DE19908421C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Vereinzeln von flachen Sendungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Vereinzeln von flachen SendungenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf das Vereinzeln von flachen Sendungen aus einem Stapel, der mit einer Zuführvorrichtung parallel zur Abzugsebene einem in Förderrichtung laufenden Abzugsorgan zuführbar ist. Das Abzugsorgan weist ein oder mehrere auf Rollen umlaufende, gesteuert angetriebene Abzugsbänder auf. Mindestens ein Abzugsband besitzt abschnittsweise eine mehrfach verwendbare, klebende Oberfläche.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Vereinzeln von flachen Sendungen aus einem Stapel nach den
Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche 1 und 16.
Im Rahmen von Sendungsverteil- und Bearbeitungsprozessen werden
die Sendungen stapelweise in Behältnissen transportiert und in
Bearbeitungsmaschinen, z. B. Sortiermaschinen, einzeln bearbei
tet. Dazu müssen die Sendungen aus den Stapeln vereinzelt wer
den.
Bisher wurde zum Abziehen der Sendungen vom Stapel hauptsächlich
die sog. Reibvereinzelung verwendet. Eine Walze oder ein Band
werden mit einer rauhen Oberfläche versehen, um einen hohen
Reibkoeffizienten zur freiliegenden Oberfläche der letzten
Sendung im Stapel zu erzielen.
Das bewegte Band oder die rotierende Walze fördern die letzte
Sendung senkrecht zur Stapelachse weg vom Stapel, wenn eine
reibschlüssige Verbindung zwischen Band bzw. Walze und Sendungs
oberfläche besteht. Für die reibschlüssige Verbindung wird stets
Haftreibung angestrebt, um eine zuverlässige Förderung zu ge
währleisten.
Die Haftreibung kann nur durch eine Anpreßkraft gewährleistet
werden, die auch für unterschiedliche Sendungsoberflächen mit
unterschiedlichen Reibkoeffizienten genügend hoch ist.
Die Anpreßkraft zwischen der freiliegenden Oberfläche der letz
ten Sendung im Stapel und Reibband bzw. Reibwalze wird heute auf
verschiedene Arten erzeugt:
- - durch den Stapel, der das letzte Poststück an die Reibfläche preßt (z. B. Abzug von unten) (US 5,363,971),
- - durch eine Fördereinrichtung, die den Stapel nachschiebt und an die Reibfläche drückt (stehendes Gut) (US 5,292,114),
- - durch einen Unterdruck, der durch Bohrungen in Walze bzw. Band die Poststückoberfläche an die Reibfläche ansaugt (Abzug von oben und Unterstützung bei allen anderen Abzugsarten) (US 3,861,669).
Nachteilig ist dabei, daß wegen des unbekannten Reibkoeffizi
enten die Anpreßkraft hoch genug gewählt werden muß, um einen
sicheren Abzug zu garantieren. Insbesondere beim Abzug von
unten führt das zu unerwünscht erhöhter Reibung zwischen
letztem und vorletztem Poststück, was zu häufigen Doppelabzü
gen führt. Die Reibkraft muß, damit ein Abzug erfolgen kann,
während des Abzuges aufrecht erhalten werden und kann nur
mittels einer Normalkraft erzeugt werden. Nachteilig ist auch
die bekannte Krafterzeugung durch Unterdruck, da sie eben
falls zu häufigen Doppelabzügen führt, wenn nämlich durch ei
ne luftdurchlässige, dünne Sendung hindurch die nächste Sen
dung mit angesaugt wird.
Problematisch ist bei allen bekannten Lösungen in jedem Fall,
daß die von Anpreßkraft und Reibkoeffizient abhängige Reib
kraft letztlich die einzige Kraft darstellt, die zum Abzug
benutzt werden kann. Sowohl die benötigte Anpreßkraft als
auch der gerade vorliegende Reibkoeffizient zwischen freier
Oberfläche der letzten Sendung und der Reibfläche sind wäh
rend des Abzuges häufig unbekannt und variabel. Es gibt wenig
erfolgreiche Ansätze, diese beiden Größen mit hohem Aufwand
zu ermitteln oder wenigstens abzuschätzen.
Abhilfe wird teilweise versucht, indem man den Gutstrom
schindelt und die erste freie Kante der vordersten Sendung
durch Reibung faßt. Hier ist das Problem aber zurückverlagert
auf die Schindelung. Irgendwann muß einmal reibschlüssig flä
chig auf der Sendung angegriffen werden, wozu Normalkräfte
während der Bewegung nötig sind (US 4,523,753).
Bekannt wurde auch eine Vorrichtung zum Vereinzeln der Bogen
eines Stapels (DE-AS 10 82 278), bei der die Bogen von einem
Greifer erfaßt und einem Bogenabnehmer zugeführt werden. Die
ser Greifer ist als Haftmittelträger mit einem Haftmittelband
ausgebildet, das von einer Vorratsrolle über Leitrollen zu
einer Aufwickelrolle geführt ist. Diese Vorrichtung ist zum
sicheren und schnellen Vereinzeln von flachen Sendungen nicht
geeignet.
Der in den unabhängigen Ansprüchen 1 und 16 angegebenen Er
findung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung
der Nachteile des Standes der Technik einen Stapel von fla
chen Sendungen durch Abziehen einer äußeren Sendung mittels
umlaufenden Abzugsbändern zuverlässig bei möglichst geringer
Beanspruchung der Sendungen zu vereinzeln.
In den Unteransprüchen werden vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung dargelegt.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, zur Vermeidung bzw.
Verminderung der bisher für die notwendige Reibkraft während
des Abzugsvorganges notwendigen Andruckkraft zwischen der ab
zuziehenden Sendung und den Abzugsbändern eine durch eine
lösbare Klebeverbindung erzeugte Mitnahmekraft einzusetzen.
Dabei berühren sich die freie Oberfläche der letzten Sendung
des Stapels und die Klebefläche bis unmittelbar vor dem Abzug
nicht. Soll ein Abzug erfolgen, werden die beiden Flächen
kurzzeitig durch eine äußere Kraft in Kontakt gebracht. Die
ser Kontakt muß möglichst flächig und mit ausreichender An
preßkraft erfolgen. Nachdem der Kontakt zwischen beiden Flä
chen hergestellt ist, haften diese durch die Klebung aneinan
der. Die äußere Kraft kann nun weggenommen werden, ohne diese
Haftung aufzuheben. Jetzt kann der Abzug im entlasteten Zu
stand erfolgen, wobei die Flächen in kraftschlüssiger Verbin
dung bleiben. Nachdem die Klebeverbindung hergestellt wurde,
ist keine ständige Andruckkraft mehr erforderlich. Dies be
deutet wiederum, daß die bei der Erzeugung dieser Andruck
kraft über den Stapeldruck verstärkt auftretende Doppelab
zugsgefahr durch Verhaken der Sendungen untereinander vermin
dert wird, oder daß bei der Erzeugung der Andruckkraft bei
spielsweise mit Hilfe eines Unterdruckes die bestehende Dop
pelabzugsgefahr infolge Ansaugen von zwei Sendungen, wenn die
vorderste Sendung dünn und teilweise luftdurchlässig ist,
durch mindestens starke Verringerung des Ansaugdruckes redu
ziert wird. Am Ende der Abzugsbänder erfolgt dann eine Tren
nung der mehrfach verwendbaren, klebenden Abzugsbänder von
der abgezogenen Sendung.
Es ist vorteilhaft zur größtmöglichen Reduzierung der Dop
pelabzugsgefahr beim Abziehen der Sendungen gänzlich auf ein
Andrücken der abzuziehenden Sendung an das Abzugsorgan zu
verzichten.
Zur einfachen Trennung der abgezogenen Sendung von dem oder
den auf Umlenkrollen umlaufenden Abzugsbändern mit klebender
Wirkung ist es vorteilhaft, die Sendungen in Abzugsrichtung
über die Abzugsbänder mit klebender Wirkung hinaus zu führen.
Dadurch erfolgt die Trennung als Abschälung an den letzten
Umlenkrollen, indem Abzugsbänder die Ebene, auf der sie ge
meinsam mit der Sendung läuft, verläßt und einen Radius
durchläuft, der es von der Ebene der Sendung entfernt. Die
Sendung aber läuft geradeaus in der ursprünglichen Laufrich
tung des Abzugsbandes weiter. Auf diese Weise wird die Kle
bung aufgehoben und Sendung und Abzugsbänder mit klebender
Wirkung voneinander getrennt.
Die Führung der Sendungen erfolgt vorteilhaft beidseitig der
Abzugsbänder. Zur sicheren Trennung der Sendungen von den Ab
zugsbändern mit klebender Wirkung kann auch an den Umlenkrol
len der Abzugsbänder mit klebender Wirkung in Abzugsrichtung
ein Abstreifer angeordnet werden.
Zur Verringerung der Beanspruchung der abzuziehenden Sendun
gen werden diese vorteilhaft mittels in gleicher Richtung wie
die Abzugsbänder mit klebender Wirkung angetriebener umlau
fender Führungsbänder geführt.
Vorteilhaft ist es auch, den Abzugsvorgang durch eine weitere
Mitnahmekraft, die durch Reibung erzeugt wird, zu unterstüt
zen. Dabei ist es günstig, die Reibverbindung mittels der mit
einem entsprechenden Belag versehenen Führungsbänder herzu
stellen. Die für die Reibverbindung notwendige Anpreßkraft
kann zur Vermeidung eines schädlichen Stapeldruckes minde
stens teilweise durch einen Unterdruck auf der Seite des Ab
zugsorgans erzeugt werden. In einer weiteren Ausgestaltung
kann während des Abzuges das Abzugsorgan zeitlich getrennt
oder gleichzeitig durch Reibung und lösbare Klebverbindung
auf die abzuziehende Sendung einwirken.
Besonders vorteilhaft ist es, für die Bearbeitung stark un
terschiedlicher Sendungen mit relativ schweren und dicken
Sendungen zuerst durch lösbare Klebeverbindungen auf die ab
zuziehende Sendung einzuwirken und bei mit Sensoren gemesse
nem Schlupf dieser Sendung am Abzugsorgan eine durch Reibung
hervorgerufene Mitnahmekraft hinzuzufügen. Um diese Reibkraft
möglichst gering zu halten, kann sie durch laufende Verände
rung der Anpreßkraft während des Abzugsvorganges so verändert
werden, daß ein Rutschen der Sendungen gerade verhindert
wird.
Hinsichtlich eines möglichst geringen Realisierungsaufwandes
ist es vorteilhaft, die für die Klebung notwendige kurzzeiti
ge Anpreßkraft durch einen die zu vereinzelnde Sendung an die
Abzugsbänder ziehenden Unterdruck zu erzeugen. Dies kann ge
schehen, indem die Reibbänder und/oder die Abzugsbänder mit
klebender Wirkung Ausnehmungen aufweisen und direkt hinter
den in der Abzugsebene verlaufenden Bandabschnitten eine oder
mehrere durch die Ausnehmungen hindurch auf die abzuziehenden
Sendungen wirkende Saugkammern mit schalt- und veränderbarem
Unterdruck angeordnet sind. Über den Unterdruck wird also
nach Bedarf der Anpreßdruck zur Realisierung der Klebung und
die für die Reibmitnahme notwendige Andruckkraft erzeugt.
In einer weiteren Ausgestaltung kann die für die Klebung not
wendige kurzzeitige Anpreßkraft durch eine entsprechende
kurzzeitige Bewegung des Abzugsorgans gegen den Sendungssta
pel und/oder des Sendungsstapels mit der abzuziehenden Sen
dung gegen das Abzugsorgan erzeugt werden. Zur Erzeugung die
ser Bewegungen sind die Abzugsbänder mit klebender Wirkung
bzw. den Sendungsstapel verschiebende und haltende Stützele
mente beweglich gelagert und mit einer entsprechend gesteuer
ten Antriebsvorrichtung verbunden.
Damit die Gefahr des Mitnehmens der nächsten Sendung durch
das oder die klebenden Abzugsbänder während des Abzugsvorgan
ges möglichst gering gehalten wird, können die Abzugsbänder
mit klebender Wirkung in Umlaufrichtung abschnittsweise mit
einer klebenden Oberfläche versehen werden. Die Länge dieser
Abschnitte entspricht vorteilhaft maximal der Länge der kür
zesten Sendung und die Länge der Abstände zwischen diesen Ab
schnitten mindestens der Länge der größten abzuziehenden Sen
dung. Dadurch ist gewährleistet, daß während des Abziehens
die nächste Sendung des Stapels nicht mit der klebenden Ober
fläche in Berührung kommt.
Damit während des laufenden Betriebes die Klebeeigenschaften
der klebenden Oberflächen annähernd konstant gehalten werden
können, ist es auch vorteilhaft, die Abzugsbänder mit kleben
der Wirkung beim Umlauf von anhaftenden Schmutzpartikeln zu
reinigen. Dazu durchlaufen das oder die Abzugsbänder eine
Reinigungs- und anschließend eine Trocknungsstation während
des Umlaufes.
Anschließend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen
Fig. 1 eine perspektivische schematische Darstellung
eines Abzugsorgans
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Stapelzufüh
rung mit der Abzugsebene
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine schematische Darstel
lung des Abzugsorgans mit Reinigungs- und
Trocknungsstufe
Das Abzugsorgan besteht gemäß Fig. 1 aus zwei äußeren Reibab
zugsbändern 1 und einem mittig angeordneten Abzugsband 2 mit
klebender Wirkung. Die beiden Reibabzugsbänder 1 sitzen auf
zwei gemeinsamen Achsen und werden gemeinsam angetrieben. Das
Abzugsband 2 mit klebender Wirkung hat eine eigene Bandfüh
rung und einen eigenen Antrieb. Die Achsen der Reibabzugsbän
der 1 sind ortsfest angeordnet, die Achsen des Abzugsbandes 2
mit klebender Wirkung sind mit einem Antrieb Richtung Sen
dungsstapel beweglich, wie durch den Pfeil 3 angedeutet. Die
Gesamtfläche des Abzugs entspricht etwa den Abmaßen (Länge
mal Breite) der kleinsten Sendung.
Das Abzugsband 2 mit klebender Wirkung ist nicht auf der ge
samten Länge, sondern nur abschnittsweise beschichtet. Die
Länge eines beschichteten Abschnittes entspricht der Länge
des Bandes, die im Ruhezustand der kleinsten Sendung gegen
übersteht.
Die Abstände zwischen den Abschnitten sind mindestens so lang
wie die Länge der größten abzuziehenden Sendung. Dadurch kann
die Gefahr von Doppelabzügen vermindert werden. Zur weiteren
Verhinderung von Doppelabzügen besitzt das Abzugsorgan auch
einen an sich bekannten, hier nicht näher dargestellten Ab
streifer, wie aus DE 197 29 430 A1 zu entnehmen.
Die Ebene, die das Abzugsband 2 mit klebender Wirkung paral
lel zur Sendungsoberfläche bildet, ist in Abzugsrichtung kür
zer als die entsprechend von den Reibabzugsbändern 1 gebilde
te Ebene. Dadurch wird an der in Abzugsrichtung letzten Rol
le, an der das Abzugsband 2 mit klebender Wirkung aus dieser
Ebene weggelenkt wird, ein Abschälen 6 der Sendung von Ab
zugsband 2 nach dem erfolgten Abzug gewährleistet, bei
gleichzeitigem Weitertransport der Sendung durch die Reibab
zugsbänder 1 zur nachfolgenden Transporteinrichtung.
Ein Abzugszyklus läuft nun wie folgt ab:
Das Abzugsband 2 mit klebender Wirkung ist aus der Abzugsebe
ne 7 (Fig. 3) zurückgefahren, hat also keinen Kontakt zur ab
zuziehenden Sendung. Ein mit der klebenden Schicht beschich
teter Abschnitt des Abzugsbandes 2 befindet sich gegenüber
der abzuziehenden Sendung. Die kraftlos an der Abzugsfläche
anliegende vorderste Sendung des zu vereinzelnden Stapels
wird mit einem Unterdruck, der durch die Ausnehmungen in den
Reibabzugsbändern 1 wirkt, an diese angesaugt. Nun wird das
Abzugsband 2 mit klebender Wirkung mit einer schnellen Bewe
gung zur Abzugsebene 7 hin bewegt, dargestellt durch den
Pfeil 3. Dadurch wird der notwendige Anpreßdruck zwischen
Sendung und Abzugsband 2 hergestellt und der Antrieb für die
se Bewegung wird kraftlos geschaltet. In einer weiteren mög
lichen Abzugsvariante liegt ein klebender Abschnitt des Ab
zugsbandes 2 in der Abzugsebene 7 und hat Kontakt zur vorder
sten Sendung. Die kraftlos an der Abzugsfläche anliegende ab
zuziehende vorderste Sendung wird nun mittels Unterdruck, der
in einer Saugkammer erzeugt wird und über die Ausnehmungen in
den Reibabzugsbändern 1 wirkt, an die Reibabzugsbänder 1 und
somit an das Abzugsband 2 mit klebender Wirkung, das sich in
der gleichen Ebene befindet, gesaugt. Der Unterdruck muß da
bei so gewählt werden, daß der für die Klebung notwendige An
preßdruck erzeugt wird. Zusätzlich kann auch das Abzugsband 2
an den klebenden Abschnitten mit Ausnehmungen versehen werden
und die Saugkammer auch hinter dem Abzugsband 2 mit der kle
benden Wirkung angeordnet sein. Nachdem die abzuziehende Sen
dung am Abzugsband 2 klebt, wird der Unterdruck abgeschaltet.
Dann werden die drei Abzugsbänder 1, 2 mit der gleichen Ge
schwindigkeit in Abzugsrichtung angetrieben und die vorderste
abzuziehende Sendung wird durch die Klebung mitgenommen.
Durch die Bewegung des Abzugsbandes 2 mit der klebenden Wir
kung wird dessen folgender nicht klebender Teil in die Abzug
sebene transportiert. Dadurch wird verhindert, daß die nach
folgende Sendung durch Klebung ungewollt mittransportiert
wird.
Während des Abziehvorganges wird mittels Sensoren, z. B.
Lichtschranken, überwacht, ob die abzuziehende Sendung gegen
über den Abzugsbändern 1, 2 einen Schlupf aufweist. Ist dies
der Fall, so wird ein Unterdruck bei den Reibabzugsbändern in
der Höhe zugeschaltet, daß der Weitertransport schlupffrei
durchgeführt wird.
Bevor die Sendung komplett vom klebenden Abzugsband 2 abge
schält wurde, müssen die Reibabzugsbänder 1 mit ihren hinte
ren Teilen den Weitertransport übernehmen. Dies ist späte
stens nach der minimalen Sendungslänge der Fall. Entweder
wird dazu im hinteren Teil der Unterdruck zugeschaltet oder
Andruckrollen übernehmen die Erzeugung der Reibkraft. Am Ende
dieser beiden Reibabzugsbänder 1 ist die Sendung vollständig
vereinzelt und kann an eine Transporteinrichtung übergeben
werden. Der Transport der beiden Abzugsbänder 1 erfolgt so
lange, bis eine Lichtschranke die an die Transporteinrichtung
übergebene hintere freie Kante der abgezogenen Sendung er
kennt. Nach der Übergabe an die nachfolgende Transportein
richtung wird das klebende Abzugsband 2 aus der Abzugsebene 7
zurückbewegt und hat damit keinen Kontakt mehr zur vordersten
Sendung. In diesem Zustand wird das Abzugsband 2 mit kleben
der Wirkung solange angetrieben, bis der nächste klebende Ab
schnitt wieder genau in der Abzugsfläche liegt. Hat die Hin
terkante der vereinzelten Sendung die Abzugsfläche verlassen,
wird das Abzugsband 2 mit klebender Wirkung wieder in die Ab
zugsebene 7 bewegt und der Zyklus beginnt von neuem.
Als Material für die klebende Oberfläche wird bevorzugt Sili
kon geringer Shore-Härte, das entsprechend "klebrig" einge
stellt ist, verwendet. Solches Silikon ist z. B. von sogenann
ten Fusselrollen, die zur Reinigung von Stoff verwendet wer
den, bekannt. Das "klebrige" Silikon hat den Vorteil, daß
Verschmutzungen mit Staub oder Papierpartikeln durch einfa
ches Abwaschen entfernt werden können. So kann das Abzugs
band 2 mit klebender Wirkung regeneriert werden.
Die Silikonoberfläche wird, abhängig vom Staubanfall mit der
Zeit durch anhaftende Staubpartikel ihre Hafteigenschaften
verschlechtern. Um die Silikonoberfläche zu regenerieren, muß
das Abzugsband 2 bzw. die klebenden Abschnitte durch eine
Reinigungsstufe hindurch geführt werden, in der mit bekannten
Mitteln die anhaftenden Papierpartikel in einem Flüssigkeits
bad von der Silikonoberfläche entfernt werden. Die Reinigung
kann durch Ansprühen aus Düsen, durch Bürsten oder durch Be
wegung des Bandes im Bad oder durch Ultraschallunterstützung
erfolgen. Als Flüssigkeit kommt vorzugsweise Wasser in Be
tracht. Nach dem Wasserbad wird das Abzugsband 2 (oder die
Fläche) getrocknet. Das geschieht z. B. durch Abblasen mit
Druckluft oder durch Abstreifer, die die Flüssigkeit abstrei
fen. Silikon nimmt selbst kein Wasser auf. Da Silikon hydro
phob ist, perlt das Wasser dabei sehr gut von der Oberfläche
ab. Erwärmte Luft unterstützt die Trocknung.
Nach diesem Reinigungsvorgang ist die ursprüngliche Abzieh
wirkung wieder hergestellt. Die Reinigung erfolgt nach jedem
Abzug. Dabei wird das Abzugsband 2 kontinuierlich durch eine
Reinigungsvorrichtung 4 und eine anschließende Trocknungsvor
richtung 5 geführt und bei jedem Abzug um das entsprechende
Maß vorgeschoben.
Die Stapelzuführung ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. Der
Sendungsstapel 8 steht auf einem Beladetisch, der leicht
schräg nach oben verläuft. Der Sendungsstapel 8 steht leicht
nach hinten geneigt und wird von einer Haltestütze 9 gestützt
zur Abzugsstelle geschoben. Die Haltestütze 9 ist an einem
gesteuert angetriebenen Transportband 10 befestigt. Die Nei
gung wurde gewählt, damit möglichst wenig Druck auf die Ab
zugsfläche durch das Eigengewicht der Sendungen ausgeübt
wird.
Im letzten Teil vor der Abzugsfläche fällt die Transportflä
che mit dem Transportband 10 ab, damit vom Querschnitt trop
fenförmige Sendungen durch die Haltestütze 9 etwa an der Mit
te der Abzugsfläche 11 angedrückt werden. Der horizontale Be
reich direkt vor der Abzugsfläche 11 ist so breit wie die ma
ximale Sendungsdicke. Zur Anpassung an unterschiedliches Sen
dungsspektrum ist die Neigung der Abzugsfläche 11 und damit
des Abzugsorgans einstellbar. Der Vorschub des Transportban
des 10 mit der Haltestütze 9 wird über Sensoren, die sich in
der Abzugsebene befinden, geregelt. Die vorderste, abzuzie
hende Sendung steht auf dem horizontalen Bereich der Stapel
zuführung direkt vor der Abzugsfläche 11 und berührt diese
annähernd kraftlos. Der Abzug erfolgt aus der Zeichnungsebene
heraus nach hinten.
Claims (27)
1. Verfahren zum Vereinzeln von flachen Sendungen aus einem
Stapel mit einem in Förderrichtung laufenden Abzugsorgan in
Form eines oder mehrerer auf Rollen umlaufender, gesteuert
angetriebener Abzugsbänder, mit denen jeweils aus dem Still
stand heraus die vorderste Sendung des Stapels abgezogen und
an ein nachfolgendes Transportsystem übergeben wird, wobei
der Sendungsstapel parallel zur Abzugsbandebene zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß mit
tels lösbarer Klebeverbindung eine Mitnahmekraft zwischen der
abzuziehenden Sendung und mindestens einem Abzugsband (2) er
zeugt und am Ende der Abzugsbänder (2) mit klebender Wirkung
die abgezogene Sendung von diesen Abzugsbändern (2) getrennt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß während des Abziehens mit Klebekraft die
abzuziehende Sendung nicht an das Abzugsorgan (1, 2) angedrückt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Herstellen der Klebeverbindung kurz
zeitig eine Anpreßkraft zwischen dem oder den noch stillste
henden Abzugsbändern (2) mit klebender Wirkung und der abzu
ziehenden Sendung erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Trennung der abgezogenen Sendung von
dem oder den Abzugsbändern (2) mit klebender Wirkung diese
Sendung in der Abzugsebene (7) über die Abzugsbänder (2) mit
klebender Wirkung hinaus in Abzugsrichtung geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die abzuziehende Sendung beidseitig der
Abzugsbänder (2) mit klebender Wirkung geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die abzuziehende Sendung mittels in
gleicher Richtung wie die Abzugsbänder (2) mit klebender Wir
kung angetriebener, umlaufender Führungsbänder (1) geführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß beim Vereinzeln zusätzlich eine durch
Reibung hervorgerufene Mitnahmekraft zwischen dem Abzugsor
gan (1, 2) und der abzuziehenden Sendung erzeugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Reibverbindung durch die
Führungsbänder (1) erzeugt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die für die Reibverbindung zwi
schen dem Abzugsorgan (1, 2) und der abzuziehenden Sendung
notwendige Anpreßkraft zwischen der vordersten Sendung des
Stapels und dem Abzugsorgan (1, 2) mindestens teilweise durch
einen Unterdruck auf der Seite des Abzugsorgans (1, 2) gebil
det wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abzugsorgan (1, 2) während des Ab
zugs gleichzeitig und/oder zeitlich getrennt durch lösbare
Klebeverbindung und Reibung auf die abzuziehende Sendung ein
wirkt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Abzugsorgan (1, 2) zuerst
durch lösbare Klebeverbindung auf die abzuziehende Sendung
einwirkt und bei gemessenem Schlupf der abzuziehenden Sendung
am Abzugsorgan (1, 2) eine durch Reibung hervorgerufene Mit
nahmekraft zugeschaltet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die durch Reibung erzeugte zu
sätzliche Mitnahmekraft des Abzugsorgans (1, 2) durch Varia
tion der Anpreßkraft während des Abzugsvorganges so verändert
wird, daß ein Rutschen der Sendungen gerade verhindert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die für die Klebung notwendige kurzzei
tige Anpreßkraft durch einen die zu vereinzelnde Sendung an
die Abzugsbänder (2) ziehenden Unterdruck erzeugt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die für die Klebung notwendige kurzzei
tige Anpreßkraft durch kurzzeitige Bewegung des Abzugsor
gans (1, 2) gegen die abzuziehende Sendung und/oder durch
kurzzeitige Bewegung des Stapels mit der abzuziehenden Sen
dung gegen das Abzugsorgan (1, 2) erzeugt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abzugsbänder (2) mit klebender Wir
kung während ihres Umlaufes von anhaftenden Schmutzpartikeln
gereinigt werden.
16. Vorrichtung zum Vereinzeln von flachen Sendungen aus ei
nem Stapel, der mit einer Zuführvorrichtung parallel zur Ab
zugsebene einem in Förderrichtung laufenden Abzugsorgan zu
führbar ist, wobei das Abzugsorgan ein oder mehrere auf Rol
len umlaufende, gesteuert angetriebene Abzugsbänder aufweist,
mit denen jeweils aus dem Stillstand heraus die vorderste
Sendung des Stapels abziehbar und einem nachfolgenden Trans
portsystem zuführbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens ein Abzugsband (2) teilweise
eine mehrfach verwendbare klebende Oberfläche aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die umlaufenden Abzugsbänder (2)
mit klebender Wirkung in Umlaufrichtung abschnittweise mit
einer klebenden Oberfläche versehen sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Länge der Abschnitte der Ab
zugsbänder (2) mit klebender Oberfläche maximal der Länge der
kürzesten Sendung entspricht.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Länge der Abstände zwischen
den Abschnitten der Abzugsbänder (2) mit klebender Oberfläche
mindestens der Länge der größten abzuziehenden Sendung ent
spricht.
20. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß an den Umlenkrollen des oder der
Abzugsbänder (2) mit klebender Wirkung in Abzugsrichtung ein
in diese ausgerichteter Abstreifer zur sicheren Trennung der
abgezogenen Sendung von dem oder den Abzugsbändern (2) mit
klebender Wirkung angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß beidseitig des oder der Abzugs
bänder (2) mit klebender Wirkung in der Abzugsebene in Ab
zugsrichtung über das Ende der Abzugsbänder mit klebender
Wirkung hinaus verlaufende Führungsmittel vorgesehen sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Führungsmittel umlaufende
Reibabzugsbänder (1) sind, deren Wirkungsfläche in der Abzug
sebene (7) liegt.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Reibabzugsbänder (1)
und/oder die Abzugsbänder (2) mit klebender Wirkung Ausneh
mungen aufweisen und direkt hinter den in der Abzugsebene
verlaufenden Bandabschnitten durch die Ausnehmungen hindurch
auf die abzuziehenden Sendungen wirkende Saugkammern mit
schalt- und veränderbarem Unterdruck angeordnet sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß das oder die Abzugsbänder (2)
mit klebender Wirkung senkrecht zur Abzugsebene beweglich ge
lagert sind, und daß eine gesteuerte Antriebsvorrichtung zur
Ausführung dieser Bewegung vorgesehen ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abzugsbänder (2) mit kleben
der Wirkung bei ihrem Umlauf durch eine Reinigungs- und
Trocknungsvorrichtung (4, 5) geführt sind, in welcher an den
klebenden Oberflächen haftende Schmutzteilchen abgewaschen
und anschließend getrocknet werden.
26. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß Sensoren zur Ermittlung von
Schlupf der am Abzugsorgan befindlichen Sendung während des
Abzuges an den Abzugsbändern (1, 2) vorgesehen sind.
27. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch ge
kennzeichnet, daß Sensoren zur Ermittlung des Ab
standes der parallel zur Sendungsoberfläche liegenden Wir
kungsebene des oder der Abzugsbänder (2) mit klebender Wir
kung von der Abzugsebene vorgesehen sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE10127993A1 (de) * | 2001-06-08 | 2002-12-12 | Francotyp Postalia Ag | Vereinzelungsvorrichtung für flache Gegenstände und Vereinzelungsverfahren |
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