an Kristallen
mit einer Kristallgröße größer als 50 µm. Auf den REM-Aufnahmen
sind die kristallographischen Kristallflächen (große, relativ fla
che Bereiche) im Fall des aus Wasser kristallisierten Melamins
klar unterscheidbar. Diese Strukturen können in Abb. 1 und 2
gesehen werden; Abb. 1 umfaßt REM-Aufnahmen (Abb. 1A:
50× und Abb. 1B: 1500×) von Teilchen mit einer sogenannten
Blumenkohl-Struktur, wogegen Abb. 2 REM-Aufnahmen von aus
Wasser kristallisiertem Melamin umfaßt (Abb. 2A: 50× und Abb.
2B: 500×). Die Aufnahmen der Produkte wurden unter Verwen
dung einer Philips SEM 515 bei einer Beschleunigungsspannung von
15 kV gemacht.
Der Anmelder hat nun ebenfalls gefunden, daß Melamin mit kon
tinuierlich hoher Reinheit hergestellt werden kann, in dem die
Melaminschmelze, welche aus dem Melaminreaktor kommt und eine Tem
peratur zwischen dem Schmelzpunkt von Melamin und 450°C hat, zu
erst mit gasförmigem Ammoniak (0,1-15 mol Ammoniak pro mol Mela
min) behandelt wird und dann durch Zerstäuber gesprüht und mittels
eines verdunstenden Kühlmediums gekühlt wird, in einen Kessel in
einer Ammoniak-Umgebung bei einem Ammoniak-Druck von 0,1-25 MPa,
die Melaminschmelze in ein Melaminpulver mit einer Temperatur von
unter 50°C umgewandelt wird, wobei andere Kühlverfahren, falls nö
tig, ebenfalls verwendet werden. Falls nötig kann das Pulver in
dem gleichen Kessel oder in einem anderen Kessel weiter gekühlt
werden, in dem das Pulver mechanisch in Bewegung gesetzt und di
rekt oder indirekt gekühlt wird.
Melaminpulver hat schlechtes Fließ- und Fluidisierungs
verhalten und einen niedrigen Temperaturausgleichskoeffizienten
(schlechte Wärmeleitfähigkeit). Standard-Kühlverfahren wie ein
Fließbett oder ein gepacktes Wanderbett können daher nicht ohne
weiteres im kommerziellem Vollbetrieb eingesetzt werden. Der An
melder hat jedoch gefunden, daß die Farbe des Melaminpulvers ins
besondere nachteilig beeinträchtigt wird, falls das Melamin zu
lange bei einer hohen Temperatur verbleibt. Wirksame Kontrolle der
Verweildauer bei hoher Temperatur hat sich daher als ausschlagge
bend erwiesen. Es ist daher wichtig in der Lage zu sein, das Mela
minpulver wirksam zu kühlen.
Überraschenderweise erwies es sich als möglich, Melaminpulver
trotz seines schlechten Fließverhaltens schnell zu kühlen, in dem
man es mechanisch in Bewegung setzt und zur gleichen Zeit direkt
oder indirekt kühlt. Indirektes Kühlen bedeutet, daß das mecha
nisch bewegte Melaminpulverbett mit einer Kühlfläche in Berührung
gebracht wird. Direktes Kühlen bedeutet, daß das mechanisch fließ
fähig gemachte Bett mit einem Kühlmedium, zum Beispiel Ammoniak
oder einem Luftstrom in Berührung gebracht wird. Eine Kombination
aus direktem und indirektem Kühlen ist offensichtlich ebenfalls
möglich.
Bei einer Ausführungsform bleibt das durch Sprühen erhaltene
Pulver mit Ammoniak bei einem Druck von 0,1-25 MPa und bei einer
Temperatur über 200°C über einen Zeitraum von vorzugsweise 1 min
bis 5 Stunden, insbesondere vorzugsweise über einen Zeitraum von 5
min bis 2 Stunden in Berührung, da dies eine Abnahme des Prozent
satzes an Verunreinigungen ergibt.
Während dieser Berührungsdauer kann das Produkt bei im wesent
lichen gleicher Temperatur verbleiben oder auf solche Weise abge
kühlt werden, daß das Produkt über den gewünschten Zeitraum eine
Temperatur über 200°C, vorzugsweise über 240°C und insbesondere
über 270°C aufweist. Bei höheren Temperaturen sollte ein höherer
Ammoniak-Druck gewählt werden. Bei 240°C sollte der Ammoniak-Druck
größer als 0,2 MPa sein, und bei 270°C sollte der Ammoniak-Druck
größer als 0,5 MPa sein.
Vorzugsweise ist die Verweildauer bei einer Temperatur über
200°C so, daß die Verfärbung kleiner ist, als die Verfärbung ent
sprechend einem b' von ungefähr 1. Bei niedrigerer Temperatur ist
eine längere Verweildauer erlaubt, bevor das Gelbwerden die Spezi
fikation überschreitet. Bei höherer Temperatur ist eine kürzere
Verweildauer erlaubt.
Der Vorteil des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
ist, daß ein pulverisiertes Melamin mit einer Reinheit erhalten
wird, die kontinuierlich über 98,5 Gew.-% oder vorzugsweise über
99 Gew.-% liegt, was für das so erhaltene Melamin ausreichend ist,
um in im wesentlichen jeder Melaminverwendung verwendet zu werden.
Gleichzeitig ist es möglich, ein Melaminpulver mit sehr gutem
Farb-Charakteristik zu erhalten.
Die Herstellung von Melamin beginnt vorzugsweise mit Harnstoff
als Ausgangsstoff in Form einer Schmelze. NH3 und CO2 sind Neben
produkte während der Herstellung von Melamin, welche gemäß der
folgenden Reaktionsgleichung vonstatten geht:
6 CO(NH2)2 → C3N6H6 + 6 NH3 + 3 CO2
Die Herstellung kann unter Hochdruck, vorzugsweise zwischen 5
und 25 MPa ohne Anwesenheit eines Katalysators durchgeführt wer
den. Die Reaktionstemperatur variiert zwischen 325 und 450°C und
liegt vorzugsweise zwischen 350 und 425°C. Die Nebenprodukte NH3
und CO2 werden üblicherweise in einer angrenzenden Harnstoff-
Fabrik wiederverwendet.
Das oben genannte Ziel der Erfindung wird durch Einsetzen ei
ner Vorrichtung erreicht, die für die Herstellung von Melamin aus
Harnstoff geeignet ist. Eine Vorrichtung, die für die vorliegende
Erfindung geeignet ist, kann eine Gaswaschanlage, einen Reaktor in
Verbindung mit einem Gas/Flüssigkeit-Abscheider oder mit einem se
paraten Gas/Flüssigkeit-Abscheider, gegebenenfalls einen Nach
reaktor, einen ersten Kühlkessel und gegebenenfalls einen zweiten
Kühlkessel umfassen.
In einer Ausführungsform des Verfahrens wird Melamin aus Harn
stoff in einer Vorrichtung hergestellt, die eine Gaswaschanlage,
einen Melamin-Reaktor, gegebenenfalls in Verbindung mit einem
Gas/Flüssigkeit-Abscheider oder einen separaten Gas/Flüssigkeit-
Abscheider, einen ersten Kühlkessel und einen zweiten Kühlkessel
umfaßt. Dazu gehört, daß Harnstoffschmelze aus einer Harnstoff-
Fabrik einer Gaswaschanlage bei einem Druck von 5 bis 25 MPa, vor
zugsweise von 8 bis 20 MPa und bei einer Temperatur über dem
Schmelzpunkt von Harnstoff zugeführt wird. Diese Gaswaschanlage
kann mit einem Kühlmantel ausgestattet sein, um zusätzliches Küh
len innerhalb des Gaswäschers sicherzustellen. Die Gaswaschanlage
kann ebenfalls mit internen Kühlkörpern ausgestattet sein. In der
Gaswaschanlage kommt der flüssige Harnstoff mit den Reaktionsgasen
aus dem Melaminreaktor oder aus einem separaten Gas/Flüssigkeit-
Abscheider strömungsabwärts von dem Reaktor in Berührung. Die Re
aktionsgase setzten sich hauptsächlich aus CO2 und NH3 zusammen und
umfassen ebenfalls etwas Melamindampf. Der geschmolzene Harnstoff
wäscht den Melamindampf aus dem Abfallgas und trägt dieses Melamin
mit zurück zum Reaktor. In dem Gaswaschverfahren werden die Ab
fallgase von der Temperatur des Reaktors, also von 350 bis 425°C,
auf 170 bis 270°C gekühlt, wobei der Harnstoff auf 170 bis 270°C
erhitzt wird. Die Abfallgase werden aus dem Oberteil der Gas
waschanlage entfernt und zum Beispiel in einer Harnstoff-Fabrik
wiederverwendet, wo sie als ein Ausgangsstoff für die Harnstoff
herstellung verwendet werden.
Der vorgewärmte Harnstoff wird zusammen mit dem ausgewaschenen
Melamin aus der Gaswaschanlage abgezogen und beispielsweise durch
eine Hochdruckpumpe dem Reaktor zugeführt, welcher einen Druck von
5 bis 25 MPa und vorzugsweise von 8 bis 20 MPa aufweist. Alterna
tiv kann die Übertragung der Harnstoffschmelze zum Melaminreaktor
durch Schwerkraft bewirkt werden, wobei die Gaswaschanlage ober
halb des Reaktors positioniert wird.
In dem Reaktor wird der geschmolzene Harnstoff auf eine Tempe
ratur von 325 bis 450°C, vorzugsweise von ungefähr 350 bis 425°C
erhitzt, bei einem wie oben erwähnten Druck, unter welchen Bedin
gungen der Harnstoff in Melamin, CO2 und NH3 umgewandelt wird. Ei
ne gewisse Menge an Ammoniak kann, zum Beispiel in Form einer
Flüssigkeit oder heißem Dampf in den Reaktor dosiert werden. Das
zugeführte Ammoniak kann zum Beispiel dazu dienen, die Bildung von
Kondensationsprodukten von Melamin, wie Melam, Melem und Melon zu
verhindern, oder Mischen in dem Reaktor zu fördern. Die Menge des
dem Reaktor zugeführten Ammoniak beträgt 0 bis 10 mol pro mol
Harnstoff, wobei vorzugsweise 0 bis 5 mol Ammoniak verwendet wer
den und insbesondere 0 bis 2 mol Ammoniak pro mol Harnstoff.
Sowohl das in der Reaktion hergestellte CO2 und NH3, als auch
das zusätzlich zugeführte Ammoniak sammeln sich im Trennbereich,
zum Beispiel im Oberteil des Reaktors, obwohl ein separater
Gas/Flüssigkeit-Abscheider, der strömungsabwärts vom Reaktor posi
tioniert ist, ebenfalls möglich ist, und werden im gasförmigen Zu
stand vom flüssigen Melamin getrennt. Falls ein separater
Gas/Flüssigkeit-Abscheider eingesetzt wird, kann es vorteilhaft
sein, das Ammoniak in diesen Abscheider zu dosieren. Die Menge an
Ammoniak beträgt in diesem Fall 0,1-15 mol Ammoniak pro mol Mela
min, vorzugsweise 0,3 bis 10 mol. Dies hat den Vorteil, daß das
Kohlendioxid schnell abgetrennt, und somit die Bildung von Sauer
stoff enthaltenden Nebenprodukten gehemmt wird. Bei einem höheren
Druck im Reaktor sollte eine größere Menge an Ammoniak verwendet
werden, als bei einem niedrigeren Reaktordruck.
Das Gasgemisch, das sich strömungsabwärts von der
Gas/Flüssigkeit-Abscheidung gebildet hat, wird der Gaswaschanlage
zugeführt, um Melamindampf zu entfernen und die Harnstoffschmelze
vorzuwärmen.
Das flüssige Melamin mit einer Temperatur zwischen dem
Schmelzpunkt von Melamin und 450°C wird vom Reaktor oder vom
Gas/Flüssigkeit-Abscheider strömungsabwärts vom Reaktor abgezogen,
und kann vor dem Sprühen auf eine Temperatur über dem Schmelzpunkt
von Melamin gekühlt werden.
Vorzugsweise wird das flüssige Melamin mit einer Temperatur
von über 390°C und insbesondere über. 400°C um mindestens 5°C und
insbesondere mindestens 15°C gekühlt. Insbesondere wird die
Schmelze auf eine Temperatur gekühlt, die 5-20°C über dem Erstar
rungspunkt von Melamin liegt. Kühlen kann in dem Gas/Flüssigkeit-.
Abscheider oder in einer separaten Vorrichtung strömungsabwärts
vom Gas/Flüssigkeit-Abscheider stattfinden. Kühlen kann durch Ein
spritzen eines Kühlmediums, zum Beispiel Ammoniakgas mit einer
Temperatur unterhalb der Melaminschmelze erfolgen, oder mittels
eines Wärmetauschers.
Außerdem kann Ammoniak auf solche Weise in das flüssige Mela
min eingeführt werden, daß ein Gas/Flüssigkeit-Gemisch im Zerstäu
ber gesprüht wird.
In diesem Fall liegt der Druck des eingeführten Ammoniak über
dem Druck der Melaminschmelze und vorzugsweise zwischen 10 und 45
MPa, und insbesondere zwischen 15 und 30 MPa.
Die Verweildauer des flüssigen Melamin zwischen dem Reaktor
und dem Zerstäuber ist vorzugsweise größer als 10 Minuten, insbe
sondere größer als 30 Minuten. Die Verweildauer wird üblicherweise
unter 7 Stunden betragen, vorzugsweise weniger als 5 Stunden.
Die Melaminschmelze wird - gewünschtenfalls zusammen mit dem
Ammoniakgas - in einen ersten Kessel übertragen, in welchen die
flüssige Melaminschmelze durch einen Zerstäuber in einer Ammoniak
umgebung gesprüht und mit einem gasförmigen oder verdunstenden Me
dium bei einem Ammoniak-Druck von 0,1-25 MPa, vorzugsweise 1-11
MPa gekühlt wird, wobei sich ein Pulver bildet, welches nach gege
benenfalls weiterem Kühlen eine Temperatur unter 50°C hat.
Der Zerstäuber ist eine Vorrichtung, durch welche die Melamin
schmelze in Tröpfchen oder Pulver umgewandelt wird, indem die
Schmelze dazu gebracht wird, bei hoher Geschwindigkeit in den
Kühlkessel zu fließen. Der Zerstäuber kann eine Düse oder ein Ven
til seine. Die Ausflußgeschwindigkeit der Flüssigkeit aus dem Zer
stäuber ist in der Regel größer als 20 m/s, vorzugsweise größer
als 50 m/s. Mit höheren Ausflußgeschwindigkeiten bei gegebenem
Druck und Temperatur in dem Kühlkessel, wird eine höhere Reinheit
des Produkts erhalten. Die Ausflußgeschwindigkeit der Flüssigkeit
(in m/s) ist definiert als der Massendurchsatz durch das Ventil
oder die Düse (in kg/s), geteilt durch den kleinsten effektiven
Durchflußbereich in dem Ventil oder der Düse (in m2) und geteilt
durch 1000 kg/m3, was,die ungefähre Dichte der Flüssigkeit ist.
Die Melamintröpfchen vom Zerstäuber werden durch ein gasförmiges
oder verdunstendes Kühlmedium gekühlt, um ein Pulver zu ergeben.
Dies Kühlmedium kann zum Beispiel kaltes Ammoniakgas oder flüssi
ges Ammoniak sein. Das (flüssige) Ammoniak kann (teilweise) be
reits in der Melaminschmelze anwesend sein, und/oder in den ersten
Kessel gesprüht werden.
In einer Ausführungsform der Erfindung wird das Produkt mit
einem Druck größer als 15 MPa durch einen Zerstäuber gesprüht, wo
bei die Ausflußgeschwindigkeit größer als 100 m/s ist und sehr
schnell gemäß dem obigen Verfahren auf eine Temperatur unter 240°C
und vorzugsweise unter 150°C gekühlt, gefolgt von schnellem weite
ren Kühlen auf eine Temperatur unter 50°C. Das weitere Kühlen kann
in einer Kühlvorrichtung, in der das Pulver mechanisch in Bewegung
gesetzt wird, oder in einer Vorrichtung, in welcher das Pulver
pneumatisch weitergeleitet wird, oder während der Lagerung durch
freie Konvektions/Wärme-Leitung oder einer Kombination der obigen
Verfahren stattfinden. Vorzugsweise sollte das Produkt, nachdem
der Ammoniak-Druck entspannt wurde, innerhalb einer Stunde auf ei
ne Temperatur unter 150°C gekühlt werden.
In einer anderen Ausführungsform wird das Melaminpulver nach
dem Sprühen auf eine Temperatur unter 50°C gekühlt, indem das Pul
ver über zumindest eine Teil des Kühlbereichs mechanisch in Bewe
gung gesetzt wird, und direkt oder indirekt gekühlt wird, und der
Ammoniak-Druck bei einer Temperatur unter 270°C entspannt wird.
In einer Ausführungsform bleibt das durch Sprühen erhaltene
Pulver in Berührung mit Ammoniak über eine Dauer von 1 min bis 5
Stunden, insbesondere bevorzugt über eine Dauer von 5 min bis 2
Stunden bei einem Druck von 0,5-25 MPa, vorzugsweise 1-11 MPa und
bei einer Temperatur über 200°C. Während dieser Berührungsdauer
kann das Pulver im wesentlichen bei der gleichen Temperatur ver
bleiben oder abgekühlt werden.
Der Ammoniak-Druck wird vorzugsweise entspannt, wenn das Mela
minpulver eine Temperatur unter 270°C hat, insbesondere unter
200°C.
Falls das Melamin gesprüht und auf eine Temperatur über 270°C
gekühlt wird, wird es bevorzugt, die Ausrüstungen, die das Pulver
mechanisch in Bewegung setzten und kühlen, bei einem Ammoniak-
Druck von 0,5-25 MPa zu verwenden. Jedoch können die Ausrüstungen,
falls die Melaminschmelze gesprüht und auf eine Temperatur unter
270°C, vorzugsweise unter 240°C und insbesondere auf eine Tempera
tur unter 200°C gekühlt wird, bei einem niedrigeren Druck (0,05-0,2 MPa)
verwendet werden, was auf Grund niedrigerer Investitions
kosten vorteilhaft ist.
Das durch Sprühen erhaltene Pulver kann chargenweise oder kon
tinuierlich verarbeitet werden. Im Fall eines chargenweisen Verar
beitens wird im allgemeinen Gebrauch von mindestens zwei Kesseln
gemacht, in die das flüssige Melamin gesprüht werden kann, wobei
die Kessel abwechseln verwendet werden. Sobald der erste Kessel
die gewünschte Menge Melaminpulver enthält, kann die Sprüh
vorrichtung abgeschaltet werden, und das Füllen des nächsten Kes
sels kann begonnen werden. Während dieser Zeit kann der Inhalt des
ersten Kessels weiter behandelt werden. Im Fall eines kontinu
ierlichen Verfahrens, wird das Melamin im allgemeinen in einen er
sten Kessel gesprüht werden, wonach dieser Kessel in einen zweiten
Kessel entleert wird, in welchem der Kühlschritt dann stattfinden
kann. Offensichtlich kann eine Mischform der zwei Verfahren einge
setzt werden.
In einer Ausführungsform der Erfindung wird die Melaminschmel
ze vorzugsweise während dem Sprühen auf eine Temperatur zwischen
160°C und 10°C unter dem Erstarrungspunkt gekühlt. Das so erhalte
ne Melaminpulver wird vorzugsweise um mindestens 35°C gekühlt, be
vorzugterweise um mindestens 60°C, indem das Pulver mechanisch in
Bewegung gesetzt und direkt oder indirekt gekühlt wird.
Kühlung wird mit Hilfe einer Vorrichtung bewirkt, die mit ei
ner Ausrüstung zum mechanischen Bewegen von Pulver und mit einer
Ausrüstung zum direkten oder indirekten Kühlen von Pulver ausge
stattet ist.
Beispiele für Ausrüstungen zum mechanischen Bewegen von Pulver
beinhalten eine Schnecke und rotierende Trommel, eine rotierende
Schale, rotierende Scheiben, rotierende Scheibenabschnitte, rotie
rende Rohre und ähnliches.
Das Pulver kann indirekt durch die Oberfläche der festen
und/oder sich bewegenden Teile der Vorrichtung gekühlt werden, die
wiederum beispielsweise durch Kühlflüssigkeit wie Wasser oder Öl
gekühlt werden.
Der effektive Wärmeaustauschkoeffizient einer geeigneten Kühl
vorrichtung, die indirekte Kühlung einbezieht, liegt vorzugsweise
zwischen 10 und 300 W/m2K, basierend auf der Kühlfläche der Vor
richtung.
Der Vorzug wird der Verwendung einer Kühlvorrichtung gegeben,
die Ausrüstungen mit einer Kühlfläche von 50-5000 m2 umfaßt.
Das Pulver kann direkt durch ein gasförmiges oder verdunsten
des Kühlmedium, das in den Kessel gespritzt wird, gekühlt werden,
vorzugsweise Ammoniakgas oder Ammoniakflüssigkeit.
Offensichtlich ist es ebenfalls möglich, eine Kombination aus
direktem und indirektem Kühlen zu verwenden.
Diese Kühlvorrichtung ist sowohl für das Kühlen von Melamin
pulver auf eine Temperatur von ungefähr 50-70°C bei hohem Druck
(0.5-25 MPa), als auch bei niedrigem Druck (0,05-0,2 MPa) sehr ge
eignet.
Vorzugsweise wird das Ammoniakgas vollständig entfernt (bis
auf eine Menge unter 1000 ppm, vorzugsweise kleiner als 300 ppm
und insbesondere kleiner als 100 ppm), indem man Luft hindurch
bläst.
Die Erfindung wird mit Verweis auf das folgende Beispiel de
taillierter erklärt werden.
Melaminschmelze mit einer Temperatur von 360°C und einem Druck
von 18 MPa wird mit 0,8 kg Ammoniak pro kg Melamin behandelt. Das
Melamin wird dann durch eine Sprühvorrichtung bei einer Ausfluß
geschwindigkeit von größer als 100 m/s in einen Hochdruckkessel
gesprüht und sehr schnell mit flüssigem Ammoniak, das gleichfalls
in den Kessel gesprüht wurde, gekühlt. Die Temperatur in dem Kes
sel beträgt 233°C. Der Hochdruckkessel ist als rotierende Trommel
konstruiert, ausgestattet mit einem Mantel, der gekühlt werden
kann und ausgestattet mit einer Gaszuleitung. Der Ammoniak-Druck
in dem Kessel variiert zwischen 5,4 und 8,2 MPa. Nach einer Minute
ist das Produkt auf Umgebungstemperatur gekühlt. Der Kühlschritt
auf 200°C dauerte 5 Minuten. Wenn das Melaminpulver eine Tempera
tur von ungefähr 180°C hat, wird das ganze NH3 freigesetzt und Luft
wird in den Kessel dosiert. Das Endprodukt hat die folgenden Ei
genschaften:
spezifische Oberfläche: 1,2 m2/g; Gehalt an Sauerstoff enthaltenden Komponenten: 0,12 Gew.-%; Farbzahl (APHA): 10; 99,3 Gew.-% Mela min; 0,4 Gew.-% Melam, < 0,1 Gew.-% Melem; Konzentration von Ammo niak 50 ppm.
spezifische Oberfläche: 1,2 m2/g; Gehalt an Sauerstoff enthaltenden Komponenten: 0,12 Gew.-%; Farbzahl (APHA): 10; 99,3 Gew.-% Mela min; 0,4 Gew.-% Melam, < 0,1 Gew.-% Melem; Konzentration von Ammo niak 50 ppm.
Melaminschmelze von 400°C, gehalten in einem Kessel unter Am
moniak-Druck von 13,6 MPa wird schnell auf Raumtemperatur abge
kühlt, in dem der Kessel mit einem Gemisch aus Eis und Wasser in
Berührung gebracht wird. Das Endprodukt enthält 1,4 Gew.-% Melam
und 0,4 Gew.-% Melem. Die spezifische Oberfläche beträgt 0,3 m2/g.
Claims (29)
1. Multikristallines Melaminpulver mit den folgenden Eigenschaf
ten: spezifische Oberfläche: 0,7-5 m2/g; Gehalt an Sauerstoff ent
haltenden Komponenten < 0,7 Gew.-%; APHA-Farbzahl kleiner als 17;
Melamin: < 98,5 Gew.-%; Melam: < 1,3 Gew.-%.
2. Multikristallines Melaminpulver gemäß Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die spezifische Oberfläche zwischen 0,9 und 3
m2/g beträgt.
3. Multikristallines Melaminpulver gemäß Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Farbzahl kleiner als 15 APHA ist.
4. Multikristallines Melaminpulver gemäß einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration von Melam
kleiner als 1,0 Gew.-% ist.
5. Multikristallines Melaminpulver gemäß einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinheit des Melamin größer
als 99 Gew.-% ist.
6. Multikristallines Melaminpulver gemäß Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Reinheit des Melamin zwischen 99,5 und 99,8
Gew.-% ist.
7. Multikristallines Melaminpulver gemäß einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Sauerstoff ent
haltenden Komponenten unter 0,4 Gew.-% liegt.
8. Multikristallines Melaminpulver gemäß einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelbwerden des Melaminpul
vers (b') weniger als 1 ist.
9. Multikristallines Melaminpulver gemäß Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gelbwerden (b') weniger als 0,8 ist.
10. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich durch ein Hoch
druckverfahren, wobei festes Melamin durch Übertragen der Melamin
schmelze in einen Kessel, wo die Melaminschmelze mit einem verdun
stenden Kühlmedium gekühlt wird, erhalten wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Melaminschmelze mit einer Temperatur zwischen
dem Schmelzpunkt von Melamin und 450°C mit 0,1-15 mol Ammoniak pro
mol Melamin behandelt wird und dann durch Zerstäuber in einen Kes
sel in eine Ammoniak-Umgebung bei einem Ammoniak-Druck von 0,1-25
MPa gesprüht und mit einem verdunstenden Kühlmedium gekühlt wird,
wobei die Melaminschmelze in ein Melaminpulver mit einer Tempera
tur zwischen 200°C und dem Erstarrungspunkt von Melamin umgewan
delt wird, das Melaminpulver dann auf eine Temperatur unter 50°C
gekühlt wird, das Pulver über zumindest einen Teil des Kühlbe
reichs mechanisch in Bewegung gesetzt und direkt oder indirekt ge
kühlt wird und der Ammoniak-Druck bei einer Temperatur unter 270°C
entspannt wird.
11. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver bei einem Druck von 0,1-25
MPa über einen Zeitraum von 1 min-5 Stunden mit Ammoniak in Be
rührung bleibt, mit den Optionen, daß das Produkt während der be
sagten Berührungszeit im wesentlichen die gleiche Temperatur bei
behält oder abgekühlt wird.
12. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß Anspruch 10
oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Melaminschmelze durch
Zerstäuber in einen Kessel in eine Ammoniak-Umgebung bei einem
Druck von 0,5-11 MPa gesprüht wird.
13. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß einem der
Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Melamin
schmelze in Melaminpulver mit einer Temperatur zwischen 240°C und
dem Erstarrungspunkt von Melamin umgewandelt wird.
14. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Melaminschmelze in Melaminpulver
mit einer Temperatur zwischen 270°C und dem Erstarrungspunkt von
Melamin umgewandelt wird.
15. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß einem der
Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver mit
Ammoniak über einen Zeitraum von 5 min-2 Stunden in Berührung
bleibt.
16. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß einem der
Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver mit
Ammoniak bei einem Druck von 0,5-11 MPa in Berührung bleibt.
17. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß einem der
Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Sprühen
erhaltene Pulver mittels einer Vorrichtung mit Ausrüstungen zum
mechanischen Bewegen des Pulvers sowie Ausrüstungen zum direkten
oder indirekten Kühlen des Pulvers weiter gekühlt wird.
18. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrüstungen zum mechanischen Be
wegen des Pulvers eine rotierende Schnecke, Trommel, Schale,
Scheiben, Scheibenabschnitte oder Rohre umfassen.
19. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß Ansprüche 17
oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung einen effek
tiven Wärmedurchgangskoeffizienten von 10-300 W/m2K hat, basierend
auf dem Kühlbereich.
20. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß einem der
Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
eine Kühlfläche von 50-5000 m2 hat.
21. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß einem der
Ansprüche 10 bis 20, wobei der Ammoniak-Druck bei einer Temperatur
unter 250°C entspannt wird.
22. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß Anspruch 21,
wobei der Ammoniak-Druck bei einer Temperatur unter 200°C ent
spannt wird.
23. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß einem der
Ansprüche 10 bis 22, wobei der Kühlbereich, bei dem das Melamin
pulver mechanisch in Bewegung gesetzt und direkt oder indirekt ge
kühlt wird, mindestens 35°C beträgt.
24. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß Anspruch 23,
wobei der besagte Kühlbereich mindestens 60°C beträgt.
25. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß einem der
Ansprüche 10 bis 24, wobei die Ausrüstung um das Melaminpulver in
Bewegung zu setzen und zu Kühlen bei einem Druck von 0,5 bis 25
MPa verwendet wird.
26. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich gemäß einem der
Ansprüche 10 bis 24, wobei die Ausrüstung um das Melaminpulver in
Bewegung zu setzen und zu Kühlen bei einem Druck von 0,05 bis 0,2
MPa verwendet wird.
27. Multikristallines Melaminpulver, dadurch gekennzeichnet, daß
die Melaminschmelze mit einer Temperatur zwischen Schmelzpunkt von
Melamin und 450°C mit 0,1-15 mol Ammoniak pro mol Melamin bei ei
nem Ammoniak-Druck größer als 15 MPa behandelt wird, und dann bei
einer Ausflußgeschwindigkeit von größer als 100 m/s gesprüht wird
und mit einem verdunstenden Kühlmedium auf eine Temperatur unter
240°C gekühlt wird.
28. Multikristallines Melaminpulver gemäß Anspruch 27, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Melaminschmelze mit einem verdunstenden
Kühlmedium auf eine Temperatur unter 150°C gekühlt wird.
29. Multikristallines Melaminpulver, erhältlich wie im wesentli
chen beschrieben unter Bezugnahme auf die Beschreibung und das
Beispiel.
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